Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
HAIR AFTER-TREATING AGENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1994/007458
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns hair-care agents consisting of a combination of (A) cationic, amphoteric, zwitterionic or non-ionic polymers, (B) alkyl polyglycosides and (C) fat- or wax-based compounds. The use of such agents gives keratin fibres, in particular human hair, good combability without the formation of significant electrostatic charge.

Inventors:
KAHRE JOERG (DE)
MUELLER-KIRSCHBAUM THOMAS (DE)
HENSEN HERMANN (DE)
TESMANN HOLGER (DE)
GOEBELS DAGMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP1993/002535
Publication Date:
April 14, 1994
Filing Date:
September 20, 1993
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
KAHRE JOERG (DE)
MUELLER KIRSCHBAUM THOMAS (DE)
HENSEN HERMANN (DE)
TESMANN HOLGER (DE)
GOEBELS DAGMAR (DE)
International Classes:
A61K8/34; A61K8/37; A61K8/00; A61K8/39; A61K8/49; A61K8/60; A61K8/73; A61K8/81; A61K8/891; A61K8/92; A61K8/97; A61K8/98; A61Q5/00; A61Q5/02; A61Q5/10; (IPC1-7): A61K7/06; A61K7/50
Foreign References:
EP0502616A11992-09-09
GB2155472A1985-09-25
EP0473349A11992-03-04
EP0217274A21987-04-08
EP0283817A21988-09-28
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Verwendung eines wäßrigen Mittels, gekennzeichnet durch einen Gehalt an a) Polymeren (A), ausgewählt aus der Gruppe der kationischen, ampho¬ teren, zwitterionischen und nichtionischen Polymeren, b) Alkylpolyglykosiden (B) der allgemeinen Formel (I) R0(Z)x (I) in denen R steht für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Z für einen Mono oder Oligosaccharid, x für eine Zahl von 1,1 bis 5, oder deren Anlagerungsprodukten mit 1 bis 10 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid sowie c) Fett und/oder Wachsstoffen (C) zum Reinigen oder Pflegen von Keratinfasern, insbesondere mensch¬ lichen Haaren.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wäßrige Mittel 0,1 bis 3 Gew.% an Polymeren (A) 0,01 bis 10 Gew.% an Alkylpolyglykosiden (B) und 0,5 bis 20 Gew.% an Fett oder Wachsstoffen (C), jeweils bezogen auf das gesamte Mittel, enthält.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer (A) ausgewählt ist aus der Gruppe der amphoteren und zwitterionischen Polymeren.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer (A) ein zwitterionisches Polymer, aufgebaut aus min¬ destens einem Monomertyp mit kationischem Charakter und mindestens einem Monomertyp mit anionischem Charakter, ist.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Formel (I) Z für Glucose und x für eine Zahl zwischen 1,1 und 1,6, insbesondere für eine Zahl zwischen 1,1 und 1,4 steht.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zuckerderivat (B) in einer Menge von 0,1 0,9 Gew.%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten ist.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fett oder Wachsstoff (C) ausgewählt ist aus der Gruppe, die Fettalkohole sowie Mono, Di und Triglyceride umfaßt.
8. Verwendung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Fett oder Wachsstoff (C) ein Fettalkohol ist.
9. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel frei ist von kationischen und anionischen Tensiden.
10. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel als Lotion, Emulsion oder Mikroemulsion mit einem Was¬ sergehalt von 50 90 Gew.%, bezogen auf das gesamte Mittel, vor¬ liegt.
11. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zur Verdickung einen ethoxylierten Fettalkohol mit eingeengter Homologenverteilung und/oder einen Ester aus einem ethoxylierten Polyol und Fettsäuren enthält. .
12. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 11 zu Nachbehandlung von Haaren.
Description:
"Haarnachbehandlunqs ittel"

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Mitteln mit speziellen Wirk¬ stoffko binationen zum Reinigen und Pflegen von Keratinfasern, insbeson¬ dere von Haaren.

Die Reinigung und Pflege der Haare ist ein wichtiger Bestandteil der menschlichen Körperpflege. Sowohl die Reinigung und Pflege der Haare bei¬ spielsweise mit Sha poos als auch die dekorative Gestaltung der Frisur beispielsweise durch Färben oder Dauerwellen sind Eingriffe, die die na¬ türliche Struktur und die Eigenschaften der Haare beeinflussen. So können ansch l ießend an eine solche Behandlung beispielsweise die Naß- und Trok- des Haares, der Halt und die Fülle des Haares unbefriedi¬ gend sein. Weiterhin können die Haare einen erhöhten Spliß aufweisen oder aufgrund elektrostatischer Aufladung "fliegen".

Es ist daher seit langem üblich, die Haare einer speziellen Nachbehandlung zu unterziehen. Dabei werden, üblicherweise in Form einer Spt ung, die Haare mit speziellen Wirkstoffen, beispielsweise quaternären Ammoniumsal¬ zen oder speziellen Polymeren, behandelt. Durch diese Behandlung werden je nach Formulierung Käm barkeit, Halt und Fülle der Haare verbessert und die Splißrate verringert. Weiterhin wurden in jüngster Zeit verstärkte An¬ strengungen zur Suche nach Wirkstoffen oder Wirkstoffkombinationen unter¬ nommen, die sich direkt in die verschiedenen Haarbehandlungsmittel einar¬ beiten lassen und somit den zusätzlichen Nachbehandlungsschritt überflüs¬ sig machen.

Zusätze von kationischen Polymeren zu Haarbehandlungsmitteln führen in der Regel zu einer verbesserten Naß- und Trockenkämmbarkeit; Zusätze von am¬ photeren Polymeren zu einer stark verbesserten Naßkämmbarkeit, während die Trockenkämmbarkeit meist nur wenig beeinflußt wird.

Während die Verbesserung der Naßkämmbarkeit, d.h. eine Erniedrigung der Naßkämmarbeit, in allen Fällen gewünscht wird, sind die Verhältnisse bei der Trockenkämmbarkeit komplizierter. Niedrige Käm arbeits-Werte charak¬ terisieren zwar eine Verbesserung der Kämmbarkeit; wird die Kämmarbeit aber zu sehr erniedrigt, so verliert das Haar Fülle und Halt, so daß sich im Extremfall bestimmte Frisuren nicht mehr aufbauen lassen. Daher kann, vor allem bei komplexeren Frisuren, eine in bestimmten Grenzen erhöhte Trockenkämmarbeit durchaus erwünscht sein, um den Halt der Frisur zu ver¬ bessern. Diese ist in vielen Fällen aber mit einer erhöhten elektrostatischen Aufladung der Haare verbunden, was zum unerwünschten Phänomen des "Fliegens" der Haare führt.

Es besteht daher nach wie vor ein Bedarf an verbesserten Wirkstoffen und Wirkstoffkombinationen für die Nachbehandlung von Haaren bzw. zum Einbau in bekannte Haarreinigungs- und Pflegemittel.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß Wirkstoffkombinationen aus bestimmten Polymeren (A), speziellen Alkylpolyglykosiden (B) und Fett¬ oder Wachsstoffen (C) einen erheblichen Beitrag zur Lösung dieser Proble¬ matik leisten können. Die damit behandelten Haare weisen eine sehr gute Naßkämmbarkeit auf; die Trockenkämmbarkeit liegt in einem für den Halt der Frisur sehr günstigen Bereich, ohne daß in nennenswertem Umfang elektro¬ statische Aufladung, und damit ein "Fliegen" der Haare beobachtet wird.

Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung eines wäßrigen Mittels, gekennzeichnet durch einen Gehalt an a) Polymeren (A) , ausgewählt aus der Gruppe der kationischen, amphoteren, zwitterionischen und nichtionischen Polymeren, b) Alkylpolyglykosiden (B) der allgemeinen Formel (I) R0-(Z) x (I) in denen

R steht für einen Alkylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, Z für einen Mono- oder Oligosaccharid, x für eine Zahl von 1,1 bis 5, oder deren Anlagerungsprodukten mit 1 bis 10 Molekülen Ethylenoxid

und/oder Propylenoxid sowie c) Fett- und/oder Wachsstoffen (C) zum Reinigen oder Pflegen von Keratinfasern, insbesondere menschlichen Haaren.

Alle drei Wirkstoffklassen sind dem Fachmann geläufige Bestandteile von Haarbehandlungsmitteln.

Ebenfalls bekannt sind Kombinationen von jeweils zwei dieser drei Wirk¬ stoffklassen. So ist aus einem Beispiel der DE-OS 32 16 687 ein Sha poo- nierungsmittel bekannt, das neben einem kationischen Polymeren (Gafquat 755) einen Glucosid-alkylether (Triton CG 110) sowie polyethoxylierten Laurylalkohol enthält. Gleichfalls Kombinationen aus kationischen Poly¬ meren und Alkylsacchariden sind aus der EP-Al-337354 bekannt.

Schließlich sind aus Beispielen der nicht vorveröffentlichten deutschen Patentanmeldungen P 42 32 512.9, P 42 32 506.4, P 42 34 413.1 und P 4234405.0 Kombinationen von Alkylglykosiden, kationischen bzw. zwit¬ terionischen Polymeren und Fettalkoholen bzw. Mono- und Triglyceriden in Dauerwellmitteln bekannt. Aus Beispielen der P 42 32 506.4 sind solche Kombinationen ebenfalls für Shampoos und Tönungssha poos bekannt.

Diesem Stand der Technik sind aber keine Hinweise auf die vorteilhaften Effekte zu entnehmen, die durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Wirkstoff-Dreierkombination in Mitteln zur Reinigung und Pflege von Kera¬ tinfasern, insbesonderen Haaren, erzielt werden. Unter "Mitteln zur Pfle¬ ge" im Sinne dieser Anmeldung s- ! "d nur solche Mittel zu verstehen, die der (Wieder-)herstellung von natüri -hen Eigenschaften der Haare, wie gute Kämmbarkeit, Halt der Frisur, Fülle des Haares usw. dienen. Ausdrücklich nicht unter diesen Begriff fallen Dauerwellmittel, Haarfärbemittel, Tö¬ nungsshampoos und Haarfestiger, die Veränderung im Aussehen des Haares zu dekorativen Zwecken bewirken.

Die erfindungsgemäß verwendeten Mittel enthalten bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-% an Polymeren (A), 0,01 bis 10 Gew.-% an Alkylpolyglykosiden (B) und

0,5 bis 20 Gew.-% an Fett- oder Wachsstoffen (C), jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.

Die erste Komponente der erfindungesgemäßen Wirkstoffkombination ist aus¬ gewählt aus der Gruppe der kationischen, amphoteren, zwitterionischen und nichtionischen Polymeren.

Die erfindungsgemäß verwendbaren kationischen Polymeren enthalten inner¬ halb des Polymergerüstes kationische Gruppen. Diese Gruppen können Teil der Polymerkette sein; sie können sich aber auch in Seitenketten befinden, die über Zwischenglieder mit einer Hauptkette verbunden sind. Übliche kationische Gruppen enthalten quartäre Stickstoff- oder Phosphoratome. Gruppen mit quartären Stickstoffatomen sind dabei bevorzugt. Die quartären Stickstoffatome können dabei sowohl 4 unterschiedliche oder z.T. gleiche Substituenten tragen, als auch Teil eines Ringsystems sein. Bevorzugte kationische Gruppen sind Ammonium- und Imidazoliniumgruppen.

Befinden sich die ionischen Gruppen in den Seitenketten., so. sind die Po¬ lymeren aus Verbindungen aufgebaut, die neben mindestens einer kationischen Gruppe mindestens eine polymerisierbare Gruppe enthalten und frei sind von anionischen Gruppen.

Die polymerisierbare Gruppe ist bevorzugt eine Vinylgruppe. Es sind jedoch auch kationische Polymerisate verwendbar, bei denen die Polymerhauptkette beispielsweise aus Glykosiden aufgebaut ist oder Proteincharakter hat.

Erfindungsgemäß ebenfalls bevorzugt sind kationische Copolymere, die neben den kationischen Monomeren noch mindestens ein nichtionisches Monomer enthalten. Geeignete nichtionische Monomere sind beispielsweise Vinylpyr- rolidon, Vinylacetat, Acrylamid, Methacrylamid, MethylacryTat, Ethylacry- lat, Methylmethacrylat und Ethylmethacrylat. Vinylpyrrolidon ist ein be¬ sonders bevorzugtes nichtionisches Monomer.

Eine Reihe von für die Haarpflege geeigneten kationischen Polymeren sind dem Fachmann bekannt und als Handelsprodukte erhältlich.

Beispiele für solche Polymeren sind:

quaternierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Cel- quat R und Polymer JR R im Handel erhältlich sind. Die Verbindungen Celquat H 100, Celquat L 200 und Polymer JR R 400 sind bevorzugte quaternierte Cellulose-Derivate.

quaternierte Guar-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Cosmedia Guar R und Jaguar R im Handel erhältlich sind. Bevorzugte Guar-Derivate sind beispielsweise Cosmedia Guar R C-261 und Jaguar R C 13-S.

Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dial- kylaminoacrylats- und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethyl- sulfat quaternierte Vinylpyrrolidon-Dimethylaminomethacrylat-Copoly- ere. Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat R 734 und Gafquat R 755 im Handel erhältlich.

Copolymerisate des Vinylpyrrolidons mit Vinylimidazolium ethochlorid, wie sie unter der Bezeichnung Luviquat R angeboten werden.

Polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Amiden von Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeich¬ nungen Merquat R 100 (Poly(dimethyldianylammoniumchlorid)) und Mer- quat R 550 (Dimethyldiallylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Han¬ del erhältlichen Produkte sind Beispiele für solche kationischen Po¬ lymere.

Kationisch derivatisierte Proteinhydrolysate, die beispielsweise durch Umsetzung von alkalisch, sauer oder enzymatisch hydrolysierten Pro¬ teinen mit Glycidyltrialkylammoniumsalzen oder 3-Halo-2-hydroxypro- pyltrialkylam oniumsalzen erhalten werden können. Die Proteine, die als Ausgangstoffe für die Proteinhydrolysate dienen, können sowohl tierischer als auch pflanzlicher Herkunft sein. Übliche Ausgangsstoffe sind beispielsweise Keratin, Kollagen, Elastin, Sojaprotein, Milch- protein, Weizenprotein, Seidenprotein und Mandelprotein. Durch die Hydrolyse entstehen Stoffmischungen mit Molmassen im Bereich von ca.

100 bis ca. 50 000 Dalton. Übliche mittlere Molmassen liegen in einem Bereich von etwa 500 bis etwa 5000 Dalton. Nähere Einzelheiten über kationische Derivatisierung können u.a. der japanischen Patentanmel¬ dung 77/73485 (Chemical Abstracts Referat 90:174508v) entnommen wer¬ den.

Vorteilhafterweise enthalten die kationisch derivatisierten Protein¬ hydrolysate eine oder zwei lange Alkylketten mit 8 bis 22 C-Atomen und entsprechend zwei oder eine kurze Alkylkette mit 1 bis 4 C-Atomen. Verbindungen, die eine lange Alkylkette enthalten, sind bevorzugt.

Bevorzugte Verbindungen (A) sind Substanzen der Formel (I),

R 3 - ) n -0H (I)

in der R für die Seitenketten der Aminosäuren des Proteins, R* und R^ unabhängig voneinander für Alkylketten mit 1 bis 4 C-Atomen und R 3 für eine Alkylkette mit 8 bis 22 C-Atomen steht.

Ein auf dem Markt erhältliches Produkt ist Lamequat R L (Chemische Fa¬ brik Grünau). Es hat die Struktur

in der R für die Seitenketten der Aminosäuren des Kollagens steht. Eine Bezeichnung analog CTFA ist Lauryldimonium Hydroxypropylamino Hydrolyzed Collagene.

Polymere Kondensationsharze von Polyolen und Polyaminen, wie bei¬ spielsweise Polyglykol-Polyamin-Kondensationsharze, die unter der CTFA-Bezeichnung PEG-15 Cocopolyamine bekannt sind. Im Handel ist beispielsweise das Produkt Polyquart R H 81 (Henkel) erhältlich.

Unter "amphoteren Polymeren" sollen im Sinne der Erfindung Polymere ver¬ standen werden, die im Molekül sowohl freie Aminogruppen als auch freie -C00H- oder -SÜ3H-Gruppen enthalten und zur Ausbildung innerer Salze be¬ fähigt sind. Unter "zwitterionischen Polymeren" werden solche Polymeren verstanden, die im Molekül quartäre Ammoniumgruppen und -C00~- oder -Sθ3"-Gruppen enthalten.

Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare a photere Polymere sind die un¬ ter den Bezeichnung Amphomer R und Amphomer R LV-71 erhältlichen Acrylharze, die Copolymere aus tert.-Butylaminoethylmethacrylat, N-(1,1,3,3-Tetrame- thylbutyl)acrylamid sowie zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe Acryl- säure, Methacrylsäure und deren einfachen Estern darstellen.

Weitere erfindungsgemäß einsetzbare amphotere oder zwitterionische Poly¬ mere sind die in der britischen Offenlegungsschrift 2 104 091, der euro¬ päischen Offenlegungsschrift 47 714, der europäischen Offenlegungsschrift 217 274, der europäischen Offenlegungsschrift 283 817 und der deutschen Offenlegungsschrift 2817369 genannten Verbindungen.

Besonders bevorzugt werden zwitterionische Polymere, die sich im wesent¬ lichen zusammensetzen aus

(α) Monomeren mit quartären Ammoniumgruppen der allgemeinen Formel (I),

Rl-CH=CR 2 -C0-X-(C n H 2n )-N( + )R 3 R R 5 A( " ) (I)

in der R* und R 2 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff oder eine Methylgruppe und R 3 , R4 und unabhängig voneinander für Alkyl- gruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoff-Atomen, X eine NH-Gruppe oder ein Saue stoffatom, n eine ganze Zahl von 2 bis 5 und Ä(") das Anion einer organischen oder anorganischen Säure ist

und

(ß) monomeren Carbonsäuren der allgemeinen Formel (II),

R6-CH=CR7-C00H (II)

in denen R6 und R? unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl- gruppen sind.

Diese Verbindungen können sowohl direkt als auch in Salzform, die durch Neutralisation der Polymerisate, beispielsweise mit einem Alkalihydroxid, erhalten wird, erfindungsgemäß eingesetzt werden. Bezüglich der Einzelhei¬ ten der Herstellung dieser Polymerisate wird ausdrücklich auf den Inhalt der deutschen Offenlegungsschrift 3929973 Bezug genommen.

Ganz besonders bevorzugt sind solche Polymeren auf Basis von Monomeren des Typs (α), bei denen R 3 , R 4 und R5 Methylgruppen sind, X eine NH-Gruppe und Ä(~) ein Halogenid-, Methoxysulfat- oder Ethoxysulfat-Ion ist; Acrylamido- propyltrimethylammoniumchlorid und Metacrylamidopropyltrimethyl-

ammoniumchlorid sind besonders bevorzugte Monomere (α). Als Mono eres (ß) für die genannten Polymeren wird bevorzugt Acrylsäure oder ein Alkalisalz der Acrylsäure, insbesondere das Natriumsalz, verwendet.

Weiterhin sind solche zwitterionischen Polymere bevorzugt, bei denen die

Zahl der Monomeren vom Typ (α) größer als die Zahl der Monomeren vom Typ

(ß) ist. Mono erenverhältnisse (α):(ß) größer als 1,5 sind besonders be¬ vorzugt.

Ebenfalls bevorzugte zwitterionische Polymerisate sind Polysiloxan-Poly- organobetain-Copoly ere.

Geeignete nichtionogene Polymere sind beispielsweise:

- Polyvinylpyrrolidone, beispielsweise die unter den Bezeichnungen Luvis- kol R K 30 und Luviskol R K 90 (BASF) erhältlichen Produkte.

- Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, wie sie beispielsweise unter dem Warenzeichen Luviskol R (BASF) vertrieben werden. Luviskol R VA 64, Luviskol R VA 73 und Luviskol R VA 37 sind bevorzugte nichtionogene Poly¬ mere; Luviskol R VA 37 ist besonders bevorzugt.

- Vinylpyrrolidon/Dimethylaminoethylmethacrylat/Vinylcaprolact am-Terpoly- mere, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Copolymer VC-713 (GAF) erhältlich sind.

Unter den Polymeren (A) sind amphotere und zwitterionische Polymere be¬ vorzugt. Als erfindungsgemäß ganz besonders gut verwendbar haben sich zwitterionische Polymere erwiesen, die aus mindestens einem Monomertyp mit kationischem Charakter und mindestens einem Monomertyp mit anionischem Charakter aufgebaut sind.

Die zweite Komponente der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination stellen Alkylpolyglykoside gemäß Formel (I) dar.

Diese Verbindungen gemäß Formel (I) sind durch folgende Parameter gekenn¬ zeichnet.

Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung so¬ genannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.

Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylglykoside können lediglich einen bestimmten Alkylrest R enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen herge¬ stellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung dieser Verbindungen vor.

Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R

- im wesentlichen aus Cs~ und Cjo-Alkylgruppen,

- im wesentlichen aus Cι 2 - und Ci4-Alkylgruppen,

- im wesentlichen aus Cg- bis Ci -Alkylgruppen oder

- im wesentlichen aus Cι - bis Ci6-Alkylgruppen besteht.

Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide einge¬ setzt werden. Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose,

Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Be¬ vorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.

Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylglykoside mit x-Werten von 1,3 bis 2 sind bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,4 bis 1,6 beträgt.

Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungsgemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosid- einheit enthalten. Auch diese Produkte stellen üblicherweise keine ein¬ heitlichen Verbindungen dar, sondern weisen in Abhängigkeit von dem ge¬ wählten Ethoxylierungsverfahren eine entsprechende HomologenVerteilung auf. Solche alkoxylierten Verbindungen können beispielsweise dadurch er¬ halten werden, daß zur Synthese der Alkylpolyglykoside ethoxylierte Fett¬ alkohole verwendet werden.

Überraschenderweise hat sich herausgestellt, daß bereits vergleichsweise geringe Mengen an Komponente (B) ausreichen, damit die erfindungsgemäßen Effekte auftreten. Es kann daher bevorzugt sein, Komponente (B) lediglich in Mengen von 0,1 bis 0,9 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, zu ver¬ wenden.

Die dritte Komponente der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination sind Fett- und Wachsstoffe.

Ein bevorzugter Fettstoff sind die Fettalkohole. Besonders bevorzugt sind gesättigte und ungesättigte, lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 24 Kohlenstoffatomen. Zu den bevorzugten Fettalkoholen gehören

Decylalkohol, Laurylalkohol, Myristylalkohol, Cetylalkohol, Stearylalkohol, Oleylalkohol, Isostearylalkohol und Hydroxystearylalkohol.

Weitere bevorzugte Fettstoffe sind Mono-, Di- und Triglyceride, d.h. die Mono-, Di- und Tri-Ester von Glycerin mit Fettsäuren, wie beispielsweise Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Isostear nsäure, Ölsäure, Linolsäure, Linoleinsäure, Erucasäure, Hydroxystearinsäure und Ricinolsäure. Bei den Di- und Triestern kann es sich sowohl um Ester, die nur einen Typ von Fettsäure enthalten, als auch um Ester mit verschiedenen Fettsäuren handeln. Besonders bevorzugte Glyceride sind Glycerinmono- und -distearat, Glycerinmonooleat sowie Glyerin ono- und -diisostearat.

Walrat, Bienenwachs, Montanwachs, Paraffine stellen weitere als Komponente (C) erfindungsgemäß einsetzbare Wachse dar.

Neben der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombination können die erfindungs¬ gemäß verwendbaren Mittel alle in solchen Mitteln üblichen Bestandteile enthalten. Handelt es sich bei den erfindungsgemäßen Mittel um Haarreini¬ gungsmittel, so enthalten sie üblicherweise oberflächenaktive Verbindun¬ gen. Je nach Formulierung können die Mittel dann anionische, zwitterioni¬ sche, ampholytische, kationische oder nichtionogene Tenside enthalten.

Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Haarbehandlungs¬ mitteln alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anioni¬ schen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Poly- glykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Tri- alkanolammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,

- lineare Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),

- Ethercarbonsäuren der Formel R-0-(CH2-CH 2 0) x -CH 2 -C00H, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 10 ist,

- Acylsarcoside mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,

- Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,

- Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,

- Sulfobernsteinsäuremono- und dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,

- lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,

- lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,

- Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen,

- Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-0(CH 2 -CH 0) x -0S03H f in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,

- Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37250" ,

- sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenf opylen- glykolether gemäß DE-A-3723354

- Sulfonate ungesättigter Fettsäurer mit 12 bis 24 C-Atomen und bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-3926344,

- Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit AU _olen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Pro- pylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.

Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersul¬ fate und Ethercarbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül, sowie Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobern- steinsäuremono-alkylpolyoxyε ylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl¬ gruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen.

Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COθ(")- oder -Sθ3(")-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N- dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammo- niumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, bei¬ spielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2- Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C- Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhy- droxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der CTFA-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fett¬ säureamid-Derivat.

Unter ampholytisehen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindun¬ gen verstanden, die außer einer Cg-Ciß-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -C00H- oder -SO3H- Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropion- säuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxy- ethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-A1- kylaminopropionsäuren und Alkyla inoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das Cι 2 _ιg-Acylsarcosin.

Als kationische Tenside können in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungs¬ mitteln insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen wie Alkyltrimethyl- am oniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammo- niumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammo- niumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethyl- am oniumchlorid, Lauryldimethylbenzylam oniumchlorid und Tricetylmethyl- ammoniumchlorid enthalten sein. Weiterhin können als kationische Tenside

sogenannte Esterquats (z. B. Stepantex R VS 90, Dehyquart AU 36 und AU 56) sowie Amidoamine (z. B. Tegoamid R S 18) eingesetzt werden.

Nichtionogene Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyol- gruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Poly- ol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise

- Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäu¬ ren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,

- Cι 2 -C 2 2"' r ettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,

- Glycerin ono- und -diester und Sorbitanmono- und -diester von gesättig¬ ten und ungesättigten C8-C 2 -Fettsäuren und deren Ethylenoxidanlage- rungsprodukte und

- Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und ge¬ härtetes Rizinusöl.

Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Re¬ gel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.

Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylen¬ oxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprod? te r ! stellen, können sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenvertάilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" HomologenVerteilung werden dabei Mischungen von Homologen ver¬ standen, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter

Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte HomologenVerteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalime- talloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren verwendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann be¬ vorzugt sein, insbesondere, wenn es sich um ethoxylierte Fettalkohole handelt, die gleichzeitig als Verdickungs ittel dienen.

Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Zubereitungen die oberflä¬ chenaktiven Verbindungen A in Mengen von 0,5 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die jeweilige Zubereitung.

Besonders bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen in Haarnachbehandlungsmitteln verwendet, d.h. Mitteln, die nach -einer Haar¬ wäsche oder einer anderen Haarbehandlung, wie Dauerwellen oder Färbung, eingesetzt werden. Bei solchen Mitteln kann es bevorzugt sein, diese frei von ionischen, insbesondere von kationischen und anionischen, Tensiden zu formulieren.

Weitere übliche Bestandteile der erfindungsgemäß verwendetervMittel können sein:

- Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gu , Alginate und Xanthan-Gum oder Ester aus ethoxylierten Polyolen und Fettsäuren wie beispielsweise Polyglyceryl(2)polyoxyethylen(4)stearat,

- Strukturanten wie Glucose und Maleinsäure,

- Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milch¬ eiweiß-, Sojaprotein-, Mandel- und Weizenproteinhydrolysate sowie deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren

- Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,

- Lösungsvermittler, wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylen- glykol, Glycerin und Diethylenglykol sowie ethoxylierte Fettalkohole,

- Farbstoffe,

- AntiSchuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine und Zink Omadine,

- Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes wie Citronensäure/Natriumci- trat-Puffer,

- Wirkstoffe wie Panthenol, Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren, Pflanzen¬ extrakte und Vitamine,

- Lichtschutzmittel,

- Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether,

- Überfettungsmittel wie polyethoxylierte Lanoliπdsrivate, Lecithinderi- vate und Fettsäurealkanolamide,

- Komplexbildner wie EDTA, NTA und Phosphonsäuren,

- Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethyl- ether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie pri¬ märe, sekundäre und tertiäre Phosphate,

- Metallseifen, wie beispielsweise Zink- oder Aluminiu stearat,

- Trübungsmittel wie Latex,

- Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat,

- Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N 2 0, Dimethylether und Luft sowie

- Antioxidantien.

Die erfindungsgemäß verwendbaren Mittel können als Lotion, ulsion, Mi¬ kroemulsion, Lösung, Creme oder Gel formuliert sein. Die Formulierung als Lotion, Emulsion oder Mikroemulsion mit einem Wassergehalt von 50 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, kann bevorzugt sein. Zur Einstel¬ lung der gewünschten Viskosität der Formulierung werden bevorzugt ethoxy¬ lierte Fettalkohole mit eingeengter HomologenVerteilung und Ester aus ethoxylierten Polyolen und Fettsäuren, gewünschtenfalls auch Metallseifen, verwendet.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die Mittel in Form von Schaumaerosolen konfektioniert werden, die mit einem verflüssigten Gas wie z. B. Propan-Butan-Gemisehen, Stickstoff, C0 2 , Luft, N 0, Dimethyl- ether, Fluorchlor- und Chlorkohlenwasserstofftreibmitteln oder Gemischen davon in Aerosolbehältern mit Schaumventil abgefüllt werden.

B e i s p e l e

I. Bestimmung von Naß- und Trockenkämmbarkeit sowie elektrostatischer Aufladung

Untersuchunqsmethoden

Den Untersuchungen zur Kämmbarkeit wurde die Methode gemäß J. Soc. Cosm. Chem. 1973 [24] 782 zugrundegelegt.

Es wurde jeweils die Kämmarbeit an braunem Haar (Alkinco #6634, Strähnen¬ länge 12 cm, Strähnenmasse 1 g) untersucht. Es handelte sich um leicht vorgeschädigte ("mediumblondierte") Haare, wie sie etwa beim durch¬ schnittlichen Anwender zu erwarten sind. Dabei werden die Haare 30 Minuten lang mit einer 6%-igen H 2 0 2 -Lösung behandelt, die mit Ammoniak auf einen pH-Wert von 9,4 eingestellt wurde. Nach der Nullmessung wurden die Strähnen mit lg zu prüfenden Zusammensetzung / g Haare getränkt. Nach 5 Minuten Einwirkzeit wurden die Strähnen 1 Minute unter fließendem Wasser (1 1/min, 38 °C) ausgespült. Zur Bestimmung der Naßkämmarbeit wurden die Strähnen dann erneut vermessen. Zur Bestimmung der Trockenkämmarbeit wur¬ den die Strähnen zunächst jeweils 12 Stunden bei 30 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 20% getrocknet und dann vermessen. Die Messung der Trockenkämmarbeit erfolgte dabei unter Zulassung der elektrostatischen Aufladung, die parallel zur Trockenkämmbarkeit bestimmt wurde. Die Messung der elektrostatischen Aufladung erfolgte über den La¬ dungsabgriff an einem doppelten Faraday-Käfig nach Ausführung von 10 Kämmungen.

Ergebnisse

Die Zusammensetzung der untersuchten Mischungen sowie die Ergebnisse der Messungen sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Die Werte stellen jeweils den Mittelwert von 20 Messungen mit 20 verschiedenen Strähnen dar und sind auf den Wert der Nullmessung bezogen; ihre statistische Sicherheit betrug 99,0 bzw. 99,99%.

T a b e l l e l [Mengenangaben in Gewichtsteilenl

Komponente / Mischung VI El V2 E2

Cetyl/Stearylalkohol (1:1) 3,2 3,2 3,2 3,2

PlantarenR^OO 1 1,0 1,0

Polyquart R H 81 2 2,0 2,0

Acry1amidopropy1trimethy1arnmo- nium-chlorid/Acrylsäure (Massen¬ verhältnis 70:30)-Copolymeres, mit Natronlauge neutralisiert 1,0 1,0

Parfümöl 0,1 0,1 0,1 0,1

Cetyl/Stearylalkohol + 20 E0 0,8 0,8 0,8 0,8

Wasser ad 100

Naßkämmarbeit [%] 48

Trockenkämmarbeit [%] 152

Elektrostatische Aufladung [%] 120

1 Ci2-i6-Alky1-polyglucosid (Polymerisationsgrad 1,4; ca. 50 Aktivsubstanz; CTFA-Bezeichnung: Lauryl Polyglycose) (HENKEL CORP.)

Polyglykol-Polya in-Kondensationsharz auf Basis PEG-Epichlorhydrin- Dipropylentriamin-Laurylamin (ca. 50 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeich- nung: PEG-15-Coco Polyamine) (HENKEL)

II. Rezepturbeispiele

Alle Mengenangaben in den Rezepturbeispielen sind Gewichtsprozent.

1. Spülung

Cetyl/Stearylalkohol 3,2

Plantaren R 2000 3 1,0 Acrylamidopropyltrimethylammonium- chlorid/Acrylsäure-Copolymeres , mit Natronlauge neutralisiert

(Pl gemäß DE 39 29 973) 1,0

Parfü öl 0,2

Cetyl/Stearylalkohol + 20 E0 1,2

Sorbinsäure 0,4

Wasser ad 100

3 Cß-iö-Alkyl-polyglucosid (Polymerisationsgrad 1,4; ca. 50 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeichnung: Decyl Polyglycose) (HENKEL)

2. Spülung

LanetteBlδ 4 3,2

Plantaren R 2000 2,0 Acry1amidopropyltrimethylammonium¬ chlori /Acrylsäure-Copolymeres, mit Natronlauge neutralisiert

(Pl gemäß DE 39 29 973) 1,0

Cutina R GMS 5 4,0

Parfümöl 0,1

PHB-Ester 0,3

Wasser ad 100

4 Cetylalkohol (CTFA-Bezeichnung: Cetyl Alcohol) (HENKEL)

5 Glycerinmonostearat (CTFA-Bezeichnung: Glyceryl Stearat) (HENKEL)

Wasser ad 100

6 Guarhydroxypropyltrimethylammoniumchlorid (90 % Aktivsubstanz; CTFA- Bezeichnung: Guar Hydroxypropyl Trimonium Chloride) (HENKEL)

7 gehärtetes Rizinusöl mit 40 E0 (CTFA-Bezeichnung: PEG-40 Hydrogenated Castor Oll) (HENKEL)

4. Shampoo

Texapon R N 28 8 35,0

Lamepon R S 9 9,0

Plantaren R 1200 4,0

Lanette 14lO 1,5

Cutina R MD 0,5

Merquat R 550 12 4,0

Nutrilan R I 13 1,0

Glycerin 0,5

PHB-Ester 0,3

Vitamin E-acetat 0,3

Wasser ad 100

8 Laurylethersulfat-Natriumsalz (ca. 28 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeich¬ nung: Sodium Laureth Sulfate) (HENKEL)

9 Eiweißhydrolysat-Fettsäure-Kondensat-Kaliumsalz (CTFA-Bezeichnung: Potassium Cocoyl Hydrolyzed Collagen) (HENKEL)

10 Myristylalkohol (CTFA-Bezeichnung: Myristyl Alcohol) (HENKEL)

H Palmitinsäure/Stearinsäure-mono/di-glycerid (CTFA-Bezeichnung: Glyce¬ ryl Stearate) (HENKEL)

12 Dimethyldial lylammoniumchlorid-Acrylamid-Copolymer (8 % Aktivsubstanz in Wasser; CTFA-Bezeichnung: Polyquaternium 7) (MERCK & C0)

13 Kollagenhydrolysat (ca. 39 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeichnung: Hydro¬ lyzed Collagen) (HENKEL)

5. Shampoo

Texapon R N 28 36,0

Dehyton R K 14 10,0

Plantaren R 1200 3,0

Lanette R 16 2,0

Acrylamidopropyltri ethylammonium¬ chlorid/Acrylsäure(70:30)- Copoly eres, mit Natronlauge neutralisiert 1,0

14 Fettsäureamid-Derivat mit Betainstruktur (ca. 30 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeichnung: Cocoamidopropyl Betaine) (HENKEL)

15 Polyvinylpyrrolidon (95 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeichnung: PVP) (BASF)

16 Proteinhydrolysat aus Mandelmehl (22 % Aktivsubstanz; CTFA- Bezeichnung: Hydrolyzed Almond Protein) (HENKEL)

6. mildes Shampoo

7 Sulfobernsteinsäurehalbester auf Basis eines Alkylpolyglykolethers,

Dinatriumsalz (40 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeichnung: Disodium Laurethsulfosuccinate) (HENKEL)

18 Cι 2 /i4-Fettalkohol + 2,5 E0 (CTFA-Bezeichnung: Laureth-2) (HENKEL)

1 9 quaternierte Hydroxyethylcellulose (NATIONAL STARCH)

7. Creme-Pflegeshampoo

2 0 Polyoxyethylenfettsäurepolyglycerinester (CTFA-Bezeichnung: Polygly- ceryl-2-PEG-4-Stearate) (HENKEL)

21 Perlglanzkonzentrat mit Ethylenglykoldistearat (62 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeichnung: Glycol Distearate (and) Glycerin (and) Laureth-4 (and) Cocoamidopropyl Betaine) (HENKEL)

22 Natriumlaurylethersulfat (72 % Aktivsubstanz; CTFA-Bezeichnung: Sodium Laureth Sulfate) (HENKEL)

23 Gemisch höherer, gesättigter Alkohole (CTFA-Bezeichnung: Cetearyl Alcohol) (HENKEL)

24 Polyolfettsäureester (CTFA-Bezeichnung: PEG-7-Glycerylcocoate) (HEN¬ KEL)

25 Perlglanzkonzentrat (CTFA-Bezeichnung: Sodiumlaureth Sulfate (and) Glycol Distearate (and) Cocoamide MEA) (HENKEL)

2 6 quaterniertes Cellulose-Derivat (NATIONAL STARCH)