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Title:
INDICATOR MIXTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/117975
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an indicator mixture comprising at least one dye, which indicator mixture is provided for joint use with at least one coating compound and at least one cross-linking agent. In order to improve identification, it is proposed that the indicator mixture has at least one photosensitizer, the mass ratio of photosensitizer and dye being 10-100:1.

Inventors:
WEGNER TOBIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/086753
Publication Date:
June 29, 2023
Filing Date:
December 19, 2022
Export Citation:
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Assignee:
LOHMANN GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
C09J11/06; C09J7/30; C09J9/00
Domestic Patent References:
WO2006008251A22006-01-26
WO2000022060A12000-04-20
Foreign References:
DE10063066A12001-06-13
DE102019004662A12021-01-07
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Claims:
Ansprüche Indikatormischung mit zumindest einem Farbstoff, welche zur gemeinsamen Verwendung mit zumindest einer Beschichtungsmasse und zumindest einem Vernetzer vorgesehen ist, gekennzeichnet durch zumindest einen Photosensibilisator, wobei das Masseverhältnis von Photosensibilisator und Farbstoff 10 -100:1 beträgt. Indikatormischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Absorptionsbereich des Photosensibilisators im UV-Bereich liegt. Indikatormischung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Photosensibilisator zumindest ein Isopropylthioxanthon aufweist. Indikatormischung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Farbstoff zumindest eine halochromische Substanz aufweist. Indikatormischung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die halochromische Substanz als ein Anthrachinon ausgebildet ist. Indikatormischung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Beschichtungsmasse und den Vernetzer. Indikatormischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Beschichtungsmasse als eine Klebstoffmasse ausgebildet ist und zumindest einen Klebstoff aufweist. Indikatormischung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff zumindest ein Epoxidharz aufweist. Indikatormischung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Vernetzer zumindest einen kationischen Initiator aufweist. Chemischer Indikator (10) mit zumindest einem Träger (12) und der Indikatormischung nach einem der vorhergehenden Ansprüche. Chemischer Indikator (10) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Indikatormischung zumindest Teil eines Klebefilms (14) ist, mit dem der Träger (12) beschichtet ist.
Description:
Indikatormischung

Die Erfindung bezieht sich auf eine Indikatormischung gemäß dem Anspruch 1 sowie auf einen chemischen Indikator gemäß dem Anspruch 10.

Aus der DE 102019004662 Al ist ein Klebefilm bekannt, welcher einen Klebstoff, einen kationischen Initiator und einen pH-sensitiven Farbstoff aufweist. Durch Bestrahlung des Klebefilms mit UV-Licht in einem unvemetzten Zustand erzeugt der Initiator eine Säure, mittels welcher der Klebstoff vernetzt wird und der Farbstoff einen Farbumschlag durchläuft. Hierdurch kann mittels des Farbumschlags die Vernetzung des Klebstoffs beziehungsweise die Bestrahlung kenntlich gemacht werden. Da der Farbumschlag auf einer dynamischen Reaktion basiert, ist die Farbe des Farbstoffs zeitlich veränderlich, beispielsweise durch eine Änderung der Menge an vorhandenen Edukten und Produkten.

Ferner ist bekannt, mittels Bestrahlung vernetzenden Klebstoffen einen Photosensibilisator beizufügen, um einen Wellenlängenbereich der Bestrahlung, innerhalb welchem die Vernetzung des Klebstoffs erreicht werden kann, zu erweitern. Der Photosensibilisator ist hierbei völlig von dem verwendeten Farbstoff unabhängig und es reichen bereits geringe Mengen an Photosensibilisator, um den gewünschten Effekt zu erzielen.

Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Indikatormischung bereitzustellen, welche verbesserte Eigenschaften bezüglich einer Kenntlichmachung aufweist. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.

Die Erfindung geht aus von einer Indikatormischung mit zumindest einem Farbstoff, welche zur gemeinsamen Verwendung mit zumindest einer Beschichtungsmasse und zumindest einem Vernetzer vorgesehen ist.

Es wird vorgeschlagen, dass die Indikatormischung zumindest einen Photosensibilisator aufweist, wobei das Masseverhältnis von Photosensibilisator und Farbstoff 10-100:1, vorteilhaft 25-90:1 und besonders vorteilhaft 40-80:1 beträgt. Die angegebenen Verhältnisse sollen hierbei so verstanden werden, dass auf ein Milligramm des Farbstoffs 10-100, 25-90 oder 40-80 Milligramm des Photosensibilisators folgen. Insbesondere weist die Indikatormischung ein festes Mischungsverhältnis von Photosensibilisator und Farbstoff auf, wobei verschiedene Arten von Indikatormischungen unterschiedliche Mischungsverhältnisse innerhalb der angegebenen Verhältnisse aufweisen können. Hierdurch kann eine langanhaltende und sichere Kenntlichmachung erreicht werden. Vorteilhaft können der Farbstoff und der angeregte Photosensibilisator gemeinsam einen Exciplex ausbilden, in welchem der Farbstoff eine Exciplex-Farbe aufweist, welche sich von einer Grundfarbe des Farbstoffs unterscheidet. Besonders vorteilhaft kann der Exciplex, welcher unter normalen Bedingungen nach einer bestimmten Zeit zerfallen würde, durch die Vernetzung der Beschichtungsmasse am Zerfall gehindert werden. Die im Verhältnis zum Farbstoff große Menge an vorhandenem Photosensibilisator verhindert hierbei, dass der Farbstoff stattdessen von dem Vernetzer beeinflusst wird, wie es im Stand der Technik der Fall ist.

Die Indikatormischung ist zu einer Mischung mit der Beschichtungsmasse in einem unvemetzten Zustand und dem Vernetzer vorgesehen. Vorteilhaft ist die Indikatormischung mit verschiedenen Arten von Beschichtungsmassen und/oder Vernetzern verwendbar. Besonders vorteilhaft ist die Indikatormischung als separates Produkt erhältlich, wobei unterschiedliche Arten von Indikatormischungen mit unterschiedlichen Arten von Beschichtungsmassen und/oder Vernetzern kompatibel sind.

Unter einer „Beschichtungsmasse“ soll eine Masse verstanden werden, welche dazu vorgesehen ist, in einem Beschichtungsverfahren aufgetragen zu werden und anschließend eine Schicht zu bilden. Denkbar wäre, dass die Beschichtungsmasse dazu vorgesehen ist, eine äußere Schicht zu bilden, welche beispielsweise eine Schutzfunktion bereitstellen kann, insbesondere könnte die Beschichtungsmasse als eine Lackmasse ausgebildet sein. Vorzugsweise ist die Beschichtungsmasse als eine Klebstoffmasse, insbesondere eine Haftklebstoffmasse, ausgebildet. Besonders bevorzugt liegt die Beschichtungsmasse gemeinsam mit dem Vernetzer nach dem Beschichtungsverfahren in Form eines Klebefilms vor. Der Klebefilm könnte dazu vorgesehen sein, zumindest zwei Fügepartner miteinander zu verbinden. In diesem Fall kann ein Farbumschlag des Farbstoffs dazu verwendet werden, sicherzustellen, dass die Vernetzung des Klebefilms abgeschlossen ist und die Fügepartner bewegt werden können, ohne dass ein Lösen der Fügepartner voneinander befürchtet werden muss. Vorzugsweise ist zumindest einer der Fügepartner zumindest teilweise transparent ausgebildet, wodurch der Farbumschlag des Farbstoffs von außen beobachtet werden kann. Alternativ könnte der Klebefilm als Teil eines chemischen Indikators ausgebildet sein, welcher zur Verbindung mit einem zu bestrahlenden Objekt vorgesehen ist. Es wäre möglich, dass der chemische Indikator irreversibel mit dem Objekt verbindbar ist, vorzugsweise ist der chemische Indikator reversibel mit dem Objekt verbindbar. Der chemische Indikator kann beispielsweise als ein Klebeband, eine Klebefolie, ein Klebestreifen, eine Klebeplatte oder ein klebendes Stanzteil ausgebildet sein. Alternativ kann der chemische Indikator auch als ein trägerloser Transferklebefilm ausgebildet sein.

Die als Klebstoffmasse ausgebildete Beschichtungsmasse weist insbesondere zumindest einen Klebstoff auf. Der Klebstoff kann als ein beliebiger, strahlungsvernetzender Klebstoff ausgebildet sein. Eigenschaften des Klebstoffs in einem vernetzten Zustand und einem unvemetzten Zustand sind insbesondere von dem jeweiligen Anwendungsbereich abhängig. Wenn der Klebstoff dazu vorgesehen ist, Fügepartner zu verbinden, kann der Klebstoff in dem unvernetzten Zustand in flüssiger Form vorliegen. Vorzugsweise liegt der Klebstoff in dem unvernetzten Zustand in fester oder hochviskoser Form vor und ist besonders bevorzugt in dem unvernetzten Zustand haftklebrig ausgebildet. Hierdurch kann der chemische Indikator auf einfache Weise mit dem zu bestrahlenden Objekt verbunden werden. Alternativ könnte der Klebstoff in dem unvernetzten Zustand frei von klebenden Oberflächen sein, in diesem Fall kann ein zusätzlicher Klebstoff verwendet werden. Der zusätzliche Klebstoff ist insbesondere haftklebrig ausgebildet und bildet entweder einen Teil des Klebefilms oder einen auf den Klebefilm aufkaschierten weiteren Klebefilm aus. Bevorzugt ist der Klebstoff in dem vernetzten Zustand haftklebend ausgebildet. Denkbar wäre auch, dass der Klebstoff in dem vernetzten Zustand frei von klebenden Oberflächen ist, dies eignet sich insbesondere für den Fall, dass der Klebstoff zur Verbindung der Fügepartner vorgesehen ist. Beispielsweise könnte der Klebstoff zumindest eine Substanz aus der Stoffklasse der Acrylate, Polyurethane und/oder Epoxidharze aufweisen. Ferner kann der Klebstoff eine beliebige Art und Menge an Additiven aufweisen, wie beispielsweise Füllstoffe, weitere Farbstoffe und/oder Tackifier.

Der Vernetzer ist dazu vorgesehen, bei der Bestrahlung des Klebstoffs eine Vemetzungsreaktion zu initiieren. Vorteilhaft initiiert der Vernetzer unabhängig von dem Photosensibilisator die Vernetzungsreaktion, alternativ oder zusätzlich kann der Vernetzer die Vernetzungsreaktion basierend auf einer von dem Photosensibilisator übertragenen Aktivierungsenergie initiieren. Die Zusammensetzung des Vernetzers ist abhängig von dem jeweils verwendeten Klebstoff. Beispielsweise könnte der Vernetzer Substanzen mit zumindest einer Isocyanatgruppe und/oder zumindest einer Vinylgruppe aufweisen. Insbesondere könnte der Vernetzer zumindest einen anionischen Initiator aufweisen.

Eine Wellenlänge der Bestrahlung, durch welche der Klebstoff vernetzbar ist, ist insbesondere beliebig wählbar. Zum Beispiel könnte der Klebstoff mittels Infrarotstrahlung, Mikrowellenstrahlung und/oder Röntgenstrahlung vernetzbar sein. Bevorzugt ist der Klebstoff durch UV-Strahlung vernetzbar, besonders bevorzugt liegt ein Absorptionsbereich des Photosensibilisators im UV-Bereich. Unter einem „Absorptionsbereich“ des Photosensibilisators soll ein Wellenlängenbereich verstanden werden, wobei der Photosensibilisator in der Lage ist, Strahlung innerhalb dieses Wellenlängenbereichs zu absorbieren und hierdurch den angeregten Zustand zu erreichen. Vorzugsweise ist der Photosensibilisator dazu vorgesehen, zumindest teilweise in dem angeregten Zustand zu verbleiben und mit dem Farbstoff den Exciplex zu bilden. Insbesondere verbleibt der Photosensibilisator vollständig in dem angeregten Zustand, alternativ kann der Photosensibilisator teilweise zurück in einen Grundzustand fallen und dadurch eine Aktivierungsenergie zur Initiierung der Vernetzungsreaktion an den Vernetzer abgeben. In diesem Fall verringert sich der Anteil des Photosensibilisators, welcher in den Grundzustand zurückfallt, insbesondere schrittweise, wobei nach der Bestrahlung vorzugsweise zumindest ein Großteil des Photosensibilisators als Teil des Exciplex vorliegt. Beispielsweise könnte der Absorptionsbereich des Photosensibilisators im UV-A-Bereich, welcher 380-315 nm beträgt, oder im UV-C-Bereich, welcher 280-100 nm beträgt, liegen. Der Klebstoff kann mittels einer beliebigen Dosis und Dauer der Bestrahlung vemetzbar sein, welche insbesondere von einer jeweiligen Anwendungsform des Klebstoffs abhängt, beispielsweise von einer Dicke des Klebefilms. Vorzugsweise ist der Klebstoff mittels einer Dosis von mindestens 1650 mJ/cm 2 und einer Dauer von mindestens 5 Sekunden vemetzbar. Bevorzugt ist eine Vernetzungsreaktion des Klebstoffs als eine Dunkelreaktion ausgebildet, besonders bevorzugt beträgt eine Offenzeit, innerhalb welcher nach einer Initiierung der Vernetzungsreaktion der Klebstoff noch klebrig genug ist, um Fügepartner verbinden zu können, mindestens 10 Sekunden, bevorzugt zwischen 10 Sekunden und 60 Minuten. Nach Ablauf der Offenzeit ist die Vernetzung des Klebstoffs derart fortgeschritten, dass insbesondere kein ausreichender Tack zur Verbindung der Fügepartner mehr vorhanden ist. Hierdurch kann vorteilhaft die Indikatormischung zur Kenntlichmachung einer UV-Bestrahlung verwendet werden, welche eine der am meisten verwendeten Arten der Bestrahlung ist, wodurch ein größtmöglicher Anwendungsbereich der Indikatormischung erreicht werden kann.

Der Photosensibilisator kann insbesondere beliebige organometallische, organische und/oder nanoskopische Substanzen aufweisen, wobei die Wahl des am besten geeigneten Photosensibilisators unter Anderem von dem verwendeten Farbstoff und Klebstoff abhängt. Um die Kenntlichmachung weiter zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass der Photosensibilisator zumindest ein Isopropylthioxanthon aufweist. Insbesondere kann der Photosensibilisator genau ein Isopropylthioxanthon oder eine Mehrzahl verschiedener Isopropylthioxanthone aufweisen. Es wäre denkbar, dass die Indikatormischung zusätzlich noch weitere Photosensibilisatoren aufweist, bevorzugt ist die Indikatormischung frei von weiteren Photosensibilisatoren. Hierdurch können ein stabiler Exciplex und ein deutlich sichtbarer Farbumschlag ermöglicht werden.

Der Farbstoff kann insbesondere beliebige thermochromische, photochromische, ionochromische und/oder halochromische Substanzen aufweisen, wobei die Wahl des am besten geeigneten Farbstoff unter Anderem von dem verwendeten Photosensibilisator und Klebstoff abhängt. Um die Kenntlichmachung weiter zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass der Farbstoff zumindest eine halochromische Substanz aufweist. Insbesondere kann der Farbstoff genau eine halochromische Substanz oder eine Mehrzahl verschiedener halochromischer Substanzen aufweisen. Insbesondere kann der Farbstoff zumindest ein Carbonyl aufweisen. Ein pH-Wert, bei welchem der Farbstoff einen Farbumschlag durchläuft, ist insbesondere beliebig wählbar, vorzugsweise beträgt der pH-Wert zwischen 1 und 6. Es wäre denkbar, dass die Indikatormischung zusätzlich noch weitere Farbstoffe aufweist, bevorzugt ist die Indikatormischungen frei von weiteren Farbstoffen. Hierdurch können ein stabiler Exciplex und ein deutlich sichtbarer Farbumschlag ermöglicht werden.

Um die Kenntlichmachung noch weiter zu verbessern, wird vorgeschlagen, dass die halochromische Substanz als ein Anthrachinon, insbesondere 1,4- Bis(butylamino)antrachinon, ausgebildet ist. Hierdurch können ein stabiler Exciplex und ein deutlich sichtbarer Farbumschlag ermöglicht werden. Im Fall, dass der Photosensibilisator Isopropylthioxanthon und der Farbstoff 1,4-

Bis(butylamino)antrachinon aufweisen, kann ein Farbumschlag von einer blauen Grundfarbe zu einer gelblichen Exciplex-Farbe beobachtet werden.

Ferner wird vorgeschlagen, dass die Indikatormischung gleichzeitig auch die Beschichtungsmasse und den Vernetzer aufweist. Vorteilhaft sind der Farbstoff, der Photosensibilisator, der Vernetzer und die Beschichtungsmasse der Indikatormischung derart gewählt, dass sämtliche Komponenten der Indikatormischung miteinander kompatibel sind. Hierdurch kann ein Misslingen der Kenntlichmachung durch eine Verwendung von nicht miteinander kompatiblen Komponenten verhindert werden. Vorteilhaft kann die Indikatormischung als ein anwendungsbereites Produkt bereitgestellt werden, wodurch beim Anwender zusätzliche Schritte wie das Mischen der Komponenten entfallen.

Zusätzlich wird vorgeschlagen, dass die Beschichtungsmasse als eine Klebstoffmasse ausgebildet ist und zumindest einen Klebstoff aufweist. Hierdurch kann auf zusätzliche Haftungsmittel zur Befestigung eines chemischen Indikators mit der Indikatormischung verzichtet werden. Vorteilhaft kann die Indikatormischung verwendet werden, um Fügepartner miteinander zu verbinden.

Weiterhin wird vorgeschlagen, dass der Klebstoff zumindest ein Epoxidharz aufweist. Beispielsweise kann der Klebstoff ein aromatisches Epoxidharz, ein bisphenol-basiertes Epoxidharz, ein Novolak-Epoxidharz, ein halogenisiertes Epoxidharz, ein aliphatisches Epoxidharz und/oder ein cycloaliphatisches Epoxidharz aufweisen. Insbesondere kann der Klebstoff genau ein Epoxidharz oder eine Mehrzahl an unterschiedlichen Epoxidharzen aufweisen. Hierdurch kann ein stabiler Exciplex erreicht werden. Vorteilhaft kann der Exciplex in dem vernetzten Epoxidharz „eingefroren“ werden.

Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass der Vernetzer zumindest einen kationischen Initiator aufweist. Insbesondere kann der Vernetzer genau einen kationischen Initiator oder eine Mehrzahl an unterschiedlichen kationischen Initiatoren aufweisen. Hierdurch kann eine Vernetzungsreaktion des Klebstoffs auf einfache Weise initiiert werden.

Die Erfindung geht in einem weiteren Aspekt von dem chemischen Indikator aus, welcher zumindest einen Träger und die Indikatormischung aufweist. Ferner weist der chemische Indikator die Beschichtungsmasse und den Vernetzer auf, welche entweder Teil der Indikatormischung oder erst bei der Herstellung des chemischen Indikators mit der Indikatormischung vermischt sein können. Der Träger ist insbesondere zu einer Aufnahme der Indikatormischung in zumindest einem Zustand vorgesehen. Beispielsweise könnte der Träger zumindest einen Zellstoff und/oder zumindest einen Kunststoff aufweisen. Denkbar wäre, dass der Träger als ein Release-Liner ausgebildet und lösbar mit der Indikatormischung, welche den Klebstoff und den Vernetzer aufweist und als ein trägerloser Transferklebefilm ausgebildet ist, verbunden ist. Alternativ könnte der Träger unlösbar mit der Indikatormischung verbunden und insbesondere Teil eines Klebebands, einer Klebefolie, eines Klebestreifens, einer Klebeplatte oder eines klebenden Stanzteils sein. Hierdurch kann eine einfache und wenig fehleranfällige Kenntlichmachung erreicht werden.

Vorstellbar wäre, dass der Träger zumindest eine Einbuchtung, Nut und/oder Rille aufweist, in welche die Indikatormischung eingefüllt ist. Um eine einfache Herstellung des chemischen Indikators zu erreichen, wird vorgeschlagen, dass die Indikatormischung zumindest Teil des Klebefilms ist, mit dem der Träger beschichtet ist. Im Fall, dass die Indikatormischung die Beschichtungsmasse und den Vernetzer aufweist, bildet die Indikatormischung den Klebefilm vollständig aus. Insbesondere ist der chemische Indikator mittels eines Rolle-zu-Rolle-Prozesses herstellbar. Vorteilhaft ist der chemische Indikator in Form einer Bahn ausgebildet, welche besonders vorteilhaft später in Einzelteile zerlegbar ist, wobei jedes Einzelteil für jeweils eine Kenntlichmachung verwendbar ist. Beispielsweise könnte der chemische Indikator durch ein Abreißen, vorzugsweise an einer Perforierung des chemischen Indikators, oder ein Abschneiden zerlegbar sein. Hierdurch kann der chemische Indikator in industriellem Maßstab hergestellt werden.

Die Indikatormischung und der chemische Indikator sollen hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere können die Indikatormischung und der chemische Indikator zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen und Substanzen abweichende Anzahl aufweisen.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es zeigen:

Fig. 1 Eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen chemischen Indikators mit einer erfindungsgemäßen Indikatormischung in einer Querschnittsansicht.

Figur 1 zeigt einen chemischen Indikator 10. Der chemische Indikator 10 ist als ein einseitiges Klebeband ausgebildet. Der chemische Indikator 10 ist dazu vorgesehen, mit einem zu bestrahlenden Objekt (nicht dargestellt) verbunden zu werden und mittels eines Farbumschlags die Bestrahlung kenntlich zu machen. Die Bestrahlung ist als UV-Bestrahlung ausgebildet. Der chemische Indikator 10 weist einen Träger 12 auf. Der Träger 12 ist als ein Papierband ausgebildet. Alternativ könnte der Träger 12 auch aus anderen Materialien bestehen, beispielsweise könnte der Träger 12 als eine Folie ausgebildet sein.

Der chemische Indikator 10 weist einen Klebefilm 14 auf. Der Träger 12 ist mit dem Klebefilm 14 beschichtet. Der Klebefilm 14 weist eine Indikatormischung auf. Die Indikatormischung weist einen Farbstoff auf. Der Farbstoff weist eine halochromische Substanz auf. Die halochromische Substanz ist als ein Anthrachinon ausgebildet. Die halochromische Substanz ist als 1,4-Bis(butylamino)antrachinon ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich könnte der Farbstoff weitere Substanzen aufweisen, welche ebenfalls halochromisch oder auch thermochromisch, photochromisch und/oder ionochromisch sein können. Eine Grundfarbe des Farbstoffs ist blau.

Die Indikatormischung weist einen Photosensibilisator auf. Ein Absorptionsbereich des Photosensibilisators liegt im UV-Bereich. Der Photosensibilisator weist ein Isopropylthioxanthon auf. Der Photosensibilisator weist 2-Isopropylthioxanthon auf. Alternativ oder zusätzlich kann der Photosensibilisator weitere Substanzen aufweisen, deren Absorptionsbereiche im UV-Bereich liegen. Der Photosensibilisator liegt in einem Grundzustand vor. Bei der Bestrahlung des zu bestrahlenden Objekts geht der Photosensibilisator in einen angeregten Zustand über und bildet gemeinsam mit dem Farbstoff einen Exciplex aus. In dem Exciplex weist der Farbstoff eine Exciplex-Farbe auf. Die Exciplex-Farbe ist grün-gelblich. Die Indikatormischung weist eine Beschichtungsmasse auf. Die Beschichtungsmasse ist als eine Haftklebemasse ausgebildet und weist einen Klebstoff auf. Der Klebstoff ist als ein mittels UV-Strahlung vernetzender Klebstoff ausgebildet. Der Klebstoff liegt in einem unvernetzten Zustand vor. Der Klebstoff ist haftklebrig ausgebildet. Der Klebstoff weist eine feste Form auf. Alternativ kann der Klebstoff auch frei von klebenden Oberflächen sein, in diesem Fall könnte der chemische Indikator 10 zusätzlich einen weiteren Klebefilm (nicht dargestellt) aufweisen, welcher haftklebrig und auf den Klebefilm 14 aufkaschiert ist. Nach der Bestrahlung des zu bestrahlenden Objekts liegt der Klebstoff in einem vernetzten Zustand vor. Der Klebstoff ist in dem vernetzten Zustand frei von klebenden Oberflächen. Der Klebstoff weist eine Mischung von aromatischen und cycloaliphatischen Epoxidharzen auf, alternativ könnte der Klebstoff auch nur ein Epoxidharz, zumindest ein Acrylat und/oder zumindest ein Polyurethan aufweisen. Ferner weist der Klebstoff einen Filmbildner, epoxidierte Polyetherverbindung und ein oder mehrere Polyole auf. Alternativ oder zusätzlich kann der Klebstoff weitere Additive und/oder Füllstoffe aufweisen.

Die Indikatormischung weist einen Vernetzer auf. Der Vernetzer ist dazu vorgesehen, eine Vernetzungsreaktion durch eine von dem Photosensibilisator an den Vernetzer übertragene Aktivierungsenergie zu initiieren. Alternativ könnte der Vernetzer auch die Vernetzungsreaktion unabhängig von dem Photosensibilisator initiieren. Der Vernetzer weist einen kationischen Initiator auf. Der kationische Initiator ist als Bis(triphenylsulfoniumhexafluorophosphat) (Omnicat 432 der Firma IGM Resins) ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann der Vernetzer andere kationische oder anionische Initiatoren aufweisen.

Das Masseverhältnis von Photosensibilisator und Farbstoff im Klebefilm 14 beträgt 40-80:1, wobei dasselbe Masseverhältnis auch gilt, wenn die Indikatormischung getrennt von dem Klebstoff und dem Vernetzer betrachtet wird. In folgender Tabelle sind einige beispielhafte Rezepturen für den Klebefilm 14 auf geführt:

Bezugszeichen Chemischer Indikator Klebefilm Träger




 
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