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Title:
INDIVIDUAL SORTING DEVICE FOR SORTING TABLETS, SYSTEM WITH SUCH AN INDIVIDUAL SORTING DEVICE AND WITH A TABLETING DEVICE, AND METHOD FOR CHECKING AN INDIVIDUAL SORTING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/127965
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an individual sorting device (10) for sorting tablets which have been pressed by a tableting machine using press punches. The individual sorting device (10) comprises a tablet feed (20), a pressing force signal input (30) for receiving pressing force signals which can be assigned to the fed tablets, a programmable control unit (40), and a storage unit (50). The individual sorting device (10) is suitable for separating tablets to which an unacceptable pressing force signal can be assigned, said unacceptable pressing force signal lying outside of an accepted pressing force range, from tablets to which an acceptable pressing force signal can be assigned, said acceptable pressing force signal lying within the accepted pressing force range. A test control program is stored in the storage unit (50) for programming the control unit (40) for a test operation of the individual sorting device (10), and during the test operation, the test control program includes the offset application of pressing force signals which can be assigned to tablets that have been pressed by at least one of the pressing punches of the tableting machine. The invention further relates to a system comprising a tableting device with multiple pressing punches and with an individual sorting device (10) and to a method for checking a proper functioning of an individual sorting device (10) for a tableting device with pressing punches.

Inventors:
HEGEL WALTER (DE)
RATHMANN ARNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/051727
Publication Date:
August 28, 2014
Filing Date:
January 29, 2014
Export Citation:
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Assignee:
KORSCH AG (DE)
International Classes:
B30B11/00; B07C5/02; B30B11/08; B30B15/32; G07C3/14
Domestic Patent References:
WO1997027044A11997-07-31
Foreign References:
US3576494A1971-04-27
US3541440A1970-11-17
US4570229A1986-02-11
DE102009020196A12010-11-11
Attorney, Agent or Firm:
GULDE HENGELHAUPT ZIEBIG & SCHNEIDER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Einzelsortiervorrichtung (10) zur Sortierung von Tabletten, die von einer Tablettiermaschine mit Pressstempeln gepresst wurden, wobei die Einzelsortiervorrichtung (10) eine Tablettenzuführung (20), einen Presskraftsignaleingang (30) zum Empfang von den zugeführten Tabletten zuordenbaren Presskraftsignalen, eine programmierbare Steuerungseinheit (40) und einen Speicher (50) umfasst und wobei die Einzelsortiervorrichtung (10) geeignet ist, Tabletten, denen ein unzulässiges, außerhalb eines zugelassenen Presskraftintervalls liegendes Presskraftsignal zugeordnet werden kann, von Tabletten zu trennen, denen ein zulässiges, innerhalb des zugelassenen Presskraftintervalls liegendes Presskraftsignal zugeordnet werden kann,

dadurch gekennzeichnet, dass

in dem Speicher (50) ein Teststeuerprogramm zur Programmierung der Steuerungseinheit (40) für einen Testbetrieb der Einzelsortiervorrichtung (10) hinterlegt ist, wobei das Teststeuerprogramm während des Testbetriebs die Beaufschlagung von Presskraftsignalen, die Tabletten zugeordnet werden können, die von mindestens einem der Pressstempel der Tablettiermaschine gepresst sind, mit Offset umfasst.

Einzelsortiervorrichtung nach Anspruch 1 , wobei der Testbetrieb eine Speicherung (50) von während des Testbetriebs empfangenen und generierten Signalen und die Erstellung eines Berichts unter Verwendung der gespeicherten Signale am Ende des Testbetriebs umfasst.

Einzelsortiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Teststeuerprogramm Teil eines Normalbetriebprogramms ist und der Testbetrieb einem Normalbetrieb vorangeht.

Einzelsortiervorrichtung nach Anspruch 1 , 2 oder 3, wobei die Einzelsortiervorrichtung (10) die voneinander getrennten Tabletten an zwei Tablettenausgaben (70, 80) ausgibt und mindestens eine Detektiervorrichtung (90) umfasst, die an einer der Tablettenausgaben (70, 80) angeordnet und geeignet ist, dort ausgegebene Tabletten zu detektie- ren, wobei die Detektiervorrichtung (90) mit der Steuerungseinheit (40) verbunden und die Steuerungseinheit (40) ausgebildet ist, eine Anzahl detektierter Tabletten zu zählen.

Einzelsortiervorrichtung nach Anspruch 3 und 4, wobei das Normalbetriebprogramm den Normalbetrieb unterdrückt, wenn eine Anzahl während des Testbetriebes gezählter Tabletten nicht einer Sollanzahl entspricht. Einzelsortiervorrichtung nach Anspruch 5, wobei die Sollanzahl durch eine Anzahl der Pressstempel der Tablettiermaschine, eine Anzahl der mit dem Offsetpresskraftsignal beaufschlagten Pressstempel und eine Gesamtzahl während des Testbetriebs sortierter Tabletten bestimmt ist.

System mit einer Tablettiervorrichtung mit mehreren Pressstempeln und mindestens einer Einzelsortiervorrichtung (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine der Pressstempel ein anderes Stempelabbild aufprägt als die verbleibenden Pressstempel.

Verfahren zur Überprüfung eines ordnungsgemäßen Funktionierens einer Einzelsortiervorrichtung (10) für eine Tablettiervorrichtung mit Pressstempeln, umfassend:

Herstellen von Tabletten mit der Tablettiervorrichtung,

Zuführen der Tabletten und den Tabletten zuordenbaren Presskraftsignalen zu der Einzelsortiervorrichtung (10);

Vergleichen der Presskraftsignale mit einem zugelassenen Presskraftintervall und Klassifizieren der zugeordneten Tabletten als zulässig oder als unzulässig in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis, wobei die Presskraftsignale ausgewählter Pressstempel vor dem Vergleich mit Offset beaufschlagt werden, wobei mindestens ein aber nicht alle Pressstempel ausgewählt sind und wobei ein Absolutwert des oder der Offsets so gewählt ist, dass die beaufschlagten Presskraftsignale außerhalb des zugelassenen Presskraftintervalls sind, und

Aussortieren unzulässiger Tabletten anhand der Klassifizierung. Verfahren nach Anspruch 8, weiterhin umfassend:

Bestimmen einer Anzahl von durch die ausgewählten Pressstempel hergestellter Tabletten,

Bestimmen einer Anzahl von aussortierten Tabletten, und

Vergleich der bestimmten Anzahlen.

0. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, wobei die ausgewählten Pressstempel so manipuliert sind, dass die mittels der veränderten Pressstempel hergestellten Tabletten ein von einem Prägebild der übrigen hergestellten Tabletten unterscheidbares Prägebild aufweisen, weiterhin umfassend:

Kontrollieren des Prägebilds aussortierter Tabletten.

Description:
Einzelsortiervorrichtung zur Sortierung von Tabletten, System mit einer solchen Einzelsortiervorrichtung und mit einer Tablettiervorrichtung und Verfahren zur

Überprüfung einer Einzelsortiervorrichtung Die Erfindung betrifft eine Einzelsortiervorrichtung für Tabletten. Weiterhin betrifft die Erfindung ein System mit einer solchen Einzelsortiervorrichtung und mit einer Tablettiervorrichtung mit mehreren Pressstempeln. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Überprüfung eines ordnungsgemäßen Funktionierens einer Einzelsortiervorrichtung für eine Tablettiervorrichtung mit Pressstempeln.

Mit einer Einzelsortiervorrichtung können Tabletten aussortiert werden, die aufgrund von Fehlern im Produktionsprozess bestimmte Qualitätsanforderungen nicht erfüllen. Tabletten können mit der Einzelsortierung auch für spätere Untersuchungen gezielt aus dem Produktionsprozess entnommen werden.

Tabletten können mit so genannten Tablettiermaschinen hergestellt werden. Ein Beispiel für Tablettiermaschinen sind pharmazeutische Rundlaufpressen.

Eine Rundlaufpresse ist beispielsweise aus der DE 10 2009 020 196 bekannt. Die Rund- laufpresse besitzt einen drehangetriebenen Rotor. Der Rotor läuft in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene um. Der Rotor trägt eine Vielzahl von Stempelpaaren. Die Stempelpaare bestehen jeweils aus einem Oberstempel und einem Unterstempel. An einer vorbestimmten Stelle des Umfangs des Rotors wird Tablettenrohmaterial in den Zwischenraum zwischen dem Oberstempel und dem Unterstempel eingefüllt. Wenn das so gefüllte Stempelpaar durch Drehung des Rotors in dessen Umfangsrichtung bewegt wird, werden die beiden Stempel durch Steuerkurven aufeinander zu bewegt. Die Stempel gelangen dann zu zumindest einer Druckrolleneinheit. Die Druckrolleneinheit ist in Umfangsrichtung des Rotors nachgeschaltet. In der Druckrolleneinheit werden die Stempel mit Druck gegeneinander gepresst. Dadurch wird das Material unter Bildung der Tablette verdichtet. Anschließend treten die Stempel in eine in Umfangsrichtung des Rotors nachgeschaltete Entnahmestation ein. In der Entnahmestation fahren die Stempel auseinander und die Tablette wird entnommen und abgeführt.

Der Ort, an dem die Stempel mit Druck gegeneinander gepresst werden, wird auch als Pressstation bezeichnet. Eine Tablettiermaschine kann eine oder mehrere Pressstationen umfassen. Zum Beispiel können die Tabletten in einer ersten Pressstation vorgepresst und die vorgepressten Tabletten dann in einer zweiten Pressstation fertig gepresst werden. Mehrere einzelne Pressstationen oder mehrere Gruppen aus Pressstationen zum Vor- und Fertigpressen können so arrangiert sein, dass jede für sich Tabletten unabhängig von den anderen Stationen beziehungsweise Gruppen presst, so dass gleichzeitig mehrere Tabletten hergestellt werden können.

Die tatsächliche Presskraft, mit der eine Tablette gepresst wurde, lässt auf das Tablettengewicht und die Verlässlichkeit der Verpressung schließen. Es ist zudem wünschenswert, verlässlich gepresste Tabletten mit möglichst identischem Gewicht zu produzieren. Eine Einzelsortierung vergleicht daher die tatsächliche Presskraft mit einem zulässigen Presskraftinter- vall. Tabletten, die mit einer Presskraft außerhalb des Intervalls gepresst wurden, werden von der Einzelsortiervorrichtung aussortiert. Dabei ist jeder unabhängigen Pressstation beziehungsweise Gruppe von Pressstationen eine Einzelsortiervorrichtung zugeordnet.

Die Aussortierung erfolgt beispielsweise über einen Luftstoß oder einen Schieber. Aussor- tierte Tabletten werden in einen ersten Ausstoßkanal geleitet. Die übrigen Tabletten werden in einen zweiten Ausstoßkanal geleitet.

Üblicherweise wird dafür der Einzelsortiervorrichtung ein Presskraftsignal zugeführt. Das Presskraftsignal stammt von einer Tablettiermaschine und kann der zu sortierenden Tablette zugeordnet werden.

In manchen Anwendungen ist es sehr wichtig nachzuweisen, dass die Einzelsortierung ordnungsgemäß funktioniert. Ein Test der Einzelsortiervorrichtung kann zum Beispiel bei Inbetriebnahme der Einzelsortiervorrichtung, sei es bei erstmaliger Inbetriebnahme oder bei Inbetriebnahme für ein neues Batch oder zu Beginn einer neuen Fertigungsreihe oder einer neuen Charge von Interesse sein. Nach Stand der Technik wird dies beispielsweise so durchgeführt:

Ein Stempel wird entnommen und durch einen anderen ersetzt. Dabei sind mit dem ausge- tauschten Stempel gepresste Tabletten mit einer Presskraft außerhalb des zulässigen Presskraftintervalls gepresst. Zudem sind die Tabletten mit einer für den ausgetauschten Stempel charakteristischen Prägung gepresst.

Anhand der Prägung kann dann das Ergebnis der Einzelsortierung leicht auf korrekte Funk- tion der Einzelsortierung kontrolliert werden. Da dieses Verfahren aber ein Wiedereinsetzen des normalen Stempels nach dem Test und damit ein Öffnen der Tablettiermaschine erfordert, kann diese Form des Testbetriebs nicht als Anlauftest eines sich anschließenden Normalbetriebs angesehen werden. Um die nach dem Testbetrieb notwendigen Eingriffe in das System zu verringern, kann auch einer der vorhandenen Stempel beispielsweise durch Aufkleben eines Prägeelements lediglich in seinem Prägebild verändert werden. Das Prägeelement kann dann ohne größeren Eingriff in die Tablettiermaschine nach dem Testbetrieb wieder entfernt werden. Der veränderte Stempel führt aber normalerweise nicht zu Presskraftsignalen außerhalb des zulässigen Presskraftintervalls. Für den Test der Einzelsortierung kann dann das Presskraftintervall so verkleinert werden, dass die Presskraftsignale außerhalb des verkleinerten Presskraftintervalls sind. Oder der Vorrichtung werden explizit die veränderten Pressstempel mitgeteilt.

Die bekannten Verfahren zum Test der korrekten Funktion von Einzelsortiervorrichtungen sind entweder nicht ganzheitlich, da sie nicht das korrekte Funktionieren der Sortierung anhand des Presskraftsignals und dem tatsächlich zulässigen Presskraftintervall überprüfen, oder nicht Anlauftest geeignet, da sie nach dem Testbetrieb und vor dem Normalbetrieb größere Eingriffe in das System erfordern.

Es wird daher erfindungsgemäß eine Einzelsortiervorrichtung zur Sortierung von Tabletten gemäß Anspruch 1 vorgestellt. Die Tabletten sind dabei von einer Tablettiermaschine mit Pressstempeln gepresst worden. Die Einzelsortiervorrichtung ist geeignet, Tabletten, denen ein unzulässiges Presskraftsignal zugeordnet werden kann, von Tabletten zu trennen, denen ein zulässiges liegendes Presskraftsignal zugeordnet werden kann. Unzulässige Presskraftsignale liegen außerhalb eines zugelassenen Presskraftintervalls. Zulässige Presskraftsignale liegen innerhalb des zugelassenen Presskraftintervalls.

Die Einzelsortiervorrichtung umfasst eine Tablettenzuführung, einen Presskraftsignaleingang zum Empfang von den zugeführten Tabletten zuordenbaren Presskraftsignalen, eine programmierbare Steuerungseinheit und einen Speicher. Die Einzelsortiervorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem Speicher ein Teststeuerprogramm hinterlegt ist. Das Teststeuerprogramm ist zur Programmierung/Parametrierung der Steuerungseinheit für einen Testbetrieb vorgesehen. Der Testbetrieb umfasst die Beaufschlagung von Presskraftsignalen von mindestens einem der Pressstempel mit Offset. Die Beaufschlagung einzelner Presskraftsignale mit Offset ermöglicht, dass die Einzelsortiervorrichtung die Tabletten anhand der Presskraftsignale identifiziert, da die Beaufschlagung zu einem Presskraftsignal außerhalb des zulässigen Intervalls führt.

Erfindungsgemäß wird weiterhin ein System mit einer Tablettiervorrichtung mit mehreren Pressstempeln und mindestens einer erfindungsgemäß vorgestellten Einzelsortiervorrichtung vorgeschlagen. In einer Ausführungsform der Einzelsortiervorrichtung beziehungsweise des Systems um- fasst der Testbetrieb eine Speicherung von während des Testbetriebs empfangenen und generierten Signalen. Unter Verwendung der gespeicherten Signale am Ende des Testbetriebs ein Bericht erstellt. Dabei kann das Teststeuerprogramm Teil eines Normalbetriebprogramms sein. Der Testbetrieb kann einem Normalbetrieb vorangehen. Das heißt, im Speicher der Einzelsortiervorrichtung kann auch ein Normalbetriebprogramm für einen Normalbetrieb hinterlegt sein.

Die Einzelsortiervorrichtung kann die voneinander getrennten Tabletten an zwei Tabletten- ausgaben ausgeben und mindestens eine Detektiervorrichtung umfassen. Die Detektiervor- richtung kann an einer der Tablettenausgaben angeordnet sein. Die Detektiervorrichtung kann geeignet sein, dort ausgegebene Tabletten zu detektieren. Dabei ist die Detektiervorrichtung mit der Steuerungseinheit verbunden und die Steuerungseinheit ist ausgebildet, eine Anzahl detektierter Tabletten zu zählen.

Wenn eine Anzahl während des Testbetriebes detektierter Tabletten nicht einer Sollanzahl entspricht, kann die Ausführung des Normalbetriebprogramms für den Normalbetrieb unterdrückt werden. Dabei kann die Sollanzahl durch eine Anzahl der Pressstempel der Tablettiermaschine, eine Anzahl der mit dem Offsetpresskraftsignal beaufschlagten Pressstempel und eine Gesamtzahl während des Testbetriebs sortierten Tabletten bestimmt sein.

Weiterhin wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Überprüfung eines ordnungsgemäßen Funktionierens einer Einzelsortiervorrichtung für eine Tablettiervorrichtung mit Pressstempeln vorgeschlagen. Das Verfahren umfasst dabei ein Herstellen von Tabletten mit der Tablettiervorrichtung und ein Zuführen der Tabletten und den Tabletten zuordenbaren Press- kraftsignalen zu der Einzelsortiervorrichtung. Durch Vergleichen der Presskraftsignale mit einem zugelassenen Presskraftintervall werden die zugeordneten Tabletten als zulässig oder als unzulässig klassifiziert. Die Klassifizierung erfolgt in Abhängigkeit von dem Vergleichsergebnis. Unzulässige Tabletten werden aussortiert. Dabei werden die Presskraftsignale min- destens einer ausgewählter Pressstation vor dem Vergleich mit Offset beaufschlagt. Dabei sind nicht alle Pressstempel ausgewählt. Ein Absolutwert des oder der Offsets ist so gewählt, dass die beaufschlagten Presskraftsignale außerhalb des zugelassenen Presskraftintervalls sind. In einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird zusätzlich eine Anzahl von durch die ausgewählten Pressstempel hergestellter Tabletten und eine Anzahl von aussortierten Tabletten bestimmt. Dann werden die bestimmten Anzahlen vergleichen. Dann kann beispielsweise das Ausführen eines sich der Überprüfung anschließenden Normalbetriebs davon abhängig gemacht werden, dass die bestimmten Anzahlen gleich sind.

In dieser oder einer anderen vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens können die ausgewählten Pressstempel so manipuliert sein, dass die mittels der veränderten Pressstempel hergestellten Tabletten ein von einem Prägebild der übrigen hergestellten Tabletten unterscheidbares Prägebild aufweisen. Dann kann das Verfahren weiterhin ein Kontrollieren des Prägebilds aussortierter Tabletten umfassen.

Ein Absolutwert des Offsets kann größer gleich der Hälfte einer Presskraftdifferenz zwischen einer Presskraftobergrenze des zugelassenen Presskraftintervalls und einer Presskraftuntergrenze des zugelassenen Presskraftintervalls sein. Insbesondere kann der Absolutwert des Offsets größer gleich der Presskraftdifferenz sein.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 eine erste beispielhafte Ausführungsform der Erfindung und

Figur 2 eine zweite beispielhafte Ausführungsform der Erfindung.

Figur 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Einzelsortiervorrichtung. Die Einzelsortiervorrichtung dient zur Sortierung von Tabletten, die von einer Tablettiermaschine mit Pressstempeln gepresst wurden. Dabei kann die Tablettiermaschine eine oder mehrere unabhängige Pressstationen oder Gruppen von Pressstationen umfassen, die so arrangiert sind, dass jede für sich Tabletten unabhängig von den anderen Stationen beziehungsweise Gruppen presst, so dass gleichzeitig mehrere Tabletten hergestellt werden können. Je unabhängige Pressstation beziehungsweise Pressstationsgruppe ist vorteilhafterweise eine Einzelsortiervorrichtung vorhanden.

Die Einzelsortiervorrichtung 10 umfasst eine Tablettenzuführung 20, einen Presskraftsignaleingang 30 zum Empfang von den zugeführten Tabletten zuordenbaren Presskraftsignalen, einer Steuerungseinheit 40 und einen Speicher 50. Die Steuerungseinheit 40 ist zum Beispiel ein Rechner, ein Controller oder eine programmierbare Steuerungseinheit.

Der Einzelsortiervorrichtung 10 werden Tabletten über die Tablettenzuführung 20 und den Tabletten zugeordnete Presskraftsignale über den Signaleingang 30 zugeführt.

In die Steuerungseinheit 40 können unterschiedliche, im Speicher 50 hinterlegte Programme geladen werden. Dann wird auf Basis des geladenen Programms eine Sortierung ausgeführt, indem die Steuerungseinheit 40 eine Sortiereinheit 60 ansteuert. Die Sortiereinheit 60 sortiert dann die Tabletten entsprechend der Ansteuerung und gibt sie an einer von mindestens zwei vorhandenen Tablettenausgaben 70, 80 beispielsweise in nicht dargestellte Sammelbehälter oder auf Fördervorrichtungen aus.

In diesem Ausführungsbeispiel sind im Speicher 50 mindestens zwei Programme hinterlegt. Eines der Programme dient für einen Normalbetrieb und eines für einen Testbetrieb. In beiden Betriebsmodi werden die Presskraftsignale und ein vorgegebenes selbes Presskraftintervall von der Steuerungseinheit 40 benutzt, um die jeweilige Ansteuerung der Sortierein- heit 60 zu bestimmen.

Während im Normalbetrieb jedoch die tatsächlich am Presskraftsignaleingang 30 empfangenen Presskraftsignale mit dem Presskraftintervall verglichen und Tabletten zu Presskraftsignalen außerhalb des Presskraftintervalls von Tabletten zu Presskraftsignalen innerhalb des Presskraftintervalls getrennt werden, werden im Testbetrieb Presskraftsignale ausgewählter Pressstempel von der Steuerungseinheit 40 mit einem Offset beaufschlagt und dann erst mit dem Presskraftintervall verglichen. Die ausgewählten Pressstempel können dabei mit unterschiedlichen Offsets beaufschlagt werden. Der Offset kann positiv sein. Dann kann insbesondere das korrekte Sortieren bei Überschreiten einer Presskraftobergrenze des zugelassenen Presskraftintervalls verifiziert werden. Der Offset kann auch negativ sein. Dann kann insbesondere das korrekte Sortieren bei Unterschreiten einer Presskraftuntergrenze des zugelassenen Presskraftintervalls verifiziert werden. In einer beispielhaften Ausführung ist der Absolutwert des Offset größer gleich einer Presskraftdifferenz zwischen der Presskraftobergrenze und der Presskraftuntergrenze. Dann liegt das Gesamtsignal (das mit Offset beaufschlagte Presskraftsignal) sicher außerhalb des In- tervalls.

In einer anderen beispielhaften Ausführung ist der Wert des Offsets größer gleich der halben Presskraftdifferenz. Presskraftsignalen entsprechen nämlich im Wesentlichem dem Mittelwert von Presskraftobergrenze und Presskraftuntergrenze. Der geringere Offset führt damit zu einem Gesamtsignal oberhalb der Presskraftobergrenze. Gleichzeitig ist das Gesamtsignal nicht so groß, dass eine Maximalpresskraft überschritten wird. Dabei ist die Maximalpresskraft eine Presskraftgrenze, die zu einer Betriebsunterbrechung zum Beispiel für den Schutz von Werkzeugen, der Maschine oder Menschen führt. In noch einer anderen beispielhaften Ausführung ist der Wert des Offsets individuell für jede Pressstation bestimmt. Zum Beispiel kann der Wert des Offsets von einem zuvor ermittelten Mittelwert von Presskraftsignalen der jeweiligen Pressstation und einer der beiden Presskraftgrenzen abhängen. Die Presskraftsignale der ausgewählten Stationen werden also so verändert, dass sie eine Presskraft außerhalb des zulässigen Presskraftintervalls repräsentieren.

Anhand des Verhältnisses zwischen der Anzahl ausgewählter Pressstempel zur Gesamtanzahl von Pressstempeln lässt sich dann nach Durchlauf eine bestimmten Anzahl von Tabletten bestimmen, wie viele als unzulässig aussortiert worden sein müssen, wenn die Nachsortierung stets korrekt funktioniert hat.

Zusätzlich können in der Tablettiermaschine, die die Tabletten presst, die Stempel in den ausgewählten Pressstempeln bezüglich ihres Prägebildes so verändert werden, dass von den ausgewählten Pressstempeln gepresste Tabletten von den von anderen Pressstempeln gepressten Tabletten unterscheidbar sind. Dies ist beispielsweise durch Aufkleben einer strukturierten Folie, eines Stücks Kreppklebeband oder eines Stücks Transparentklebeband möglich. Dann lässt sich zusätzlich kontrollieren, ob auch stets nur die von den ausgewählten Pressstempeln gepressten Tabletten aussortiert wurden. Da die Veränderung des Stempels zu einer Veränderung der Presskraft führt, ist hier eine individuelle Bestimmung des Offsets vorteilhaft.

Zur Automatisierung dieser Kontrolle umfasst die Einzelsortiervorrichtung 10 des zweiten Ausführungsbeispiels zusätzlich eine Detektiervorrichtung 90. Die Detektiervorrichtung 90 kann zum Beispiel ein Visionssystem sein, etwa eine Lichtschranke, ein Lichttaster oder ein Kamerasystem. Dies ist beispielhaft in Figur 2 dargestellt. Die Detektiervorrichtung 90 ist an eine der beiden Tablettenausgaben 70, 80 angeordnet. Die Detektiervorrichtung 90 detek- tiert, ob eine Tablette ausgeben wurde. Die Ausgabe einer Tablette wird an die Steuerungs- einheit 40 signalisiert. Die Steuerungseinheit 40 zählt die Signale der Detektiervorrichtung 90 und bestimmt die Gesamtzahl der Tabletten, die an der Tablettenausgabe ausgegeben wurden. Mit Anlauf des Testprogramms wird dabei der Zähler auf Null gesetzt.

Die Steuerungseinheit 40 integriert beziehungsweise zählt in diesem Ausführungsbeispiel auch die Anzahl der empfangenen Presskraftsignale. Die Steuerungseinheit 40 bestimmt so die Anzahl der zugeführten Tabletten. Alternativ oder zusätzlich kann eine weitere, nicht dargestellte Detektiervorrichtung an der Tablettenzuführung 20 angeordnet sein, mit deren Hilfe die Steuerungseinheit 40 die Anzahl der zugeführten Tabletten bestimmen kann. Mit Anlauf des Testprogramms wird dabei auch der Zähler für die Anzahl zugeführter Tabletten auf Null gesetzt.

Dann ist es möglich, nach Zuführung einer vorbestimmten Anzahl von Tabletten, zum Beispiel 1000 oder 2000 Stück, automatisch zu prüfen, ob der dem Verhältnis zwischen der Anzahl ausgewählter Pressstempel zur Gesamtanzahl von Pressstempeln entsprechende Anteil der Anzahl zugeführter Tabletten tatsächlich aussortiert wurde.

Sofern die Steuerungseinheit 40 feststellt, dass zwischen der Anzahl auszusortierender Tabletten und der Anzahl tatsächlich aussortierter Tabletten keine Diskrepanz besteht, kann sich dem Testbetrieb, in dem die vorbestimmte Anzahl von Tabletten zugeführt wurde, direkt ein Normalbetrieb anschließen.

Stellt die Steuerungseinheit 40 hingegen fest, dass zwischen der Anzahl auszusortierender Tabletten und der Anzahl tatsächlich aussortierter Tabletten eine Diskrepanz besteht, kann der Normalbetrieb verhindert werden.

Es ist auch möglich, dass die Steuerungseinheit 40 zu jeder Beaufschlagung mit einem Offset kontrolliert, ob entsprechend ein Detektorsignal von einer Detektiervorrichtung in der Tablettenausgabe für unzulässige Tabletten empfangen wird beziehungsweise ob entsprechend ein Detektorsignal von einer Detektiervornchtung in der Tablettenausgabe für zulässige Tabletten ausbleibt. Dann kann bei Nichtempfang eines zu erwartenden Detektorsignals beziehungsweise bei Empfang eines nicht erwarteten Detektorsignals die Steuerungseinheit 40 auch kontrollieren, ob die richtigen Tabletten aussortiert wurden.

Alternativ oder zusätzlich können in der Tablettiermaschine, die die Tabletten presst, die ausgewählten Pressstempel bezüglich ihres Prägebildes so verändert werden, dass von den ausgewählten Pressstempeln gepresste Tabletten von den von anderen Pressstempeln ge- pressten Tabletten mittels einer Bilderkennungsvorrichtung automatisch unterscheidbar sind. Dies ist beispielsweise durch Aufkleben einer strukturierten Folie, eines Stücks Kreppklebeband oder eines Stücks Transparentklebeband möglich.

Dann kann die Bilderkennungsvorrichtung an eine der beiden Tablettenausgaben 70, 80 angeordnet werden. Die Bilderkennungsvorrichtung kann das Prägebild erfassen und automatisch detektieren, ob das erfasste Prägebild einem Prägebild entspricht, welches die an dieser Tablettenausgabe ausgegebenen Tabletten haben sollen.

Bezugszeichenliste

10 Einzelsortiervorrichtung

20 Tablettenzuführung

30 Presskraftsignaleingang

40 Steuerungseinheit

50 Speicher

60 Sortiereinheit

70 Tablettenausgabe

80 Tablettenausgabe

90 Detektiervorrichtung