Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
INSTALLATION AND METHOD FOR THE SEMI-CONTINUOUS CASTING OF SLABS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/172358
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to an installation and a method for the semi-continuous casting of slabs (B1, B2) in an installation. The problem addressed by the invention consists in increasing the safety of installations of the type in question and simplifying the core solidification and ejection of slabs (B1, B2) from the installation. This problem is solved by an installation according to claim 1 and a method according to claim 9.

Inventors:
ZAJBER ADOLF GUSTAV (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/057023
Publication Date:
September 27, 2018
Filing Date:
March 20, 2018
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
PRIMETALS TECHNOLOGIES AUSTRIA GMBH (AT)
International Classes:
B22D11/12; B22D11/14; B22D11/128
Domestic Patent References:
WO2016131437A22016-08-25
WO2015079071A22015-06-04
Foreign References:
EP0224695A21987-06-10
DE3621234A11988-01-21
DE2042546A11972-03-02
Other References:
A. G. ZAJBER: "Diskontinuierliches Stranggießen als Alternative für Spezialstähle", STAHL UND EISEN, vol. 136, no. 10, 2016, pages 62 - 65
Attorney, Agent or Firm:
ZUSAMMENSCHLUSS METALS@LINZ, NR. 598 (AT)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1. Anlage zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von

Blocksträngen (Bl, B2) mit einer ein- oder mehrsträngigen ersten Gießanlage (GAl) zum Stranggießen mindestens eines ersten Blockstrangs (Bl) und einer ein- oder mehrsträngigen zweiten Gießanlage (GA2) zum Stranggießen mindestens eines zweiten Blockstrangs (B2), wobei jeder Strang der ersten und der zweiten Gießanlage (GAl, GA2 ) folgende Baugruppen umfasst :

- eine Kokille (3) mit einem Oszillierer (4) zum

Oszillieren der Kokille (3) , wobei sich in der Kokille (3) ein teilerstarrter Blockstrang (Bl, B2) ausbildet;

- ein erstes Segment (5) zum Stützen und Führen des teilerstarrten Blockstrangs (Bl, B2);

- eine schwenkbare Strangführung (6) mit einem

Strangführungsrahmen (7) und zumindest einer

Strangführungssektion (8), wobei die Strangführungssektion (8) zumindest eine Strangführungseinrichtung, bevorzugt drei Strangführungsrollen (9), zum Stützen und Führen des

Blockstrangs (Bl, B2) aufweist und die schwenkbare

Strangführung (6) zum Ausfördern des Blockstrangs (Bl, B2) um eine Drehachse (DA) schwenkbar ist;

- Isolierklappen (11) zur einstellbaren Wärmeisolation des Blockstrangs (Bl, B2), wobei die Isolierklappen entweder auf der schwenkbaren Strangführung (6) oder einem stationären Anlagentraggerüst (10) angeordnet sind;

- ein Kalt strangaus zugsystem (20, 21, 22) zum Ausziehen eines Kaltstrangs (19) aus der Kokille (3) und zum Abstützen des Blockstrangs (Bl, B2) .

2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Strangführung (6) eine horizontale Drehachse (DA) zum Kippen und Ausfördern des Blockstrangs (Bl, B2) im

Wesentlichen quer zur Gießrichtung aufweist.

3. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Strangführung (6) eine vertikale Drehachse (DA) zum Ausschwenken und Ausfördern des Blockstrangs (Bl, B2) in Gießrichtung aufweist.

4. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schwenkbare Strangführung (6) nur

Losseiten aufweist, sodass der Mittelpunkt des Blockstrangs (Bl, B2) bei einem Formatwechsel konstant bleibt.

5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Strangführungsrolle (9) durch lineares Verfahren und zwei weitere Strangführungsrollen (9) durch Verschwenken von zwei Führungshebeln (12) an den Blockstrang (Bl, B2) anstellbar sind . 6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Antrieb die Isolierklappen (11) um eine vertikale Drehachse verschwenken kann und die

Isolierklappen (11) in der geschlossenen Stellung den

Blockstrang (Bl, B2) umschließen.

7. Anlage nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung von zwei radial gegenüberliegenden Isolierklappen (11) durch ein Synchronisierungsmittel, z.B. ein Zahnrad, synchronisiert wird.

8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Gießrichtung zwischen dem Ende des ersten Segments (5) und der schwenkbaren Strangführung (6) ein freier Bereich angeordnet ist.

9. Verfahren zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von Blocksträngen (Bl, B2) in einer Anlage, vorzugsweise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend eine ein- oder mehrsträngige erste Gießanlage (GAl) zum Stranggießen mindestens eines ersten Blockstrangs (Bl) und eine ein- oder mehrsträngige zweite Gießanlage (GA2) zum Stranggießen mindestens eines zweiten Blockstrangs (B2), aufweisend die Schritte : - Verschließen einer Kokille (3) der ersten Gießanlage (GAl), sodass ein Kaltstrang (19) die Kokille (3) fluiddicht verschließt ;

- Eingießen von Stahlschmelze aus einer Verteilerrinne (2) oder einer Gießpfanne (1) in die Kokille (3), wodurch sich in der Kokille (3) ein teilerstarrter erster Blockstrang (Bl) ausbildet;

- Ausziehen des ersten Blockstrangs (Bl) aus der Kokille (3) mittels eines Kaltstrangauszugsystems (20, 21, 22), wobei der erste Blockstrang (Bl) zumindest in einem ersten Segment (5) der ersten Gießanlage (GAl) gestützt und geführt wird;

- Stoppen des Eingießens von Stahlschmelze in die

Kokille (3), wodurch sich ein Blockstrangende ausbildet;

- Stoppen des Ausziehens frühestens nachdem das

Blockstrangende ein oberes Ende einer schwenkbaren

Strangführung (6) der ersten Gießanlage (GAl) erreicht hat;

- Wärmeisolieren bis zur vollständigen Durcherstarrung des ersten Blockstrangs (Bl) durch Isolierklappen (11);

- Ausfördern des durcherstarrten ersten Blockstrangs (Bl) aus der ersten Gießanlage (GAl) durch die schwenkbare

Strangführung (6);

- Verschließen einer Kokille (3) der zweiten Gießanlage (GA2), sodass ein Kaltstrang (19) die Kokille (3) fluiddicht verschließt ;

- Verfahren der Verteilerrinne (2) oder der Gießpfanne

(1) zur zweiten Gießanlage (GA2);

- Eingießen von Stahlschmelze in die Kokille (3) der zweiten Gießanlage (GA2), wodurch sich in der Kokille (3) ein teilerstarrter zweiter Blockstrang (B2) ausbildet;

- Ausziehen des zweiten Blockstrangs (B2) aus der

Kokille (3) der zweiten Gießanlage (GA2) mittels eines

Kalt strangaus zugsystems (20, 21, 22), wobei der zweite

Blockstrang (B2) zumindest in einem ersten Segment (5) der zweiten Gießanlage (GA2) gestützt und geführt wird;

- Stoppen des Eingießens von Stahlschmelze in die

Kokille (3) der zweiten Gießanlage (GA2), wodurch sich ein Blockstrangende ausbildet; - Stoppen des Ausziehens frühestens nachdem das

Blockstrangende ein oberes Ende einer schwenkbaren

Strangführung (6) der zweiten Gießanlage (GA2) erreicht hat, wobei zumindest ein Schritt, bevorzugt zwei oder mehr als zwei Schritte, besonders bevorzugt alle Schritte, aus der Gruppe

- Verfahren der Verteilerrinne (2) oder der Gießpfanne

(1) ,

- Eingießen von Stahlschmelze in die Kokille (3) der zweiten Gießanlage (GA2),

- Ausziehen des zweiten Blockstrangs (B2),

- Stoppen des Eingießens und

- Stoppen des Ausziehens,

während des Wärmeisolierens des ersten Blockstrangs (Bl) in der ersten Gießanlage (GAl) durchgeführt werden,

- Wärmeisolieren bis zur vollständigen Durcherstarrung des zweiten Blockstrangs (B2) durch Isolierklappen (11),

- Ausfördern des durcherstarrten zweiten Blockstrangs (B2) aus der zweiten Gießanlage (GA2) durch die schwenkbare Strangführung (6) .

10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfördern durch ein Kippen der schwenkbaren

Strangführung (6) um eine horizontale Drehachse (DA) erfolgt und anschließend der Blockstrang (Bl, B2) im Wesentlichen quer zur Gießrichtung ausgefördert wird.

11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfördern durch das Ausschwenken der schwenkbaren Strangführung (6) um eine vertikale Drehachse (DA) erfolgt und anschließend der Blockstrang (Bl, B2) in Gießrichtung ausgefördert wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockstrang (Bl, B2) in der Kokille (3) elektromagnetisch gerührt wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Blockstrang (Bl, B2) während des Wärmeisolieren elektromagnetisch gerührt wird. 14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Isolierklappen (11) geöffnet werden, ein Strangrührer in den Bereich der geöffneten Isolierklappen (11) eingefahren wird und anschließend der Strangrührer den Blockstrang (Bl, B2) elektromagnetisch rührt.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem elektromagnetischen Rühren des Blockstrangs (Bl, B2) der Strangrührer aus dem Bereich der geöffneten

Isolierklappen (11) ausgefahren wird und anschließend die Isolierklappen (11) zumindest teilweise geschlossen werden.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Blockstrangende zumindest eines Blockstrangs (Bl, B2) zumindest teilweise während des

Wärmeisolierens des Blockstrangs (Bl, B2) durch eine „hot topping" Behandlung erwärmt wird.

Description:
Beschreibung

Anlage und Verfahren zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von Blocksträngen

Gebiet der Technik

Die vorliegende Erfindung betrifft einerseits eine Anlage zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von Blocksträngen mit einer ein- oder mehrsträngigen ersten Gießanlage zum

Stranggießen mindestens eines ersten Blockstrangs und einer ein- oder mehrsträngigen zweiten Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines zweiten Blockstrangs. Andererseits betrifft die Erfindung ein Verfahren zum semikontinuierlichen Stranggießen von Blocksträngen in einer Anlage, umfassend eine ein- oder mehrsträngige erste

Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines ersten

Blockstrangs und eine ein- oder mehrsträngige zweite

Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines zweiten

Blockstrangs .

Stand der Technik Aus der Veröffentlichung

A. G. Zajber „Diskontinuierliches Stranggießen als Alternative für SpezialStähle", stahl und eisen 136 (2016), Nr. 10, Seiten 62-65

ist eine Anlage zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von Blocksträngen bekannt. Gemäß der Figur 4 können nicht durcherstarrte Blockstränge mittels Wägen aus der Gießanlage in eine Strangerstarrungsposition ausgefahren und nach der Durcherstarrung von dort entnommen werden. Nachteilig daran ist, dass das Verfahren von nicht

durcherstarrten Blocksträngen aufgrund des flüssigen

Blockstrandendes sehr aufmerksam und sorgfältig durchgeführt werden und die Tertiärkühlzone zur Enderstarrung verfahrbar ausgebildet sein muss. Um die Sicherheit der Bedienmannschaft sicherzustellen, muss daher die Anlage relativ komplex aufgebaut sein.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Sicherheit von Anlagen zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von Blocksträngen zu erhöhen und insbesondere die

Durcherstarrung und das nachfolgende Ausfördern der

Blockstränge zu vereinfachen. Dennoch soll die Anlage eine hohe Produktivität aufweisen.

Diese Aufgabe wird durch eine Anlage zum semi ¬ kontinuierlichen Stranggießen von Blocksträngen mit einer ein- oder mehrsträngigen ersten Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines ersten Blockstrangs und einer ein- oder mehrsträngigen zweiten Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines zweiten Blockstrangs nach Anspruch 1 gelöst, wobei jeder Strang der ersten und der zweiten Gießanlage in

Gießrichtung folgende Baugruppen umfasst:

- eine Kokille mit einem Oszillierer zum Oszillieren der Kokille, wobei sich in der Kokille ein teilerstarrter

Blockstrang ausbildet;

- ein erstes Segment zum Stützen und Führen des

teilerstarrten Blockstrangs;

- eine schwenkbare Strangführung mit einem

Strangführungsrahmen und zumindest einer

Strangführungssektion, wobei die Strangführungssektion zumindest eine Strangführungseinrichtung, bevorzugt drei Strangführungsrollen, zum Stützen und Führen des Blockstrangs aufweist, und die schwenkbare Strangführung zum Ausfördern des Blockstrangs um eine Drehachse schwenkbar ist;

- Isolierklappen zur einstellbaren Wärmeisolation des Blockstrangs, wobei die Isolierklappen entweder auf der schwenkbaren Strangführung oder einem stationären

Anlagentraggerüst angeordnet sind; und - ein Kaltstrangauszugssystem zum Ausziehen eines

Kaltstrangs und des nachfolgenden Blockstrangs aus der

Kokille und zum Abstützen des Blockstrangs.

Die erfindungsgemäße Anlage weist zumindest eine ein- oder mehrsträngige erste Gießanlage zum semi-kontinuierlichen Stranggießen mindestens eines ersten Blockstrangs und eine ein- oder mehrsträngige zweite Gießanlage zum semi ¬ kontinuierlichen Stranggießen mindestens eines zweiten

Blockstrangs auf. Mit anderen Worten ist die erste Gießanlage eine n-strängige Anlage und die zweite Gießanlage eine m- strängige Anlage, mit n £ 1,2,3... und m E 1,2,3 ... . So kann bspw. die erste Gießanlage eine zweisträngige Anlage und die zweite Gießanlage eine einsträngige Anlage sein.

Handelt es sich bei der ersten und der zweiten Gießanlage um einsträngige Anlagen, so werden die Kokillen dieser

Gießanlagen durch eine verfahrbare Gießpfanne oder eine verfahrbare Verteilerrinne mit Stahlschmelze versorgt. Ist jedoch eine der Gießanlagen mehrsträngig, ist bevorzugt, dass die Gießanlagen durch eine verfahrbare Verteilerrinne mit Stahlschmelze versorgt werden. In diesem Fall kann die

Gießgeschwindigkeit jeder Gießanlage separat, z.B. durch einen Schieberverschluss oder einen Stopfen, gesteuert bzw. geregelt werden. Demnach ist es möglich, dass auf dem ersten Strang der ersten Gießanlage ein runder Blockstrang mit einem ersten Durchmesser, auf dem zweiten Strang der ersten

Gießanlage ein runder Blockstrang mit einem zweiten

Durchmesser und auf dem einzigen Strang der zweiten

Gießanlage ein rechteckiger Blockstrang gegossen wird.

Jeder Strang der beiden Gießanlagen weist zumindest eine Kokille mit einem Oszillierer, ein erstes Segment, eine schwenkbare Strangführung, Isolierklappen und ein

Kalt strangaus zugsystem auf. In der Kokille, typischerweise eine gekühlte Platten- oder Rohrkokille aus Kupferwerkstoff, bildet sich aus der Stahlschmelze ein teilerstarrter

Blockstrang aus. Das Anhaften der Strangschale des Blockstrangs an die Kokille wird durch einen Oszillierer verhindert. Der Kokille folgt in Gießrichtung ein erstes Segment zum Stützen und Führen des teilerstarrten

Blockstrangs nach. Dabei wird der eine dünne Strangschale aufweisende Blockstrang durch Strangführungseinrichtungen (z.B. Strangführungsrollen), gestützt und geführt und bevorzugt durch Spritzdüsen einer Sekundärkühlung weiter abgekühlt. Anstelle oder zusätzlich zu den Spritzdüsen kann ein freier Bereich zwischen dem ersten Segment und der schwenkbaren Strangführung vorgesehen sein, sodass der

Blockstrang durch Strahlung bzw. Konvektion weiter abkühlt. Durch die schwenkbare Strangführung kann der Blockstrang gestützt und geführt und aus der Gießanlage ausgefördert werden. Hierzu weist die schwenkbare Strangführung einen Strangführungsrahmen und eine oder bevorzugt mehrere

Strangführungssektionen auf, wobei eine Strangführungssektion zumindest eine Strangführungseinrichtung zum Stützen und Führen des teil- oder durcherstarrten Blockstrangs aufweist und die schwenkbare Strangführung zum Ausfördern des

Blockstrangs aus der Gießanlage um eine Drehachse schwenkbar ist. Insbesondere bei runden oder polygonalen Strängen mit abgerundeten Kanten ist es möglich, die schwenkbare

Strangführung nur zum Ausfördern des „selbstragenden"

Blockstrangs in die Gießanlage einzufahren. Während des Stranggießens und Wärmeisolierens stützt sich der Blockstrang auf dem Kaltstrang bzw. auf dem Kaltstrangauszugsystem ab. Durch Isolierklappen, die entweder auf der schwenkbaren Strangführung, z.B. dem Strangführungsrahmen, oder dem stationären Anlagentraggerüst (meist technologisches

Stahlgerüst oder kurz STAKO genannt), angeordnet sind, kann die Abkühlung des Blockstrangs gesteuert oder geregelt werden. Das Kaltstrangauszugsystem dient zum Ausziehen des Kaltstrangs und des nachfolgenden Warmstrangs aus der Kokille und zum Abstützen des Blockstrangs.

In der erfindungsgemäßen Anlage wird der Strang bis zur vollständigen Durcherstarrung durch den Kaltstrang bzw. das Kalt strangaus zugsystem gestützt und erst dann ausgefördert. Dadurch kann die Anlage wesentlich sicherer betrieben werden. Durch die flexible Konfiguration der n-strängigen ersten Gießanlage und der m-strängigen zweiten Gießanlage kann die Produktionsleistung bei Bedarf einfach erhöht werden, z.B. durch eine Erhöhung der Strangzahl bei der ersten oder zweiten Gießanlage .

Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist die schwenkbare Strangführung eine horizontale Drehachse zum Kippen und Ausfördern des Blockstrangs im Wesentlichen quer zur

Gießrichtung auf. Dadurch kann der Blockstrang bspw. durch frontales oder seitliches Kippen der Strangführung um 90° ausgefördert werden.

Alternativ dazu kann die schwenkbare Strangführung eine vertikale Drehachse zum Aussschwenken und Ausfördern des Blockstrangs in Gießrichtung aufweisen .

Insbesondere bei großformatigen Blocksträngen mit einer Querschnittsabmessung > 500 mm ist es vorteilhaft, wenn die schwenkbare Strangführung nur Losseiten aufweist, sodass der Mittelpunkt des Blockstrangs bei einem Formatwechsel konstant bleibt. Dies hat u.a. den Vorteil, dass sich unterschiedlich große Blockstränge stets zentrisch am Kaltstrang abstützen.

Stark größenvariable Blockstränge können besonders sicher gehalten werden, wenn eine Strangführungsrolle durch lineares Verfahren und zwei weitere Strangführungsrollen durch

Verschwenken von zwei Führungshebeln an den Blockstrang anstellbar sind.

Außerdem ist es vorteilhaft, wenn ein Antrieb die

Isolierklappen um eine vertikale Drehachse verschwenken kann und die Isolierklappen in der geschlossenen Stellung den Blockstrang, vorzugsweise vollständig oder im Wesentlichen vollständig, umschließen. Weiters ist es günstig, wenn die Bewegung von zwei radial gegenüberliegenden Isolierklappen durch ein

Synchronisierungsmittel, z.B. ein Zahnrad, synchronisiert wird .

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird ebenfalls durch ein

Verfahren zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von

Blocksträngen in einer Anlage umfassend eine ein- oder mehrsträngige erste Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines ersten Blockstrangs und eine ein- oder mehrsträngige zweite Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines zweiten Blockstrangs nach Anspruch 9 gelöst, aufweisend die Schritte:

- Verschließen einer Kokille der ersten Gießanlage, sodass ein Kaltstrang die Kokille fluiddicht verschließt;

- Eingießen von Stahlschmelze aus einer Verteilerrinne oder einer Gießpfanne in die Kokille, wodurch sich in der Kokille ein teilerstarrter erster Blockstrang ausbildet;

- Ausziehen des ersten Blockstrangs aus der Kokille mittels eines Kaltstrangauszugsystems, wobei der erste

Blockstrang zumindest in einem ersten Segment der ersten Gießanlage gestützt und geführt wird;

- Stoppen des Eingießens von Stahlschmelze in die

Kokille, wodurch sich ein Blockstrangende ausbildet;

- Stoppen des Ausziehens frühestens nachdem das

Blockstrangende ein oberes Ende einer schwenkbaren

Strangführung der ersten Gießanlage erreicht hat;

- Wärmeisolieren bis zur vollständigen Durcherstarrung des ersten Blockstrangs durch Isolierklappen;

- Ausfördern des durcherstarrten ersten Blockstrangs aus der ersten Gießanlage durch die schwenkbare Strangführung;

- Verschließen einer Kokille der zweiten Gießanlage, sodass ein Kaltstrang die Kokille fluiddicht verschließt;

- Verfahren der Verteilerrinne oder der Gießpfanne zur zweiten Gießanlage;

- Eingießen von Stahlschmelze in die Kokille der zweiten

Gießanlage, wodurch sich in der Kokille ein teilerstarrter zweiter Blockstrang ausbildet; - Ausziehen des zweiten Blockstrangs aus der Kokille der zweiten Gießanlage mittels eines Kaltstrangauszugsystems, wobei der zweite Blockstrang zumindest in einem ersten

Segment der zweiten Gießanlage gestützt und geführt wird;

- Stoppen des Eingießens von Stahlschmelze in die

Kokille der zweiten Gießanlage, wodurch sich ein

Blockstrangende ausbildet;

- Stoppen des Ausziehens frühestens nachdem das

Blockstrangende ein oberes Ende einer schwenkbaren

Strangführung der zweiten Gießanlage erreicht hat, wobei zumindest ein Schritt, bevorzugt zwei oder mehr als zwei Schritte, besonders bevorzugt alle Schritte, aus der Gruppe

- Verfahren der Verteilerrinne oder der Gießpfanne,

- Eingießen von Stahlschmelze in die Kokille der zweiten Gießanlage,

- Ausziehen des zweiten Blockstrangs,

- Stoppen des Eingießens, und

- Stoppen des Ausziehens,

während des Wärmeisolierens des ersten Blockstrangs in der ersten Gießanlage durchgeführt werden,

- Wärmeisolieren bis zur vollständigen Durcherstarrung des zweiten Blockstrangs durch Isolierklappen,

- Ausfördern des durcherstarrten zweiten Blockstrangs aus der zweiten Gießanlage durch die schwenkbare

Strangführung.

Hierbei ist wesentlich, dass das Eingießen von Stahlschmelze in die Kokille durch eine verfahrbaren Verteilerrinne oder Gießpfanne erfolgt. Somit kann z.B. die verfahrbare

Verteilerrinne sequentiell die erste und die zweite

Gießanlage mit Stahlschmelze versorgen. Dieses Merkmal senkt die Kosten dramatisch, da die Kosten für die Zustellung des einzigen Verteilers deutlich niedriger sind. Auch ein zweites Merkmal ist besonders wesentlich, dass nämlich zumindest ein Schritt, bevorzugt zwei oder mehr als zwei Schritte, besonders bevorzugt alle Schritte, aus der Gruppe - Verfahren der Verteilerrinne oder der Gießpfanne,

- Eingießen von Stahlschmelze in die Kokille der zweiten Gießanlage,

- Ausziehen des zweiten Blockstrangs,

- Stoppen des Eingießens und

- Stoppen des Ausziehens des zweiten Blockstrangs, während, d.h. zeitlich parallel, zum Wärmeisolieren des ersten Blockstrangs bis zur Durcherstarrung des Blockstrangs in der ersten Gießanlage durchgeführt werden. Dadurch kann trotz der relativ langen Zeit für das Wärmeisolieren der

Blockstränge die Produktionsleistung hoch gehalten werden.

Da beim erfindungsgemäßen Verfahren stets nur durcherstarrte Blockstränge ausgefördert werden, kann die Anlage sehr sicher betrieben werden.

Vorteilhaft ist es, wenn das Ausfördern durch ein Kippen der schwenkbaren Strangführung um eine horizontale Drehachse erfolgt und anschließend der Blockstrang im Wesentlichen quer zur Gießrichtung ausgefördert wird, oder wenn das Ausfördern durch ein Ausschwenken der schwenkbaren Strangführung um eine vertikale Drehachse erfolgt und anschließend der Blockstrang in Gießrichtung ausgefördert wird. Für die Innenqualität der Blockstränge ist es vorteilhaft, wenn ein Blockstrang in der Kokille und/oder während des Wärmeisolierens des Blockstrangs elektromagnetisch gerührt wird . Um den Abstand zwischen dem Strangrührer und dem Blockstrang gering zu halten, ist es günstig, wenn die Isolierklappen geöffnet werden, ein Strangrührer in den Bereich der

geöffneten Isolierklappen eingefahren wird und anschließend der Strangrührer den Blockstrang elektromagnetisch rührt.

Weiters ist es vorteilhaft, wenn nach dem elektromagnetischen Rühren des Blockstrangs der Strangrührer aus dem Bereich der geöffneten Isolierklappen ausgefahren wird und anschließend die Isolierklappen wieder geschlossen oder zumindest

teilweise wieder geschlossen werden.

Durch beide Maßnahmen wird der Abstand zwischen dem Rührer und dem Blockstrang kurz gehalten, sodass der Wirkungsgrad des elektromagnetischen Rührens hoch ist.

Um ein Blockstrangende eines Blockstrangs länger flüssig zu halten, ist es vorteilhaft, wenn das Blockstrangende

zumindest teilweise während des Wärmeisolierens des

Blockstrangs durch eine sog. „hot topping" Behandlung erwärmt wird. Dabei wird ein Pulver (z.B. ein exothermes Pulver) auf das Blockstrangende aufgebracht und hat den Effekt, dass sich Einschlüsse und Verunreinigungen am Blockstrangende ansammeln und der Rest des Blockstrangs eine höhere Reinheit aufweist. Durch das Pulver und optional durch eine den Strangkopf umhüllende Kappe wird das Blockstrangende thermisch isoliert . Nach der Durcherstarrung des Blockstrangs kann die Kappe wieder entfernt und ggf. wiederverwendet werden. Falls notwendig kann das Blockstrangende ebenfalls entfernt werden, z.B. außerhalb der Anlage.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsbeispiele. Die nachfolgenden schematisch

dargestellten Figuren zeigen:

Fig 1 einen Aufriss und einen Seitenriss einer Anlage zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von Blocksträngen mit einer einsträngigen ersten Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines ersten Blockstrangs und einer einsträngigen zweiten Gießanlage zum Stranggießen mindestens eines zweiten Blockstrangs

Fig 2 den Schnitt A-A aus Fig 1 mit einer Strangführung und Isolierklappen zur frontalen Ausförderung durch Kippen Fig 3 einen Grundriss einer Strangführung für zwei

Blockstränge mit Isolierklappen zur seitlichen Ausförderung durch Kippen

Fig 4 einen Grundriss einer Strangführung für zwei

Blockstränge mit Isolierklappen zur frontalen Ausförderung durch Kippen

Fig 5 einen Aufriss und einen Seitenriss einer einsträngigen Anlage zur Ausförderung durch Ausschwenken der Strangführung und zwei Schnittdarstellungen der Strangführung

Fig 6 einen Grundriss einer Strangführung für einen

Blockstrang mit Isolierklappen und eine Schnittdarstellung

Fig 7 und 8 Verfahrensschritte bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens

Fig 9 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Anlage mit einer seitlich kippbaren Strangführung

Beschreibung der Ausführungsformen

Die Fig 1 zeigt die einfachste Form einer erfindungsgemäßen Anlage zum semi-kontinuierlichen Stranggießen von

Blocksträngen Bl, B2 mit einer einsträngigen ersten

Gießanlage GAl zum Stranggießen mindestens eines ersten Blockstrangs Bl und einer einsträngigen zweiten Gießanlage GA2 zum Stranggießen mindestens eines zweiten Blockstrangs B2. Die Kokillen 3 beider Gießanlagen werden über einen Gießpfanne 1 und eine verfahrbare Verteilerrinne 2 mit

Stahlschmelze versorgt. Die Stränge beider Gießanlagen GAl, GA2 sind im Wesentlichen identisch aufgebaut. In der Kokille 3 bildet sich ein teilerstarrter Blockstrang Bl, B2 mit einer dünnen Strangschale aus. Das Anhaften der Strangschale des jeweiligen Blockstrangs Bl, B2 an den Kupferplatten der Kokille 3 wird durch einen Oszillierer 4 verhindert. Der teilerstarrte Blockstrang Bl, B2 wird durch das Kalt strangaus zugsystem mit der Kaltstrangtraverse 20, dem Antrieb 21 und dem Kettenrad 22 ausgezogen. Selbst ¬ verständlich könnte der Blockstrang auch durch einen den Kaltstrang 19 tragenden Hydraulikzylinder ausgezogen werden. Unterhalb der Kokille 3 ist ein erstes Segment 5 mit

Strangführungsrollen 9 (siehe Fig 2) zum Stützen und Führen des jeweiligen Blockstrangs Bl, B2 angeordnet. Die Fig 2 zeigt den Schnitt A-A der nach vorne frontal kippbaren Strangführung 6 (die Kipprichtung ist durch einen Pfeil dargestellt) . Der Blockstrang B2 wird in einer

Strangführungssektion 8 durch drei Strangführungsrollen 9 gestützt. Die mittlere Strangführungsrolle 9 wird durch einen Hydraulikzylinder 13 angestellt; die beiden äußeren

Strangführungsrollen 9 werden jeweils von einem

Hydraulikzylinder 13 über Führungshebel 12 angestellt.

Anstelle von Hydraulikzylindern 13 könnten aber auch

Spindelantriebe o.ä. verwendet werden. Die einstellbare Wärmeisolierung des Blockstrangs B2 in einer

Strangführungssektion 8 erfolgt durch zwei Isolierklappen 11, die durch einen Antrieb geöffnet und geschlossen werden können. Die Isolierklappen 11 werden beim Ausfördern des Blockstrangs B2 nicht mitgeschwenkt und verbleiben am

Anlagentraggerüst 10.

In Fig 1 ist außerdem die schwenkbare Strangführung 6 mit dem Strangführungsrahmen 7 und mehreren Strangführungssektionen 8 dargestellt. Die schwenkbare Strangführung 6 weist eine horizontale Drehachse DA auf und kann durch den

Hydraulikzylinder 13 um 90° gekippt werden. Das Ausfördern des Blockstrangs erfolgt dann quer zur Gießrichtung (siehe Fig 1, Seitenriss) . Der erfindungsgemäße Verfahrensablauf ist in den Fig 7 und 8 anhand einer einsträngigen ersten Gießanlage GAl und einer einsträngigen zweiten Gießanlage GA2 dargestellt. Im ganz links gezeigten Schritt a wurden die Kokillen 3 der beiden Gießanlagen GAl, GA2 bereits durch einen Kaltstrang 19 abgedichtet, z.B. in Gießrichtung durch „top feeding" oder entgegen der Gießrichtung durch „bottom feeding", und die Verteilerrinne 2 bzw. die Gießpfanne 1 befindet sich oberhalb der ersten Gießanlage GAl . Nachdem das Eingießen von

Stahlschmelze in die Kokille 3 der ersten Gießanlage GAl gestartet wurde (Schritt b) , bspw. durch das Anheben eines Stopfens in der Verteilerrinne 2, bildet sich in der Kokille ein Gießspiegel aus. Durch das Erstarren der Stahlschmelze an der Kokille 3 bildet sich ein durcherstarrter Blockstranganfang und ein teilerstarrter erster Blockstrang Bl aus . Der erste Blockstrang Bl wird anschließend durch ein

Kalt strangaus zugsystem 20, 21, 22 aus der Kokille 3

ausgezogen und anschließend in einem ersten Segment 5 durch Strangführungsrollen 9 gestützt und geführt sowie durch

Spritzdüsen 24 weiter abgekühlt (Schritt c) . In Schritt d hat der Blockstrang Bl seine Ziellänge bzw. sein Zielgewicht erreicht und das Eingießen von Stahlschmelze wurde gestoppt. Der Blockstrang Bl wird dennoch weiter aus der Kokille 3 ausgezogen, zumindest so lange, bis das obere Ende des

Blockstrangs Bl (auch Blockstrangende genannt) ein oberes Ende der schwenkbaren Strangführung 6 erreicht hat (Schritt e) . Der teilerstarrte Blockstrang Bl wird anschließend bis zur vollständigen Durcherstarrung durch Isolierklappen 11 gesteuert bzw. geregelt abgekühlt und anschließend mittels der schwenkbaren Strangführung 6 ausgefördert. Dabei stützt sich der Blockstrang Bl am Kaltstrang 19 ab. Das Ausfördern des durcherstarrten ersten Blockstrangs Bl aus der ersten Gießanlage GAl - Schritt f - ist in den Fig 7 und 8 nicht explizit gezeigt, hier wird z.B. auf die Fig 1 mit der strichliert dargestellten Stellung der schwenkbaren

Strangführung 6 und des Strangführungsrahmens 7, sowie auf die Fig 2, 3 (jeweils Pfeilrichtung) und Fig 5 verwiesen. Hierbei soll jedoch darauf hingewiesen werden, dass nicht notwendigerweise der erste Blockstrang Bl aus der ersten

Gießanlage GAl ausgefördert wird, bevor der Gießbetrieb der zweiten Gießanlage GA2 gestartet wird. In der zweiten

Gießanlage GA2 findet in Fig 7 noch kein Gießbetrieb statt. In Fig 8 wurde die Gießpfanne 1 bzw. die Verteilerrinne 2 zur zweiten Gießanlage GA2 in Pfeilrichtung verfahren und befindet sich oberhalb der Kokille 3 der zweiten Gießanlage GA2 (Schritt g) Die Kokille 3 wurde wiederum durch einen

Kaltstrang 19 abgedichtet. Hierbei ist es unwesentlich, wann die Kokille 3 tatsächlich abgedichtet wurde. Wesentlich ist nur, dass die Kokille verschlossen ist, sobald mit dem

Eingießen von Stahlschmelze begonnen wird. In Schritt h wird analog zu Schritt b Stahlschmelze in die Kokille 3 der zweiten Gießanlage eingegossen, anschließen der zweite

Blockstrang B2 aus der Kokille 3 der zweiten Gießanlage GA2 ausgezogen, im ersten Segment 5 gestützt und geführt und ggf. weiter abgekühlt, das Eingießen von Stahlschmelze gestoppt (Schritt i) , das Ausziehen des zweiten Blockstrangs B2 gestoppt (Schritt k) und anschließen der zweite Blockstrang B2 bis zur vollständigen Durcherstarrung durch Isolierklappen 11 wärmeisoliert. Das Ausfördern des zweiten Blockstrangs erfolgt wiederum mittels der schwenkbaren Strangführung 6.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren spielt es keine Rolle, ob die erste Gießanlage GAl wie in den Fig 7 und 8 einsträngig oder z.B. zweisträngig ist. Bei einer zweisträngigen ersten Gießanlage GAl würden zwei Kokillen durch eine längere

Verteilerrinne 2 mit Schmelze versorgt, sodass sich z.B.

parallel zwei erste Blockstränge Bl ausbilden.

Die Fig 3 zeigt die schwenkbare Strangführung 6 einer zweisträngigen Gießanlage mit Isolierklappen 11. Der erste und der zweite Blockstrang Bl, B2 können jeweils seitlich ausgeschwenkt werden, wobei die Pfeile die Ausschwenkrichtung angeben. Durch die angegebene Anordnung der Strangführungen 6 für die beiden Blockstränge Bl und B2 kann die Anlage sehr kompakt gebaut werden und insbesondere ein kurzer

Strangabstand 14 eingehalten werden.

Die Fig 4 zeigt eine zu Fig 3 alternative Anordnung der Strangführungen 6, wobei der Strangabstand 14 zwischen dem ersten und dem zweiten Blockstrang Bl, B2 wesentlich größer ist als in Fig 3. In diesem Fall sind die Kalt Strangtraversen 20 der ersten und der zweiten Gießanlage GAl, GA2 kollinear angeordnet, sodass ich ein größerer Strangabstand 14 ergibt. Die Blockstränge Bl, B2 sind jeweils nach vorne

ausschwenkbar; die Isolierklappen 11 sind jeweils mit der schwenkbaren Strangführung 6 der ersten und der zweiten Gießanlage GAl, GA2 verbunden.

In Fig 6 ist die Strangführung 6 mit weiteren Details dargestellt. Der in der linken Ansicht mit zwei

unterschiedlichen Durchmessern dargestellte kreisrunde

Blockstrang Bl wird am Umfang durch drei Strangführungsrollen 9 gestützt, wobei eine Strangführungsrollen 9 von einem linear verfahrbaren Hydraulikzylinder 13 und zwei weitere Strangführungsrollen 9 von je einem schwenkbaren

Führungshebel 12 gehalten wird. Die Isolierklappen 11 werden von einem Antrieb 23 ein- und ausgeschwenkt.

Die Fig 5 zeigt das Ausfördern eines Blockstrangs Bl aus der ersten Gießanlage GAl mittels einer schwenkbaren

Strangführung 6. Konkret weist der Strangführungsrahmen 7 der schwenkbaren Strangführung 6 eine vertikale Drehachse DA auf, sodass der Blockstrang Bl mit den ihn haltenden

Strangführungsrollen 9 ausgeschwenkt werden kann. Nach dem Ausschwenken kann der Blockstrang Bl entweder direkt von einem Kran aus der schwenkbaren Strangführung 6 genommen, die Strangführungsrollen 9 gelöst und der Blockstrang Bl

abtransportiert werden, oder der Blockstrang Bl wird von einem weiteren Manipulator 18 abgesenkt und anschließend ausgefördert .

In Fig 9 ist ein Seitenriss einer erfindungsgemäßen Anlage gezeigt. Im Unterschied zu Fig 1 erfolgt der Antrieb des Kaltstrangs 19 und der Kaltstrangtraverse 20 über zwei

Antriebe 21 und dazugehörige Spindeln. Die Verteilerrinne 2 mit zwei Stopfen kann eine zweisträngige erste Gießanlage GAl und eine einsträngige zweite Gießanlage GA2 versorgen. Die schwenkbare Strangführung 6 mit dem Strangführungsrahmen 7 wird über einen Hydraulikzylinder 13 verschwenkt (siehe Pfeil für die Schwenkrichtung) ; zusätzlich kann der Strangführungsrahmen 7 im ausgeschwenkten Zustand linear verfahren werden, sodass der Blockstrang Bl einfach entnommen werden kann.

Obwohl die Erfindung im Detail durch die bevorzugten

Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der

Erfindung zu verlassen.

Bezugszeichenliste

1 Gießpfanne

2 Verteilerrinne

3 Kokille

4 Oszillierer

5 erstes Segment

6 Strangführung

7 Strangführungsrahmen 8 Strangführungs Sektion

9 Strangführungsrolle

10 Anlagentraggerüst

11 Isolierklappen

12 Führungshebel

13 Hydraulikzylinder

14 Strangabstand

18 Manipulator

19 Kaltstrang

20 Kaltstrangtraverse 21 Antrieb

22 Kettenrad

23 Antrieb

24 Spritzdüsen Bl erster Blockstrang

B2 zweiter Blockstrang

DA Drehachse

GAl erste Gießanlage

GA2 zweite Gießanlage