Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
HEAT EXCHANGER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/022037
Kind Code:
A1
Abstract:
The heat exchanger (100) comprises a vertical housing (1) containing a bundle (50) of mutually parallel tubes (30) extending between a lower (10) and an upper (20) tube base and through which passes hot process gas which enters at the inlet (4) and is discharged through the outlet (9). The heat from the process gas is transmitted at the outer periphery of the tubes (30) to a fluid coolant, e.g. air, which enters the housing (1) at the inlet (17) and is discharged through the outlet (24). The highest temperatures in the tubes (30) are in the region of the lower tube base which, for this reason, takes the form of a boiling water-cooled double tube base (10).

Inventors:
ENGELHARDT WOLFGANG (DE)
COLOMBO MASSIMO (IT)
Application Number:
PCT/DE1995/000147
Publication Date:
August 17, 1995
Filing Date:
February 06, 1995
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
ENGELHARDT WOLFGANG (DE)
COLOMBO MASSIMO (IT)
International Classes:
C09C1/50; F28D7/16; F28F9/02; (IPC1-7): F28F9/02
Foreign References:
US4858684A1989-08-22
US4247530A1981-01-27
Download PDF:
Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e
1. Wärmetauscher zur Abkühlung von Prozeßgasen mit feindispersen Feststoffanteilen bei hohen Temperaturen, vorzugsweise zwischen 800 und 1200°, insbesondere zur Rußherstellung, mit einem Gehäuse (1), mit einem in dem Gehäuse (1) angeordneten Bündel (50) einander paralleler, dicht beieinander verlaufender Rohre (30) zum Hindurchleiten der Prozeßgase, mit in dem Gehäuse (1) nahe den Enden der Rohre (30) quer zu diesen angeordneten, den Querschnitt des Gehäuses (1) ausfüllenden Rohrböden, durch die die Rohre (30) dicht hindurchgeführt sind und axial außerhalb deren die Rohre (30) offen enden, mit einer in dem Gehäuse (1) an einem Ende axial außerhalb des dortigen Rohrbodens ausgebildeten Prozeß gaseinlaßkammer (3), mit einer in dem Gehäuse ( 1) am anderen Ende axial außerhalb des dortigen Rohrbodens (20) ausgebildeten Pro¬ zeßgasauslaßkammer (7), und mit einem in dem Gehäuse (1) nahe dem einen Rohr¬ boden (20) auf dessen dem anderen Rohrboden (10) zugewand¬ ter Seite angeordneten Einlaß (17) für ein fluides Kühlme¬ dium und einem nahe dem anderen Rohrboden (10) auf dessen dem ersten Rohrboden (20) zugewandter Seite angeordneten Auslaß (24) für das fluide Kühlmedium, wobei der auf der Seite der Prozeßgaseinlaßkammer (3) gelegene Rohrboden als Doppelrohrboden (10) ausgeführt ist, durch den die Enden der Rohre (30) hindurchführen und in welchem ein Kühlmedium vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Doppelrohrboden (10) eine Siedewasserküh¬ lung dadurch verwirklicht ist, daß der Doppelrohrboden ( 10) horizontal angeordnet und partiell mit Wasser gefüllt ist, wobei der Dampfräum mit einem externen Kondensator (38) verbunden und das Kondensat in den Doppelrohrboden (10) zurückführbar ist.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Kondensator (38) wassergekühlt ist und zur Steuerung der Menge des dem Kondensator zugeführten Kühlwassers ein die Temperatur des Wassers in dem Doppel¬ rohrboden (10) messendes Thermoelement (42) vorgesehen ist.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (30) im Bereich des Doppel¬ rohrbodens (10) eine lose eingesetzte innere Schutzhülle (48) aufweisen.
4. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Rohre (30) im Be¬ reich des Doppelrohrbodens (10) von einem zumindest auf einen Teil der Erstreckung des Doppelrohrbodens (10) in Rohrrichtung mit allseitigem Abstand von einem Trennrohr (35) umgeben ist, welches mit den Rohrböden (11,12) des Doppelrohrbodens (10) dicht verbunden ist.
5. Wärmetauscher nach Anspruch 4, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Abstandsraum zwischen dem Innenumfang (35') des Trennrohrs (35) und dem Außenumfang des Rohrs (30) zumindest teilweise mit feuerfestem Isoliermaterial (46) ausgefüllt ist.
6. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennrohre (35) aufrecht stehen und im Bereich des Doppelrohrbodens (10) von einer Tülle (36) konzentrisch umgeben sind, die zumindest im oberen Bereich einen geringen radialen Abstand zum Außen¬ umfang des Trennrohrs (35) beläßt, daß am unteren Rand der Tülle (36) Durchlaß (54) zum Zwischenraum (55) zwischen Tülle (36) und Trennrohr (35) und am oberen Rand (36') der Tülle (36) Durchlaß aus dem Zwischenraum (55) in den Dampfräum des Doppelrohrbodens (10) besteht.
7. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb des die Prozeßauslaßkammer (7) begren¬ zenden Rohrbodens (20) ein Zwischenrohrboden (21) zur Bildung einer ersten Kammer mit einem Kühlmediumanschluß und oberhalb des Rohrbodens (12) ein Zwischenrohrboden (22) zur Bildung einer zweiten Kammer mit einem Kühlmedi¬ umanschluß angeordnet sind, daß jedes Rohr (30) in dem Bereich zwischen den Rohr¬ böden (10,20) von einem rohrförmigen Mantel (40) umgeben ist, und daß die Mäntel (40) an einem Ende in der ersten Kammer mit Abstand von dem Rohrboden (20) und an dem ande¬ ren Ende in der zweiten Kammer mit Abstand von dem Rohrbo¬ den (12) offen enden, so daß von beiden Kammern Zugang zu den Zwischenräumen (58) zwischen den Rohren (30) und ihren Mänteln (40) besteht und das fluide Kühlmedium von einer Kammer zur anderen durch den Zwischenraum (58) zwischen Außenumfang des Rohrs (30) und Innenumfang des Mantels (40) hindurchleitbar ist.
8. Wärmetauscher nach Anspruch 8 , dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die erste Kammer die Kühlmediumeinlaßkammer (16) mit dem Einlaß (17) und die zweite Kammer die Kühlme¬ diumauslaßkammer (23) mit dem Auslaß (24) bilden.
9. Wärmetauscher nach Anspruch 9, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Mäntel (40) an ihren außerhalb des Zwi schenrohrbodens (21) in der Kühlmediumeinlaßkammer (16) gelegenen Enden dicht außerhalb des Zwischenrohrbodens (21) trichterartig ausgebördelt sind.
10. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Zwischenraum (58) zwi¬ schen Außenumfang des Rohres (30) und Innenumfang des Mantels (40) mit dem Außenumfang des Rohrs (30) in Wä me leitungskontakt stehende zusätzliche Wärmeübertragungs flächen (60,60') vorgesehen sind.
11. Wärmetauscher nach Anspruch 11, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die zusätzlichen Wärmeübertragungsflächen (60) durch ein in einer zur Rohrachse senkrechten Ebene gewelltes, mit den in Richtung der Rohrachse verlaufenden Wellenscheiteln am Außenumfang des Rohrs (30) anliegendes rohrförmiges Blechgebilde (59) gegeben sind.
12. Wärmetauscher nach Anspruch 11, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die zusätzlichen Wärmeübertragungsflächen (60') durch über den Außenumfang des Rohrs (30) verteilte Zapfen (59'), Stege oder Rippen gebildet sind, die mit dem Rohr (30) wärmeleitend verbunden sind und einen Strömungs¬ weg für das Kühlmedium durch den Zwischenraum (58) frei¬ lassen.
13. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohre (30) mit dem Doppel¬ rohrboden (10) fest und dicht verbunden sind und an dem die Prozeßgasauslaßkammer (7) begrenzenden Rohrboden (20) für jedes Rohr (30) ein dessen Wärmedehnung aufnehmender Kompensator (31) vorgesehen ist.
14. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Rohr (30) an einem Ende eine Dampfreinigungsvorrichtung zugeordnet ist, die zwecks Reinigung der Rohrinnenseite von abgesetztem Material in wählbaren Abständen einen Dampfstoß in das Rohr (30) ab¬ gibt.
15. Wärmetauscher nach Anspruch 15, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Dampfreinigungsvorrichtung (33) an dem in die Prozeßgasauslaßkammer (7) hineinragenden Ende (30') jedes Rohrs (30) angeordnet ist.
16. Wärmetauscher nach Anspruch 15, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Dampfreinigungsvorrichtung (63) an dem in die Prozeßgaseinlaßkammer (3) mündenden Ende jedes Rohrs (30) angeordnet ist.
17. Wärmetauscher nach Anspruch 17, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß vor der Mündung jedes Rohrs (30) in der Prozeßgaseinlaßkammer (30) eine zur Rohrachse konzentri¬ sche, in das Rohr (30) gerichtete, die Strömung der Pro¬ zeßgase in das Rohr (30) hinein wenig behindernde Dampf düse (65) angeordnet ist, deren Dampfzuleitung (61) in dem der Dampfdüse (65) benachbarten Abschnitt durch die Pro¬ zeßgaseinlaßkammer (3) herangeführt ist.
18. Wärmetauscher nach Anspruch 18, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Dampfzuleitung (61) in dem Doppelrohrbo¬ den (10) bis nahe an das betreffende Rohr (30) herange¬ führt ist, dort durch den der Prozeßeinlaßkammer (3) be¬ nachbarten Rohrboden (11) nach unten hindurch in die Pro¬ zeßgaseinlaßkammer (3) hineingeführt ist, dort gegen den Rohrboden (11) zurückgebogen ist und an ihrem freien Ende die Dampfdüse (65) trägt.
19. Wärmetauscher nach Anspruch 19, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Dampfzuleitung (61) in der Prozeßgas¬ einlaßkammer (3) einen 180°Rohrbogen (64) bildet, dessen Schenkel (62,62') parallel zur Rohrachse sind,.
20. Wärmetauscher nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfdüse (65) und die Dampfzulei¬ tung (61) in dem der Dampfdüse (65) benachbarten Abschnitt mit radialem Abstand konzentrisch von einem Mantelrohr (66) umgeben sind, welches innerhalb des Doppelrohrbodens (10) unterhalb des Wasserspiegels (27) endet, so daß dort Wasser in den Zwischenraum (68) zwischen der Dampfzulei¬ tung (61) und dem Mantelrohr (66) eintreten kann, daß an der Dampfdüse (65) der Zwischenraum (68) zwischen der Dampfzuleitung (61) und dem Mantelrohr (66) bis auf einen Auslaß (72) geschlossen ist, daß an dem Auslaß (72) ein Steigrohr (73) angeschlossen ist, welches durch den Rohr¬ boden (11) in den Doppelrohrboden (10) zurückgeführt ist und in geringem Abstand von dem Rohrboden (12) oberhalb des Wasserspiegels (27) offen endet, und daß der Strö¬ mungswiderstand für im Bereich der Prozeßgaseinlaßkammer sich in dem Zwischenraum (68) bildenden Dampf durch das Steigrohr (73) hindurch kleiner ist als durch den Zwischenraum (68).
21. Wärmetauscher nach Anspruch 21, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Mantelrohr (66,67) im Bereich der Pro¬ zeßgaseinlaßkammer (3) von einer Isolierung (74) umgeben ist.
22. Wärmetauscher nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Mantelrohr (66) über den Rohrboden (11) zur Bildung eines Überlaufs für das in dem Doppel¬ rohrboden (10) befindliche Wasser (28) übersteht.
23. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Steigrohrs (73) größer ist als der Querschnitt des Zwischenraums (68) zwischen Dampfzuleitung (61) und Mantelrohr (66).
24. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß die der Prozeßgaseinlaßkammer (3) zugewandte Unterseite (13) des zu dem Doppelrohrboden (10) gehörenden Rohrbodens (11) eine Durchlässe (15) zu den einzelnen Rohren (10) freilassende feuerfeste Verklei¬ dung (14) aufweist.
25. Wärmetauscher nach Anspruch 25, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Verkleidung (14) aus regelmäßig geform¬ ten, zusammen die gesamte Unterseite (13) des Rohrbodens (11) lückenlos abdeckenden feuerfesten Formkörpern (52) besteht.
Description:
W ä r m e t a u s c h e r

Die Erfindung bezieht sich auf einen Wärmetauscher der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art- Derartige Wärmetauscher sind beispielsweise aus der DE-OS 27 25 045, der DE-PS 29 48 201 und der US-PS 3 364 983 bekannt. Ausgangspunkt für die Erfindung sind Wärme¬ tauscher dieser Art gewesen, die in Anlagen zur Rußher¬ stellung verwendet werden. Der Ruß dient in der Hauptmenge als Füllstoff für die Reifenindustrie. Er wird durch un- terstöchiometrische Verbrennung eines Schweröl-Rückstandes (Feed-Stock) gewonnen. Das bei der Verbrennung anfallende Prozeßgas führt den Ruß in feindisperser Form mit sich fort und wird durch die Rohre des Wärmetauschers geleitet. Die Eintrittstemperatur des Prozeßgases in den Wärmetau¬ scher liegt etwa im Bereich von 800°C bis 1200°C, meist im Bereich von 800 bis 1050°C. Beim Durchtritt durch die Rohre wird das Prozeßgas unter Wärmetausch auf Temperatu¬ ren in der Größenordnung von 550 bis 650°C abgekühlt. Das Austauschmedium, im allgemeinen Kühlluft (Prozeß-Luft), strömt am Außenumfang der Rohre entgegen der Prozeßgas- richtung entlang und erwärmt sich dabei von beispielsweise

40 bis 60°C auf 700 bis 800°C. So aufgeheizte Luft kann als vorgewärmte Verbrennungsluft eingesetzt werden.

Der von dem Prozeßgas mitgeführte Ruß hat bei be¬ stimmten Rußsorten die Tendenz sich an den umgebenden Begrenzungsflächen abzusetzen und zu verstopfen. Dies gilt insbesondere für die durchströmten Rohre, denen deshalb eine Reinigungsvorrichtung zugeordnet ist, mittels deren in regelmäßigen Abständen ein Dampfstoß oder sonstiger Druckgasstoß durch die Rohre geschickt werden kann, der den gerade abgesetzten Ruß von der Wandung ablöst und mitreißt. Derartige Reinigungsvorrichtungen sind aus den drei erwähnten Schriften zu entnehmen.

Die Rohre und damit der gesamte Wärmetauscher haben in der Praxis eine erhebliche Länge von etwa 8 bis 12 Meter und sind in einem Bündel von etwa 50 bis 100 in einem im allgemeinen zylindrischen kesselartigen Gehäuse vereinigt. Die Aggregate können stehend oder liegend an¬ geordnet sein.

Die Rußherstellung war zwar der Ausgangspunkt der Erfindung, doch können ähnliche Probleme auch bei anderen chemischen und Verbrennungsprozessen auftreten, bei denen zu kühlende Prozeßgase mit feindispersen Feststoffanteilen anfallen.

Ein kritischer Punkt sind bei derartigen Wärmetau¬ schern die auf der Seite der Prozeßgaseinlaßkammer gelege¬ nen Rohrböden, die sich in einem Hochtemperaturbereich befinden und dabei auf ihren beiden Seiten eine Tempera¬ turdifferenz von mehreren 100°C auszuhalten haben. Hinzu kommt, daß die geometrische Gestalt der Rohrböden als vielfach gelochte Platte für das Ertragen von thermischen Spannungen ungünstig ist. Es ist daher in der Vergangen¬ heit immer wieder zu Rissen in den Rohrböden gekommen. Ein solches Ereignis führte, da einerseits Luft, andererseits kohlenstoffhaltiges Gas anstehen und hohe Temperaturen vorliegen, zu heftigen Bränden innerhalb des Wärmetau¬ schers mit baldigem Ausfall desselben. Bei einem solchen Ereignis muß natürlich auch die gesamte vor- und nachge-

schaltete Produktionslinie stillgesetzt werden. Der da¬ durch entstehende Schaden geht weit über den reinen Aus¬ tausch des Wärmetauschers hinaus, der für sich schon ein großes Aggregat mit einem entsprechenden Investitionsauf- wand darstellt.

Aus der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 zugrundelie¬ genden DE-OS 22 23 805 ist es bereits bekannt, die Tempe¬ raturbelastung des auf der Seite der Prozeßgaseinlaßkammer gelegenen Rohrbodens zu mindern, indem er als von einem Kühlmedium durchströmter Doppelrohrboden ausgebildet wird. Einzelheiten des Kühlmediums und seiner Führung sind nicht angegeben. Wenn das Kühlmedium strömendes Wasser ist, ist die Kühlleistung im Bereich des Doppelbodens beschränkt, weil sie von dem beschränkten Wärmeübergang von dem Stahl der Rohre und der Böden auf das flüssige Wasser abhängt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Be¬ triebssicherheit eines gattungsgemäßen Wärmetauschers durch Verbesserung der Kühlung im Bereich des Doppelrohr¬ bodens zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wiederge¬ gebene Erfindung gelöst.

Durch die Siedewasserkühlung kann erreicht werden, daß durch den Dampf immer wieder Wasser oder ein Wasser/- Dampf-Gemisch gegen den oberen Rohrboden des Doppelrohrbo¬ dens geschleudert wird, welches dort verdampft und über die Verdampfungswärme wesentliche Wärmemengen gerade im Bereich der kritischen Schweißstellen der Rohre entzieht. Die Temperaturlage des auf der Prozeßgas-Einlaßseite gele¬ genen Doppelrohrbodens wird hierdurch insgesamt erheblich erniedrigt, wodurch das Material in einen Bereich mit besseren mechanischen Eigenschaften gelangt. Die Siedewas¬ serkühlung wird durch die partielle Wasserfüllung des Doppelrohrbodens realisiert.

Die beiden einzelnen Rohrböden des Doppelrohrbodens liegen hierbei vertikal übereinander, und es steht das Kühlwasser in dem Zwischenraum zwischen den Rohrböden bzw. über dem unteren Rohrboden bis zu einer gewissen Höhe. Die

unteren Enden der Rohre führen vertikal durch den Doppel¬ boden. Um den Druck in dem Doppelboden steuern zu können, wird der Dampf extern mittels Luft oder Wasser konden¬ siert. Die dabei gewonnene Wärme kann anderweitig weiter¬ verwendet werden. Das Kondensat wird in den Doppelboden zurückgeführt, so daß die Kühlwassermenge des Doppelbodens von selbst im Kreis umläuft und keine Pumpen erforderlich sind.

Die Steuerung der Kühlleistung kann in der in An¬ spruch 2 wiedergegebenen Weise erfolgen.

Da die thermische Beanspruchung der Rohre in der Nähe des Gaseintritts am höchsten ist, empfiehlt es sich, daß im Bereich des Doppelrohrbodens lose eingesetzte innere Schutzhüllen gemäß Anspruch 3 vorhanden sind, die leicht austauschbar sind und auf dem ersten Stück des Strömungs¬ weges, wo die höchsten Temperaturen vorliegen, den direk¬ ten Angriff des Prozeßgases an dem Innenumfang der Rohre unterbinden.

Um bei einer Auswechslung der Rohre keine aufwendi¬ gen, mit Schneidarbeiten einhergehenden Demontagen an dem Doppelrohrboden vornehmen zu müssen, ist es von Vorteil, wenn die Rohre im Bereich des Doppelbodens von mit den beiden Rohrböden des Doppelrohrbodens dicht verbundenen Trennrohren umgeben sind (Anspruch 4).

Der Doppelrohrboden mit den ihn durchsetzenden Trenn¬ rohren ist eine in sich geschlossene Einheit, an der die langen Wärmetauscher-Rohre leicht ausgewechselt werden können.

Die Trennrohre haben aber noch die zusätzliche Auf¬ gabe, den Wärmeübergang von den Rohren in ihrem Anfangs- bereich in das Kühlwasser in dem Doppelrohrboden zu ver¬ langsamen, wozu die Ausgestaltung nach Anspruch 5 bei¬ trägt.

Die Siedewasserkühlung kann im einzelnen gemäß An¬ spruch 6 ausgeführt sein.

Das Kühlwasser in dem Doppelrohrboden kann durch den Durchlaß am unteren Rand der Tülle in den Raum zwischen

Tülle und Trennrohr eintreten, verdampft durch die Berüh¬ rung mit dem unteren Teil des heißen Trennrohrs, worauf der gebildete Dampf in dem engen Zwischenraum zwischen Tülle und Trennrohr nach oben schießt und das mitgerissene Wasser/Dampf-Gemisch für eine wirksame Wärmeabfuhr von dem Außenumfang des Trennrohrs sorgt und die thermisch hoch¬ belastete Schweißstelle des Trennrohrs in dem oberen Rohr¬ boden des Doppelrohrbodens kühlt.

Anspruch 8 gibt an, wie das Kühlmedium, meist Kühl¬ luft, zu einer größeren Wirksamkeit gebracht werden kann, indem es nämlich durch den ringförmigen Zwischenraum zwi¬ schen dem Rohr und dem Mantel hindurchgeleitet wird und wie das Kühlmedium in diesen Zwischenraum hinein- und aus diesem wieder herausgebracht werden kann.

Der Mantel ist ein weiteres Rohr, das das jeweilige Wärmetauscherrohr normalerweise konzentrisch mit einem Abstand umgibt, der zwischen den beiden Rohren einen genü¬ genden Strömungsquerschnitt für das Kühlmedium beläßt. Der Innendurchmesser des Mantels kann beispielsweise etwa das 1,2- bis 1,5-fache des Außendurchmessers des jeweiligen Rohres betragen. Die zusätzliche Wärmeübertragungsfläche am Innenumfang des Mantels intensiviert den Wärmeübergang von den Rohren an das Kühlmedium verglichen mit dem Fall, daß die Rohre ohne Mantel im Strom des Kühlmediums stehen. Der Mantel heizt sich selbst auf und strahlt seinerseits und reflektiert außerdem von dem Außenumfang der Rohre ausgesandte Wärmestrahlung. Es wurde ermittelt, daß durch das bloße Vorhandensein der rohrförmigen Mäntel sich die Wärmeübertragungsleistung deutlich vergrößern läßt.

Im Prinzip kann der Zwischenraum zwischen den Rohren und den Mänteln im Gleichstrom zu den Rohren oder im Ge¬ genstrom durchströmt werden. Aus Gründen der Vermeidung zu großer Temperaturdifferenzen im Bereich des ohnehin hoch belasteten Doppelrohrbodens empfiehlt sich aber im all¬ gemeinen der Gegenstrom (Anspruch 9).

Anspruch 10 beschreibt eine strömungsgünstige Ein¬ führung des Kühlmediums in den Zwischenraum.

Eine wichtige Ausgestaltung der Mantelanordnung ist Gegenstand der Ansprüche 11 bis 13.

Durch die zusätzlichen Wär eübertragungsflächen in dem Zwischenraum läßt sich die Wärmeübertragungsleistung gegenüber mantellosen Rohren um bis zu 20% vergrößern, was bedeutet, daß bei gleicher unterstellter Wärmeübertra¬ gungsleistung die Rohre und der ganze Wärmetauscher bis zu 20% kürzer gemacht werden können. Bei der großen Länge des Wärmetauschers von 8 bis 12 m ist dies ein wesentliches wirtschaftliches Argument.

Zwischen dem kalten und dem warmen Zustand der Rohre liegen etwa 1000°C. Bei der Länge der mit dem Doppelrohr¬ boden festverbundenen Rohre ergeben sich Verlagerungen am oberen Ende der Rohre durch unterschiedliche thermische Ausdehnung der Rohre und des umgebenden Gehäuses in der Größenordnung von 40 mm. Hierzu sind Kompensatoren gemäß Anspruch 14 zweckmäßig, z.B. die bekannten Metallbalkko - pensatoren.

Eine weitere wichtige Ausgestaltung des erfindungs¬ gemäßen Wärmetauschers ist eine Dampfreinigungsvorrichtung nach Anspruch 15, die für sich genommen allerdings bei Wärmetauschern bekannt ist, wie die drei eingangs genann¬ ten Schriften zeigen.

Ansprüche 16 und 17 geben alternative Möglichkeiten der Anordnung der Dampfreinigungsvorrichtung wieder.

Die aus Gründen der Einfachheit und aus Gründen der problemlosen Integration in einen siedewassergekühlten Doppelrohrboden bevorzugte Ausführungsform ist Gegenstand- des Anspruchs 18.

Die Heranführung der Dampfzuleitung durch die Proze߬ gaseinlaßkammer, in der die hohen Temperaturen des ein¬ tretenden Prozeßgases herrschen, beansprucht die Rohre der Dampfzuleitung erheblich.

Aus diesem Grund empfiehlt sich die Konstruktion nach Anspruch 19, die im Einzelnen nach Anspruch 20 ausgestal¬ tet sein kann und den Vorteil bringt, daß nur das letzte kurze Stück der Dampfzuleitung vor der Dampfdüse in der

Prozeßgaseinlaßkaπimer verlaufen muß.

Eine wichtige Ausgestaltung dieser Anordnung ist das Mantelrohr des Anspruchs 21, welches die Dampfzuleitung mit radialem Abstand umgibt, so daß sich ein Zwischenraum auftut, der sich mit dem in dem Doppelrohrboden stehenden Heißwasser füllt. In dem in der Prozeßgaseinlaßkammer verlaufenden letzten Stück des Mantelrohrs verdampft die¬ ses Wasser augenblicklich und schießt als Dampf oder Was¬ ser/Dampf-Gemisch durch das Steigrohr in den Dampfraum des Doppelrohrbodens hinein, weil der Strömungswiderstand für das Wasser bzw. das Wasser/Dampf-Gemisch auf dieser Seite bei entsprechend angepaßten Querschnitten geringer ist. Auf diese Weise wird der Rohrbogen und der Düsenbereich ständig von Heißwasser bzw. Dampf bzw. einem Wasser/Dampf- Gemisch durchströmt und gekühlt. Der Transport dieses Kühlmediums bedarf keiner äußeren Pumphilfe.

Um einem erodierenden Angriff des an dem in der Pro¬ zeßgaseinlaßkammer verlaufenden Teil des Rohrbogens des Mantelrohrs und auch der Düse hintanzuhalten, empfiehlt es sich, diesen Bereich mit einer entsprechenden Isolierung zu umgeben.

Damit, wenn an dem in der Prozeßgaseinlaßkammer ver¬ laufenden Teil des Mantelrohrs oder des Steigrohrs ein Schaden auftritt, sich der Doppelrohrboden nicht entleert, kann das doppelrohrbodenseitige Ende des Mantelrohrs in der in Anspruch 23 festgehaltenen Weise als Überlauf her¬ angezogen werden.

Um die gewünschte Durchströmung des Zwischenraums zwischen Mantelrohr und Dampfzuleitung und des anschlie¬ ßenden Steigrohrs zu fördern, empfiehlt sich ein Quer¬ schnittsverhältnis nach Anspruch 24.

Die dem heißen einströmenden Prozeßgas zugewandte Seite des der Prozeßgaseinlaßkammer zugewandten Rohrbodens des Doppelrohrbodens ist thermisch hoch belastet und weist zweckmäßig eine feuerfeste Verkleidung auf (Anspruch 25), die in einer praktikablen Ausführungsform aus regelmäßig geformten feuerfesten Formkörpern bestehen kann (Anspruch

26), beispielsweise aus Sechsecksteinen, die in der Mitte eine Öffnung für den Zugang zu dem jeweiligen Rohr des Wärmetauschers aufweisen.

In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfin¬ dung dargestellt.

Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch einen auf¬ rechten Wärmetauscher;

Fig. 2 zeigt eine Einzelheit aus dem oberen Bereich der Fig. 1;

Fig. 3 zeigt eine Einzelheit aus dem unteren Bereich der Fig. 1;

Fig. 4 zeigt eine vergrößerte Wiedergabe aus dem Bereich des Doppelbodens mit der zugehörigen Dampfführung;

Fig. 5 zeigt eine erneut vergrößerte Wiedergabe aus dem Bereich des Doppelrohrbodens;

Fig. 6 zeigt einen Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5;

Fig. 7 zeigt eine Ansicht auf einen feuerfesten Form¬ körper gemäß Fig. 5 von unten;

Fig. 8 zeigt eine vergrößerte Wiedergabe entsprechend Fig. 5 einer abgewandelten Ausführungsform des Wärmetau¬ schers .

Der in Fig. 1 als Ganzes mit 100 bezeichnete Wärme¬ tauscher umfaßt ein aufrechtes zylindrisches Gehäuse 1 aus Stahlblech, welches auf einem Unterbau 2 angeordnet ist und in welchem eine zylindrische, etwa den gleichen Durch¬ messer wie das Gehäuse 1 aufweisende, nach oben offene Prozeßgaseinlaßkammer 3 ausgebildet ist. Das beispiels¬ weise etwa 1000°C heiße Prozeßgas tritt an dem Einlaß 4 im Sinne des Pfeiles 5 seitlich in den Unterbau 2 ein und wird in diesem nach oben in die Prozeßgaseinlaßkammer 3 umgeleitet. Der Unterbau 2 weist eine feuerfeste Ausmaue¬ rung 6 auf.

Am unteren Ende des Gehäuses 1 ist ein senkrecht zu dessen Achse A sich erstreckender Doppelrohrboden 10 aus¬ gebildet, der aus einem horizontalen unteren Rohrboden 11 und einem darüber im Abstand von etwa 30 cm angeordneten

horizontalen Rohrboden 12 besteht. Die untere, der Proze߬ gaseinlaßkammer 3 zugewandte Seite 13 des Rohrbodens 11 ist mit einer keramischen Verkleidung 14 versehen, die konische Durchlässe 15 aufweist, wie im einzelnen anhand von Fig. 5 noch erläutert werden wird. In Fig. 1 ist nur ein derartiger Durchlaß angedeutet.

Nahe dem oberen Ende des Gehäuses 1 ist ein oberer Rohrboden 20 vorgesehen, der eine Prozeßgasauslaßkammer 7 von dem Innern des Gehäuses 1 abteilt. Das an dem Einlaß 4 eingeleitete Prozeßgas sammelt sich in der Prozeßgasaus¬ laßkammer 7 und verläßt diese im Sinne des Pfeiles 8 an dem Auslaß 9 wieder.

Das Innere des Gehäuses ist von einem Rohrbündel 50 ausgefüllt. Das Rohrbündel 50 umfaßt dicht beieinander- stehend über den Querschnitt des Gehäuses 1 verteilte, zu der Achse A parallele Rohre 30, von denen in Fig. 1 nur eines wiedergegeben und einige weitere durch ihre Mittel¬ linien angedeutet sind. Je nach der Auslegung des Wärme¬ tauschers 100 handelt es sich um etwa 50 bis 100 zu dem Rohrbündel 50 zusammengefaßte Rohre 30.

Die Rohre 30 sind mit ihren unteren Enden in dem unteren Rohrboden 11 verschweißt und münden offen in je¬ weils einen ihnen zugeordneten konischen Durchlaß 15 der feuerfesten Verkleidung aus .

Die Rohre 30 erstrecken sich über die ganze Höhe des Gehäuses 1 und münden in der Prozeßgasauslaßkammer 7 ober¬ halb des Rohrbodens 20 offen aus. Die an dem Einlaß 4 eingeleiteten Prozeßgase treten am unteren Ende in die Rohre 30 ein und am oberen Ende aus den Rohren 30 in die Prozeßgasauslaßkammer 7 über. Da die Rohre 30 dabei wegen der hohen Temperatur der Prozeßgase sehr heiß werden und eine erhebliche Länge von z.B. 9 Meter aufweisen, kommt es zu erheblichen thermischen Dehnungen, weil das Gehäuse 1 die hohen Temperaturen nicht aufweist. An den in die Pro¬ zeßgasauslaßkammer 7 hineinragenden Enden der Rohre 30 ist mit Verlagerungsbeträgen in der Größenordnung von 30 bis 50 mm zu rechnen. Der Durchlaß an dem oberen Rohrboden muß

vollkommen dicht sein, damit sich die Prozeßgase und die Kühlluft nicht vermischen und kein Brand entsteht. Aus diesem Grunde sind an der Unterseite des oberen Rohrbodens 20 Kompensatoren 31 mit Metallfaltenbälgen vorgesehen.

Im oberen Bereich des Gehäuses 1 ist durch einen mit einem Abstand von einigen 10 Zentimetern unter dem oberen Rohrboden 20 angeordneten Zwischenrohrboden 21 eine Kühl- lu teinlaßkammer 16 gebildet, die über einen seitlichen Einlaß 17 im Sinne des Pfeiles 18 mit Kühlluft versorgt werden kann, die eine normale oder nur leicht erhöhte Temperatur aufweist.

Jedes Rohr 30 ist von einem Mantel 40 in Gestalt eines weiteren Rohres umgeben, welches mit seinem Innen¬ umfang ringsum Abstand zu dem Außenumfang des Rohres 30 beläßt. Die Mäntel 40 erstrecken sich über fast die gesam¬ te Höhe des Gehäuses 1 und enden dicht oberhalb einer feuerfesten Zustellung 19 auf der Oberseite des zu dem Doppelrohrboden 10 gehörenden oberen Rohrbodens 12.

Durch einen mit Abstand oberhalb des Rohrbodens 12 angeordneten Zwischenrohrboden 22 ist eine als Ganzes mit 23 bezeichnete Kühlluftauslaßkammer abgeteilt, dessen Höhe im wesentlichen der Kühllufteinlaßkammer 16 entspricht, in die die Kühlluft aus den offenen unteren Enden der Mäntel 40 eintritt und aus der sie an einem Auslaß 24 im Sinne des Pfeiles 25 abgeführt werden kann. Die Mäntel sind an dem Zwischenrohrboden 21 festgelegt und hängen an diesem frei nach unten. Der Abstand des unteren Endes 40' gegen¬ über der feuerfesten Schicht 19 trägt der auftretenden Wärmedehnung Rechnung. Es muß stets ausreichend Platz für den Kühlluftaustritt vorhanden sein. Am oberen Ende sind die Mäntel 40 in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise bei 41 durch Ausbördeln trichterförmig erweitert, um den Eintritt der Kühlluft in den Zwischenraum zwischen dem Rohr 30 und dem Mantel 40 zu erleichtern.

Da die Rohre 30 und die Mäntel 40 eine erhebliche Höhe aufweisen, ist ein zusätzlicher Zwischenrohrboden 26 oder sind mehrere solcher Zwischenrohrboden über die Höhe

verteilt vorgesehen, um das Rohrbündel 50 zu stabilisie¬ ren.

Die Rauchgasauslaßkammer 7 ist nach oben durch einen gekümpelten Deckel 34 abgeschlossen, der bei einem Aus¬ führungsbeispiel gleichzeitig Träger für Dampfreinigungs- vorrichtungen 33 ist, mittels deren in zeitlichen Abstän¬ den von z.B. einer Minute ein Dampfstoß von oben in die Rohre 30 hineingeschickt werden kann, um an deren Innen¬ wandung sich festzusetzen beginnende Ablagerungen von feindispersen Feststoffen wie Ruß zu lösen und durch das Rohr 30 nach unten auszutreiben.

In Fig. 4 sind der Doppelrohrboden 10 etwas mehr im Detail und die in Fig. 1 weggelassene Steuerung der Siede¬ wasserkühlung wiedergegeben. Der Zwischenraum zwischen den Rohrböden 11 und 12 ist bis zu einer Füllstandshöhe 27 mit Wasser 28 gefüllt. Die Rohre 30 sind über die Höhe des Doppelrohrbodens 10 von Trennrohren 35 umgeben, die mit den Rohrböden 11,12 dicht verschweißt sind. Die Rohre 30 werden durch die Trennrohre 35 einfach hindurchgesteckt und kommen nicht direkt mit dem Kühlwasser 28 in Berüh¬ rung.

Die Trennrohre 35 wiederum sind mit geringem radialen Abstand von einer oben zylindrischen und unten sich ko¬ nisch leicht erweiternden Tülle 36 umgeben, die zur Her¬ beiführung einer Siedewasserkühlung des unteren Endes des Trennrohres 35 bzw. des Rohres 30 dient, wie im einzelnen noch aus Fig. 5 hervorgeht.

Die heißen Rauchgase treten von unten im Sinne der Pfeile 37 in die Rohre 30 ein, die sich daher an ihrem unteren Ende stark aufheizen. Das Wasser 28 beginnt zu sieden. Der entstehende Dampf wird über die Leitung 29 aus dem Dampfraum über dem Wasserspiegel 27 abgezogen und einem wassergekühlten Kondensator 38 zugeführt, worin er kondensiert, worauf das Kondensat über die Leitung 39 wieder in den Doppelrohrboden 10 zurückgeführt wird.

Die Temperatur in dem Doppelrohrboden 10 ist vom herrschenden Druck abhängig. Sie wird durch ein Thermoele-

ment 42 gemessen und gegen einen Wandler 43 in ein elek¬ trisches Signal umgewandelt, mittels welchem ein Motor 44 zur gesteuerten Verstellung eines Ventils 45 betrieben werden kann. Das Ventil 45 bestimmt die Menge des aus dem H 2 0-Netz im Sinne des Pfeiles dem Kondensator 38 zugeführ¬ ten Kühlwassers und damit die Kühlleistung des Kondensa¬ tors 38 im Verhältnis zur Heizleistung der Rauchgase in dem Doppelrohrboden 10. Das Kühlwasser in dem Kondensator 38 verdunstet oder verdampft und geht in die Atmosphäre A ab oder wird als Warmwasser genutzt. Je mehr Kühlwasser zugeführt wird, desto größer ist die Kondensationsleis¬ tung. Der Druck in dem Doppelrohrboden 10 sinkt ab. Dem wirkt der Wärmeeintrag durch die Prozeßgase entgegen. Es ergeben sich ein Gleichgewicht bzw. eine gewünschte Tempe¬ ratur des Wassers und des Dampfes in dem Doppelrohrboden 10, die durch entsprechende Betätigung des Ventils 45 eingestellt werden. Meist wird in dem Doppelrohrboden 10 ein ein Druck von 15 bis 20 Bar aufrechterhalten, was Temperaturen um 180 bis 200°C entspricht, die zur Verhin¬ derung von Korrosion durch kondensierende Bestandteile der Prozeßgase günstig sind.

In Fig. 5 ist erkennbar, daß das das jeweilige Rohr 30 umgebende Trennrohr 35 in die beiden Rohrböden 11,12 des Doppelrohrbodens 10 dicht eingeschweißt ist. In den oberen Dreivierteln der Höhe des Trennrohrs 35 weist die¬ ses einen vergrößerten Innendurchmesser auf, so daß zwi¬ schen dem Außenumfang des Rohres 30 und dem dortigen In¬ nenumfang 35' des Trennrohres 30 feuerfestes Isoliermate- rial 46 untergebracht werden kann, welches nach innen durch ein dünnwandiges Rohr 47 abgedeckt ist, so daß das Rohr 30 von oben problemlos eingesteckt werden kann. Am unteren Ende 30" ist das Rohr 30 an der inneren unteren Kante des Trennrohrs 35 bei 35" dicht angeschweißt. Im Innern des Rohres 30 ist über die Höhe des Doppelrohrbo¬ dens 10 eine innere Schutzhülse 48 aus dünnwandigem Rohr¬ material angeordnet, die mit ihrem Außenumfang einen ge¬ ringen Abstand zum Innenumfang des Rohrs 30 beläßt und

oberhalb der feuerfesten Verkleidung 19 einen nach außen gerichteten Bördelrand 49 zur Führung aufweist. Am unteren Ende sitzt die Schutzhülse 48 auf einem Absatz 51 der feuerfesten Formkörper 52 auf, die die feuerfeste Verklei¬ dung 14 bilden. Im Bereich des unteren Endes ist zwischen dem Außenumfang der Schutzhülse 48 und dem Innenumfang des Rohres 30 ein feuerfestes Isoliermaterial 53 angeordnet.

Das außen glattzylindrische Trennrohr 35 ist zur Erzielung einer Siedewasserkühlung von einer Tülle 36 umgeben, die etwa in der oberen Hälfte zylindrisch ausge¬ bildet ist und den Außenumfang des Trennrohrs 35 mit einem geringen Spiel von etwa 2 bis 6 mm, in dem Beispiel etwa 4 mm, umgibt. Im unteren Bereich erweitert sich die Tülle 36 leicht konisch. Sie steht auf dem Rohrboden 11 auf und hat am unteren Rand Durchbrechungen 54, die den Eintritt von Wasser 28 in den Raum 55 zwischen dem Außenumfang des Trennrohrs 35 und den Innenumfang der Tülle 36 ermögli¬ chen. Am oberen Rand 36' beläßt die Tülle 36 Abstand in der Größenordnung von 1 cm von der Unterseite des Rohrbo¬ dens 12. Das an den Durchlässen 54 eintretende Wasser verdampft an der heißen Außenseite des Trennrohrs 35, wobei der Dampf bzw. gegebenenfalls ein Dampfwassergemisch in dem Zwischenraum zwischen dem Innenumfang der Tülle 36 und dem Außenumfang des Trennrohrs 35 nach oben schießt, den Außenumfang des Trennrohrs 35 im wesentlichen auf der Dampf- bzw. Wassertemperatur hält, und insbesondere den Bereich der Schweißstelle zwischen dem oberen Rand des Trennrohrs 35 und dem Rohrboden 12 gezielt kühlt.

Die feuerfeste Verkleidung 14, gegen die die aus der Prozeßgaseinlaßkammer 3 heranströmenden heißen Prozeßgase auftreffen, besteht in dem Ausführungsbeispiel aus im Umriß gleichmäßig sechseckigen Formkörpern 52, von denen jedem Rohr 30 einer zugeordnet ist. Die Formkörper 52 decken die Unterseite des Rohrbodens 11 geschlossen ab. Sie weisen einen sich konisch verengenden Durchlaß 15 auf, der sich bis auf den Innendurchmesser 56 der Schutzhülse 48 verjüngt. Der feuerfeste Formkörper weist Lochungen 57

auf, durch die an der Unterseite des Rohrbodens 11 ange¬ schweißte Stifte oder Haken hindurchgreifen. Die Formkör¬ per 52 sind also unter dem Rohrboden 11 aufgehängt.

In Fig. 6 ist erkennbar, daß der Mantel 40 mit seinem Innenumfang einen ausreichenden Abstand vom Außenumfang des Rohres 30 beläßt, so daß in dem Zwischenraum 58 ein ausreichender Strömungsquerschnitt für die aus der Kühl- lufteinlaßkammer 16 eintretende Kühlluft gegeben ist. In dem Zwischenraum 58 sind zusätzliche Wärmeübertragungs- flächen 60,60' vorgesehen. In der oberen Hälfte der Fig. 6 sind die Wärmeübertragungsflächen 60 durch die Oberfläche eines in einer zu der Achse der Rohre 30,40 senkrechten Ebene gewellten Bleches 59 gegeben, welches mit dem Außen¬ umfang des Rohres 30 in wärmeleitendem Kontakt steht. Bei dem Beispiel in der unteren Hälfte der Fig. 6 sind die Wärmeübertragungsflächen 60' die Oberflächen von über den Außenumfang des Rohres 30 verteilten und mit ihm wärmelei¬ tend verbundenen Zapfen 59', Stege oder Rippen, die von dem Kühlmedium umströmt werden und einen entsprechenden Strömungsweg zwischen sich freilassen. Durch die zusätzli¬ chen Wärmeübertragungsflächen 60,60' kann der Wärmeüber¬ gang von dem Außenumfang des Rohres 30 auf die durch den Zwischenraum 58 strömende Kühlmedium, im allgemeinen Kühl¬ luft, deutlich vergrößert werden.

In einem konkreten Ausführungsbeispiel beträgt der Außendurchmesser des Rohres 30 etwa 90 mm, der Innnen- durchmesser des Rohres 40 etwa 115 mm. Die Rohre 30,40, die Bleche und Zapfen 59,59' sowie die Komponenten des Doppelrohrbodens 10 bestehen aus geeigneten temperaturbe¬ ständigen Stählen.

Jedem Rohr 30 ist an einem seiner Enden eine Dampf- reinigungsvorrichtung zugeordnet, die von Zeit zu Zeit einen Dampfstoß in das Rohr abgibt, um an seinem Innen¬ umfang sich bildende Ablagerungen zu beseitigen.

In Fig. 1 ist auf der linken Seite des Gehäuses 1 ein Ausführungsbeispiel angedeutet, bei dem, wie bereits er¬ wähnt, eine Dampfreinigungsvorrichtung 33 oberhalb des

1 5

oberen Endes 30' eines Rohres 30 angeordnet ist. Die Dampfreinigungsvorrichtung 33 umfaßt ein zylindrisches Gehäuse 70, welches zur Achse des zugehörigen Rohres 30 koaxial und in den Deckel 34 eingeschweißt ist. Am unteren Ende ist ein durch eine gelochte Scheibe gebildeter Dich¬ tungsteller 80 angebracht, der bei einem Dampfdruck an dem Einlaß 78 vorgeschoben wird und sich auf das obere Endes 30' des Rohres 30 setzt und durch den ein Dampfstoß nach unten in das Innere des Rohres 30 gerichtet werden kann.

Eine alternative Ausführungsform einer von unten blasenden Dampfreinigungsvorrichtung 63 ist in Fig. 1 im Bereich des Doppelrohrbodens 10 angedeutet und in Fig. 8 mehr im Einzelnen dargestellt. Soweit die Teile denen der Fig. 5 entsprechen, sind die Bezugszahlen gleich.

Die Dampfzuleitung 61 wird durch den oberhalb des Wasserspiegels 27 belassenen Dampfraum 27' bis nahe an das jeweilige Rohr 30 herangeführt und biegt dort in einen nach unten weisenden Schenkel 62 um, der nach unten durch den Rohrboden 11 und die feuerfeste Verkleidung 14 hin¬ durch in die Prozeßgaseinlaßkammer 3 führt, in der sich ein 180°-Rohrbogen 64 anschließt, an dessen freiem nach oben in das Rohr 30 weisenden Schenkel 62' eine Dampfdüse 65 konzentrisch zu dem Rohr 30 angebracht ist.

Die Dampfzuleitung 61 ist in ihrem letzten, der Dampfdüse 65 benachbarten Bereich konzentrisch von einem Mantelrohr 66 umgeben, welches ebenfalls aus dem Doppel¬ rohrboden 10 in die Prozeßgaseinlaßkammer 3 führt und dort einen 180°-Rohrbogen 67 bildet. Das Mantelrohr 66 beläßt zu dem Außenumfang der Dampfzuleitung 61 einen Zwischen¬ raum 68. Das den Schenkel 62 umgebende Ende 66' des Man¬ telrohrs 66 liegt mit Abstand oberhalb des Rohrbodens 11 und mit Abstand unterhalb des Wasserspiegels 27. Es kann also Wasser 28 im Sinne der Pfeile an dem oberen Ende 66' in den- Zwischenraum 68 eintreten und diesen ausfüllen. Die Lage des oberen Endes 66' mit Abstand oberhalb des Rohrbo¬ dens 11 ergibt eine Funktion als Überlauf, die verhindert, daß bei einem Leitungsbruch im Bereich der Prozeßgasein-

laßkammer 3 der Doppelboden 10 vollständig leer laufen kann.

Die Dampfdüse 65 ist ebenfalls von einem Mantel 69 umgeben, dessen Inneres 71 mit dem Zwischenraum 68 in Verbindung steht und einen seitlichen Anschluß 72 auf¬ weist, an den sich ein nach oben umgebogenes, dicht neben dem Rohr 30 bzw. der Tülle 36 in den Doppelrohrboden 10 eintretendes Steigrohr 73 anschließt. Das offen ausmünden¬ de obere Ende 73' des Steigrohrs 73 liegt oberhalb des Wasserspiegels 27 und kurz vor dem oberen Rohrboden 12.

Der in der Prozeßgaseinlaßkammer 3 im Bereich der hohen Temperaturen verlaufende Abschnitt des Mantelrohrs 66 kann von einer Isolierung 74 umgeben sein. Dies gilt natürlich auch für den entsprechenden Abschnitt des Steig¬ rohrs 73.

In die Dampfzuleitung 61 wird von Zeit zu Zeit im Sinne des Pfeiles stoßartig Dampf eingeleitet, der von unten in das Rohr 30 eintritt und in diesem am Innenumfang anhaftende Ablagerungen löst.

Wasser aus dem Doppelrohrboden 10 tritt am oberen Ende 66' des Mantelrohrs 66 im Sinne der Pfeile in den Zwischenraum 68 ein und wird im Bereich der Prozeßgasein¬ laßkammer 3 sofort verdampft. Da der Strömungswiderstand für den Dampf im Bereich des Steigrohrs 73 geringer ist als im Bereich des Zwischenraums 68, tritt der gebildete Dampf im Sinne des Pfeiles 75 in den Dampfraum 27' und gegen den oberen Rohrboden 12 und nicht durch den Zwischenraum 68 in das Wasser 28 aus. Dadurch ergibt sich eine Transportwirkung, die zur Folge hat, daß immer neues kühlendes Heißwasser 28 durch den Zwischenraum 68 hin¬ durch und in Dampfform in dem Dampfraum 27' transportiert wird, so daß die Rohranordnung 62,64;66,67 auf einer er¬ tragbaren Temperatur gehalten wird. Um den Effekt zu un¬ terstützen, sollte dafür gesorgt werden, daß der Quer¬ schnitt des Steigrohrs 73 größer als der Querschnitt des ringförmigen Zwischenraums 68 ist.

Um das Einströmen der Prozeßgase in das Rohr 30 im

Sinne der Pfeile 75 möglichst wenig zu behindern, ist die Dampfdüse 65 in einem Abstand von dem unteren Ende des Rohres 30 bzw. des unteren Endes der Schutzhülse 48 bzw. der Verkleidung 14 angeordnet und hat auch einen den In¬ nenquerschnitt der Schutzhülse 48 untertreffenden Außen¬ querschnitt.