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Title:
HYDROUS COSMETIC OR PHARMACEUTICAL STICKS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/065454
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to cosmetic or dermatological stick preparations which constitute finely dispersed water-in-oil-type systems and which contain the following: A) an oil phase containing 10 to 70 wt.% fatty and/or wax components that melt above a temperature of 40 °C, in relation to the weight of the fatty phase; B) a water phase and C) at least one type of micronized inorganic pigments which a) have an average particle size of less than 200 nm and whose particles b) present both hydrophilic and lipophilic properties, and which are therefore of amphiphilic character and can be dispersed in both water and oil, and which c) are selected from the group of metal oxides which are d) optionally surface-coated; and D) 0.5 wt.% max. of one or more emulsifiers.

Inventors:
DIEC KHIET HIEN (DE)
GERS-BARLAG HEINRICH (DE)
MUELLER ANJA (DE)
SCHREIBER JOERG (DE)
Application Number:
PCT/EP1999/003979
Publication Date:
December 23, 1999
Filing Date:
June 09, 1999
Export Citation:
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Assignee:
BEIERSDORF AG (DE)
DIEC KHIET HIEN (DE)
GERS BARLAG HEINRICH (DE)
MUELLER ANJA (DE)
SCHREIBER JOERG (DE)
International Classes:
A61K9/00; A61K8/00; A61K8/02; A61K8/06; A61K8/25; A61K8/26; A61K8/29; A61K8/31; A61K8/37; A61K8/89; A61K8/891; A61K8/97; A61K8/98; A61K47/02; A61K47/44; A61Q1/00; A61Q1/04; A61Q1/06; A61Q1/10; A61Q15/00; A61Q17/04; A61Q19/00; C08L83/04; (IPC1-7): A61K7/00; A61K7/027; A61K7/032; A61K7/32; A61K7/42
Domestic Patent References:
WO1998042301A11998-10-01
Foreign References:
EP0748622A11996-12-18
US4873078A1989-10-10
EP0522618A11993-01-13
DE4306068A11994-09-15
Attorney, Agent or Firm:
BEIERSDORF AG (Unnastrasse 48 Hamburg, DE)
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Claims:
Patentanspriiche :
1. Kosmetische oder dermatologische Stiftzubereitungen, die feindisperse Systeme vom Typ WasserinÖI darstellen, enthaltend A. eine Olphase, die einen Gehalt von 10 bis 70 Gew.%, bezogen auf das Gewicht der Fettphase, an Fettund/oder Wachskomponenten enthält, welche oberhalb einer Temperatur von 40 °C schmelzen, B. eine Wasserphase und C. mindestens einen Typ mikronisierter, anorganischer Pigmente, die a) eine mittlere Partikelgröße von weniger als 200 nm haben und deren Partiel b) sowohl hydrophile als auch lipophile Eigenschaften zeigen, welche also amphiphilen Charakter besitzen und sowohl in Wasser als auch in Öt dis pergierbar sind und die c) gewählt werden aus der Gruppe der Metalloxide, die d) gegebenenfalls oberflächlich beschichtet sind, und D. höchstens 0,5 Gew.% eines oder mehrerer Emulgatoren.
2. Stiftzubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie emulgatorfrei sind.
3. Zubereitungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß weitere kosmetische oder pharmazeutische Hilfs, Zusatzund/oder Wirkstoffe enthalten sind.
4. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dafl der Gehalt der verwendeten anorganischen Pigmente zwischen 0,1 Gew,% und 30 Gew,% ist, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen.
5. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Partikeldurchmesser der verwendeten anorganischen Pigmente zwischen 5 nm und 100 nm liegt.
6. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die anorganischen Pigmente gewähtt werden aus der Gruppe Titandioxid, Zinkoxid und Talkum sind.
7. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten anorganischen Pigmente oberflächlich wasserabweisend behandelt sind, wobei der amphiphile Charakter der Pigmente gebildet wird bzw, erhalten bleibt.
8. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten anorganischen Pigmente mit Dimethylpolysiloxan und/oder Silicagel und/oder Aluminiumhydroxid und/oder Siliziumdioxid beschichtet sind.
9. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätz ! ich einen oder mehrere Farbstoffe und/oder Farbpigmente enthalten.
10. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen oder mehrere Zusatzoder Wirkstoffe enthalten, gewählt aus der Gruppe der Antioxidantien und/oder UVSchutzmittel.
11. Zubereitungen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen oder mehrere Zusatzoder Wirkstoffe enthalten, gewählt aus der Gruppe der Adstringentien und/oder antimikrobiell wirksamen Stoffe und/oder gegen Akne wirksamen Stoffe.
12. Verfahren zur Herstellung von PickeringEmulsionensstiften, dadurch gekennzeichnet, daß amphiphile anorganischen Pigmente in an sich bekannter Weise in der Fettphase, welche einen Gehalt von 10 bis 70 Gew, %, bezogen auf das Gewicht der Fettphase, an Fettund/oder Wachskomponenten enthält, welche oberhalb einer Temperatur von 40 °C schmelzen, und gewünschtenfalls kosmetische oder pharmazeutische Hilfs, Zusatzund/oder Wirkstoffe enthält, bei gleichmäßigem Rühren und gegebenenfalls unter Erwärmen dispergiert werden und während des Homogenisiervorgangs die Wasserphase, welche gewünschtenfalls ebenfalls kosmetische oder pharmazeutische Hilfs, Zusatzund/oder Wirkstoffe enthält, mit der Fettphase vermischt wird.
Description:
Beschreibung Wasserhaltige kosmetische oder pharmazeutische Stifte Die vorliegende Erfindung betrifft kosmetische oder pharmazeutische Stifte, welche in Form von W/O-Emulsionen vorliegen und sich durch einen erhöhten Wassergehalt auszeichnen. Insbesondere betrifft die Erfindung dekorative Lippenstifte und Lippenpflegestifte, aber auch desodorierende oder antitranspirierend wirksame Stifte sowie Stiftformulierungen, wel- che beispielsweise zur Verwendung gegen Akne geeignet sind. Als weitere vorteilhafte Ausführungsformen betrifft die vorliegende Erfindung Sonnenschutzstifte, Augenbrauen- stifte, Kajalstifte, Lidschattenstifte, Abdeckstifte und vergleichbare Produkte.

In der Kosmetik gibt es fur Stiftformulierungen vorwiegend zwei Anwendungsgebiete : die Bereiche Lippenpflege und Desodorantien.

Die Haut der Lippen besitzt nur eine äußerst donne Hornschicht. Schweißdrüsen sind auf den Lippen gar nicht, Talgdrüsen nur vereinzelt zu finden. Daher ist die Lippenhaut prak- tisch frei von Fett und neigt, besonders bei kaltem und trockenem Wetter, zum Austrock- nen. Dabei können sich kleine Risse in der Haut bilden. und die Empfindlichkeit der Lippen gegenüber chemischen, physikalischen und mikrobiellen Einwirkungen (z. B. Nahrungsmit- tel, Sonnenlicht, Herpes-Simplex-Viren) steigt.

Dies zu verhindern, ist eine Aufgabe von Lippenpflegestiften. Diese Produkte enthalten meist zu einem hohen Anteil an Wachsen und Fettkomponenten, die nach dem Auftragen eine abdeckende Schicht über den Lippen ausbilden.

In die Pflegestiftzubereitungen können zusätzlich Wirkstoffe eingearbeitet werden, die die Lippen zusätzlich pflegen oder schützen, wie z. B. Vitamine, Lichtschutzmittel, abdeckende Pigmente usw.

Lippenstifte gehören darüberhinaus zu den am meisten verwendeten dekorativen kosmeti- schen Mitteln. Ihre praktische Form erlaubt während des Tages ein mehrmaliges Auftragen und Erneuern der Farbe oder des Schutzfilms. In dekorative Lippenstifte können verschie- denste Farbpigmente eingearbeitet werden. Auch diese Stifte enthalten zu hohen Anteilen Wachse und Fettkomponenten, die nach dem Auftragen eine abdeckende Lipidschicht über den Lippen ausbilden. Diese Lipidschicht dient als auf den Lippen haftende Grundlage für die eingearbeiteten Pigmentstoffe, da diese aus mancherlei Gründen nicht ohne eine sol- che Grundlage auf die Lippen aufgetragen werden können.

Es ist auch möglich, die Eigenschaften der pflegenden und dekorativen Lippenstifte mit- einander zu kombinieren, d. h. in dekorative Lippenstifte pflegende oder schützende Sub- stanzen einzuarbeiten.

Der Verbraucher bzw. die Verbraucherin erwartet, daß ein Lippenstift eine saubere, glatte und glänzende Oberfläche besitzt. Zudem dürfen sich weder Öltröpfchen noch Wachskri- stalle absetzen. Auch die Applikation muß problemlos möglich sein. Lippenstifte sollen sich insbesondere glatt und ohne großen Reibungswiderstand auftragen lassen. Schon bei leichtem Andruck soll der Stift einen gut haftenden Fettfilm an die Lippen abgeben. Der erzielte Film muß die Lippen gut abdecken, möglichst lange haltbar und nicht klebrig sein sowie den Lippen Glanz verleihen. Darüber hinaus müssen sie bruchfest und temperatur- beständig sein, und die Formulierungen dürfen nicht ausölen.

Auch viele dekorative Augenpflegemittel, wie z. B. Augenbrauen-und Kajalstifte, werden in Form von Stiften angeboten. Zum Nachzeichnen und Kolorieren der Augenbrauen werden meist Formulierungen verwendet, bei denen die farbgebenden Pigmente in einer Wachs-/OI-Basis eingelagert sind. Im allgemeinen wird die fertige Farbstoff-Wachsmasse als Mine extrudiert und in Stiften aus Rotzedernholz konfektioniert. An dekorative Augen- pflegestifte stellt die Verbraucherin im Prinzip die gleichen Anforderungen wie an ent- sprechende Lippenpflegemittel.

Von einem Deodorantstift bzw. einem Antitranspirantstift hingegen wird über die Wirksam- keit hinaus insbesondere erwartet, daß er bei der Anwendung in der Achseln keinen fetti- gen Eindruck erzeugt.

Sollen kosmetische oder pharmazeutische Stifte bestimmte Wirkstoffe enthalten, ist denk- bar, daß die übrigen Bestandteile mit den Wirkstoffen nicht kompatibel sind. Dies ist beson- ders häufig der Fall, wenn die Verwendung der kosmetischen Stifte als Deo-Stifte vorgese- hen ist. Antitranspirierend wirksame Stifte beispielsweise enthalten in der Regel Aluminium- chlorhydrat, welches als kräftige Lewis-Säure gerade für viele Stiftformulierungen nicht ver- wendbar ist.

Technisch betrachtet, sind insbesondere zwei Arten, Stifte zu formulieren, von besonderer Bedeutung : Als Lippenstiftgrundmassen sowie im Bereich der dekorativen Augenpflegemittel werden im allgemeinen wasserfreie Fettmischungen aus festen oder halbfesten Wachsen und flüssigen (51en verwendet. Übliche Grundstoffe des Standes der Technik für stiftförmige Zubereitungen dieser Art sind beispielsweise flüssige Ole (z. B. Paraffinöle, Ricinusöl, Isopropylmyristat), halbfeste Bestandteile (z. B. Vaseline, Lanolin), feste Bestandteile (z. B.

Bienenwachs, Ceresin und Mikrokristalline Wachse bzw. Ozokerit) und hochschmeizende Wachse (z. B. Carnaubawachs, Candelillawachs). In Bereich der Lippenpflege sind aller- dings auch wasserhaltige Zubereitungen bekannt, welche gelegentlich auch in Form von W/O-Emulsionen vorliegen.

Lippenstifte, Kajalstifte und Augenbrauenstifte des Standes der Technik mit einem Gehalt an Paraffinen und Bienenwachs bzw. Japanwachs sind in"Kosmetik, Entwicklung Herstellung und Anwendung kosmetischer Mittel", Herausgeber : W. Umbach, Georg Thieme Ver/ag, Stuttgart-New York, 1995, S. 321 ff, beschrieben.

Als Grundmassen für desodorierende Stifte hingegen werden in der Regel Seifen-Glykol- Gele verwendet. Diese entstehen dadurch, daß niedere Glycole und Glycerin in Gegenwart von Natriumstearat klare, transparente Gele bilden, welche zusätzlich Alkohol und Wasser aufnehmen können. Solche Formulierungen sind atlerdings nicht mit Aluminiumchlorhydrat verträglich. Der Stand der Technik hat eine Reihe von Nachteilen. Dazu zähit die Tatsache, daß die Formulierungen in der Regel nur sehr wenig Wasser enthalten können, da ansonsten die Stiftkonsistenz verloren geht. Da aber wasserlösliche Wirkstoffe häufig nicht gut genug fett- löslich sind, lassen sie sich in der Regel nicht in nennenswertem Maße in die kosmetischen Grundlagen einbauen. Ein gewisser Wassergehalt ist darüber hinaus auch deswegen durchaus erwünscht, um die Kompatibilität des kosmetischen Stiftes mit der menschlichen Haut zu erhöhen. Stifte mit hohen Wasseranteilen sind nach dem Stand der Technik aber deshalb nicht machbar, weil Wasser mit der hydrophoben ÖI/Wachs/Emulgator-Matrix nicht kompatibel ist.

Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, diesen Mängeln Abhilfe zu schaffen.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, Zubereitungen zu entwickeln, welche als Grundlage für kosmetische Desodorantien bzw. Antitranspirantien geeignet sind und die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen und welche sich weiterhin durch gute Hautverträglichkeit auszeichnen.

Da es dem Lippenbereich praktisch völlig an Pigmenten mangelt, ist dieser gegenüber ultra- violetter Strahlung extrem empfindlich. Es empfiehlt sich daher, dem Lippenbereich einen speziellen Schutz gegen UV-Strahlung in Form von entsprechenden stiftförmigen Licht- schutzzubereitungen zukommen zulassen, insbesondere bei erhöhter UV-Exposition, wie beispielsweise im Hochgebirge. Gerade in stitörmigen Zubereitungen des Standes der Technik werden daher oft anorganischen Pigmente als UV-Absorber bzw. UV-Reflektoren zum Schutze des Lippenbereiches vor UV-Strahlen verwendet. Dabei handelt es sich ins- besondere um Oxide des Titans, aber auch gelegentlich des Zinks, Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums, Cers und Mischungen davon, sowie Abwandlungen.

Ein erheblicher Mangel der Formulierungen des Standes der Technik besteht allerdings darin, daß es wegen der niedrigen Wassergehalte an sich akzeptabler Emulsionsstifte praktisch unmögfich war, wasserlösliche UV-Filtersubstanzen in solche Formulierungen ein- zuarbeiten. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war also, diesem Mangel ab- zuhelfen.

Aus dem DBP 23 35 549 ist ein Verfahren zur Herstellung eines kosmetischen Stiftes auf der Basis einer W/O-Emuision bekannt. Nach dieser Lehre wird aus einer Polyhydroxyver- bindung und einer nichtionogenen, oberflächenaktiven Verbindung ein Gel hergestellt, die- ses mit einer kosmetischen Grundlage vermischt und Wasser in die Mischung emulgiert.

Nach diesem Verfahren sind jedoch keine Stifte herzustellen, die über die gestellten univer- se) ! en Anforderungen an einen kosmetischen Stift verfügen. Da dieses Verfahren darüber- hinaus kein Ein-Schritt-Verfahren darstellt, zeichnet es sich durch weitere Nachteile aus.

Die DE-OS 41 28 748 beschreibt kosmetische Stifte, welche dadurch gekennzeichnet sind, daß sie Emulsionen darstelien und als wesentliche Bestandteile Bienenwachs, einen oder mehrere Ester aus einer gesättigten Carbonsäure mit 20-40 Kohlenstoffatomen und einem gesättigten A ! koho ! mit 14-34 Kohlenstoffatomen, Wasser sowie gegebenenfalls weitere Lipide und/oder übliche Hilfs-und Zusatzstoffe enthalten. Obwohl diese Zubereitungen zwar vorteilhafte Eigenschaften haben, sind doch noch gewisse Nachteile in Kauf zu neh- men.

Um die dauerhafte Dispergierung einer Flüssigkeit in einer anderen zu erreichen, ist bei Emulsionen im herkömmlichen Sinn der Zusatz einer grenzflächenaktiven Substanz (Emulgator) notwendig. Emulgatoren weisen einen amphiphilen Molekülaufbau auf, beste- hend aus einem polaren (hydrophilen) und einem unpolaren (lipophilen) Molekülteil, die räumlich voneinander getrennt sind. In einfachen Emulsionen liegen in der einen Phase feindisperse, von einer Emulgatorhülle umschlossene Tröpfchen der zweiten Phase (Wassertröpfchen in W/O-oder Lipidvesikel in O/W-Emulsionen) vor. Emulgatoren setzen die Grenzflächenspannung zwischen den Phasen herab, indem sie an der Grenzflache zwi- schen beiden Flüssigkeiten angeordnet sind. Sie bilden an der Phasengrenze Öl/Wasser Grenzflächenfilme aus, wodurch dem irreversiblen Zusammenfließen der Tröpfchen entge- gengewirkt wird. Zur Stabilisierung von Emulsionen werden häufig Emulgatorgemische ver- wendet.

Herkömmliche Emulgatoren können entsprechend ihrem hydrophilen Molekülteil in ionische (anionische, kationische und amphotere) und nichtionische untergliedert werden : * Das wohl bekannteste Beispiel eines anionischen Emulgators ist die Seife, als die man gewöhnlich die wasserlöslichen Natrium-oder Kaliumsalze der gesättigten und ungesät- tigten höheren Fettsäuren bezeichnet.

* Wichtige Vertreter der kationischen Emulgatoren sind die quaternären Ammonium-Ver- bindungen.

'Der hydrophile Molekülteil nichtionischer Emulgatoren besteht häufig aus Glycerin, Poly- glycerin, Sorbitanen, Kohlenhydraten bzw. Polyoxyethylenglykolen und ist meistens über Ester-und Etherbindungen mit dem lipophilen Molekülteil verknüpft. Dieser besteht übli- cherweise aus Fettalkoholen, Fettsäuren oder Isofettsäuren.

Durch Variation der Struktur und der Größe des polaren und des unpolaren Molekülteils lassen sich Lipophile und Hydrophilie von Emulgatoren in weiten Grenzen verändern.

Entscheidend für die Stabilität einer Emulsion ist die richtige Auswahl der Emulgatoren. Da- bei sind die Charakteristiken aller im System enthaltenen Stoffe zu berücksichtigen. Be- trachtet man z. B. Hautpflegeemulsionen, so führen polare Olkomponenten und beispiels- weise UV-Filter zu Instabilitäten. Neben den Emulgatoren werden daher noch andere Stabi- lisatoren verwendet, die beispielsweise die Viskosität der Emulsion erhöhen und/oder als Schutzkolloid wirken.

Emulsionen stellen einen wichtigen Produkttyp im Bereich kosmetischer und/oder dermato- logischer Zubereitungen dar.

An sich ist die Verwendung der üblichen Emulgatoren in kosmetischen oder dermatologi- schen Zubereitungen unbedenklich. Dennoch können Emulgatoren, wie letztlich jede che- mische Substanz, im Einzelfalle allergische oder auf Überempfindlichkeit des Anwenders beruhende Reaktionen hervorrufen.

So ist beispielsweise bekannt, daß bestimmte Lichtdermatosen durch gewisse Emulgato- ren, aber auch durch verschiedene Fette und gleichzeitige Exposition von Sonnenlicht aus- gelöst werden. Solche Lichtdermatosen werden auch"Mallorca-Akne"genannt. Es hat da- her nicht an Versuchen gefehlt, die Menge an üblichen Emulgatoren auf ein Minimum, im Idealfall sogar vollständig zu reduzieren.

Die Deutsche Offenlegungsschrift DE 195 39 428 z. B. beschreibt emulgatorfreie feindis- perse kosmetische oder dermatologische Zubereitungen vom Typ Wasser-in-ÖI, welche sozusagen W/O-Lipodispersionen darstellen. Allerdings sind diese Zubereitungen flüssig, bestenfalls aber zähflüssig, weshalb auch diese Schrift nicht den Weg zur vorliegenden Erfindung weisen konnte.

Eine Reduktion der benötigten Emulgatormenge kann z. B. erreicht werden, wenn ausge- nutzt wird, daß feinstverteilte Feststoffteilchen eine zusätzlich stabilisierende Wirkung ha- ben. Dabei kommt es zu einer Anreicherung des festen Stoffes an der Phasengrenze Öl/Wasser in Form einer Schicht, wodurch das Zusammenfließen der dispersen Phasen verhindert wird. Die Feststoffpartikel bilden an der Grenzfläche zwischen den beiden flüssi- gen Phasen sozusagen eine mechanische Barriere gegen die Vereinigung der Fiussig- keitströpfchen.

Eine Möglichkeit, eine Feststoffstabilisierung in einer kosmetischen oder dermatologischen Zubereitung vorzunehmen, ist nach May-Alert (Pharmazie in unsererZeit, 15. Jahrg. 1986, Nr. 1,1-7) beispielsweise, Emulgatorgemische zu verwenden, die sowohl anionische als auch kationische Tenside enthalten. Da beim Zusammengeben von Anion-und Kationten- siden unlösliche, elektroneutrale Verbindungen ausfallen, läßt sich durch gezieltes Ausfäl- len dieser neutralen Tenside in der Grenzfläche Öl/Wasser eine zusätzliche Feststoffstabi- lisierung erreichen. Diese Emulsionen haben allerdings den Nachteil. dafl die Menge an üblichen Emulgatoren im Grunde nicht reduziert wird.

Emulsionen, welche durch Feststoffe (zusätzlich) stabilisiert werden, werden üblicherweise auch als Pickering-Emulsionen bezeichnet.

Die Europäische Offenlegungsschrift 0 686 391 beschreibt Emulsionen vom Typ Wasser-in- Öl, die frei von oberflächenaktiven Substanzen sind und nur durch Feststoffe stabilisiert werden. Zur Stabilisierung werden hier sphärische Polyalkylsilsesquioxan-Partikel einge- setzt, die einen Durchmesser von 100 nm bis zu 20 pm haben. Diese Emulsionen können nach dem oben gesagten als Pickering-Emulsionen bezeichnet werden.

Auch Pickering-Emulsionen des Standes der Technik lassen sich allerdings nicht als Stifte formulieren, da sie in flüssiger bzw. allenfalls zähflüssiger Form vorliegen. Sie werden daher im Bereich der Hautpflege eingesetzt, beispielsweise als Haut-oder Gesichtscrème, Reinigungsmilch, Schutzlotion, Nährcrème und dergleichen mehr.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, den Stand der Technik um kosmetische oder pharmazeutische Stiftformulierungen zu bereichern, welche in Form von W/O-Emulsionen vorliegen und sich durch einen erhöhten Wassergehalt auszeichnen.

Erstaunlicherweise werden alle diese Aufgaben geiöst durch kosmetische oder dermatologische Stiftzubereitungen, die feindisperse Systeme vom Typ Wasser-in-ÖI darstellen, enthaltend A. eine Olphase, die einen Gehalt von 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Fettphase, an Fett- und/oder Wachskomponenten enthält, welche oberhalb einer Temperatur von 40 °C schmelzen, B. eine Wasserphase und C. mindestens einen Typ mikronisierter, anorganischer Pigmente, die a) eine mittlere Partikelgröße von weniger als 200 nm haben und deren Partikel b) sowohl hydrophile als auch lipophile Eigenschaften zeigen, welche also amphiphilen Charakter besitzen und sowohl in Wasser als auch in Öl dis- pergierbar sind und die c) gewählt werden aus der Gruppe der Metalloxide, die d) gegebenenfalls oberflächlich beschichtet sind, und D. höchstens 0,5 Gew.-% eines oder mehrerer Emulgatoren sowie gegebenenfalls weitere kosmetische oder pharmazeutische Hilfs-, Zusatz-und/oder Wirk- stoffe enthaltend.

Es ist erfindungsgemäß besonders vorteilhaft, wenn die Zubereitungen deutlich weniger als 0,5 Gew.-% eines oder mehrerer Emulgatoren enthalten. Ganz besonders bevorzugt sind erfindungsgemäße Zubereitungen, welche gänzlich frei von Emulgatoren im herkömmlichen Sinn sind.

Der amphiphile Charakter der erfindungsgemäßen anorganischen Pigmente zeigt sich bei- spielsweise darin, daß diese sowohl in Wasser als auch in Öt dispergierbar sind.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen stellen Abmischungen aus Olen bzw. öllöslichen Substanzen und Wasser bzw. wasserlöslichen Komponenten dar, die durch den Zusatz der mikronisierten Feststoffpartikel stabilisiert werden und keinen Emulgator im herkömmlichen Sinn enthalten. Eine Erklärungsmöglichkeit für die Stabilität dieser Zubereitungen ist, daß sich die Pigmentpartikel an die Tröpfchen der dispersen Phase anlagern und sozusagen eine mechanische Barriere bilden, die das Koaleszieren, d. h. das Zusammenfließen der Tröpfchen, verhindert.

W/O-Pickering-Emulsionen im Sinne der vorliegenden Erfindung sind erhältlich, indem man erfindungsgemäße, für die Herstellung von W/O-Pickering-Emulsionen geeignete amphiphile Partiel zunächst in der Olphase dispergiert und die Ölphase anschließend unter Homogenisieren mit der Wasserphase vereinigt.

Die erfindungsgemäßen Zubereitungen sind in jeglicher Hinsicht überaus befriedigende Präparate, die erstaunlicherweise hochst variabel in ihrem Wasser-Fettphasen-Verhältnis sind. Es war insbesondere überraschend, daß die erfindungsgemäßen Stiftzubereitungen einen gegenüber dem Stand der Technik deutlich erhöhten Wassergehalt aufweisen kön- nen. Sie zeichnen sich durch exzellente kosmetische Eigenschaften aus und bieten sich daher für den Einsatz in vielen Bereichen der pflegenden und dekorativen Kosmetik an. Für viele Anwendungen ist es insbesondere vorteilhaft, daß die erfindungsgemäßen Zuberei- tungen frei von Emulgatoren im herkömmlichen Sinne sind. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen sind ferner hervorragende Vehikel für verschiedenste Wirkstoffe.

Vorteilhaft ist es, den mittleren Partikeldurchmesser der verwendeten Pigmente zwischen 1 nm und 200 nm, besonders vorteilhaft zwischen 5 nm und 100 nm zu wählen.

Es ist vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung die Metalloxide aus der Gruppe Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxide bzw. Eisenmischoxide. Siliciumdioxid bzw. Silicate (z. B.

Talkum) zu wählen, wobei die Metalloxide sowohl einzeln als auch im Gemisch vorliegen können.

Im wesentlichen unerheblich für die vorliegende Erfindung ist es, in welcher der gegebe- nenfalls natürlich vorkommenden Modifikationen die verwendeten Metalloxide vorliegen.

Der Wasserphasenanteil der erfindungsgemäßen Formulierungen wird vorzugsweise aus dem Bereich von 5 bis 80 Gew.-% gewähtt, besonders vorteilhaft aus dem Bereich 10 bis 70 Gew.-%, insbesondere 15 bis 60 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierungen.

Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist es, zur Stabilisierung der Pickering- Emulsionen unbehandelte, nahezu reine Pigmentpartikel zu verwenden, insbesondere sol- che, welche auch als Farbstoff in der Lebensmittelindustrie und/oder als Absorber von UV- Strahlung in Sonnenschutzmitteln verwendet werden können. Vorteilhaft sind beispiels- weise die bei der Firma Merck erhältlichen Zinkoxid-Pigmente sowie solche, die unter den Handelsbezeichnungen Zinkoxid neutral bei Haarmann & Reimer oder NanoX von der Harcros Chemical Group erhältlich sind.

Pickering-Emulsionen im Sinne der vorliegenden Erfindung werden vorteilhaft durch anor- ganische Pigmente stabilisiert. die oberflächlich wasserabweisend behandelt ("gecoatet") sind, wobei gleichzeitig der amphiphile Charakter gebildet werden bzw. erhalten bleiben soll. Diese Oberflächenbehandlung kann darin bestehen, daß die Pigmente nach an sich bekannten Verfahren mit einer dünnen hydrophoben Schicht versehen werden.

Ein solches Verfahren, das im folgenden am Beispiel von Titandioxid beschrieben wird, besteht beispielsweise darin, daß die hydrophobe Oberflächenschicht nach einer Reaktion gemäß n TiO2 + m (RO) 3Si-R'< n TiO2 (oberfl.) erzeugt wird. n und m sind dabei nach Belieben einzusetzende stöchiometrische Parame- ter, R und R'die gewünschten organischen Reste. Besonders vorteilhaft sind TiO2-Pig- mente, beispielsweise die mit Aluminiumstearat beschichteten, unter der Handelsbezeich- nung MT 100 T bei der Firma TAYCA erhältlichen.

Eine weitere vorteilhafte Beschichtung der anorganische Pigmente besteht aus Dimethyl- polysiloxan (auch : Dimethicone), einem Gemisch volimethylierter, linearer Siloxanpolymere, die endständig mit Trimethylsiloxy-Einheiten blockiert sind. Besonders vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Zinkoxid-Pigmente, die auf diese Weise beschichtet wer- den.

Vorteilhaft ist femer eine Beschichtung der anorganischen Pigmente mit einem Gemisch aus Dimethylpolysiloxan, insbesondere Dimethylpolysiloxan mit einer durchschnittlichen Kettenlänge von 200 bis 350 Dimethylsiloxan-Einheiten, und Silicagel, welches auch als Simethicone bezeichnet wird. Es ist insbesondere von Vorteil, wenn die anorganischen Pigmente zusätzlich mit Aluminiumhydroxid bzw. Aluminiumoxidhydrat (auch : Alumina, CAS-Nr. : 1333-84-2) beschichtet sind. Besonders vorteilhaft sind Titandioxide, die mit Si- methicone und Alumina beschichtet sind, wobei die Beschichtung auch Wasser enthalten kann. Ein Beispiel hierfür ist das unter dem Handelsnamen Eusolex T2000 bei der Firma Merck erhältliche Titandioxid.

Vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung einer Mischung verschiedener Pigmenttypen sowohl innerhalb eines Kristalls, beispielsweise als Eisen- mischoxid oder Talkum (Magnesiumsilicat), als auch durch Kombination mehrerer Metaii- oxidtypen innerhalb einer Zubereitung. Besonders vorteilhaft sind Magnesiumsilicate, bei- spielsweise die unter der Handelsbezeichnung Talkum Micron bei der Firma Grolmann er- hältlichen.

Es ist ferner vorteilhaft, wenngleich nicht zwingend, die erfindungsgemäßen amphiphilen anorganischen Mikropigmente mit weiteren Pigmenten zu kombinieren, beispielsweise mit Titandioxidpigmenten, die mit Octylsilanol beschichtet sind, und/oder mit Siliciumdioxidparti- keln, die oberflächlich wasserabweisend behandelt sind. Zur Kombination geeignete Silici- umdioxidpartikel sind beispielsweise sphärische Polyalkylsilsesquioxan-Partikel wie sie in der Europäischen Offenlegungsschrift 0 686 391 erwähnt werden. Solche Polyalkylsilses- quioxan-Partikel sind beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen Aerosil R972 und Aerosil 200V bei der Firma Degussa erhältlich. Geeignete Titandioxidpartikel sind unter der Handelsbezeichnung T805 ebenfalls bei der Firma Degussa erhältlich.

Vorteilhaft in alien vorgenannten Fällen ist es, die Konzentration der erfindungsgemäßen amphiphilen Pigmente größer als 1 Gew.-%, insbesondere zwischen 1 Gew.-% und 30 Gew.-%, besonders vorteilhaft zwischen 2,5 Gew.-% und 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, zu wählen.

Erfindungsgemäß vorteilhaft werden die hochschmeizenden Fett-und/oder Wachs- komponenten aus der Gruppe der pflanzlichen Wachse, tierischen Wachse, Mineralwachse und petrochemischen Wachse gewählt. Erfindungsgemäß günstig sind beispielsweise Can- delillawachs, Carnaubawachs, Japanwachs, Espartograswachs, Korkwachs, Guaruma- wachs, Reiskeimölwachs, Zuckerrohrwachs, Beerenwachs, Ouricurywachs, Montanwachs, Jojobawachs, Shea Butter, Bienenwachs, Schellackwachs, Walrat, Lanolin (Wollwachs), Bürzelfett, Ceresin, Ozokerit (Erdwachs), Paraffinwachse und Mikrowachse.

Weitere vorteilhafte Fett-und/oder Wachskomponenten sind chemisch modifzierte Wachse und synthetische Wachse, wie beispielsweise die unter den Handelsbezeichnungen Syn- crowax HRC (Glyceryltribehenat), Syncrowax HGLC (C, s-3s-Fettsäuretriglycerid) und Syn- crowax AW 1C (C, 836-Fettsåure) bei der CRODA GmbH erhältlichen sowie Montanester- wachse, Sasolwachse, hydrierte Jojobawachse, synthetische oder modifizierte Bienen- wachse (z. B. Dimethicon Copolyol Bienenwachs und/oder C30-50-Alkyl Bienenwachs), Poly- alkylenwachse, Polyethylenglykolwachse, aber auch chemisch modifzierte Fette, wie z. B. hydrierte Pflanzenöle (beispielsweise hydriertes Ricinusöl und/oder hydrierte Cocosfettgly- ceride), Triglyceride, wie beispielsweise Trihydroxystearin, Fettsäuren, Fettsäureester und Glykolester, wie beispielsweise C20-4o-Alkylstearat, C20-4o-Alkylhydroxystearoylstearat und/oder Glykolmontanat. Weiter vorteilhaft sind auch bestimmte Organosiliciumverbindun- gen, die ähnliche physikalische Eigenschaften aufweisen wie die genannten Fett-und/oder Wachskomponenten, wie beispielsweise Stearoxytrimethylsilan.

Erfindungsgemäß können die Fett-und/oder Wachskomponenten sowohl einzeln als auch im Gemisch vorliegen.

Erfindungsgemäße Pickering-Emulsionen können vorteilhaft auch Verdickungsmittel, insbe- sondere auch Ölverdickungsmittel enthalten, um die taktilen Eigenschaften der Emulsion und die Stiftkonsistenz zu verbessern. Vorteilhafte Olverdickungsmittel im Sinne der vorlie- genden Erfindung sind beispielsweise weitere Feststoffe, wie z. B. hydrophobe Silicium- oxide des Typs Aerosil'i', welche von der Degussa AG erhätt ! ich sind. Vorteilhafte Aerosil- Typen sind beispielsweise Aerosil# OX50, Aerosil# 130, Aerosil# 150, Aerosil# 200, Aerosil# 300, Aerosii* 380, Aerosii"MOX 80, Aerosils MOX 170, Aerosil COK 84, Aerosil'9 R 202, Aerosi) R 805, Aerosil* R 812, Aerosil'R 972, Aerosil'i R 974 und/oder Aerosil (" R976.

Weitere vorteilhafte Olverdickungsmittel sind organisch modifizierte Hectorite, wie beispiels- weise Quaternium-18-Hektorit. welches z. B. unter der Handelsbezeichnung Bentone 38 bei der Firma Rheox erhältlich ist, oder Stearalkonium Hektorit, welches z. B. unter der Han- delsbezeichnung Softisan Gel bei der Huls AG erhältlich ist.

Ferner sind auch sogenannte Metallseifen (d. h. die Salze höherer Fettsäuren mit Aus- nahme der Alkalisalze) vorteilhafte Olverdickungsmittel im Sinne der vorliegenden Erfin- dung, wie beispielsweise Aluminium-Stearat, Zink-Stearat und/oder Magnesium-Stearat.

Die erfindungsgemäßen Pickering-Emulsionen können als Grundlage für kosmetische oder dermatologische Formulierungen dienen. Diese können wie üblich zusammengesetzt sein und beispielsweise zur Behandlung und Pflege der Haut, als Lippenpflegeprodukt, als Deo- produkt und als Schmink-bzw. Abschminkprodukt in der dekorativen Kosmetik oder als Lichtschutzpräparat dienen. Es ist gegebenenfalls möglich und vorteilhaft, die erfindungs- gemäßen Zusammensetzungen als Grundlage für pharmazeutische Formulierungen zu verwenden.

Zur Anwendung werden die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zu- bereitungen in der für Kosmetika üblichen Weise auf die Haut in ausreichender Menge auf- gebracht.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen können Farb- stoffe und/oder Farbpigmente enthalten, insbesondere wenn sie in Form von dekorativen Lippenstiften, Lippenkonturenstiften, Abdeckstiften, Kajalstiften, Augenkonturenstiften und/oder Augenbrauenstiften vorliegen. Die Farbstoffe und-pigmente können aus der entsprechenden Positivliste der Kosmetikverordnung bzw. der EG-Liste kosmetischer Färbemittel ausgewähit werden. In den meisten Fällen sind sie mit den für Lebensmittel zugelassenen Farbstoffen identisch. Vorteilhafte Farbpigmente sind beispielsweise Titandioxid, Glimmer, Eisenoxide (z. B. Fe203, Fe304, FeO (OH)) und/oder Zinnoxid.

Vorteilhafte Farbstoffe sind beispielsweise Carmin, Berliner Blau, Chromoxidgrün, Ultramarinblau und/oder Manganviolett. Es ist insbesondere vorteilhaft, die Farbstoffe und/oder Farbpigmente aus der folgenden Liste zu wählen. (Die Stoffe sind nach ihrer Colour Index Number geordnet.) Colour Index Deutsche Bezeichnung CAS-Nr. bzw. Summenfor-Kategorie Number mel 10316 C-ext. Gelb 1 846-70-8 B 12075 C-Orange 3468-63-1 A 14700 C-Rot 57 4548-53-2 B 15510 C-ext. Orange 8 633-96-5 B 15585 C-Rot 55 2092-56-0 B 15585 : 1 C-Rot 55 5160-02-1 B 15800 : 1 C-ext. Rot 57 6371-76-2 A 15850 Lithol Rubin 8 5858-81-1 A 15850 : 1 C-Rot 12 5281-04-9 A 15880 : 1 C-ext. Rot 61 6417-83-0 A 15980 C-Orange 9 C16H1oN207S2 2Na A 15985 C-Orange 10 2783-94-0 A 16035 C-Rot 60 29956-17-6 A 17200 C-Rot 58 C16H'3N307S2 2Na A 19140 C-Gelb 10 1934-21-0 A 20170 C-ext. Braun 4 1320-07-6 A 6371-84-2 26100 C-ext. Rot 56 85-86-9 A 42053 C-Grün 12 C37H36N2O, 0S3 2Na A 42090 C-Blau 21 2650-18-2 A 42090 C-Blau 21 2650-18-2 A (Ammonium Salz) 6371-85-3 37307-56-5 45170 C-Rot 59 81-88-9 B 45170 : 1 (Rhodamin B-stearat) C28H3, N203 C, 8H3sO2 B 45370 : 1 C-Rot 27 C20H, 0Br2Os A 45380 C-Rot 30 17372-87-1 A 45380 : 2 Tetrabromfluoreszein 15086-94-9 A Colour Index Deutsche Bezeichnung CAS-Nr. bzw. Summenfor-Kategorie Number mel 45410 C-Rot 34 18472-87-2 A 45410 : 1 Tetrabromtetrachlorfluoreszein 13473-26-2 A 45425 C-Rot35 C20H1012Os 2Na A 45425 : 1 Fluoreszein-Gemisch 518-40-7 A 38577-97-8 47000 C-ext. Gelb 23 8003-22-3 B 47005 C-Gelb 11 8004-92-0 A 59040 C-ext. Gelb 24 6358-69-6 A 60725 C-ext. Violett 18 81-48-1 A 61565 C-Grün 10 128-80-3 A 61570 C-Grün 11 4403-90-1 A 73360 C-Rot 28 2379-74-0 A 75120 C-Orange 12 8015-67-6 A 75130 C-Orange 11 7235-40-7 A 75170 Guanin 68-94-0 A 73-40-50 75470 C-Rot 50 C22H20013 A 75480 Henna C, oH603 (Lawson) A 75810 C-Grün 8 11006-34-1 A 75810 C-Grün 7 479-61-8 A 519-62-0 A 77000 C-Pigment 1 Al A 77007 C-Blau 16 57455-37-5 A 77019 C-Weif311 12001-26-2 A 77288 C-Grün 9 1308-38-9 A 77289 C-Grün 14 12001-99-9 A 77400 Bronze 7440-50-8 A 77491 C-Rot 45 1309-37-1 A 77492 C-Braun 3 Fe203 FeO (OH) A (C-Gelb 8) 77499 C-Schwarz 5 Fe304 A 77510/20 C-Blau 17 C6FeN6 4/3 Fe A 77742 C-Violett 11 10101-66-3 A 77820 C-Pigment 2 7440-22-4 A 77891 C-WeiR 7 13463-67-7 (Ti02) A 77947 C-Weiß 8 1314-13-2 A Die Kategorien (A) und (B) sind folgendermaßen definiert : (A) Der Farbstoff kann verwendet werden für die Herstellung von oral zu verabreichenden Zu- bereitungen, wie z. B. Lippenpflegemittel, für Zubereitungen, die im Bereich der Augen zur Anwendung kommen, für externe Zubereitungen (Cremes, Lotionen, Puder), für Zuberei- tungen, welche wieder abgespült werden (Rinse-off [RO]-Products, wie z. B. Haarwaschmit- tel, Haarkonditioniermittel usw.), für Haarfärbemittel, für Nagelpflegemittel.

Eine Kennzeichnung der Farbstoffe ist nicht erforderlich.

(B) Der Farbstoff kann verwendet werden für die Herstellung von Zubereitungen, die unter (A) gelistet werden, jedoch nicht für die Herstellung von Präparaten, die im Bereich der Augen zur Anwendung kommen.

Die Farbstoffe und Pigmente können sowohl einzeln als auch im Gemisch vorliegen sowie gegenseitig miteinander beschichtet sein, wobei durch unterschiedliche Beschichtungsdik- ken im allgemeinen verschiedene Farbeffekte hervorgerufen werden.

Die Liste der genannten Farbstoffe und Farbpigmente, die in den erfindungsgemäßen Pik- kering-Emulsionsstiften verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht limitierend sein.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen können kos- metische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in solchen Zubereitungen verwendet werden, z. B. Konservierungsmittel, Bakterizide, Parfume, Substanzen zum Verhindern des Schäumens, Pigmente, Verdickungsmittel, weichmachende, anfeuchtende und/oder feucht- haltende Substanzen, Fette, Ole, Wachse oder andere übliche Bestandteile einer kosme- tischen oder dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaum- stabilisatoren, Elektrolyte, organische Lösemittel oder Silikonderivate.

Eine erstaunliche Eigenschaft der erfindungsgemäßen Zubereitungen ist, daß diese sehr gute Vehikel für kosmetische oder dermatologische Wirkstoffe in die Haut sind, wobei vorteilhafte Wirkstoffe Antioxidantien sind, welche die Haut vor oxidativer Beanspruchung schützen können.

Erfindungsgemäß enthalten die Zubereitungen vorteilhaft eines oder mehrere Antioxidan- tien. Als günstige, aber dennoch fakultativ zu verwendende Antioxidantien können alle für kosmetische und/oder dermatologische Anwendungen geeigneten oder gebräuchlichen Antioxidantien verwendet werden. Es ist dabei vorteilhaft, Antioxidantien als einzige Wirkstoffklasse zu verwenden, etwa dann, wenn eine kosmetische oder dermatologische Anwendung im Vordergrund steht, wie z. B. die Bekämpfung der oxidativen Beanspruchung der Haut. Es ist aber auch günstig, die erfindungsgemäßen Stiftzubereitungen mit einem Gehalt an einem oder mehreren Antioxidantien zu versehen, wenn die Zubereitungen einem anderen Zweck dienen sollen, z. B. als Desodorantien oder Sonnenschutzmittel.

Besonders vorteilhaft werden die Antioxidantien gewähtt aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren (z. B. Glycin, Histidin, Tyrosin, Tryptophan) und deren Derivate, Imidazole (z. B. Urocaninsäure) und deren Derivate, Peptide wie D, L-Carnosin, D-Carnosin, L-Car- nosin und deren Derivate (z. B. Anserin), Carotinoide, Carotine (z. B. a-Carotin, B-Carotin, Lycopin) und deren Derivate, Chlorogensäure und deren Derivate, Liponsäure und deren Derivate (z. B. Dihydroliponsåure), Aurothioglucose, Propylthiouracil und andere Thiole (z. B.

Thioredoxin, Glutathion, Cystein, Cystin, Cystamin und deren Glycosyl-, N-Acetyl-, Methyl-, <BR> <BR> <BR> <BR> Ethyl-, Propyl-, Amyl-, Butyl-und Lauryl-, Palmitoyl-, Oleyl-, y-Linoleyl-, Cholesteryl-und Glycerylester) sowie deren Salze, Dilaurylthiodipropionat, Distearylthiodipropionat, Thiodipropionsäure und deren Derivate (Ester, Ether, Peptide, Lipide, Nukleotide, Nukleoside und Salze) sowie Sulfoximinverbindungen (z. B. Buthioninsulfoximine, Homocy- steinsulfoximin, Buthioninsulfone, Penta-, Hexa-. Heptathioninsulfoximin) in sehr geringen verträglichen Dosierungen (z. B. pmol bis, umol/kg), ferner (Metall)-Chelatoren (z. B. a-Hy- droxyfettsäuren, Palmitinsåure, Phytinsäure, Lactoferrin), a-Hydroxysäuren (z. B. Citro- <BR> <BR> <BR> <BR> nensäure, Milchsäure, Apfelsäure). Huminsäure, Gallensäure, Gallenextrakte, Bilirubin, Bili- verdin, EDTA, EGTA und deren Derivate, ungesattigte Fettsäuren und deren Derivate (z. B. y-Linolensäure, Linolsäure, Olsäure), Folsäure und deren Derivate, Ubichinon und Ubichinol und deren Derivate, Vitamin C und Derivate (z. B. Ascorbylpalmitat, Mg-Ascorbylphosphat, Ascorbylacetat), Tocopherole und Derivate (z. B. Vitamin-E-acetat), Vitamin A und Derivate (Vitamin-A-palmitat) sowie Koniferylbenzoat des Benzoeharzes, Rutinsäure und deren Derivate, a-Glycosylrutin, Ferulasäure, Furfurylidenglucitol, Carnosin, Butylhydroxytoluol, Butylhydroxyanisol, Nordihydroguajakharzsäure, Nordihydroguajaretsäure, Trihydroxybuty- rophenon, Harnsäure und deren Derivate, Mannose und deren Derivate, Zink und dessen Derivate (z. B. ZnO, ZnSO4) Selen und dessen Derivate (z. B. Selenmethionin), Stilbene und deren Derivate (z. B. Stilbenoxid, Trans-Stilbenoxid) und die erfindungsgemäß geeigneten Derivate (Salze, Ester, Ether, Zucker, Nukleotide, Nukleoside, Peptide und Lipide) dieser genannten Wirkstoffe.

Die Menge der vorgenannten Antioxidantien (eine oder mehrere Verbindungen) in den erfin- dungsgemäßen Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,001 bis 30 Gew.-%, besonders be- <BR> <BR> <BR> vorzugt 0,05-20 Gew.-%, insbesondere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.

Sofern Vitamin E und/oder dessen Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vor- teilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.

Sofern Vitamin A, bzw. Vitamin-A-Derivate, bzw. Carotine bzw. deren Derivate das oder die Antioxidantien darstellen, ist vorteilhaft, deren jeweilige Konzentrationen aus dem Bereich von 0,001-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Formulierung, zu wählen.

Erfindungsgemäß können die Wirkstoffe (eine oder mehrere Verbindungen) auch sehr vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe der lipophilen Wirkstoffe, insbesondere aus folgender Gruppe : Acetylsalicylsäure, Atropin, Azulen, Hydrocortison und dessen Derivaten, z. B. Hydrocor- tison-17-valerat. Vitamine, z. B. Ascorbinsäure und deren Derivate, Vitamine der B-und D- Reihe, sehr günstig das Vitamin B,, das Vitamin B,2 das Vitamin D,, aber auch Bisabolol, ungesättigte Fettsäuren, namentlich die essentiellen Fettsåuren (oft auch Vitamin F genannt), insbesondere die gamma-Linolensäure, Ölsäure, Eicosapentaënsäure, Docosa- hexaensäure und deren Derivate, Chloramphenicol, Coffein, Prostaglandine, Thymol, Cam- pher, Extrakte oder andere Produkte pflanziicher und tierischer Herkunft, z. B. Nachtker- zenöl, Borretschöl oder Johannisbeerkernöl, Fischöle, Lebertran aber auch Ceramide und ceramidähnliche Verbindungen und so weiter.

Vorteilhaft ist es auch, die Wirkstoffe aus der Gruppe der rückfettenden Substanzen zu wählen, beispielsweise Purcellinöl, Euceritt'und Neocerit@.

Die Liste der genannten Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen, die in den erfindungsge- mäßen Pickering-Emulsionsstiften verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht limitierend sein.

Günstig sind auch kosmetische und dermatologische Stiftzubereitungen, die in der Form eines Sonnenschutzmittels vorliegen. Vorzugsweise enthalten diese mindestens eine UV-A- Filtersubstanz und/oder mindestens eine UV-B-Filtersubstanz und/oder mindestens ein wei- teres anorganisches Pigment aus der Gruppe der Oxide des Eisens, Zirkoniums, Siliciums, Mangans, Aluminiums, Cers und Mischungen davon sowie Abwandlungen, bei denen die Oxide die aktiven Agentien sind.

Es ist aber auch vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindungen, solche kosmetischen und dermatologischen Zubereitungen zu erstellen, deren hauptsächlicher Zweck nicht der Schutz vor Sonnenlicht ist, die aber dennoch einen Gehalt an UV-Schutzsubstanzen enthal- ten. So können beispielsweise in pflegende Lippenstifte UV-A-bzw. UV-B-Filtersubstanzen eingearbeitet werden.

Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen Substanzen enthalten, die UV-Strah- lung im UV-B-Bereich absorbieren, wobei die Gesamtmenge der Filtersubstanzen z. B. 0,1 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 10 Gew.-%, insbesondere 1,0 bis 6,0 Gew.-% beträgt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitungen, um kosmetische Stifte zur Verfügung zu stellen, die die Haut vor dem gesamten Bereich der ultravioletten Strahlung schützen.

Enthalten die erfindungsgemäßen Emulsionen UV-B-Filtersubstanzen, können diese öllös- lich oder wasseriöslich sein. Erfindungsgemäß vorteilhafte öllösliche UV-B-Filter sind z. B. : -3-Benzylidencampher-Derivate, vorzugsweise 3- (4-Methylbenzyliden) campher, 3-Ben- zylidencampher ; -4-Aminobenzoesäure-Derivate, vorzugsweise 4- (Dimethylamino)-benzoesäure (2- ethylhexyl) ester, 4-(Dimethylamino) benzoësäureamylester ; -Ester der Zimtsäure, vorzugsweise 4-Methoxyzimtsäure (2-ethylhexyl) ester, 4-Meth- oxyzimtsäureisopentylester ; Ester der Salicylsäure, vorzugsweise Salicylsäure (2-ethylhexyl) ester, Salicylsäure (4- isopropylbenzyl) ester, Salicylsäurehomomenthylester, Derivate des Benzophenons, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon, 2-Hy- droxy-4-methoxy-4'-methylbenzophenon, 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon ; Ester der Benzalmalonsäure, vorzugsweise 4-Methoxybenzalmalonsäuredi (2-ethylhe- xyl) ester, hinsichtlich der C3-Achse des Triazingrundkörpers symmetrisch oder unsymmetrisch substituierte Triazinderivate, vorzugsweise 4,4', 4"- (1,3,5-Triazin-2,4,6-triyltriimino)-tris- benzoesäure-tris (2-ethylhexylester) (symmetrisch) sowie 2,4-Bis- { [4- (2-Ethyl-hexyl- oxy)-2-hydroxy]-phenylp6-(4-methoxyphenyl)-1,(4-methoxypheny l)-1, 3,5-triazin, 2,4-Bis- { [4- (3-sulfonato)-2- hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl>6-(4-methoxyphenyl)- 1,3,5-triazin Natriumsalz, 2,4-Bis- { [4- (3- (2-Propyloxy)-2-hydroxy-propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6- (4-methoxy- phenyl)-1,3,5-triazin, 2,4-Bis- { [4- (2-ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6- [4- (2-meth- oxyethyl-carboxyl)-phenylamino]-1,3,5-triazin, 2,4-Bis- { [4- (3- (2-propyloxy)-2-hydroxy- propyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6- [4- (2-ethyl-carboxyl)-phenylamino]-1, 3, 5-triazin, 2,4- Bis- { [4- (2-ethyl-hexyloxy)-2-hydroxy]-phenyll-6- (l-methyl-pyrrol-2-yi)-1, 3, 5-triazin, 2,4- Bis- { [4-tris (trimethylsiloxy-silylpropyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6- (4-methoxyphenyl)- 1,3,5-triazin, 2,4-Bis- { [4- (2"-methylpropenyloxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6- (4-methoxy- phenyl)-1,3,5-triazin, 2,4-Bis- { [4- (1', 1', 1', 3', 5', 5', 5'-Heptamethylsiloxy-2"-methyl-propyl- oxy)-2-hydroxy]-phenyl}-6- (4-methoxyphenyl)-1,3,5-triazin (unsymmetrisch), Benzotriazolderivate, vorzugsweise 2,2'-Methylen-bis- (6- (2H-benzotriazol-2-yl)-4- (1,1,3,3-tetramethylbutyl)-phenol) sowie an Polymere gebundene UV-Filter.

Vorteilhafte wasserlösliche UV-B-Filter sind z. B. : Salze der 2-Phenylbenzimidazol-5-sulfonsäure wie ihr Natrium-, Kalium-oder ihr Tri- ethanolammonium-Salz, sowie die Sulfonsäure selbst ; Sulfonsäure-Derivate von Benzophenonen, vorzugsweise 2-Hydroxy-4-methoxyben- zophenon-5-sulfonsäure und ihre Salze ; Sulfonsäure-Derivate des 3-Benzylidencamphers, wie z. B. 4- (2-Oxo-3-bornylidenme- thyl) benzolsulfonsäure, 2-Methyl-5- (2-oxo-3-bornylidenmethyl) sulfonsäure und ihre Salze.

Die Liste der genannten UV-B-Filter, die in den erfindungsgemäßen Pickering-Emulsionen verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht limitierend sein.

Es kann auch von Vorteil sein, in erfindungsgemäßen Pickering-Emulsionen UV-A-Filter zu verwenden, die bisher üblicherweise in kosmetischen Zubereitungen enthalten sind. Bei diesen Substanzen handelt es sich vorzugsweise um Derivate des Dibenzoylmethans, ins- besondere um 1- (4'-tert. Butylphenyl)-3- (4'-methoxyphenyl) propan-1,3-dion und um 1-Phe- nyl-3- (4'-isopropylphenyl) propan-1,3-dion. Auch Zubereitungen, die UV-A-Filter enthalten, sind Gegenstand der Erfindung. Es können die für die UV-B-Kombination verwendeten Mengen eingesetzt werden.

Vorteilhaft können erfindungsgemäße Zubereitungen außerdem als Grundlage für kosmeti- sche Desodorantien bzw. Antitranspirantien eingesetzt werden, so daß die vorliegende Er- findung in einer besonderen Ausführungsform Pickering-Emulsionen als Grundlage für kosmetische Deo-Stifte betrifft.

Kosmetische Desodorantien dienen dazu, Körpergeruch zu beseitigen, der entsteht, wenn der an sich geruchlose frische Schweiß durch Mikroorganismen zersetzt wird. Den üblichen kosmetischen Desodorantien liegen unterschiedliche Wirkprinzipien zugrunde.

In sogenannten Antitranspirantien kann durch Adstringentien-vorwiegend Aluminiumsalze wie Aluminiumhydroxychlorid (Aluchlorhydrat)-die Bildung des Schweißes reduziert wer- den.

Durch die Verwendung antimikrobieller Stoffe in kosmetischen Desodorantien kann die Bak- terienflora auf der Haut reduziert werden. Dabei sollten im Idealfalle nur die Geruch verur- sachenden Mikroorganismen wirksam reduziert werden. Der Schweißfluß selbst wird da- durch nicht beeinflußt, im Idealfalle wird nur die mikrobielle Zersetzung des Schweißes zeitweilig gestoppt.

Auch die Kombination von Adstringentien mit antimikrobiell wirksamen Stoffen in ein und derselben Zusammensetzung ist gebräuchlich.

Alle für Desodorantien bzw. Antitranspirantien gängigen Wirkstoffe können vorteilhaft ge- nutzt werden, beispielsweise Geruchsüberdecker wie die gängigen Parfümbestandteile, Ge- ruchsabsorber, beispielsweise die in der Patentoffenlegungsschrift DE-P 40 09 347 be- schriebenen Schichtsilikate, von diesen insbesondere Montmorillonit, Kaolinit, Ilit, Beidellit, Nontronit, Saponit, Hectorit, Bentonit, Smectit, ferner beispielsweise Zinksalze der Ricinol- säure. Keimhemmende Mittel sind ebenfalls geeignet, in die erfindungsgemäßen W/O- Emulsionsstifte eingearbeitet zu werden. Vorteilhafte Substanzen sind zum Beispiel 2,4,4'- Trichlor-2'-hdroxydiphenylether (Irgasan), 1,6-Di- (4-chlorphenylbiguanido)-hexan (Chlorhe- xidin), 3,4,4'-Trichlorcarbanilid, quaternare Ammoniumverbindungen, Nelkenöl, Minzöl, Thymianöl, Triethylcitrat, Farnesol 10-dodecatrien-1-ol) sowie die in den Patentoffenlegungsschriften DE-37 40 186, DE-39 38 140, DE-42 04 321, DE- 42 29 707, DE-43 09 372, DE-44 11 664, DE-195 41 967, DE-195 43 695, DE-195 43 696, DE-195 47 160, DE-196 02 108, DE-196 02 110, DE-196 02 111, DE-196 31 003, DE- 196 31 004 und DE-196 34 019 und den Patentschriften DE-42 29 737, DE-42 37 081, DE- 43 24 219, DE-44 29 467, DE-44 23 410 und DE-195 16 705 beschriebenen Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen. Auch Natriumhydrogencarbonat ist vorteilhaft zu verwenden.

Die Liste der genannten Wirkstoffe bzw. Wirkstoffkombinationen, die in den erfindungsge- mäßen Pickering-Emulsionsstiften verwendet werden können, soll selbstverständlich nicht limitierend sein.

Die erfindungsgemäßen kosmetischen Desodorantien können in Form von aus normalen Behältern auftragbaren wasserhaltigen, kosmetischen Stifte vorliegen.

Die Menge der Antitranspiranswirkstoffe oder Desodorantien (eine oder mehrere Verbin- dungen) in den Zubereitungen beträgt vorzugsweise 0,01 bis 30 Gew.-%, besonders bevor- zugt 0,1-20 Gew.-%, insbesondere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.

Die erfindungsgemäßen Stifte sind ferner hervorragende Vehike ! für dermatotogische Wirk- stoffe. Insbesondere eignen sie sich als Träger für gegen Akne wirksame Substanzen.

Akne ist eine Hauterkrankung mit verschiedenen Formen und Ursachen, gekennzeichnet durch nicht entzündliche und entzündliche Knötchen, ausgehend von verstopften Haarfolli- keln (Komedonen), die zur Pustel-, Abszeß-und Narbenbiidung fuhren kann. Am häufigsten ist die Acne vulgaris, die vorwiegend in der Pubertät auftritt. Ursächliche Bedingungen für die Acne vulgaris sind die Verhornung und Verstopfung der Haarfollikel-Mündung, die vom Blutspiegel der männlichen Sexualhormone abhängige Talgproduktion und die Produktion freier Fettsäuren und gewebeschädigender Enzyme durch Bakterien (Propionibacterium acnes).

Daher ist es vorteilhaft, den erfindungsgemäßen Zubereitungen gegen Akne wirksame Substanzen zuzugeben, die beispielsweise gegen Propionibacterium acnes wirksam sind (etwa soiche, die in DE-OS 42 29 707, DE-OS 43 05 069, DE-OS 43 07 976, DE-OS 43 37 711, DE-OS 43 29 379 beschrieben werden) aber auch andere gegen Akne wirksame Sub- stanzen, beispielsweise all-trans-Retinsäure, 13-cis-Retinsäure und verwandte Stoffe) oder antientzündliche Wirkstoffe, beispielsweise Batylalkohol (a-Octadecylglycerylether), Selachylalkohol (a-9-Octadecenylglycerylether), Chimylalkohol (a-Hexadecylglycerylether) und/oder Bisabolol sowie Antibiotika und/oder Keratolytika.

Keratolytika sind Stoffe, die verhornte Haut (wie z. B. Warzen, Hühneraugen, Schwielen und dergleichen mehr) erweichen, damit sich diese leichter entfernen iäßt oder damit sie abfällt bzw. sich auflöst.

Aile gängigen gegen Akne wirksamen Substanzen können vorteilhaft genutzt werden, ins- besondere Benzoylperoxid, Bituminosulfonate (Ammonium-, Natrium-und Calcium-Salze von Schieferöl-Sulfonsäuren), Salicylsäure (2-Hydroxybenzoesäure), Miconazol (1-[2-(2,4- Dichlorbenzyloxy)-2- (2, 4-dichlorphenyl)-ethyl]-imidazol) und Derivate, Adapalen (6- [3- (1- <BR> <BR> <BR> <BR> Adamantyl)-4-methoxyphenyl]-2-naphthoesäure), Azelainsäure (Nonandisäure), Mesulfen (2,7--Dimethylthianthren, C, 4H, 2S2) sowie Aluminiumoxid, Zinkoxid und/oder feinverteilter Schwefel.

Die Menge der Antiaknemittel (eine oder mehrere Verbindungen) in den Zubereitungen be- trägt vorzugsweise 0,01 bis 30 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1-20 Gew.-%, insbeson- dere 1-10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung.

Gegenstand der Erfindung ist ferner auch ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsge- mäßen Pickering-Emulsionsstifte, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die amphiphi- len anorganischen Pigmente in an sich bekannter Weise in der Fettphase, welche 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Fettphase, an Fett-und/oder Wachskomponen- ten enthält, welche oberhalb einer Temperatur von 40 °C schmeizen, und gewünschtenfalls kosmetische oder pharmazeutische Hilfs-, Zusatz-und/oder Wirkstoffe enthält, bei gleich- mäßigem Rühren und gegebenenfalls unter Erwärmen dispergiert und während des Homo- genisiervorgangs die Wasserphase, welche gewünschtenfalls ebenfalls kosmetische oder pharmazeutische Hilfs-, Zusatz-und/oder Wirkstoffe enthält, mit der Fettphase vermischt.

Die nachfolgenden Beispiele sollen die vorliegende Erfindung verdeutlichen, ohne sie ein- zuschränken. Die Zahlenwerte in den Beispielen bedeuten Gewichtsprozente, bezogen auf das Gesamtgewicht der jeweiligen Zubereitungen.

Beispiele : Lippenpflege-Sonnenschutz- stift stift Caplic/Capric Triglycerid 10 Octyidodecanol 10 Dicaprylylether 15 C12-15 Alkylbenzoat 15 Ricinusöl 5 Octyltriazon 2 4-Methylbenzyliden Campher 2 Butylmethoxydibenzoylmethan 2 Vitamin E-Acetat 0, 5 Konservierungsmittel 0,5 0,5 Kesterwachs K82H (C20-40 Alk Istearat 10 12 Kesterwachs K80P (C, -3s Alkylhydroxystearoylstearat) 2 Silica (Aerosil#R972) 1 0,5 Eusolexs T2000 4 2 Zinkoxid 2 Glycerin 5 10 Phenylbenzimidazolsulfonsaure 2 NaOH (45% ige Lösung in Wasser) 0, 7 Wasser 49,5 36,8 Lippenpflege-dekorativer stift Lippenstift Caprylic/Capric Triglycerid 10 Octyldodecanol 10 10 Dicaprylylether 10 C, - 5 Alkylbenzoat 12 Mineralöl 10 Cycolmethicon 1 Vitamin E-Acetat 0, 5 Konservierungsmittel 0, 5 0, 5 Kesterwachs K82H (C20-4o Alkylstearat) 8 Bienenwachs 4 Carnauberwachs 4 Ozokerit 12 Vaseline 10 5 Bentone 38 (Quaternium-18 Hectorit) 0, 5 1 Silica (AerosilaR972 0, 5 Eusolex# T2000 2 2 Zinkoxid 2 5 Farbpigmente 5 Glycerin 5 3 Wasser 31 36 Deostift Augenbrauen- stift Caprylic/Capric Triglycerid 15 5 Octyldodecanol 10 Dicaprylylether 5 C12-15 Alkylbenzoat 5 Mineralöl 5 Ricinusöl 3 Glycerylmonolaurat 0,5 Konservierungsmittel 0,5 Kesterwachs K82H (zozo Alkylstearat) 15 5 Bienenwachs 10 Camauberwachs 10 Bentone 38 (Quaternium-18 Hectorit) 1 Eusolex# T2000 4 2 Zinkoxid 4 Farbpigmente 20 Glycerin 5 3 Aluchlorhydrat 5 Wasser36, 530,5