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Patent Searching and Data


Title:
GLASS PANE FOR A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/126606
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a glass pane for a vehicle, having a first glass layer (GS2), wherein a film (F) having two conductor layers (LS1, LS2) is applied to the first glass layer (GS2), wherein an antenna structure is provided by means of at least one of the two conductor layers (LS1), wherein a connecting structure (GCPW) to the antenna structure is provided by means of the two conductor layers, wherein the connecting structure has a central conductor (ML) which is flanked by two lateral conductors (L1, L2), wherein the central conductor (ML) and the two flanking lateral conductors (L1, L2) are located in one of the two conductor layers (LS1), wherein, in the other of the two conductor layers (LS2), a conductor (GL) is provided which is arranged substantially parallel to the central conductor (ML) and the two flanking lateral conductors (L1, L2), wherein the two flanking lateral conductors (L1, L2) and the conductor (GL) have substantially the same potential. The invention also relates to the use of the glass pane according to the invention.

Inventors:
BERTEL DAVID (DE)
DROSTE STEFAN (DE)
EFFERTZ CHRISTIAN (DE)
HOLTSTIEGE THOMAS (DE)
FRANCOIS GUILLAUME (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/084193
Publication Date:
June 25, 2020
Filing Date:
December 09, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
H01Q1/12; H01Q9/04
Domestic Patent References:
WO2016162251A12016-10-13
WO2000022695A12000-04-20
WO2016162251A12016-10-13
Foreign References:
US20170237147A12017-08-17
US20140176374A12014-06-26
DE202006011919U12006-10-19
DE202010011837U12011-05-12
Other References:
WATANABE ATOM O ET AL: "First Demonstration of 28 GHz and 39 GHz Transmission Lines and Antennas on Glass Substrates for 5G Modules", 2017 IEEE 67TH ELECTRONIC COMPONENTS AND TECHNOLOGY CONFERENCE (ECTC), IEEE, 30 May 2017 (2017-05-30), pages 236 - 241, XP033136057, DOI: 10.1109/ECTC.2017.329
Attorney, Agent or Firm:
WEBER, Sophie (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Glasscheibe für ein Fahrzeug, aufweisend eine erste Glasschicht (GS2), wobei auf der ersten Glasschicht (GS2) eine Folie (F) mit zwei Leiterschichten (LS1 , LS2) aufgebracht ist, wobei mittels zumindest einer der zwei Leiterschichten (LS1) eine Antennenstruktur zur Verfügung gestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass mittels der zwei Leiterschichten eine

Verbindungsstruktur (GCPW) zur Antennenstruktur zur Verfügung gestellt wird, wobei die Verbindungsstruktur einen Mittelleiter (ML) aufweist, der von zwei seitlichen Leitern (L1 , L2) flankiert ist, wobei sich der Mittelleiter (ML) und die flankierenden zwei seitlichen Leiter (L1 , L2) in einer der beiden Leiterschichten (LS1) befinden, wobei in der anderen der beiden Leiterschichten (LS2) ein Leiter (GL) bereitgestellt wird, der im Wesentlichen parallel zu dem Mittelleiter (ML) und den flankierenden zwei seitlichen Leitern (L1 , L2) angeordnet ist, wobei die flankierenden zwei seitlichen Leiter (L1 , L2) und der Leiter (GL) im Wesentlichen gleiches Potential aufweisen.

2. Glasscheibe nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (F) im Bereich der Verbindungsstruktur (GCPW) um die erste Glasschicht (GS2) umgelegt ist.

3. Glasscheibe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (F) flexibel ist.

4. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (F) im Wellenlängenbereich 400 nm -700 nm im Wesentlichen durchsichtig ist.

5. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand (ai , a2) jedes der beiden seitlichen Leitern (L1 , L2) zum Mittelleiter (ML) zwischen 50pm min bis 300pm aufweist.

6. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Mittelleiter (ML) eine Breite (biui.) von 50pm bis 300pm aufweist.

7. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Folie (F) eine Dicke (tv) von 25pm bis 300pm aufweist.

8. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterschichten eine Höhe (hi_si , hi_s2) von 10pm - 75pm aufweisen.

9. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen einem der seitlichen Leiter (L1) und dem in Bezug auf die Folie (F) gegenüberliegenden Leiter (GL) Durchkontaktierungen (VIA) angeordnet sind.

10. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der beiden Leiterschichten zumindest partiell mit einer Deckschicht versehen ist.

11. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennenstruktur zum Empfang von hochfrequenten Signalen ausgestaltet ist.

12. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindungsstruktur (GCPW) einen Anschlussbereich für ein elektromechanisches

Hochfrequenzverbindungselement (S) aufweist.

13. Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Glasscheibe eine Verbundglasscheibe ist, wobei die Glasscheibe eine zweite Glasschicht (GS1) aufweist, wobei die Folie (F) zwischen der ersten Glasschicht (GS2) und der zweiten Glasschicht (GS1) eingebracht ist. 14. Fahrzeug mit einer Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

15. Verwendung einer Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 18, zum Empfang von Signalen zur satellitengestützten Navigation, insbesondere zum Empfang von GNSS-Signalen des Navstar GPS, Galileo, Glonass, Beidou, Navic, QZSS.

Description:
Glasscheibe für ein Fahrzeug

Die Erfindung betrifft eine Glasscheibe für ein Fahrzeug als auch deren Verwendung.

Fahrzeuge werden zunehmend mit elektrischen Komponenten ausgestattet. Neben den klassischen Radiogeräten finden sich in zunehmender Anzahl Geräte in einem Fahrzeug wieder, die Hochfrequenzsignale empfangen oder auch senden können.

Beispielhaft sei an dieser Stelle der Empfang von Signalen eines Navigationssystems oder aber auch Signale von Kommunikationssystemen angeführt.

Navigationssysteme können dabei z.B. ein satellitengestütztes Navigationssatellitensystem (GNSS) sein. In Betrieb befindliche Systeme sind beispielsweise das Global Positioning System (GPS) oder das GLObal Navigation Satellite System (GLONASS). Andere Navigationssysteme sind z.B. auf Basis von Mobilfunksystemen möglich.

Kommunikationssysteme können z.B. Nahbereichsfunksysteme für Car-to-Car oder Car- to-lnfrastructure oder auch Mobilfunkkommunikationssysteme, z.B. Mobilkommunikationssysteme der 2. / 3. / 4. oder 5. Generation sein.

Da Fahrzeuge häufig größere Metallflächen aufweisen, werden Hochfrequenzsignale hierdurch abgeschirmt, sodass der Empfang (als auch das Senden - soweit vorgesehen -) erschwert wird.

Zwar können entsprechende Antennen außen am Fahrzeug befestigt werden, jedoch stellen solche zusätzlichen Einrichtungen in mehrfacher Hinsicht ein Problem dar. Beispielhafte Anordnungen sind aus der US 20140176374 A1 bekannt.

Zum einen erfordern die entsprechenden Einrichtungen Durchbrüche, die anfällig gegen Korrosion sind. Zum andere stören solche Einrichtungen häufig den optischen Eindruck. Häufig stellen solche Einrichtungen aber auch eine Geräuschquelle als auch einen erhöhten Windwiderstand bereit. Zudem sind solche Antennen auch Ziel von Vandalismus.

Ausgehend hiervon hat sich in der Vergangenheit ein Trend dahin entwickelt, Antennen an anderen Orten bereitzustellen.

Beispielsweise können GNSS-Antennen innerhalb des Fahrzeuginnenraums angeordnet werden, beispielsweise unterhalb des Armaturenbretts oder unterhalb der Windschutzscheibe.

Dabei ist es schwierig, eine geeignete Position mit guter Sicht der Antenne auf die GNSS-Satelliten zu finden und gleichzeitig EMC-Probleme durch elektrische Geräte im Armaturenbrett und durch den Fahrzeugmotor zu vermeiden.

Des Weiteren können elektrisch leitfähige Schichten wie infrarotreflektierende Schichten oder Low-E-Schichten die Transmission elektromagnetischer Strahlung durch die Scheibe verhindern und das GNSS-Signal blockieren.

Typische GPS-Antennen werden als plane Antennen und typischerweise als Patch- Antennen realisiert und sind beispielsweise aus der WO 00/22695 A1 , der DE 202006011919 U1 oder der DE 202010011837 U1 bekannt. Dabei wird eine plane metallische Antennenstruktur auf einer Seite einer Leiterplatte oder eines keramischen Trägers angeordnet. Auf der gegenüberliegenden Seite wird eine plane Grundplatte als Massefläche angeordnet. Antennenstruktur und Grundplatte werden über elektrische Leitungen mit einer elektrischen Empfangseinheit verbunden. Aufgrund der Materialstärke der Leiterplatte beziehungsweise des keramischen Trägers weist die Antenne eine gewisse Dicke auf und ist bei einer Anordnung unmittelbar an der Windschutzscheibe deutlich sichtbar und wenig ästhetisch.

Aus der internationalen Patentanmeldung WO 2016/162251 A1 ist eine Fahrzeugscheibe mit einer integrierten GPS-Antenne bekannt, die über einen koplanaren Streifenleiter angekoppelt ist.

Bei Produkten der Anmelderin werden auch Antennen auf oder in einer Glasscheibe zur Verfügung gestellt. Es zeigt sich jedoch, dass die Anbindung solcher Antennen an Systeme entfernt von der Glasscheibe nicht unproblematisch ist.

Typischerweise befinden sich die Antennenstruktur und eine Streifenleiterstruktur so auf der Scheibe, dass im Randbereich der Scheibe eine Folie F mit dem Streifenleiter um die Kante der Glasscheibe GS1 gelegt wird. I m gleichen Bereich befindet sich aber auch der Befestigungsbereich für die Glasscheibe an einer Fahrzeugkaroserie A. Im Befestigungsbereich befindet sich häufig Kleber KL (auf Basis von Polyurethan). Die bisherigen Streifenleiterstrukturen sahen neben dem eigentlichen Antennenleiter parallel hierzu in der gleichen Strukturebene einen Leiter für das Gegengewicht GN D (Massepotential) vor.

Im Befestigungsbereich tritt insbesondere bei hohen Frequenzen (> 500 M Hz, insbesondere 1 GHz) eine Beeinträchtigung des Signales auf dem Streifenleiter auf.

Diese Beeinträchtigung kann durch den Kleber KL und seine elektrische Feldkonstante und/oder die räumliche Nähe zu einem weiteren GN D-Potential (Massepotential) der Fahrzeugkarosserie A bedingt sein. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine verbesserte Glasscheibe für ein Fahrzeug bereitzustellen, in der eine Antenne und insbesondere eine GPS-Antenne und die eine Verbindungsstruktur mit verbesserten Eigenschaften einfach und kostengünstig integriert werden kann.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch eine Glasscheibe für ein Fahrzeug gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen gehen aus den Unteransprüchen, den Figuren und der Beschreibung hervor.

Die erfindungsgemäße Glasscheibe für ein Fahrzeug weist zumindest eine erste Glasschicht auf, wobei auf der ersten Glasschicht eine Folie mit zwei Leiterschichten aufgebracht ist, wobei mittels zumindest einer der zwei Leiterschichten eine Antennenstruktur zur Verfügung gestellt wird, wobei mittels der zwei Leiterschichten eine Verbindungsstruktur zur Antennenstruktur zur Verfügung gestellt wird, wobei die Verbindungsstruktur einen M ittelleiter aufweist, der von zwei seitlichen Leitern flankiert ist, wobei sich der Mittelleiter und die flankierenden zwei seitlichen Leiter in einer der beiden Leiterschichten befinden, wobei in der anderen der beiden Leiterschichten ein Leiter bereitgestellt wird, der im Wesentlichen parallel zu dem Mittelleiter und den flankierenden zwei seitlichen Leiter angeordnet ist, wobei die flankierenden zwei seitlichen Leiter und der Leiter im Wesentlichen gleiches Potential aufweisen.

Mittels der Erfindung wird es ermöglicht, dass störende Einflüsse im Befestigungsbereich vermindert werden, sodass eine geringere Dämpfung des Signales zur Verfügung gestellt wird.

I n einer Ausführungsform der Erfindung ist die Folie im Bereich der Verbindungsstruktur um die erste Glasschicht umgelegt. Damit wird es ermöglicht, dass die Folie mit der Antennenstruktur auf einer Seite der Glasscheibe angeordnet werden kann während, z. B. ein Anschlussbereich an die Verbindungsstruktur auf der I nnenseite, angeordnet werden kann.

I n einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Folie flexibel . I n einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Folie eine Dicke von 25 mhi bis 500 mhi auf

Dies ermöglicht eine einfache Bereitstellung einer Biegung, z. B. zum Umlegen um eine Glasschicht, ohne diese Vorformen zu müssen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Folie im Wellenlängenbereich 400 nm -700 nm im Wesentlichen durchsichtig.

Hierdurch werden die optischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt.

I n noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Abstand jedes der beiden seitlichen Leitern zum M ittelleiter zwischen 50mhi min bis 300mhi auf.

Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Mittelleiter eine Breite von 50mhi bis 300mhi auf.

I n einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Folie eine Dicke von 25 mhi bis 300 mhi auf.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Leiterschichten eine Höhe von 1 mhi - 75 mhi auf. D. h. , die Erfindung ermöglicht feine Strukturen, die auch für hohe Frequenzen geeignet sind.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind zumindest zwischen einem der seitlichen Leiter und dem in Bezug auf die Folie gegenüberliegenden Leiter Durchkontaktierungen angeordnet.

Mittels der Durchkontaktierungen wird eine verbesserte Potentialgleichheit über die Ausdehnung der Anordnung erreicht, sodass die hochfrequenten Eigenschaften weiter verbessert werden können.

Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eine der beiden Leiterschichten zumindest partiell mit einer Deckschicht versehen.

Hierdurch kann an geeigneter Stelle eine Kontaktmöglichkeit zu einer der Leiterschichten bzw. deren Strukturen hergestellt werden, z. B. um eine Verbindung zu einem Massepotential bereitzustellen. Andererseits kann durch die Deckschicht eine unerwünschte Kontaktierung verhindert werden.

I n einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Antennenstruktur zum Empfang von hochfrequenten Signalen ausgestaltet. I nsbesondere kann die Antennenstruktur zum Empfang von Mobilfunkkommunikationssignalen und/oder Signalen eines (satellitengestützten) Positionierungssystems ausgestaltet sein.

I n einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Folie zumindest ein Material ausgewählt aus der Gruppe aufweisend Polyimid, Polyurethan, Polymethylenmetacrylsäure, Polykarbonat, Polyethylenterephthalat, Polyvinylbutyral, FR6, Acrylnitril-butadien-Styrol- Copolymerisat, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol, Polybutylenterephthalat, Polyamid auf.

D. h. , es kann ein Material verwendet werden, dass zum einen während der Herstellung als Träger für Leiterstrukturen geeignet ist und gegebenenfalls optisch transparent und/oder gegebenenfalls leicht mit einer Glasschicht verbindbar ist.

Als Glasscheibe sind im Grunde alle elektrisch isolierenden Substrate geeignet, die unter den Bedingungen der Herstellung und der Verwendung der erfindungsgemäßen Glasscheibe als Fahrzeugscheibe thermisch und chemisch stabil sind.

Die Glasscheibe enthält bevorzugt Glas, besonders bevorzugt Flachglas, Floatglas, Quarzglas, Borosilikatglas, Kalk-Natron-Glas oder klare Kunststoffe, vorzugsweise starre klare Kunststoffe, insbesondere Polyethylen, Polypropylen, Polycarbonat, Polymethylmethacrylat, Polystyrol, Polyamid, Polyester, Polyvinylchlorid und/oder Gemische davon.

In noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Leiterstrukturen Silber und/oder Kupfer und/oder Gold und/oder Aluminium und/oder Indium und/oder Graphene auf.

D.h. auch die Leiterstrukturen können an elektrische und/oder thermische und/oder mechanische Randbedingungen angepasst werden.

Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Verbindungsstruktur einen Anschlussbereich für ein elektromechanisches Hochfrequenzverbindungselement auf. I nsbesondere kann die Verbindungsstruktur eine SMA-Buchse aufweisen. Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Glasscheibe eine Verbundglasscheibe, wobei die Glasscheibe eine zweite Glasschicht aufweist, wobei die Folie zwischen der ersten Glasschicht und der zweiten Glasschicht eingebracht ist.

D. h. , die Folie kann sowohl auf eine Scheibenaußenseite als auch zwischen Glasschichten einer Verbundglasscheibe eingebracht sein.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Glasscheibe, insbesondere ein Land-, See-, Luft- oder Raumfahrzeug, bereitgestellt.

Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die erfindungsgemäße Glasscheibe zum Empfang von Signalen zur satellitengestützten Navigation, insbesondere zum Empfang von GNSS-Signalen des Navstar GPS, Galileo, Glonass, Beidou, Navic, QZSS verwendet. Alternativ oder zusätzlich wird die erfindungsgemäße Glasscheibe zum Empfang von Signalen eines Mobilkommunikationssystems, insbesondere eines Mobilkommunikationssystems der 2. , 3. 4. oder 5. Generation, verwendet.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung und Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Zeichnung ist eine schematische Darstellung und nicht maßstabsgetreu. Die Zeichnung schränkt die Erfindung in keiner Weise ein.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Übersicht in Bezug auf die Anordnung von Folien, Glasschicht(en) in Bezug auf eine Fahrzeugkarosserie zur Verdeutlichung von Aspekten gemäß Stand der Technik und der Erfindung, Fig. 2 einen Querschnitt durch eine Folie in Ausführungsformen der Erfindung Verdeutlichung des Schichtaufbaues,

Fig. 3 eine schematisch perspektivische Ansicht einer Verbindungsstruktur in Ausführungsformen der Erfindung, und Fig. 4 eine schematische Aufsicht auf eine Verbindungsstruktur in Ausführungsformen der Erfindung.

Nachfolgend wird die Erfindung eingehender unter Bezugnahme auf die Figuren dargestellt werden. Dabei ist anzumerken, dass unterschiedliche Aspekte beschrieben werden, die jeweils einzeln oder in Kombination zum Einsatz kommen können. D. h. jeglicher Aspekt kann mit unterschiedlichen Ausführungsformen der Erfindung verwendet werden soweit nicht explizit als reine Alternative dargestellt.

Weiterhin wird nachfolgend der Einfachheit halber in aller Regel immer nur auf eine Entität Bezug genommen. Soweit nicht explizit vermerkt, kann die Erfindung aber auch jeweils mehrere der betroffenen Entitäten aufweisen. I nsofern ist die Verwendung der Wörter „ein“, „eine“ und „eines“ nur als Hinweis darauf zu verstehen, dass in einer einfachen Ausführungsform zumindest eine Entität verwendet wird.

Soweit nachfolgend Verfahren beschrieben werden, sind die einzelnen Schritte eines Verfahrens in beliebiger Reihenfolge anordbar und/oder kombinierbar, soweit sich durch den Zusammenhang nicht explizit etwas Abweichendes ergibt. Weiterhin sind die Verfahren - soweit nicht ausdrücklich anderweitig gekennzeichnet - untereinander kombinierbar.

Angaben mit Zahlenwerten sind in aller Regel nicht als exakte Werte zu verstehen, sondern beinhalten auch eine Toleranz von +/- 1 % bis zu +/- 10 %. Soweit in dieser Anmeldung Normen, Spezifikationen oder dergleichen benannt werden, werden zumindest immer die am Anmeldetag anwendbaren Normen, Spezifikationen oder dergleichen in Bezug genommen. D.h. wird eine Norm / Spezifikation etc. aktualisiert oder durch einen Nachfolger ersetzt, so ist die Erfindung auch hierauf anwendbar.

In den Figuren sind verschieden Ausführungsformen dargestellt.

In Figur 1 ist eine Glasscheibe für ein Fahrzeug im eingebauten Zustand gezeigt. Die Glasscheibe weist zumindest eine erste Glasschicht GS2 auf.

Auf der ersten Glasschicht GS2 ist eine Folie F mit zwei Leiterschichten LS1 , LS2 aufgebracht. Ein Querschnitt einer solchen Folie ist in Figur 2 gezeigt. Aufbringen kann dabei ein Aufkleben / Laminieren oder aber auch die Verbindung in einem Autoklav (z.B. bei Verbundglasscheiben) aufweisen.

Zumindest eine der Leiterschichten ist strukturiert, wie nachfolgend beschrieben werden wird. Die Strukturierung kann durch verschieden Prozesse erzeugt werden, z.B. durch einen entsprechenden (Sieb-)Druck, (ablative) Laserstrukturierung, (nass-chemisches) Ätzen, etc.

Mittels zumindest einer der zwei Leiterschichten LS1 wird eine Antennenstruktur ANT zur Verfügung gestellt, siehe Figur 4.

Die Antennenstruktur ANT in Figur 4 selbst kann geeignet gewählt sein und z.B. eine hornartige Antenne, eine polarisierte Antenne, Breitbandantennen, etc. aufweisen. Weiterhin wird mittels der zwei Leiterschichten LS1 , LS2 eine Verbindungsstruktur GCPW zur Antennenstruktur zur Verfügung gestellt. Die Verbindungsstruktur GPCW weist auf einer Folienseite einen Mittelleiter ML auf, der von zwei seitlichen Leitern L1 , L2 flankiert ist, wobei sich der Mittelleiter ML und die flankierenden zwei seitlichen Leiter L1 , L2 in einer der beiden Leiterschichten, hier in der Leiterschicht LS1 befinden. In der anderen Leiterschicht LS2 der beiden Leiterschichten wird ebenfalls ein Leiter GL bereitgestell, der im Wesentlichen parallel zu dem Mittelleiter ML und den flankierenden zwei seitlichen Leiter L1 , L2 angeordnet ist, wobei die flankierenden zwei seitlichen Leiter L1 , L2 und der Leiter GL im Wesentlichen gleiches Potential aufweisen. Eine solche Anordnung ist perspektivisch in Figur 3 aufgezeigt. Dabei nimmt der Leiter GL in der anderen Leiterschicht LS2 eine Breite ein, der im Allgemeinen breiter ist als die Summe der Breite b ML des Mittelleiters ML und die Breiten der Abstände ai , a2 jedes der beiden seitlichen Leitern L1 , L2 zum Mittelleiter ML.

Mittels der Erfindung wird es ermöglicht, dass störende Einflüsse im Befestigungsbereich vermindert werden, sodass eine geringere Dämpfung des Signales zur Verfügung gestellt wird.

In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Folie F - wie in Figur 1 gezeigt - im Bereich der Verbindungsstruktur GCPW um die erste Glasschicht GS2 umgelegt.

Damit wird es ermöglicht, dass die Folie F mit der Antennenstruktur ANT auf einer Seite der Glasscheibe GS2 angeordnet werden kann während z.B. ein Anschlussbereich S an die Verbindungsstruktur GPCW auf der Innenseite der Glasscheibe GS2 angeordnet werden kann.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Folie F flexibel. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Folie eine Dicke h F von 25 pm bis 500 pm auf. Dies ermöglicht eine einfache Bereitstellung einer Biegung, z. B. zum Umlegen um eine Glasschicht, ohne diese vorformen zu müssen.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Folie F im Wellenlängenbereich 400 nm -700 nm im Wesentlichen durchsichtig. Dies kann durch entsprechende Wahl des Materials bereitgestellt werden.

Hierdurch werden die optischen Eigenschaften nicht beeinträchtigt. Es sei angemerkt, dass nicht in allen Anwendungen die Leiterstruktur GPCW und/oder die Antennenstruktur ANT in einem optisch sichtbaren Bereich angeordnet sind, sondern es kann auch sein, dass diese Strukturen in einem Randbereich angeordnet sind, der typischerweise durch Schwarzdruck optisch undurchsichtig ist. I n einem solchen Fall muss auf die Transparenz der Folie F und/oder der Leiterschichten LS1 , LS2 keine Rücksicht genommen werden.

I n noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Abstand a , a2 jedes der beiden seitlichen Leitern L1 , L2 zum Mittelleiter M L zwischen 50pm min bis 300pm auf. Es sei angemerkt, dass die Abstände ai , a2 nicht notwendigerweise identisch sein müssen, sondern auch unterschiedlich sein können. Bevorzugt sind die Abstände aber identisch,

I n einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist der Mittelleiter M L eine Breite ÖML von 50pm bis 300pm auf. Die Breite des Mittelleiters M L kann dabei abhängig vom verwendeten Material für die Leiterschicht LS1 und/oder der Frequenz der zu leitenden Signale sein.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Leiterschichten hi_si , hi_s2 eine Höhe von 1 pm - 75 pm, bevorzugt 10 pm - 75 pm auf. Es sei angemerkt, dass die Höhen hi_si , hi_s2 nicht notwendigerweise identisch sein müssen, sondern auch unterschiedlich sein können. Bevorzugt sind die Höhen aber identisch, d. h. hi_si = hi_s2. D.h., die Erfindung ermöglicht feine Strukturen, die auch für hohe Frequenzen geeignet sind.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind zumindest zwischen einem der seitlichen Leiter L1 und dem in Bezug auf die Folie F gegenüberliegenden Leiter GL eine oder mehrere Durchkontaktierungen VIA - wie in Figur 3 angedeutet - angeordnet. Die Durchkontaktierungen VIA können dabei in einem vorgegebenen Abstand angeordnet sein. Weiterhin können Durchkontaktierungen VIA in analoger Weise auch in Bezug auf den zweiten seitlichen Leiter L2 und dem gegenüberliegenden Leiter GL vorgesehen sein. Der Abstand kann sich dabei an der Wellenlänge der zu leitenden Signale orientieren. Weiterhin kann durch solche Durchkontaktierungen VIA der Wellenwiderstand der Verbindungsstruktur GCPW angepasst werden. Mittels der Durchkontaktierungen VIA wird zudem eine verbesserte Potentialgleichheit über die Ausdehnung der Anordnung erreicht, sodass die hochfrequenten Eigenschaften weiter verbessert werden können.

Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist zumindest eine der beiden Leiterschichten LS1 , LS2 (zumindest) partiell mit einer Deckschicht versehen ist.

Hierdurch kann an geeigneter Stelle eine Kontaktmöglichkeit zu einer der Leiterschichten LS1 , LS2 bzw. deren Strukturen (L1 , L2, ML, GL) hergestellt werden, z.B. um eine Verbindung zu einem Massepotential GND bereitzustellen. Andererseits kann durch die Deckschicht eine unerwünschte Kontaktierung verhindert werden.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Antennenstruktur ANT zum Empfang von hochfrequenten Signalen ausgestaltet. Insbesondere kann die Antennenstruktur ANT zum Empfang von Mobilfunkkommunikationssignalen und/oder Signalen eines (satellitengestützten) Positionierungssystems ausgestaltet sein. I n einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Folie F zumindest ein Material ausgewählt aus der Gruppe aufweisend Polyimid, Polyurethan, Polymethylenmetacrylsäure, Polykarbonat, Polyethylenterephthalat, Polyvinylbutyral, FR6, Acrylnitril-butadien-Styrol- Copolymerisat, Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polystyrol , Polybutylenterephthalat, Polyamid auf.

D. h. , es kann ein Material verwendet werden, dass zum einen während der Herstellung als Träger für Leiterstrukturen geeignet ist und gegebenenfalls optisch transparent und/oder gegebenenfalls leicht mit einer Glasschicht verbindbar ist.

I n noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weisen die Leiterschichten LS1 , LS2 Silber und/oder Kupfer und/oder Gold und/oder Aluminium und/oder I ndium und/oder Graphene auf. Dabei ist anzumerken, dass die Leiterschichten LS1 , LS2 unterschiedliche Materialien aufweisen können. Bevorzugt weisen sie jedoch gleiche Materialien auf. D. h. auch die Leiterstrukturen können an elektrische und/oder thermische und/oder mechanische Randbedingungen angepasst werden.

Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist die Verbindungsstruktur GCPW - wie in Figur 1 angedeutet - einen Anschlussbereich S für ein elektromechanisches Hochfrequenzverbindungselement auf. I nsbesondere kann die Verbindungsstruktur eine SMA-Buchse aufweisen. Die SMA-Buchse kann z. B. eine Winkelanordnung aufweisen, sodass eine geringe Bauhöhe im Anschlussbereich zur Verfügung gestellt wird. Typischerweise werden Fahrzeugscheiben als Einbauteil / Austauschteil mit einem elektromechanischen Hochfrequenzverbindungselement S ausgestattet, um einen schnellen Einbau und eine sichere Kontaktierung zu ermöglichen.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Glasscheibe eine Verbundglasscheibe, wobei die Glasscheibe eine zweite Glasschicht GS1 aufweist, wobei die Folie F zwischen die erste Glasschicht GS2 und die zweite Glasschicht GS1 eingebracht ist. D. h. , die Folie kann sowohl auf eine Scheibenaußenseite als auch zwischen Glasschichten einer Verbundglasscheibe eingebracht sein. Dabei kann die Folie F (mit den jeweiligen Leiterschichten LS1 , LS2) unmittelbar auf einer der Glasschichten GS1 , GS2 aufgebracht sein, oder aber es kann eine Zwischenschicht VF oberhalb und/oder unterhalb der Folie F (mit den jeweiligen Leiterschichten LS1 , LS2) angeordnet sein. Die Zwischenschicht VF dient dabei im Wesentlichen der Verbindung der Glasschichten GS1 , GS2. Um Höhenunterschiede durch die Folie F (mit den jeweiligen Leiterschichten LS1 , LS2) auszugleichen, kann die Zwischenschicht VF Ausnehmungen aufweisen Die Zwischenschicht VF enthält zumindest einen Stoff ausgewählt aus der Gruppe aufweisend Polybutylenterephthalat (PBT), Polycarbonat (PC), Polyethylenterephthalat (PET) und Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylfluoride (PVF), Polyvinylbutyral (PVB), Ethylenvinylacetat (EVA), Polyacrylat (PA), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyurethan (PUR), und/oder Gemische und Copolymere davon.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Glasscheibe, insbesondere ein Land-, See-, Luft- oder Raumfahrzeug (oder Kombinationen hiervon) bereitgestellt.

Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die erfindungsgemäße Glasscheibe zum Empfang von Signalen zur satellitengestützten Navigation, insbesondere zum Empfang von GNSS-Signalen des Navstar GPS, Galileo, Glonass, Beidou, Navic, QZSS verwendet. Alternativ oder zusätzlich wird die erfindungsgemäße Glasscheibe nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 18, zum Empfang von Signalen eines Mobilkommunikationssystems, insbesondere eines Mobilkommunikationssystems der 2., 3. 4. oder 5. Generation, verwendet.

Im Ergebnis wird statt der bisherigen Technik einer Transmissionline bzw. eines Coplanaren Wellenleiters, wie er im Stand der Technik Verwendung fand, ein neuer Ansatz verfolgt. Durch die Verwendung eines gegenüberliegenden Leiters GL kann der Einfluss störender Elemente, insbesondere im Befestigungsbereich, verringert werden. Dabei kann trotzdem den Anforderungen an eine dünne Struktur, die sich integrieren lässt, entsprochen werden.

Mittels der Erfindung wird es möglich auch bei einer Biegung um die Glasschicht GS2 eine gute Übertragung bei guter Anpassung an den Wellenleiterwiderstand zur Verfügung zu stellen.

Dieses Ergebnis war für den Fachmann unerwartet und überraschend.

Bezugszeichenliste

GS1 , GS2 Glasschicht

LS1 , LS2 Leiterschicht

ANT Antennenstruktur

GCPW Verbindungsstruktur

ML Mittelleiter

L1 , L2 seitlicher Leiter

GL gegenüberliegender Leiter

F Folie

3l , 32 Abstand

bML Breite

h F Dicke

h LS1 , LS2 Höhe

VIA Durchkontaktierung

S elektromechanisches Hochfrequenzverbindungselement

A Fahrzeugkarosserie

VF Zwischenschicht

GN D Massepotential

KL Kleber