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Title:
GRANULATED WASHING AND/OR CLEANING AGENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/014946
Kind Code:
A1
Abstract:
A process is disclosed for preparing granulated washing and/or cleaning agents having an apparent density in a range from 600 to 1100 g/l. Also disclosed are granulated washing and/or cleaning agents produced by said process. In a first step, a basic granulate free of bleaching agent and substantially free of non-ionic surfactant is produced by granulation and/or spray drying, the basic granulate is then mixed during a first preparation step with bleaching agents and non-ionic surfactants while energy is supplied, and bleach activators and, optionally, other ingredients are then admixed in a second preparation step. If the admixture of bleaching agents and non-ionic surfactants is offset in time, and if energy is supplied at the same time, the apparent density of the washing and/or cleaning agents may be distinctly increased.

Inventors:
KRUSE HANS-FRIEDRICH (DE)
HAMMELSTEIN STEFAN (DE)
GERST DIRK (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/003524
Publication Date:
July 07, 1994
Filing Date:
December 14, 1993
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
KRUSE HANS FRIEDRICH (DE)
HAMMELSTEIN STEFAN (DE)
GERST DIRK (DE)
International Classes:
C11D1/66; C11D3/39; C11D3/395; C11D11/00; C11D13/00; C11D17/06; (IPC1-7): C11D11/00; C11D1/83
Foreign References:
EP0200953A21986-11-12
DE4024657A11992-02-06
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verfahren zur Herstellung von granulären Wasch und/oder Reinigungs¬ mitteln mit einem Schüttgewicht im Bereich von 600 bis 1100 g/1, wobei man (a) in einem ersten Schritt ein bleichmittelfreies und im wesentlichen niotensidfreies Grundgranulat durch Granulierung und/ oder Sprühtrocknung herstellt, (b) in einer ersten Aufbereitungsstufe das Grundgranulat mit Bleichmittel und Niotensiden unter Energieeintrag in einem Mischer/ Granulator vermischt und (c) anschließend in einer zweiten Aufbereitungsstufe Bleichaktivatoren sowie gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe zumischt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Grund¬ granulat durch Granulierung herstellt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundgranulat ein Schüttgewicht von 300 bis 1000 g/1, vorzugsweise 300 bis 900 g/1 und insbesondere 600 bis 850 g/1 aufweist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3 dadurch ge¬ kennzeichnet, daß man das Grundgranulat vor dem Eintritt in die erste Aufbereitungsstufe bei erhöhter Temperatur, insbesondere bis zu 180 °C, bevorzugt in der Wirbelschicht trocknet.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die Temperatur des Granulats beim Eintritt in die erste Aufbereitungsstufe zwischen 30 °C und 60°C beträgt.
6. Granuläres Wasch und/oder Reinigungsmittel, erhalten nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es 15 bis 30 Gew.%, bezogen auf das fertige Granulat, an anionischen und nichtionischen Tensiden und 20 bis 60 Gew.%, bezogen auf das fertige Granulat und berechnet als wasserfreie Aktivsubstanz, an Buildersubstanz enthält.
7. Granulate nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie 5 bis 25, insbesondere 10 bis 20 Gew.%, bezogen auf das fertige Granulat, an Bleichmittel, insbesondere Perboratmonohydrat, enthalten.
8. Granulate nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie 2 bis 15 Gew.%, insbesondere 3,5 bis 15 Gew.% bezogen auf das fertige Granulat, an nichtionischen Tensiden enthalten.
9. Granulate nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie 0 bis 20 Gew.%, insbesondere 0 bis 10 Gew.%, an freiem Was¬ ser enthalten.
10. Granulate nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Schüttgewicht im Bereich von 700 bis 950 g/1, vorzugsweise von 750 bis 850 g/1 aufweisen.
Description:
"Granuläre Wasch- und/oder Reinigungsmittel"

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von granulären Wasch- und/oder Reinigungsmitteln mit einem Schüttgewicht von 600 bis 1100 g/1, wobei durch geeignet gewählte Verfahrensbedingungen rieselfähige, staub¬ freie und nicht-fettende Granulate erhalten werden.

Im Stand der Technik sind eine Reihe von Verfahren zur diskontinuierlichen oder kontinuierlichen Herstellung von verdichteten Granulaten bekannt. Dabei werden schneilaufende, hochtourige Mischer/ Granulatoren eingesetzt, oder es werden Mischer/Granulatoren hintereinandergeschaltet. So werden Granulierungen in einem schnellaufenden, hochtourigen Mischer/Granulator beispielsweise in der EP-A-0351 937 und der EP-A-0339996 offenbart.

Verfahren, in denen ein schneilaufender, hochtouriger und ein langsamlau¬ fender, niedrigtouriger Mischer/Granulator hintereinandergeschaltet wer¬ den, sind in der EP-A-0420317 und der EP-A-0390251 offenbart. Den Ver¬ fahren ist jedoch gemeinsam, daß die danach erhaltenen Granulate zwar ein hohes Schüttgewicht aufweisen, jedoch zum Verbacken, Verkleben und Ver¬ fetten neigen, wenn die Verfahren nicht nahezu wasserfrei und/oder im we¬ sentlichen frei von Niotensiden und/oder in einem bestimmten Temperatur¬ bereich durchgeführt werden. Außerdem kann das Schüttgewicht nur im gerin¬ gen Maße gezielt eingestellt werden.

Demgegenüber besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die Schüttgewicht-Einstellung der Wasch- und/oder Reinigungsmittel, d.h. ins¬ besondere die gewünschte Schüttgewicht-Erhöhung, in einer nachfolgenden Aufbereitungsstufe durchzuführen, die im Anschluß an eine Granulierung oder Sprühtrocknung durchgeführt wird.

Die vorgenannte Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von granulären Wasch- und/oder Reinigungsmitteln mit einem Schüttgewicht im Bereich von 600 bis 1100 g/1, wobei man

(a) in einem ersten Schritt ein bleichmittelfreies und im wesentlichen niotensidfreies Grundgranulat durch Granulierung und/oder Sprühtrock¬ nung herstellt,

(b) in einer ersten Aufbereitungsstufe das Grundgranulat mit Bleichmittel und Niotensiden unter Energieeintrag in einem Mischer/Granulator ver¬ mischt und

(c) anschließend in einer zweiten Aufbereitungsstufe Bleichaktivatoren sowie gegebenenfalls weitere Inhaltsstoffe zumischt.

Dementsprechend erfolgt die endgültige und gezielte Einstellung des Schüttgewichts der granulären Wasch- und/oder Reinigungsmittel zwischen 600 und 1100 g/1 nunmehr in der ersten Aufbereitungsstufe (b) durch den Energieeintrag während des Vermischens des Grundgranulats mit Bleichmittel und Niotensiden und nicht während der Granulierung im ersten Verfahrens¬ schritt (a).

Die Herstellung der bleichmittelfreien und im wesentlichen niotensidfreien Grundgranulate kann nach den im Stand der Technik bekannten Verfahren er¬ folgen. So können die Granulate, die in der Aufbereitungsstufe (b) weiter¬ verdichtet werden sollen, beispielsweise durch Sprühtrocknung oder durch eine Granulierung erhalten werden, wie an sich im Stand der Technik be¬ kannt ist.

Wenn im Sinne der vorliegenden Erfindung nachfolgend die Herstellung von im wesentlichen niotensidfreien Grundgranulaten beschrieben wird, so ist darunter zu verstehen, daß das Grundgranulat praktisch keine wesentlichen Mengen an Niotensiden enthalten soll. Geringe Mengen an Niotensiden, die beispielsweise als Stabilisatoren für Zeolith verwendet werden, können jedoch bereits in den Grundgranulaten vorhanden sein. Der Gehalt der Grundgranulate an Niotensiden, insbesondere an ethoxylierten Fettalkoho¬ len, beträgt dabei im allgemeinen nicht mehr als 3 Gew.-%, vorzugsweise nicht mehr als 2 Gew.-% und insbesondere nicht mehr als 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Grundgranulat. Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es jedoch erforderlich, daß die wesentliche Menge der Niotenside erst in der ersten Aufbereitungsstufe (b) in das Grundgranulat eingearbeitet wird.

Bevorzugt eingesetzte niedertourige Mischer/Granulatoren zur Herstellung der Grundgranulate sind die im Handel erhältlichen Pflugscharmischer oder Intensivmischer. Die Granulierung wird meist in einer Zeit von 0,5 bis 10 min durchgeführt, wobei mittlere Verwe lZeiten zwischen 1 und 6 min betra¬ gen. Das so erhaltene Feuchtgranulat kann beispielsweise in einer Wirbel¬ schicht getrocknet werden. Nach Absiebung der Grobanteile mit einer Korn¬ größe von mehr als 1,6 mm, die in vermählenem Zustand dem Sieb wieder zu¬ geführt werden können, kann so aus einem üblichen, jedoch bleichmittel¬ freien und im wesentlichen niotensidfreien Turmpulvergemisch aus Anionten- siden, Buildern, poly eren Carboxylaten, Wasserglas und Wasser ein Grund¬ granulat mit einer Dichte von 600 bis 900 g/1 erhalten werden.

Bei einer kurzzeitigen schonenden Vermischung des Grundgranulats mit Bleichmittel und Niotensiden in einem niedertourigen Mischer/ Granulator, beispielsweise einem Pflugschaummischer, wurde ein schlecht fließendes, fettiges Produkt mit einem Schüttgewicht von 600 bis 650 g in der ersten Aufbereitungsstufe erhalten. Wird jedoch die Mischungszeit in dem selben Mischer/Granulator unter zusätzlichem Einsatz von Messerköpfen deutlich verlängert, so wird durch den erfolgten Energieeintrag eine deutliche Schüttgewicht-Erhöhung auf beispielsweise 850 g/1 erhalten. Eine entspre¬ chende Erhöhung des Schüttgewichtes kann ebenfalls in einem hochtourigen Mischer durch einen vergleichbaren Energieeintrag erfolgen. Überraschen¬ derweise konnte bei beiden Varianten ein trockenes, gut rieselfähiges Pro¬ dukt mit breitem Kornspektrum erhalten werden. Als Mischer/Granulatoren können hier bevorzugt die obengenannten niedertourigen Mischer/Granula¬ toren eingesetzt werden.

In der zweiten Aufbereitungsstufe werden dem bleichmittel- und niotensid- haltigen Granulat dann Bleichaktivatoren sowie gegebenenfalls weitere In¬ haltsstoffe, insbesondere Duftstoffe und Enzyme zugegeben. Dies kann bei flüssigen Komponenten in besonders schonender Weise durch Aufdüsen erfol¬ gen. Insbesondere die Duftstoffzugäbe an dieser Stelle bewirkt eine zu¬ sätzliche Produktentstaubung.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von granulären Wasch- und/oder Reinigungsmitteln, insbesondere die zeitlich versetzte Zugabe der

Bleichmittel und Niotenside in einer ersten Aufbereitungsstufe nach einer

Vorgranulierung oder Sprühtrocknung, ermöglicht es, jedes gewünschte

Schüttgewicht zwischen 600 und 1100 g/1 zu einem außerordentlich späten

Verfahrenszeitpunkt gezielt einzustellen.

Die genaue Einstellung des Schüttgewichts ist insbesondere durch den Ener¬ gieeintrag beispielsweise in die zu granulierende Mischung möglich, wobei ein hoher Energieeintrag über lange Verweilzeiten und über die Anzahl und Drehzahl der einzusetzenden Messerköpfe erzielt werden kann. Ein hoher Energieeintrag kann auch über schneilaufende Mischwerkzeuge in einem hoch- tourigen Mischer/Granulator bei kürzeren Verweilzeiten erfolgen. Durch hohe Energieeinträge werden entsprechend schwerere Granulate erhalten. Da¬ rüber hinaus läßt sich das Schüttgewicht zumindest geringfügig auch durch die Wahl der Temperaturen während der Granulierung einstellen. So ist be¬ kannt, das Schüttgewicht im Bereich von 30 bis 80 g/1, insbesondere bis 60 g/1 durch Veränderung der Temperatur des Grundgranulats beim Eintritt in die Aufbereitungsstufe zu variieren.

Mit Hilfe der vorliegenden Erfindung ist es somit möglich, Granulate, die beispielsweise ein niedriges Schüttgewicht von 300 bis 900 g/1 insbeson¬ dere 600 bis 850 g/1 oder ein höheres Schüttgewicht, beispielsweise bis 1000 g/1, aufweisen, zu verdichten. Dementsprechend ist es auch möglich, durch zeitlich versetzte Zugabe von Bleichmittel und der wesentlichen Menge an Niotensiden zu den entsprechenden Grundgranulaten in der Aufbe¬ reitungsstufe das gewünschte Schüttgewicht einzustellen.

Geht man bereits von Grundgranulaten mit hohem Schüttgewicht aus, so führt die Zugabe von Bleichmittel und Niotensid an sich zunächst zu einer unge¬ wünschten Schüttgewicht-Erniedrigung, einem schlecht fließfähigen, fetti¬ gen Produkt, das jedoch bei Vermischung unter Energieeintrag wieder eine deutliche Schüttgewicht-Erhöhung erfährt.

Als feste Bestandteile der erfindungsgemäß erhaltenen Wasch- und/ oder Reinigungsmittel können im Prinzip alle bekannten festen Inhaltsstoffe von Wasch- und/oder Reinigungsmitteln an sich eingesetzt werden. Bevorzugte feste Bestandteile sind dabei Aniontenside, anorganische und/oder orga-

nische Buildersubstanzen, alkalische und neutrale Salze, Bleichmittel und

Vergrauungsinhibitoren.

Als Aniontenside eignen sich die bekannten Sulfonate, Sulfate und Seifen. Als anionische Tenside werden beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate eingesetzt.

Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise Cg-Ci3-Alkylbenzolsulfo- nate, Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus Ci2-Ci8- onoolefinεn mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasför¬ migem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkan- sulfonate, die aus C^-Cig-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation ge¬ wonnen werden.

Geeignet sind auch die Ester von oc-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z.B. die -sulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Taig¬ fettsäuren.

Geeignete Tenside vom Sulfat-Typ sind die Schwefelsäuremonoester aus pri¬ mären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs, insbesondere aus Fettalkoholen, z.B. aus Kokosfettalkohol, Taigfettalkohol, Oleylalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol, oder den CiQ-C20-0xoalko- holen, und diejenigen sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge. Auch die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten Al¬ kohole, wie 2-Methyl-verzweigte Cg-Cu-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid, sind geeignet. Eine bevorzugte Verwendung finden dabei Gemische, in denen der Anteil der Alkylreste zu 50 bis 70 Gew.-% auf CJ^ I zu 18 bis 30 Gew.-% auf (44, zu 5 bis 15 Gew.-% auf Ci , unter 3 Gew.-% auf C10 und unter 10 Gew.-% auf ( 3 verteilt sind.

Bevorzugte Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure, die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit AI-

koholen, vorzugsweise Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fett¬ alkoholen darstellen. Bevorzugte Sulfosuccinate enthalten Cg- bis Ciß- Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere bevorzugte Sul¬ fosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside dar¬ stellen. Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ab¬ leiten, besonders bevorzugt.

Bevorzugte Aniontensid-Mischungen enthalten Kombinationen aus Fettalkyl- sulfaten (FAS), Alkylbenzolsulfonaten (ABS), Methylestersulfonaten (MES) und/oder Sulfosuccinaten. Insbesondere sind hierbei Mischungen bevorzugt, die als anionische Tenside FAS und ABS, FAS und Sulfosuccinate, ABS und Sulfosuccinate in jedem beliebigen Verhältnis enthalten.

Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen, vorzugsweise in Mengen von 0,5 bis 8 Gew.-% , in Betracht. Geeignet sind gesättigte Fett¬ säureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure oder Stearinsäure, sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Ko- kos-, Palmkern- oder Taigfettsäuren, abgeleitete Seifengemische. Insbe¬ sondere sind solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 bis 100 Gew.-% aus gesättigten und zu 0 bis 50 Gew.-% aus Ölsäure¬ seife zusammengesetzt sind.

Die anionischen Tenside können in Form ihrer Natrium-, Kalium- oder Ammo¬ niumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natrium¬ salze vor.

Die Aniontenside werden vorzugsweise in Mengen von 3 bis 20 Gew.-%, be¬ zogen auf die Summe der eingesetzten Bestandteile, eingesetzt. Ihr Gehalt kann jedoch auch über 20 Gew.-% hinausgehen.

Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H2O2 liefernden Verbin¬ dungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmono-

hydrat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind bei¬ spielsweise Natriu percarbonat, Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate so¬ wie H2O2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Per- oxophthalate, Diperazelainsäure oder Diperdodecandisäure. Der Gehalt der Mittel an Bleichmitteln beträgt vorzugsweise 5 bis 25 Gew.-% und insbeson¬ dere 10 bis 20 Gew.-%, wobei vorteilhafterweise Perboratmonohydrat einge¬ setzt wird.

Außer den genannten festen Inhaltsstoffen können die erfindungsgemäß er¬ hältlichen Wasch- und/oder Reinigungsmittel bekannte, in Wasch- und/oder Reinigungsmitteln üblicherweise eingesetzte meist flüssige Zusatzstoffe, enthalten.

Zu den flüssigen Bestandteilen von erfindungsgemäß erhältlichen Wasch- und/oder Reinigungsmitteln zählen insbesondere Niotenside, die bei der Verfahrenstemperatur in flüssiger, d.h. pumpbarer und fließfähiger Form vorliegen.

Als Niotenside dienen vorzugsweise Anlagerungsprodukte von 1 bis 12 Mol Ethylenoxid an primäre Ci2-Ci8-Fettalkohole und deren Gemische wie Kokos-, Taigfett- oder Oleylalkohol, oder an in 2-Stellung methylverzweigte pri¬ märe Alkohole (Oxoalkohole). Insbesondere werden Ci2- i4-Alkohole mit 3 EO oder 4 EO, Cg-Cn-Alkohol mit 7 EO, Ci3-Ci5-Alkohole mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C^-Clδ-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen aus diesen, wie Mischungen aus Ci2-Ci4-Alkohol mit 3 EO und Ci2- i8-Alkohol mit 5 EO eingesetzt.

Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenver¬ teilung auf (narrow ränge ethoxylates, NRE). Insbesondere sind Alkohol¬ ethoxylate bevorzugt, die durchschnittlich 2 bis 8 Ethylenoxidgruppen auf¬ weisen.

Als weitere Niotenside enthalten die Mittel vorzugsweise auch Alkylglyko- side der allgemeinen Formel R0(G) x , in der R einen primären geradkettigen

oder in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 2 ; vor¬ zugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oligo- glykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.

Der Gehalt an Niotensiden in den fertigen Granulaten beträgt beispiels¬ weise 2 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 3,5 bis 15 Gew.-%. In einer bevorzugten Ausführungsform werden dabei die flüssigen, nichtionischen Tenside in Mi¬ schung mit niederen Polyalkylenglykolen, die sich von geradkettigen oder verzweigtkettigen Glykolen mit 2 bis 6 C-Atomen ableiten, eingesetzt. Be¬ vorzugte niedere Polyalkylenglykole sind Polyethylenglykole oder Polypro- pylenglykole, die eine relative Molekülmasse zwischen 200 und 12000, ins¬ besondere zwischen 200 und 4000, beispielsweise 2000, aufweisen. Das Ge¬ wichtsverhältnis flüssiges Niotensid zu niederem Polyalkylenglykol in diesen Mischungen beträgt dabei vorzugsweise 10:1 bis 1:1.

Um beim Waschen bei Temperaturen von 60 °C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung zu erreichen, werden Bleichaktivatoren in die Präparate ein¬ gearbeitet. Beispiele hierfür sind mit H2O2 organische Persäuren bildende N-Acyl- bzw. O-Acyl-Verbindungen, vorzugsweise N,N'-tetraacylierte Di¬ amine, ferner Carbonsäureanhydride und Ester von Polyolen wie Glucosepen- taacetat. Der Gehalt der bleichmittelhaltigen fertigen Mittel an Bleich¬ aktivatoren liegt in dem üblichen Bereich, vorzugsweise zwischen 1 und 10 Gew.-% und insbesondere zwischen 2 und 8 Gew.-%. Besonders bevorzugte Bleichaktivatoren sind N,N,N' ,N'-Tetraacetylethylendiamin und 1,5-Diace- tyl-2,4-dioxo-hexahydro-l,3,5-triazin.

Als weitere Inhaltsstoffe, die insbesondere in dem Verfahrensschritt (a) eingesetzt werden, kommen vor allem Buildersubstanzen, wie die bekannten Zeolithe sowie Phosphate, insbesondere Tripolyphosphate und Schichtsili¬ kate einschließlich kristalline Schichtsilikate, in Betracht. Ihr Gehalt in den erfindungsgemäß erhältlichen Wasch- und/oder Reinigungsmitteln beträgt vorzugsweise 20 bis 60 Gew.-%, insbesondere 20 bis 50 Gew.-%, je-

weils bezogen auf die Summe der eingesetzten Bestandteile und berechnet als wasserfreie Aktivsubstanz.

Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser ent¬ haltende Zeolith ist vorzugsweise Zeolith NaA in Waschmittelqualität. Er kann als sprühgetrocknetes Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, daß der Zeolith als Suspension eingesetzt wird, kann dieser ge¬ ringe Zusätze insbesondere Stabilisatoren, beispielsweise nichtionische Tenside, enthalten, beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten Ci2~Ci8-Fettalkoholen mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen. Ge¬ eignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße von weniger als 10 μm (VolumenVerteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten vor¬ zugsweise 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.

Brauchbare organische Gerüstsubstanzen sind beispielsweise die bevorzugt in Form ihrer Natriumsalze eingesetzten Polycarbonsäuren, wie Citronen- säure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure, Zuckersäuren, Aminocarbonsäuren, Nitrilotriessigsäure (NTA), sofern ein derartiger Ein¬ satz aus ökologischen Gründen nicht zu beanstanden ist, sowie Mischungen aus diesen. Bevorzugte Salze sind die Salze der Polycarbonsäuren wie Citronensäure, Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Weinsäure und Mischungen aus diesen.

Geeignete poly ere Polycarboxylate sind beispielsweise die Natriumsalze der Polyacrylsäure oder der Polymethacrylsäure, beispielsweise solche mit einer relativen Molekülmasse von 800 bis 150000 (auf Säure bezogen). Ge¬ eignete copolymere Polycarboxylate sind insbesondere solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure und der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Maleinsäure. Als besonders geeignet haben sich Copolymere der Acrylsäure mit Malein¬ säure erwiesen, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Ma¬ leinsäure enthalten. Ihre relative Molekülmasse, bezogen auf freie Säuren, beträgt im allgemeinen 5000 bis 200000, vorzugsweise 10000 bis 120000 und insbesondere 50000 bis 100000.

Die (co-)polymeren Polycarboxylate können entweder als Pulver oder als wäßrige Lösung eingesetzt werden, wobei 20 bis 55 Gew.-%ige wäßrige Lö¬ sungen bevorzugt sind. Der Gehalt der Mittel an polymeren Polycarboxylaten beträgt vorzugsweise 0,5 bis 8 Gew.-%.

Weitere geeignete Buildersubstanzen sind Polyacetale, welche durch Umset¬ zung von Dialdehyden mit Polyolcarbonsäuren, welche 5 bis 7 C-Atome und mindestens 3 Hydroxylgruppen aufweisen, beispielsweise wie in der EP-A 280 223 beschrieben erhalten werden können. Bevorzugte Polyacetale werden aus Dialdehyden wie Glyoxal, Glutaraldehyd, Terephthalaldehyd sowie deren Ge¬ mischen und aus Polyolcarbonsäuren wie Gluconsäure und/oder Glucohepton- säure erhalten.

Weitere geeignete Inhaltsstoffe der Mittel sind wasserlösliche anorga¬ nische Salze wie Bicarbonate, Carbonate, Silikate oder Mischungen aus diesen; insbesondere werden Alkalicarbonat und Alkalisilikat, vor allem Natriumsilikat mit einem Stoffmengen-Verhältnis a2θ:Siθ2 von 1:1 bis 1:4,5, vorzugsweise von 1:2 bis 1:3,5, eingesetzt. Der Gehalt der Mittel an Natriumcarbonat beträgt dabei vorzugsweise bis zu 20 Gew.-%, vorteil¬ hafterweise zwischen 1 und 15 Gew.-%. Der Gehalt der Mittel an Natrium¬ silikat beträgt im allgemeinen bis zu 10 Gew.-% und vorzugsweise zwischen 2 und 8 Gew.-%.

Falls Sulfate eingesetzt werden, so geschieht dies vorzugsweise in Mengen zwischen 15 und 40 Gew.-%, bezogen auf das fertige Granulat. Es sind je¬ doch insbesondere Verfahren bevorzugt, in denen kein Sulfat zusätzlich zu dem Sulfat, das in den Rohstoffen enthalten ist, eingesetzt wird.

Weiterhin gehören zu den flüssigen Bestandteilen der erfindungsgemäß er¬ hältlichen Wasch- und/oder Reinigungsmittel die Lösungen von bereits ge¬ nannten (co-)polymeren Polycarboxylaten. Diese werden bereits während der Granulierung im Schritt (a) zudosiert, um schwere Granulate zu erhalten.

Pumpfähige, wäßrige Suspensionen von Zeolithen, welche auch vorzugsweise Stabilisatoren für die Suspensionen enthalten, lassen sich ebenfalls wäh¬ rend der Granulierung im Schritt (a) einsetzen. Bevorzugt ist auch der

Einsatz konzentrierter wäßriger Aniontensid-Lösungen oder Aniontensid-

Pasten. Diese werden vorzugsweise durch Neutralisation der Aniontenside in ihrer Säureform mit hochkonzentrierten wäßrigen Laugen, beispielsweise einer 45 bis 55 Gew.-%igen Natronlauge, in einer handelsüblichen Rotor- Stator-Maschine, beispielsweise einem SupratonW, oder einem Rührkessel hergestellt.

Neben den obengenannten Bestandteilen können die Granulate gemäß der vor¬ liegenden Erfindung gegebenenfalls auch Enzyme oder optische Aufheller in geringen Mengen enthalten.

Als Enzyme kommen solche aus der Klasse der Proteasen, Lipasen, Amylasen, Cellulasen bzw. deren Gemische in Frage. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen oder Pilzen, wie Bacillus subtilis, Bacillus lichenifor- mis und Streptomyces griseus gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugs¬ weise werden Proteasen vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden, eingesetzt. Ihr Anteil in den erfin¬ dungsgemäß erhältlichen Wasch- und/oder Reinigungsmitteln kann etwa 0,2 bis etwa 2 Gew.-% betragen. Die Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert und/oder in Hüllsubstanzen eingebettet sein, um sie gegen vorzeitige Zer¬ setzung zu schützen.

Als Stabilisatoren insbesondere für Perverbindungen und Enzyme kommen die Salze von Polyphosphonsäuren, insbesondere l-Hydroxyethan-l,l-diphosphon- säure (HEDP) in Betracht.

Weiterhin können die erfindungsgemäß erhältlichen Wasch- und/oder Reini¬ gungsmittel weitere Enzymstabilisatoren enthalten. Beispielsweise können 0,5 bis 1 Gew.-% Natriumformiat eingesetzt werden. Möglich ist auch der Einsatz von Proteasen, die mit löslichen Calciu salzen und einem Calcium- gehalt von vorzugsweise etwa l,2-Gew.-%, bezogen auf das Enzym, stabili¬ siert sind. Besonders vorteilhaft ist jedoch der Einsatz von Borverbin¬ dungen, beispielsweise von Borsäure, Boroxid, Borax und anderen Alkali- metallboraten wie den Salzen der Orthoborsäure (H3BO3), der Metaborsäure (HBO2) und der Pyroborsäure (Tetraborsäure H2B4O7).

Das Schäumvermögen der Tenside läßt sich durch Kombination geeigneter Ten- sidtypen steigern oder verringern; eine Verringerung läßt sich ebenfalls durch Zusätze nichttensidartiger Substanzen erreichen. Ein verringertes

Schäumvermögen, das beim Arbeiten in Maschinen erwünscht ist, erreicht man vielfach durch Kombination verschiedener Tensidtypen, z.B. von Sulfaten und/oder Sulfonaten mit nichtionischen Tensiden und/oder mit Seifen. Bei

Seifen steigt die schaumdämpfende Wirkung mit dem Sättigungsgrad und der

Kettenlänge des Fettsäuresalzes an.

Beim Einsatz in maschinellen Waschverfahren kann es von Vorteil sein, den Mitteln übliche Schauminhibitoren zuzusetzen. Als Schauminhibitoren eignen sich beispielsweise Seifen natürlicher oder synthetischer Herkunft, die einen hohen Anteil an Ci8~C24-Fetts uren aufweisen. Geeignete nichttensid- artige Schauminhibitoren sind beispielsweise Organopolysiloxane und deren Gemische mit mikrofeiner, ggf. silanierter Kieselsäure sowie Paraffine, Wachse, Mikrokristallinwachse und deren Gemische mit silanierter Kiesel¬ säure. Mit Vorteil werden auch Gemische aus verschiedenen Schauminhibi¬ toren verwendet, z.B. solche aus Silikonen, Paraffinen oder Wachsen. Vor¬ zugsweise sind die Schauminhibitoren an eine granuläre, in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Trägersubstanz gebunden.

Die Mittel können als optische Aufheller Derivate der Diaminostilbendisul- fonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4 , -Bis(2-anilino-4-morpholino-l,3,5-triazin-6-yl-amino)s tilben-2,2 l - disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholino-Gruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe, eine Anilinogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ des substituierten 4,4'-Distyryl-di-phenyls anwesend sein, z.B. die Verbindung 4,4'-Bis(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyl. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können verwendet werden. Die optischen Aufheller bzw. die Mischungen aus optischem Aufheller und Farbstoff werden vorzugsweise in den ethoxylierten Niotensiden gelöst und in an sich be¬ kannter Weise auf die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Granulate aufgesprüht.

Im Anschluß an die Herstellung des Grundgranulats mittels Granulierung und/oder Sprühtrocknung, wobei die Granulierung bevorzugt ist, kann vor dem Eintritt in die erste Aufbereitungsstufe eine Trocknung der Grundgra¬ nulate nachgeschaltet werden. Die ohne Trocknung tolerierbare Menge Wasser ist dabei stark von der jeweiligen Gesamtzusammensetzung abhängig. Insbe¬ sondere wird diese Trocknung in der Wirbelschicht bei Zuluftemperaturen unterhalb 180°C durchgeführt. Die Produkttemperatur kann dabei auf Tempe¬ raturen von bis zu 80°C oder mehr steigen.

Obwohl die Eintrittstemperatur in die erste Aufbereitungsstufe weniger kritisch ist, kann es jedoch erforderlich sein, diese besonders einzustel¬ len, insbesondere, wenn im Anschluß an die Granulierung eine Trocknung bei höheren Temperaturen durchgeführt wird. Dementsprechend sollte die Tempe¬ ratur des Granulats beim Eintritt in die erste Aufbereitungsstufe vorzugs¬ weise zwischen 30°C und 60°C betragen.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich außerdem dadurch aus, daß Granulate erhalten werden, die sich durch ein sehr homogenes Kornspektrum mit geringen Grobkornanteilen auszeichnen. Vorhandene Grobkornanteile, also Granulate mit einem Durchmesser oberhalb 1,6 bis 2 mm, werden vor¬ zugsweise abgesiebt und können vorteilhafterweise nach Zerkleinerung, bei¬ spielsweise in einer Mühle, in den Granulierschritt zurückgeführt werden.

Die auf diese Weise erhaltenen und mit Vorteilen behafteten granulären Wasch- und/oder Reinigungsmittel weisen im allgemeinen nach dem Absieben der Grobkornanteile von oberhalb 1,6 mm ein Schüttgewicht im Bereich von 600 bis 1100 g/1, insbesondere 700 bis 950 g/1 und vorzugsweise 750 bis 850 g/1 auf. Die Granulate sind trotz hoher Anteile an ethoxylierten Nio¬ tensiden rieselfähig, nicht-fettend und staubfrei.

Der Gehalt der Granulate an anionischen und nichtionischen Tensiden be¬ trägt vorzugsweise 10 bis 40 Gew.-% und insbesondere 15 bis 30 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Granulat, und an Buildersubstanzen 20 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 55 Gew.-%, jeweils bezogen auf das fertige Granulat und berechnet als wasserfreie Aktivsubstanz. Insbesondere weisen die fertigen Granulate einen Gehalt von 2 bis 15 Gew.%, insbesondere 3,5

bis 15 Gew.-% an Niotensiden auf. Bevorzugt ist weiterhin ein Gehalt von 0 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, an freiem, d.h. nicht che¬ misch oder nicht physikalisch gebundenem Wasser.

B e i s p i e l e

Beispiel 1 (Herstellung des Grundgranulats)

In einem handelsüblichen, diskontinuierlich arbeitenden Pflugscharmischer der Firma Lödige (Bundesrepublik Deutschland) wurden bei Umfangsgeschwin¬ digkeiten der Werkzeuge von 4 m/s und bei einer Temperatur von im Bereich von etwa 30 bis 40 °C

(a) 71,73 Gew.-% eines sprühgetrockneten Granulats aus 33,9 Gew.-% wasserhaltiger Zeolith NaA (Wessalith P( R ),

Handelsprodukt der Firma Degussa, Bundesrepublik Deutschland), 23,9 Gew.-% Cg-Ci3-Alkylbenzolsulfonsäuren, 4,6 Gew.-% Talgfettalkoholsulfat-Na-Salz, 0,9 Gew.-% eines Ci2-Ci8-Fettalkohols mit 5 EO-Gruppen, 1,6 Gew.-% Ci2-Cιs-Fettsäure

0,60 Gew.-% l-Hydroxyethan-l,l-diphosphonsäure (HEDP) 2,86 Gew.-% Natriumsilikat (Na2θ:Siθ21:2) 9,36 Gew.-% (co-)polymeres Polyacrylat (Sokalan R CP5, Handelsprodukt der BASF, Bundesrepublik Deutschland), 11,8 Gew.-% Wasser, 0,7 Gew.-% Natriumhydroxid, 0,95 Gew.-% Salze aus Rohstoffen und 8,55 Gew.-% Natriumcarbonat, 0,24 Gew.-% Farbstoff und 0,04 Gew.-% optische Aufheller

(b) 15,61 Gew.-% eines Fettalkoholsulfat-Compounds aus 47 Gew.-% Fettalkoholsulfat-Na-Salz,

1 Gew.-% Wasser,

5 Gew.-% Salze aus Rohstoffen und

47 Gew.-% Natriumcarbonat, gemäß der älteren, nicht vorveröffent¬ lichten Deutschen Patentanmeldung P 41 27323.0

(c) 5,32 Gew.-% wasserhaltiger Zeolith NaA und

(d) 7,34 Gew.-% einer 25,5 Gew.-%igen wäßrigen Lösung eines (co-)polymeren Polyacrylats (Sokalan R CP5)

im Verlauf von 6 min unter Messerkopfeinsatz granuliert.

Die anschließende Trocknung erfolgte in der Wirbelschicht mit einer Was¬ serverdampfung von etwa 5 %, wobei die Produkttemperatur bis auf 80°C an¬ stieg.

Es wurde ein rieselfähiges, staubfreies und nichtklebendes Grundgranulat mit einer Schüttdichte von 880 g/1 erhalten.

Kornspektrum (Siebanalyse) in Gew.-%:

>l,25ππn 1,0mm 0,9mm 0,8mm 0,6mm 0,4mm 0,2mm < 0,2mm

11,1 13,2 8,7 6,5 15,1 23,6 21,2 0,6

Der Grobkornanteil von > 1,6mm in einer Menge von etwa 5 bis 10 Gew.-% wurde nach Absieben und Vermählen den Produkten wieder zugeführt. Alterna¬ tiv dazu ist es möglich, diesen Grobkornanteil auch in dem Grundgranulat zu belassen, da die Grobanteile in der ersten Aufbereitungsstufe weitge¬ hend abgebaut werden.

(Erste Aufbereitungsstufe)

Gemäß den nachfolgend genannten Varianten A (Vermischung ohne Einsatz von Messerköpfen) und B (Vermischung mit Einsatz von Messerköpfen) wurden die in der Tabelle 1 genannten Bestandteile in dem oben genannten Mischer un¬ ter gleichen Bedingungen mit den weiteren Bestandteilen vermischt. Die nachfolgende Tabelle 1 gibt die einzelnen Bestandteile der ersten Aufbe- reitungsstufe wieder.

Tabelle 1:

Variante A (Gew.%) B(Gew.%)

Grundgranulat 71,77 74,55

Perborat onohydrat 17,22 17,32

Ci2-Ci8-Fettalkohol mit 5 EO 2,14 2,21

Polyethylenglykol Molekulargewicht 400 3,13 —

Silikonentschäumergranulat 5,74 5,92

Der nachfolgenden Tabelle 2 sind die Verweilzeiten der Gemische der Ta¬ belle 1 in dem Pflugscharmischer zu entnehmen.

Tabelle 2:

Variante A (g/1) B (g/1)

1 min ohne Messerkopf 620 —

1 min mit Messerkopf — 725

2 min mit Messerkopf 763 825

3 min mit Messerkopf 810 865

4 min mit Messerkopf 840 —

Der Kurzzeiteinsatz ohne Energieeintrag (Variante A 1 min ohne Messer¬ kopf), zeigt eine drastische Schüttgewicht-Erniedrigung. Bei Verlängerung der Einwirkungszeit unter Einsatz der Messerköpfe ließ sich jedoch das Schüttgewicht wieder auf gewünschte höhere Werte anheben. Es zeigt sich, daß der Energieeintrag zur Einstellung des Schüttgewichts nicht nur durch die Verwendung der Messerköpfe, sondern auch durch eine längere Verweil¬ zeit in dem Mischer/Granulator bestimmt werden konnte.

Das Kornspektrum (Siebanalyse; Angabe in Gew.-%) der Varianten A und B in Abhängigkeit von der Einwirkungsdauer war wie folgt:

>l,6mm 1,25mm 1,0mm 0,9mm 0,8mm 0,6mm 0,4mm 0,2mm <0,2mm

1 min* 17,0 37,2 18,0 5,7 3,9 5,1 8,0 5,1

4 min* 0,9 6,5 9,4 5,3 5,5 12,4 23,8 28,2 8,0

3 min** 0,7 5,2 8,7 5,5 4,9 11,8 25,9 27,1 10,2

* Variante A

** Variante B

(Zweite Aufbereitungsstufe)

91,9 Gew.-% des Granulats gemäß der ersten Aufbereitungsstufe wurden im Verlauf von 0,5 bis 1 Minuten mit 6,35 Gew.-% eines Granulats aus N,N,N' ,N'-Tetraacetylethylendiamin, 1,5 Gew.-% Protease und 0,25 Gew.-% Parfüm zu einem Fertigprodukt aufgemischt.

Die Produktdaten sind der folgenden Tabelle 3 zu entnehmen.

Tabelle 3

Produktdaten Variante A Variante B

Schüttgewicht 790 g/1 850 g/1

Löslichkeit 90 % 1,35 min 1,6 min

Bottichwaschmaschinentest 2,2 —

Kornspektrum (Siebanalyse des Fertigprodukts) Varianten A und B in Gew.- ."2S".

Variante >l,6mm 1,25mm 1,0mm 0,9mm 0,8mm 0,6mm 0,4mm 0,2mm <0,2mm

A 1,1 5,7 8,6 5,9 6,3 12,3 22,6 27,9 9,3 B 0,8 6,6 8,8 6,3 7,2 10,8 24,8 26,0 8,7

Die Löslichkeit 90 % wird wie folgt bestimmt:

Beim Zerfall- bzw. Auflösen von salzhaltigen Granulaten in Wasser, erhöht sich bekanntermaßen die Leitfähigkeit in dem Maße, wie das Granulat zer¬ fällt bzw. sich auflöst. Bei diesem Verfahren zur Bestimmung der Zerfalls- Lösegeschwindigkeit wird daher die Leitfähigkeits-Zeitkurve nach Zugabe des Granulats zu Wasser aufgenommen. Bestimmt wird, zu welchem Zeitpunkt 90 % der Endleitfähigkeit erreicht werden.

In einer Vorrichtung, die aus einem temperierbaren, doppelwandigen Becher¬ glas, einem Schrägblattrührer, einem Temperaturfühler und einer Leitfähig¬ keitsmeßzelle, die über das Leitfähigkeitsgerät und einen AD-Wandler mit einem Computer verbunden ist, werden 500 ml Wasser unter Rühren (V = 1250 Umdrehung/min) auf 20,0°C +/- 0,1°C gebracht. Dann werden 5,00 g des zu untersuchenden Granulats in einer Portion in das temperierte Wasser einge¬ bracht und dann die Leitfähigkeits-Zeitkurve aufgenommen. Die Zugabe der Probe zum Wasser bildet den Nullpunkt der Zeitmessung. Die Bestimmung ist beendet, sobald keine Änderung der Leitfähigkeits-Zeitkurve mehr zu er¬ kennen ist. Ausgewertet wird der Endwert der Kurve und die Zeit, in der 90 % des Endwertes erreicht sind. Die erfindungsgemäß erhältlichen Granulate gem. den Varianten A und B lösen sich in sehr kurzer Zeit. Der Bottich¬ waschmaschinentest gestattet die Bestimmung von Waschmittelrückständen, die durch grobkörniges Pulver, Agglomerate von Waschmittelbestandteilen, als schwerlösliche Silikate oder unlösliches Zeolith auf pflegeleichten, dunkelbunten Textilien zurückbleiben können. Ein Feinwäscheposten aus ver¬ schiedenen dunkelbunten, pflegeleichten Textilien mit einem definierten Gewicht wird in eine Wasch-/Bottichwaschmaschine Typ ARCELIK R ohne Schleu¬ dergang oder einen vergleichbaren Typ eingebracht. Zunächst werden 30 1 Wasser in die Waschmaschine eingelassen, Waschpulver in der vorgesehenen Dosierung zugegeben und durch Rühren aufgelöst. Anschließend wird die Wäsche mit einem Gewicht von einem Kilo in die Waschmaschine eingelegt und die Waschmaschine auf eine Temperatur von 30°C aufgeheizt. Nach Erreichen dieser Temperatur wird die Wäsche 10 min durch Betätigen des Bewegers ge¬ waschen, im Anschluß daran die Waschflotte abgelassen und drei Mal ge¬ spült.

Beim Spülen werden jeweils 30 1 Wasser zugelassen, 30 s geschlagen und dann das vorhandene Spülwasser abgelassen. Nach dem Spülen wird der

Wäscheposten 15 s geschleudert. Jede Maschinenbeladung wird in eine Poly- ethylenschüssel gelegt, über Nacht in diesem Zustand oder mit einem Infra¬ rotstrahler getrocknet und anschließend benotet.

Die Notenskala reicht dabei von 1 (einwandfrei, keine störenden Rückstän¬ de) bis 6 (sehr große Mengen störende, gut sichtbare Rückstände).

Es wurde das Rückstandsverhalten eines Granulats gemäß Variante A ermit¬ telt. Nach der Beurteilung durch jeweils 5 Prüfer werden die Noten zu ei¬ nem Mittelwert zusammengefaßt. Die Note 2,2 der Variante A entspricht da¬ her tolerierbaren, vereinzelten, noch nicht besonders auffallenden Rück¬ ständen.

Beispiel 2:

Stufe 1 Granulierunα (Herstellung des Grundgranulats) Ein handelsüblicher, kontinuierlich arbeitendener Pflugscharmischer der Firma Lödige (Bundesrepublik Deutschland) wurde bei Umfangsgeschwindig¬ keiten der Mischwerkzeuge von 4 m/s mit den im Beispiel 1 (Variante A) genannten Einsatzstoffen der dort beschriebenen Art und Menge beschickt. Die Vermischung erfolgte unter Einsatz der Messerköpfe bei Produkttempera¬ turen von 30°C-40°C. Bei einer Verweilzeit von 3-4 Minuten kam es zur Bil¬ dung von Granulaten. In der im Anschluß durchlaufenden Wirbelschichttrock¬ nung kam es zu einer Wasserverdampfung von etwa 5 %. Es wurde ein Granulat mit einer Schüttdichte von 650 g/1 erhalten.

Kornspektrum (Siebanalyse, in Gew.%):

> 1,6 mm 0,8 mm 0,4 mm 0,2 mm < 0,2 mm 7,3 % 25,5 % 42,8 % 23,5 % 0,9 %

(Erste Aufbereitungsstufe)

Die weitere Verarbeitung zum Fertigprodukt konnte sowohl diskontinuierlich mit gleichem Ergebnis wie im Beispiel 1 beschrieben oder auch kontinuier¬ lich wie nachfolgend beschrieben erfolgen. Die in dieser Stufe durchge-

führte Aufbereitung zu einem Produkt mit einem Schüttgewicht von 850 g/1, erfolgte in dem obengenannten Pflugscharmischer unter Einsatz von Messer¬ köpfen bei einer mittleren Verweilzeit von 25-30 Minuten.

Die Kornzusammensetzung (in Gew.-%) war folgende: > 1,6 mm 0,8 mm 0,4 mm 0,2 mm 0,1 mm < 0,1 mm 2,2 % 25,5 % 34,2 % 28,1 % 8,1 % 1,9 %

(Zweite Aufbereitungsstufe)

Die Vermischung erfolgte analog Beispiel 1 in einem handelsüblichen ver¬ tikal durchlaufenden Schugimischer. Das erhaltene Schüttgewicht lag bei 830 g/1. Die anwendungstechnischen Daten entsprachen denen des Beispiels 1.