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Patent Searching and Data


Title:
GROMMET STATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/232217
Kind Code:
A1
Abstract:
A grommet station (1) comprises a grommet fitting unit (2) for fitting cable ends with grommets, a grommet providing unit (3) and a support structure (4) for supporting the grommet fitting unit (2) and the grommet providing unit (3). The grommet fitting unit (2) and the grommet providing unit (3) are permanently interconnected, wherein the grommet fitting unit (2) and the grommet providing unit (3) form a joint exchangeable module (5) that can be coupled to and uncoupled from the support structure (3).

Inventors:
VISCHER DIETER (CH)
DE BASTIANI FRANCO (CH)
HÄFLINGER BENNO (CH)
Application Number:
PCT/EP2022/025261
Publication Date:
December 07, 2023
Filing Date:
June 02, 2022
Export Citation:
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Assignee:
KOMAX HOLDING AG (CH)
International Classes:
H01R43/00; H01R13/52; H01R43/28
Domestic Patent References:
WO2011158145A12011-12-22
Foreign References:
US20180175576A12018-06-21
EP3651288A12020-05-13
EP3819994A12021-05-12
EP1689049A12006-08-09
US20210249159A12021-08-12
EP1689049A12006-08-09
EP0626738A11994-11-30
EP3651288A12020-05-13
EP0626738B11997-12-29
EP1251605A12002-10-23
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:

1. Tüllenstation ( 1 ) mit

- einer Tüllenbestückungseinrichtung (2) zum Bestücken von Kabelenden von Kabeln mit Tüllen,

- einer Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) mit einem Tüllenspeicher (6), und

- eine Tragstruktur (4) zum Tragen der Tüllenbestückungseinrichtung (2) und der Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) dadurch gekennzeichnet, dass die Tüllenbestückungseinrichtung (2) und die Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) fest miteinander verbunden sind und die Tüllenbestückungseinrichtung (2) und die Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) ein an die Tragstruktur (3) an- und abkoppelbares gemeinsames Wechselmodul (5) bilden.

2. Tüllenstation (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Wechselmodul (5) einen Führungskanal (46) aufweist, über welchen das Wechselmodul (5) in die Tragstruktur (4) einsetzbar ist.

3. Tüllenstation (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zum Sichern des eingesetzten Wechselmoduls der Führungskanal wenigstens eine und vorzugsweise zwei Vertiefungen (17, 18) und dass die Tragstruktur (4) wenigstens eine und vorzugsweise zwei Bolzen (14, 15) als Sicherungsmittel aufweist, wobei der jeweilige Bolzen (14, 15) jeweils in die zugehörige Vertiefung (17, 18) eingreift.

4. Tüllenstation (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil und bevorzugt sämtliche Aktoren zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung (2) und der Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) im Wechselmodul (5) integriert sind.

5. Tüllenstation (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Gehäuse (19) für die Tüllenbereitstellungseinrichtung (3), in welchem wenigstens der Tüllenspeicher (6) aufgenommen ist, aufweist, wobei das Gehäuse (19) ergonomisch geformt ist und eine im Wesentlichen polyeder- und insbesondere quaderförmige Aussenkontur mit abgerundeten Ecken und Kanten des Polyeders bzw. Quaders aufweist. Tüllenstation (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstruktur (4) eine komplementär zum Gehäuse (19) ausgestaltete, vorzugsweise stufenartig ausgebildete Ausbuchtung (31) aufweist, in die wenigstens ein unterer Bereich des Gehäuses (19) einpassbar ist. Tüllenstation (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) ein vorzugsweise vertikal ausgerichtetes Saugrohr (7) aufweist, das in den Tüllenspeicher (6) mündet. Tüllenstation (1) insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit einer Tüllenbestückungseinrichtung (2) zum Bestücken von Kabelenden von Kabeln mit Tüllen, einer Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) mit einem Tüllenspeicher (6) und eine Tragstruktur (4) zum Tragen der Tüllenbestückungseinrichtung (2) und der Tüllenbereitstellungseinrichtung (3), wobei die Tüllenbestückungseinrichtung (2) und Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) insbesondere miteinander verbunden sind und ein an die Tragstruktur an- und abkoppelbares gemeinsames Wechselmodul (5) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Tüllenbestückungseinrichtung (2) und/oder die Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) zum automatischen Wechseln der jeweiligen Einrichtungen (2, 3, 5; 2’, 3’, 5’) ausgestaltet ist bzw. sind. Tüllenstation (1) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Tüllenstation (1) ein Magazin (20) für mehrere Tüllenbestückungseinrichtungen (2, 2’) und/oder Tüllenbereitstellungseinrichtungen (3, 3’) und insbesondere für Wechselmodule (5, 5’) für unterschiedliche Tüllen umfasst, wobei das Magazin (20) einen Vertikalfördereinrichtung (32) mit mehreren vertikal verfahrbaren Konsolen (21, 21’), auf welche jeweils eine der jeweiligen Einrichtungen (2, 3, 5; 2’, 3’, 5’) platziert oder platzierbar ist.

10. Tüllenstation (1) nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jede Konsole (21, 21’) eine Klemmeinrichtung (44) zum Sichern der jeweils darauf platzierten Einrichtung (2, 3, 5; 2’, 3’, 5’) während einer Hubbewegung aufweist.

11. Tüllenstation (1) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie weiter einen eine horizontale Linearachse (29) aufweisenden Wechsler zum Entnehmen einer Tüllenbestückungseinrichtung (2) und/oder einer Tüllenbereitstellungseinrichtungen (3) und insbesondere zum Entnehmen eines Wechselmoduls aus dem Magazin, zum Transfer vom Magazin zur Tragstruktur und zum Ankoppeln der Tüllenbestückungseinrichtung (2) und/oder der Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) an die Tragstruktur (4) und zum Ankoppeln insbesondere des Wechselmoduls (5, 5’) an die Tragstruktur (4) umfasst.

12. Tüllenstation (1) insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 7 mit einer Tüllenbestückungseinrichtung (2) zum Bestücken von Kabelenden von Kabeln mit Tülle und einer Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) mit einem Tüllenspeicher (6), dadurch gekennzeichnet, dass sie über eine Schutzhaube (34) zum Abdecken der Tüllenstation (1) verfügt, wobei die Schutzhaube (34) eine Einfüllöffnung zum Befüllen des Tüllenspeichers (5) mit Tüllen aufweist.

13. Tüllenstation (1) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass an der Einfüllöffnung ein Einlauf (35) angeordnet ist.

14. Tüllenstation (1) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Einfüllöffnung als verschliessbare Einfüllöffnung ausgestaltet ist und dass die Tüllenstation (1) gegebenenfalls ein einen Deckel (39) umfassendes Gehäuse (19) für die Tüllenbereitstellungseinrichtung (3) aufweist, wobei ein Öffhungs- und Schliessmechanismus zum Öffnen bzw. Schliessen der Einfüllöffnung und/oder des Deckels (39) des Gehäuses (19) vorgesehen ist, welcher von ausserhalb der Schutzhaube (34) aktivierbar ist.

15. Tüllenstation (1) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zum manuellen Öffnen und Schliessen der Einfüllöffnung und/oder des Deckels (19) wenigstens ein Griffstück (36) vorgesehen ist. 16. Tüllenstation (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Öffhungs- und Schliessmechanismus einen hin und her verschiebbaren Schiebers (37) umfasst, mit dessen Hilfe der Deckel (39) über das wenigstens eine Griffstück (36) in die offene Stellung oder in die geschlossene Stellung bringbar ist.

Description:
TÜLLENSTATION

Die Erfindung betrifft eine Tüllenstation zur Bestückung von Kabeln gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1. Mit derartigen Tüllenstationen können Tüllen, die beispielsweise für feuchtigkeitsdichte Durchführungen von elektrischen Kabeln durch Steckergehäuse oder Gehäuse wände von Elektroapparaten benötigt werden, rationell auf Kabel gebracht werden.

Tüllen sind Dichtelemente beispielsweise aus Silikon, die in der Regel eingesetzt werden, um Steckergehäuse abzudichten. Bei der Konfektionierung von Kabeln können Kabel abgelängt und abisoliert, mit Tüllen bestückt, gecrimpt und gegebenenfalls mit Gehäusen versehen werden. Dazu wird ein abisoliertes Kabel mit einer Tülle bestückt, danach wird in der Regel ein Metallkontakt angecrimpt. Dieser Crimpkontakt ist dabei so ausgebildet, dass er die Tülle auf dem Kabel festhält. Die Tüllenbestückung wird auf vollautomatischen Kabelkonfektionieranlagen mit Tüllenbestückungsstationen ausgeführt, wobei die Tüllen üblicherweise als Schüttgut in die Tüllenbestückungsstation gegeben werden. Es sind auch Halbautomaten für Kabelkonfektionieranlagen bekannt (hier wird das Kabel von Hand eingelegt), welche neben anderen Operationen das Bestücken von Tüllen ausführen können. Insbesondere bei Vollautomaten ist es vorteilhaft, wenn die Umrüstung der Tüllenstation von einer Tüllenvariante auf eine andere schnell und ohne Fehler erfolgen kann.

Eine gattungsmässig vergleichbare Tüllenstation ist in der EP 1 689 049 Al gezeigt. Die Tüllenstation umfasst einen Tüllenspeicher mit einer mit Tüllen befüllten Trommel und eine Tüllenbestückungseinrichtung zum Bestücken eines abisolierten Kabelendes eines Kabels mit einer Tülle. Der Tüllenspeicher gehört zu einer Tüllenbereitstellungseinrichtung zum Bereitstellung von Tüllen für die Bestückung, welche Tüllenbestückungseinrichtung weiter eine Förderschiene eines Schwingförderer umfasst. Über die Förderschiene werden die Tüllen lagerichtig zu einer Vereinzelungseinheit gefördert, von welcher Tüllen jeweils einzeln auf einen Dom einer vier Dome umfassenden drehbaren Transfereinheit aufgeschoben werden. Neben der erwähnten Transfereinheit mit den vier Domen umfasst die Tüllenbestückungseinrichtung weiter einen Bestückungskopf mit einer Spreizhülse und einem Tüllenaufnahmeteil. Am oberen Ende der Vereinzelungseinheit ist eine Ausstossvorrichtung mit einem auf und ab bewegbaren Stössel angeordnet, wobei mit dem Stössel jeweils die erste Tülle in der Förderschiene der Transfereinrichtung zugeführt wird. Die Transfereinrichtung ist schrittweise um einen 90°-Winkel drehbar, wobei in einer ersten Stellung jeweils die Tülle auf den Dom mittels des erwähnten Stössels geschoben wird. Nach einer Drehung um 90° wird in einer zweiten Stellung der Transfereinheit die Tülle zum Zwecke des Aufweitens auf einen Bereich des Doms geschoben, der einen grösseren Durchmesser aufweist. Die eigentliche Bestückung des Kabelendes mit der Tülle erfolgt in einer dritten Stellung. In dieser dritten Stellung der Transfereinrichtung wird die Tülle vom Dom unter Verwendung des Bestückungskopfs abgezogen, die Tülle auf die Spreizhülse aufgeschoben, die Tülle in aufgeweitetem Zustand auf das Kabel platziert und schliesslich darauf abgeschoben. Sobald der Dom in die dritte Stellung geschwenkt wurde, umschliesst der Bestückungskopf mit der zweiteilig ausgeführten Spreizhülse und dem ebenfalls zweiteilig ausgebildeten Tüllenaufhahmeteil die Tülle. Die Tüllenstation gemäss EP 1 689 049 Al ist die Tüllenbereitstellungseinrichtung umfassend Tüllenspeicher, Schwingförderer mit Förderschiene mobil ausgestaltet und lässt sich zusammen wechseln. Die von der Tüllenvariante abhängigen und auch als Bestückungswerkzeuge bezeichneten Teile der Tüllenbestückungseinrichtung müssen jedoch beim Umrüsten von Hand ausgetauscht und montiert werden.

Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine verbesserte Tüllenstation zu schaffen, die insbesondere einfach in der Handhabung ist und kurze Umrüstzeiten ermöglicht.

Diese und andere Aufgaben werden erfindungsgemäss mit einer Tüllenstation mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Tüllenstation weist eine Tüllenbestückungseinrichtung zum Bestücken von Kabelenden von Kabeln mit Tüllen auf. Weiter weist sie eine Tüllenbereitstellungseinrichtung zum Bereitstellen von Tüllen für die Bestückung mit der Tüllenbestückungseinrichtung auf. Die Tüllenbereitstellungseinrichtung verfügt dabei über wenigstens einen Tüllenspeicher. Der Tüllenspeicher kann dabei zum Beispiel als Trommel zur losen Bevorratung von Tüllen ausgeführt sein. Der Tüllenspeicher könnte aber auch durch einen anderen Vorrat für Tüllen als Schüttgut ausgeführt sein. Die Tüllenstation weist sodann eine Tragstmktur zum Tragen der Tüllenbestückungseinrichtung und der Tüllenbereitstellungseinrichtung auf. Dadurch, dass die Tüllenbestückungseinrichtung und die Tüllenbereitstellungseinrichtung fest miteinander verbunden sind und ein an die Tragstruktur an- und abkoppelbares gemeinsames Wechselmodul bilden, so dass das Wechselmodul zum Wechseln auf andere Tüllen gegen ein anderes Wechselmodul ausgetauscht werden kann, ergeben sich mehrere Vorteile. Die feste Verbindung der Tüllenbestückungseinrichtung und der Tüllenbereitstellungseinrichtung miteinander wird vorliegend verstanden, dass die Tüllenbestückungseinrichtung und Tüllenbereitstellungseinrichtung ein gemeinsames Maschinenbauteil (hier Wechselmodul) bilden, das nach seiner Fertigstellung grundsätzlich zusammenbleibt und einzelne Teile hiervon nicht wieder entfernt werden. Die feste Verbindung bedeutet jedoch nicht notwendigerweise eine unlösbare Verbindung. Beispielsweise für Reparatur- oder Wartungsarbeiten ist es denkbar, dass mittels entsprechenden Befestigungsmittel die Tüllenbestückungseinrichtung und die Tüllenbereitstellungseinrichtung voneinander gelöst werden könnten. Mit der neuartigen Tüllenstation können die Umrüstzeiten nochmals erheblich verkürzt werden. Der eigentliche Umrüstvorgang erfordert nochmals weniger Arbeitsschritte. Die Tüllenbestückungseinrichtung und Tüllenbereitstellungseinrichtung sind fest miteinander verbunden, und zwar derart, dass unmittelbar nach dem Ankoppeln mit dem Bestückungsvorgang begonnen werden kann; die Tüllenbestückungseinrichtung ist dann bereits am richtigen Ort in der Tüllenstation. Die Handhabung ist einfach, die Gefahr, dass falsche Bestückungswerkzeuge eingesetzt werden, kann ausgeschlossen werden. Spezielle Werkzeuge sind nicht notwendig. Die Anordnung eignet sich insbesondere auch für ein automatisiertes Verfahren zum Auswechseln des Wechselmoduls.

Auf der Tüllenbestückungseinrichtung können Bestückungswerkzeuge, wozu beispielsweise eine Transfereinheit mit einem Dom oder gegebenenfalls mit mehreren Dome, auf den bzw. die Tüllen aufschiebbar sind, gehört, montiert sein. Vorteilhaft kann es sein, wenn alle Bestückungswerkzeuge und bevorzugt alle Fühmngen für deren Bewegungen im Wechselmodul integriert sind.

Die Tragstmktur kann dazu ausgelegt sein, auf einem Boden einer Maschinenhalle abgestellt zu werden. Vorteilhaft kann es sein, wenn die Tragstmktur zum Beispiel auf einem Maschinentisch fixiert ist oder auf andere Weise in einem Maschinentisch der Tüllenstation integriert ist. Denkbar ist weiterhin, dass die Tragstmktur aber auch Bestandteil einer Maschinenplattform einer Kabelkonfektionieranlage sein kann. Die hier beschriebene Tüllenstation muss somit nicht unbedingt als alleinstehende Kabelbearbeitungsmaschine ausgestaltet sein. Die Bestückungsstation kann auch Bestandteil einer Kabelkonfektionieranlage sein. Die Tragstruktur kann neben ihrer Funktion des Tragens der Tüllenbestückungseinrichtung und der Tüllenbereitstellungseinrichtung weiter zur Versorgung der Tüllenbestückungseinrichtung und Tüllenbereitstellungseinrichtung mit elektrischer Energie sowie je nach Bedarf mit Druckluft dienen. Die Tragstruktur kann hierzu pneumatischen und elektrischen Leitungen umfassen, an die über entsprechende Schnittstellen die Tüllenbestückungseinrichtung und die Tüllenbereitstellungseinrichtung des Wechselmoduls anschliessbar ist. Die Tragstruktur kann dazu ausgelegt sein, auf einem Boden einer Maschinenhalle abgestellt zu werden. Die Tragstruktur kann aber auch einer Maschinenplattform oder -tisches einer Kabelkonfektionieranlage zugeordnet sein.

Die Tüllenbereitstellungseinrichtung kann eine Zuführanordnung zum Zuführen von Tüllen vom Tüllenspeicher zur Tüllenbestückungseinrichtung aufweisen. Die Zuführanordnung kann beispielsweise eine Förderschiene eines Schwingförderers umfassen. Mit der Förderschiene können Tüllen in an sich bekannter Weise hintereinander lagerichtig gefördert werden.

Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn das Wechselmodul werkzeuglos an die Tragstruktur ankoppelbar und/oder abkoppelbar ist.

Das Wechselmodul kann einen zum Beispiel im Querschnitt T-förmigen Führungskanal aufweisen, über welchen das Wechselmodul durch Einschieben in einer Einsetzrichtung in die Tragstruktur einsetzbar (und umgekehrt aus diesem entnehmbar) oder eingesetzt ist. Die Tragstruktur kann hierzu einen zum Führungskanal komplementäre Führungsund Sicherungsmittel aufweisen. Der Führungskanal und die Führungs- und Sicherungsmittel erlauben ein einfaches und zugleich präzises Ankoppeln des Wechselmoduls an die Tragstruktur.

Die oben erwähnten Führungs- und Sicherungsmittel können derart ausgestaltet sein, dass sie automatisch betätigbar sind. Die automatische Betätigung erlaubt es, dass beim Einschieben des Wechselmoduls bei Erreichen der Endstellung entsprechende Führungs- und Sicherungsmittel aktiviert werden und das Wechselmodul in dieser Stellung sichern.

Zum Sichern des vollständig eingesetzten Wechselmoduls kann der Führungskanal wenigstens eine und vorzugsweise zwei Vertiefungen und die Tragstruktur wenigstens eine und vorzugsweise zwei Bolzen als Sicherungsmittel aufweisen, wobei der jeweilige Bolzen jeweils in die zugehörige Vertiefung eingreift und so die erwähnte Sicherung auf einfache Art und Weise gewährleistet werden kann. Die erwähnten Mittel zum Sichern der eingesetzten Stellung könnten auch umgekehrt angeordnet sein, d.h. der oder die Bolzen wären dann dem Wechselmodul und die Vertiefiing(en) der Tragstruktur zugeordnet.

Der Bolzen kann quer zur Einsetzrichtung verlagerbar und mittels einer Feder vorgespannt an der Tragstruktur befestigt sein, so dass der selbsttätig in die Vertiefung eindringt, wodurch sich ein vorteilhafter Rastmechanismus ergibt. Der Bolzen oder andere Sicherungsmittel können zusätzlich oder alternativ auch derart ausgefiihrt sein, dass sie das Gegenstück, welches durch das Wechselmodul vorgegeben ist, zum lagemässigen Sichern des vollständig eingesetzten Wechselmoduls klemmend beaufschlägt.

Vorteilhaft kann es sein, wenn sämtliche Aktoren zum Betreiben der Tüllenbereitstellungseinrichtung wie etwa der Schwingförderer oder, falls vorhanden, der Antrieb zum Drehen der Trommel, im Wechselmodul integriert sind.

Tüllenbestückungseinrichtung kann eine Spreizhülse zum Halten der Tülle in aufgeweiteten Zustand und zum Platzieren der Tülle auf das Kabelende und eine Transfereinheit mit wenigstens einem Dom umfassen. Ein Bestückungskopf der Tüllenbestückungseinrichtung kann weiter eine Tüllenaufhahmeeinrichtung zum Aufhehmen und Halten der Tülle während des Bestückungsvorgangs aufweisen. Die Spreizhülse und die Tüllenaufhahmeeinrichtung können mechanisch miteinander gekoppelt sein, wobei die Spreizhülse in die Tüllenaufhahmeeinrichtung einführbar ist.

Zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung können Aktoren vorgesehen sein. Wenigstens ein Teil dieser Aktoren und vorzugsweise sämtliche Aktoren zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung können im Wechselmodul integriert sein. Die Tüllenbestückungseinrichtung kann eine Transfereinheit mit wenigstens einem Dom umfassen, wobei auf den Dom in einer Übemahmestellung eine Tülle aufschiebbar ist. Zum Bewegen und bevorzugt zum Drehen oder Verschwenken der Transfereinheit kann ein Aktor, der zum Beispiel einen Elektromotor umfasst, vorgesehen sein. Wenigstens dieser Aktor, also der Aktor zum Betreiben der Transfereinheit kann im Wechselmodul integriert sein. Wenn die Tüllenbestückungseinrichtung eine Vereinzelungseinheit, mittels der Tüllen von der Förderschiene einzeln auf einen Dom der Transfereinheit aufgeschoben werden, und einen Aktor zum Betreiben der Vereinzelungseinheit aufweist, ist es vorteilhaft, wenn dieser Aktor - zusätzlich zum Aktor zum Betreiben der Transfereinheit - im Wechselmodul integriert ist.

Das Wechselmodul kann Anschlüsse zum Bilden einer Schnittstelle für Signale und Energie aufweisen.

Zum Betreiben der Tüllenbereitstellungseinrichtung und/oder zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung können eine oder mehrere Steuereinheiten zum Ansteuem der Tüllenbereitstellungseinrichtung bzw. der Tüllenbestückungseinrichtung vorgesehen sein, die ausserhalb des Wechselmoduls, beispielsweise in der Trägerstruktur angeordnet sind. Alternativ können zum Betreiben der Tüllenbereitstellungseinrichtung eine oder mehrere lokale Steuereinheiten und zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung eine oder mehrere lokale Steuereinheiten vorgesehen sein, welche lokale Steuereinheiten im Wechselmodul integriert sind. Dank solcher lokalen Steuereinheiten ergibt sich ein vorteilhaftes Wechselmodul, das optimal an die zu verarbeitenden Tüllen angepasst ist. Die lokalen Steuereinheiten können mit einer zentralen Maschinensteuereinheit verbunden sein.

Vorteilhaft kann es weiter sein, wenn alle Führungen für die notwendigen Bewegungen der einzelnen Komponenten oder Bestückungswerkzeuge der Tüllenbestückungseinrichtung, um die Tülle auf das Kabel zu bestücken, im Wechselmodul vorgesehen sind.

Die Aktoren zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung und/oder der Tüllenbereitstellungseinrichtung des Wechselmoduls können pneumatische Aktoren sein, wobei vorzugsweise die entsprechenden Ventile zum Ansteuem der pneumatischen Aktoren im Wechselmodul angeordnet sind. Alternativ ist es auch vorstellbar, dass die Ventile zum Ansteuem der pneumatischen Aktoren in der Trägerstruktur angeordnet sind. Kassette hat Eine Steuemngseinrichtung, um die Aktoren anzusteuem, kann auf dem Wechselmodul angeordnet sein.

In einer bevorzugten Ausfühmngsform umfasst die Tüllenstation ein Gehäuse für die Tüllenbereitstellungseinrichtung, in welchem wenigstens der Tüllenspeicher aufgenommen ist. Das Gehäuse ist ergonomisch geformt und weist eine im Wesentlichen polyeder- und insbesondere quaderförmige Aussenkontur mit abgemndeten Ecken und Kanten des Polyeders bzw. Quaders auf, wodurch sich eine kompakte Bauform ergibt und die Handhabung vor allem im Hinblick auf einen Wechsel von Hand erheblich erleichtert wird.

Die Tragstruktur kann eine komplementär zum Gehäuse ausgestaltete, vorzugsweise stufenartig ausgebildete Ausbuchtung aufweisen, in die wenigstens ein unterer Bereich des Gehäuses einpassbar ist oder eingepasst, wenn das Wechselmodul vollständig eingesetzt ist.

Die Tüllenbereitstellungseinrichtung des Wechselmoduls kann ein vorzugsweise vertikal ausgerichtetes Saugrohr aufweisen, das in den Tüllenspeicher mündet. Mit dem Saugrohr können Tüllen pneumatisch vom Tüllenspeicher heraus gefördert werden. An das Saugrohr kann die vorzugsweise horizontal ausgerichtete Förderschiene anschliessen, über die Tüllen weiter in Richtung Vereinzelungseinheit gefördert werden. Das Saugrohr und die Förderschiene bilden eine vorteilhafte Zuführanordnung. Das Saugrohr gewährleistet eine vorteilhafte kompakte Bauform der Tüllenbereitstellungseinrichtung und ermöglicht ein besonders ergonomisches Gehäuse.

Die durch Saugrohr und Förderschiene gebildete vorteilhafte Zuführanordnung könnte auch auf andere Weise ausgestaltet sein. Anstatt eines Saugrohrs könnte auch ein endloses ringförmiges Vertikalfördermittel, wie es beispielsweise aus der WO2011/158145 bekannt geworden ist, eingesetzt werden. Das Saugrohr oder das vorerwähnte Vertikalfördermittel könnte unter Umständen auch durch die bekannte Trommel ersetzt werden. Auch ist es vorstellbar, dass die Zuführung der Tüllen ohne Förderschiene möglich sein kann, beispielsweise durch einen Zahnriemen mit Nocken, zwischen denen die Tüllen liegen oder sogar mit einem Pick-and Place-System eines Roboters.

Die Tüllenstation kann aus einer Tragstruktur und mehreren Wechselmodulen bestehen, wobei jeweils eine der mehreren Wechselmodule an der Tragstruktur angekoppelt und somit betriebsbereit ist. Je nach Bedarf kann das eine Wechselmodul von der Tragstruktur abgekoppelt und durch eines der anderen Wechselmodule ersetzt werden. Die mehreren Wechselmodule der Tüllenstation können verschiedenartig ausgestaltet sein, zum Beispiel können je nach Tüllenart unterschiedliche Zuführprinzipien gewählt werden. Beispielhaft kann ein Wechselmodul eine Tüllenbereitstellungseinrichtungen mit einem Tüllenspeicher und einem Saugrohr umfassen und ein anderes ein Wechselmodul eine Tüllenbereitstellungseinrichtungen mit einer Trommel umfassen.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Tüllenstation mit einer Tüllenbestückungseinrichtung zum Bestücken von Kabelenden von Kabeln mit Tüllen, einer Tüllenbereitstellungseinrichtung zum Bereitstellen von Tüllen für die Bestückung mit der Tüllenbestückungseinrichtung und einer Tragstruktur zum Tragen der Tüllenbestückungseinrichtung und der Tüllenbereitstellungseinrichtung. Diese Tüllenstation kann insbesondere auf die vorgängig beschriebene Art und Weise aufgebaut sein, d.h. mit einem vorteilhaften Modul aus Tüllenbestückungseinrichtung und Tüllenbereitstellungseinrichtung, welches ein an die Tragstruktur an- und abkoppelbares gemeinsames Wechselmodul bildet. Die Tüllenbestückungseinrichtung und/oder die Tüllenbereitstellungseinrichtung sind gemäss diesem Aspekt zum automatischen Wechseln der jeweiligen Einrichtungen, d.h. der Tüllenbestückungseinrichtung und/oder der Tüllenbereitstellungseinrichtung, ausgestaltet sein. Mit einer solchen Tüllenstation können die Umrüstzeiten, insbesondere in Kombination mit dem Wechselmodul aus Tüllenbestückungseinrichtung und Tüllenbereitstellungseinrichtung, verkürzt werden. Zum automatischen Wechseln der Einrichtungen, insbesondere von Wechselmodulen, kann die Tüllenstation eine Wechselanordnung umfassend ein Magazin für mehrere Tüllenbestückungseinrichtungen und/oder Tüllenbereitstellungseinrichtungen, insbesondere für Wechselmodule für unterschiedliche Tüllen aufweisen. Die Wechselanordnung der Tüllenstation kann weiter einen Wechsler zum Entnehmen einer Tüllenbestückungseinrichtung und/oder einer Tüllenbereitstellungseinrichtungen, insbesondere zum Entnehmen eines Wechselmoduls, aus dem Magazin, zum Transfer vom Magazin zur Tragstruktur und zum Ankoppeln der Tüllenbestückungseinrichtung und/oder der Tüllenbereitstellungseinrichtung und zum Ankoppeln insbesondere des Wechselmoduls an die Tragstruktur aufweisen.

Der Wechsler kann eine horizontale Linearachse aufweisen, auf oder mittels welcher Linearachse ein Schlitten horizontal zwischen Magazin und Trägerstruktur hin und her verfahrbar ist. Der Schlitten trägt temporär (für den Transport zwischen Magazin und Trägerstruktur) die jeweilige Einrichtung, d.h. die Tüllenbestückungseinrichtung, die Tüllenbereitstellungseinrichtung oder gemeinsam die Tüllenbestückungseinrichtung und die Tüllenbereitstellungseinrichtung.

Das Magazin kann eine Vertikalfördereinrichtung mit mehreren vertikal verfahrbaren Konsolen aufweisen, auf welche Konsolen jeweils eine der genannten Einrichtungen (z.B ein Wechselmodul) platziert oder platzierbar ist. Jede Konsole des Magazins kann somit beispielsweise ausgestaltet sein, je ein Wechselmodul zu tragen oder aufzunehmen. Auf diese Art und Weise lässt sich die Tüllenstation im Hinblick auf Wechsel auf andere Tüllenvarianten besonders effizient betreiben.

Die Konsolen können selbstfahrend ausgestaltet sein und jeweils mit einem Kletterantrieb ausgerüstet sein. Bevorzugt sind die Konsolen der Vertikalfördereinrichtung mittels Huboder Tragmittel vertikal verfahrbar. Als Hub- oder Tragmittel können Tragseile oder -rie- men oder Ketten eingesetzt werden. Vertikalfördereinrichtung könnte auch eine hydraulische oder pneumatische Vertikalfördereinrichtung sein. Bevorzugt kann der Vertikalförderer einen wenigstens zwei übereinander angeordnete Konsolen aufweisenden Konsolenträger aufweisen, der entlang einer vertikalen Führungsanordnung beispielsweise in Form einer Führungsschiene fahrbar ist. Die zwei übereinander angeordneten Konsolen sind somit zu einer Konsolengruppe zusammengefasst, die gemeinsam nach oben und unten verfahrbar sind.

Jede Konsole der Vertikalfördereinrichtung des Magazins kann eine Klemmeinrichtung zum Sichern des transportierten Guts, also der Tüllenbestückungseinrichtung, der Tüllenbereitstellungseinrichtung oder gemeinsam der Tüllenbestückungseinrichtung und der Tüllenbereitstellungseinrichtung, aufweisen. Auf diese Weise lässt sich das Gut sicher in die gewünschte vertikale Stellung mit der Vertikalfördereinrichtung transportieren.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Tüllenstation mit einer Tüllenbestückungseinrichtung zum Bestücken von Kabelenden von Kabeln mit Tüllen, einer Tüllenbereitstellungseinrichtung zum Bereitstellen von Tüllen für die Bestückung mit der Tüllenbestückungseinrichtung und einer Tragstruktur zum Tragen der Tüllenbestückungseinrichtung und der Tüllenbereitstellungseinrichtung. Diese Tüllenstation kann insbesondere auf die vorgängig beschriebene Art und Weise aufgebaut sein, d.h. mit einem vorteilhaften Modul aus Tüllenbestückungseinrichtung und Tüllenbereitstellungseinrichtung, welches ein an die Tragstruktur an- und abkoppelbares gemeinsames Wechselmodul bildet. Die Tüllenstation gemäss diesem Aspekt zeichnet sich dadurch aus, dass sie über eine Schutzhaube zum Abdecken der Tüllenstation verfügt und dass die Schutzhaube eine Einfüllöffnung zum Befüllen des Tüllenspeichers mit Tüllen aufweist. Dank dieser speziellen Schutzhaube können Tüllen einfach und sicher nachgefüllt werden, ohne dass die Schutzhaube demontiert werden muss. Die Abdeckung betrifft dabei insbesondere Bereiche der Tüllenstation, die von daneben stehenden Personen mit ihren Händen zugänglich wären. Die Schutzhaube verhindert, dass Personen in die Tüllenstation greifen können und durch sich bewegende Maschinenelemente der Tüllenstation verletzt werden kann. Die Schutzhaube deckt die Tüllenstation daher insbesondere wenigstens zur Seite hin und nach oben hin ab. Nach unten ist keine Abdeckung notwendig, aber denkbar. Die speziell ausgestaltete Schutzhaube könnte auch bei einer Tüllenstation konventioneller Bauart in der Art der aus der EP 0 626 738 Bl bekannt gewordenen Tüllenstation auf vorteilhafte Art und Weise eingesetzt werden.

In der Schutzhaube kann eine vorzugsweise verschliessbare Einfüllöffnung zum Befüllen und insbesondere zum Nachfüllen des Tüllenspeichers mit Tüllen vorgesehen sein.

An der Einfüllöffnung kann ein Einlauf angeordnet sein. Bevorzugt steht der Einlauf von der Schutzhaube ab. Mit anderen Worten ist der Einlauf weg ragend an der Schutzhaube angeordnet. Der Einlauf kann feststehend ausgeführt sein, es ist allerdings auch ein beweglicher Einlauf denkbar, der bei Nichtgebrauch in eine geschlossene Stellung gebracht werden kann. Im letztgenannten Fall kann die Einfüllöffnung durch den geschlossenen Einlauf verschlossen werden. Der Einlauf kann in der offenen Stellung von der Schutzhaube schräg weg ragen und so das Einfüllen erleichtern und wobei in der geschlossenen Stellung an der Schutzhaube anliegen.

Der Einlauf kann trichterförmig ausgeführt sein, wodurch einfach sichergestellt werden kann, dass beim Befüllen keine Tüllen unerwünscht danebenfallen.

Das Gehäuse für die Tüllenbereitstellungseinrichtung kann einen Deckel umfassen, wobei ein Öffhungs- und Schliessmechanismus vorgesehen ist, um den Deckel zu öffnen, und umgekehrt. Das Gehäuse kann ein Gehäuseunterteil 40 und den erwähnten Deckel 39 aufweisen, wobei bevorzugt der Deckel am Gehäuseunterteil auf seiner Oberseite angeordnet ist. Der Deckel kann weiter vorzugsweise über ein Scharnier schwenkbar am Gehäuseunterteil befestigt sein. Die Schwenkbewegung zum Öffnen des Deckels des Gehäuses kann manuell oder automatisiert mittels eines entsprechenden Aktors erfolgen. Eine spezielle Variante kann darauf gerichtet sein, dass das Gehäuse für die Tüllenbereitstellungseinrichtung einen Deckel umfasst, wobei der Öffhungs- und Schliessmechanismus für den Einlauf ausgeführt ist, gleichzeitig beim Öffnungsvorgang für den Einlauf den Deckel zu öffnen.

Für eine einfache Handhabung kann zum manuellen Öffnen und Schliessen der Einfüllöffnung und/oder des Deckels wenigstens ein Griffstück vorgesehen sein.

Der Öffhungs- und Schliessmechanismus für den Deckel umfasst beispielsweise einen Schieber. Mittels des vorzugsweise über das wenigstens eine Griffstück hin und her verschiebbaren Schiebers ist der Deckel in die offene Stellung oder in die geschlossene Stellung bringbar.

Am Schieber können haubeninnenseitig seitliche Leitelemente angeordnet sein, die, wenn der Deckel und/oder die verschliessbare Einfüllöffnung sich in der offenen Stellung befindet bzw. befinden, an den Einlauf anschliessen. Der Einlauf kann seinerseits seitliche Leitelemente umfassen, die für die Befüllung bzw. in der offenen Stellung in etwa auf derselben Ebene wie die Leitelemente des Schiebers liegen. Die Leitelemente stellen eine zuverlässige Befüllung mit Tüllen sicher.

Am Deckel kann ein Zapfen (oder ein anderes Angriffsglied) angeordnet sein, der mit einem keilförmigen Flankenabschnitt des Schiebers zum Öffnen des Deckels in Wirkverbindung steht. Der Flankenabschnitt bildet eine Führung für den Zapfen 42, an dem dieser abfahren kann. Durch Verschieben des Schiebers in Öffnungsrichtung wird der Zapfen durch Entlangfahren am Flankenabschnitt weggedrückt und so der Öffnungsvorgang für den Deckel bewirkt.

Weitere Einzelmerkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen und aus den Zeichnungen. Es zeigen:

Figur 1: eine perspektivische Darstellung einer Tüllenstation gemäss einem ersten Ausführungsbeispiel mit einer Tragstruktur und einem abgekoppelten Wechselmodul, Figur 2: die Tüllenstation aus Fig. 1 mit dem an die Tragstruktur gekoppelten Wechselmodul (Wechselmodul vollständig eingesetzt),

Figur 3: eine vergrösserte Detailansicht einer Kopplungsanordnung zum Sichern des vollständig eingesetzten Wechselmoduls in einer Schnittdarstellung,

Figur 4: die Tüllenstation von Figur 2 mit einem Gehäuse in einer Ausbruchsansicht,

Figur 5 : eine vergrösserte perspektivische Detailansicht auf eine Tüllenbestückungseinrichtung (ohne Bestückungskopf) des Wechselmoduls,

Figuren 6 bis 8: eine Seitenansicht der Tüllenbestückungseinrichtung des Wechselmoduls in drei unterschiedlichen Stellungen, wobei ein abisoliertes Kabelende eines Kabels mit einer Tülle bestückt wird,

Figur 9: eine Draufsicht auf eine Kabelkonfektionieranlage mit einer Tüllenstation in der Art gemäss dem ersten Ausführungsbeispiel, wobei die Tüllenstation jedoch eine Wechselanordnung zum Wechseln von Wechselmodulen ausgerüstet ist,

Figur 10: eine perspektivische Darstellung der Wechselanordnung der Tüllenstation gemäss des zweiten Ausführungsbeispiels,

Figur 11 die Tüllenstation mit der Wechselanordnung aus Fig. 10 mit zwei

Wechselmodulen,

Figuren 12 bis 16: die Tüllenstation mit der Wechselanordnung mit den zwei Wechselmodulen in verschiedenen Stellungen beim Wechsel von einem Wechselmodul auf das andere Wechselmodul,

Figur 17: eine perspektivische Darstellung einer Kabelkonfektionieranlage in einer Teilansicht, wobei eine Tüllenstation der Kabelkonfektionieranlage von einer Schutzhaube abgedeckt ist,

Figur 18: eine weitere perspektivische Darstellung der Tüllenstation aus Fig.

17,

Figur 19: die Tüllenstation ,it einem ein Gehäuse einer Tüllenbereitstellungseinrichtung, welches halb geöffnet ist, und

Figur 20: die Tüllenstation mit vollständig geöffnetem Gehäuse.

Figur 1 zeigt eine insgesamt mit 1 bezeichnete Tüllenstation mit einer Tüllenbestückungseinrichtung 2 zum Bestücken von Kabelenden von Kabeln mit Tüllen, eine Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 zum Bereitstellen von Tüllen für die Bestückung mit der Tüllenbestückungseinrichtung sowie eine Tragstruktur 4 zum Tragen der Tüllenbestückungseinrichtung 2 und der Tüllenbereitstellungseinrichtung 3. Die Tüllenbestückungseinrichtung 2 und die Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 sind dabei fest miteinander verbunden. Wie aus Fig. 1 erkennbar ist, bilden die beiden Einrichtungen 2 und 3 ein gemeinsames Modul 5. Dieses Modul 5 kann an die Tragstruktur 4 angekoppelt und wieder von dieser abgekoppelt werden. Nachfolgend wird das Modul 5 als Wechselmodul bezeichnet, da zum Umrüsten von einer Tüllensorte auf eine andere Tüllensorte mit der nachfolgend im Detail erläuterten Tüllenstation solche Module einfach gewechselt werden können. Die Wechselmodule 5 können jeweils mit unterschiedlichen Tüllen (beispielsweise Tüllen unterschiedlicher Farbe und/oder Tüllengeometrie) geladen sein, wobei das Wechselmodul 5 an die Tüllengeometrie angepasst ist. Bei einem Tüllenwechsel, also bei einem Wechsel von einer Tüllensorte auf eine andere Tüllensorte, kann das hier gezeigte Wechselmodul 5 gegen ein anderes (hier nicht dargestelltes) Wechselmodul ausgetauscht werden, wodurch die Umrüstzeiten in signifikanter Weise gekürzt werden können. Das erwähnte andere Wechselmodul ist an sich gleichartig aufgebaut und unterscheidet sich im Wesentlichen nur durch die andere Beladung mit Tüllen und dadurch, dass es an die Tüllen angepasst bzw. für diese Tüllen eingerichtet ist.

Die Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 zum Bereitstellen von Tüllen für die Tüllenbestückungseinrichtung 2 umfasst einen in einem Gehäuse 19 aufgenommen (Tüllenspeicher. Der Tüllenspeicher ist in nachfolgender Fig. 4 erkennbar und dort mit 6 bezeichnet. Der Tüllenspeicher ist zur Speicherung von Tüllen als Schüttgut ausgelegt. Die Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 umfasst weiter eine Förderschiene 8, mit der Tüllen in Richtung der Tüllenbestückungseinrichtung 2 förderbar sind. Die Förderschiene 8 ist Bestandteil eines Schwingförderers. Der Aktor zum Betreiben des Schwingförderers ist mit 47 bezeichnet. Die Förderschiene 8 weist in Längsrichtung eine Nut auf, deren Querschnitt annähernd dem Umriss des Längsschnittes einer Tülle entspricht. Am Ende der Förderschiene 8 ist eine Vereinzelungseinheit 48 angeordnet. Über die Förderschiene 8 werden die Tüllen lagerichtig zur Vereinzelungseinheit 48 gefördert, von welcher Tüllen jeweils einzeln auf einen Dom einer Transfereinheit aufgeschoben werden. Die Vereinzelungseinheit 48, die Transfereinheit mit dem Dom sind Bestandteile der Tüllenbestückungseinrichtung 2, die weiter einen Bestückungskopf 10 umfasst. Die Tüllenbestückungseinrichtung 2 mit den erwähnten Komponenten wird später noch im Detail anhand der Figuren 4 bis 8 erläutert.

Die Tragstruktur 4 kann zum Beispiel auf einem (nicht dargestellten) Maschinentisch fixiert sein. Die Tragstruktur 4 könnte aber auch dazu ausgelegt sein, auf einem Boden einer Maschinenhalle abgestellt zu werden.

Die Tragstmktur 4 weist zwei Bolzen 14, 15 sowie vor den Bolzen angeordnete Zentrierelemente 16 auf. Das Wechselmodul 5 weist einen im Querschnitt T-förmigen Führungskanal 46 auf, über welchen das Wechselmodul 5 durch Einschieben in e-Richtung in die Tragstmktur 4 einsetzbar ist. Die zugespitzten, in der Draufsicht dreieckförmig ausgestalteten Zentrierelemente 16 erleichtern dabei das Einführen. Die Bolzen 14, 15 dienen als Fühmngsmittel beim Einsetzen des Wechselmoduls 5.

Die Tragstmktur 4 bildet eine stationäre Struktur der Tüllenstation 1, während das Wechselmodul 5 mobil ausgestaltet ist.

Das Gehäuse 19 für die Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 ist ergonomisch geformt und weist eine in etwa quaderförmige Aussenkontur mit abgerundeten Ecken und Kanten auf, wodurch das Wechselmodul 5 sich gut handhaben lässt und insbesondere auch ein einfaches manuelles Wechseln ermöglicht. Die Tragstmktur 4 weist eine komplementär zum Gehäuse 19 ausgestaltete, stufenartig ausgebildete Ausnehmung 31 auf, in die der untere Bereich des Gehäuses 19 einpassbar ist.

Das vollständig eingesetzte Wechselmodul 5 ist in Figur 2 gezeigt. In dieser angekoppelten Stellung ist die Tüllenstation 1 betriebsbereit. Hieraus ist weiter erkennbar, dass dank des ergonomisch geformten, vergleichsweise schmalen Gehäuses 19 sich eine insgesamt kompakte und platzsparende Bauform der Tüllenstation 1 ergibt.

Details zur Ausgestaltung der Kopplungsanordnung zum Führen und Sichern des Wechselmoduls 5 sind aus Figur 3 entnehmbar. Der Führungskanal 46 des Wechselmoduls 5 weist zwei Vertiefungen 17, 18 auf, in die, wenn das Wechselmoduls vollständig eingesetzt ist, die Bolzen 14, 15 eingreifen. Die Bolzen 14, 15 sind quer zur Einsetzrichtung e verlagerbar und können mittels einer (nicht dargestellten) Feder vorgespannt sein, so dass die Bolzen 14, 15 selbsttätig jeweils in die zugehörigen Vertiefung 17, 18 eindringen, wodurch ein Rastmechanismus geschaffen wird. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Bolzen 14, 15 als Klemmbolzen ausgestaltet. Sobald beim Einschieben des Wechselmoduls 5 in die Tragstruktur 4 die Sollposition erreicht ist, werden die beiden Klemmbolzen 14, 15 nach unten in die Vertiefungen 17, 18 bewegt. Die Vertiefungen 17, 18 sind so ausgebildet, dass eine Komponente der Klemmkraft nach vome in e-Richtung wirkt und Wechselmodul 5 gegen einen Anschlag der Tragstruktur 4 drückt. Auf diese Weise ist eine stabile und zuverlässige Verbindung zwischen Tragstruktur 4 und Wechselmodul 5 sichergestellt.

Es ist vorteilhaft, wenn die Klemmbolzen 14, 15 durch Federn nach unten gezogen werden und nur für das Einschieben des Wechselmoduls 5 aktiv nach oben gedrückt werden. Dies kann durch aktive Elemente, wie etwa einen Pneumatikzylinder oder auch passiv, beispielsweise mittels eines (nicht dargestellten) Hebelmechanismus erfolgen. Im Falle der erwähnten aktiven Elemente kann das Klemmen mit Hilfe eines Positionssensors beim Erreichen der Sollposition automatisch ausgelöst werden; alternativ könnte die Auslösung auch durch Betätigung eines Tasters erfolgen. Das Lösen der Kopplungsanordnung zum Freigeben der Sicherung kann ebenfalls durch einen Taster oder durch ein von einer Steuereinrichtung gesendetes Steuerungssignal erfolgen.

Wie aus Figur 4 entnehmbar ist, weist die Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 einen Tüllenspeicher 6 auf. Der Tüllenspeicher 6 ist vorliegend durch einen unbeweglich im Gehäuse 19 aufgenommenen Behälter ausgeführt. Im Tüllenspeicher 6 sind Tüllen als Schüttgut gespeichert. Die Tüllenbereitstellungseinrichtung weist weiter ein vertikal ausgerichtetes Saugrohr 7 auf, das in den Tüllenspeicher 6 mündet und mit welchem Tüllen pneumatisch heraus gefördert werden können. Über das Saugrohr 7 sind Tüllen vom Tüllenspeicher 6 zur bereits früher erwähnten horizontal ausgerichteten Förderschiene 8 förderbar.

Bis auf eine Lineareinheit 56 zum Bewegen des Doms des Bestückungskopfs 10 der Tüllenbestückungseinrichtung 2 sind sämtliche Aktoren, wie etwa der Aktor 47 des Schwingförderers mit der Förderschiene 8, zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung 2 und der Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 im Wechselmodul 5 integriert. Es wäre aber auch vorstellbar, die Lineareinheit 56 anstatt - wie gezeigt - der Tragstruktur 4 dem Wechselmodul 5 zuzuordnen. In diesem Fall wären sämtliche Aktoren zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung 2 und der Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 im Wechselmodul 5 integriert.

Die Schnittstelle für die Versorgung der verschiedenen Aktoren des Wechselmoduls 5 mit Energie und für die Ansteuerung der jeweiligen Komponenten sind in Figur 4 ebenfalls gut erkennbar. Für die Versorgung sind pneumatische Leitungen 49 und elektrische Leitungen 50 vorgesehen. Die jeweiligen Leitungen 49, 50 werden beispielsweise über eine lediglich andeutungsweise gezeigte Steckverbindung in der Schnittstelle zwischen Tragstruktur 4 und Wechselmodul 5 beim Einsetzvorgang miteinander verbunden.

Weiter zeigt Figur 4 ein Kupplungselement 51 mit zwei Bohrungen zum Ankoppeln des Wechselmoduls 5 an einen (nicht dargestellten) Schlitten einer Wechselanordnung, die in den Figuren 10 bis 16 gezeigt und nachfolgend anhand dieser Figuren im Detail erläutert ist. Dieses Kupplungselement 51 könnte für den Wechsel von Hand auch weggelassen werden.

Das Gehäuse 19 der Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 umfasst einen Deckel 39, über welchen bei offenem Deckel der Tüllenspeicher 6 mit Tüllen befüllt werden kann. Der Deckel 39 ist beispielsweise über ein Scharnier schwenkbar an einem Gehäuseunterteil 40 des Gehäuses 19 befestigt. Konstruktive Details zur Ausgestaltung der Tüllenbestückungseinrichtung 2 zum Bestücken von Kabelenden von Kabeln mit Tüllen sind in Figur 5 gezeigt. Die Tüllenbestückungseinrichtung 2 umfasst eine Transfereinheit mit einem Domträger 13 und einem daran befestigten Dom 9. Der Domträger 13 ist schwenkbar an einem Ausleger 55 gelagert. Die entsprechende Schwenkachse ist mit 53 bezeichnet. Der Ausleger 55 ist mittels einer Lineareinheit 56 in horizontaler Richtung verschiebbar. Die Linearbewegung des Auslegers erfolgt durch diese Lineareinheit, beispielsweise ein Spindelantrieb mit Servomotor, welche an der Tragstruktur 4 angeordnet ist. Beim Einsetzen des Wechselmoduls 5 wird der Ausleger 55 an die Lineareinheit 56 gekoppelt, was beispielhaft magnetisch erfolgt. Am Domträger 13 ist ein Steuerzapfen 52 angebracht, welcher in eine Steuerkurve 54 greift und in dieser führbar ist. Die Linearbewegung des Auslegers 55 bewirkt, dass der Domträger um 90° gedreht und anschliessend linear bewegt werden kann. In den Figuren 6 bis 8 ist die Funktionsweise des Bestückungskopfes 10 und der Bestückungsablauf und insbesondere die Bewegungen des Doms 9 gezeigt.

In der Ausgangsstellung gemäss Figur 6 steht der Dom 9 senkrecht nach oben. In dieser Stellung kann mittels der Vereinzelungseinheit 48 eine Tülle aus der Förderschiene 8 auf den Dom 9 geschoben werden. Danach wird der Ausleger 55 mittels der Lineareinheit um eine erste Strecke nach rechts verschoben. Die Linearbewegung des Auslegers bewirkt dabei das Schwenken des Doms 9 um 90°. Diese Stellung ist in Figur 7 gezeigt. Anschliessend wird der Bestückungskopf 10 in eine geschlossene Stellung gebracht, um die hier mit 57 bezeichnete Tülle mit Abstreiferbacken zu umgreifen. Mit einer weiteren Linearbewegung des Auslegers 55 wird der Dom 9 in die geschlossenen Spreizhülsen geschoben (Fig. 8). Im weiteren Verlauf der Bestückung bewegt sich der Bestückungskopf 10 in Richtung des Kabels 58. Dadurch wird der Dom 9 wieder frei und kann durch die Lineareinheit 56 in die Ausgangsstellung gebracht werden, um die nächste Tülle zu übernehmen. Das Kabel 58 wird dabei mit einem (nicht dargestellten) Greifer zur Tüllenbestückungseinrichtung 2 herangeführt. Eine derartige Tüllenstation 1 entspricht einer vollautomatischen Ausführung im Hinblick auf die Bestückung mit Tüllen. Selbstverständlich wäre es aber auch vorstellbar, anstelle eines Vollautomaten die Tüllenstation 1 in einer halbautomatischen Variante, bei denen Kabel von Hand der zur Tüllenbestückungseinrichtung 2 herangeführt werden, oder in anderen Varianten auszuführen. Die Tüllenstation 1 mit den fest miteinander verbundenen Tüllenbestückungseinrichtung 2 und Tüllenbereitstellungseinrichtung 3, die ein an die Tragstruktur 4 an- und abkoppelbares gemeinsames Wechselmodul 5 bilden, könnte aber auch anders als im hier gezeigten Ausführungsbeispiel ausgeführt sein. Beispielsweise könnte eine alternative Tüllenbestückungseinrichtung verwendet werden, wie sie in EP 3 651 288 Al gezeigt ist. Die Tüllenbestückungseinrichtung der Tüllenstation könnte auch mehrere Dome aufweisen, wie etwa die aus der EP 0 626 738 Bl bekannt gewordene Tüllenbestückungseinrichtung mit den vier Domen. Der genaue Aufbau und Wirkweise dieser Tüllenbestückungseinrichtungen ist aus den genannten Druckschriften entnehmbar, auf welche verwiesen wird.

Gemäss vorliegendem Ausfühmngsbeispiel umfasst das Wechselmodul 5 einen Tüllenspeicher 6 mit einem Behälter und ein Saugrohr 7. Die Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 könnte jedoch einen anderen Aufbau haben, beispielsweise könnte das Saugrohr durch ein Förderband ersetzt werden. Vorstellbar ist weiterhin, den Tüllenspeicher als Trommel auszuführen, wie dies etwa in der EP 0 626 738 Bl gezeigt ist.

Das vorgestellte Konzept mit der Tragstruktur 4 und dem mobilen Wechselmodul 5 erlaubt es, auch Wechselmodule mit anderen Prinzipien für die Sortierung und die Bestückung der Tüllen einzusetzen. Dies kann vor allem dadurch erreicht werden, indem alle Bestückungswerkzeuge und alle Fühmngen für deren Bewegungen im Wechselmodul integriert werden. Die grösste Flexibilität bei der Ausgestaltung der Kassette ist gegeben, wenn auch alle Aktoren zum Bewegen der Bestückungswerkzeuge und idealerweise für die Tüllensortierung und -zufördemng in das Wechselmodul 5 integriert werden. Soll das Wechselmodul 5 möglichst kostengünstig ausgeführt werden, kann es auch sinnvoll sein, einen Teil der Aktoren oder sogar alle Aktoren in die Tragstmktur 4 zu integrieren. Beim Ausfühmngsbeispiel gemäss den Figuren 1 bis 8 ist das für eine Bewegung, nämlich die Schwenk- und Schiebebewegung des Doms 9 der Tüllenbestückungseinrichtung 2 verwirklicht. Die übrigen Bewegungen der Tüllenbestückungseinrichtung 2 werden beispielhaft durch Pneumatikzylinder zum Bilden von pneumatischen Aktoren ausgeführt, welche im Wechselmodul 5 integriert sind.

Falls diese pneumatischen Aktoren im Wechselmodul 5 integriert sind, können deren elektrischen Schaltventile entweder in der Tragstmktur 4 oder im Wechselmodul 5 angeordnet sein. Im ersten Fall wird die geschaltete Versorgungsluft des Aktors über die Schnitstelle übertragen, im zweiten Fall die Steuersignale. Allgemein kann sich auch ein Teil der Steuerung zum Betreiben der Tüllenstation im Wechselmodul 5 befinden. Damit wäre es beispielsweise möglich, mit einem Bussystem die Anzahl der Steuerleitungen in der Schnitstelle zu reduzieren.

Die Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 und die Tüllenbestückungseinrichtung 2 sind über eine (nicht dargestellte) ausserhalb des Wechselmoduls 5 angeordnete Steuereinheit ansteuerbar. Es sind jedoch auch andere Ansteuerungen denkbar. So könnten zum Betreiben der Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 und zum Betreiben der Tüllenbestückungseinrichtung 2 lokale Steuereinheiten vorgesehen sein, welche lokale Steuereinheiten im Wechselmodul 5 integriert sind. Die lokalen Steuereinheiten können mit einer zentralen Maschinensteuerung verbunden sein.

Die Tüllenstation kann ein an eine Tragstruktur an- und abkoppelbares gemeinsames Wechselmodul bestehend aus Tüllenbestückungseinrichtung und Tüllenbereitstellungseinrichtung aufweisen, welche Tüllenstation zum automatischen Wechseln des Wechselmoduls ausgestaltet ist. Eine solche Tüllenstation 1 ist in Figur 9 gezeigt. Die Tüllenstation 1 ist hier Teil einer Kabelkonfektionieranlage. Die als Schwenkmaschine ausgeführte Kabelkonfektionieranlage zum Konfektionieren von (hier nicht dargestellten) Kabeln umfasst eine Zuführeinheit 8 mit einer Richtanordnung 26, einem als Bandförderer ausgestalteten Kabelfördermitel 27, welches die Kabel entlang der Anlagenlängsachse zur ersten Schwenkeinheit 25 bringt. Die Schwenkeinheit 25 verfügt über einen Greifer zum Halten des Kabels. Eine Abisolierstation zum Ablängen und Abisolieren der Kabel ist auf der Maschinenlängsachse angeordnet. Neben der Maschinenlängsachse sind je zwei Crimpstationen 22, 24 und Tüllenstationen 1, 23 angeordnet. Die weiteren Bearbeitungsstationen 3 und 4 sind hingegen. Die Bearbeitungsstationen 22 und 1 sind dabei dem vorauseilenden Kabelende zugeordnet; die Bearbeitungsstationen 24 und 23 dienen zur Konfektionierung der nacheilenden Kabelenden. Solche Kabelkonfektionieranlagen sind zum Beispiel in der EP 1 251 605 Al beschrieben, wobei die vorliegende Kabelkonfektionieranlage eine neueartige Tüllenstation 1 aufweist.

Von der Tüllenstation 1 der Kabelkonfektionieranlage sind zwei Wechselmodule 5, 5’ zu sehen. Das Wechselmodul 5 ist dabei an einer Tragstruktur angekoppelt und in betriebsbereiten Zustand. Das zweite Wechselmodul 5’ befindet sich in einer Art Parkposition. Zum automatischen Wechseln der Wechselmodulen 5, 5’ ist eine Wechselanordnung umfassend ein Magazin für mehrere Wechselmodule für unterschiedliche Tüllen und einen Wechsler zum Entnehmen eines Wechselmoduls aus dem Magazin, zum Transfer vom Magazin zur Tragstruktur und zum Ankoppeln des Wechselmoduls an die Tragstruktur vorgesehen, welche nachfolgend in den Figuren 10 bis 16 gezeigt und anhand dieser Figuren im Detail beschrieben wird.

Figur 10 zeigt die oben erwähnte Wechselanordnung zum besseren Verständnis des Grundaufbaus ohne Wechselmodule. Die Wechselanordnung gemäss diesem Ausführungsbeispiel umfasst ein Magazin 20 für zwei Wechselmodule. Das Magazin 20 enthält eine Vertikalfördereinrichtung mit zwei vertikal verfahrbaren Konsolen 21, 21’, auf welche jeweils ein Wechselmodul platzierbar ist. Der Wechsler verfügt über eine horizontale Linearachse 29, mittels der ein Schlitten 28 zwischen der Tragstruktur 4 und dem Magazin 20 hin und her fahrbar ist. Der Schlitten 28 dient dabei zum horizontalen Transportieren eines Wechselmoduls. Die Tragstruktur 4 einerseits und auch das Wechselmodul 5 anderseits sind in etwa gleichartig wie diejenigen gemäss des ersten Ausführungsbeispiels der Figuren 1 bis 8 ausgestaltet. Ein Unterschied besteht - neben der Wechselanordnung zum automatischen Wechseln - darin, dass die Tragstruktur 4 hier an einem Maschinentisch 59 der Kabelkonfektionieranlage befestigt ist.

Der Vertikalförderer 32 weist einen Konsolenträger 33 mit den zwei übereinander angeordnete Konsolen 21, 21’ auf. Der Konsolenträger 33 fasst die beiden Konsolen zu einer gemeinsam verfahrbaren Konsolengruppe zusammen. Zum Bewegen des Konsolenträgers 33 in z-Richtung kommen zum Beispiel Tragseile oder -riemen oder andere Hub- oder Tragmittel in Frage. Der Konsolenträger 33 kann mittels Hub- oder Tragmitteln entlang einer vertikalen Führungsanordnung in Form einer Führungsschiene verfahren werden, wobei die Hub- oder Tragmittel mittels (hier nicht dargestellten) Antrieben in Bewegung versetz werden. Auch eine hydraulische oder pneumatische Vertikalfördereinrichtung oder eine vertikal ausgerichtete Linearachse ist vorstellbar.

Aus Figur 10 ist weiter erkennbar, dass jede Konsole 21, 21’ eine Klemmeinrichtung 44 zum Sichern des transportierten Wechselmoduls aufweist.

Zum Ankoppeln des Wechselmoduls 5 für den horizontalen Transport weist der Schlitten

28 ein Kupplungsteil 60 als Gegenstück für das Kupplungselement 51 auf. Das Kupplungsteil 60 weist ersichtlicherweise zwei zylindrische Fortsätze auf, die komplementär zu den zwei Bohrungen Kupplungselements 51 ausgestaltet sind. Der Schlitten trägt dank dieser Kupplungsmittel 51, 60 temporär (für den Transport zwischen Magazin 20 und Trägerstruktur 4) das Wechselmodul.

Der Verfahrensablauf beim Modulwechsel ist in den Figuren 11 bis 16 dargestellt. Fig. 11 zeigt die Ausgangsstellung: Das Wechselmodul 5 ist in der Trägerstruktur 4 eingesetzt und der Schlitten 28 ist nicht mit dem Wechselmodul 5 verbunden. Im Magazin 20 befindet sich das Wechselmodul 5’ in einer Stellung, bei der das Wechselmodul 5’ von Hand aus dem Magazin 20 entnommen werden könnte.

In Figur 12 ist der Schlitten 28 nach links gefahren und hat das Wechselmodul 5 angekoppelt. Danach wird die Sicherung mit den Bolzen (14, 15) gelöst, um das Wechselmodul 5 von der Trägerstruktur 4 zu trennen. Der Konsolenträger 33 des Vertikalförderers 32 des Magazins 20 wurde nach unten gefahren, um die obere Konsole 21 unter die Linearachse 29 zu bringen. In Figur 13 ist der Schlitten 28 in das Magazin 20 gefahren und die Wechselmodul 5 befindet sich über der oberen Konsole 21. Danach fährt der Vertikalförderer 32 nach oben, erfasst das Wechselmodul 5, das auf der Konsole 21 festgeklemmt wird (Figur 14). Um auf das Wechselmodul 5’ zu wechseln, trennt sich der Schlitten 28 vom Wechselmodul 5 und fährt etwas nach rechts, damit der Vertikalförderer 32 wie oben beschrieben nach oben fahren kann (Figur 15). Der Schlitten 28 koppelt das untere Wechselmodul 5’ an und bringt dieses zur Trägerstruktur 4, worin es eingesetzt und gesichert wird (Figur 16).

Figur 17 zeigt einen Ausschnitt auf eine weitere Kabelkonfektionieranlage, die wenigstens eine Tüllenstation 1 in der Art gemäss des ersten Ausführungsbeispiels. Die Tüllenstation 1 weist eine Schutzhaube 34 zum Abdecken der Tüllenstation auf. Die Schutzhaube 34 ist deckt vorliegend noch weitere Bearbeitungsstationen der beispielhaft gezeigten Kabelkonfektionieranlage wie etwa die Schwenkeinheit 25 und die Crimpstation 22 ab. Selbstverständlich könnte auch eine derartige Schutzhaube 34 auch nur eine alleinstehende Tüllenstation oder eine oder mehrere Tüllenstationen von Kabelkonfektionieranlagen mit mehreren Bearbeitungsstationen vorgesehen sein.

In der Schutzhaube 34 ist eine Einfüllöffnung zum Befüllen oder zum Nachfüllen des Tüllenspeichers 6 mit Tüllen vorgesehen. Im Bereich der Einfüllöffnung ist ein Einlauf 35 an der Schutzhaube 34 angeordnet. Das Gehäuse 19 für die Tüllenbereitstellungseinrichtung 3 umfasst einen Deckel 39, der über ein Scharnier schwenkbar am Gehäuseunterteil 40 befestigt ist. Die Tüllenstation 1 verfügt über einen Öffhungs- und Schliessmechanismus, um den Deckel 39 zu öffnen (und umgekehrt), der nachfolgend im Detail beschrieben wird.

Die Schwenkbewegung zum Öffnen des Gehäuses 19 erfolgt vorliegend manuell. Zum Öffnen und Schliessen des Deckels 19 sind, wie etwa aus Figur 18 entnehmbar ist, zwei Griffstücke 36 vorgesehen, die mit einem entlang eines horizontalen Schlitzes 61 geführten Schieber 37 verbunden sind. Am Deckel 39 ist ein Zapfen 42 angeordnet, der mit einem keilförmigen Flankenabschnitt 43 des Schiebers 37 zum Öffnen des Deckels in Wirkverbindung steht. Der Flankenabschnitt 43 bildet eine Führung für den Zapfen 42, an dem dieser abfahren kann. In Figur 18 befindet sich der Deckel 39 in einer geschlossenen Stellung. Durch Verschieben des Schiebers 37 in Öffhungsrichtung s wird der Zapfen 42 durch Fahren am Flankenabschnitt 43 weggedrückt und so der Öffhungsvorgang für den Deckel 39 bewirkt. Figur 19 zeigt den Deckel 39 in einer Zwischenstellen (Deckel 39 etwa halboffen). Figur 20 zeigt den Deckel 39 in der offenen Stellung.

Am Schieber sind haubeninnenseitig seitliche Leitelemente 41 angeordnet sein, die, wenn der Deckel 39 sich in der offenen Stellung befindet bzw. befinden, an den Einlauf 35 anschliessen. Der Einlauf 35 umfasst seinerseits ebenfalls seitliche Leitelemente, die in etwa auf derselben Ebene wie die Leitelemente 41 des Schiebers 37 liegen. Diese Leitelemente stellen eine zuverlässige Befüllung des Tüllenspeichers 6 mit Tüllen sicher.