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Title:
HYDRAULIC BLOCK OF A POWER BRAKE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/022638
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a hydraulic block (84) of a power brake system, said hydraulic block being designed as a cube-shaped housing block. The hydraulic block (84) comprises an external-power cylinder bore (92), which is designed to receive an external-power cylinder (16), and two chambers (44a, 44b), which are arranged above the external-power cylinder bore (92) and which form a braking fluid reservoir (44). The external-power cylinder bore (92) side opposite the braking fluid reservoir (44) is equipped with a separating cylinder (60) which runs perpendicularly to the external-power cylinder bore (92) and in which a separating piston (64) is arranged that hydraulically separates a first and a second supply connection (32, 80) for a driving dynamics control (8). The separating cylinder (60) is hydraulically connected to the external-power cylinder (16) such that a first axial piston side (70) of the separating piston (64) can be supplied with pressure of the external-power cylinder (16) and a braking pressure can be generated via a second axial piston side (66) of the separating piston (64).

Inventors:
KASERER STEFAN (DE)
MAYR MATTHIAS (DE)
HAGSPIEL MARTIN (DE)
WEH ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/063458
Publication Date:
February 01, 2024
Filing Date:
May 19, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
B60T8/36; B60T7/04; B60T8/40; B60T13/66; B60T13/68; B60T17/02; B60T17/08
Domestic Patent References:
WO2017137135A12017-08-17
WO2022128507A12022-06-23
Foreign References:
DE102006059924A12008-06-26
DE102020202048A12021-08-19
DE102020215519A12022-06-09
US10625722B22020-04-21
US10723339B22020-07-28
DE102018220573A12020-06-04
DE102017204407A12018-09-20
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Claims:
Ansprüche

1. Hydraulikblock (84) einer Fremdkraftbremsanlage, welcher als ein quaderförmiger Gehäuseblock ausgebildet ist, umfassend eine Fremdkraftzylinderbohrung (92) zur Aufnahme eines Fremdkraftzylinders (16) sowie zwei oberhalb der Fremdkraftzylinderbohrung (92) angeordnete Kammern (44a, 44b), die ein Bremsflüssigkeitsreservoir (44) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer dem Bremsflüssigkeitsreservoir (44) entgegengesetzten Seite der Fremdkraftzylinderbohrung (92) ein Trennzylinder (60) angeordnet ist, welcher rechtwinklig zur Fremdkraftzylinderbohrung (92) verläuft und in dem ein Trennkolben (64) angeordnet ist, der einen ersten und zweiten Versorgungsanschluss (32, 80) zu einer Fahrdynamikregelung (8) hydraulisch voneinander trennt, wobei der Trennzylinder (60) mit dem Fremdkraftzylinder (16) hydraulisch verbunden ist, so dass eine erste axiale Kolbenseite (70) des Trennkolbens (64) mit Druck des Fremdkraftzylinders (16) beaufschlagbar ist und über eine zweite axiale Kolbenseite (66) des Trennkolbens (64) ein Bremsdruck erzeugbar ist.

2. Hydraulikblock (84) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste axiale Kolbenseite (70) des Trennkolbens (64) derart ausgebildet ist, dass bei einer Anlage dieser Kolbenseite (70) an einem Trennzylinderboden (76) ein Teil dieser Kolbenseite (70) von dem Trennzylinderboden (76) beabstandet ist.

3. Hydraulikblock (84) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein EMV Kontakt für ein Steuergerät über einen Deckel (112) des Fremdkraftzylinders (16) bereitgestellt ist.

4. Hydraulikblock (84) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass elektrischen Kontakte (124) für ein Steuergerät (114) und ein Schaltventil (52), zum Schalten einer Verbindung zwischen der ersten Kammer (44a) des Bremsflüssigkeitsreservoirs (44) und dem ersten Versorgungsanschluss (32), in Bereich eines Viertelkreises um einen Deckel (112) des Fremd kraftzyl Inders (16) angeordnet sind. Hydraulikblock (84) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrischen Kontakte (124) für das Steuergerät (114) und das Schaltventil (52) auf einer einem Stecker (116) des Steuergerätes (114) zugewandten Seite des Fremdkraftzylinders (16) angeordnet sind. Hydraulikblock (84) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Fremdkraftzylinderbohrung (92) ein Hinterschnitt (136) ausgebildet ist, über weichen das Schaltventil (52) mit der ersten Kammer (44a) des Bremsflüssigkeitsreservoirs (44) verbunden ist. Hydraulikblock (84) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trennkolben (64) wenigstens eine Durchgangsbohrung (144) aufweist, über welche in einer Grundstellung des Trennkolbens (64), ein Versorgungsanschluss (32, 80) für die Fahrdynamikregelung (8) mit der zweiten Kammer (44b) des Bremsflüssigkeitsreservoir (44) verbunden ist. Hydraulikblock (84) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hydraulikblock (84) zwei Versorgungsanschlüsse (32, 80) für eine Fahrdynamikregelung (8) ausgebildet, welche zum Steuergerät (114) ausgerichtet und vertikal übereinander angeordnet sind. Hydraulikblock (84) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schaltventil (52) und der Fremdkraftzylinder (16) über eine gemeinsame horizontale Verbindungsbohrung (128) mit einem Versorgungsanschluss (32, 80) für eine Fahrdynamikregelung (8) verbunden sind. Hauptbremszylinderfreies Bremssystem (1) umfassend einen Hydraulikblock (84) nach einem der vorherigen Ansprüche.

Description:
Beschreibung

Titel:

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hydraulikblock einer Fremdkraftbremsanlage. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein hauptbremszylinderfreies Bremssystem, welches einen solchen Hydraulikblock aufweist.

Stand der Technik

Die DE 10 2018 220 573 Al betrifft einen Hydraulikblock für ein Hydraulikaggregat einer hydraulischen Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage. Der Hydraulikblock weist eine zu der Hauptbremszylinderbohrung senkrechte Fremdkraftzylinderbohrung und eine Aufnahme für einen Pedalwegsimulator auf. Die Aufnahme für den Pedalwegsimulator ist parallel zur Fremdkraftzylinderbohrung in dem Hydraulikblock angebracht.

Aus der DE 10 2017 204 407 Al ist ein Hydraulikblock für eine hydraulische Fremdkraft-Fahrzeugbremsanlage bekannt. Anschlüsse für Radbremsen sind dabei entlang einer Querseite mit Anschlüssen für einen Bremsflüssigkeitsvorratsbehälter oder entlang einer Längsseite in einer großen Seite des Hydraulikblocks angebracht.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe liegt darin einen Hydraulikblock einer Fremdkraftbremsanlage anzugeben, welcher einen reduzierten Bauraum benötigt und wirtschaftlich herzustellen ist. Die Aufgabe wird durch einen Hydraulikblock für eine Fremdkraftbremsanlage mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die jeweils rückbezogenen abhängigen Ansprüche geben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung wieder.

Offenbarung der Erfindung

Die Erfindung gibt einen Hydraulikblock einer Fremdkraftbremsanlage an, welcher als ein quaderförmiger Gehäuseblock ausgebildet ist. Der Hydraulikblock umfasst eine Fremdkraftzylinderbohrung zur Aufnahme eines Fremdkraftzylinders sowie zwei oberhalb der Fremdkraftzylinderbohrung angeordnete Kammern, die ein Bremsflüssigkeitsreservoir bilden.

Der quaderförmige Gehäuseblock ist dabei vorzugsweise aus einem extrudierten Aluminiumblock ausgebildet. Ein solcher extrudierter Aluminiumblock ist einfach und kostengünstig herstellbar, so dass die Kosten für einen solchen Hydraulikblock niedrig gehalten werden können. Durch die Verwendung von Aluminium beziehungsweise einer Aluminiumlegierung kann das Gewicht für den Hydraulikblock reduziert werden. Die erste und die zweite Kammer des Bremsflüssigkeitsreservoirs sind dabei in dem Gehäuse ausgebildet, so dass keine weiteren Anbauteile notwendig sind und Bauraum eingespart werden kann.

Auf einer dem Bremsflüssigkeitsreservoir entgegengesetzten Seite der Fremdkraftzylinderbohrung ist ein Trennzylinder angeordnet ist, welcher rechtwinklig zur Fremdkraftzylinderbohrung verläuft und in dem ein Trennkolben angeordnet ist, der einen ersten und zweiten Versorgungsanschluss zu einer Fahrdynamikregelung hydraulisch voneinander trennt. Die Fremdkraftzylinderbohrung verläuft dabei vorteilhafterweise in Dickenrichtung des Hydraulikblocks, während der Trennzylinder in Längsrichtung verläuft. Aufgrund der größeren Länge des Trennzylinders, im Vergleich zu der Fremdkraftzylinderbohrung, muss aufgrund der rechtwinkligen Anordnung des Trennzylinders, die Dicke des Hydraulikblocks nicht erhöht werden, so dass der für den Hydraulikblock benötigte Bauraum niedrig gehalten werden kann. Durch die Trennung der Versorgungsanschlüsse, kann durch den Trennzylinder die notwendige Sicherheit bereitgestellt werden, so dass bei einer Leckage eines Bremskreislaufes der andere Bremskreislauf weiterhin funktionsfähig bleibt. Der Trennzylinder hat zusätzlich den Vorteil, dass entgegen anderen Verschaltungen, die zur Trennung eines Bremskreislaufes jeweils ein separates Trennventil aufweist, lediglich ein einziger Trennzylinder zur Trennung notwendig ist. Dadurch kann wiederum Bauraum für einen solchen Hydraulikblock reduziert werden.

Der Trennzylinder ist mit dem Fremdkraftzylinder hydraulisch verbunden, so dass eine erste axiale Kolbenseite des Trennkolbens mit Druck des Fremdkraftzylinders beaufschlagbar ist und über eine zweite axiale Kolbenseite des Trennkolbens ein Bremsdruck erzeugbar ist. Der Trennzylinder dient somit nicht nur zur Trennung der Bremskreisläufe sondern auch zum Druckaufbau in einem der Kreisläufe.

Besonders bevorzugt ist der Hydraulikblock hauptzylinderfrei ausgebildet. Mit anderen Worten ist somit kein durch ein Bremspedal betätigter Hauptbremszylinder in dem Hydraulikblock angeordnet. Durch einen derart ausgebildeten Hydraulikblock kann somit der Platz für einen Hauptzylinder eingespart werden, so dass die Bauteile und der Bauraum für einen solchen Hydraulikblock wesentlich reduziert werden können, und dieser wirtschaftlich herstellbar ist.

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist die erste axiale Kolbenseite des Trennkolbens derart ausgebildet, dass bei einer Anlage dieser Kolbenseite an einem Trennzylinderboden ein Teil dieser Kolbenseite von dem Trennzylinderboden beabstandet ist. Die Kolbenseite liegt somit lediglich zu einem Teil an dem Trennzylinderboden an. Durch eine solche Ausbildung ist ein Raum zwischen der Kolbenseite und dem Trennzylinderboden ausgebildet, in welchem Bremsflüssigkeit angeordnet ist. Der Druck dieser Bremsflüssigkeit kann somit weiterhin auf einen Teil der Kolbenfläche wirken, um diesen im Trennzylinder bewegen zu können. Vorteilhafterweise ist die Kolbenseite mit einem zentrischen Fortsatz versehen, welche an dem Trennzylinderboden anliegt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist ein EMV Kontakt für ein Steuergerät über einen Deckel des Fremdkraftzylinders bereitgestellt. Es wird somit kein separater EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit) Kontakt bereitgestellt. Der EMV Kontakt wird somit durch den sowieso vorhandenen Deckel des Fremdkraftzylinders gebildet. Dadurch erfüllt der Deckel des Fremdkraftzylinders direkt mehrere Funktionen. Platz für einen separaten EMV Kontakt kann somit eingespart werden, so dass die Größe des Hydraulikblocks reduziert werden kann.

Vorzugsweise sind elektrischen Kontakte für ein Steuergerät und ein Schaltventil, zum Schalten einer Verbindung zwischen der ersten Kammer des Bremsflüssigkeitsreservoirs und dem ersten Versorgungsanschluss, in Bereich eines Viertelkreises um einen Deckel des Fremdkraftzylinders angeordnet.

Sowohl die elektrischen Kontakte als auch das Schaltventil werden mit einer Leiterplatte des Steuergerätes verbunden. Besonders bevorzugt ist auch ein Rotorsensorkontakt im Bereich des Viertelkreises angeordnet. Diese Kontakte und das Schaltventil sind in einem begrenzten Bereich angeordnet. Im Vergleich zu einer Anordnung, bei welcher die Kontakte über die gesamte Seite des Hydraulikblocks verteilt sind, kann die Größe der Leiterplatte und damit auch die Größe des Steuergerätes reduziert werden, so dass durch eine solche Anordnung der für den Hydraulikblock benötigte Bauraum niedrig gehalten werden kann.

In einer vorteilhaften Weiterbildung sind die elektrischen Kontakte für das Steuergerät und das Schaltventil auf einer einem Stecker des Steuergerätes zugewandten Seite des Fremdkraftzylinders angeordnet. Die Leiterplatte des Steuergerätes ist sowohl mit dem Stecker als auch mit den Kontakten verbunden. Durch eine entsprechende Anordnung der Kontakte, kann die Entfernung zwischen Stecker und den Kontakten minimiert werden. Die Leiterplatte muss damit lediglich eine Länge zwischen den Kontakten und dem Stecker aufweisen. Dadurch ist eine weitere Reduktion der Größe der Leiterplatte und damit der Größe des Steuergerätes möglich.

Vorteilhafterweise ist an der Fremdkraftzylinderbohrung ein Hinterschnitt ausgebildet, über welchen das Schaltventil mit der ersten Kammer des Bremsflüssigkeitsreservoirs verbunden ist. Der Hinterschnitt ist dabei als ein begrenzter Bereich mit einem größeren Durchmesser als der Kerndurchmesser der Fremdkraftzylinderbohrung ausgebildet. Dadurch wird eine Hydraulikleitung gebildet, mittels welcher die Bremsflüssigkeit um die Fremdkraftzylinderbohrung herumgeleitet werden kann. Eine Verschiebung der Fremdkraftzylinderbohrung zur Ausbildung einer Hydraulikbohrung ist dadurch nicht notwendig. Da durch eine solche Verschiebung der gesamte Hydraulikblock vergrößert wird, kann durch einen solchen Hinterschnitt eine kompakte und platzsparende Form des Hydraulikblocks erhalten werden.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist der Trennkolben wenigstens eine Durchgangsbohrung auf, über welche in einer Grundstellung des Trennkolbens, ein Versorgungsanschluss für die Fahrdynamikregelung mit der zweiten Kammer des Bremsflüssigkeitsreservoirs verbunden ist. Um den Trennkolben in eine Grundstellung zu bringen, an welcher ein Teil der Kolbenseite an dem Trennzylinderboden anliegt, ist vorteilhafterweise auf einer entgegengesetzten Kolbenseite eine Trennkolbenfeder angeordnet. Diese Grundstellung wird somit durch die Trennkolbenfeder dann angenommen, werde die der Trennkolbenfeder abgewandte Kolbenseite drucklos ist. Zur Verbindung der zweiten Kammer des Bremsflüssigkeitsreservoirs mit dem Versorgungsanschluss für die Fahrdynamik, ist der Trennzylinder über eine Hydraulikleitung mit dem Bremsflüssigkeitsreservoir verbunden. Durch die Durchgangsbohrung im Trennkolben ist es somit in der Grundstellung möglich, dass die Fahrdynamikregelung mit Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsreservoir versorgt wird. Die Durchgangsbohrung im Trennkolben, welche vorteilhafterweise mit Dichtungen zusammenwirkt, bildet somit gleichzeitig ein Ventil zwischen Bremsflüssigkeitsreservoir und Fahrdynamikregelung aus. Der Trennzylinder weist somit mehrere Funktionen auf, so dass die Anzahl der Bauteil reduziert und Bauraum eingespart wird.

Gemäß einer zweckmäßigen Ausführung bildet der Hydraulikblock zwei Versorgungsanschlüsse für eine Fahrdynamikregelung aus, welche zum Steuergerät ausgerichtet und vertikal übereinander angeordnet sind. Durch die vertikale Anordnung der Versorgungsanschlüsse ergibt sich eine platzsparende Anordnung dieser Anschlüsse in dem Hydraulikblock, so dass die Breite des Hydraulikblocks nicht vergrößert werden muss. Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung sind das Schaltventil und der Fremdkraftzylinder über eine gemeinsame horizontale Verbindungsbohrung mit einem Versorgungsanschluss für eine Fahrdynamikregelung verbunden. Dadurch ist es nicht notwendig, sowohl für das Schaltventil als auch für den Fremdkraftzylinder eine separate Bohrung vorzusehen. Dadurch wird die Herstellungszeit verkürzt. Ebenso muss für diese separate zusätzliche Bohrung kein Platz bereitgestellt werden, so dass der Hydraulikblock weniger Bauraum benötigt.

Die Erfindung gibt zusätzlich ein hauptbremszylinderfreies Bremssystem an, welches den erfindungsgemäßen Hydraulikblock aufweist. Ein hauptbremszylinderfreies Bremssystem hat den Vorteil, dass der Platz für einen Hauptzylinder und die dafür benötigten hydraulischen Leitungen eingespart werden kann, so dass das gesamte Bremssystem einen geringere Platz benötigt. Mit einem solchen Bremssystem werden auch die bereits zu dem Hydraulikblock genannten Vorteile erzielt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 Bremssystem nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,

Figur 2 Explosionsansicht eines Ausführungsbeispiels eines

Hydraulikblocks,

Figur 3 Frontansicht eines Ausführungsbeispiel des Hydraulikblocks,

Figur 4 Perspektivische Ansicht des in Figur 2 gezeigte

Hydraulikblocks, und

Figur 5 Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels des

Trennzylinders mit Trennkolben. In Figur 1 ist ein Bremssystem 1 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Das Bremssystem 1 umfasst dabei zwei Einheiten 4, 8. Eine erste Einheit 4 umfasst einen Fremdkraft-Bremsdruckerzeuger 12 mit einem Fremdkraftzylinder 16, in welcher ein Fremdkraftkolben 20 beweglich ist, und einer Spindeltriebanordnung 24. Die Spindeltriebanordnung 24 ist mit einem Motor 28 des Fremdkraft-Bremsdruckerzeugers 12 verbunden, über weichen eine rotatorische Bewegung der Spindeltriebanordnung 24 in eine translatorische Bewegung des Fremdkraftkolbens 20 umgewandelt wird. Über die translatorische Bewegung des Fremdkraftkolbens 20 wird ein Bremsdruck an einem ersten Versorgungsanschluss 32 bereitgestellt. Mit diesem ersten Versorgungsanschluss 32 ist ein erster Bremskreis 36 der als Fahrdynamikregelung ausgebildeten zweiten Einheit 8 verbunden. Über diesen Bremsdruck werden zwei Radbremsen 40 des ersten Bremskreises 36 betätigt.

Die erste Einheit 4 weist zusätzlich ein Bremsflüssigkeitsreservoir 44 auf, welches in zwei Kammern 44a, 44b geteilt ist. Eine erste Kammer 44a des Bremsflüssigkeitsreservoirs 44 ist über ein zur ersten Kammer 44a schließendes Rückschlagventil 48 mit dem Fremdkraftzylinder 16 und dem ersten Versorgungsanschluss 32 verbunden. Parallel zu dem Rückschlagventil 48 ist ein 2/2-Wege Schaltventil 52 angeordnet, welches in einem stromlosen Zustand durchlässig ist. Das Schaltventil 52 ist zusätzlich mit einem in Richtung des Bremsflüssigkeitsreservoir 44 sperrenden Schaltrückschlagventil 52a ausgebildet.

Darüber hinaus umfasst die erste Einheit 4 ein, ein über die zweite Kammer 44b des Bremsflüssigkeitsreservoirs 44 mit Bremsflüssigkeit versorgtes, Trennventil 56. Das Trennventil 56 umfasst einen Trennzylinder 60 und einen im Trennzylinder 60 beweglichen Trennkolben 64. An einer zweiten axialen Kolbenseite 66 ist eine Trennkolbenfeder 68 angeordnet, welche den Trennkolben 64 in eine Richtung drückt. Der Trennkolben 64 weist zusätzlich an einer der Trennkolbenfeder 68 abgewandten Kolbenseite einen Trennkolbenfortsatz 72 auf, so dass eine erste axiale Kolbenseite 70 des Trennkolbens 64 nicht vollflächig auf einem Trennzylinderboden 76 aufliegt. An einer Seite des Trennzylinders 60, an welcher die Trennkolbenfeder 68 angeordnet ist, ist dieser mit einem zweiten Versorgungsanschluss 80 hydraulisch verbunden. Die erste axiale Kolbenseite 70, ist sowohl mit dem Fremdkraft-Bremsdruckerzeuger 12 als auch mit dem ersten Versorgungsanschluss 32 verbunden. Bei einem durch den Fremdkraft- Bremsdruckerzeuger 12 erzeugten Druck auf der ersten axialen Kolbenseite 70 wird der Trennkolben 64 in Richtung der Trennkolbenfeder 68 bewegt, so dass über die zweite axiale Kolbenseite 66 zusätzlich zu dem Druck am ersten Versorgungsanschluss 32, ebenfalls ein Bremsdruck am zweiten Versorgungsanschluss 80 erzeugt wird. Dadurch ist ein Bremsdruck im zweiten Bremskreis 82 der zweiten Einheit 8 erzeugbar.

Die zweite in Figur 1 dargestellte Einheit 8 zeigt eine herkömmliche Fahrdynamikregelung, wie beispielsweise eine ESP-Regelung, welche an dieser Stelle nicht weiter beschrieben wird.

Figur 2 zeigt eine Explosionsansicht eines Ausführungsbeispiels eines Hydraulikblocks 84. Die erste Einheit 4 wird dabei vollständig durch diesen Hydraulikblock 84 ausgebildet. An einer Oberseite des Hydraulikblocks 84 sind die erste und die zweite Kammer 44a, 44b des Bremsflüssigkeitsreservoirs 44 angeordnet. Diese Kammern 44a, 44b werden über Verschlussstopfen 88 verschlossen. In dem Hydraulikblock 84 ist in Dickenrichtung mittig eine Fremdkraftzylinderbohrung 92 angeordnet, welche den Fremdkraftzylinder 16 aufnimmt. Der Fremdkraftkolbens 20 im Fremdkraftzylinder 16 ist über ein von dem Motor 28 antreibbares Getriebe 100 axial im Fremdkraftzylinder 16 beweglich.

In dem Hydraulikblock 84 ist zusätzlich der Trennzylinder 60 ausgebildet. Dieser Trennzylinder 60 ist dabei zu dem Bremsflüssigkeitsreservoir 44 auf der entgegengesetzten Seite der Fremdkraftzylinderbohrung 92 angeordnet, so dass sich der Trennzylinder 60 unterhalb der Fremdkraftzylinderbohrung 92 befindet. Der Trennzylinder 60 ist dabei rechtwinklig zu der Fremdkraftzylinderbohrung 92 ausgebildet. In dem Trennzylinder 60 ist der Trennkolben 64 angeordnet, welcher in einer axialen Richtung des Trennzylinders 60 beweglich ist. Zwischen einer Trennzylinderkappe 104 und dem Trennkolben 64 ist die Trennkolbenfeder 68 angeordnet, über die der Trennkolben 64 in einer zu der Trennzylinderkappe 104 abgewandte Richtung mit einer Federkraft beaufschlagt ist. Zur Abdichtung des Trennkolbens 64 im Trennzylinder 60 sind zusätzlich zwei Dichtungen 108 im Trennzylinder 60 angeordnet.

Auf einer zum Motor 28 entgegengesetzten Seite des Hydraulikblocks 84 ist ein Deckel 112 des Fremd kraftzyl Inders 16 angeordnet, mit welchem dieser verschlossen ist. An dieser Seite ist zusätzlich das Schaltventil 52 angebracht, welches in einer im Hydraulikblock 84 entsprechend ausgebildeten Schaltventilbohrung 113 aufgenommen ist. Der Deckel 112 und das Schaltventil 52 ragen in ein an dieser Seite angeordnetes Steuergerät 114 hinein. Das Steuergerät 112 weist einen Stecker 116 auf, über welchen das Steuergerät 114 kontaktiert wird und der bei montiertem Steuergerät 114 den Hydraulikblock 84 seitlich überragt.

Der Hydraulikblock 84 bildet im Bereich des Schaltventils 52 um den Fremdkraftzylinder 16 zusätzlich Kontaktbohrungen 120 aus, über welche elektrische Kontakte 124 für den Motor 28 durch den Hydraulikblock 84 mit dem Steuergerät 114 verbindbar sind. Zusätzlich ist im Bereich des Schaltventils 52 um den Fremdkraftzylinder 16 eine Rotorsensorkontaktbohrung 122 ausgebildet, über die ein Rotorsensorkontakt 123 mit dem Steuergerät 114 verbunden ist. Die Kontaktbohrungen 120, die Schaltventilbohrung 113 und die Rotorsensorkontaktbohrung 122 sind in diesem Ausführungsbeispiel in einem Viertelkreis um den Deckel 112 des Fremdkraftzylinders 16 angeordnet. Insbesondere sind die Kontaktbohrungen 120 und damit die Kontakte 124, der Rotorsensorkontakt 123, sowie das Schaltventil 52 auf einer dem Stecker 116 des Schaltgerätes 114 zugewandten Seite der Fremdkraftzylinderbohrung 92 angeordnet. Darüber hinaus sind auf der Seite des Steuergerätes 114 der erste und der zweite Versorgungsanschluss 32, 80 angeordnet.

In Figur 3 ist eine Frontansicht eines Ausführungsbeispiel des Hydraulikblocks 84 gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel ist gezeigt, wie die Bauteile und die Hydraulikleitungen in dem Hydraulikblock 84 angeordnet sind. Eine horizontale Verbindungsbohrung 128 verbindet dabei das Schaltventil 52 und den Fremdkraftzylinder 16 mit dem ersten Versorgungsanschluss 32 für die Fahrdynamikregelung 8. In dem in Figur 3 gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Versorgungsanschlüsse 32, 80 für die Fahrdynamikregelung vertikal übereinander angeordnet und zum Steuergerät 114 ausgerichtet. Die Versorgungsanschlüsse 32, 80 und die Kontaktbohrungen 120 sind auf zwei gegenüberliegenden Seite zur Fremdkraftzylinderbohrung 92 angeordnet. Zur Versorgung des Trennzylinders 60 mit Bremsflüssigkeit ist eine über vertikale und eine horizontale Bohrungen ausgeformte Versorgungsleitung 132 im Hydraulikblock 84 ausgebildet, welche die zweite Kammer 44b des Bremsflüssigkeitsreservoir 44 mit dem Trennzylinder 60 verbindet.

Figur 4 zeigt eine perspektivische Ansicht des in Figur 2 gezeigte Hydraulikblocks 84. In dieser Figur ist zu sehen, dass in der Fremdkraftzylinderbohrung 92 ein Hinterschnitt 136 ausgebildet ist, über weichen die Schaltventilbohrung 113 mit der ersten Kammer 44a des Bremsflüssigkeitsreservoir 44 verbunden ist. Zusätzlich ist gezeigt, dass die Fremdkraftzylinderbohrung 92 über eine frontale Bohrung 140 mit einem hinteren Bereich des Trennzylinders 60 verbunden ist.

Eine Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels des Trennzylinders 60 mit Trennkolben 64 ist in Figur 5 gezeigt. Der Trennkolben 64 wird dabei über die zwischen Trennkolben 64 und Trennzylinderkappe 104 angeordnete Trennkolbenfeder 68 in Richtung des Trennzylinderbodens 76 gedrückt. Der Trennkolben 64 weist auf einer zum Trennzylinderboden 76 weisenden Seite den mittigen Trennkolbenfortsatz 72 auf, über weichen der Trennkolben 64 nicht vollflächig an dem Trennzylinderboden 76 anliegt. Dadurch kann weiterhin ein im Bereich des Trennzylinderbodens 76 wirkender Druck des Fremdkraftzylinders 16 auf den Trennkolben 64 wirken, so dass dieser in Richtung Trennzylinderkappe 104 verschoben wird.

Die mit dem Bremsflüssigkeitsreservoir 44 verbundene Versorgungsleitung 132 ist im Bereich einer Mitte des Trennzylinders 60 angeordnet, so dass diese im Bereich des Trennkolbens 64 mit dem Trennzylinder 60 verbunden ist. Beidseitig zu der Versorgungsleitung 132 liegen an dem Trennkolben 64 die Dichtungen 108 an, so dass der übrige Trennzylinder 60 zu der Versorgungsleitung 132 abgedichtet ist. Der Trennkolben 64 weist am Umfang Durchgangsbohrungen 144 auf, welche in einer Grundstellung, in der der Trennkolben 64 am Trennzylinderboden 76 anliegt, zwischen den beiden Dichtungen 108 liegen. Dadurch ist in der Grundstellung eine Verbindung zwischen der Versorgungsleitung 132 und einer zur dem zweiten Versorgungsanschluss 80 führenden Versorgungsanschlussbohrung 148 frei. Diese Verbindung wird geschlossen, sobald der Trennkolben 64 über Druck des Fremdkraftzylinders 16 in Richtung Trennzylinderkappe 104 bewegt wird. Der Trennkolben 64 bilden dadurch gleichzeitig ein Ventil aus.