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Title:
HOLLOW PROFILED COMPOSITE COMPONENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/022664
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to hollow profiled composite components, comprising at least one composite shaped body (A) consisting of a film layer (A1) and a rear-injected plastic material (A2), also comprising at least one plastic shaped body (B) wherein the plastic shaped body (B) is joined to the rear-injected plastic material (A2) by at least two ribs or at least one peripheral rib. The invention also relates to covering elements or roof lamellae for roof modules, engine bonnets, boot or rear lids, lawnmower hoods, door planking, service flaps or radiator grills.

Inventors:
JAKOBI REINHARD (DE)
SEIB WOLFGANG (DE)
HOPFENSPIRGER XAVER (DE)
KESSLER ANDREAS (DE)
WOLF UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/009720
Publication Date:
March 20, 2003
Filing Date:
August 30, 2002
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
JAKOBI REINHARD (DE)
SEIB WOLFGANG (DE)
HOPFENSPIRGER XAVER (DE)
KESSLER ANDREAS (DE)
WOLF UWE (DE)
International Classes:
B29C65/06; B29C65/48; B62D25/02; B62D25/04; B62D25/06; B62D25/10; B62D29/04; B29C45/14; (IPC1-7): B62D29/04; B60J7/04
Domestic Patent References:
WO2000063015A12000-10-26
WO2001000382A12001-01-04
WO1997017189A11997-05-15
Foreign References:
DE19928774A12000-12-28
EP1245478A12002-10-02
JPS56144956A1981-11-11
DE19716390C11998-08-06
DE19756021C11998-12-24
DE19803597C11999-07-01
EP0225500A21987-06-16
DE19835877A11999-02-18
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1995, no. 01 28 February 1995 (1995-02-28)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 014, no. 506 (M - 1044) 6 November 1990 (1990-11-06)
E.BORKLE, G. REHM, P.EYERER: "Hinterspritzen und Hinterpressen", 1996, KUNSTSTOFFE, pages: 298 - 307
Attorney, Agent or Firm:
BASF AKTIENGESELLSCHAFT (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Hohlprofilverbundbauteil, umfassend mindestens einen Verbund formkörper (A), welcher eine Folienschicht (A1) und ein hin terspritztes Kunststoffmaterial (A2) umfasst, und mindestens einen Kunststoffformkörper (B), bei dem der Kunststoffform körper (B) über mindestens zwei Rippen oder mindestens eine umlaufende Rippe mit dem hinterspritzten Kunststoffmate rial (A2) verbunden ist.
2. Hohlprofilverbundbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, dass die Rippe oder Rippen einstückig mit der hin terspritzten Kunststoffmaterialschicht (A2) oder insbesondere mit dem Kunststoffformkörper (B) verbunden sind.
3. Hohlprofilverbundbauteil nach den Ansprüchen 1 oder 2, wobei das Kunststoffmaterial (A2) und/oder der Kunststoff formkörper (B) Fasern oder Füllstoffe enthalten.
4. Hohlprofilverbundbauteil nach Anspruch 3, wobei die Fasern oder Füllstoffe im Kunststoffmaterial (A2) und im Kunststoff formkörper (B) vorliegen und im wesentlichen gleichmäßig ver teilt sind und wobei der Gehalt an Fasern und Füllstoffen in Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht von hinterspritztem Kunststoffmaterial (A2) bzw. Kunststoffformkörper (B), im Kunststoffformkörper (B) geringer ist als im Kunststoffmate rial (A2).
5. Hohlprofilverbundbauteil nach Anspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, dass der Gehalt an Fasern und Füllstoffen im Kunst stoffformkörper (B) zumindest näherungsweise dem Wert von FG (B) gemäß Formel (I) FG (B) = FG (A2) x t (A2)/[t (A1) + t (A2)] (I) entspricht, worin FG (B) für den durchschnittlichen Faserbzw. Füllstoffgehalt in Gew. %, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kunststoffform körpers (B), FG (A2) für den durchschnittlichen Faserbzw. Füllstoffgehalt in Gew. %, bezogen auf das Gesamtgewicht des hinterspritzten Kunststoffmaterials (A2), t (A1) für die durchschnittliche Dicke der Folie (A1) im Ver bundbauteil (A) und t (A2) für die durchschnittliche Dicke der hinterspritzten Kunststoffmaterialschicht (A2) im Verbundbauteil (A) stehen.
6. Hohlprofilverbundbauteil nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Folienschicht eine Mehrschichtfolie, insbesondere aus, in dieser Reihenfolge, mindestens einer Substratschicht (1), gegebenenfalls mindestens einer Zwischenoder Dekorschicht (2), und mindestens einer trans parenten Deckschicht (3) darstellt.
7. Hohlprofilverbundbauteil nach Anspruch 6, dadurch gekenn zeichnet, dass die Substratschicht (1) aufgebaut ist aus ASA Polymerisaten oder einer Mischung aus ASAPolymerisaten und Polycarbonaten, die Dekorschicht (2) aufgebaut ist aus Poly methylmethacrylat, schlagzähem Polymethylmethacrylat, Poly carbonaten, ASAPolymerisaten oder einer Mischung aus ASA Polymerisaten und Polycarbonaten und die Deckschicht (3) auf gebaut ist aus Polymethylmethacrylat, schlagzähem Polymethyl methacrylat, Polycarbonaten, Polyvinylidenfluorid oder deren Mischungen.
8. Hohlprofilverbundbauteil nach den Ansprüchen 6 oder 7, da durch gekennzeichnet, dass man als Kunststoffmaterialien (A2) oder als Materialien für Kunststoffformkörper (B) thermopla stische Formmassen auf der Basis von ASA, ABSoder SAN Polymerisaten, Poly (meth) acrylaten, Polyethersulfonen, Poly amiden, Polybutylenterephthalat, Polycarbonaten, Polypropylen oder Polyethylen oder Mischungen enthaltend ABSPolymerisate und Polycarbonate, ABSPolymerisate und Polybutylenterephtha lat, ABSPolymerisate und Polyamide, ASAPolymerisate und Polycarbonate, ASAPolymerisate und Polybutylenterephthalat oder Polycarbonate und Polybutylenterephthalat einsetzt.
9. Hohlprofilverbundbauteil nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Kunststoffformkörper (B) außenseitig ein Dekor aufweist.
10. Hohlprofilverbundbauteil nach Anspruch 9, dadurch gekenn zeichnet, dass das Dekor eine Kunststofffolie, insbesondere eine Mehrschichtfolie, eine Textilschicht oder Leder dar stellt.
11. Hohlprofilverbundbauteil nach den Ansprüchen 1 bis 10, da durch gekennzeichnet, dass es ein allseitig geschlossenes Hohlprofil darstellt.
12. Verfahren zur Herstellung von Hohlprofilverbundbauteilen nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass man die Rippen des Kunststoffformkörpers (B) an die Schicht aus hin terspritztem Kunststoffmaterial (A2) des Verbundformkörpers (A) anlegt, den Verbund gegebenenfalls arretiert, und die Rippenenden mit dem Kunststoffmaterial (A2) an der Stelle der Auflagepunkte verklebt oder verschweißt.
13. Verwendung der Hohlprofilverbundbauteile gemäß den Ansprüchen 1 bis 11 als Bauteil von oder als Deckelelement oder Dachlamelle in einem Dachmodul, Motor haube, Kofferraum oder Heckdeckel, Rasenmäherhaube, Türbe planung, Serviceklappe oder Kühlergrill.
14. Deckelelement oder Dachlamelle in einem Dachmodul, Motor haube, Kofferraum oder Heckdeckel, Rasenmäherhaube, Türbe plankung, Serviceklappe oder Kühlergrill enthaltend ein Hohl profilverbundbauteil gemäß den Ansprüchen 1 bis 11.
15. Dachmodul, enthaltend mindestens zwei im wesentlichen paral lel angeordnete Hohlprofilverbundbauteile gemäß den Ansprü chen 1 bis 11.
Description:
Hohlprofilverbundbauteile Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft Hohlprofilverbundbauteile, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung als Deckele- lement oder Dachlamelle in einem Dachmodul, Motorhaube, Heck- klappe, Rasenmäherhaube, Turbeplankung oder Serviceklappe.

Dachfenster bzw. Schiebedächer in Kraftfahrzeugen erfreuen sich zunehmender Popularität, wobei ein Trend in Richtung auf immer größere Dachöffnungen zu erkennen ist. Diese Dachöffnungen werden sowohl breiter als auch länger und erstrecken sich bei einigen Modellen wie der A-Klasse von DaimlerChrysler bis zur hinteren Dachkante. Neben großflächigen Dachfenstern gibt es mittlerweile solche aus zwei bis drei Dachmodulen bestehende Fahrzeugdächer sowie so genannte Lamellendächer, bei denen eine Vielzahl von öffnungsfähigen Deckelelementen oder Lamellen'eine geschlossene Dachfläche bilden. Insofern Schiebedächer, insbesondere mehrtei- lige Schiebedächer eine komplexe Schließ-, Arretier-und Ver- stellmechanik erfordern, steht der Fachmann häufig vor dem Pro- blem, eine auf Dachmodule zurückgehende Zunahme des Fahrzeugge- wichts möglichst zu vermeiden, um einerseits den Treibstoffver- brauch niedrig halten zu können und andererseits den Fahrzeug- schwerpunkt möglichst tief zu legen.

Aus diesem Grund greift man seit einiger Zeit verstärkt auf Dach- bzw. Deckelelemente aus Kunststoff zurück (s. a. DE-A 195 12 260).

Diese haben jedoch gegenüber Dachelementen aus Metall oder Glas den Nachteil einer wesentlich größeren Wärmeausdehnung. Des wei- teren ist bei Dächmodulen zu beachten, dass bei höheren Geschwin- digkeiten sehr hohe Sogkräfte auftreten können, die insbesondere bei Kunststoffleichtbauelementen zu einer nicht unerheblichen De- formierung führen und gegebenenfalls sogar das Bauteil aus seiner Arretierung lösen können. Um hierauf zurückgehende Undichtigkei- ten oder dauerhafte Auswölbungen zu vermeiden sowie um das mecha- nische Eigenschaftsprofil von Kunststoffdachmodulen zu verbes- sern, ist gemäß DE-A 100 01 964 ein unter dem Kunststoffdachele- ment umlaufender Metallrahmen vorzusehen. Bei der Kombination aus umlaufendem Metallrahmen und Kunststoffdachmodul stellt sich je- doch gleichfalls das Problem des unterschiedlichen Wärmeausdeh- nungsverhaltens, weswegen in der DE-A 16 55 527 vorgeschlagen wird, die Deckelplatte aus Kunststoff in Längsrichtung der Quer- verstärkung aus Metall verschiebbar zu lagern. Gemäß DE-A 100 01 964 kann der Verstärkungsrahmen aus mindestens zwei Einzelele- menten bestehen, die auf mehreren Lagerstellen aufliegen und ge-

geneinander verschiebbar sind. Diese Ausführungsformen bringen zwangsläufig einen erhöhten konstruktiven Aufwand mit sich.

In der DE-A 197 16 390 wird ein Kunststoffdeckel für ein Fahr- zeugschiebedach beschrieben, bei dem zwecks Stabilisierung und Versteifung ein umlaufender Dichtungsträger in Form einer Hohl- kammer einstückig mit dem Deckel verbunden ist. Bei dieser Kon- struktion wird zwar der Randbereich versteift, insbesondere bei großflächigen Dachmodulen trägt diese konstruktive Maßnahme je- doch wenig oder gar nichts zur Gesamtstabilität bei.

Um den ästhetischen Gesamteindruck von Fahrzeugdächern aus Kunst- stoff nicht durch umlaufende Verstärkungselemente aus Metall zu beeinträchtigen, wird regelmäßig ein separater, an der Dachmodu- linnenseite befestigter Dachhimmel vorgesehen. Ein solcher Dach- himmel hat daneben auch die Funktion, insbesondere bei Lamellen- dächern, durch die Zwischenräume der Lamellen eindringende Feuch- tigkeit zurückzuhalten und in geeigneter Weise abzuleiten (s. a.

DE-A 197 56 021). Dieser Dachhimmel hat demgemäß aus einem Mate- rial zu bestehen, das sowohl den ästhetischen Anforderungen ge- nügt als auch wasserundurchlässig ist. Des weiteren stellt sich bei Verwendung von Dachhimmeln bei Lamellendächern das Problem, dass aufgrund der unterschiedlichen Wärmeausdehnung von Lamelle und Fahrzeughimmel Faltenbildung bzw. Faltenwurf stattfinden kann. Gemäß DE-A 198 03 597 kann dieses durch die Wahl geeigneter beweglicher Befestigungsmittel unterbunden werden.

Deckelelemente bzw. Dachlamellen oder-module haben als Bestand- teil der Karosserieaußenfläche nicht nur dicht zu sein und mecha- nischen Anforderungen zu genügen, sondern auch eine hochwertige Oberfläche, z. B. hinsichtlich Beschaffenheit und Farbe, aufzuwei- sen. Dieser Aspekt kann zwar mit Deckelelementen oder Dachlamel- len aus Metall ohne weiteres erfüllt werden, scheitert jedoch bei Kunststoffaußenbauteilen in der Regel bereits daran, dass diese nicht on-line lackierbar sind.

Bei Bauteilen aus Kunststoff, insbesondere bei faserverstärkten Bauteilen bereitet zudem häufig das Phänomen des Verzugs weitere Schwierigkeiten. Vor allem bei spritzgegossenen Bauteilen wird Verzug, d. h. die irreversible Verformung nach der Entnahme aus dem Formwerkzeug relativ häufig beobachtet und ist daher bei der Werkzeugauslegung entsprechend zu berücksichtigen. Verzug ent- steht in der Regel durch örtlich unterschiedliche Schwindung des sich abkühlenden Kunststoffs und kann z. B. zurückgeführt werden auf das Vorliegen unterschiedlicher Wanddicken, beispielsweise bei Wanddickensprüngen, auf die Verwendung unterschiedlicher Materialien, die Beimengung von Füllstoffen oder auf anisotrope

Eigenschaften in Fließrichtung und senkrecht dazu. Häufig tritt Verzug auch bei Verbundbauteilen, z. B. folienhinterspritzten Systemen auf, insbesondere auch dann, wenn eine Komponente des Verbundsystems, in der Regel die Folie, unverstärkt und die an- dere Komponente, in der Regel der hinterspritzte Kunststoff, faserverstärkt vorliegen. Dadurch, dass sich die Folie bei Tempe- raturerhöhung üblicherweise stärker ausdehnt als die hinter- spritzte Substratschicht, wird häufig bereits nach dem Auskühlen des frisch hergestellten Verbundbauteils eine Verformung, z. B in Form einer Aufwölbung oder Abflachung des gesamten Bauteils be- obachtet.

Des weiteren lässt sich vielfach eine reversible temperaturabhän- gige Verformung bei den vorgenannten Bauteilen nicht unterbinden.

Die auftretenden Längenänderungen und/oder Auswölbungen werden nicht nur optisch als störend empfunden, sondern führen zu Bau- teilen, die als Dichtelemente nicht mehr geeignet sind. Bei- spielsweise können Dachlamellen oder-module aus solchen Verbund- systemen in Waschstraßen oder bei Regengüssen Feuchtigkeit aus dem Karosserieinnenraum nicht immer zurückhalten. Um diesen tem- peraturabhängigen Verformungstendenzen entgegenzuwirken, bedient man sich daher beispielsweise besonders stabil ausgelegter Be- festigungselemente, die jedoch einen konstruktiven Mehraufwand und ein höheres Gewicht mit sich bringen und die Bewegungsfrei- heit der einzelnen Module einschränken.

Es wäre daher wünschenswert, auf Deckelelemente oder Dachlamellen bzw. -module zurückgreifen zu können, welche die vorgehend be- schriebenen Nachteile nicht aufweisen.

Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, Deckelelemente bzw.

Dachlamellen oder-module mit einer geringen Verzugsneigung und einer geringen reversiblen Wärmeausdehnung bzw. Verformung zur Verfügung zu stellen, die zudem ein geringes Eigengewicht aufwei- sen, formstabil sind und eine einfache Montage gestatten.

Demgemäß wurde ein Hohlprofilverbundbauteil, umfassend mindestens einen Verbundformkörper (A), umfassend eine Folienschicht (A1) und ein hinterspritztes Kunststoffmaterial (A2), und mindestens einen Kunststoffformkörper (B), bei dem der Kunststoffformkörper (B) über mindestens zwei Rippen oder mindestens eine umlaufende Rippe mit dem hinterspritzten Kunststoffmaterial (A2) verbunden ist, gefunden.

In einer bevorzugten Ausführungsform stellt das Hohlprofilver- bundbauteil ein vollständig geschlossenes Hohlprofil dar.

Für die Folienschicht (A1) kommen sowohl ein-als auch zwei-oder mehrschichtige Folien in Frage. Bevorzugt wird auf zwei-oder mehrschichtige Folien, d. h. auf Verbundschichtfolien zurückge- griffen. Geeignete Einschichtfolien werden z. B. aus Mischungen aus Polyamiden und Polyethylenionomeren, z. B. Ethen/Methacryl- säure-Copolymeren enthaltend beispielsweise Natrium-, Zink-und/ oder Lithiumgegenionen (u. a. unter der Handelsmarke Surlyne der Firma DuPont erhältlich) oder aus Copolyestern gebildet. Es kön- nen aber auch alle weiteren gängigen Einschichtfolien wie PVC-, ABS-, ASA-, Polyester-oder Polycarbonat-Folien eingesetzt wer- den.

Besonders geeignet sind Verbundschichtfolien, die sich zusammen- setzen aus, in dieser Reihenfolge, mindestens einer Substrat- schicht (1), gegebenenfalls mindestens einer Zwischen-oder De- korschicht (2), und mindestens einer transparenten Deck- schicht (3).

Die Substratschicht (1) enthält üblicherweise thermoplastische Polymerisate wie ASA-Polymerisate, ABS-Polymerisate, Polycarbo- nate, Polyester wie Polyethylenterephthalat oder Polybutylente- rephthalat, Polyamide, Polyetherimide, Polyetherketone, Polyphe- nylensulfide, Polyphenylenether oder Mischungen dieser Polymeren.

Bevorzugt werden für die Substratschicht ASA-Polymerisate einge- setzt. Geeignete Blends enthalten ASA-Polymerisate und Polycarbo- nate, ABS-Polymerisate und Polycarbonate, ASA-Polymerisate und Polybutylenterephthalat, ABS-Polymerisate und Polybutylentereph- thalat oder ABS-Polymerisate und Polyamide.

Unter ASA-Polymerisate werden im allgemeinen schlagzähmodifi- zierte Styrol/Acrylnitril-Polymerisate verstanden, bei denen Pfropfcopolymerisate von vinylaromatischen Verbindungen, insbe- sondere Styrol, und Vinylcyaniden, insbesondere Acrylnitril, auf Polyalkylacrylatkautschuken in einer Copolymermatrix aus insbe- sondere Styrol und Acrylnitril vorliegen. Im Handel sind ASA-Po- lymerisate z. B. unter dem Namen Lurans (BASF AG) erhältlich.

Geeignete Polycarbonate sind an sich bekannt. Besonders bevor- zugte Polycarbonate sind solche auf der Basis Resorcinol bzw. Re- sorcinolarylaten sowie auf der Basis von Bisphenol A oder Bisphe- nol A zusammen mit bis zu 80 Mol-% an weiteren aromatischen Dihy- droxyverbindungen. Kommerziell erhältlich sind z. B. die Polycar- bonate Makrolone (Bayer AG) und Leans (GE Plastics B. V. ). Es kommen auch Copolycarbonate auf der Basis von Bisphenol A und z. B. Bis- (3, 5-dimethyl-4-hydroxyphenyl) sulfon bzw. 1, 1-Di- (4-hy- <BR> <BR> droxyphenyl) -3,3, 5-trimethyl-cyclohexyl, die sich durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit auszeichnen, in Frage. Letztgenanntes Co-

polycarbonat ist kommerziell unter dem Handelsnamen Apec (Bayer AG) erhältlich. Die Polycarbonate können sowohl als Mahlgut als auch in granulierter Form eingesetzt werden. Als Mischungsbe- standteil, insbesondere in einer ASA-Substratschicht, liegen Po- lycarbonate üblicherweise in Mengen von 0 bis 80 Gew. -%, bevor- zugt 20 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Formmasse, vor.

Der Zusatz von Polycarbonaten führt unter anderem zu höherer Thermostabilität und verbesserter Rissbeständigkeit der Verbund- schichtfolien.

Anstelle von ASA-Polymerisaten bzw. deren Blends mit Polycarbona- ten oder auch zusätzlich zu diesen kann die Substratschicht (1) auch aufgebaut sein aus ABS-Polymerisaten (hierbei handelt es sich u. a. um schlagzähmodifizierte Styrol/Acrylnitril-Polymeri- sate, bei denen Pfropfcopolymerisate von Styrol und Acrylnitril auf Polybutadienkautschuken in einer Copolymermatrix aus Styrol und Acrylnitril vorliegen), Mischungen aus Poly (meth) acrylaten und SAN-Polymerisaten, die mit Polyacrylatkautschuken schlagzäh modifiziert sind, z. B. Terlux (BASF AG), Polycarbonaten, Poly- estern wie Polybutylenterephthalat (PBT) (z. B. Ultradur, BASF AG) oder Polyethylenterephthalat (PET), Polyamiden (Ultramid@, BASF AG), Polyetherimiden (PEI), Polyetherketonen (PEK), Polyphe- nylensulfiden (PPS), Polyphenylenethern oder Blends dieser Poly- mere. Die vorgenannten Polymerwerkstoffe sind im allgemeinen bekannt und finden sich beispielsweise in H. Domininghaus, Die Kunststoffe und ihre Eigenschaften, VDI-Verlag, Düsseldorf (1992), beschrieben.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird die Substratschicht (1) aus ASA-Polymerisaten, Mischungen aus ASA-Polymerisaten und Poly- carbonaten, aus ABS-Polymerisaten, Polycarbonaten, Polybutylente- rephthalat, Polyethylenterephthalat, Polyamiden oder Blends aus ASA-Polymerisaten und Polybutylenterephthalat gebildet. Besonders bevorzugt enthält die Substratschicht (1) eine Formmasse aus ASA- Polymerisaten oder Mischungen aus ASA-Polymerisaten und Polycar- bonaten. Sie kann auch im wesentlichen oder vollständig aus die- sen Polymeren bestehen.

Die. Schichtdicke der Substratschicht (1) beträgt vorzugsweise 100 bis 2000 pm, insbesondere 150 bis 1500 pm und besonders bevorzugt 200 bis 1000 ßm.

Die Substratschicht (1) kann ferner als Zusatzstoffe solche Ver- bindungen enthalten, die für die beschriebenen (Co) polymerisate sowie deren Mischungen typisch und gebräuchlich sind. Als Zusatz- stoffe seien beispielsweise genannt : Farbstoffe, Pigmente, Ef- fektfarbmittel, Antistatika, Antioxidantien, Stabilisatoren zur

Verbesserung der Thermostabilität, zur Erhöhung der Lichtstabili- tät oder zum Anheben der Hydrolyse-oder Chemikalienbeständig- keit, sowie insbesondere Schmier-und/oder Gleitmittel, die für die Herstellung von Formkörpern bzw. Formteilen zweckmäßig sind.

Die Verbundschichtfolien können des weiteren eine Zwischenschicht (2) aus thermoplastischen und/oder duroplastischen Kunststoffen, gegebenenfalls mit weiteren Zusatzstoffen, aufweisen. Die Zwi- schenschicht (2) wird auch als Farbträger-oder Dekorschicht ein- gesetzt. Geeignete thermoplastische Kunststoffe sind z. B. die Polyalkyl-und/oder-arylester der (Meth) acrylsäure, z. B. Polyme- thylmethacrylat, auch in schlagzäh modifizierter Form, Poly (meth) acrylamide oder Poly (meth) acrylnitril, auch Acrylharze genannt, des weiteren ABS-Polymerisate, Styrol/Acrylnitril-Poly- merisate (SAN), Polycarbonate, Polyester, z. B. Polyethylen-oder Polybutylenterephthalat, Polyamide, insbesondere amorphes Poly- amid, z. B. Polyamid 12, Polyethersulfone, thermoplastische Poly- urethane, Polysulfone, Polyvinylchorid oder ASA-Polymerisate.

Auch Blends der vorstehenden (Co) polymerisate sind geeignet, z. B.

Mischungen aus ASA-Polymerisaten und Polycarbonaten, wie vorste- hend für die Substratschicht (1) beschrieben. Auch thermoplasti- sche Polyurethane, insbesondere witterungsbeständige aliphatische Polyurethane, z. B. das Handelsprodukt Elastollane (Fa. Elasto- gran, Lemförde) (s. a. Kunststoff-Handbuch, Polyurethane, Band 7, 2. Aufl., Carl Hanser Verlag, München, 1983, Seiten 31 bis 39), kommen als Folienwerkstoffe in Betracht. Bevorzugt wird auf Acrylharze, Polycarbonate und/oder Styrol (co) polymere zurückge- griffen.

Die Zwischenschicht ist bevorzugt aus Polymethylmethacrylat, schlagzähem Polymethylmethacrylat (PMMA), Polycarbonaten oder den vorstehend für die Substratschicht (1) beschriebenen ASA-Polyme- risaten oder deren Blends mit Polycarbonaten aufgebaut.

Geeignete schlagzäh modifizierte Poly (meth) acrylate sind bei- spielsweise beschrieben bei M. Stickler, T. Rhein in Ullmann's encyclopedia of industrial chemistry Vol. A21, Seiten 473-486, VCH Publishers Weinheim, 1992, und H. Domininghaus, Die Kunst- stoffe und ihre Eigenschaften, VDI-Verlag Düsseldorf, 1992. Poly- methylmethacrylate sind dem Fachmann im übrigen bekannt und z. B. unter den Handelsmarken Lucryl (eingetragene Marke der BASF AG) und Plexiglas (Röhm GmbH) erhältlich.

Als Dekorschicht kann die Zwischenschicht (2) über Effektfarbmit- tel verfügen. Dieses sind beispielsweise Farbstoffe, Effektfarb- mittel, Metallflocken oder Pigmente. Als Farbstoffe oder Pigmente kommen organische oder anorganische Verbindungen in Betracht. Als

organische Pigmente seien Bunt-, Weiß-und Schwarzpigmente (Farb- pigmente) sowie Flüssigkristallpigmente genannt. Als anorganische Pigmente sind ebenfalls Farbpigmente sowie Glanzpigmente und die üblicherweise als Füllstoffe eingesetzten anorganischen Pigmente geeignet.

In einer weiteren Ausführungsform verfügt die Substratschicht (1) - alleine oder zusammen mit einer gegebenenfalls vorliegenden Zwischenschicht (2) -über die vorgehend genannten Effektfarbmit- tel.

Die Schichtdicke der Dekorschicht (2) liegt im allgemeinen im Bereich von 10 bis 1000, bevorzugt von 50 bis 500 und besonders bevorzugt von 100 bis 400 pm.

Die Deckschicht (3) ist in der Regel transluzent, bevorzugt transparent. Sie setzt sich zusammen aus Poly (meth) acrylatpolyme- risaten, schlagzähem Poly (meth) acrylat, insbesondere schlagzähem Polymethylmethacrylat, Fluor (co) polymeren wie Polyvinylidenfluo- rid (PVDF), ABS-Polymerisaten, Polycarbonaten, Polyethylentereph- thalat, amorphem Polyamid, Polyethersulfonen, Polysulfonen oder SAN-Copolymerisaten oder deren Mischungen. Insbesondere enthält die Deckschicht Polymethylmethacrylat, schlagzähes Polymethyl- methacrylat oder Polycarbonate, bevorzugt Polymethylmethacrylat, schlagzähes Polymethylmethacrylat, PVDF oder deren Mischungen.

Die Polymere bzw. deren Mischungen werden in der Regel so ge- wählt, dass sie zu einer transparenten Deckschicht führen.

In einer weiteren Ausführungsform geht die Deckschicht zurück auf eine strahlungshärtbare Masse, die ionisch sowie insbesondere ra- dikalisch härtbare funktionelle Gruppen enthält. Die radikalisch strahlungshärtbare Deckschicht enthält bevorzugt i) Polymere mit ethylenisch ungesättigten Gruppen oder ii) Mischungen dieser Polymere mit ethylenisch ungesättigten niedermolekularen Verbin- dungen oder iii) Mischungen aus thermoplastischen Polymeren ohne ethylenisch ungesättigte Gruppen mit ethylenisch ungesättigten Verbindungen.

Als ethylenisch ungesättige Gruppen im Polymer i) kann z. B. auf Maleinsäure, Fumarsäure, Maleinsäureanhydrid oder (Meth) acrylsäu- rereste zurückgegriffen werden. Geeignete Polymere i) können auf Polyestern, Polyethern, Polycarbonaten, Polyepoxiden oder Poly- urethanen basieren.

Als ethylenisch ungesättigte niedermolekulare Verbindungen kommen beispielsweise Alkyl (meth) acrylate wie Methylmethacrylat, Methyl- acrylat, n-Butylacrylat, Ethylarcrylat oder 2-Ethylhexylacrylat,

Vinylaromate wie Vinyltoluol oder Styrol, Vinylester wie Vinyl- stearat oder Vinylacetat, Vinylether wie Vinylmethylether, Acryl- nitril oder Methacrylnitril in Frage.

Geeignete gesättigte thermoplastische Polymere stellen z. B. Poly- methylmethacrylat, schlagfestes Polymethylmethacrylat, Polysty- rol, schlagfestes Polystyrol (HIPS), Polycarbonat oder Polyure- thane dar.

Die strahlungshärtbare Masse kann als weitere Bestandteile Pho- toinitiatoren, Verlaufsmittel oder Stabilisatoren, z. B. W-Absor- ber und Radikalfänger, enthalten.

Die Strahlungshärtung der Deckschicht erfolgt mit energiereicher Strahlung, z. B. W-Licht oder Elektronenstrahlung, gegebenenfalls bei erhöhten Temperaturen.

Wegen weiterer Details hinsichtlich der Zusammensetzung der strahlungshärtbaren Deckschicht sowie deren Herstellung wird hiermit ausdrücklich auf die WO 00/63015 verwiesen.

Des weiteren kann sich eine Haftschicht aus einem Haftvermittler mit einer Schichtdicke von im allgemeinen 5 bis 400, insbesondere 5 bis 100 um an die äußere Fläche der Substratschicht anschlie- ßen. Der Haftvermittler dient dazu, eine feste Verbindung mit einem gewählten Substrat herzustellen, das unter der Substrat- schicht zu liegen kommt (beispielsweise durch Hinterspritzen).

Die Haftschicht wird dann verwendet, wenn die Haftung dieses wei- teren Substrats mit der Substratschicht unzureichend ist (bei- spielsweise bei Polyolefinsubstraten). Geeignete Haftvermittler sind dem Fachmann bekannt. Beispiele geeigneter Haftvermittler sind Ethylen-Vinylacetat-Copolymere zur Kopplung an Polyethylen und Maleinsäureanhydrid-gepfropfte Polypropylene zur Kopplung an Polypropylen. In beiden Fällen wird nach gängiger Meinung die Haftung durch das Einbringen, polarer Gruppen in die unpolaren Polyolefine erreicht.

Die Verbundschichtfolien werden u. a. durch Adapter-oder Düsen- coextrusion der Komponenten, vorzugsweise in einem einstufigen Prozess, hergestellt. Die Düsencoextrusion findet sich z. B. in der EP-A2-0 225 500 erläutert, das Adaptercoextrusionsverfahren in dem Tagungsband der Fachtagung Extrusionstechnik"Coextrusion von Folien", 8. /9. Oktober 1996, VDI-Verlag Düsseldorf, insbeson- dere in dem Beitrag von Dr. Netze. Weiterhin können die Verbund- schichtfolien durch Aufeinanderkaschieren der einzelnen Folien- schichten in einem beheizbaren Spalt hergestellt werden. Eine Dreischichtfolie kann aber auch ausgehend von einer Verbund-

schichtfolie aus den zwei Schichten (2) und (3) hergestellt wer- den, indem diese nachträglich mit einer Substratschicht (1) ver- sehen wird.

Des weiteren kann man eine Schutzschicht, z. B. aus einer Poly- ethylenfolie, vorzugsweise temporär auf eine Oberfläche der Fo- lienschicht (A1) aufbringen. Vorteilhafterweise kaschiert man die Schutzschicht mittels bekannter Laminier-bzw. Kaschierverfahren unmittelbar nach der Herstellung der Folienschicht (A1), z. B. nach der Coextrusion einer Mehrschichtfolie aus Substrat-, gege- benenfalls Dekor-, und Deckschicht, auf die noch warme Oberseite der Folie auf. Diese Schutzschicht kann zu jedem beliebigen Zeit- punkt der Fertigung oder Weiterverarbeitung des Hohlprofilver- bundbauteils wieder entfernt werden, also z. B. auch vor oder nach dem Einbau des Hohlprofilverbundbauteils als Dachlamelle in ein Fahrzeugdach.

Die Ein-, Zwei-, Drei-oder Mehrschichtfolie kann als solche oder in tiefgezogener oder thermogeformter Form in das Formwerkzeug eingelegt werden. Es ist auch möglich, den Tiefzieh-oder Thermo- formprozess erst im Hinterspritz-bzw. Hinterpresswerkzeug vorzu- nehmen. Des weiteren ist es möglich, die Oberfläche der Folie beim Hinterspritzen oder-pressen oder auch beim Tiefzieh-oder Thermoformvorgang durch die Wahl einer geeigneten Werkzeugober- fläche mit einer Dekorstruktur, z. B. einer Narbung, zu versehen.

Diese Oberflächenstrukturierung kann selbstverständlich auch in einem separaten Schritt erfolgen.

Geeignete Kunststoffmaterialien (A2) für das Hinterspritzen der Folienschicht (A1) stellen alle bekannten thermoplastischen Form- massen dar.

Bevorzugt werden als Kunststoffmaterialien thermoplastische Form- massen auf der Basis von ASA-, ABS-oder SAN-Polymerisaten, Poly (meth) acrylaten, Polyethersulfonen, Polyamiden, Polybutylen- terephthalat, Polycarbonaten, Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) oder deren Mischungen eingesetzt. Bevorzugt als Blends sind Mischungen enthaltend ABS-Polymerisate und Polycarbonate, ABS- Polymerisate und Polybutylenterephthalat, ABS-Polymerisate und Polyamide sowie insbesondere Blends aus ASA-Polymerisat mit Poly- carbonaten oder ASA-Polymerisat mit Polybutylenterephthalat sowie Polycarbonat/Polybutylenterephthalat-Mischungen.

Die genannten Kunststoffmaterialien sowie deren Mischungen können weitere übliche Hilfsstoffe aufweisen. Derartige Hilfsstoffe sind beispielsweise Gleit-oder Entformungsmittel, Wachse, Effektfarb- mittel, z. B. Pigmente wie Titandioxid, oder Farbstoffe, Flamm-

schutzmittel, Antioxidantien, Stabilisatoren, z. B. gegen Licht- einwirkung, oder Antistatika.

Das zum Hinterspritzen verwendete Kunststoffmaterial (A2) enthält in einer bevorzugten Ausführungsform Fasern und/oder Füllstoffe.

Als teilchenförmige Füllstoffe kommen beispielsweise Ruß, Holz- mehl, amorphe Kieselsäure, Magnesiumcarbonat, Aluminium-Flakes, gepulvertes Quarz, Glimmer, Mica, Bentonite, Talkum, Calciumcar- bonat, Glaskugeln, Feldspat oder insbesondere Calciumsilikate wie Wollastonit und Kaolin in Frage.

Als Beispiele für geeignete Fasermaterialien seien Kohlenstoff-, Aramid-, Stahl-und Glasfasern, Schnittglas oder Glasseidenro- vings genannt. Besonders bevorzugt sind Glasfasern. Des weiteren können als Fasern Naturfasern wie Flachs, Hanf, Jute, Sisal, Ra- mie oder Carnaf eingesetzt werden.

Die verwendeten Glasfasern können aus E-, A-oder C-Glas sein und sind vorzugsweise mit einer Schlichte und/oder einem Haftvermitt- ler ausgerüstet. Ihr Durchmesser liegt im allgemeinen im Bereich von 6 bis 30, bevorzugt im Bereich von 10 bis 17 pm. Es können sowohl Endlosfasern (rovings) als auch Schnittglasfasern (sta- ple), üblicherweise mit einer Länge von 1 bis 30 mm, bevorzugt mit einer Länge von 3 bis 15 mm, oder Kurzglasfasern mit einer Länge von in der Regel 0,2 bis 0,4 mm eingesetzt werden. Insbe- sondere wenn das Kunststoffmaterial ABS-Polymerisat enthält oder aus diesem besteht, werden Langglasfasern eingesetzt.

Geeignete Kunststoffmaterialien sind z. B. faserverstärktes ABS- Polymerisat oder eine faserverstärkte PBT/ASA-Mischung.

Die Fasern oder Füllstoffe liegen in dem Kunststoffmaterial (A2) <BR> <BR> im allgemeinen in einer Menge im Bereich von 3 bis 60 Gew. -%, be- vorzugt von 10 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Formmassen- gewicht, vor.

Vorzugsweise erfolgt die Herstellung der folienhinterspritzten Verbundformkörper (A) in einem mehrstufigen Prozess durch a) Herstellen der Folienschicht (A1), insbesondere der Verbund- schichtfolie mittels Laminierens oder mittels Adapter-oder Dü- sen (co) extrusion von Deck-, Substrat-und gegebenenfalls Zwi- schenschicht, wobei der gesamte Folienverbund entweder in einem einstufigen Prozess oder durch Aufeinanderlaminieren der Einzel- schichten oder durch Aufbringen einer strahlungshärtbaren Deck- schicht auf eine Ein-oder Mehrschichtfolie hergestellt wird, b) gegebenenfalls Thermoformen oder Tiefziehen der Verbundschichtfo- lie in einem Formwerkzeug und

c) Hinterspritzen der Verbundschichtfolie mit einem vorzugsweise faser-oder füllstoffverstärkten Kunststoffmaterial (A2).

Das Hinterspritzen von Folien mit einem Thermoplasten ist dem Fachmann bekannt und findet sich z. B. in der WO 01/00382 be- schrieben. Es sei an dieser Stelle klargestellt, dass der Begriff des Hinterspritzens im Sinne der vorliegenden Erfindung ausdrück- lich auch die dem Fachmann ebenfalls bekannten Technologien des Hinterpressens, Hinterprägens und Hintergießens von Folien um- fasst. Nur aus Gründen der besseren Übersicht wird vorliegend der Begriff des Hinterspritzens an die Stelle der Aufzählung von Hin- terspritzen, Hinterpressen, Hinterprägen und Hintergießen ge- stellt. Die vorgenannten Techniken sind dem Fachmann bekannt (s. a. E. Bürkle, G. Rehm und P. Eyerer,"Hinterspritzen und Hin- terpressen", Kunststoffe, 1996,86 (3), S. 298 bis 307).

Für die Herstellung des Kunststoffformkörpers (B) kommen die vor- gehend für das Kunststoffmaterial (A2) beschriebenen thermopla- stischen Kunststoffe in Betracht. Geeignet sind demnach Formmas- sen auf der Basis von ASA-, ABS-oder SAN-Polymerisaten, Poly (meth) acrylaten, Polyethersulfonen, Polyamiden, Polybutylen- terephthalat, Polycarbonaten, Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) oder deren Mischungen. Bevorzugt wird auf ASA-Polymerisate, Polybutylenterephthalat, Polycarbonate oder deren Mischungen, insbesondere Mischungen enthaltend ABS-Polymerisate und Polycar- bonate, ABS-Polymerisate und Polybutylenterephthalat, ABS-Polyme- risate und Polyamide sowie bevorzugt Blends aus ASA-Polymerisat mit Polycarbonaten oder ASA-Polymerisat mit Polybutylenterephtha- lat oder Polycarbonat/Polybutylenterephthalat-Mischungen für die Kunststoffformkörper (B) zurückgegriffen.

In einer bevorzugten Ausführungsform enthält der Kunststoffform- körper (B) Fasern und/oder Füllstoffe. Als Fasern und Füllstoffe kommen solche Materialien in Betracht, die bereits für das Kunst- stoffmaterial (A2) beschrieben worden sind. Allgemeine und bevor- zugte Angaben gelten für (B) entsprechend.

In einer weiteren, bevorzugten Ausführungsform liegen Fasern und/ oder Füllstoffe sowohl in der Hinterspritzschicht aus dem Kunst- stoffmaterial (A2) als auch in dem Kunststoffformkörper (B) vor.

Es ist vorteilhaft, wenn die Fasern und Füllstoffe in der Hinter- spritzschicht aus dem Kunststoffmaterial (A2) und/oder in dem Kunststoffformkörper (B) im wesentlichen gleichmäßig verteilt sind.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Gewichts- anteil an Fasern und Füllstoffen im Kunststoffformkörper (B) nie- driger als im hinterspritzten Kunststoffmaterial (A2), jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht von Kunststoffformkörper (B) bzw. hinterspritztem Kunststoffmaterial (A2). Bevorzugt wird der Fa- <BR> <BR> ser-bzw. Füllstoffgehalt (in Gew. -%, bezogen auf das Gesamtge- wicht von Kunststoffformkörper (B)) im Kunststoffformkörper (B) gemäß der nachfolgenden Formel (I) eingestellt : FG (B) = FG (A2) x t (A2)/[t (A1) + t (A2)] (I), worin FG (B) für den durchschnittlichen Faser-bzw. Füllstoffgehalt in Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Kunststoffformkörpers (B), FG (A2) für den durchschnittlichen Faser-bzw. Füllstoffgehalt in Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des hinterspritzten Kunst- stoffmaterials (A2), t (A1) für die durchschnittliche Dicke der Folie (A1) im Verbund- bauteil (A) und t (A2) für die durchschnittliche Dicke der hinterspritzten Kunst- stoffmaterialschicht (A2) im Verbundbauteil (A) stehen.

Selbstverständlich liegt die vorgehend beschriebene bevorzugte Ausführungsform nicht nur dann vor, wenn die Gleichung (I) exakt erfüllt ist. Vielmehr wird der Fachmann auch Werte, die im nähe- ren Bereich des exakt ermittelten Wertes FG (B) liegen, als unter die bevorzugte Ausführungsform fallend betrachten. Insbesondere können auch die Rippenhöhe, d. h. der Abstand zwischen der hinter- spritzten Kunststoffmaterialschicht (A2) und der dieser zugewand- ten Grundfläche des Kunststoffformkörpers (B), sowie die Dicke des Kunststoffformkörpers (B) (ohne Einbeziehung der Rippenhöhe) zumindest einen geringen Einfluss auf das optimale Faser-/Füll- stoffgehaltverhältnis haben. Je kleiner die Rippenhöhe bzw. je kleiner die Dicke des Kunststoffformkörpers (B), desto kleiner ist im allgemeinen der Anteil an Fasern bzw. Füllstoffen im Bau- teil (B) gegenüber dem Anteil in der Materialschicht (A2) zu wäh- len, um die temperaturabhängige reversible Verformung möglichst gering zu halten. Folglich sind in solchen Fällen auf jeden Fall auch Werte für FG (B) von der Formel (I) umfasst, die unterhalb des exakt ermittelten Wertes liegen. Selbstverständlich sind auch

solche Werte von der Formel (I) umfasst, die oberhalb der exakt ermittelten Werte liegen. Abweichungen von 30%, insbesondere + 15% für FG (B) vom rechnerisch exakt ermittelten Wert führen regelmäßig ebenfalls zu einem besonders vorteilhaften Ergebnis.

Neben den genannten Fasern und Füllstoffen kann das Kunststoffma- terial für den Kunststoffformkörper (B) auch über die bereits für das Kunststoffmaterial (A2) beschriebenen üblichen Hilfsstoffe verfügen.

In einer weiteren Ausführungsform kann die die Außenseite des Hohlprofilverbundbauteils bildende Fläche des Kunststoffformkör- pers (B) bei dessen Herstellung oder auch nachträglich mit einem Dekor, z. B. einer Kunststofffolie, Leder oder Textil versehen werden. Wird der Kunststoffformkörper (B) mittels Spritzguss her- gestellt, kann man das Dekormaterial wie Leder oder Textil, gege- benenfalls geschützt durch eine Vlies-oder Schaumstoffschicht, in das Spritzgusswerkzeug einlegen und sodann hinterspritzen. In gleicher Weise können auch die vorgehend für den Verbundformkör- per (A) beschriebenen Ein-oder Mehrschichtfolien als Dekormate- rial für den Kunststoff formkörper (B) verwendet werden. Des wei- teren ist es möglich, eine Werkzeugformseite mit einer Narbung oder einem Muster zu versehen, das sich beim Spritzgießen direkt in die Oberfläche des Kunststoff formkörpers (B) abbildet. Man gelangt auf diese Weise zu Dachmodulen, die bereits mit einem optisch ansprechenden Dachhimmel ausgestattet sind.

Der Kunststoffformkörper (B) kann über gängige Verfahren wie das Spritzgießen erhalten werden. Üblicherweise werden die Spritz- gießwerkzeuge derart ausgelegt, dass sie bereits Vertiefungen für die anzuformenden Rippen aufweisen. Auf diese Weise kann in einem Arbeitsgang der Kunststoffformkörper (B), der über mindestens zwei einstückig angeformte Rippen oder mindestens eine einstückig angeformte umlaufende Rippe verfügt, hergestellt werden. Selbst- verständlich ist es auch möglich, diese Rippen, die im allgemei- nen auch als Stege bezeichnet werden können, separat herzustellen und nachträglich über bekannte Verbindungstechniken wie Kleben, z. B. mit Polyurethan-oder Epoxidklebern, oder mittels bekannter Schweißtechniken wie Vibrations-, Ultraschall-, Heizelement-oder Laserschweißen, mit dem Kunststoffformkörper zu verbinden. Werden die Rippen unmittelbar beim Spritzgießen des Kunststoffformkör- pers (B) mit hergestellt, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, bei der Konstruktion der Rippen eine Entformungsschräge zu be- rücksichtigen, um ein Ab-oder Ausbrechen von Rippensegmenten beim Entformvorgang aus dem Spritzgießwerkzeug zu vermeiden.

Die Rippen bzw. Stege können selbstverständlich auch auf der Seite des hinterspritzten Kunststoffmaterials (A2) vorgesehen werden. Beispielsweise kann das Hinterspritzwerkzeug Vertiefungen für die Rippen aufweisen, so dass bei der Herstellung des Ver- bundformkörpers (A) diese Rippen bereits einstückig angeformt werden. Des weiteren ist es ebenfalls möglich, die Rippen nach den vorgehend beschriebenen Verfahren auf die hinterspritzte Materialschicht (A2) aufzuschweißen oder aufzukleben.

In einer weiteren Ausführungsform weist diejenige Seite der ein- ander im Hohlprofilverbundbauteil zugewandten Flächen von Kunst- stoffmaterialschicht (A2) und Kunststoffformkörper (B), auf der keine Rippen einstückig angebracht oder angeschweißt oder-ge- klebt sind, Fixier-bzw. Haltehilfen auf. Hierbei handelt es sich um Erhebungen, die nicht über die Rippenhöhe hinausgehen, in der Regel wesentlich niedriger sind als die Rippen und die ebenfalls die Form von Rippen haben können. Des weiteren können diese Erhe- bungen auch nur Rippenausschnitte oder bolzen-oder stiftartige Ausbuchtungen darstellen. Diese Erhebungen haben die Funktion, die gegenseitige Positionierung von Verbundformkörper (A) und Kunststoffformkörper (B) vor dem Zusammenfügen zu erleichtern bzw. zu optimieren und dienen somit als Fixier-bzw. Positionier- hilfe.

Die erfindungsgemäßen Hohlprofilverbundbauteile erhält man übli- cherweise dadurch, dass man an den Stellen, an denen die Rippe- nenden z. B. des Kunststoffformkörpers (B) auf der Oberfläche des hinterspritzten Kunststoffmaterials (A2) des Verbundformkör- pers (A) zu Anlage gelangen, diese mit dem Kunststoffmaterial (A2) über die gesamte Auflagefläche, oder nur über Teile davon, verschweißt oder verklebt. Geeignete Schweißtechniken stellen das Vibrations-, Ultraschall-, Heizelement-oder Laserschweißen dar.

Bevorzugt werden die Bauteile (A) und (B) vibrationsverschweißt, z. B. nach dem in der WO 97/17189 beschriebenen Verfahren.

Soll der Kunststoffformkörper (B) über seine Rippen mit dem hin- terspritzten Kunststoffmaterial (A2) verklebt werden, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Rippen über deren gesamte Länge, oder auch nur in Teilen, mit entsprechenden Klebeflanschen zu versehen, wodurch die Klebefläche nicht nur die Rippenkante, son- dern eine wesentlich breitere Klebefläche umfasst. Geeignete Kle- ber stellen z. B. handelsübliche Epoxid-und Polyurethankleber dar. Die zu verklebenden Flächen können in bekannter Weise zur Herstellung einer intensiveren Verbindung auch vorbehandelt wer- den, z. B. mittels Beflammung oder indem man zunächst einen Primer aufträgt.

Es hat sich insbesondere bei großflächigen Bauteilen als vorteil- haft herausgestellt, auf dem Kunststoff formkörper (B) eine Viel- zahl an vorzugsweise im wesentlichen parallel verlaufenden Rippen vorzusehen. Die Rippen weisen in der Regel eine Höhe auf, die es ermöglicht, sämtliche Rippenoberkanten an der Oberfläche des Hin- terspritzmaterials (A2) des Verbundformkörpers (A) zur Anlage zu bringen, d. h. der Rippenkantenverlauf bzw. die Rippenkontur ist dem Verlauf der hinterspritzten Kunststoffmaterialschicht (A2) an der jeweiligen Fügefläche nachgeformt.

Die Rippenzwischenräume können vor dem Zusammenfügen von Verbund- formkörper (A) und Kunststoffformkörper (B) zwecks zusätzlicher Geräusch-oder Wärmedämmung mit einem Schaummaterial, z. B. mit Polyurethan-, Polypropylen-oder Polyethylenschaum, oder mit ei- nem Fasermaterial wie Glaswolle ausgefüllt werden. Je nach Bedarf können sämtliche oder nur einzelne der Rippenzwischenräume mit den vorgenannten Materialien ausgefüllt werden.

Ein Ausschäumen der Rippenzwischenräume ist insbesondere auch dann von Vorteil, wenn eine dauerhafte Verbindung zwischen Ver- bundformkörper (A) und Kunststoffformkörper (B) durch eine Viel- zahl an Schnapphaken bzw.-verbindungen, z. B. dadurch, dass die an der Oberfläche der hinterspritzten Kunststoffmaterialschicht (A2) angebrachten Hakenelemente in entsprechend geformte Aufnahme- oder Durchlassöffnungen in den Rippen eingreifen können, erzeugt wird. Eine geeignete Schnapphakenverbindung findet sich bei- spielsweise in der DE-A 198 35 877 beschrieben, auf die hiermit ausdrücklich Bezug genommen wird. Das Ausschäumen der Rippenzwi- schenräume führt in diesem Fall zu einer irreversiblen Arretie- rung der Schnapphakenverbindungen.

Beispielsweise aus Gründen der Gewichtsreduzierung ist es insbe- sondere bei großflächigen Hohlprofilverbundbauteilen in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung möglich, in dem Kunst- stoffformkörper (B) insbesondere in den Rippenzwischenräumen Aus- sparungen, z. B. in Form von Langlöchern, vorzusehen. Darüber hin- aus können diese Aussparungen auch dazu genutzt werden, Funkti- onselemente, z. B. Sende-und/oder Empfangseinheiten von Antennen- modulen, in das Hohlprofilverbundbauteil zu integrieren. Bei- spielsweise lässt sich auf diese Weise ein Fahrzeugheckdeckel mit einem Antennenmodul ausstatten.

Des weiteren können auf der Oberfläche der hinterspritzten Kunst- stoffmaterialschicht (A2) nicht nur ein, sondern je nach Funktion und Größe des Hohlprofilverbundbauteils auch mehrere Kunststoff- formkörper (B) angebracht sein. Umgekehrt ist es gleichfalls mög- lich, mehrere Verbundformkörper (A) auf einem Kunststoffformkör-

per (B) anzubringen. Zwei oder mehr Bauteile (A) bzw. (B) können sowohl formschlüssig aneinander anliegen und/oder befestigt sein, als auch seitlich beabstandet voneinander angebracht sein.

Die vorgehend beschriebenen Rippen bzw. Stege werden in der Regel in Abhängigkeit von der Größe und dem Gewicht der zu verbindenden Bauteile (A) und (B) sowie von der Art des Rippenmaterials dimen- sioniert. Als geeignete Rippenbreiten haben sich Werte im Bereich von 0,5 bis 15 mm herausgestellt. Die Rippenhöhe kann ebenfalls in weiten Bereichen variieren und z. B. Werte im Bereich von 3 bis 100 mm annehmen. In einer gängigen Ausführungsform beträgt die Rippenhöhe in etwa das drei-bis zehnfache der Rippenbreite. Der Abstand der auf dem Kunststoffformkörper vorliegenden Rippen zu- einander liegt vorzugsweise im Bereich der doppelten Rippenhöhe, allerdings sind auch Rippenabstände im Bereich der vierfachen Rippenhöhe und darüber durchaus praktikabel.

Anhand von Zeichnungen wird die Erfindung nachstehend näher er- läutert.

Figur 1 zeigt in Draufsicht einen Verbundformkörper (A) und einen Kunststoffformkörper (B) vor dem Zusammenfügen.

Figur 2 zeigt einen Verbundformkörper (A) aus Folienschicht (A1) und Kunststoffmaterial (A2) und einen Kunststoffformkörper (B) vor dem Zusammenfügen im Querschnitt.

Figur 3 zeigt ein aus Verbundformkörper (A) und Kunststoffform- körper (B) mittels Vibrationsschweißen zusammengefügtes Hohlpro- filverbundbauteil im Querschnitt.

Figur 4 zeigt in Teilen ein Hohlprofilverbundbauteil, bei dem Verbundformkörper (A) und Kunststoffformkörper (B) verklebt sind.

Figur 1 sind die ein Hohlprofilverbundbauteil bzw. eine Dachla- melle bildenden Bauteile (A) und (B) vor dem Zusammenfügen zu entnehmen. Bei dem Kunststoffformkörper (B) handelt es sich um ein schalenförmig ausgelegtes faserverstärktes Spritzgussteil mit acht parallelen Rippen (1). Die das Bauteil umlaufende bzw. be- grenzende Rippe (2) befindet sich in etwa auf der gleichen Höhe wie die übrigen Rippen im inneren des Bauteils, so dass die Un- terseite (3) des Bauteils (A), d. h. die Kunststoffmaterialschicht (A2) auf allen Rippen bzw. Wülsten zur Anlage gelangt und ver- schweißt oder verklebt werden kann. Man erhält ein vollständig geschlossenes Hohlprofil. Bei dem Verbundformkörper (A) handelt es sich um eine mit einem faserverstärkten Material hinter- spritzte Mehrschichtfolie.

Figur 2 verdeutlicht den Verbundaufbau von Bauteil (A) aus Folie (4) und Hinterspritzmaterial (5), das auf den Rippenenden (6) des Kunststoffformkörpers (B) zur Auflage gelangt und verklebt bzw. vorzugsweise verschweißt wird (s., a. Figur 3).

Figur 4 ist eine Ausführungsform des Hohlprofilverbundbauteils, bei der die Bauteile (A) und (B) über innere (7) und äußere (8) Klebeflansche miteinander verbunden sind, im Querschnitt. Die Rippen werden in diesem Fall durch U-förmige Bögen gebildet, die gegenüber den Rippen in den Figuren 2 und 3 über verbreiterte Rippenenden, so genannte Klebeflansche verfügen. Die Klebeschicht (9) kann über die gesamte Breite des Klebeflansche (7) bzw. (8) aufgetragen werden.

Mit den erfindungsgemäßen Hohlprofilverbundbauteilen sind groß- flächige Kunststoffformteile zugänglich, die über ein geringes Eigengewicht verfügen, gleichzeitig jedoch mechanisch stark be- lastbar sind und z. B. eine hohe Steifigkeit aufweisen. Des wei- teren ist die Wärmeausdehnung dieser Verbundbauteile sehr gering.

Auch verziehen sich die Verbundbauteile im Fertigungsprozess so- wie im Anschluss daran nicht oder nur geringfügig. Des weiteren beobachtet man bei den erfindungsgemäßen Hohlprofilverbundbautei- len im Klimatest (Temperaturwechseltest) keine bzw. nur eine ge- ringe reversible Verformung, diese Verbundbauteile sind also äu- ßerst form-bzw. dimensionsstabil. Insbesondere bei reversibler Abkühlung auf Temperaturen unter 0°C wird keine oder nur noch eine sehr geringe Verformung beobachtet. Von Vorteil ist weiterhin deren sehr gute Oberflächenqualität, die regelmäßig den von der Automobilindustrie geforderten Class-A-Vorgaben entspricht, d. h. es wird ein dem Uni-oder Metallic-Lack im wesentlichen entspre- chender Farb-und Qualitätseindruck erreicht. Darüber hinaus bil- den sich die angeschweißten oder angeklebten Rippen nicht auf der Folienseite des Verbundbauteils ab. Schließlich sind für die er- findungsgemäßen Hohlprofilverbundbauteile nur wenige Einzelbau- teile erforderlich. Zudem lassen sich Zusatzfunktionen wie Halte- und Befestigungselemente, beispielsweise über geeignete Werk- zeuge, beim Spritzgießen von vorneherein. integrieren, zusätzliche Anformschritte entfallen. Von Vorteil ist weiterhin, dass Dekore- lemente bereits bei der Herstellung der Einzelbauteile des erfin- dungsgemäßen Hohlprofilverbundbauteils auf einfache Weise sowohl beim Verbundformkörper (A) als auch beim Kunststoffformkörper (B) integriert werden können, so dass beispielsweise die nachträgli- che Anbringung eines Dachhimmels entfallen kann.

Die beschriebenen Hohlprofilbauteile eignen sich z. B. als Dachmo- dule für Kraftfahrzeuge, wobei diese sowohl als großflächige ein- stückige Dachmodule als auch als Deckelelemente oder Dachlamellen

für mehrteilige Dachmodule verwendet werden können. Bei aus meh- reren Dachlamellen gebildeten Dachmodulen verlaufen diese im wesentlichen parallel zueinander. Selbstverständlich kommen die erfindungsgemäßen Hohlprofilverbundbauteile auch für weitere Karosseriebauteile wie Klappen, z. B. Serviceklappen, Kofferraum- bzw. Heckdeckel, Kühlergrills oder Motorhauben in Frage. Daneben können diese Verbundbauteile u. a. auch als Rasenmäherabdeckungen oder Türbeplankungen eingesetzt werden.

Beispiele : Experimentell wurde das temperaturabhängige Verzugsverhalten ei- nes erfindungsgemäßen Hohlprofilverbundbauteils anhand einer Dachlamelle untersucht.

Als Folienschicht (A1) wurde eine PMMA/PMMA/ASA-Mehrschichtfolie Senotop VP CM 1A99-08-06 der Firma Senoplast (Piesendorf, Öster- reich) eingesetzt.

Als Kunststoffmaterial (A2) wurde zum Hinterspritzen eine mit 30 Gew.-% an Fasern verstärkte PBT/ASA-Mischung (UltradurS 4090 G6 ; BASF AG) verwendet.

Die hinterspritzten Verbundformteile (A) wurden mit Hilfe eines Standardspritzgussverfahrens hergestellt. Dazu wurde die Folien- schicht (A1) in dem Spritzgüsswerkzeug positioniert und mit dem Kunststoffmaterial (A2) zu einem Verbundformkörper (A) in einer Größe von 840 x 190 x 3,7 mm hinterspritzt.

Für die Herstellung des Kunststoffformkörpers (B) wurde eine mit 20-Gew.-% an Glasfasern verstärkte PBT/ASA-Mischung (UltradurS 4090 G4 ; BASF AG) eingesetzt.

Der Kunststoffformkörper (B) wurden ebenfalls mittels Standard- spritzgießtechnik hergestellt. Die Werkzeugform enthielt auf ei- ner Seite acht (8) im wesentlichen parallel verlaufende Vertie- fungen für die Ausbildung der Rippenstruktur und hatte in etwa das Aussehen des in Figur 1 wiedergegebenen Bauteils (B). Die Rippenhöhe h betrug 12 mm, die Dicke der hinterspritzten Kunst- stoffmaterialschicht t (A2) betrug 2, 7 mm und die Dicke des Kunst- stoffformkörpers t (B) betrug 2,5 mm.

Der Verbundformkörper (A) und der Kunststoffformkörper (B) wurden mit einem Gerät der Firma Bielomatik, Neuffen, über. die auf der Oberfläche des Kunststoffmaterials (A2) anliegenden Rippenenden des Bauteils (B) vibrationsgeschweißt.

Die erhaltenen Dachlamellen wurden an ihren regulären Befest- igungspunkten an den Seitenflächen gehalten und dem folgenden Klimawechseltest unterzogen : 1. Aufheizen von 20 auf 80°C, 2. halten bei 80°C für 30 min, 3. abkühlen auf 20°C, 4. halten bei 20°C für 30 min, 5. abkühlen auf-20°C, 6. halten bei-20°C für 30 min, 7. aufwärmen auf 20°C und 8. halten bei dieser Temperatur für 30 min.

Die auf die jeweilige Temperaturänderung zurückgehende Wölbung- änderung bzw. Verformung wurde in der Bauteilmitte der Dachla- melle, und zwar an der Vorder-und an der Rückkante bestimmt. Die an der Vorderkante gemessene Verwölbungsneigung, d. h. die Höhen- differenz zwischen dem bei-20 (+20) und dem bei +80°C gemessenen Auslenkungswert lag im Bereich von 1,5 mm (1,3 mm), für die Rück- kante wurde ein entsprechender Wert von 0,9 mm (0,9 mm) ermit- telt.

Die gemessenen Verformungen der erfindungsgemäßen Dachlamelle waren so gering, dass auch bei Verwendung mehrerer Dachlamellen im Modulverbund keine Undichtigkeiten aufgetreten sind. Die Ver- formungen traten auch im Lamellenverbund, d. h. bei einem Dachla- mellenmodul nicht in Erscheinung. Die erfindungsgemäßen Hohlpro- filverbundbauteile zeigten zudem nach der Entnahme aus dem Form- werkzeug nur einen sehr geringen Verzug. Besonders auffällig war auch, dass die erfindungsgemäßen Hohlprofilverbundbauteile unter Kälteeinwirkung keine oder nur eine sehr geringe Verformung zeig- ten.