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Title:
HOMOGENEOUS, IN PARTICULAR MULTICOLOURED PLASTIC WEB OR PLATE, AND PROCESS FOR PRODUCING IT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1989/005835
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a homogeneous, in particular multicoloured plastic web or plate, based on ethylene vinyl acetate copolymer (EVA) as binder with a filler content of 30 of 80 wt. %, and a process for producing it. In other embodiments the binder contains, in addition to the 70 to 85 wt. % of EVA, polypropylenes to improve the processability (tendency to adhere), EPDM to improve the flexibility, and polyethylenes to reduce the tendency to soiling. In the process described, several additives, each consisting of a binder containing at least some ethylene vinyl acetate copolymer, up to 80 wt. % of fillers and up to 5 wt. % of pigments, are mixed, plasticized and granulated or comminuted to form granules or chips of assorted colours which are mixed and, possibly after other processing operations, pressed to form the plastic web or plates.

Inventors:
HOEVER ALEXANDER (DE)
SIMON MANFRED (DE)
SCHULTE HERBERT (DE)
BECKER JOSEF (DE)
WEISS RICHARD (DE)
KASELER HANS-JOACHIM (DE)
Application Number:
PCT/EP1988/001103
Publication Date:
June 29, 1989
Filing Date:
December 03, 1988
Export Citation:
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Assignee:
HUELS TROISDORF (DE)
International Classes:
B29C43/00; B29D7/00; C08J5/18; C08K3/00; C08K5/00; C08L31/04; D06N7/00; C08L23/08; (IPC1-7): C08L23/08; C08K3/00
Foreign References:
DE2129267A11972-12-28
US4191798A1980-03-04
US3156666A1964-11-10
FR2035670A51970-12-18
DE3546184A11987-07-02
EP0106148A21984-04-25
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Claims:
Patentansprüche
1. Homogene, insbesondere mehrfarbig strukturierte Kunst¬ stoffbahn oder platte auf der Basis von EthylenVinylace tatCopolymerisat als polymeres Bindemittel mit Gehalten von Füllstoffen und ggf. Hilfsstoffen, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß der Vinylacetatanteil im Gesamtansatz der Kunststoffbahn oder platte 3 bis 14 Gew.% und der Anteil der Füllstoffe einschließlich der Hilfsstoffe 35 bis 80 Gew.% des Gesamtansatzes betragen.
2. Kunststoffbahn oder platte nach Anspruch 1, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß als Bindemittel zusätzlich zu dem EVA ein OlefinHomopolymerisat oder ggf. OlefinCopolymerisat bzw. Terpolymerisat, vorzugsweise Polypropylen und/oder Polyethylen, enthalten ist.
3. Kunststoffbahn oder platte nach Anspruch 2, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das OlefinHomopolymerisat bzw. Olefin Copolymerisat in Mengen bis 15, vorzugsweise 2 bis 13 Gew.% des Gesamtansatzes enthalten ist.
4. Kunststoff ahn oder platte nach Anspruch 3, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß als OlefinHomopolymerisat ein solches Polypropylen verwendet wird, das die Klebetemperatur des Gesamtansatzes auf eine Temperatur > 160 °C und insbeson¬ dere > 190 °C heraufsetzt.
5. Kunststoffbahn oder platte nach Anspruch , dadurch ge kennzeichnet, daß das Bindemittel a) 70 bis 85 Gew.% aus EVA, b) 10 bis 28 Gew.% aus PP, c) 1 bis 5 Gew.% aus EPDM und d) 0 bis 5 Gew.% aus PE zusammen 100 Gew.% und der Gesamtansatz aus I) 25 bis 35 Gew.% Bindemittel, II) 61 bis 74 Gew.% Füllstoff, III) 0 bis 2 Gew.% Antistatikum, IV) 0,1 bis 2 Gew.% Farbe, V) 0 bis 0,5 Gew.% Antioxidanz zusammen 100 Gew.% besteht.
6. Kunststoffbahn oder platte nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der VinylacetatGehalt 14 0 bis 35 Gew.% im Gesamtbindemittel beträgt.
7. Verfahren zur Herstellung von mehrfarbig strukturierten, homogenen Kunststoffbahnen oder platten nach Anspruch 1, bei dem mehrere jeweils einfarbig eingefärbte Ansätze auf 5 der Basis thermoplastischer Kunststoffe zu zueinander ver¬ schiedenfarbigen Granulaten bzw. Chips verarbeitet werden, die miteinander vermischt und ggf. nach weiteren Verfah¬ rensschritten abgepreßt werden zu den Kunststoffbahnen oder platten, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen σ zueinander verschiedenfarbigen Granulate bzw. Chips erhal¬ ten werden durch gleichmäßiges Mischen, vorheriges, gleichzeitiges oder anschließendes vollständiges Plastifi zieren und anschließendes Granulieren bzw. Zerkleinern ei¬ nes Ansatzes, enthaltend 20 bis 65 Gew.% eines Bindemittels, welches we¬ nigstens anteilig EthylenVinylacetatCopolymerisat enthält, 35 bis 80 Gew.% eines Füllstoffes und bis zu 5 Gew.% einer Farbkomponente. 0 .
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze, enthaltend Bindemittel, Füllstoffe und eine Farb¬ komponente, auf einem Walzwerk vollständig plastifiziert und gemischt sowie durch anschließendes Mahlen o. dgl. 5 zerkleinert werden zu den einzelnen zueinander verschie¬ denfarbigen Chips.
9. t.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansätze aus Bindemittel, Füllstoffen und der Farbkompo¬ nente mittels einer Mischeinrichtung bei einer Temperatur unterhalb der Erweichungstemperatur der eingesetzten Bin demittel gleichmäßig gemischt und anschließend in einem Extruder vollständig plastifiziert werden zu den einzel¬ nen, zueinander verschiedenfarbigen Granulaten.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge 0 kennzeichnet, daß die miteinander vermischten, zueinander verschiedenfarbigen Granulate bzw. Chips plastifiziert und durch Scherbeanspruchung unvollständig miteinander vermischt werden zu einer mehrfarbig marmorierten Masse, und daß diese mehrfarbig marmorierte Masse anschließend 5 ggf. nach weiteren Verfahrensschritten geformt und ab¬ gepreßt wird zu marmorierten, homogenen Kunststoffbahnen oder platten.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge 0 kennzeichnet, daß die miteinander vermischten, zueinander verschiedenfarbigen Granulate oder Chips mittels eines Ex¬ truders plastifiziert und durch Scherbeanspruchung unvoll¬ ständig miteinander vermischt werden zu einer mehrfarbig marmorierten Masse, die durch eine Düse gepreßt und granu 5 liert wird zu in sich mehrfarbig marmorierten Granulaten, die anschließend gegebenenfalls nach weiteren Verfah¬ rensschritten abgepreßt werden zu marmorierten, homoge¬ nen Kunststoffbahnen oder platten.
13. 0 12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die miteinander vermischten, zueinander verschiedenfarbigen Granulate oder Chips auf einem Walz¬ werk plastifiziert und durch Scherbeanspruchung unvoll¬ ständig miteinander vermischt werden zu einem mehrfarbig 5 marmorierten Walzfell, das anschließend abgepreßt wird zu marmorierten, homogenen Kunststoffbahnen oder platten. t 13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß die miteinander vermischten, zueinander verschiedenfarbigen Granulate oder Chips auf einem Walz¬ werk plastifiziert und durch Scherbeanspruchung unvoll 5 ständig miteinander vermischt werden zu einem mehrfarbig marmorierten Walzfell und daß dieses Walzfell anschließend durch Mahlen o. dgl. zerkleinert wird zu in sich mehrfar¬ big marmorierten Chips, die anschließend weiterverarbeitet werden zu marmorierten, homogenen Kunststoffbahnen oder 0 platten.
14. 14 Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Bindemittel wenigstens 50 Gew.% EthylenVinylacetatCopolymerisat enthält.*& 15.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus einem oder mehreren EthylenVinylace tatCopolymerisaten besteht, wobei der VinylacetatGehalt der EthylenVinylacetatCopolymere jeweils 14 bis 45 Gew. 20 % und bevorzugt 18 bis 40 Gew.% beträgt.
16. 16 Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der VinylacetatGehalt, bezogen auf den Gesamtansatz, 3 bis 14 Gew.% und bevorzugt 5 bis 10 Gew.% beträgt.*& 25.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß das Bindemittel neben 50 bis 99 Gew.% EthylenVinylacetatCopolymerisat 1 bis 50 Gew.% eines Olefin(Co) Polymerisats, insbesondere eines Polypropy 30 lenHomopolymerisats enthält, wobei der Anteil des Olefin (Co)Polymerisats am Gesamtansatz bis zu 15 Gew.% be¬ trägt.
18. 18 Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge 35 kennzeichnet, daß der Anteil des Füllstoffs am Gesamtan¬ satz 50 bis 75 Gew.% beträgt.
19. 19 Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge¬ kennzeichnet, daß als Füllstoff Kreide und/oder Kaolin eingesetzt wird.
20. 20 Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrfarbig marmorierten Granulate mittels eines Rän delwalzwerkes gemäß der DEPS 32 35 116C2 abgepreßt wer¬ den zu den marmorierten, homogenen Kunststoffbahnen.
21. 21 Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrfarbig marmorierten Granulate mittels einer Dop¬ pelbandpresse gemäß der DEOS 35 46 184A1 abgepreßt wer¬ den zu den marmorierten, homogenen Kunststoffbahnen.
22. 22 Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrfarbig marmorierten Chips mittels eines Rändel¬ walzwerkes gemäß der DEPS 32 35 116C2 abgepreßt werden zu den marmorierten, homogenen Kunststoffbahnen.
23. 23 Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrfarbig marmorierten Chips mittels einer Doppel¬ bandpresse gemäß der DEOS 35 46 184A1 abgepreßt werden zu den marmorierten, homogenen Kunststoffbahnen.
Description:
ι Beschreibung

Homogene, insbesondere mehrfarbig strukturierte Kunststoffbahn oder -platte sowie Verfahren zu deren Herstellung s

Technisches Gebiet;

Die Erfindung betrifft eine homogene, insbesondere mehrfarbig 0 strukturierte Kunststoffbahn oder -platte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu deren Herstellung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.

Unter homogenen Kunststoffbahnen oder -platten im Sinne der 5 vorliegenden Erfindung werden Flächengebilde verstanden, die einschichtig ausgebildet sind und deren physikalische Eigen¬ schaften von der Oberseite bis zur Unterseite gleichbleibend (homogen) sind. Solche homogenen Kunststoffbahnen oder -platten werden insbesondere verwendet als Bodenbelag und ggf. auch als 0 Wandverkleidung. Durch den homogenen Aufbau können diese Beläge auch bei starker Beanspruchung, insbesondere Abrieb, eingesetzt werden, da die optischen und physikalischen Eigenschaften der Oberfläche auch bei stärkerem Abrieb kaum verändert werden. Es sind auch nicht-homogene Bodenbeläge im Handel, die z.B. eine 5 dünne Oberflächenbeschichtung aufweisen, also mehrschichtig aufgebaut sind. Nicht-homogene Bodenbeläge sind jedoch bezüg¬ lich ihrer Gebrauchseigenschaften den homogenen Belägen weit unterlegen.

0 Wesentliche Kriterien für die Qualität mehrfarbig strukturier¬ ter Kunststoffbahnen oder -platten sind das ästhetische Er¬ scheinungsbild und das Verschleißverhalten.

Stand der Technik; 5

Homogene, mehrfarbig strukturierte Kunststoffbahnen oder -plat¬ ten sowie Verfahren zu ihrer Herstellung sind z.B. aus der DE-C-16 79 822 (=US-A-3,761,555) , DE-C2-32 35 166 (=EP-C2-

0 106 148), DE-C2-33 24 480, DE-Al-35 07 655 und EP-A2 0 227 029 bekannt, die sich jeweils mit der Herstellung mehr¬ farbig marmorierter, homogener Kunststoffbahnen aus thermopla¬ stischem Kunststoff auf der Basis von PVC befassen.

Die Verschleißfestigkeit (Abriebfestigkeit) der bekannten homo¬ genen Bodenbeläge hängt insbesondere von dem Füllstoffgehalt des bei der Herstellung verwendeten Ansatzes ab. Üblich sind Mischungen aus ca. 60 bis 80 Gew.-% weichmacherhaltigern PVC als Bindemittel, mit einem Weichmacheranteil von 40 bis 60 Gew.-%, sowie 20 bis 40 Gew.-% eines Füllstoffes wie z.B. Calciumcar- bonat. Die Verschleißfestigkeit eines solchen Belages nach dem Stand der Technik steigt dabei mit steigendem Bindemittelgehalt (Kunststoffanteil) an. Ein zu hoher Bindemittelanteil verteuert das Produkt jedoch wesentlich. Bislang mußte daher immer ein Kompromiß zwischen ausreichender Verschleißfestigkeit und an¬ nehmbaren Warenrohstof kosten gesucht werden.

In der gattungsgemäßen EP-A2-0 227 029 ist bereits die Verwen- düng von Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat (EVA) als Bindemit¬ tel für Bodenbeläge bekannt, wobei der EVA-Anteil im Gesamtan¬ satz 69 Gew.-% betrug. Derartige Bahnen oder Platten weisen zwar eine hohe Verschleißfestigkeit auf, sind jedoch wegen ihres hohen Vinylacetat-Gehaltes (ca. 20 % auf den Gesamtan- satz) oberhalb von ca. 80 °C klebrig und kaum zu verarbeiten. Darüber hinaus ist ein solcher Belag so weich, daß er nicht für Bodenbeläge einsetzbar ist.

Aus der DE-Al-32 41 395 (=US-A-4,455,344) ist ein Verfahren zur Herstellung eines insbesondere zum Spritzgießen verwendbaren, hochgefüllten Granulats aus 60 bis 90 % pulverförmigem Füll¬ stoff sowie zwei unterschiedlichen, pulverförmigen, thermopla¬ stischen Kunststoffen definierter Kornstruktur mit Anteilen von je 5 bis 35 % bekannt. Die unterschiedlichen Kunststoffpulver müssen unterschiedliche Schmelzpunkte aufweisen, da bei der Granulatherstellung nur eines der beiden Bindemittelkomponenten aufgeschmolzen wird. Bei diesem Verfahren entstehen inhomogene Granulate, in denen die höher schmelzende Komponente in kri-

stalliner, körniger Struktur verteilt ist. Als niedrig-schmel¬ zende Kornkomponente wird auch EVA erwähnt.

Bei allen bislang bekanntgewordenen Verfahren zur Herstellung mehrfarbig strukturierter Kunststoffbahnen oder -platten sind die Übergänge in der farblichen Strukturierung, insbesondere Marmorierung, nicht scharf begrenzt, sondern mehr oder weniger "verwaschen". Es war bislang nicht möglich, z.B. feinziselier¬ te, ornamentale Strukturen zu erzeugen.

Aufgabe

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, gattungsgemäße, mehrfarbig strukturierte, insbesondere marmorierte, homogene Kunststoffbahnen oder -platten dahingehend zu verbessern, daß das ästhetische Erscheinungsbild der Flächengebilde verbessert und die Verschleißfestigkeit, bezogen auf das Verhältnis von Bindemittelgehalt zu Füllstoffgehalt, erhöht wird.

Ein weiteres Anliegen der Erfindung ist es, ein bezüglich der physikalischen Eigenschaften den bekannten PVC-Belägen ebenbür¬ tiges oder überlegenes Produkt zur Verfügung zu stellen, das keine Weichmacher enthält.

Darstellung- der Erfindung

Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine homogene, insbeson¬ dere mehrfarbig strukturierte Kunststoffbahn oder -platte mit einem Bindemittel, Füllstoffen und ggf. Hilfsstoffen, wobei das Bindemittel überwiegend Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat ent¬ hält, der Vinylacetatanteil im Gesamtansatz der Kunststoffbahn oder -platte 3 bis 14 Gew.-% und der Anteil der Füllstoffe ein¬ schließlich der Hilfsstoffe 35 bis 80 Gew.-% des Gesamtansatzes betragen.

Es hat sich überraschend herausgestellt, daß der erfindungsge¬ mäße Einsatz eines Ansatzes, enthaltend ein Bindemittel, wel¬ ches wenigstens 50 Gew.-% Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat

enthält, sowie bis 80 Gew.-% eines Füllstoffes und bis zu 5 Gew.-% einer Farbkomponente, zu Kunststoffbahnen oder -platten führt, die gegenüber allen bekannten Belägen auf PVC-Basis weit überlegene physikalische Eigenschaften aufweisen. Insbesondere ist die Verschleißfestigkeit der erfindungsgemäß hergestellten Kunststoffbahnen und -platten im Vergleich zu vergleichbaren Produkten auf PVC-Basis um etwa 100 % besser bei gleichem Füll¬ stoffgehalt des Ansatzes und gleicher Verfahrenstechnik beim Herstellungsprozeß. Darüber hinaus erlaubt der erfindungsgemäße Einsatz eines Bindemittels auf der Basis von Ethylen-Vinylace- tat-Copolymerisat wesentlich höhere Füllstoffanteile im Gesamt¬ ansatz, als es bei Einsatz von weichmacherhaltigem PVC als Bin¬ demittel - wie nach dem Stand der Technik üblich - möglich wäre.

Der überraschend mögliche Einsatz hoher Füllstoffanteile kom¬ pensiert etwa den höheren Preis von EVA gegenüber PVC, so daß der erfindungsgemäße Belag auch in preislicher Hinsicht gegen¬ über PVC-Belägen konkurrenzfähig ist.

Weiterhin hat sich überraschend herausgestellt, daß auch die optischen (ästhetischen) Eigenschaften der erfindungsgemäß her¬ gestellten Kunststoffbahnen oder -platten den nach dem Stand der Technik bekannten wesentlich überlegen sind. Das erfin- dungsgemäße Verfahren erlaubt es erstmalig, mehrfarbig struktu¬ rierte und insbesondere marmorierte Beläge herzustellen, die eine scharfe Begrenzung der Farbübergänge bis in kleinste De¬ tails und keine "verwaschenen" Strukturen aufweisen.

Bei sonst gleicher Verfahrenstechnik weist ein Belag auf der Basis von weichmacherhaltigem PVC eher unklare Konturen in der Marmorierung auf, während ein erfindungsgemäß hergestellter Be¬ lag mit einem Bindemittel auf der Basis von Ethylen-Vinylace- tat-Copolymerisat scharf abgegrenzte, feinziselierte Farbstruk- turen aufweist.

Nach der vorliegenden Erfindung werden mehrere Ansätze, beste¬ hend jeweils aus einem Bindemittel, bis zu 80 % eines Füllstof-

fes und bis zu 5 % einer Farbkomponente, in einem ersten Ver¬ fahrensschritt zu in sich einfarbigen Granulaten .oder Chips verarbeitet. Einer der Ansätze kann dabei auch transparent ein¬ gestellt sein, also ohne Farbkomponente, während die übrigen Ansätze jeweils eine unterschiedliche Farbkomponente enthalten.

Als Füllstoffe können beispielsweise Kreide, Kaolin, Talkum, Holzmehl oder Quarzmehl eingesetzt werden. Zusätzlich können auch Verarbeitungshilfsmittel und Antistatika zugesetzt werden.

Das Bindemittel besteht ganz oder teilweise aus einem Ethylen- Vinylacetat-Copolymerisat (EVA), wobei auch verschiedene EVA- Typen miteinander gemischt werden können.

Bevorzugt werden EVA-Typen eingesetzt mit einem Vinylacetat-An¬ teil (VA-Anteil) von 14 bis 45 % des EVA-Anteils, wobei der VA- Anteil des Gesamtansatzes aus Bindemittel, Füllstoff, Farbkom¬ ponente und gegebenenfalls weiteren Hilfsstoffen etwa 3 bis 14 Gew.-% und der Anteil des Bindemittels 20 bis 65 Gew.-%, bevor- zugt 25 bis 50 Gew.-% und insbesondere 25 bis 40 Gew.-% des Ge¬ samtansatzes betragen sollte.

Insbesondere haben sich EVA-Typen mit einem VA-Anteil von 18 bis 40 Gew.-%, bezogen auf den EVA-Anteil, bewährt. Durch Ein- satz von Mischungen verschiedener Ethylen-Vinylacetat-Copolyme- risate mit unterschiedlichen Vinylacetat-Anteilen können die Materialeigenschaften des fertigen Belages, insbesondere bezüg¬ lich der Härte und des Verschleißverhaltens, beeinflußt werden, wobei höhere Vinylacetat-Anteile tendenziell zu weicheren und höhere Ethylen-Anteile im EVA-Copolymerisat zu härteren Kunst¬ stoffbahnen bzw. -platten führen.

Im Gegensatz zu PVC-Bodenbelägen handelt es sich bei dem erfin¬ dungsgemäßen Bindemittel um ein weichmacherfreies System, das trotzdem die Möglichkeit aufzeigt, je nach Acetatanteil im Co- polymerisat bzw. Bindemittelcompound, eine Bandbreite von har¬ ter bis weicher Einstellung zu erzielen, ohne die Nachteile weichmacherhaltiger Ansätze in Kauf nehmen zu müssen.

esentliche Nachteile weichmacherhaltiger Bindemittel sind;

- Weichmacher migrieren in den Klebstoff, mit dem Boden¬ oder Wandbeläge verklebt werden und können dadurch die Haftung derartig verschlechtern, daß es bei Belastungen zu Blasenbildungen oder sogar durch Schrumpfung, Versprödung und Rißbildung zur Zerstörung eines Bodenbelags kommen kann.

- Weichmacher können ausschwitzen, wodurch ein Bodenbelag zum Schmutzfänger wird, dessen Säuberung ein Problem dar- stellt.

- Weichmacher stellen ein Kanalisationssystem für migrie¬ rende Farbstoffe dar. Derartig penetrierte Verfärbungen lassen sich nicht mehr entfernen.

- Weichmacher, besonders die weltweit verwendeten Phthalsäu- reester, an erster Stelle DOP (Di-2-ethylhexylphthalat), sind bis zu einem gewissen Grad flüchtig und können die Luft entsprechend belasten.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Platten und Bahnen ist, daß ohne Zusatz von flüssigen Komponenten, wie sie bei Bodenbelägen als Weichmacher eingesetzt werden, ein sehr hoher Füllstoffanteil eingearbeitet werden kann, wobei die dabei erzielten Verschleißeigenschaften die von Weich-PVC-Bo- denbelägen weit übertreffen.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen homogenen Kunststoffbahnen oder -platten mit EVA als Bindemit¬ tel hochwertige Gebrauchseigenschaften, insbesondere bei der Verwendung als Bodenbeläge, bei Füllstoffgehalten bis 80 Gew.-%, insbesondere aber bei Füllstoffgehalten von 50 bis 75 Gew.-%, aufweisen, während im Gegensatz hierzu Beläge auf Basis von Weich-PVC bei hochwertigen Eigenschaften nur Füllstoffge- halte bis maximal 40 Gew.-% enthalten können.

Da reines EVA-Copolymerisat bei den Verarbeitungstemperaturen sehr klebrig ist und daher nur schwer verarbeitet werden kann, wird nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Mischung aus Ethylen-Vinylacetat-Copolymerisat und einem Ole-

1. fin-Homopolymerisat bzw. einem Olefin-Copolymerisat eingesetzt, wobei der Anteil des Olefin-(Co-)Polymerisats im Gesamtansatz etwa 0 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 13 Gew.-% und insbe¬ sondere 3 bis 10 Gew.-% beträgt. Der Anteil des Olefin-(Co-)-

5 Polymerisats im Bindemittel beträgt bevorzugt bis 40 Gew.-%, insbesondere bis 35 Gew.-%.

Bevorzugt werden Olefin-Homopolymerisate, und hiervon insbeson¬ dere Polyethylen und besonders bevorzugt Polypropylen einge- o setzt. Mit einer Polyolefinkomponente, insbesondere Homo-Po- lyolefinkomponente als zweiter Komponente im Bindemittel, wer¬ den, trotz des gegebenenfalls nur geringen Anteils im Gesamt¬ ansatz, einerseits die Verarbeitungscharakteristiken entschei¬ dend verbessert und andererseits überlegene Gebrauchseigen- 5 Schäften erzielt. Völlig überraschend wird insbesondere die Klebrigkeit bei Verarbeitungstemperatur aufgehoben bzw. der Klebebeginn zu höheren Temperaturen verschoben. Die Temperatur, bei der ein bestimmter Ansatz einen Klebebeginn aufweist, wird durch folgende Messung ermittelt; ein ca. 2 mm dicker und 10 mm 0 breiter Streifen einer durch Mischen, Plastifizieren und Ab¬ pressen hergestellten Platte des zu untersuchenden Ansatzes wird für 3 Minuten auf eine beheizte Koflerbank gelegt und ab¬ gezogen. Dabei wird die Temperatur ("Klebetemperatur") be¬ stimmt, bei der der Teststreifen beginnt, an der Koflerbank zu 5 haften.

Ein Ansatz, der z.B. aus 30 Gew.-% EVA mit einem VA-Gehalt von 28 Gew.-% und 69 Gew.-% Kreide sowie 1 Gew.-% Farbe besteht, weist eine "Klebetemperatur" von ca. 110 °C auf. Ein Ansatz aus 0 20 Gew.-% EVA (28 Gew.-% VA), 10 Gew.-% Polyethylen, 69 Gew.-% Kreide und 1 Gew.-% Farbe weist eine Klebetemperatur von ca. 135 °C und ein entsprechender Ansatz mit 27 Gew.-% EVA (28 Gew.-% VA) und 3 Gew.-% Polypropylen (Novolen 1300 E) eine Klebetemperatur von ca. 200 °C auf. 5

Der Zusatz von Polyolefinen in geringen Mengenanteilen bedingt allerdings höhere Verarbeitungstemperaturen, die aber durch die höheren Klebetemperaturen bei weitem überkompensiert werden.

Durch Zusatz des besonders bevorzugten Polypropylens zum EVA wird allerdings die Härte des fertigen Belages erhöht. Es wird daher nach einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung vorge¬ schlagen, in geringen Mengen von etwa 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf den Bindern!ttelanteil, ein Ethylen-Propylen-Mischpolymeri- sat (EPM/EPDM) einzusetzen. Der geringe Anteil vom EPDM (bzw. EPM) gleicht dabei die Erhöhung der Härte durch den Polypropy¬ lenzusatz wieder aus, ohne einen negativen Einfluß auf die Ver¬ arbeitungsbedingungen (Klebetemperatur) zu haben.

Der erfindungsgemäße Belag ist weniger anfällig gegenüber Ver¬ schmutzungen als weichmacherhaltige PVC-Beläge gleicher Härte. Überraschend hat sich herausgestellt, daß eine weitere Steige¬ rung der Unempfindlichkeit gegenüber Verschmutzungen dadurch erreicht werden kann, daß ein Polyethylen-Homopolymerisat in geringen Mengen, bevorzugt 1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf den Bin¬ demittelanteil, eingesetzt wird. Schon sehr geringe PE-Anteile von weniger als 3 Gew.-%, bezogen auf den Bindemittelanteil, und weniger als 1 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtansatz, verbes- sern das Verschmutzungsverhalten des erfindungsgemäßen Belages entscheidend.

Weitere bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen 2 bis 6.

Nach einer ersten bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Herstellung von zueinander verschiedenfarbigen, in sich jedoch einfarbigen Chips (erster Verfahrensschritt) auf einem handelsüblichen und dem Fachmann bekannten Walzwerk vor- genommen. Bevorzugt wird dabei zuerst die Bindemittel-Kompo¬ nente aufgegeben und bei etwa 110 bis 150° C plastifiziert, insbesondere bei einer Temperatur von etwa 120 bis 130° C. Falls zusätzlich zu einem EVA-Copolymerist noch weitere EVA-Ty¬ pen und/oder andere Bindemittel-Komponenten wie Polypropylen eingesetzt werden, werden diese in diesem Arbeitsgang gleich¬ zeitig homogen zu der thermoplastischen Bindemittelmasse ver¬ arbeitet. Auf das so plastifizierte Walzfell aus Bindemittel wird anschließend der Füllstoffanteil sowie ggf. die Farbkompo-

nente und weitere Hilfsstoffe aufgegeben und gleichmäßig mit dem . plastifizierten Bindemittel zu einem einfarbigen Walzfell geknetet, das anschließend, z.B. durch Mahlen, zerkleinert wird zu einfarbigen Chips. Mehrere Chargen jeweils einfarbiger, zu- einander jedoch verschiedenfarbiger Chips werden anschließend gemischt (zweiter Verfahrensschritt) und weiterverarbeitet. Die einzelnen Chips weisen eine Dicke, entsprechend der Dicke des Walzfells, von ca. 0,5 bis 5 mm, bevorzugt 1,5 bis 3 mm auf bei einem mittleren Durchmesser von 2 bis 15 mm, bevorzugt 3 bis 10 mm.

Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird zur Erzeugung von zueinander verschiedenfarbigen, in sich jedoch einfarbigen Granulate (erster Verfahrensschritt) der Bindemittelanteil und der Füllstoffanteil sowie ggf. die Farb¬ komponente sowie weitere Hilfsmittel in einem handelsüblichen, dem Fachmann bekannten Mischer unterhalb der Erweichungstempe¬ ratur der eingesetzten Bindemittel, insbesondere bei Raumtempe¬ ratur, gleichmäßig gemischt. Diese Mischung wird anschließend einem handelsüblichen Granulierextruder zugeführt und unter vollständiger Plastifizierung zu in sich einfarbigen Granulaten verarbeitet. Die einzelnen Granulatkörner weisen mittlere Ab¬ messungen von ca. 1 bis 10, bevorzugt 2 bis 8 und insbesondere 3 bis 5 mm auf. Mehrere Chargen jeweils einfarbiger, unterein- ander jedoch verschiedenfarbiger Chargen werden anschließend gemischt (zweiter Verfahrensschritt) und weiterverarbeitet.

Gegebenenfalls können auch Granulate und Chips gemäß den vor¬ stehend erläuterten Verfahrensweisen miteinander gemischt und erfindungsgemäß weiterverarbeitet werden.

Die Mischung aus zueinander verschiedenfarbigen, in sich jedoch einfarbigen Chips und/oder Granulaten kann im einfachsten Fall direkt abgepreßt werden zu den Kunststoffbahnen oder -platten, wobei die Chips bzw. Granulate eine Temperatur aufweisen müs¬ sen, die etwa der Plastifizierungstemperatur der eingesetzten Bindemittel entspricht bzw. darüber liegt, um ein Verschweißen der Chips bzw. Granulate miteinander zu erreichen. Das Abpres-

sen kann dabei entweder diskontinuierlich erfolgen, z.B. in Einzel- oder Etagenpressen bei Drücken von 2 bis 200 bar, oder kontinuierlich durch Flächendruck von 2 bis- 200 bar, beispiels¬ weise in Doppelbandpressen, oder schließlich im Kalander- oder Walzenverfahren durch Verpressen im Walzenspalt.

Die nach dieser einfachsten Verfahrensvariante hergestellten Bodenbeläge o.a. unterscheiden sich in ihrem optischen Erschei¬ nungsbild wesentlich von ähnlich hergestellten Belägen auf PVC- Basis, insbesondere ist die farbliche Strukturierung zwischen den einzelnen, miteinander verschweißten Granulaten bzw. Chips wesentlich deutlicher und schärfer.

Bevorzugt wird jedoch vor dem Abpressen in zwischengeschalteten Verfahrensschritten aus der Mischung zueinander verschiedenfar¬ biger, in sich jedoch einfarbiger Granulate bzw. Chips eine mehrfarbig marmorierte Masse erzeugt> die unmittelbar zu den Kunststoffbahnen oder -platten geformt und abgepreßt werden kann oder zunächst zu in sich marmorierten Chips oder Granu- laten verarbeitet werden kann, wonach diese in sich marmorier¬ ten Chips oder Granulate durch weitere Verfahrensmaßnahmen wei¬ terverarbeitet werden zu den Kunststoffbahnen oder -platten.

Die zunächst in sich einfarbigen, untereinander verschiedenfar- bigen Chips bzw. Granulate können nach einer ersten Verfahrens- Variante auf einem an sich bekannten Walzwerk zu einem mehrfar¬ big marmorierten Walzfell verarbeitet werden. Die einzelnen Chips bzw. Granulate werden dabei plastifiziert, miteinander verschweißt und unvollständig (inhomogen) vermischt (geknetet), um den Marmorierungseffekt zu erzeugen. Das marmorierte Walz¬ fell kann anschließend kontinuierlich oder diskontinuierlich abgepreßt werden, beispielsweise durch Etagenpressen, Walz¬ werke, Kalander, Doppelbandpressen o.a. Bevorzugt wird das mar¬ morierte Walzfell jedoch zerkleinert - z.B. durch eine Mühle - zu in sich marmorierten Chips, die anschließend weiterverarbei¬ tet werden.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung werden die zunächst in sich einfarbigen, untereinander verschiedenfarbigen Chips bzw. Granulate miteinander vermischt und mittels eines Extruders plastifiziert und durch Scherbeanspruchung unvoll- ständig miteinander vermischt (geknetet) zu einer mehrfarbig marmorierten Masse, die durch eine Düse gepreßt und granuliert wird zu in sich mehrfarbig marmorierten Granulaten, die an¬ schließend weiterverarbeitet werden. Der Extruder muß dabei ei¬ ne solche Schneckengeometrie aufweisen, daß eine zu starke Durchmischung bzw. Durchknetung der plastifizierten Masse ver¬ mieden wird; bevorzugt werden Einschnecken-Granulierextruder mit Schneckenlängen 8 bis 15 D eingesetzt.

Die wie vorstehend erzeugten, in sich marmorierten Chips oder Granulate werden anschließend - gegebenenfalls auch nach Mi¬ schung verschieden eingefärbter Chargen etc. - nochmals bis zur Plastifizierung erwärmt und abgepreßt zu mehrfarbig marmorier¬ ten Kunststoffbahnen oder -platten. Das Pressen erfolgt wieder¬ um durch kontinuierliche oder diskontinuierliche Verfahren, beispielsweise durch Etagenpressen, Walzwerke, Kalander oder Doppelbandpressen. Besonders bevorzugt werden dabei Walzwerke mit strukturierten Walzen, wie sie in der DE-PS 32 35 166-C2 beschrieben sind, sowie insbesondere Doppelbandpressen gemäß der DE-OS 35 46 184-A1. Überraschend hat sich herausgestellt, daß beim Abpressen mittels einer Doppelbandpresse gemäß der DE- OS 35 46 184-A1 die Verschleißeigenschaften der so hergestell¬ ten Kunststoffbahnen nochmals wesentlich günstiger liegen als bei mit herkömmlichen Walzwerken verpreßten Bahnen.

Nach dem Abpressen können die Kunststoffbahnen bzw. -platten nach Bedarf nach an sich bekannten Verfahren weiterbehandelt werden. Hierzu gehören insbesondere Spalten, oberflächliches Schleifen, Polieren, Prägen, Tempern, Zuschneiden etc.

Wege der Ausführung der Erfindung

Im folgenden wird die Erfindung anhand einiger Ausführungsbei- spiele näher erläutert;

Beispiel 1

Folgender Ansatz wurde eingesetzt:

Bindemittel: 30 Gew.-% EVA mit 28 Gew.-% VA-Anteil (Escorene

UL 00728, Fa. Exxon) Füllstoff: 69 Gew.-% Kreide (Juraperle MHM, Fa. Ulmer Füll¬ stoff) Farbe: 1 Gew.-% Zunächst wurde das Bindemittel auf ein Walzwerk, das auf 130°C beheizt war, gegeben und nach Bildung des Rohfelles mit Füll¬ stoff und Farbe versetzt (Walzzeit 10 Minuten) . Das so herge¬ stellte Fell wurde abgezogen, abgekühlt und anschließend auf einer Pallmann-Mühle mit einem Sieb von 5 mm Öffnung gemahlen. Auf diese Weise wurden unter Verwendung von vier verschiedenen Farbstoffen vier entsprechend eingefärbte Rohfelle hergestellt und zu Chips gemahlen. Eine Mischung dieser Chips wurde nach Füllung einer 2 mm dicken Preßform unter folgenden Preßbeding¬ ungen Druck 100 bar

Temperatur 130 °C

Preßzeit 5 Minuten zu Platten mit scharf strukturiertem mehrfarbigen Dessin mit den ausgezeichneten Eigenschaften eines Bodenbelages verpreßt.

Eigenschaften

Dicke [mm] Rohdichte [g cm~^ Shore-C-Härte nach DIN 53505 (Apr.1967) (10 s) Verschleißprüfung nach DIN 51963-A (Dez.1980): Gewichtsverlust [g] Dickenverlust [mm]

Beispiel 2

Folgender Ansatz aus

Bindemittel: 22,5 Gew.-% EVA mit 28 Gew.-% VA-Anteil (Riblene

D JV 1055X, Fa. Enichem)

7,5 Gew.-% Polypropylen (Novolen 1300E, Fa. BASF) Füllstoff: 48 Gew.-% Kreide (Calcilit 8, Fa. Alpha) 20 Gew.-% Kaolin (Typ RC 32, Fa. Sachtleben)

Farbe: 1 Gew.-%

Gleitmittel: i Gew.-% Calciumstearat (Ceasit I, Fa. Bärlo¬ cher) wurde in einem Papenmeier-Schnellmischer 3 Minuten bei Raumtem- peratur gemischt und kontinuierlich in einen Doppelschnecken- Extruder Reifenhäuser BT 55 eingefüllt, plastifiziert und über eine Lochplatte mit 3,5 mm Lochdurchmesser und rotierendem Mes¬ ser granuliert.

Die Temperaturen betrugen:

Schneckendrehzahl [U/min]: 50 Der Durchsatz betrug 75 [kg/h]

Das nach diesem Beispiel in vier verschiedenen Farben herge¬ stellte Granulat wurde gemischt und in eine 2 mm starke Form gefüllt und wie folgt verpreßt:

Druck 100 bar

Temperatur 150 °C

Preßzeit 5 Minuten

Die in strenger Linienführung strukturierte vierfarbige Platte hatte folgende Eigenschaften:

Dicke [mm] 2,028

Rohdichte [g cm -3 ] 1,715

Shore-C-Härte nach DIN 53505 (Apr.1967) 83,3 (10 s) Verschleißprüfung nach DIN 51963-A (Okt.1980):

Gewichtsverlust [g] 6,647

Dickenverlust [mm] 0,26

Beispiel 3

Die entsprechend dem Beispiel 2 hergestellten vier unterschied¬ lich eingefärbten Granulate wurden gemischt und auf einem Walz- werk bei einer Temperatur von 180° C zu einem marmorierten Roh¬ fell verarbeitet, wobei die Granulate im Walzenspalt durch Scherbeanspruchung miteinander verschweißt und unvollständig durchmischt wurden. Anschließend wurde das Rohfell zu einer Platte unter folgenden Bedingungen abgepreßt:

Druck: 110 bar

Temperatur: 160 °C

Preßzeit: 2 Minuten

Man erhielt eine fein strukturierte, mehrfarbige Platte mit marmorartigem Aussehen und folgenden physikalischen Eigenschaf¬ ten:

Dicke [mm] 2,047 Rohdichte [g cm" 3 ] 1,738

Shore-C-Härte nach DIN 53505 (Apr.1967) 77,3 (10 s) Verschleißprüfung nach DIN 51963-A (Dez.1980):

Gewichtsverlust [g] 5,15

Dickenverlust [mm] 0,20

Beispiel 4

Entsprechend Beispiel 2 wurden vier Chargen unterschiedlich eingefärbter Granulate hergestellt und in folgendem Verhältnis gemischt

weiß 40 Gew.-% beige 40 Gew.-% grau 20 Gew.-% braun 20 Gew.-%

Diese Granulat-Mischung wurde in einem Einschnecken-Extruder mit einem Schneckendurchmesser D von 42 mm, Länge 12 D, durch eine Lochscheibe mit einem Lochdurchmesser von 2,7 mm gepreßt und granuliert. Die eingefüllten Granulate wurden dabei plasti¬ fiziert, miteinander verschweißt und unvollständig durch die Scherkräfte gemischt (geknetet), so daß die einzelnen Farben erhalten blieben, die einzelne Granulate aber verschmolzen wur¬ den zu einer marmorierten Masse, die anschließend wiederum gra¬ nuliert wurde zu in sich marmorierten Granulaten.

Die Extrusionbedingungen waren:

Schneckenumdrehungsgeschwindigkeit 60 U/Minute

Temperatur 145 °C

Schneidmesser 1200 U/Minute

Das noch heiße, in sich marmorierte Granulat wurde über ein Transportsystem und eine Schüttvorrichtung zu einer Schicht mit weitgehender konstanter Schütthöhe geschüttet. Die Formstück¬ schicht wurde vorgewärmt mit Infrarot-Strahlern und unter Wärme und Druck in einer kontinuierlich arbeitenden Doppelbandpresse gemäß der DE-OS 35 46 184-A1 verdichtet. Die Temperatur der Heiztrommel betrug 180 °C. Die zweite Hälfte der Presse wurde gekühlt und die ca. 5 mm starke abgekühlte Bahn mittig kontinu¬ ierlich gespalten und jeweils beidseitig geschliffen, wobei die Oberseite mit einem Schleifband mit 100er Korn und die Unter¬ seite mit einem Schleifband mit 50er Korn auf eine Endstärke von 2,2 mm gebracht wurde. Der entstehende Schleifstaub kann ggf. gemäß Beispiel 10 wiederverwendet werden.

IS

Die so kalibrierte Bahnenware kann ggf. zu Platten geschnitten oder auch mit zusätzlicher Oberflächenprägung bzw. -glättung weiterverarbeitet werden.

Es entstanden Platten und Bahnen mit fein ziselierten, orna¬ mentartigen, klar u rissenen, mehrfarbigen Strukturierungen.

Eine zusätzliche Prägung bzw. Glättung kann beispielsweise er¬ folgen durch Erwärmen der geschliffenen Bahn auf ca. 100 °C und anschließendes Prägen in einem Prägewerk mit verchromten Walzen (Rauhtiefe 7 um) .

Aus der geschliffenen Bahn können auch Platten gestanzt und in einer Presse unter folgenden Bedingungen geprägt werden:

Druck: 100 bar

Temperatur: 120 °C

Preßzeit: 15 Minuten

Die physikalischen Eigenschaften waren (nach dem Kalibrieren) :

Dicke [mm] 2,027

Rohdichte [g cm "3 ] 1,710

Shore-C-Härte nach DIN 53505 (Apr.1967) 77,0 Verschleißprüfung nach DIN 51963-A (Dez.1980): Gewichtsverlust [g] 3,5

Dickenverlust [mm] 0,14

Besonders bemerkenswert sind bei dieser Verfahrensweise die ge¬ genüber dem Beispiel 3 nochmals wesentlich verbesserten Ver- Schleißeigenschaften trotz Verwendung eines gleichen Ansatzes.

Beispiel 5

Folgender Ansatz

Bindemittel: 30 Gew.-% EVA mit 28 Gew..-% VA (Riblene DJV

1055X, Fa. Enichem) Füllstoff: 68,5 Gew.-% Kreide (Juraperle MHM) Farbe: 1,0 Gew.-% Antistatikum: 0,5 Gew.-% (Hostalub FA 1, Fa.Hoechst)

wurde entsprechend Beispiel 2 in vier verschiedenen Einfärbun- gen granuliert und die in sich einfarbigen Granulate zu glei¬ chen Teilen gemischt. 81,5 Gew.-Teile dieser Granulatmischung wurden anschließend mit 18,5 Gew.-Teilen eines EVA-Granulates (transparent, 28 Gew.-% EV, Typ: Riblene D JV 1055X) gemischt und entsprechend Beispiel 4 verarbeitet.

Die physikalischen Eigenschaften wiesen eine besonders hohe Ab¬ riebfestigkeit aus, die bei Weich-PVC-Bodenbelägen bei einem derartig hohen Füllgrad bei weitem nicht erreicht werden kön¬ nen.

Eigenschaften

Dicke [mm] 2,146

Rohdichte [g cm" 3 ] 1,517 Shore-C-Härte nach DIN 53505 (Apr.1967) 64,6

Verschleißprüfung nach DIN 51963-A (Dez.1980): Gewichtsverlust [g] 2,0

Dickenverlust [mm] 0,091

Beispiel 6

Ein Ansatz gemäß Beispiel 2 wurde in einem Henschelmischer 3 Minuten bei Raumtemperatur gemischt, und kontinuierlich über Zellenradschleuse und Dosiervorrichtung (Förderschnecke) in ei- nem Werner & Pfleiderer-Extruder Kombiplast, bestehend aus ei¬ ner Doppelschnecke ZDSK mit Förder- und Knetzonen und einer EinfachaustragsSchnecke AES mit Lochscheibe (Bohrungen 3,5 mm) und rotierendem Schneidmesser, zu Granulat verarbeitet.

Die so in vier verschiedenen Farben hergestellten Granulate wurden entsprechend Beispiel 4 weiterverarbeitet.

Es wurden fein strukturierte Dessinierungen erhalten.

Beispiel 7

Ein Ansatz gemäß Beispiel 2 wurde mit 3 Gew.-% eines Antistati- ums (Natriumalkylsulfonat, Typ Lankrostat DP 6337, Fa. Lankro) vermischt und entsprechend den Beispielen 2 und 4 verarbeitet. Neben den aus den übrigen Beispielen bekannten physikalischen Eigenschaften hatte dieser Ansatz einen Ableitwiderstand nach DIN 51953 von 2,8 x 10 δ Ohm. Es ließ sich auf dieser Basis ein leitfähiger Bodenbelag herstellen.

Beispiel 8

Der entsprechend dem Beispiel 6 zu Granulat verarbeitete Ansatz gemäß Beispiel 2 wurde in 4 Farben gefertigt, diese in einem Gewichtsverhältnis von 4:4:1:1 gemischt und entsprechend dem Beispiel 4 in einem Einschneckenextruder zu marmorierten Gra¬ nulaten granuliert.

Die Extrusionsbedingungen waren

Schneckenumdrehungszahl 60 U/min

Temperatur 125 bis 130 °C

Durchsatz 40 kg/h

Schneidmesserumdrehungszahl 1200 U/min .Das noch heiße, marmorierte Granulat wurde über ein Transport¬ system in ein Walzwerk, entsprechend der DE-PS 32 35 166 C2, mit gerändelten Walzen gefüllt, das folgende Charakteristika aufwies: Das Zweiwalzenwerk ist besonders profiliert und er-

i laubt es, ein kompaktes, homogenes Walzfell ohne weitere Nach¬ behandlung in 2 bis 3 mm Stärke mit Oberflächenprofilierung zu erzeugen. Die Strukturierung der Walzenoberfläche besteht im ' einzelnen aus z.B. stumpfen Pyramiden, die spiralförmig ein Py- 5 ramidennetz auf der Walzenoberfläche bilden. Die Oberflächen¬ struktur kann aber auch zylindrisch, rechteckig, quadratisch oder rhombenförmig sein. Es entsteht eine weitgehend richtungs¬ freie Dessinierung.

0 Die so erhaltene Bahn wurde einseitig auf 2,1 bis 2,2 mm ge¬ schliffen und in einer Presse bei 140 °C, 100 bar in 30 min. mit einer glatten Oberfläche geprägt. Die geschliffene Bahnen¬ ware ließ sich ebenfalls über eine Band- und/oder Walzenprägung glätten. Man erhielt im Vergleich zu einem PVC-Ansatz eine 5 feinstrukturierte und körnige Dessinierung, wohingegen die Strukturen bei Weich-PVC sehr grob- und größerflächig ausfal¬ len.

Die physikalischen Eigenschaften waren: Eigenschaften 0 Dicke [mm] 2,027

Rohdichte [g cm "3 ] 1,710

Shore-C-Härte nach DIN 53505 (Apr.1967) 72,0

Verschleißprüfung nach DIN 51963-A (Dez.1980): Gewichtsverlust [g] 4,5 5 Dickenverlust [mm] 0,18

Beispiel 9

Das noch heiße, marmorierte Granulat entsprechend Beispiel 8 wurde über ein Transportsystem und eine Schüttvorrichtung zu einer Schicht mit weitgehender konstanter Schütthöhe geschüt¬ tet. Die Formstückschicht wurde vorgewärmt mit Infrarot-Strah¬ lern und unter Wärme und Druck in einer kontinuierlich arbei¬ tenden Doppelbandpresse gemäß der DE-OS 35 46 184-A1 verdich¬ tet. Die Temperatur der Heiztrommel betrug 180 °C. Die zweite Hälfte der Presse wurde gekühlt und die ca. 5 mm starke abge¬ kühlte Bahn mittig kontinuierlich gespalten und jeweils beid- seitig geschliffen, wobei die Oberseite mit einem Schleifband

mit 100er Korn und die Unterseite mit einem Schleifband mit

50er Korn auf eine Enstärke von 2,2 mm gebracht wurde.

Die physikalischen Eigenschaften waren

Dicke [mm] 2,200

Rohdichte [g cm "3 ] 1,710

Shore-C-Härte nach DIN 53505 (Apr.1967) 77,0 Verschleißprüfung nach DIN 51963-A (Dez.1980):

Gewichtsverlust [g] 3,4

Dickenverlust [mm] 0,13

Ein Vergleich der Beispiele 8 und 9 zeigt, daß das ab¬ schließende Abpressen der Granulat-Mischung einen entscheiden¬ den Einfluß auf die Verschleißfestigkeit der Kunststoffbahnen hat: Während die mittels eines profilierten Walzenpaares herge¬ stellte Bahn einen Dickenverlust von 0,18 mm bei der Ver¬ schleißprüfung nach DIN 51963-A (Dez.1980) aufwies, betrug der entsprechende Meßwert nach Beispiel 9 0,13 mm. Zu bemerken ist dabei, daß die Bahn nach Beispiel 8 immer noch wesentlich bes- sere Verschleißeigenschaften aufweist als herkömmliche Bahnen auf PVC-Basis mit gleichem Füllstoffanteil.

Beispiel 10

Entsprechend Beispiel 2 wurden vier Chargen unterschiedlich eingefärbter Granulate hergestellt und in folgendem Verhältnis gemischt

weiß 40 Gew.-% beige 40 Gew.-% grau 20 Gew.-% braun 20 Gew.-%

Diese Granulat-Mischung wurde mit 20 Gew.-% eines Schleifstau- bes, wie er gemäß Beispiel 4 erhalten wurde, gemischt und in einem Einschnecken-Extruder mit einem Schneckendurchmesser D von 42 mm, Länge 12 D, durch eine Lochscheibe mit einem Loch- durchmesser von 2,7 mm gepreßt und granuliert.

Zusätzlich zu den so hergestellten marmorierten Granulaten wur¬ de ein Randbeschnitt von Bahnenware gemäß Beispiel 4 mit einer

l Condux-Schneidmühle Typ CS 300/400 N 2 mit 14 mm Sieb zu Chips vermählen, mit einem Anteil von 25 Gew.-% untergemischt sowie mit einem Rändelwalzwerk nach Beispiel 8 weiterverarbeitet. Im Gegensatz zu PVC-Materialien, bei denen der Zusatz von Regene-

5 rat-Material zu gravierenden optischen Veränderungen der ferti¬ gen Kunststoffbahnen führt, wiesen die Bahnen gemäß Beispiel 10 die gleiche farbliche Struktur auf wie ohne Regeneratanteil ge¬ fertigte Bahnen.

o Um die überlegenen physikalischen Eigenschaften des erfindungs¬ gemäßen Verfahrens zu verdeutlichen, wurden Vergleichsversuche mit verschiedenen Ansätzen gemacht, wobei in der nachfolgenden Tabelle jeweils ein Ansatz auf Basis EVA mit Polypropylenbei¬ mischung als Bindemittel einem solchen auf Basis Weich-PVC ge- s genübergestellt ist. Die Verschleißwerte wurden nach DIN 51963-A (Dez.1980) als Dickenverlust bestimmt. Die Füllstoffe und die Verfahrensweise wurden für alle Versuche gemäß Beispiel 3 gewählt, lediglich der Bindemittelanteil wurde von 25 Gew.-% bis 97 Gew.-% variiert. Beim Weich-PVC-Ansatz konnten Füll- 0 stoffanteile über ca. 60 Gew.-% nicht realisiert werden. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.

Die Tabelle 1 zeigt die um durchschnittlich 100 % höhere Ver¬ schleißfestigkeit des erfindungsgemäßen Belages gegenüber einem 5 nach gleichem Verfahren hergestellten Weich-PVC-Belag mit je¬ weils gleichem Füllstoffanteil.

0

5

Tabelle 1

Ansatz Ve schleißeigenschaf (Dickenverlust)

**

Bindemittel Füllstoff EVA* Weich-PVC Masse-% Masse-% fmml rmml

25 7

30 70

45 55

50 50

60 40

64 36

70 30

80 20

97 3 * 75 Gew.-% EVA (mit 28 Gew.-% VA-Anteil) und 25 Gew.-% Polypropylen (Novolen 1300 E, Fa. BASF)

** 70 Gew.-% Kreide (Calcilit 8) und 30 Gew.-% Kaolin In der nachfolgenden Tabelle 2 sind weitere Ausführungsbei- spiele der Erfindung (Beispiele 1, 11-15) mit unterschiedlichen Bindemitteln und Füllstoffen aufgeführt. Alle Beispiele wurden nach dem Verfahren gemäß Beispiel 1 durchgeführt, lediglich der Ansatz wurde variiert.

In der Tabelle 3 sind weitere Vergleichsbeispiele 16 bis 21 an- gegeben, bei denen jeweils ein gleichartiges Bindemittel mit unterschiedlichen Mengenanteilen eines Füllstoffes verarbeitet wurde. Die Verfahrensparameter entsprechen Beispiel 1.

In der Tabelle 4 sind schließlich die Ausführungsbeispiele 22 bis 25 gegenübergestellt, um den Einfluß der nach einer bevor¬ zugten Ausgestaltung der Erfindung eingesetzten Polyolefine als Zusatz zum Bindemittel zu erläutern. Es werden diejenigen Po¬ lyolefine und bevorzugt Polypropylene .eingesetzt, die die Kle¬ betemperatur des Gesamtansatzes erhöhen, bevorzugt auf Tempe- raturen > 190° C.

Tabelle 2

Beispiel Ansatz Shore-C-Härte Verschleißprüfung DIN 53505 nach DIN 51963-A (April 1967) als Dickenverlust [mm]

30 Gew.-% EVA(28%VA) 69 Gew.-% Kreide 77,3 0,167 1 Gew.-% Farbe

11 25 Gew.-% EVA(28%VA)

5 Gew.-% EVA(45%VA) 75 , 0 0 , 192

69 Gew.-% Kreide

1 Gew.-% Farbe

12 25 Gew. -% EVA( 18 , 3%VA)

5 Gew. -% EVA( 45%VA) 75,3 0,253

69 Gew.-% Kreide

1 Gew.-% Farbe

13 30 Gew.-% EVA(20%VA) 69,5 Gew.-% Kaolin 83,6 0,245 0,5 Gew.-% Farbe

14 30 Gew.-% EVA(28%VA)

62 Gew.-% Kreide 79,3 0,205

7 Gew.-% Holzmehl

1 Gew.-% Farbe

15 10 Gew.-% EVA(20%VA) 10 Gew.-% EVA(28%VA) 71,3 0,225

5 Gew.-% EVA(45%VA) 54 Gew.-% Kreide 20 Gew.-% Kaolin

1 Gew.-% Farbe

Tabelle 3

Beispiel Ansatz Shore-C-Härte Verschleißprüfung DIN 53505 nach DIN 51963-A (April 1967) als Dickenverlust [mm]

16 27 Gew.-% EVA(28%VA) 51 Gew.-% Kreide 20 Gew.-% Kaolin 76 0,23

1 Gew.-% Calciumstearat

1 Gew.-% Farbe

17 30 Gew.-% EVA(28%VA) 68 Gew.-% Kreide

1 Gew.-% Calciumstearat 75 0,16

1 Gew.-% Farbe

18 37 Gew.-% EVA(28% VA) 61 Gew.-% Kreide

1 Gew.-% Cacliumstearat 68 0,14

1 Gew.-% Farbe

19 50 Gew.-% EVA(28%VA) 48 Gew.-% Kreide

1 Gew.-% Calciumstearat 62 0,09

1 Gew.-% Farbe

20 60 Gew.-% EVA(28%VA) 38 Gew.-% Kreide

1 Gew.-% Calciumstearat 58 0,06

1 Gew.-% Farbe

21 68 Gew.-% EVA(28%VA)

30 Gew.-% Kreide

1 Gew.-% Calciumstearat 57 0,04

1 Gew.-% Farbe

24 27 Gew.-% EVA (28%VA)

**

3 Gew.-% Polypropylen ' 48 Gew.-% Kreide 20 Gew.-% Kaolin 79 0,20 200

1 Gew.-% Calciumstearat 1 Gew.-% Farbe

25 22,5 Gew.-% EVA (28%VA)

**

7,5 Gew.-% Polypropylen '

48 Gew.-% Kreide 20 Gew.-% Kaolin 80 0,20 > 200

1 Gew.-% Calciumstearat

1 Gew.-% Farbe

PE: Lupolen 1800 S, Fa. BASF

** PP: Novolen 1300 E, Fa. BASF

Bester Weg zur Ausführung der Erfindung

Ein Ansatz, bestehend aus

I) 31,8 Gew.-% Bindemittel, bestehend aus a) 76,7 Gew.-% EVA mit 28 Gew.-% VA-Anteil (Riblene DJV 1055X, Fa. Enichem) , b) 18,9 Gew.-% Polypropylen (Novolen 1300 E, Fa. BASF), c) 2,5Gew.-% EPDM (Buna AP 437, Fa. Hüls AG), d) 1,9 Gew.-% PE (Baylon 23 L 100, Fa. Bayer AG) [Anteile a bis d bezogen auf das Bindemittel]

II) 47,3 Gew.-% Kreide (Calcilit 8, Fa. ALPHA)

III) 18,5 Gew.-% Kaolin (Typ RC 32 K, Fa. Sachtleben),

IV) 1,3 Gew.-% Antistatikum (Lankrostat),

V) 1 Gew.-% Farbe, VI) 0,1 Gew.-% Antioxidanz (Irganox 1010)

wurde entsprechend Beispiel 2 zu vier Chargen jeweils einfarbi¬ ger Granulate verarbeitet, die entsprechend Beispiel 8 zu einer Bahnenware weiterverarbeitet wurden.

Die physikalischen Eigenschaften waren:

Dicke [mm]

Rohdichte [g cm "3 ] Shore-C-Härte nach DIN 53505 (Apr. 1967)

Verschleißprüfung nach DIN 51963-A (Dez.1980):

Gewichtsverlust [g]

Dickenverlust [mm]

Dornbiegeversuch nach DIN 51949 (längs + quer) Ableitwiderstand nach DIN 51953

Der Ansatz wies eine hohe Klebetemperatur von > 200 °C auf und ließ sich einwandfrei verarbeiten. Die Bahnenware zeichnete sich durch besonders gute Temperaturbeständigkeit, hohe Zähig- keit und Flexibilität, sehr gute Oberflächeneigenschaften mit geringer Anschmutzbarkeit und antistatisches Verhalten aus.