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Title:
INSTALLATION AND METHOD FOR PREPARING REMAINING MATERIAL FROM A THERMAL WASTE DISPOSAL FACILITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/061547
Kind Code:
A1
Abstract:
According to the invention, the combustible portion (R1) is first separated from the non-combustible portion (R2) in order to separate a carbon-containing fraction (R1, C) from remaining material (R) as completely as possible, for example from pyrolysis remaining material. Afterwards, a carbon-containing light fraction (C) is separated from the small part fraction (F) of the non-combustible portion (R2). For a continuous separation, a combination comprised of a device (2) for separating wire (D) with a heavy part separator (8) arranged downstream therefrom is provided in a preferred embodiment. The carbon-containing fraction (R1, C) obtained thereby is preferably fed to a combustion chamber of a pyrolysis installation for additional valorization.

Inventors:
WERDINIG HELMUT (DE)
VON RHEIN WINFRIED (DE)
TESCHERS LEONHARD (DE)
BORETZKY JOACHIM (DE)
EBERT ANTON (DE)
Application Number:
PCT/DE1999/001449
Publication Date:
December 02, 1999
Filing Date:
May 12, 1999
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
WERDINIG HELMUT (DE)
VON RHEIN WINFRIED (DE)
TESCHERS LEONHARD (DE)
BORETZKY JOACHIM (DE)
EBERT ANTON (DE)
International Classes:
B03B9/04; B07B1/28; B09B5/00; B07B4/08; B07B9/00; B07B13/00; B07B13/07; B07B13/08; C10B53/00; (IPC1-7): C10B53/00; B03B9/04
Foreign References:
EP0302310A11989-02-08
EP0565954A11993-10-20
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1998, no. 08 30 June 1998 (1998-06-30)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1998, no. 01 30 January 1998 (1998-01-30)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1999, no. 03 31 March 1999 (1999-03-31)
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 22 16 34 München, DE)
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (Postfach 22 16 34 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Anlage zur Aufbereitung von Reststoff (R) aus einer ther mischen AbfaliEntsorgungsanlage, der einen brennbaren, koh lenstoffhaltigen Anteil (R1) sowie einen nichtbrennbaren An teil (R2) aufweist, wobei eine erste Vorrichtung (82) zur weitgehenden Abtrennung des brennbaren Anteils (R1) vom nichtbrennbaren Anteil (R2) vorgesehen ist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, a) daß eine zweite Vorrichtung (84) zur Abtrennung einer Kleinteilfraktion (F) aus dem nichtbrennbaren Anteil (R2) vorgesehen ist, und b) daß eine dritte Vorrichtung (86) zur Abscheidung einer in der Kleinteilfraktion (F) noch vorhandenen kohlenstoffhal tigen Leichtfraktion (C) vorgesehen ist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die dritte Vorrichtung (86) eine Einrichtung (2) zur Abscheidung von drahtartigen Anteilen (D) sowie einen der Einrichtung (2) nachgeordneter Schwerteilsichter (8) zur Abscheidung der kohlenstoffhaltigen Leichtfraktion (C) aufweist.
3. Anlage nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwerteilsichter (8) ein von Luft (L) durchströmbares Ge häuse (69) aufweist, in dem im wesentlichen quer zur Strö mungsrichtung ein Gitter (64) angeordnet ist, an dessen ge genuberliegenden Enden ein erster Auslaß (70) für die Leicht fraktion (C) und ein zweiter Auslaß (72) für eine Schwerfrak tion (I) vorgesehen sind.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Git ter (64) gegen die Horizontale geneigt ist.
5. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein richtung (2) zur Abscheidung von drahtartigen Anteilen (D) einen Drahtabscheider (4) aufweist, der eine um seine Längs achse (16) drehbare Trommel (18) umfaßt, an deren Innenwand Mitnehmer (20) angeordnet sind, und in deren Innenraum (23) eine Austragsvorrichtung (22) vorgesehen ist, die sich in Richtung der Längsachse (16) erstreckt.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Aus tragsvorrichtung (22) eine Schwingrinne (24) aufweist, an die sich ein Sieb (26) anschließt.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein richtung (2) zur Abscheidung von drahtartigen Anteilen (D) eine Siebvorrichtung (6) für langgestreckte drahtartige An teile (D) aufweist.
8. Anlage nach Anspruch 7 und 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebvorrichtung (6) dem Drahtabscheider (4) nachgeordnet ist.
9. Verfahren zur Aufbereitung von Reststoff (R) aus einer thermischen AbfallEntsorgungsanlage, wobei ein brennbarer, kohlenstoffhaltiger Anteil (Rl) von einem nichtbrennbaren Anteil (R2) des Reststoffs (R) weitgehend abgetrennt wird, dadurch gekennzeichnet, daß a) eine Kleinteilfraktion (F) aus dem nichtbrennbaren Anteil (Rl) abgetrennt wird, und daß b) aus der Kleinfraktion (F) eine kohlenstoffhaltige Leicht fraktion (C) abgeschieden wird.
Description:
Beschreibung Anlage und Verfahren zur Aufbereitung von Reststoff aus einer thermischen Abfall-Entsorgungsanlage Die Erfindung betrifft eine Anlage zur Aufbereitung von Rest- stoff aus einer thermischen Abfall-Entsorgungsanlage, der ei- nen brennbaren, kohlenstoffhaltigen Anteil sowie einen nicht- brennbaren Anteil aufweist, wobei eine erste Vorrichtung zur weitgehenden Abtrennung des brennbaren Anteils vom nicht- brennbaren Anteil vorgesehen ist.

Aus ökologiscren sowie aus ökonomischen Gesichtspunkten wird bei thermischen Abfallentsorgungsanlagen, insbesondere bei Pyrolyseanlagen, der bei der thermischen Behandlung anfal- lende Reststoff sortiert und nach Möglichkeit wiederverwen- det. Dabei wird eine Trennung des Reststoffs in einen kohlen- stoffhalteigen, brennbaren Anteil und in einen nicht-brennba- ren Anteil angestrebt.

Aus der EP-A-0 302 310 und aus der Firmenschrift"Die Schwel- Brenn-Anlage, eine Verfahrensbeschreibung", Herausgeber Sie- mens AG, Berlin und München, 1996, ist als Pyrolyseanlage eine sogenannte Schwel-Brenn-Anlage bekannt, bei der im we- sentlichen ein zweistufiges Verfahren durchgeführt wird. In der ersten Stufe wird der angelieferte Abfall in eine Schwel- trommel (Pyrolysereaktor) eingebracht und verschwelt (pyroli- siert). Bei der Pyrolyse entstehen in der Schweltrommel Schwelgas und Pyrolysereststoff. Das Schwelgas wird zusammen mit brennbaren Teilen des Pyrolysereststoffs in einer Hochtemperatur-Brennkammer bei Temperaturen von ca. 1200 °C verbrannt. Die dabei entstehenden Abgase werden anschließend gereinigt.

Der Pyrolysereststoff weist neben den brennbaren Teilen auch einen großen Anteil von nichtbrennbaren Teilen auf. Die nichtbrennbaren Anteile setzen sich im wesentlichen aus einer

Inertienfrak ion, die Glas, Steine und keramische Teile um- faßt, sowie aus einer Metallfraktion zusammen. Letztere läßt sich in eine Nichteisen-und in eine Eisenfraktion aufteilen.

Die nichtbrennbaren Anteile werden als Reststoffe aussortiert und einer Wiederverwertung zugeführt. Im Hinblick auf ökolo- gische Gesichtspunkte, die sich auch in gesetzlichen Vorgaben widerspiegeln, sollte der Kohlenstoffanteil der nichtbrennba- ren Anteile moglichst gering sein.

Aus der EP n 144 535 A2 ist ein"Verfahren zur thermischen Behandlung von Abfällen unter Weiterverwertung des entstehen- den Ruckstar-es"bekannt, bei dem in einer ersten Siebung vom Pyrolyseruc<_ and eine Grobfraktion abgetrennt und die ver- bleibende kleinere Fraktion einer zweiten Siebung unterzogen wird. Die beiden bei der zweiten Siebung erhaltenen Fraktio- nen werden jeweils einer Windsichtung unterzogen, um eine kohlenstoffarme Schwerfraktion von einer kohlenstoffreichen Leichtfraktion abzutrennen. Die kohlenstoffreiche Leichtfrak- tion wird einer energetischen Nutzung zugeführt und die koh- lenstoffarme Fraktion ist zur Deponierung oder beispielsweise für den Straßenbau vorgesehen.

Ein Verfahren zur Aufbereitung von Shredder-Leichtmüll, der bei der Zerkleinerung von metallhaltigen Reststoffen, z. B. bei der Zerk einerung von Autos, entsteht, ist in der DE 44 26 503 AI beschrieben. Bei dieser Aufbereitung ist im Anschluß an eine Siebung eine Abtrennung von Gewölle vorgese- hen, an die sich eine Sichtung zum Abtrennen einer sehr leichten Kunststofffraktion anschließt. Die dabei abgetrennte Leichtfrakticn wird einer Brennstofffraktion zugeschlagen.

Bei den bek-nnten Verfahren besteht das Problem, daß der ab- getrennte, n. cht-brennbare Anteil des Pyrolysereststoffs trotz Sichtung einen nicht unerheblichen Anteil an kohlen- stoffhaltigen, brennbaren Anteilen aufweist.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage und ein Verfahren zur Aufbereitung von Reststoff anzu- geben, bei denen die kohlenstoffhaltigen Feststoffteile weit- gehend vollstandig und zuverlässig in einem insbesondere kon- tinuierlichen Betrieb abgeschieden werden.

Die auf die Anlage bezogene Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Anlage gemma8 Anspruch 1 gelöst. Bei der Anlage wird in an sich bekannter Weise zunächst in einer ersten Stufe der nicht-brennbare Anteil von dem kohlenstoffhaltigen, brennbaren Anteil weitgehend abgetrennt. In einer zweiten Stufe wird zunachst aus dem nicht-brennbaren Anteil eine Kleinteilfraktion abgetrennt und anschließend wird eine in der Kleinteilfraktion verbleibende kohlenstoffhaltige Leicht- fraktion abgeschieden.

Der Erfindung liegt die wesentliche Idee zugrunde, daß eine zweistufige Abtrennung von kohlenstoffhaltigen Anteilen für eine wirksame Abtrennung notwendig ist, da der Kohlenstoffan- teil im nichr-brennbaren Anteil nach der Abtrennung in der ersten Stufe noch relativ hoch ist. Die Erfindung geht wei- terhin von der Überlegung aus, daß sich die kohlenstoffhal- tige Leichtfraktion vor allem in der Kleinteilfraktion des nicht-brennbaren Anteils befindet. Mit der Abtrennung der Kleinteilfraktion und der sich daran anschließenden Abtren- nung der Leichtfraktion ist eine weitgehend vollständige und zuverlassige Abtrennung von kohlenstoffhaltigen Anteilen aus dem Reststoff gewährleistet.

Die Kleinteilfraktion ist bevorzugt eine Inertienfraktion des Reststoffs, da sich in dieser yin hoher Anteil an kohlen- stoffhaltigen Partikeln befinde. Eine zweckdienliche Anlage zur Abtrennung einer solchen Inertienfraktion wird in der Deutschen Patentanmeldung 198 22 991.7 mit dem Titel"Anlage zur Feststoffbehandlung"beschrieben.

Die Kleinteilfraktion weist neben Inertien und den kohlen- stoffhaltigen Partikeln oftmals weitere Verunreinigungen, insbesondere in Form von kleinen Drähten, Drahtgewollen oder Drahtfasern, auf. Diese können bei der Trennung der leichten, kohlenstoffhaltigen Fraktion von der schwereren Fraktion der Inertien einen äußerst storenden Einfluß nehmen und die kon- tinuierliche und störungsfreie Aufbereitung der Kleinteil- fraktion behindern. Daher umfaßt gemäß einer bevorzugten Aus- fuhrungsform die dritte Vorrichtung, in der die Abscheidung der kohlenstoffhaltigen Anteile aus der Kleinteilfraktion vorgenommen wird, eine Einrichtung zur Abscheidung der draht- artigen Anteile und einen dieser Einrichtung nachgeordneten Schwerteilsichter zur Abscheidung der kohlenstoffhaltigen Feststoffe.

Mit der Einrichtung zur Abscheidung der drahtartigen Anteile wird in einer vorteilhaften Weise sichergestellt, daß dem Schwerteilsichter keine drahtartigen Anteile aufgegeben wer- den, die zu einer Störung des Betriebs des Schwerteilsichters führen könnten.

Bevorzugt weist der Schwerteilsichter ein von Luft durch- strömbares Gehäuse auf, in dem im wesentlichen quer zur Stro- mungsrichtung ein Gitter angeordnet ist, an dessen gegenuber- liegenden Enden ein erster Auslaß fur die Leichtfraktion und ein zweiter Auslaß für eine Schwerfraktion vorgesehen sind.

Bei dem Schwerteilsichter wird durch das Gitter von unten Luft durchgeblasen, so daß die aufgegebenen Feststoffe über dem Gitter schweben. Die Leichtfraktion schwebt dabei über der Schwerfraklion, ist also von ihr getrennt.

Eine alternative Methode zu der sogenannten trockenen Ab- scheidung mit einer Luftstromung ist die Sink-Schwimm-Sich- tung, bei der die Leichtfraktion in einem flussigen Medium schwimmt, und bei der die Schwerfraktion absinkt. Nachteilig ist hierbei, daß ein Schlamm erhalten wird, der getrocknet

werden muß, und daß die Flussigkeit gereinigt werden muß. Bei dem dargestellten mit Luft durchströmten Schwerteilsichter, der auf einer trockenen Abscheidung beruht, entfällt in vor- teilhafter Weise eine Nachbehandlung der abgeschiedenen Frak- tionen.

Für die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Schwer- teilsichters ist die vorhergehende Abscheidung der drahtarti- gen Anteile D von entscheidender Bedeutung, da sich diese in dem Gitter verhaken können und somit die Gitteröffnungen ver- stopfen wurden.

Zur automatischen Trennung der Leichtfraktion von der Schwer- fraktion ist das Gitter gegen die Horizontale geneigt, so daß die Leichtfraktion zu dem tiefer gelegenen Ende des Gitters gleitet, wohingegen die Schwerfraktion zu dem höher gelegenen Ende gelant.

Die Einrichtung zur Abscheidung von Draht umfaßt in einer vorteilhaften Ausgestaltung einen Drahtabscheider, der eine um seine Längsachse drehbare Trommel aufweist, an deren In- nenwand Mitnehmer angeordnet sind, und in deren Innenraum eine Austragsvorrichtung vorgesehen ist, die sich in Richtung der Langsachse erstreckt.

Mit den Mitnehmern werden insbesondere Drahtgewölle in einer vorteilhaften Weise von den übrigen Feststoffteilen getrennt und emporgehoben. Am oberen Umkehrpunkt fallen die Drahtge- wölle aufgrund ihres Eigengewichts von den Mitnehmern herun- ter und gelangen auf die Austragsvorrichtung, mit der sie entfernt werden.

Bevorzugt weist die Austragsvorrichtung eine Schwingrinne auf, an die sich ein Sieb anschließt, so daß durch die Schwingbewegung der Schwingrinne am Drahtgewölle haftender feiner Feststoff vom Drahtgewolle zunachst gelost und an- schließend vom Sieb abgetrennt wird. Das Sieb umfaßt dabei

Das Sieb umfaßt dabei bevorzugt Lamellen, die sich in Förder- richtung überlappen, wobei zwischen zwei sich überlappenden Lamellen ein vorzugsweise schräg verlaufender Spalt ausgebil- det ist, durch den die abgetrennten kleinen Feststoffteile fallen können, wohingegen das Gewölle über die Lamellen hin- weg gleitet.

In einer vorteilhaften Ausbildung weist die Einrichtung zur Abscheidung von Draht eine Siebvorrichtung für langgestreckte drahtartige Anteile D auf, die sich bevorzugt an den Drahtabscheider anschließt. Die Siebvorrichtung dient zur Ab- trennung von im Feststoff noch enthaltenen langgestreckten kleinen Drahrstücken, wie z. B. kleine Litzendrähte oder Drahtfasern. Bevorzugt umfaßt die Siebvorrichtung einen Schwingboden mit einer Anzahl sich in Förderrichtung erstrek- kender Längsrillen. An diese schließen sich Sieböffnungen zum Abscheiden der langgestreckten Feststoffteile an, wobei die Rillentiefe der Langsrillen in Förderrichtung abnimmt.

Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird nach der Erfin- dung gelöst yin Verfahren gemaß Anspruch 9. Die im Hin- blick auf die Anlage dargelegten Überlegungen und Vorteile gelten sinngemaß auch fur das Verfahren. Die bevorzugten Aus- führungsformer. der Anlage lassen sich ebenfalls sinngemäß auf das Verfahren übertragen.

Ausführungsbeispiele sowie weitere Details und bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnung naher erläutere. Es zeigen jeweils in einer schematischen Darstellung : FIG 1 ein Schaubild einer Anlage zur Aufbereitung einer Kl eint eilfraktion, FIG 2 einen Drahtabscheider, FIG 3 eine-Schnitt durch den Drahtabscheider,

FIG 4 eine Siebvorrichtung für langgestreckte Feststoff- teile, FIG 5 einen Schwerteilsichter, und FIG 6 eine Anlage zur thermischen Behandlung von Abfall mi* : angeschlossener Reststoffaufbereitung, bei der eine zweistufige Abtrennung von kohlenstoffhaltigen Anteilen vorgesehen ist.

Gemäß Figur 1 wird als Kleinteilfraktion ein Feststoff F zu- nächst einer Einrichtung 2 zur Abscheidung von drahtartigen Anteilen D zugeführt. Die Einrichtung 2 umfaßt einen Drahtabscheider 4 und eine Siebvorrichtung 6 für langge- streckte Drahtteile. An die Einrichtung 2 schließt sich ein Schwerteilsichter 8 an, der von Luft L durchströmt wird. Die aus dem Schwerteilsichter 8 abgeführte Luft L wird in einem Filter 10 gereinigt, bevor sie entweder dem Schwerteilsich- ter 8 erneu zugeführt wird oder beispielsweise als Verbren- nungsluft eine nicht näher dargestellte Brennkammer einer Pyrolyseanlage verwendet wird.

Im Schwerteiisichter 8 wird der von den drahtartigen Antei- len D befreite Feststoff F in eine Schwerteilfraktion I, die hauptsåchl Inertien aufweist, und in eine Leichtfrak- tion C, die hauptsächlich kohlenstoffhaltige Anteile auf- weist, getrennt. Die Leichtfraktion C wird zusammen mit einer aus dem Filer 10 als Filterstaub abgeschiedenen Leichtfrak- tion C'einem Vorratssilo 12 zugeführt und von dort zu einer Mühle 14 geleitet. Die in der Muhle 14 auf Korngrößen mit ei- nem Durchmesser von vorzugsweise einigen Millimetern zerklei- nerte Leichtfraktion C wird beispielsweise als Brennstoff ei- ner nicht näher dargestellten Brennkammer zugefuhrt.

Der der Anlage aufgegebene Feststoff F umfaßt insbesondere Inertien, kohlenstoffhaltige Feststoffe und drahtartige An- teile D ur. o weist bevorzugt Partikelgrößen von einigen Zenti-

teile D und weist bevorzugt Partikelgrößen von einigen Zenti- metern auf. Der Feststoff F stammt beispielsweise aus einer Inertienfraktion, die bei einem Pyrolyseprozeß aus dem dabei erhaltenen Pyrolysereststoff abgetrennt wurde (vgl. hierzu Fig. 6 mit zugehöriger Beschreibung).

Im Drahtabscheider 4 werden diejenigen drahthaltigen Anteile, die ein Gewölle G bilden, abgeschieden, und in der Siebvor- richtung 6 werden anschließend langgestreckte Drahtteile, insbesondere Drahtlitzen, abgeschieden. Die Einrichtung 2 ge- währleistet eine nahezu vollstandige Abscheidung von jegli- chen drahtar-cigen Anteilen D aus dem Feststoff F. Dies wird durch die vorteilhafte Kombination des Drahtabscheiders 4 mit der Siebvorrichtung 6 erreicht.

Der drahtfreie Feststoff F, der nunmehr nur noch als Schwer- fraktion I die Inertien und als Leichtfraktion C die kohlen- stoffhaltigen Anteile aufweist, wird dem Schwerteilsichter 8 zugeführt. Im Schwerteilsichter 8 erfolgt die Abtrennung der kohlenstoffhaltigen Leichtfrakrion C, so daß die inertienhal- tige Schwerfraktion I nahezu kohlenstoffrei ist und bei- spielsweise im Straßenbau eingesetzt werden kann.

Gemäß Figur 2 ist der Drahtabscheider 4 als eine um seine Längsachse 16 drehbare Trommel 18 ausgestaltet, an deren In- nenwand beispielsweise hakenförmig ausgebildete Mitnehmer 20 angeordnet sind. An den Mitnehmern 20 verhakt sich nur Ge- wölle G, das mit den Mitnehmern 20 mitgenommen und angehoben wird. Die restlichen Anteile des Feststoffs F fallen bei der Drehbewegung von den Mitnehmern 20 herunter. Am oberen Um- kehrpunkt fällt das Gewölle G auf eine bezüglich der Drehung der Trommel 18 feststehende Austragsvorrichtung 22 herab. Die Austragsvorrichtung 22 ist im Innenraum 28 der Trommel 18 an- geordnet und erstreckt sich in Richtung der Längsachse 16.

Die Austragsvorrichtung 22 ist, wie in Figur 3 dargestellt, bevorzugt schrag zur Långsachãe 16 der Trommel 18 angeordnet,

und insbesondere als Schwingrinne mit in Förderrichtung 26 angeschlossenem Sieb 27 ausgebildet. Das Sieb 27 besteht be- vorzugt aus einzelnen Lamellen 28. Durch die Schwingbewegung der Schwingrinne werden an dem Gewölle G haftende Feststoff- teile F vom Gewölle getrennt und in Richtung auf das Sieb 27 weiter transportiert.

Die Lamellen 28 sind gebogen und insbesondere etwa als ein liegendes"L"ausgebildet. Sie überlappen sich gegenseitig, so daß zwischen den einzelnen Lamellen 28 jeweils ein Spalt 30 gebildet ist. Der von dem Gewölle G abgetrennte Feststoff F kann durch den Spalt 30 hindurch fallen, während das Gewölle G über das Sieb 27 hinweg gleitet. Der abgeschie- dene Feststoff F fällt wieder in die Trommel-18 zuruck.

In Figur 4 ist eine als Fingersieb bezeichnete Siebvorrich- tung 6 zum Abscheiden von länglichen Drahtstücken darge- stellt. Gemäß Figur 4 erstreckt sich ein Schwingboden 32 von einem Aufgabebereich 34 für den vom Gewölle befreiten Fest- stoff F in Förderrichtung 36 bis zu einem Abscheidebe- reich 38. Dieser weist eine Anzahl von in Förderrichtung 36 V-förmig verlaufenden Sieböffnungen 40 auf, von denen zwei dargestellt sind. In die Sieböffnungen 40 mündet jeweils eine Längsrille 42 des Schwingbodens 32. Die Sieböffnungen 40 schließen sich demnach in Förderrichtung 36 an die Langsril- len 42 an und weiten sich von diesen ausgehend bis zu dem Ende 44 der Abscheidevorrichtung kontinuierlich auf. Die Ril- lentiefe der Längsrillen 42 nimmt zu den Sieböffnungen 40 hin ab. Der Schwingboden 32 weist insbesondere ein sägezahnarti- ges oder ein wellenförmiges Profil auf. Die Langsrillen 42 sind durch die Erhebungen und Senkungen des profilierten Schwingbodens 32 gebildet.

Die beiden seitlichen Länder der jeweiligen Sieböffnungen 40 sind elastisch, insbesondere als elastische Lappen 46, ausge- bildet. Die Lappen 46 sind in etwa dreieckförmig ausgebildet,

so daß die V-förmige Aufweitung der Sieböffnungen 40 durch die beiden angebrachten Lappen 46 gebildet ist.

Der Feststoff F wird im Aufgabebereich 34 auf den Schwingbo- den 32 aufgegeben. Aufgrund der Schwingungen des Schwingbo- dens 32 wird der Feststoff F in Förderrichtung 36 transpor- tiert. Die Schwingungen des Schwingbodens 32 führen zudem dazu, daß s-h langgestreckte Feststoffteile 48, insbesondere Drahtfasern oder Litzendrahte, in den Längsrillen 42 in För- derrichtung 36 ausrichten. Der Schwingboden 32 bewirkt daher eine Förderung der Feststoffe F und zugleich eine Ausrichtung von langgestreckten Feststoffteilen 48. Die Schwingungen wer- den mit Hilfe eines Rüttelantriebs, beispielsweise ein Exzen- terantrieb, erzeugt.

Es genügt, wenn die Langsrillen 42, bevor sie in die Sieböff- nungen 40 ubergehen, nur noch eine geringe Rillentiefe auf- weisen, die ausreicht, die einmal ausgerichteten länglichen Feststoffteile 48 in Förderrichtung 36 ausgerichtet weiterzu- fuhren. Der Schwingboden 32 kann daher im Bereich unmittelbar vor den Sieböffnungen 40 nahezu eben ausgeführt sein. Durch die abnehmende Rillentiefe werden flächige Feststoffteile 50 flach und ir. wesentlichen parallel zur Schwingbodenebene aus- gerichtet. Das Flachlegen von flachigen Feststoffteilen 50 wird durch die Rüttel-oder Schwingbewegung des Schwingbo- dens 32 unte-stützt.

Die ausgerichteten länglichen Feststoffteile 48 fallen durch die Sieböffnung 40 hindurch und werden somit von dem übrigen Feststoff F-bgeschieden. Demgegenüber werden flächige Fest- stoffteile 5C zwar zunächst ebenfalls von den Längsrillen 42 ausgerichte, dann jedoch aufgrund der abnehmenden Rillen- tiefe flachgelegt, so daß sie über die Sieböffnungen 40 bis ans Ende 44 der Abscheidevorrichtung gleiten.

In der Figur 4 sind ferner in den beiden Sieböffnungen 40 je- weils ein Zinken 52 eines nicht naher dargestellten Reini- gungsrechens gezeigt. Die Zinken 52 werden von unten im Be-

reich nahe der Längsrillen 42 in die Sieböffnungen 40 einge- führt und in Förderrichtung 36 in diesen entlanggeführt. Da- bei schieben sie ein unter Umstanden verklemmtes Feststoff- teil F in Förderrichtung 36 weiter, so daß dieses gelöst wird und aufgrund der Aufweitung der Sieböffnung 40 durch diese hindurch fallt. Wegen der elastischen Ausbildung der Ränder der Sieböffnungen 40 kann sich ein Feststoffteil F nur mit einer relativ geringen Kraft festklemmen, so daß die Bean- spruchung der Zinken 52 und damit des Reinigungsrechens eben- falls relativ gering ist. Nachdem der Reinigungsrechen 54 in Forderrichtung 36 durch die Sieböffnungen 40 bis zum Ende 44 der Abscheidevorrichtung gefuhrt wurde, wird er aus den Sieb- öffnungen 40 herausgezogen und zu seiner Ausgangsposition am Beginn der Sieböffnungen 40 zuruckgefahren, wo die Zinken 52 erneut in die Sieböffnungen 40 eingeführt werden können.

Die beschriebene Siebvorrichtung 6 entspricht im wesentlichen der in der deutschen Patentanmeldung 198 22 996.8 beschriebe- nen"Abscheidevorrichtung fur langgestreckte Feststoffteile".

Auf die genannte deutsche Patentanmeldung wird hiermit ver- wiesen. Ihr sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen zu ent- nehmen.

In Figur 5 ist eine besonders bevorzugte Ausführung des Schwerteilsichters 8 dargestellt. Gemäß dieser Ausfuhrungs- form wird dem Schwerteilsichter 8 uber einen Kanal 60 von un- ten Luft L zugeführt. In Stromungsrichtung der Luft L weitet sich der Kanal 60 und bildet einen-im Schnitt gesehen-in etwa V-formigen Körper 62. Auf diesem ist ein Gitter 64 ange- ordnet, welches von der Luft L durchströmt wird. Die Luft L wird von einer Abzugseinrichtung 66 abgeleitet, die in etwa ebenfalls V-formig ausgebildet ist und mit ihrer Öffnung über das Gitter 64 gestülpt ist. Die Abzugseinrichtung 66 mündet in einen Abzugskanal 68. Abzugseinrichtung 66 und Körper 62 bilden im wesentlichen das Gehäuse 69 des Schwerteilsich- ters 8. Die Aufgabe von Feststoff F erfolgt über eine Aufga-

bevorrichtung 74, die seitlich an die Abzugsvorrichtung 66 angeordnet ist.

Das Gitter 64 ist gegenüber der Horizontalen schräg geneigt.

An seinem tiefer liegenden Ende ist zwischen ihm und der Ab- zugsvorrichtung 66 ein erster Auslaß 70 für eine Leichtfrak- tion C und an seinem höher gelegenen Ende ein zweiter Aus- laß 72 fur eine Schwerfraktion I angeordnet. Die Schwerfrak- tion I ist im wesentlichen kohlenstoffrei und weist nahezu ausschließlich Inertien auf. Die Leichtfraktion C ist demge- genüber sehr kohlenstoffreich.

Aufgrund der Luftströmung entsteht unmittelbar oberhalb des beispielsweise als Lochblech ausgestalteten Gitters 64 ein Luftpolster. Das Lochblech weist hierfür beispielsweise Lö- cher mit einem Durchmesser im Millimeter-Bereich auf. Auf dem Luftpolster schwebt die Schwerfraktion I sowie die Leicht- fraktion C. Letztere schwebt oberhalb der Schwerfraktion I und"schwimmt"auf dieser, so daß die beiden Fraktionen von- einander getrennt sind. Durch die schräge Anordnung des Git- ters gelangt die Leichtfraktion C zum tiefer gelegenen ersten Auslaß 70 und die Schwerteilfraktion I zu dem höher gelegenen zweiten Auslaß 72.

Mit dem Schwerteilsichter 8 wird in einfacher Weise eine na- hezu vollständige Trennung der kohlenstoffhaltigen Le-cht- fraktion C von der Inertienfraktion I erreicht. Man erhält daher eine Leichtfunktion C mit einem hohen Kohlenstoffanteil und demnach mit einem hohen Brennwert. Die Leichtfraktion C wird bevorzugt in einer Brennkammer thermisch verwertet. Die zuverlassige Abscheidung der Leichtfraktion C in einem konti- nuierlichen Betrieb wird durch die besonders vorteilhafte Kombination von Drahtabscheider 4, Siebvorrichtung 6 und Schwerteilsichter 8 ermöglicht.

Bei der in Figur 6 dargestellten Anlage zur thermischen Ver- wertung von Abfall A wird dieser einer Pyrolysekammer 80 zu-

geführt und pyrolysiert. Dabei entsteht ein Schwelgas S und ein Pyrolysereststoff R. Das Schwelgas S wird beispielsweise einer nicht näher dargestellten Brennkammer zur energetischen Verwertung zugeleitet. Zur Behandlung des Reststoffs R wird dieser zunachst in einer ersten Vorrichtung 82 in einen brennbaren, kohlenstoffreichen Anteil R1 und einen nicht- brennbaren, kohlenstoffarmen Anteil R2 getrennt. Der nicht- brennbare Anteil R2 weist neben eisenhaltigen und nicht-ei- senhaltigen Anteilen sowie Inertien auch noch kohlenstoffhal- tige Feststoffe auf, die insbesondere an den kleinen Fest- stoffteilen haften. Daher ist in einer zweiten Vorrichtung 84 eine Trennung des groben Feststoffs GF von der Kleinteilfrak- tion, also vom feinen Feststoff F vorgesehen. Zur Abscheidung der kohlenstoffhaltigen Leichtfraktion C von der Schwerteil- fraktion I des feinen Feststoffs F wird dieser einer dritten Vorrichtung 86 zugeführt. Zur Aufbereitung der Kleinteilfrak- tion werden vorzugsweise zunächst die eisenhaltigen, die nicht-eisenhaltigen Metalle und die Inertien des nicht-brenn- baren Anteils R2 voneinander getrennt. Von den Inertien wird anschließend eine Kleinteilfraktion abgetrennt, da sich darin im wesentlichen der Kohlenstoffrestanteil im nicht-brennbaren Anteil R2 befindet.

Die erste, zweite, dritte Vorrichtung 82,84,86 weisen für ein gutes Trennergebnis jeweils bevorzugt mehrere Komponenten auf. Die dritte Vorrichtung 86 umfaßt insbesondere die in Fi- gur 1 dargestellten Komponenten.