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Title:
HERBICIDES FOR TOLERANT OR RESISTANT OIL SEED RAPE CULTURES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/008938
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to control weeds in oil seed rape cultures consisting of tolerant or resistant mutants or transgenic oil seed rape plants, and optionally to regulate the growth of oil seed rape plants, herbicide combinations (A + B), optionally in the presence of safeners, are particularly suitable, said combinations having an active content of: (A) herbicides exhibiting broad-spectrum effectiveness from group (A1) glufosinate(salts) and allied compounds; (A2) glyphosate(salts) and allied compounds such as sulfosate and (A3) imidazolinones such as imazethapyr, imazapyr, imazaquin, imazamox, imazapic or the salts thereof, (A4) herbicidal azoles from the group protoporphyrinogen oxidase inhibitors (PPO inhibitors); and (B) herbicides from the group consisting of (B1) herbicides exhibiting activity against monocotyledonous and dicotyledonous weeds with an effect on both the foliage and the soil such as metazachlor, trifluralin, clomazone, napropamide, carbetamide, dimefuron and dimethaclor, (B2) herbicides exhibiting activity against dicotyledonous weeds having an effect primarily on the foliage such as quinmerac, clopyralid, pyridate and ethametsulfuronmethyl, (B3) herbicides exhibiting activity against monocotyledonous weeds having an effect primarily on the foliage such as quizalofop-P and the ester thereof, fenoxaprop-P and the ester thereof, fluazifop-P and the ester thereof, haloxyfop and haloxyfop-P and the ester thereof and propaquizafop and/or (B4) herbicides exhibiting activity against monocotyledonous weeds having an effect on both the foliage and the soil such as sethoxydim, cycloxydim and clethodim.

Inventors:
HACKER ERWIN (DE)
BIERINGER HERMANN (DE)
WILLMS LOTHAR (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/005798
Publication Date:
February 24, 2000
Filing Date:
August 10, 1999
Export Citation:
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Assignee:
HOECHST SCHERING AGREVO GMBH (DE)
HACKER ERWIN (DE)
BIERINGER HERMANN (DE)
WILLMS LOTHAR (DE)
International Classes:
A01N25/00; A01N35/06; A01N39/02; A01N43/16; A01N43/40; A01N43/42; A01N43/50; A01H5/00; A01N43/58; A01N43/60; A01N43/707; A01N43/76; A01N47/22; A01N47/36; A01N57/20; A01P13/02; A01N35/10; A01N43/12; (IPC1-7): A01N57/20
Domestic Patent References:
WO1998009525A11998-03-12
WO1995005082A11995-02-23
WO1997036488A11997-10-09
Other References:
DATABASE CROPU [online] Derwent Information Ltd.; 1997, ŸŸŸ: "Guideline on good plant protection practice. Rape.", XP002125462, retrieved from STN Database accession no. 1997-80081
DATABASE CROPU [online] Derwent International; 1992, WEIGL W: "Winter Rape - Plant Protection Tips for Spring. (Winterraps - Pflanzen-Schutztips fuers Fruehjahr)", XP002125463, retrieved from STN Database accession no. 1992-81710
CHEMICAL ABSTRACTS, vol. 123, no. 5, 31 July 1995, Columbus, Ohio, US; abstract no. 49745, LICHTNER, FRANCIS T. ET AL: "Ethametsulfuron methyl metabolism and crop selectivity in spring oilseed rape (Brassica napus L.)" XP002125461
C TOMLIN (ED): "The Pesticide Manual, Tenth Edition", FARNHAM, GB, ISBN: 0-948404-79-5, XP002099499
DATABASE CROPU [online] Derwent Internaional; 1995, KIRKLAND K J ET AL: "Weed control in transgenic canola with glyphosate and registered canola herbicides.", XP002125552, retrieved from STN Database accession no. 1995-86480
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Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von HerbizidKombinationen zur Bekämpfung von Schadpflanzen in Rapskulturen, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige HerbizidKombination einen wirksamen Gehalt an (A) einem breitwirksamen Herbizid aus der Gruppe der Verbindungen, welche aus (A1) Verbindungen der Formeln (A1), worin Z einen Rest der Formel OH oder einen Peptidrest der Formel NHCH (CH3) CONHCH (CH3) COOH oder NHCH(CH3)CONHCH[CH2CH(CH3)2]COOH bedeutet, und deren Estern und Salzen und anderen Phosphinothricinderivaten, (A2) Verbindungen der Formel (A2) und deren Estern und Salzen, vorzugsweise Glyphosate und dessen Alkalimetallsalzen oder Salzen mit Aminen, (A3) Imidazolinonen und deren Salzen und (A4) herbiziden Azolen aus der Gruppe der Hemmstoffe der Protoporphyrinogenoxidase (PPOHemmstoffe), besteht, und (B) einem oder mehreren Herbiziden aus der Gruppe der Verbindungen, welche aus (BO) einem oder mehreren strukturell anderen Herbiziden aus der genannten Gruppe (A), (B1) gegen monokotyle und dikotyle Schadpflanzen wirksamen Herbiziden mit Blatt und Bodenwirkung, (B2) gegen dikotyle Schadpflanzen wirksamen Herbiziden mit überwiegend Blattwirkung, (B3) besonders gegen monokotyle Schadpflanzen wirksamen Herbiziden mit überwiegend Blattwirkung und (B4) gegen überwiegend monokotyle Schadpflanzen wirksamen Herbiziden mit Blatt und Bodenwirkung besteht, aufweist und die Rapskulturen gegenüber den in der Kombination enthaltenen Herbiziden (A) und (B), gegebenenfalls in Gegenwart von Safenern, tolerant sind.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wirkstoff (A) Glufosinateammonium eingesetzt wird.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wirkstoff (A) Glyphosateisopropylammonium eingesetzt wird.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Komponente (B) ein oder mehrere Herbizide aus der Gruppe (BO) Herbizide (A) aus der Gruppe der Herbizide (A1) bis (A4), die nicht mit dem der Komponente (A) identisch sind, (B1) Metazachlor, Trifluralin, Clomazone, Napropamide, Carbetamide, Dimefuron und Dimethachlor, (B2) Quinmerac, Clopyralid, Pyridate und Ethametsulfuronmethyl, (B3) QuizalofopP und dessen Ester, FenoxapropP und dessen Ester, FluazifopP und dessen Ester, Haloxyfop und HaloxyfopP und deren Ester und Propaquizafop und (B4) Sethoxydim, Cycloxydim und Clethodim eingesetzt werden.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die HerbizidKombinationen weiterere Pflanzenschutzmittelwirkstoffe enthält.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dafl die HerbizidKombination gemeinsam mit im Pflanzenschutz üblichen Hilfsstoffen oder Formulierungshilfsmitteln eingesetzt wird.
7. Verfahren zur Bekämpfung von Schadpflanzen in toleranten Rapskulturen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Herbizide der HerbizidKombination, definiert gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gemeinsam oder getrennt im Vorauflauf, Nachauflauf oder im Vor und Nachauflauf auf die Pflanzen, Pflanzenteile, Pflanzensamen oder die Anbauftäche appiiziert.
8. Herbizide Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Kombination aus einem oder mehreren Herbiziden (A), definiert gemäß Anspruch 1,2 oder 3, und einem oder mehreren Herbiziden aus der Gruppe (B1') Metazachlor, Trifluralin, Clomazone, Napropamide, Carbetamide, Dimefuron und Dirrethachtor oder (B2') Quinmerac, Clopyralid und Ethametsulfuronmethyl oder (B3') FenoxapropP und dessen Ester, FluazifopP und dessen Ester, Haloxyfop, HaloxyfopP und deren Ester oder (B4') Sethoxydim, Cycloxydim und Clethodim oder einer Kombination aus mehreren Herbiziden der Gruppen (B1') bis (B4') und gegebenenfalls im Pflanzenschutz übliche Zusatzstoffe und Formulierungshilfsmittel enthält.
9. Verwendung der nach einem der Ansprüche 1 bis 5 definierten Herbizid Kombination oder der nach Anspruch 8 definierten Zusammensetzung zur Wachstumsregulierung von Rapspflanzen.
10. Verwendung der nach einem der Ansprüche definierten HerbizidKombination oder der nach Anspruch 8 definierten Zusammensetzung zur Beeinflussung des Ertrags oder der Inhaltstoffe von Rapspflanzen.
Description:
Beschreibung Herbizide Mittel für tolerante oder resistente Rapskulturen Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Pflanzenschutzmittel, die gegen Schadpflanzen in toleranten oder resistenten Kulturen von Raps eingesetzt werden können und als Herbizidwirkstoffe eine Kombination von zwei oder mehreren Herbiziden enthalten.

Mit der Einführung von toleranten oder resistenten Rapssorten und -linien, insbesondere von transgenen Rapssorten und -linien, wird das herkömm ! iche Unkrautbekämpfungssystem um neue, per se in herkömmlichen Rapssorten nicht- selektive Wirkstoffe ergänzt. Die Wirkstoffe sind beispielsweise die bekannte breitwirksame Herbizide wie Glyphosate, Sulfosate, Glufosinate, Bilanafos (= Biaiaphos) und Imidazolinon-Herbizide [Herbizide (A) ], die nunmehr in den jeweils für sie entwickelten toleranten Kulturen eingesetzt werden können. Die Wirksamkeit dieser Herbizide gegen Schadpflanzen in den toleranten Kulturen liegt auf einem hohen Niveau, hängt jedoch - ähnlich wie bei anderen Herbizidbehandlungen - von der Art des eingesetzten Herbizids, dessen Aufwandmenge, der jeweiligen Zubereitungsform, den jeweils zu bekämpfenden Schadpfianzen, den Klima- und Bodenverhältnissen, etc. ab. Ferner weisen die Herbizide Schwächen (Lücken) gegen spezielle Arten von Schadpflanzen auf. Ein weiteres Kriterium ist die Dauer der Wirkung bzw. die Abbaugeschwindigkeit des Herbizids. Zu berücksichtigen sind gegebenenfalls auch Veränderungen in der Empfindlichkeit von Schadpflanzen, die bei längerer Anwendung der Herbizide oder geographisch begrenzt auftreten können. Wirkungsverluste bei einzelnen Pflanzen lassen sich nur bedingt, wenn überhaupt, durch höhere Aufwandmengen der Herbizide ausgleichen. Außerdem besteht immer Bedarf für Methoden, die Herbizidwirkung mit geringerer Aufwandmenge an Wirkstoffen zu erreichen. Eine geringere Aufwandmenge reduziert nicht nur die für die Applikation erforderliche Menge eines Wirkstoffs, sondern reduziert in der Regel auch die Menge an nötigen Formulierungshilfsmitteln. Beides verringert den wirtschaftlichen Aufwand und verbessert die ökologische Verträglichkeit der Herbizidbehandlung.

Eine Möglichkeit zur Verbesserung des Anwendungsprofi ! s eines Herbizids kann in der Kombination des Wirkstoffs mit einem oder mehreren anderen Wirkstoffen bestehen, welche die gewünschten zusätzlichen Eigenschaften beisteuern. Allerdings treten bei der kombinierten Anwendung mehrerer Wirkstoffe nicht setten Phänomene der physikalischen und biologischen Unverträgtichkeit auf, z. B. mangelnde Stabilität einer Coformulierung, Zersetzung eines Wirkstoffes bzw. Antagonismus der Wirkstoffe.

Erwünscht dagegen sind Kombinationen von Wirkstoffen mit günstigem Wirkungsprofil, hoher Stabitität und mög ! ichst synergistisch verstärkter Wirkung, welche eine Reduzierung der Aufwandmenge im Vergleich zur Einzelapplikation der zu kombinierenden Wirkstoffe erlaubt.

Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Wirkstoffe aus der Gruppe der genannten breitwirksamen Herbizide (A) in Kombination mit anderen Herbiziden aus der Gruppe (A) und gegebenenfalls bestimmten Herbiziden (B) in besonders günstiger Weise zusammenwirken, wenn sie in den Rapskulturen eingesetzt werden, die für die selektive Anwendung der erstgenannten Herbizide geeignet sind.

Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von Herbizid-Kombinationen zur Bekämpfung von Schadpflanzen in Rapskulturen, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Herbizid-Kombination einen synergistisch wirksamen Gehalt an (A) einem breitwirksamen Herbizid aus der Gruppe der Verbindungen, welche aus (A1) Verbindungen der Formeln (A1), worin Z einen Rest der Formel -OH oder einen Peptidrest der Formel - NHCH (CH3) CONHCH (CH3) COOH oder -NHCH(CH3)CONHCH[CH2CH(CH3)2]COOH bedeutet, und deren Estern und Salzen, vorzugsweise Glufosinate und dessen Salzen mit Säuren und Basen, insbesondere Glufosinate-ammonium, L-Glufosinate oder dessen Salzen, Bialaphos und dessen Salzen mit Säuren und Basen, und anderen Phosphinothricin-derivaten, (A2) Verbindungen der Formel (A2) und deren Estern und Salzen, vorzugsweise Glyphosate und dessen Alkalimetallsalzen oder Salzen mit Aminen, insbesondere Glyphosate-isopropylammonium, und Sulfosate, (A3) Imidazolinonen, vorzugsweise Imazethapyr, Imazapyr, Imazamethabenz, Imazamethabenz-methyl, Imazaquin, Imazamox, Imazapic (AC 263, 222) und deren Salzen und (A4) herbiziden Azolen aus der Gruppe der Hemmstoffe der Protoporphyrinogen-oxidase (PPO-Hemmstoffe) wie WC9717 (= CGA276854), besteht, und (B) einem oder mehreren Herbiziden aus der Gruppe der Verbindungen, welche aus (BO) einem oder mehreren strukturell anderen Herbiziden aus der genannten Gruppe (A) und/oder (B1) gegen monokotyle und dikotyle Schadpflanzen wirksamen Herbiziden mit Blatt- und Bodenwirkung und/oder (B2) gegen dikotyle Schadpflanzen wirksamen Herbiziden mit überwiegend Blattwirkung und/oder (B3) besonders gegen monokotyle Schadpflanzen wirksamen Herbiziden mit überwiegend Blattwirkung und/oder (B4) gegen überwiegend monokotyle Schadpflanzen wirksamen Herbiziden mit Blatt- und Bodenwirkung besteht, aufweist und die Rapskulturen gegenüber den in der Kombination enthaltenen Herbiziden (A) und (B), gegebenenfalls in Gegenwart von Safenern, tolerant sind.

Mit"Strukturen anderen Herbiziden aus der genannten Gruppe (A)"kommen in der Gruppe (BO) nur Herbizide in Frage, die von der Definition der Gruppe (A) umfaßt sind, jedoch in der jeweiligen Herbizid-Kombination nicht als Komponente (A) enthalten sind.

Neben den erfindungsgemäßen Herbizid-Kombinationen können weitere Pflanzenschutzmittelwirkstoffe und im Pftanzenschutz übfiche Hitfsstoffe und Formulierungshilfsmittel verwendet werden.

Die synergistischen Wirkungen werden bei gemeinsamer Ausbringung der Wirkstoffe (A) und (B) beobachtet, können jedoch auch bei zeitlich getrennter Anwendung (Splitting) festgestellt werden. Möglich ist auch die Anwendung der Herbizide oder der Herbizid-Kombinationen in mehreren Portionen (Sequenzanwendung), z. B. nach Anwendungen im Vorauflauf, gefolgt von Nachauflauf-Applikationen oder nach frühen Nachauflaufanwendungen, gefolgt von Applikationen im mittleren oder späten Nachauflauf. Bevorzugt ist dabei die simultane Anwendung der Wirkstoffe der jeweiligen Kombination, gegebenenfalls in mehreren Portionen. Aber auch die zeitversetzte Anwendung der Einzelwirkstoffe einer Kombination ist mögtich und kann im Einzelfall vorteilhaft sein. In diese Systemanwendung können auch andere Pflanzenschutzmittel wie Fungizide, Insektizide, Akarizide etc. und/oder verschiedene Hilfsstoffe, Adjuvantien und/oder Düngergaben integriert werden.

Die synergistischen Effekte erlauben eine Reduktion der Aufwandmengen der Einzelwirkstoffe, eine höhere Wirkungsstärke gegenüber derselben Schadpflanzenart bei gleicher Aufwandmenge, die Kontrolle bislang nicht erfasster Arten (Lücken), eine Ausdehnung des Anwendungszeitraums und/oder eine Reduzierung der Anzahl notwendiger Einzelanwendungen und - als Resultat für den Anwender - ökonomisch und ökotogisch vorteilhaftere Unkrautbekämpfungssysteme.

Bespielsweise werden durch die erfindungsgemäßen Kombinationen aus (A) + (B) synergistische Wirkungssteigerungen möglich, die weit und in unerwarteter Weise über die Wirkungen hinausgehen, die mit den Einzelwirkstoffen (A) und (B) erreicht werden.

! n WO-A-98/09525 ist bereits ein Verfahren zur Bekämpfung von Unkräutern in transgenen Kulturen beschrieben, weiche gegenüber phosphorhaitigen Herbiziden wie Glufosinate oder Glyphosate resistent sind, wobei Herbizid-Kombinationen eingesetzt werden, welche Glufosinate oder Giyphosate und mindestens ein Herbizid aus der Gruppe Prosulfuron, Primisulfuron, Dicamba, Pyridate, Dimethenamid, Metolachlor, Flumeturon, Propaquizafop, Atrazin, Clodinafop, Norflurazone, Ametryn, Terbutylazin, Simazin, Prometryn, NOA-402989 (3-Phenyl-4-hydroxy-6-chlorpyridazin), eine Verbindung der formez worin R = 4-Chlor-2-fluor-5-(methoxycarbonylmethylthio)-phenyl bedeutet, (bekannt aus US-A-4671819), CGA276854 = 2-Chlor-5-(3-methyl-2,6-dioxo-4-trifluormethyl-3,6- dihydro-2H-pyrimidin-1-yl)-benzoesäure-1-allyloxycarbonyl-1 -methylethyl-ester (= WC9717, bekannt aus US-A-5183492) und 2-{N-[N-(4,6-Dimethylpyrimidin-2-yl)- aminocarbonyl]-aminosulfonyl}-benzoesäure-4-oxetanylester (bekannt aus EP-A- 496701) enthalten. Einzelheiten über die erzielbaren oder erzielten Effekte gehen aus der Druckschrift WO-A-98/09525 nicht hervor. Beispiele zu synergistischen Effekten oder zur Durchführung des Verfahrens in bestimmten Kulturen fehlen ebenso wie konkrete Kombinationen aus zwei, drei oder weiteren Herbiziden.

Aus DE-A-2856260 sind bereits einige Herbizid-Kombinationen mit Glufosinate oder L-Glufosinate und anderen Herbiziden wie Alloxidim, Linuron, MCPA, 2, 4-D, Dicamba, Triclopyr, 2, 4, 5-T, MCPB und anderen bekannt.

Aus WO-A-92/083 53 und EP-A 0 252 237 sind bereits einige Herbizid-Kombinationen mit Glufosinate oder Glyphosate und anderen Herbiziden aus der Sulfonylharnstoffreihe wie Metsulfuron-methyl, Nicosulfuron, Primisulfuron, Rimsulfuron u. a. bekannt.

Die Anwendung der Kombinationen zur Bekämpfung von Schadpflanzen ist in den Druckschriften nur an wenigen Pflanzenspezies oder aber an keinem Beispiel gezeigt worden.

In eigenen Versuchen wurde gefunden, daß überraschenderweise große Unterschiede zwischen der Verwendbarkeit der in WO-A-98/09525 und den anderen Referenzen erwähnten Herbizid-Kombinationen und auch anderer neuartiger Herbizid- Kombinationen in Pflanzenkulturen bestehen.

Erfindungsgemäß werden Herbizid-Kombinationen bereitgestellt, die in toleranten Rapskulturen besonders günstig eingesetzt werden können.

Die Verbindungen der Formel (A1) bis (A4) sind bekannt oder können ana) og bekannten Verfahren hergestellt werden.

Die Formel (A1) umfaßt alle Stereoisomeren und deren Gemische, insbesondere das Racemat und das jeweils biologisch wirksame Enantiomere, z. B. L-Glufosinate und dessen Satze. Beispie) e für Wirkstoffe der Formel (A1) sind folgende : (A1.1) Glufosinate im engeren Sinne, d. h. D, L-2-Amino-4- [hydroxy(methyl)phosphinyl]-butansäure, (A1.2) Glufosinate-monoammoniumsalz, (A1.3) L-Glufosinate, L- oder (2S)-2-Amino-4-[hydroxy(methyl)phosphinyl]- butansäure (= Phosphinothricin), (A1.4) L-Glufosinate-monoammoniumsalz, (A1.5) Bilanafos (oder Bialaphos), d. h. L-2-Amino-4- [hydroxy(methyl)phosphinyl]-butanoyl-L-alanyl-L-alanin, insbesondere dessen Natriumsalz.

Die genannten Herbizide (A1. 1) bis (A1. 5) werden über die grünen Teile der Pflanzen aufgenommen und sind als Breitspektrum-Herbizide oder Totalherbizide bekannt ; sie sind Hemmstoffe des Enzyms Glutaminsynthetase in Pflanzen ; siehe"The Pesticide Manual" 11th Edition, British Crop Protection Council 1997, S. 643-645 bzw. 120-121.

Während ein Einsatzgebiet im Nachauflauf-Verfahren zur Bekämpfung von Unkräutern und Ungräsern in Plantagen-Kulturen und auf Nichtkulturland sowie mittels spezieller Applikationstechniken auch zur Zwischenreihenbekämpfung in landwirtschaftlichen Flächenkulturen wie Mais, Baumwolle u. a. besteht, nimmt die Bedeutung der Verwendung als selektive Herbizide in resistenten transgenen Pflanzenkulturen zu.

G ! ufosinate wird üblicherweise in Form eines Salzes, vorzugsweise des Ammoniumsalzes eingesetzt. Das Racemat von Glufosinate bzw. Glufosinate- ammonium wird aiieine übiicherweise in Dosierungen ausgebracht, die zwischen 200 und 2000 g AS/ha (= g a. i./ha = Gramm Aktivsubstanz pro Hektar) liegen. Glufosinate ist in diesen Dosierungen vor allem dann wirksam, wenn es uber grune Pflanzenteile aufgenommen wird. Da es im Boden mikrobiell innerhalb weniger Tage abgebaut wird, hat es keine Dauerwirkung im Boden. Ahnliches gilt auch für den verwandten Wirkstoff Bialaphos-Natrium (auch Bilanafos-Natrium) ; siehe"The Pesticide Manual" 11th Ed., British Crop Protection Council 1997 S. 120-121.

In den erfindungsgemäßen Kombinationen benötigt man in der Regel deutlich weniger Wirkstoff (A1), beispielsweise eine Aufwandmenge im Bereich von 20 bis 800, vorzugsweise 20 bis 600 Gramm Aktivsubstanz Glufosinate pro Hektar (g AS/ha oder g a. i./ha). Entsprechende Mengen, vorzugsweise in Mol pro Hektar umgerechnete Mengen, gelten auch für Glufosinate-ammonium und Bilanafos bzw. Bilanafos-Natrium.

Die Kombinationen mit den blattwirksamen Herbiziden (A1) werden zweckmäßig in Rapskulturen eingesetzt, die gegenüber den Verbindungen (A1) resistent oder tolerant sind. Einige tolerante Rapskulturen, die gentechnisch erzeugt wurden, sind bereits bekannt und werden in der Praxis eingesetzt; vgl. Artikel in der Zeitschrift"Zuckerrübe" 47. Jahrgang (1998), S. 217 ff. ; zur Herstellung transgener Pflanzen, die gegen Glufosinate resistent sind, vgl. EP-A-0242246, EP-A-242236, EP-A-257542, EP-A- 275957, EP-A-0513054).

Beispiele für Verbindungen (A2) sind (A2.1) Glyphosate, d. h. N- (Phosphonomethyl) -glycin, (A2.2) Glyphosate-monoisopropylammoniumsalz, (A2.3) Glyphosate-natriumsalz, (A2.4) Sulfosate, d. h. N- (Phosphonomethyl) -glycin-trimesiumsalz = N- (Phosphonomethyl)-glycin-trimethylsulfoxoniumsalz, Gtyphosate wird üblicherweise in Form eines Salzes, vorzugsweise des Monoisopropylammoniumsalzes oder des Trimethylsulfoxoniumsalzes (=Trimesiumsalzes = Sulfosate) eingesetzt. Bezogen auf die freie Säure Glyphosate liegt die Einzeldosierung üblicherweise im Bereich von 0, 5-5 kg AS/ha. Glyphosate ist unter manchen anwendungstechnischen Aspekten dem Gtufosinate ähnlich, jedoch ist es im Gegensatz dazu ein Hemmstoff für des Enzyms 5-Enolpyruvylshikimat-3- phosphat-Syntase in Pflanzen ; siehe"The Pesticide Manual" 11th Ed., British Crop Protection Council 1997 S. 646-649. In den erfindungsgemäßen Kombinationen benötigt man in der Regel Aufwandmengen im Bereich von 20 bis 2000, vorzugsweise 20 bis 1000, insbesondere 20 bis 800 g AS/ha Glyphosate.

Auch für Verbindungen (A2) sind bereits gentechnisch erzeugte tolerante Pflanzen bekannt und in der Praxis eingeführt worden; vgl. "Zuckerrübe" 47. Jahrgang (1998), S.

217 ff. ; vgl. auch WO 92/00377, EP-A-115673, EP-A-409815.

Beispiele fur Imidazolinon-Herbizide (A3) sind (A3;1) Imazapyr und dessen Salze und Ester, (A3.2) Imazethapyr und dessen Salze und Ester, (A3. 3) Imazamethabenz und dessen Salze und Ester, (A3.4) Imazamethabenz-methyl, (A3. 5) Imazamox und dessen Salze und Ester, (A3.6) Imazaquin und dessen Salze und Ester, z. B. das Ammoniumsalz, (A3.7) Imazapic (AC 263, 222) und dessen Salze und Ester, z. B. das Ammoniumsalz.

Die Herbizide hemmen das Enzym Acetolactatsynthase (ALS) und damit die Proteinsynthese in Pflanzen ; sie sind sowohl boden- als auch blattwirksam und weisen teilweise Selektivitäten in Kulturen auf; vgl. "The Pesticide Manual" 11th Ed., British Crop Protection Council 1997 S. 697-699 zu (A3. 1), S. 701-703 zu (A3. 2), S. 694-696 zu (A3. 3) und (A3. 4), S. 696-697 zu (A3. 5), S. 699-701 zu (A3. 6) und S. 5 und 6, referiert unter AC 263, 222 (zu A3. 7). Die Aufwandmengen der Herbizide sind üblicherweise zwischen 0, 001 und 2 kg AS/ha, meist 0, 1 bis 2 kg AS/ha ; speziell (A3. 1) von 20-400 g AS/ha, vorzugsweise 40-360 g AS/ha, (A3. 2) von 10-200 g AS/ha, vorzugsweise 20-180 g AS/ha, (A3. 3) von 100-2000 g AS/ha, vorzugsweise 150-1800 g AS/ha, (A3. 4) von 100-2000 g AS/ha, vorzugsweise 150-1800 g AS/ha, (A3. 5) von 1-150 g AS/ha, vorzugsweise 2-120 g AS/ha, (A3. 6) von 10-900 g AS/ha, vorzugsweise 20-800 g AS/ha, (A3. 7) von 5-2000 g AS/ha, vorzugsweise 10-1000 g AS/ha.

In den erfindungsgemäßen Kombinationen liegen sie vorzugsweise im Bereich von 1 bis 2000, insbesondere 10 bis 200 g AS/ha.

Die Kombinationen mit Imidazolinonen werden zweckmäßig in Rapskulturen eingesetzt, die gegenüber den Imidazolinonen resistent sind. Derartige tolerante Kulturen sind bereits bekannt. EP-A-0360750 beschreibt z. B. die Herstellung von ALS- inhibitor-toleranten Pflanzen durch Selektionsverfahren oder gentechnische Verfahren.

Die Herbizid-Toleranz der Pflanzen wird hierbei durch einen erhohten ALS-Gehalt in den Pflanzen erzeugt. US-A-5, 198, 599 beschreibt sulfonylharnstoff- und imidazolinon- tolerante Pflanzen, die durch Selektionsverfahren gewonnen wurden.

Beispiele für PPO-Hemmstoffe (A4) sind (A4. 1) Pyraflufen und dessen Ester wie Pyraflufen-ethyl, (A4. 2) Carfentrazone und dessen Ester wie Carfentrazone-ethyl, (A4.3) Oxadiargyl, (A4.4) Sulfentrazone, (A4. 5) WC9717 oder CGA276854 = 2-Chlor-5- (3-methyl-2, 6-dioxo-4- trifluormethyl-3,6-dihydro-2H-pyrimidin-1-yl)-benzoesäure-1 - allyloxycarbonyl-1-methylethyl-ester (bekannt aus US-A-5183492) Die genannten Azole sind bekannt als Hemmstoffe des Enzyms Protoporphyrinogenoxidase (PPO) in Pflanzen ; siehe"The Pesticide Manual" 11th Ed., British Crop Protection Council 1997 S. 1048-1049 zu (A4.1), S. 191-193 zu (A4. 2), S.

904-905 zu (A4. 3) und S. 1126-1127 zu (A4. 4). Die Aufwandmengen der Azole sind in der Regel im Bereich von 1 bis 2000 g AS/ha, vorzugsweise 2 bis 1500 g AS/ha, insbesondere 5 bis 200 g AS/ha, speziell folgende Aufwandmengen der einzelnen Wirkstoffe : (A4. 1) 1 bis 100, vorzugsweise 2 bis 80 g AS/ha, (A4. 2) 1 bis 500, vorzugsweise 2-250, insbesondere 3-180 g AS/ha, (A4. 3) 10 bis 1000, vorzugsweise 10-600, insbesondere 20-400 g AS/ha, (A4. 4) 10 bis 2000, vorzugsweise 50-1500, insbesondere 70-1000 g AS/ha, (A4. 5) 10 bis 1000 g AS/ha, vorzugsweise 20-800 g AS/ha.

Einige gegenüber PPO-Hemmern tolerante Pflanzenkulturen sind bereits bekannt.

Als Kombinationspartner (B) für die Komponente (A) kommen beispielsweise Verbindungen der Untergruppen (BO) bis (B4) in Frage : (B0) Im Vergleich zum Herbizid (A) strukturell andere Herbizide (nicht identische), ausgewählt aus der Gruppe der für die Komponente (A) möglichen Herbizide, (B1) Herbizide, die sowohl bfattwirksam als auch bodenwirksam sind und gegen Gräser und Dikotyle eingesetzt werden können, beispielsweise die folgenden Verbindungen (Angabe mit dem"common name"und der Referenzstelle aus "The Pesticide Manual" 11th Ed., British Crop Protection Council 1997, abgekürzt "PM"; im Folgenden sind in Klammern auch bevorzugte Aufwandmengen angegeben) : (B1.1) Metazachlor (PM, S. 801-803), d. h.

2-Chlor-N-(2,6-dimethylphenyl)-N-(1 H-pyrazol-1 -ylmethyl )- acetanilid, (100-3000 g AS/ha, insbesondere 200-3500 g AS/ha), (B1.2) Trifluralin (PM, S. 1248-1250), d. h.

2, 6-Dinitro-N, N-dipropyl-4-trifluormethyl-anilin, (200-5000 g AS/ha, insbesondere 500-3000 g AS/ha), (B1.3) Clomazone (PM, S. 256-257), d. h.

2-(2-chlorbenzyl )-4,4-dimethyl-1,2-isoxazol idin-3-on, (100-1000 g AS/ha, insbesondere 20-800 g AS/ha), (B1. 4) Napropamide (PM, S. 866-868), d. h.

(R,S)-N,N-Diethyl-2-(1-naphthyloxy)-propanamid, (200-3000 g AS/ha, insbesondere 300-2500 g AS/ha), (B1. 5) Carbetamide (PM, S. 184-185), d. h.

(R)-Carbanilinsäure-1-(ethylcarbamoyl)-ethylester, (500-5000 g AS/ha, insbesondere 800-4000 g AS/ha) und (B1.6) Dimefuron (PM, S. 403-404), d. h..

3-[4-(5-tert.-Butyl-2,3-dihydro-2-oxo-1,3,4-oxadiazol-3-yl)- 3- chlorphenyl]-N, N-dimethylharnstoff; (200-4000 g AS/ha, insbesondere 300-3000 g AS/ha) und gegebenenfalls (B1.7) Dimethachlor (PM, S. 406-407), 2-Chlor-N-(2,6-dimethylphenyl)-N- (2-methoxyethyl)-aceto-2',6'-xylilid, (30-4000 g AS/ha, insbesondere 200-3000 g AS/ha) ; (B2) Herbizide, die überwiegend blattwirksam sind und gegen Dikotyle eingesetzt werden können, beispielsweise die Verbindungen (B2. 1) Quinmerac (PM, S. 1080-1082), d. h.

7-Chlor-3-methylchinolin-8-carbonsäure und deren Salze, (50-1000 g AS/ha, insbesondere 80-800 g AS/ha), (B2.2) Clopyralid (PM, S. 260-263), d. h.

3,6-Dichlorpyridin-2-carbonsäure und deren Salze, (20-1000 g AS/ha, insbesondere 30-800 g AS/ha), (B2. 3) Pyridate (PM, S. 1064-1066), d. h.

O-(6-Chlor-3-phenylpyridazin-4-yl)-S-octyl-thiocarbonat, (100-5000 g AS/ha, insbesondere 200-3000 g AS/ha) ; (B2.4) Ethametsulfuron-methyl (PM, S. 475-476), d. h. 2- {N- [N- (4-Ethoxy- <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> 6-methylamino-1,3,5-triazin-2-yl )-aminocarbonyl]-aminosulfonyl}- <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> benzoesäuremethylester; (1-500 g AS/ha, insbesondere 2-300 g AS/ha), (B3) Herbizide, die überwiegend blattwirksam sind und gegen monokotyle Schadpflanzen eingesetzt werden können, beispielsweise die Verbindungen : (B3. 1) Quizalofop-P und dessen Ester wie der Ethyl- oder Tefurylester (PM, S. 1089-1092), d. h. (R)-2-[4-(6-Chlorchinoxalin-2-yloxy)- phenoxy]-propionsäure bzw. ethylester bzw.

-tetrahydrofurfurylester, (10-300 g AS/ha, insbesondere 20-250 g AS/ha), auch in der Form der Gemische mit dem S- ! somer, z. B. als racemisches Quizalofop bzw. dessen Ester, (B3. 2) Fenoxaprop-P und dessen Ester wie der Ethylester (PM, S. 519 bis 520), d. h. (R)-2-[4-(6-Chlorbenzoxazol-2-yloxy)-phenoxy]- propionsäure bzw. -ethylester, (10-300 g/ha, insbesondere 20-250 g/ha), auch in der Form der Gemische mit dem S-Isomer, z. B. als racemisches Fenoxaprop bzw. Fenoxaprop-ethyl, (B3. 3) Fluazifop-P und dessen Ester wie der Butylester (PM, S. 556-557), d. h. ( R)-2-[4-(5-Trifl uormethyl-pyridyl-2-yloxy)-phenoxy]- propionsäure bzw. -butylester ; (20-1500 g AS/ha, insbesondere 30 bis 1200 g AS/ha), auch in der Form der Gemische mit dem S- Isomer, z. B. als racemisches Fluazifop bzw. dessen Ester, (B3. 4) Haloxyfop und Haloxyfop-P und deren Ester wie der Methyl- oder der Etotylester (PM, S. 660-663), d. h.

(R, S) - bzw. (R)-2-[4-(3-Chlor-5-trifluormethyl-pyrid-2-yloxy)- phenoxy]-propionsäure bzw. -methylester bzw. -etotylester, (10-300 g AS/ha, insbesondere 20-250 g AS/ha) und (B3.5) Propaquizafop (PM, S. 1021-1022), d. h.

(R)-2-[4-(6-Chlorchinoxal in-2-yloxy)-phenoxy]-propionsäure- isopropylidenamino-oxyethylester, (10-300 g/ha, insbesondere 20-250 g/ha) und (B4) Herbizide, die sowohl blattwirksam als auch bodenwirksam sind und gegen monokotyle Schadpflanzen eingesetzt werden können, beispielsweise (B4. 1) Sethoxydim (PM, S. 1101-1103), d. h.

(E,Z)-2-(1-Ethoxyiminobutyl)-5-[2-(ethylthio)-propyl]-3-hydr oxy- cyclohex-2-enon, (50-3000, insbesondere 100-2000 g AS/ha), (B4.2) Cycioxydim (PM, S. 290-291), d. h.

2- (1-Ethoxyiminobutyl) -3-hydroxy-5-thian-3-ylcyclohex-2-enon, (10-1000 g AS/ha, insbesondere 30-800 g AS/ha), (B4.3) Clethodim (PM, S. 250-251), d. h.

24(E)1 -[(E)-3-Chlorallyloxyimino]-propyl}-5-[-2(ethylthio)-propyl] -3- hydroxy-cyclohex-2-enon (10-800, insbesondere 20-600 g AS/ha).

Die Aufwandmengen der Herbizide (B) können von Herbizid zu Herbizid stark variieren. Als grobe Richtgröße können folgende Bereiche gelten: Zu Verbindungen (BO) : 1-2000, vorzugsweise 5-2000 g AS/ha (vgl. die Angaben zur Gruppe der Verbindungen (A) Zu Verbindungen (B1): 10-5000 g AS/ha, insbesondere 20-4000 g AS/ha, Zu Verbindungen (B2): 1-5000 g AS/ha, insbesondere 2-3000 g AS/ha, ganz besonders 10-2000 g AS/ha, Zu Verbindungen (B3) : 5-1500 g AS/ha, insbesondere 5-1200 g AS/ha, ganz besonders 20-500 g AS/ha, Zu Verbindungen (B4): 5-3000 g AS/ha, inbesondere 5-2000 g AS/ha, ganz besonders 20-1000 g AS/ha, Die Mengenverhältnisse der Verbindungen (A) und (B) ergeben sich aus den genannten Aufwandmengen für die Einzelstoffe. Folgende Mengenverhältnisse sind beispielsweise von besonderem fnteresse : (A):(B) im Bereich von 2000 : 1 bis 1 : 5000, vorzugsweise 750:1 bis 1 : 1500, insbesondere 400 : 1 bis 1 : 1000, ganz besonders 200 : 1 bis 1:400, (A):(B0) von 1000 : 1 bis 1 : 400, vorzugsweise 400 : 1 bis 1 : 400, insbesondere 200 : 1 bis 1 : 200, ganz besonders 200 : 1 bis 1:75, (A1) : (B1) von 100 : 1 bis 1 : 250, vorzugsweise 50 : 1 bis 1 : 200, insbesondere 50 : 1 bis 1:50, (A1) : (B2) von 1000 : 1 bis 1 : 250, vorzugsweise 500 : 1 bis 1 : 150, insbesondere 100 : 1 bis 1 : 50, ganz besonders 50:1 bis 1:20, (A1) : (B3) von 400:1 bis 1 : 100, vorzugsweise 100 : 1 bis 1 : 100, insbesondere 50:1 bis 1 : 50, ganz besonders 20 : 1 bis 1:5, (A1):(B4) 200:1 bis 1 : 200, vorzugsweise von 100 : 1 bis 1 : 150, insbesondere von 100 : 1 bis 1 : 100 ganz besonders von 50 : 1 bis 1:50, (A2):(B1) von 200:1 bis 1 : 250, vorzugsweise 100 : 1 bis 1 : 200, insbesondere 60 : 1 bis 1:100, (A2):(B2) von 2000 : 1 bis 1 : 250, vorzugsweise 1000:1 bis 1 : 150, insbesondere von 200 : 1 bis 1 : 50, ganz besonders von 60:1 bis 1:20, (A2):(B3) von 500 : 1 bis 1 : 100, vorzugsweise 200:1 bis 1 : 80, insbesondere 100 : 1 bis 1 : 60, ganz besonders 50 : 1 bis 1:5, (A2):(B4) von 300 : 1 bis 1 : 150, vorzugsweise 200:1 bis 1 : 150, insbesondere von 100 : 1 bis 1 : 100, ganz besonders 1 : 50 bis 1:50, (A3):(B1) von 200 : 1 bis 1 : 5000, vorzugsweise von 100:1 bis 1 : 4000, insbesondere 50 : 1 bis 1 : 1000, ganz besonders 20 : 1 bis 1 : 500, weiter bevorzugt 10 : 1 bis 1:100, (A3):(B2) von 2000 : 1 bis 1:5000, vorzugsweise 1000:1 bis 1 : 3000, insbesondere 500 : 1 bis 1 : 1000, ganz besonders 20 : 1 bis 1 : 1 : 500, weiter bevorzugt 10 : 1 bis 1:100, (A3):(B3) von 200 : 1 bis 1 :1500, vorzugsweise von 100 : 1 bis 1 : 1200, insbesondere 50 : 1 bis 1 : 600, ganz besonders 20 : 1 bis 1 : 200, weiter bevorzugt 5 : 1 bis 1:20, (A3):(B4) von 200 : 1 bis 1 : 3000, vorzugsweise 100 : 1 bis 1 : 2000, insbesondere 50 : 1 bis 1:1000, ganz besonders 20 : 1 bis 1:100, weiter bevorzugt 10 : 1 bis 1:50, (A4):(B1) von 150:1 bis 1 : 2500, vorzugsweise 80 : 1 bis 1:2000, insbesondere 20 : 1 bis 1:1000, ganz besonders 10 : 1 bis 1:500, (A4):(B2) von 1500:1 bis 1 : 2500, vorzugsweise von 750:1 bis 1 : 1500, insbesondere 20 : 1 bis 1:1000, ganz besonders 10 : 1 bis 1:500, (A4) : (B3) von 150:1 bis 1:100, vorzugsweise 100 : 1 bis 1 : 100, insbesondere 75:1 bis 1 : 60, ganz besonders 50 : 1 bis 1 : 50, weiter bevorzugt 20 : 1 bis 1:20, (A4):(B4) von 150:1 bis 1 : 1500, vorzugsweise 100 : 1 bis 1:1000, insbesondere 20 : 1 bis 1 : 200, ganz besonders 10 : 1 bis 1 : 100.

Von besonderem Interesse ist die Anwendung der Kombinationen (A1. 1) + (B1.1), (A1.1) + (B1.2), (A1.1) + (B1.3), (A1.1) + (B1.4), (A1.1) + (B1.5), (A1.1) + (B1.6), (A1.1) + (B1. 7), (au. 2) + (B1.1), (A1.2) + (B1. 2), (A1. 2) + (B1.3), (A1.2) + (B1.4), (A1.2) + (B1.5), (A1.2) + (B1.6), (A1.1) + (B1.7), (A1.1) + (B2.1), (A1.1) + (B2.2), (A1.1) + (B2.3), (A1.1) + (B2. 4), (au. 2) + (B2.1), (A1.2) + (B2.2), (A1.2) + (B2.3), (A1.2) + (B2.4), (A1.1) + (B3.1), (A1.1) + (B3.2), (A1.1) + (B3.3), (A1.1) + (B3.4), (A1.1) + (B3. 5), (au. 2) + (B3.1), (A1.2) + (B3.2), (A1.2) + (B3.3), (A1.2) + (B3.4), (A1.2) + (B3. 5), (A1.1) + (B4.1), (A1.1) + (B4.2), (A1.1) + (B4. 3), (au. 2) + (B4.1), (A1.2) + (B4.2), (A1.2) + (B4. 3), (A2.2) + (B1.1), (A2.2) + (B1. 2), (A2. 2) + (B1.3), (A2.2) + (B1.4), (A2.2) + (B1.5), (A2.2) + (B1. 6), (A. 2. 2) + (B1.7), (A2.2) + (B2. 1), (A2. 2) + (B2.2), (A2.2) + (B2.3), (A2.2) + (B2. 4), (A2. 2) + (B3. 1), (A2. 2) + (B3.2), (A2.2) + (B3.3), (A2.2) + (B3.4), (A2.2) + (B3. 5), (A2. 2) + (B4.1), (A2.2) + (B4.2), (A2.2) + (B4. 3).

Im Falle der Kombination einer Verbindung (A) mit einer oder mehreren Verbindungen (BO) handelt es sich definitionsgemäß um eine Kombination von zwei oder mehreren Verbindungen aus der Gruppe (A). Wegen der breitwirksamen Herbizide (A) setzt eine solche Kombination voraus, daß die transgenen oder Pflanzen oder Mutanten kreuzresistent gegenüber verschiedenen Herbiziden (A) sind. Derartige Kreuzresistenzen bei transgenen Pflanzen sind bereits bekannt ; vgl. WO-A-98/20144. tn Einzetfä) ien kann es sinnvoll sein, eine oder mehrere der Verbindungen (A) mit mehreren Verbindungen (B), vorzugsweise aus den Klassen (B1), (B2), (B3) und (B4) zu kombinieren.

Weiterhin können die erfindungsgemäßen Kombinationen zusammen mit anderen Wirkstoffen beispielsweise aus der Gruppe der Safener, Fungizide, Insektizide und Pflanzenwachstumsregulatoren oder aus der Gruppe der im Pflanzenschutz üblichen Zusatzstoffe und Formulierungshilfsmittel eingesetzt werden.

Zusatzstoffe sind beispielsweise Düngemitte) und Farbstoffe.

Bevorzugt sind Herbizid-Kombinationen aus einer oder mehreren Verbindungen (A) mit einer oder mehreren Verbindungen der Gruppe (B1) oder (B2) oder (B3) oder (B4).

Weiter bevorzugt sind Kombinationen von einer oder mehreren Verbindungen (A), z. B.

(au. 2) + (A2. 2), vorzugsweise einer Verbindung (A), mit einer oder mehreren Verbindungen (B) nach dem Schema : (A) + (B1) + (B2), (A) + (B1) + (B3), (A) + (B1) + (B4), (A) + (B2) + (B3), (A) + (B2) + (B4), (A) + (B3) + (B4), (A) + (B1) + (B2) + (B3), (A) + (B1) + (B2) + (B4), (A) + (B1) + (B3) + (B4), (A) + (B2) + (B3) + (B4).

Dabei sind auch soiche Kombinationen erfindungsgemäß, denen noch ein oder mehrere weitere Wirkstoffe anderer Struktur [Wirkstoffe (C)], z. B. Safener oder weitere Herbizide, zugesetzt werden wie (A) + (B1) + (C), (A) + (B2) + (C), (A) + (B3) + (C) oder (A) + (B4) + (C), (A) + (B1) + (B2) + (C), (A) + (B1) + (B3) + (C), (A) + (B1) + (B4) + (C), (A) + (B2) + (B4) + (C), oder (A) + (B3) + (B4) + (C).

Für Kombinationen der letztgenannten Art mit drei oder mehr Wirkstoffen gelten die nachstehend insbesondere für erfindungsgemäße Zweierkombinationen erläuterten bevorzugten Bedingungen in erster Linie ebenfalls, sofern darin die erfindungsgemäßen Zweierkombinationen enthalten sind und bezüglich der betreffenden Zweierkombination.

Von besonderem Interesse ist auch die erfindungsgemäße Verwendung der Kombinationen. mit einem oder mehreren Herbiziden aus der Gruppe (A), vorzugsweise (au. 2) oder (A2. 2), insbesondere (au. 2) und mit einem oder mehreren Herbiziden, vorzugsweise einem Herbizid, aus der Gruppe (B1') Metazachlor, Trifluralin, Clomazone, Napropamide, Carbetamide und Dimefuron und/oder gegebenenfalls Dimethachlor und/oder (B2') Quinmerac, Clopyralid und Ethametsulfuron-methyl und/oder (B3') Quizalofop-P/Quizalofop und dessen Ester, Fenoxaprop-P/Fenoxaprop und dessen Ester, Fluazifop-P/Fluazifop und dessen Ester, Haloxyfop, Haloxyfop-P und deren Ester, vorzugsweise Fenoxaprop-P, Fluazifop-P, Haloxyfop, Haloxyfop-P und deren Ester, und/oder (B4') Sethoxydim, Cycloxydim und Clethodim.

Bevorzugt sind dabei die Kombinationen aus der jeweiligen Komponente (A) mit einem oder mehreren Herbiziden aus der Gruppe (B1'), (B2'), (B3') oder (B4').

Weiter bevorzugt sind die Kombinationen (A)+(B1')+(B2'), (A)+(B1')+(B3'), (A)+(B1')+(B4'), (A)+(B2')+(B3'), (A)+(B2')+(B4') oder (A) + (B3') + (B4').

Einige der genannten Kombinationen sind neu und als solche auch Gegenstand der Erfindung.

Die erfindungsgemäßen Kombinationen (= herbiziden Mittel) weisen eine ausgezeichnete herbizide Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum wirtschaftlich wichtiger mono- und dikotyler Schadpflanzen auf. Auch schwer bekämpfbare perennierende Unkräuter, die aus Rhizomen, Wurzelstöcken oder anderen Dauerorganen austreiben, werden durch die Wirkstoffe gut erfaßt. Dabei ist es gleichgültig, ob die Substanzen im Vorsaat-, Vorauflauf- oder Nachauflaufverfahren ausgebracht werden. Bevorzugt ist die Anwendung im Nachauflaufverfahren oder im frühen Nachsaat-Vorauflaufverfahren.

Im einzelnen seien beispielhaft einige Vertreter der mono- und dikotylen Unkrautflora genannt, die durch die erfindungsgemäßen Verbindungen kontrolliert werden können, ohne daß durch die Nennung eine Beschränkung auf bestimmte Arten erfolgen soll.

Auf der Seite der monokotylen Unkrautarten werden z. B. Avena spp., Setaria spp., Agropyron spp. und Wildgetreideformen gut erfaßt, aber auch Alopecurus spp., Digitaria spp., Lolium spp., Echinochloa spp., Phalaris spp., Poa spp., sowie Cyperusarten aus der annuellen Gruppe und auf seiten der perennierenden Spezies Cynodon, Imperata sowie Sorghum und auch ausdauernde Cyperusarten.

Bei dikotylen Unkrautarten erstreckt sich das Wirkungsspektrum auf Arten wie z. B.

Chenopodium spp., Matricaria spp., Kochia spp., Veronica spp., Viola spp., Anthemis spp., Stellaria spp., Thlaspi spp., Galium spp., Datura spp., Cupsella spp. und Cirsium spp., aber auch Abutilon spp., Amaranthus spp., Chrysanthemum spp., Ipomoea spp., Lamium spp., Pharbitis spp., Sida spp. und Sinapis spp., Convolvulus, Rumex und Artemisia.

Werden die erfindungsgemäßen Verbindungen vor dem Keimen auf die Erdoberffäche appliziert, so wird entweder das Auflaufen der Unkrautkeimlinge vollständig verhindert oder die Unkräuter wachsen bis zum Keimblattstadium heran, stellen jedoch dann ihr Wachstum ein und sterben schließlich nach Ablauf von drei bis vier Wochen volikommen ab.

Bei Applikation der Wirkstoffe auf die grünen Pflanzenteile im Nachauflaufverfahren tritt ebenfalls sehr rasch nach der Behandlung ein drastischer Wachstumsstop ein und die Unkrautpflanzen bleiben in dem zum Applikationszeitpunkt vorhandenen Wachstumsstadium stehen oder sterben nach einer gewissen Zeit ganz ab, so daß auf diese Weise eine für die Kutturpf ! anzen schädliche Unkrautkonkurrenz sehr früh und nachhaltig beseitigt wird.

Die erfindungsgemäßen herbiziden Mittel zeichnen sich im Vergleich zu den Einzetpräparaten durch eine schneller einsetzende und langer andauernde herbizide Wirkung aus. Die Regenfestigkeit der Wirkstoffe in den erfindungsgemäßen Kombinationen ist in der Rege ! günstig. Ats besonderer Vorteil fällt ins Gewicht, daß die in den Kombinationen verwendeten und wirksamen Dosierungen von Verbindungen (A) und (B) so gering eingestellt werden können, daß ihre Bodenwirkung optimal ist.

Somit wird deren Einsatz nicht nur in empfindlichen Kulturen erst möglich, sondern Grundwasser-Kontaminationen werden praktisch vermieden. Durch die erfindungsgemäßen Kombination von Wirkstoffen wird eine erhebliche Reduzierung der nötigen Aufwandmenge der WirkstofFe ermoglicht.

Bei der gemeinsamer Anwendung von Herbiziden des Typs (A) + (B) treten überadditive (= synergistische) Effekte auf. Dabei ist die Wirkung in den Kombinationen stärker a ! s die zu erwartende Summe der Wirkungen der eingesetzten Einzelherbizide. Die synergistischen Effekte erlauben eine Reduzierung der Aufwandmenge, die Bekämpfung eines breiteren Spektrums von Unkräutern und Ungräsern, einen schnelleren Eintritt der herbiziden Wirkung, eine ! ängere Dauerwirkung, eine bessere Kontrolle der Schadpflanzen mit nur einer bzw. wenigen Applikationen sowie eine Ausweitung des mögtichen Anwendungszeitraumes. Teilweise wird durch den Einsatz der Mittel auch die Menge an schädlichen Inhaltsstoffen in der Kulturpflanze, wie Stickstoff oder Öisäure, reduziert.

Die genannten Eigenschaften und Vorteile sind in der praktischen Unkrautbekämpfung gefordert, um landwirtschaftliche Kulturen von unerwünschten Konkurrenzpflanzen freizuhalten und damit die Erträge qualitativ und quantitativ zu sichern und/oder zu erhöhen. Der technische Standard wird durch diese neuen Kombinationen hinsichtlich der beschriebenen Eigenschaften deutlich übertroffen.

Obgleich die erfindungsgemäßen Verbindungen eine ausgezeichnete herbizide Aktivität gegenüber mono- und dikotylen Unkräutern aufweisen, werden die toleranten bzw. kreuztoleranten Rapspflanzen nur unwesentlich oder gar nicht geschädigt.

Darüberhinaus weisen die erfindungsgemäßen Mittel teilweise hervorragende wachstumsregulatorische Eigenschaften bei den Rapspflanzen auf. Sie greifen regulierend in den pflanzeneigenen Stoffwechsel ein und können damit zur gezielten Beeinflussung von Pflanzeninhaitsstoffen eingesetzt werden. Desweiteren eignen sie sich auch zur generellen Steuerung und Hemmung von unerwünschtem vegetativen Wachstum, ohne dabei die Pflanzen abzutöten. Eine Hemmung des vegetativen Wachstums spielt bei vielen mono- und dikotylen Kulturen eine große Rolle, da das Lagern hierdurch verringert oder völlig verhindert werden kann.

Aufgrund ihrer herbiziden und pflanzenwachstumsregulatorischen Eigenschaften können die Mittel zur Bekämpfung von Schadpflanzen in bekannten toleranten oder kreuztoleranten Rapskulturen oder noch zu entwickeinden toleranten oder gentechnisch veränderten Rapskulturen eingesetzt werden. Die transgenen Pflanzen zeichnen sich in der Regel durch besondere vorteilhafte Eigenschaften aus, neben den Resistenzen gegenüber den erfindungsgemäßen Mitteln beispielsweise durch Resistenzen gegenüber Pflanzenkrankheiten oder Erregern von Pflanzenkrankheiten wie bestimmten Insekten oder Mikroorganismen wie Pilzen, Bakterien oder Viren.

Andere besondere Eigenschaften betreffen z. B. das Erntegut hinsichtlich Menge, Qualität, Lagerfähigkeit, Zusammensetzung und spezieller Inhaltsstoffe. So sind transgene Pflanzen mit erhöhtem Oigehait oder veränderter Qua ! ität, z. B. anderer Fettsäurezusammensetzung des Ernteguts bekannt.

Herkömmliche Wege zur Herstellung neuer Pflanzen, die im Vergleich zu bisher vorkommenden Pflanzen modifizierte Eigenschaften aufweisen, bestehen beispielsweise in klassischen Züchtungsverfahren und der Erzeugung von Mutanten.

Alternativ können neue Pflanzen mit veränderten Eigenschaften mit Hilfe gentechnischer Verfahren erzeugt werden (siehe z. B. EP-A-0221044, EP-A-0131624).

Beschrieben wurden beispielsweise in mehreren Fällen gentechnische Veränderungen von Kulturpflanzen zwecks Modifikation der in den Pflanzen synthetisierten Stärke (z. B. WO 92/11376, WO 92/14827, WO 91/19806), - transgene Kulturpflanzen, welche Resistenzen gegen andere Herbizide aufweisen, beispielsweise gegen Sulfonylharnstoffe (EP-A-0257993, US-A- 5013659), - transgene Kulturpflanzen, mit der Fähigkeit Bacillus thuringiensis-Toxine (Bt-Toxine) zu produzieren, welche die Pflanzen gegen bestimmte Schädlinge resistent machen (EP-A-0142924, EP-A-0193259).

- transgene Kulturpflanzen mit modifizierter Fettsäurezusammensetzung (WO 91/13972).

Zahireiche molekularbiologische Techniken, mit denen neue transgene Pflanzen mit veränderten Eigenschaften hergestellt werden können, sind im Prinzip bekannt ; siehe z. B. Sambrook et al., 1989, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, 2. Aufl. Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY ; oder Winnacker"Gene und Klone", VCH Weinheim 2. Auflage 1996 oder Christou,"Trends in Plant Science"1 (1996) 423-431).

Für derartige gentechnische Manipulationen können Nucleinsäuremoleküle in Plasmide eingebracht werden, die eine Mutagenese oder eine Sequenzveränderung durch Rekombination von DNA-Sequenzen erlauben. Mit Hilfe der obengenannten Standardverfahren können z. B. Basenaustausche vorgenommen, Teilsequenzen entfernt oder natürliche oder synthetische Sequenzen hinzugefügt werden. Für die Verbindung der DNA-Fragmente untereinander können an die Fragmente Adaptoren oder Linker angesetzt werden.

Die Herstellung von Pflanzenzellen mit einer verringerten Aktivität eines Genprodukts kann beispielsweise erzielt werden durch die Expression mindestens einer entsprechenden antisense-RNA, einer sense-RNA zur Erzielung eines Cosuppressionseffektes oder die Expression mindestens eines entsprechend konstruierten Ribozyms, das spezifisch Transkripte des obengenannten Genprodukts spaltet.

Hierzu können zum einen DNA-Moleküle verwendet werden, die die gesamte codierende Sequenz eines Genprodukts einschliefllich eventuell vorhandener flankierender Sequenzen umfassen, als auch DNA-Moleküle, die nur Teile der codierenden Sequenz umfassen, wobei diese Teile lang genug sein müssen, um in den Zellen einen antisense-Effekt zu bewirken. Möglich ist auch die Verwendung von DNA-Sequenzen, die einen hohen Grad an Homologie zu den codiereden Sequenzen eines Genprodukts aufweisen, aber nicht volikommen identisch sind.

Bei der Expression von Nucleinsäuremolekülen in Pflanzen kann das synthetisierte Protein in jedem beliebigen Kompartiment der pflanzlichen Zelle lokalisiert sein. Um aber die Lokalisation in einem bestimmten Kompartiment zu erreichen, kann z. B. die codierende Region mit DNA-Sequenzen verknüpft werden, die die Lokalisierung in einem bestimmten Kompartiment gewährleisten. Derartige Sequenzen sind dem Fachmann bekannt (siehe beispielsweise Braun et al., EMBO J. 11 (1992), 3219-3227; Wolter et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85 (1988), 846-850 ; Sonnewald et al., Plant J. 1 (1991), 95-106).

Die transgenen Pflanzenzelien kbnnen nach bekannten Techniken zu ganzen Pflanzen regeneriert werden. Bei den transgenen Pflanzen kann es sich prinzipiell um Pflanzen jeder beliebigen Pflanzenspezies handeln, d. h. sowohl monokotyle als auch dikotyle Pflanzen.

So sind transgene Pftanzen erhätttich, die veränderte Eigenschaften durch Überexpression, Suppression oder Inhibierung homologer (= natürlicher) Gene oder Gensequenzen oder Expression heterologer (= fremder) Gene oder Gensequenzen aufweisen.

Gegenstand der Erfindung ist deshalb auch ein Verfahren zur Bekämpfung von unerwünschtem Pftanzenwuchs in toleranten Rapskulturen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein oder mehrere Herbizide des Typs (A) mit einem oder mehreren Herbiziden des Typs (B) auf die Schadpflanzen, Pflanzenteile davon oder die Anbauftäche apptiziert.

Gegenstand der Erfindung sind auch die neuen Kombinationen aus Verbindungen (A) + (B) und diese enthaltende herbizide Mittel.

Die erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen können sowohl als Mischformulierungen der zwei Komponenten, gegebenenfalls mit weiteren Wirkstoffen, Zusatzstoffen und/oder üblichen Formulierungshilfsmitteln vorliegen, die dann in üblicher Weise mit Wasser verdünnt zur Anwendung gebracht werden, oder als sogenannte Tankmischungen durch gemeinsame Verdünnung der getrennt formulierten oder partiel getrennt formulierten Komponenten mit Wasser hergestelit werden.

Die Verbindungen (A) und (B) oder deren Kombinationen können auf verschiedene Art formuliert werden, je nachdem welche biologischen und/oder chemisch-physikalischen Parameter vorgegeben sind. Als aligemeine Formulierungsmöglichkeiten kommen beispielsweise in Frage: Spritzpulver (WP), emulgierbare Konzentrate (EC), wäßrige Lösungen (SL), Emulsionen (EW) wie Öl-in-Wasser- und Wasser-in-ÖI-Emulsionen, versprühbare Lösungen oder Emulsionen, Dispersionen auf Ö ! - oder Wasserbasis, Suspoemulsionen, Stäubemittel (DP), Beizmittel, Granulate zur Boden- oder Streuapplikation oder wasserdispergierbare Granulate (WG), ULV-Formulierungen, Mikrokapseln oder Wachse.

Die einzelnen Formulierungstypen sind im Prinzip bekannt und werden beispielsweise beschrieben in: Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie ", Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986 ; van Valkenburg,"Pesticides Formulations", Marcel Dekker N. Y., 1973 ; K. Martens,"Spray Drying Handbook ", 3rd Ed. 1979, G. Goodwin Ltd. London.

Die notwendigen Formulierungshilfsmittel wie Inertmaterialien, Tenside, Lösungsmittel und weitere Zusatzstoffe sind ebenfalls bekannt und werden beispielsweise beschrieben in : Watkins,"Handbook of Insecticide Dust Diluents and Carriers ", 2nd Ed., Darland Books, Caldwell N. J. ; H. v. Olphen,"Introduction to Clay Colloid Chemistry" ; 2nd Ed., J. Wiley & Sons, N. Y. Marsden,"Solvents Guide ", 2nd Ed., Interscience, N. Y. 1950 ; McCutcheon's,"Detergents and Emulsifiers Annual", MC Publ.

Corp., Ridegewood N.J.; Sisley and Wood,"Encyclopedia of Surface Active Egents", Chem. Publ. Co. Inc., N.Y. 1964; Schönfeldt, "Grenzflächenaktive Äthylenoxidaddukte", Wiss. Verlagsgesellschaft, Stuttgart 1976, Winnacker-Küchler, "Chemische Technologie", Band 7, C. Hauser Verlag München, 4. Aufl. 1986.

Auf der Basis dieser Formulierungen lassen sich auch Kombinationen mit anderen pestizid wirksamen Stoffen, wie anderen Herbiziden, Fungiziden oder Insektiziden, sowie Safenern, Düngemitteln und/oder Wachstumsregulatoren herstellen, z. B. in Form einer Fertigformulierung oder als Tankmix.

Spritzpulver (benetzbare Pulver) sind in Wasser gleichmäßig dispergierbare Präparate, die neben dem Wirkstoff außer einem Verdünnungs- oder Inertstoff noch Tenside ionischer oder nichtionischer Art (Netzmittel, Dispergiermittel), z. B. polyoxethylierte Alkylphenole, polyethoxylierte Fettalkohole oder -Fettamine, Alkansulfonate. oder Alkylbenzolsulfonate, ligninsulfonsaures Natrium, 2, 2'- dinaphthylmethan-6, 6'-disulfonsaures Natrium, dibuty ! naphthatin-su ! fonsaures Natrium oder auch oleoylmethyltaurinsaures Natrium enthalten.

Emulgierbare Konzentrate werden durch Auflösen des Wirkstoffs in einem organischen Lösungsmittel, z.B. Butanol, Cyclohexanon, Dimethylformamid, Xylol oder auch höhersiedenden Aromaten oder Kohlenwasserstoffe unter Zusatz von einem oder mehreren ionischen oder nichtionischen Tensiden (Emulgatoren) hergestellt. Als Emulgatoren können beispielsweise verwendet werden : Alkylarylsulfonsaure Calcium- Salze wie Ca-Dodecylbenzolsulfonat oder nichtionische Emulgatoren wie Fettsäurepolyglykolester, Alkylarylpolyglykolether, Fettalkoholpolyglykolether, Propylenoxid-Ethylenoxid-Kondensationsprodukte, Alkylpolyether, Sorbitanfettsäureester, Polyoxyethylensorbitanfettsäureester oder Polyoxethylensorbitester.

Stäubemittel erhält man durch Vermahlen des Wirkstoffs mit fein verteilten festen Stoffen, z. B. Tatkum, natürtichen Tonen, wie Kaolin, Bentonit und Pyrophyllit, oder Diatomeenerde.

Granulate können entweder durch Verdüsen des Wirkstoffes auf adsorptionsfähiges, granuliertes Inertmaterial hergestellt werden oder durch Aufbringen von Wirkstoffkonzentraten mittels Klebemitteln, z. B. Polyvinylalkohol, polyacrylsaurem Natrium oder auch Mineralölen, auf die Oberftäche von Trägerstoffen wie Sand, Kaolinite oder von granuliertem tnertmateriat. Auch können geeignete Wirkstoffe in der für die Herstellung von Düngemittelgranulaten üblichen Weise - gewünschtenfalls in Mischung mit Düngemitteln - granuliert werden. Wasserdispergierbare Granulate werden in der Regel nach Verfahren wie Sprühtrocknung, Wirbelbett-Granulierung, Teller-Granulierung, Mischung mit Hochgeschwindigkeitsmischern und Extrusion ohne festes Inertmaterial hergestellt.

Die agrochemischen Zubereitungen enthalten in der Regel 0, 1 bis 99 Gewichtsprozent, insbesondere 2 bis 95 Gew. -%, Wirkstoffe der Typen A und/oder B, wobei je nach Formulierungsart folgende Konzentrationen üblich sind: In Spritzpulvern beträgt die Wirkstoffkonzentration z. B. etwa 10 bis 95 Gew. -%, der Rest zu 100 Gew. -% besteht aus üblichen Formulierungsbestandteilen. Bei emulgierbaren Konzentraten kann die Wirkstoffkonzentration z. B. 5 bis 80 Gew. -%, betragen.

Staubförmige Formulierungen enthalten meistens 5 bis 20 Gew.-% an Wirkstoff, versprühbare Lösungen etwa 0, 2 bis 25 Gew. -% Wirkstoff.

Bei Granulaten wie dispergierbaren Granulaten hängt der Wirkstoffgehalt zum Teil davon ab, ob die wirksame Verbindung flüssig oder fest vorliegt und welche Granulierhilsmittel und Fü ! ! stoffe verwendet werden. In der Regel liegt der Gehalt bei den in Wasser dispergierbaren Granulat zwischen 10 und 90 Gew. -%.

Daneben enthalten die genannten Wirkstofformulierungen gegebenenfalls die jeweils üblichen Haft-, Netz-, Dispergier-, Emulgier-, Konservierungs-, Frostschutz- und Lösungsmittel, Füll-, Farb- und Trägerstoffe, Entschäumer, Verdunstungshemmer und Mittel, die den pH-Wert oder die Viskosität beeinflussen.

Beispielsweise ist bekannt, daß die Wirkung von Glufosinate-ammonium (A1.2) ebenso wie die seines L-Enantiomeren durch oberflächenaktive Substanzen verbessert werden kann, vorzugsweise durch Netzmittel aus der Reihe der Alkyl-polyglykolethersulfate, die beispielsweise 10 bis 18 C-Atomen enthalten und in Form ihrer Alkali- oder Ammoniumsalze, aber auch als Magnesiumsalz verwendet werden, wie C,2/C14- Fettalkohol-diglykolethersulfat-Natrium (#Genapol LRO, Hoechst) ; siehe EP-A- 0476555, EP-A-0048436, EP-A-0336151 oder US-A-4, 400, 196 sowie Proc. EWRS Symp."Factors Affecting Herbicidal Activity and Selectivity", 227 - 232 (1988).

Weiterhin ist bekannt, daß Alkyl-polyglykolethersulfate auch als Penetrationshilfsmittel und Wirkungsverstärker für eine Reihe anderer Herbizide, unter anderem auch für Herbizide aus der Reihe der Imidazolinone geeignet ist ; siehe EP-A-0502014.

Zur Anwendung werden die in handelsüblicher Form vorliegenden Formulierungen gegebenenfalls in üblicher Weise verdünnt, z. B. bei Spritzpulvern, emulgierbaren Konzentraten, Dispersionen und wasserdispergierbaren Granulat mittels Wasser.

Staubförmige Zubereitungen, Boden- bzw. Streugranulate, sowie versprühbare Lösungen werden vor der Anwendung üb ! icherweise nicht mehr mit weiteren inerten Stoffen verdünnt.

Die Wirkstoffe können auf die Pflanzen, Pflanzenteile, Pflanzensamen oder die Anbauffäche (Ackerboden) ausgebracht werden, vorzugsweise auf die grünen Pflanzen und Pflanzenteile und gegebenenfalls zusätzlich auf den Ackerboden.

Eine Möglichkeit der Anwendung ist die gemeinsame Ausbringung der Wirkstoffe in Form von Tankmischungen, wobei die optimal formulierten konzentrierten Formulierungen der Einzelwirkstoffe gemeinsam im Tank mit Wasser gemischt und die erhaltene Spritzbrühe ausgebracht wird.

Eine gemeinsame herbizide Formulierung der erfindungsgemäßen Kombination an Wirkstoffen (A) und (B) hat den Vorteil der leichteren Anwendbarkeit, weil die Mengen der Komponenten bereits im richtigen Verhältnis zueinander eingestellt sind.

Außerdem können die Hilfsmittel in der Formulierung aufeinander optimal abgestimmt werden, während ein Tank-mix von unterschiedlichen Formulierungen unerwünschte Kombinationen von Hilfstoffen ergeben kann.

A. Formulierungsbeispiele allgemeiner Art a) Ein Stäubemittet wird erhalten, indem man 10 Gew. -Teile eines Wirkstoffs/Wirksstoffgemischs und 90 Gew.-Teile Talkum als Inertstoff mischt und in einer Schtagmüh ! e zerkleinert. b) Ein in Wasser leicht dispergierbares, benetzbares Pulver wird erhalten, indem man 25 Gew.-Teile eines Wirkstoffs/Wirksstoffgemischs, 64 Gew. -Teile kaolinhaltigen Quarz als Inertstoff,10 Gew.-Teile ligninsulfonsaures Kalium und 1 Gew. -Teil oleoylmethyltaurinsaures Natrium als Netz- und Dispergiermittel mischt und in einer Stiftmühle mahlt. c) Ein in Wasser leicht dispergierbares Dispersionskonzentrat wird erhalten, indem man 20 Gew. -Teile eines Wirkstoffs/Wirksstoffgemischs mit 6 Gew.-Teilen Alkylphenolpolyglykolether ((E)Triton X 207), 3 Gew.-Teilen Isotridecanolpolyglykolether (8 EO) und 71 Gew. -Teilen paraffinischem Mineralöl (Siedebereich z. B. ca. 255 bis 277°C) mischt und in einer Reibkugelmühle auf eine Feinheit von unter 5 Mikron vermahit. d) Ein emulgierbares Konzentrat wird erhalten aus 15 Gew. -Teilen eines Wirkstoffs/Wirksstoffgemischs, 75 Gew.-Teilen Cyclohexanon als Lösemittel und 10 Gew.-Teilen oxethyliertem Nonylphenol als Emulgator. e) Ein in Wasser dispergierbares Granulat wird erhalten indem man 75 Gew.-Teile eines Wirkstoffs/Wirksstoffgemischs, 10 Gew.-Teile ligninsulfonsaures Calcium, 5 Gew. -Teile Natriumlaurylsulfat, 3 Gew.-Teile Polyvinylalkohol und 7 Gew.-Teile Kaolin mischt, auf einer Stiftmühle mahit und das Pulver in einem Wirbelbett durch Aufsprühen von Wasser als Granulierflüssigkeit granuliert. f) Ein in Wasser dispergierbares Granulat wird auch erhalten, indem man 25 Gew.-Teile eines Wirkstoffs/Wirksstoffgemischs, 5 Gew.-Teile 2,2'-dinaphthylmethan-6,6'-disulfonsaures Natrium, 2 Gew.-Teile oleoylmethyltaurinsaures Natrium, 1 Gew.-Teil Polyvinylalkohol, 17 Gew. -Teile Calciumcarbonat und 50 Gew.-Teile Wasser auf einer Kolloidmühle homogenisiert und vorzerkleinert, anschließend auf einer Perlmühle mahit und die so erhaltene Suspension in einem Sprühturm mittels einer Einstoffdüse zerstäubt und trocknet.

B. Biologische Beispiele 1. Unkrautwirkung im Vorauflauf Samen bzw. Rhizomstücke von mono- und dikotylen Unkrautpflanzen werden in Papptöpfen in sandiger Lehmerde ausgelegt und mit Erde abgedeckt. Die in Form von konzentrierten wäßrigen Lösungen, benetzbaren Pulvern oder Emulsionskonzentraten formulierten Mittel werden dann als wäßrige Lösung, Suspension bzw. Emulsion mit einer Wasseraufwandmenge von umgerechnet 600 bis 800 !/ha in unterschiedlichen Dosierungen auf die Oberfläche der Abdeckerde appliziert. Nach der Behandlung werden die Töpfe im Gewächshaus aufgestellt und unter guten Wachstumsbedingungen für die Unkräuter gehalten. Die optische Bonitur der Pflanzen- bzw. Auflaufschäden erfolgt nach dem Auflaufen der Versuchspflanzen nach einer Versuchszeit von 3 bis 4 Wochen im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen. Wie die Testergebnisse zeigen, weisen die erfindungsgemäßen Mittel eine gute herbizide Vorauftaufwirksamkeit gegen ein breites Spektrum von Ungräsern und Unkräutern auf.

Dabei werden häufig Wirkungen der erfindungsgemäßen Kombinationen beobachtet, die die formale Summe der Wirkungen bei Einzelapplikation der Herbizide übertreffen (= synergistische Wirkung).

Wenn die beobachteten Wirkungswerte bereits die formale Summe (= EA) der Werte zu den Versuchen mit Einzelapplikationen übertreffen, dann übertreffen sie den Erwartungswert nach Colby (= E) ebenfalls, der sich nach folgender Formel errechnet und ebenfalls als Hinweis auf Synergismus angesehen wird (vgl. S. R. Colby ; in Weeds 15 (1967) S. 20 bis 22): EC = A+B-(A.B/100) Dabei bedeuten : A, B = Wirkung der Wirkstoffe A bzw. in % bei a bzw. b g AS/ha ; Ec = Erwartungswert in % bei a+b g AS/ha.

Die beobachteten Werte der Versuche zeigen bei geeigneten niedrigen Dosierungen eine Wirkung der Kombinationen, die über den Erwartungswerten nach Colby liegen.

2. Unkrautwirkung im Nachauflauf Samen bzw. Rhizomstücke von mono- und dikotyten Unkräutern werden in Papptöpfen in sandigem Lehmboden ausgelegt, mit Erde abgedeckt und im Gewächshaus unter guten Wachstumsbedingungen angezogen. Drei Wochen nach der Aussaat werden die Versuchspflanzen im Dreiblattstadium mit den erfindungsgemäßen Mitteln behandelt. Die als Spritzpulver bzw. als Emulsionskonzentrate formulierten erfindungsgemäßen Mittel werden in verschiedenen Dosierungen mit einer Wasseraufwandmenge von umgerechnet 600 bis 800 I/ha auf die grünen Pflanzenteile gesprüht. Nach ca. 3 bis 4 Wochen Standzeit der Versuchspflanzen im Gewächshaus unter optimalen Wachstumsbedingungen wird die Wirkung der Präparate optisch im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen bonitiert. Die erfindungsgemäßen Mittel weisen auch im Nachauflauf eine gute herbizide Wirksamkeit gegen ein breites Spektrum wirtschaftlich wichtiger Ungräser und Unkräuter auf.

Dabei werden häufig Wirkungen der erfindungsgemäßen Kombinationen beobachtet, die die formale Summe der Wirkungen bei Einzelapplikation der Herbizide übertreffen.

Die beobachteten Werte der Versuche zeigen bei geeigneten niedrigen Dosierungen eine Wirkung der Kombinationen, die über den Erwartungswerten nach Colby (vgl.

Bonitur in Beispiel 1) liegen.

3. Herbizide Wirkung und Kuiturpfianzenverträgtichkeit (Feldversuch) Pflanzen von transgenem Raps mit einer Resistenz gegen ein oder mehrere Herbizide (A) wurden unter zusammen mit typischen Unkrautpflanzen im Freiland auf Parzellen der Größe 2 x 5m unter natürlichen Freilandbedingungen herangezogen; alternativ stellte sich beim Heranziehen der Rapspflanzen die Verunkrautung natürfich ein. Die Behandlung mit den erfindungsgemäßen Mitteln und zur Kontrolle separat mit alleiniger Applikation der Komponentenwirkstoffe erfolgte unter Standardbedingungen mit einem Parzellen-Spritzgerät bei einer Wasseraufwandmenge von 200-300 Liter Wasser je Hektar in Parallelversuchen gemäß dem Schema aus Tabelle 1, d. h. im Vorsaat-Vorauflauf, im Nachsaat-Vorauflauf oder im Nachauflauf im frühen, mittleren oder späten Stadium.

Tabelle 1 : Anwendungsschema - Beispiele Applikation Vorsaat Vorauflauf Nachauflauf Nachauflauf Nachauflauf der Wirkstoffe nach Saat 1-2-Blatt 2-4-Blatt 6-Blatt kombiniert (A) + (B) "(A)+(B) "(A)+(B) "(A)+(B) " (A)+(B) sequentie!) (A) (B) " (A) (B) " (A) (B) " (A) (A) (B) " (A) (B) (B) " (A) (A)+(B) " (B) (A) " (B) (A)+(B) " (A)+(B) (A)+(B) " (A)+(B) (A)+(B) (A)+(B) " (A)+(B= (A)+(B) " (A)+(B) (A)+(B) (A)+(B) " (A)+(B) (A)+(B) (A)+(B) (A)+(B) " (A)+(B) (A)+(B) " (A)+(B) (A)+(B) (A)+(B) " (A) + (B) (A) + (B) Im Abstand von 2,4, 6 und 8 Wochen nach Applikation wurde die herbizide Wirksamkeit der Wirkstoffe bzw. Wirkstoffmischungen anhand der behandeiten Parzellen im Vergleich zu unbehandelten Kontroll-Parzellen visuell bonitiert. Dabei wurde Schädigung und Entwicklung aller oberirdischen Pflanzenteile erfaßt. Die Bonitierung erfolgte nach einer Prozentskala (100% Wirkung = alle Plfanzen abgestorben ; 50 % Wirkung = 50% der Pflanzen und grünen Pftanzenteite abgestorben ; 0 % Wirkung = keine erkennbare Wirkung = wie Kontrollparzelle. Die Boniturwerte von jeweils 4 Parzellen wurden gemittelt.

Der Vergleich zeigte, daß die erfindungsgemäßen Kombinationen meist mehr, teilweise erheblich mehr herbizide Wirkung aufweisen als die Summe der Wirkungen der Einzelherbizide. Die Wirkungen lagen in wesentlichen Abschnitten des Boniturzeitraums über den Erwartungswerten nach Colby (vgl. Bonitur in Beispiel 1) und weisen deshalb auf einen Synergismus hin. Die Rapspflanzen dagegen wurden infolge der Behandlungen mit den herbiziden Mitteln nicht oder nur unwesentlich geschädigt.

In den Tabellen allgemein verwendete Abkürzungen : g AS/ha = Gramm Aktivsubstanz (100 % Wirkstoff) pro Hektar EA Summe der herbiziden Wirkungen der Einzelapplikationen EC = Erwartungswert nach Colby (vgl. Bonitur zu Tabelle 1) "Raps LL" = #Liberty-Link-Raps, der gegen Glufosinate-ammonium tolerant oder resistent ist, Sabelle 2: Herbizide Wirkung im Raps-Feldversuch Wirkstoff(e)DosisHerbizideWirkung) (%) gegen g AS/ha Datura stramonium (A1.2) 600 90 (B1.1) 600 40 1200 93 (au. 2) + (B1.1) 600 + 600 100 (EC = 94 Abkürzungen zu Tabelle 2 : 1) = Applikation im 5-Blattstadium 2) = Bonitur 3 Wochen nach Applikation (au. 2) = Glufosinate-ammonium (B1.1) = Metazachlor Tabelle 3 : Herbizide Wirkung im Raps-Feldversuch Wirkstoff(e) Dosis1) Herbizide Wirkung²) Raps LL g AS/ha (%) gegen Galium aparine (A1.2) 500 63 3 250 41 0 125 15 0 (B1. 5) + (B1.6) 1500 + 750 73 5 750 + 375 45 4 (A1.2) + 125 + (750 + 375) 78 (EA =15 + 45) 3 (B1. 5) + (B1.6) 250 (750 + 375) 88 (EA = 41 + 45) 3 Abkürzungen zu Tabelle 3 : 1) = Applikation im 4-5-Blattstadium 2) = Bonitur 36 Tage nach Applikation (A1.2) = Glufosinate-ammonium (B1.5) = Carbetamide (B1.6) = Dimefuron Tabelle 4 : Herbizide Wirkung im Feldversuch Wirkstoff(e) Dosis1) Herbizide Wirkung2) (%) g AS/ha gegen Matricaria chamomita Nachauflaufapplikation : 500 65 (A1.2) 250 35 125 10 Vorsaatapplikation: 950 + 1200 45 (B1.2) + (B1.4) Sequenz: (950 + 1200) 80 Vorsaatapplikation von + (EC= 64,3) [ (B1. 4) + (B1. 2)] 250 gefolgt von Nachauflaufapplikation von (A1.2) Nachauflaufapplikation : 600 + 200 83 (B1. 1) + (B2. 1) Nachauflaufapplikation: 125 + 95 (EA = 93) (A1.2) + (B1.1) + (B2.1) 600 + 200 Nachauflauf (B2. 1) 300 50 (A1.2) + (B2.1) 125 + 300 65 (EA = 60) Nachauflauf (B2. 3) 600 60 (A1.2) + (B2.3) 125 + 600 75 (EA = 70) Abkürzungen zu Tabelle 4 : 1) = Nachauflaufapplikation im 4-Blattstadium oder Vorauflaufapplikation, wie angegeben 2) = Bonitur jeweils 35 Tage nach Vorsaatapplikation und 28 Tage nach Nachauflaufapplikation (A1.2) = Glufosinate-ammonium (B1. 4) = Naproamide <BR> (B1.2) = Trifluralin (B1.1) = Metazachlor<BR> <BR> (B2.1) = Quinmerac B2.3) = Pyridate <BR> Table 5: Herbizide Wirkung im Feldversuch Wirkstoff(e) Dosis') Herbizide Wirkung2) (%) gegen Raps LL g AS/ha Cirsium Chenopodium arvense album (A1.2) 350 97 - 0 2308590 0 (B2.4) 15 0 30 0 (A1. 2) + (B2.4) 230 + 15 98 (EA = 85) 100 (EC = 93) 0 (B2.2) 90 85 50 0 (A1. 2) + (B2.2) 230 + 90 100 (EC = 98) 85 (EA = 80) 0 Abkürzungen zu Tabelle 5 : 1) = Applikation im 4-Blattstadium 2) = Bonitur 15 Tage nach Applikation (A1.2) = Glufosinate-ammonium (B2.2) = Clopyralid (B2. 4) = Ethametsulfuron-methyl