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Title:
INSTRUMENT PRE-PRODUCT AND MEDICAL INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/175931
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to improve an instrument pre-product comprising an instrument body part blank (54) for forming an instrument body part of a medical instrument, with said instrument body part blank (54) being made of a metal, in particular an instrument steel, having a distal end region (56) and a recess (38) in the distal end region (56) for receiving a hard metal element (42), wherein the recess (38) has a contact surface (58) for the hard metal element (42), such that, in particular, a susceptibility to corrosion of the instrument is reduced, according to the invention, the instrument body part blank (54) comprises a solder chamber (68) for receiving solder and the solder chamber (68) is fluidically connected to the recess (38). The invention also relates to an improved medical instrument.

Inventors:
SCHWEITZER TOM (DE)
MOTZ CORVIN (DE)
DEUTSCHENDORF ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/055357
Publication Date:
September 10, 2021
Filing Date:
March 03, 2021
Export Citation:
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Assignee:
AESCULAP AG (DE)
International Classes:
A61B17/062; A61B17/00; A61B17/28; A61B90/00
Foreign References:
DE19733036C11999-06-02
DE3219260A11983-11-24
US20070239202A12007-10-11
DE102016110294A12017-12-07
DE202004008169U12004-07-29
CN103386525A2013-11-13
US2597394A1952-05-20
Attorney, Agent or Firm:
HOEGER, STELLRECHT & PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Instrumentenhalbzeug (52) umfassend einen Instrumentenkörperteilroh ling (54) zur Ausbildung eines Instrumentenkörperteils (14, 16) eines medizinischen Instruments (10), welcher Instrumentenkörperteilrohling (54) aus einem Metall, insbesondere einem Instrumentenstahl, ausgebil det ist, einen distalen Endbereich (56) und am distalen Endbereich (56) eine Ausnehmung (38, 40) zum Aufnehmen eines Hartmetallelements (42, 44) aufweist, wobei die Ausnehmung (38, 40) eine Anlagefläche (58) für das Hartmetallelement (42, 44) aufweist, dadurch gekennzeich net, dass der Instrumentenkörperteilrohling (54) eine Lotkammer (68) umfasst zum Aufnehmen von Lot (70) und dass die Lotkammer (68) flu idwirksam mit der Ausnehmung (38) verbunden ist.

2. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Hartmetallelement (42, 44).

3. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Hartmetallelement (42, 44) a) plättchenförmig ausgebildet ist und/oder b) eine Lötfläche (98) zum Anlegen an die Anlagefläche (58) aufweist und/oder c) in die Ausnehmung (38, 40) eingesetzt und mit dem Instrumenten körperteilrohling (54) durch Löten verbunden ist, wobei insbesondere zwischen der Anlagefläche (58) und der Löt fläche (98) eine Lotschicht (102) ausgebildet ist.

4. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Hartmetallelement (42, 44) eine Werkzeugseitenfläche (104) aufweist und dass die Werkzeugseitenfläche (104) und die Lötfläche (98) in entgegengesetzte Richtungen weisen, wobei insbesondere die Werkzeugseitenfläche (104) eben oder im We sentlichen eben ausgebildet ist oder strukturiert ist, insbesondere mit einer makroskopischen Struktur (106) versehen, wobei weiter insbesondere die makroskopische Struktur (106) regelmä ßig ausgebildet ist.

5. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (106) eine Mehrzahl von Vorsprüngen (108) und zwischen diesen ausgebildeten Vertiefungen (110) aufweist.

6. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorsprünge (108) pyramidenförmig ausgebildet sind, insbesondere in Form einer drei- oder vierseitigen Pyramide.

7. Instrumentenhalbzeug nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch ge kennzeichnet, dass das Hartmetallelement (42, 44) mindestens eine sich quer zur Werkzeugseitenfläche (104) erstreckende Seitenkante (112, 114) aufweist und dass im Übergangsbereich der Werkzeugseitenfläche (104) und der mindestens einen Seitenkante (112, 114) eine Fase (116, 118) ausgebildet ist, insbesondere unter einem Winkel (120) in einem Bereich von etwa 35° bis etwa 55°, wobei weiter insbesondere am Hartmetallelement (42, 44) zwei parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende oder in Richtung auf ein distales Ende aufeinander zu laufende Fasen (116, 118) ausge bildet sind.

8. Instrumentenhalbzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lotkammer (68) eine Bohrung (78) umfasst oder in Form einer Bohrung (78) ausgebildet ist.

9. Instrumentenhalbzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Lotkammer (68) eine Lotkammer längsachse (80) definiert, dass die Ausnehmung (38, 40) eine Ausneh- mungslängsachse (84) definiert und dass die Lotkammerlängsachse (80) und die Ausnehmungslängsachse (84) parallel oder im Wesentlichen pa rallel zueinander verlaufen.

10. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lotkammer (68) über eine Querverbindung (86), die sich quer, ins besondere senkrecht, zur Lotkammerlängsachse (80) erstreckt, mit der Ausnehmung (38, 40) fluidwirksam verbunden ist, wobei insbesondere die Querverbindung (86) in Form einer Querbohrung (88) ausgebildet ist.

11. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Querverbindung (86) die Anlagefläche (58) durchsetzt.

12. Instrumentenhalbzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass die Lotkammer (68) an einem distalen Ende (72) des Instrumentenkörperteilrohlings (54) angeordnet oder ausgebil det ist.

13. Instrumentenhalbzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass der Instrumentenkörperteilrohling (54) einen Lotkammerabschnitt (74) umfasst, dass die Lotkammer (74) am Lotkam merabschnitt (74) angeordnet oder ausgebildet ist und dass der Lotkam merabschnitt (74) vom Instrumentenkörperteilrohling (54) abtrennbar ausgebildet ist.

14. Instrumentenhalbzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass die Ausnehmung (38, 40) eine erste End fläche (60) und eine zweite Endfläche (62) aufweist, dass sich die erste Endfläche (60) quer zur Anlagefläche (58) erstreckt, dass sich die zweite Endfläche (62) quer zur Anlagefläche (58) erstreckt und dass die erste Endfläche (60) und die zweite Endfläche (62) aufeinander zu oder im Wesentlichen aufeinander zu weisen, wobei insbesondere die erste Endfläche (60) oder die zweite Endfläche (62) mit der Anlagefläche (58) eine Hinterschneidung (146) definieren.

15. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine Kontur der ersten Endfläche (60) und eine Kontur der zweiten Endfläche (62) voneinander unterscheiden.

16. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeich net, dass die erste Endfläche (60) und/oder die zweite Endfläche (62) eben oder im Wesentlichen eben oder aufeinander zu weisend konkav gekrümmt ausgebildet sind, insbesondere bezogen auf eine quer zur Anlagefläche (58) verlaufende Krümmungsachse (64, 66).

17. Instrumentenhalbzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass am Instrumentenkörperteilrohling (54) eine Kopplungsaufnahme (90) ausgebildet ist zum Aufnehmen, insbesondere formschlüssigen Aufnehmen, eines am Hartmetallelement (42, 44) ab stehenden, insbesondere korrespondierend zur Kopplungsaufnahme (90) ausgebildeten, Kopplungsvorsprungs (92).

18. Instrumentenhalbzeug nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass a) die Kopplungsaufnahme (90) am Lotkammerabschnitt (74) ange ordnet oder ausgebildet ist und/oder b) das Hartmetallelement (42, 44) einen abstehenden Kopplungsvor sprung (92) umfasst und dass der Kopplungsvorsprung (92) vom Hartmetallelement (42, 44) abtrennbar ausgebildet ist, wobei insbesondere eine Dicke, insbesondere eine mittlere Dicke, des Hartmetallelements (42, 44) im Bereich des Kopplungsvor sprungs (92) kleiner ist als im Bereich der Werkzeugseitenfläche (104), und/oder c) die Kopplungsaufnahme (90) eine Kopplungsaufnahmeanlagefläche (94) aufweist und dass der Kopplungsvorsprung (92) eine Kopp lungsvorsprunglötfläche (124) zum Anlegen an die Kopplungsauf nahmeanlagefläche (94) aufweist, wobei insbesondere die Kopplungsaufnahmeanlagefläche (94) und die Anlagefläche (58) eine gemeinsame Anlageebene (96) definie ren und/oder die Querverbindung (86) die Kopplungsaufnahmeanlagefläche (94) durchsetzt.

19. Instrumentenhalbzeug nach einem der voranstehenden Ansprüche, da durch gekennzeichnet, dass der Instrumentenkörperteilrohling (54) a) eine Sollbruchstelle (134) umfasst und dass die Sollbruchstelle (134) angeordnet oder ausgebildet ist zum Abtrennen der Lotkam mer (68), insbesondere des Lotkammerabschnitts (74), vom In- strumentenkörperteilrohling (54), wobei weiter insbesondere die Sollbruchstelle (134) in Form eines Schwächungsbereichs (136) ausgebildet ist zwischen einem dista len Ende (46, 48) des Instrumentenkörperteils (14, 16) und dem Lotkammerabschnitt (74), und/oder b) durch Kalt- oder Warmumformen ausgebildet ist.

20. Medizinisches Instrument (10) umfassend mindestens einen Instrumen tenkörperteil, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine In strumentenkörperteil (14, 16) aus einem Instrumentenhalbzeug (52) nach einem der voranstehenden Ansprüche ausgebildet ist.

21. Medizinisches Instrument nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass das Hartmetallelement (42, 44) und der Instrumentenkörperteil (14, 16) durch Löten miteinander verbunden sind, dass die Lotkammer (68), insbesondere der Lotkammerabschnitt (74), abgetrennt ist und dass ein distales Ende des mindestens einen Instrumentenkörperteils (14, 16) durch Schleifen, Fräsen oder Polieren bearbeitet ist.

22. Medizinisches Instrument nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekenn zeichnet, dass das medizinische Instrument (10) zwei Instrumentenkör perteile (14, 16) in Form von Branchen (22, 24) umfasst, die miteinan der beweglich gekoppelt sind, insbesondere um eine gemeinsame Schwenkachse (20) verschwenkbar.

23. Medizinisches Instrument nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Hartmetallelemente (42, 44) der zwei Instrumentenkörperteile (14, 16) identisch ausgebildet sind.

24. Medizinisches Instrument nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeugseitenflächen (104) der zwei identischen Hartmetall elemente (42, 44) jeweils eine makroskopische Struktur (106) aufweisen mit jeweils einer Mehrzahl von Vorsprüngen (108) und zwischen diesen ausgebildeten Vertiefungen (110), dass die Vorsprünge des einen Hart metallelement (42, 44) in einer maximal angenäherten Stellung der bei den Hartmetallelemente (42, 44) in die Vertiefungen des jeweils anderen Hartmetallelement (42, 44) eingreifen und dass Außenkonturen der bei den Hartmetallelemente (42, 44) in der maximal angenäherten Stellung einander deckungsgleich oder im Wesentlichen deckungsgleich überde cken.

25. Medizinisches Instrument nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es in Form eines Nadelhalters (12) ausge bildet ist.

Description:
Instrumentenhalbzeug und medizinisches Instrument

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Instrumentenhalbzeug umfassend einen Instrumentenkörperteilrohling zur Ausbildung eines Instrumentenkörperteils eines medizinischen Instruments, welcher Instrumentenkörperteilrohling aus einem Metall, insbesondere einem Instrumentenstahl, ausgebildet ist, einen distalen Endbereich und am distalen Endbereich eine Ausnehmung zum Auf nehmen eines Hartmetallelements aufweist, wobei die Ausnehmung eine Anla gefläche für das Hartmetallelement aufweist.

Ferner betrifft die Erfindung ein medizinisches Instrument umfassend mindes tens einen Instrumentenkörperteil.

Instrumentenhalbzeuge und medizinische Instrumente der eingangs beschrie benen Art sind in vielfältigen Ausführungsformen bekannt. Beispielsweise wer den sie als Nadelhalter verwendet, um chirurgische Nadeln zu fassen, zu hal ten und zu führen.

Nadelhalter umfassen üblicher Weise zwei Instrumentenkörperteile in Form von verschwenkbar aneinander gelagerten Branchen, welche an ihrem distalen Ende in Form von Maulteilen ausgebildet sind. Diese bilden Klemmbacken, zwischen denen eine Nadel klemmend gehalten werden kann.

Für Nadelhalter ist es insbesondere wichtig, dass eine Nadel zwischen den Maulteilen absolut rutsch- und kippfest gehalten werden kann. Daher werden die Oberflächen der Klemmbacken in der Regel strukturiert ausgebildet. Um insbesondere eine Abnutzung der Strukturen der Klemmbacken, auch als Profi le bezeichnet, möglichst gering zu halten, ist es üblich, bei Nadelhaltern Hart metallbacken einzusetzen, die in Form von Hartmetallplättchen ausgebildet sind und mit den Maulteilen derart verbunden werden, dass sie mindestens einen Teil einer Oberfläche der aufeinander zu weisenden Seitenflächen der Klemmbacken bilden. Die Hartmetallplättchen, welche Hartmetalleinsätze bilden, können mit den Instrumentenkörperteilen, die aus einem Metall hergestellt sind, beispielsweise durch Löten, insbesondere Hartlöten, verbunden werden. Dabei kann es trotz richtiger Positionierung der Hartmetalleinsätze bei Raumtemperatur häufig zu Relativbewegungen beim Fügen kommen. Mit anderen Worten kann es da durch im ungünstigsten Fall zum Verlöten zwischen dem Hartmetalleinsatz und dem Instrumentenkörperteil nicht in der ursprünglichen Ausgangsposition vor dem Einsetzen in den Härteofen kommen, wodurch größere Lotspalte im Über gangsbereich zwischen dem Hartmetalleinsatz und dem Instrumentenkörper teil entstehen. Derartige Lotspalte wirken sich jedoch ungünstig auf die Quali tät der Lotverbindung aus. Insbesondere kann es zu Fehlstellen, zur Rissbil dung oder zu Sprödphasen mit mangelnder mechanischer Festigkeit kommen.

Ein weiteres Problem ist insbesondere, dass durch Diffusion von Lot sowohl in den Werkstoff, aus dem der Instrumentenkörperteilrohling ausgebildet ist, als auch in den Hartmetalleinsatz hinein, die im Lotspalt zwischen dem Hartme talleinsatz und dem Instrumentenkörperteilrohling vorhandene Lotmenge nicht ausreicht. Eine Folge hiervon sind Fehlstellen, Lunker und Porenbildungen.

Um die beschriebenen Probleme zu umgehen, wird üblicherweise ein großzügi ger Lotüberschuss von außen angebracht. Dies erfordert jedoch auch, dass die Hartmetalleinsätze mit einem deutlichen Übermaß zur endgültigen Maulform des Instruments hergestellt und mit dem Instrumentenkörperteilrohling verlö tet werden müssen. Die Herstellung mit Übermaß erfordert jedoch, dass die Hartmetalleinsätze auf das gewünschte Maß abgeschliffen werden müssen, was zeit- und kostenintensiv ist.

Nach dem Verbinden zwischen dem Hartmetalleinsatz und dem Instrumenten körperteilrohling müssen dann sowohl der Lotüberschuss als auch ein Über stand der Hartmetalleinsätze durch einen manuellen Schleifprozess aufwendig nachgearbeitet werden. Dabei besteht das Risiko, den Werkstoff, aus dem der Instrumentenkörperteilrohling ausgebildet ist, zu stark zu erhitzen, wodurch eine Korrosionsanfälligkeit des medizinischen Instruments erhöht wird. Ferner kann es durch den vorgesehenen Lotüberschuss zu weiteren Problemen kommen. So ist es bekannt, dass Chrom vom Lot gebunden wird, da es eine hohe Affinität zu den üblicherweise verwendeten Lotadditiven hat. Daher kann es in der Folge zu einer Chromverarmung in der Diffusionszone des Werkstoffs kommen, aus dem der Instrumentenkörperteilrohling ausgebildet ist. Insbe sondere kann dieser Effekt bei nichtrostendem martensitischem Stahl wie bei spielsweise dem Werkstoff 1.4021 auftreten. Eine unerwünschte Folge der Chromverarmung ist insbesondere, dass eine spätere Einwirkung aggressiver Reinigungsmittel beim Anwender zu einer Korrosion des Instruments im Be reich des Werkstoffs kommt, aus dem der Instrumentenkörperteilrohling aus gebildet ist. Zudem muss verhindert werden, dass sich der Lotüberschuss in Spalte und Oberflächen verteilt, was beim Lötprozess im ungünstigsten Fall dazu führen kann, dass die beiden Maulteile des Instruments, wenn diese im Härteofen aneinander gehalten werden, miteinander verlötet werden. Um dies zu vermeiden, müssen vor dem Löten diejenigen Teile, die beim Härten mit Lot in Kontakt kommen können, vollständig mit einem als Lotstop bezeichne- ten Material bestrichen werden, welcher das Eindringen von Lot verhindert.

Wie beschrieben ist der bekannte Prozess zum Verbinden der Hartmetallein sätze mit den Instrumentenkörperteilrohlingen, also der gesamte Lötprozess, sehr arbeitsintensiv und damit kostspielig. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil er viele, teilweise manuelle Arbeitsschritte umfasst und daher nur eine geringe Prozessstabilität aufweist.

Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Instrumentenhalb zeug und ein medizinisches Instrument der eingangs beschriebenen Art so zu verbessern, dass insbesondere eine Korrosionsanfälligkeit des Instruments verringert wird.

Diese Aufgabe wird bei einem Instrumentenhalbzeug der eingangs beschriebe nen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der Instrumentenkörperteilroh- ling eine Lotkammer umfasst zum Aufnehmen von Lot und dass die Lotkam mer fluidwirksam mit der Ausnehmung verbunden ist.

Die erfindungsgemäß vorgeschlagene Lösung ermöglicht es insbesondere, eine Lotmenge exakt vorzugeben. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass Form und Größe der Lotkammer vorgegeben werden. Wird die Lotkammer vollständig mit Lot befüllt, ist die Menge des Lots genau vorgegeben. Durch die fluidwirksame Verbindung der Lotkammer mit der Ausnehmung, die das Hartmetallelement aufnimmt, kann das Lot beim Härten aus der Lotkammer durch Kapillarwirkung in den Lotspalt zwischen dem Hartmetallelement und der Anlagefläche gezogen werden. Gibt es keinen Kapillareffekt mehr, kann das Lot nicht weiter fließen. Auf diese Weise können die oben beschriebenen Probleme, die sich aufgrund eines bislang eingesetzten großen Lotüberschus ses sowie aufgrund eines unkontrollierten Lotflusses ergeben, unterbunden werden. Aufgrund der genauen Dosierungsmöglichkeit des Lots durch Vorgabe der Lotkammer, nämlich deren Volumen, kann sowohl auf das Bestreichen des Instrumentenkörperteilrohlings mit Lotstop als auch auf den üblichen großzü gigen Überstand der Hartmetalleinsätze gegenüber dem Instrumentenkörper teilrohling verzichtet werden. Dadurch wird ein nachfolgend erforderlicher Aufwand zum Bearbeiten des Instrumentenhalbzeugs, insbesondere durch Schleifen, deutlich reduziert. Überdies hat das Vorsehen der Lotkammer, die insbesondere am Instrumentenkörperteilrohling derart angeordnet oder aus gebildet sein kann, dass sie nach dem Verlöten des Hartmetalleinsatzes in der Ausnehmung des Instrumentenkörperteilrohlings von diesem entfernt werden kann, den Vorteil, dass der Hartmetalleinsatz bereits in seiner endgültigen oder im Wesentlichen endgültigen Form mit dem Instrumentenkörperteilroh ling verlötet werden kann. Beispielsweise kann der Hartmetalleinsatz in Form eines Hartmetallplättchens ausgebildet werden, welches bereits in der ge wünschten Art und Weise strukturiert ist, also eine zum Halten einer Nadel optimale strukturierte oder profilierte Oberfläche aufweist, und auch sonst be reits eine gewünschte Form definiert, beispielsweise mit seitlichen Fasen. Dadurch kann ein weiterer Bearbeitungsaufwand zur Ausbildung des Instru mentenhalbzeugs weitestgehend minimiert werden. Die beschriebene Weiter- bildung ist insbesondere vorteilhaft, wenn Hartmetalleinsätze bildende Hart metallplättchen mit den Instrumentenkörperteilen, die aus einem Metall her gestellt sind, mittels eines Vakuum-Hochtemperaturlötverfahrens verbunden werden. Große Temperaturunterschiede während des Härteprozesses, welcher bei etwa 1000°C durchgeführt wird, und unterschiedliche Wärmeausdehnungs koeffizienten des Instrumentenkörperteils und des Hartmetalleinsatz führen dann nicht mehr zu unerwünschter Ausbildung von Fehlstellen, Rissen oder Sprödphasen mit mangelnder mechanischer Festigkeit.

Günstigerweise umfasst das Instrumentenhalbzeug ein Hartmetallelement.

Das Hartmetallelement kann beispielsweise plättchenförmig ausgebildet sein und eine strukturierte oder profilierte Oberfläche aufweisen. Insbesondere kann das Hartmetallelement bereits seine endgültige Form aufweisen, sodass es nach dem Verbinden mit dem Instrumentenkörperteilrohling nicht weiter bearbeitet werden muss, insbesondere nicht durch Schleifen.

Günstig ist es, wenn das Hartmetallelement plättchenförmig ausgebildet ist.

Ein solches lässt sich einfach handhaben und in der beschriebenen Weise durch Löten mit dem Instrumentenköperteilrohling sicher verbinden.

Vorzugsweise weist das Hartmetallelement eine Lötfläche zum Anlegen an die Anlagefläche auf. Beim Verbinden des Hartmetallelements mit dem Instrumen tenkörperteilrohling bildet sich ein Lotspalt zwischen der Lötfläche und der An lagefläche, in den das Lot aus der Lotkammer durch Kapillarwirkung gezogen wird.

Günstig ist es, wenn das Hartmetallelement in die Ausnehmung eingesetzt und mit dem Instrumentenkörperteilrohling durch Löten verbunden ist. Auf diese Weise kann eine dauerhafte und zuverlässige Verbindung zwischen dem Hart metalleinsatz und dem Instrumentenkörperteilrohling erreicht werden.

Eine optimale Verbindung zwischen dem Hartmetalleinsatz und dem Instru mentenkörperteilrohling kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass zwischen der Anlagefläche und der Lötfläche eine Lotschicht ausgebildet ist. Vorzugsweise ist diese durchgehend und nicht unterbrochen, sodass die Anla gefläche und die Lötfläche vollständig durch die Lotschicht voneinander ge trennt sind. Eine Dicke der Lotschicht kann insbesondere weniger als 0,05 mm betragen.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vor gesehen sein, dass das Hartmetallelement eine Werkzeugseitenfläche aufweist und dass die Werkzeugseitenfläche und die Lötfläche in entgegengesetzte Richtungen weisen. So kann insbesondere ein flaches Hartmetallplättchen ausgebildet werden, welches das Hartmetallelement bildet. Die Werkzeugsei tenfläche, beispielsweise eine profilierte oder strukturierte Oberfläche des Hartmetallelements zum Fassen und Halten einer Nadel, kann dann bereits in einer gewünschten Form vor dem Verbinden mit dem Instrumentenkörper teilrohling bereitgestellt werden.

Je nach Art des auszubildenden Elements ist es günstig, wenn die Werkzeug seitenfläche eben oder im Wesentlichen eben ausgebildet ist oder strukturiert ist. Insbesondere kann die Werkzeugseitenfläche mit einer makroskopischen Struktur versehen sein. Makroskopisch bedeutet im vorliegenden Fall, dass Vertiefungen oder Vorsprünge der Werkzeugseitenfläche größer als etwa 0,1 Millimeter sind.

Die Ausbildung des Instrumentenhalbzeugs lässt sich insbesondere dadurch vereinfachen, dass die Werkzeugseitenfläche eine regelmäßige Struktur auf weist. Zudem kann so mit einem Instrument, beispielsweise einem Nadelhal ter, eine Nadel in definierter Weise gehalten werden.

Vorteilhaft ist es, wenn die Struktur eine Mehrzahl von Vorsprüngen und zwi schen diesen ausgebildeten Vertiefungen aufweist. Dies ermöglicht es insbe sondere, beispielsweise eine Nadel zwischen zwei Klemmbacken eines medizi nischen Instruments sicher zu halten. Insbesondere die Vorsprünge können sich teilweise in die Nadel eingraben und die Vertiefungen die Nadel teilweise aufnehmen.

Eine gute Haltewirkung kann insbesondere dadurch erzielt werden, dass die Vorsprünge pyramidenförmig ausgebildet sind. Insbesondere können sie in Form einer drei- oder vierseitigen Pyramide ausgebildet sein.

Ferner ist es günstig, wenn das Hartmetallelement mindestens eine sich quer zur Werkzeugseitenfläche erstreckende Seitenkante aufweist und wenn im Übergangsbereich der Werkzeugseitenfläche und der mindestens einen Seiten kante eine Fase ausgebildet ist. Insbesondere kann die Fase unter einem Win kel in einem Bereich von etwa 35° bis etwa 55° ausgebildet sein. Wie bereits einleitend erläutert ist das Bearbeiten des Hartmetalleinsatzes nach dem Ver binden mit dem Instrumentenkörperteilrohling mit der Gefahr einer späteren erhöhten Korrosionsanfälligkeit des Instruments verbunden. Daher hat die be schriebene Ausgestaltung des Instrumentenkörperteilrohlings den Vorteil, durch die aufgrund der definierten Lotkammer vorgegebene definierte Lot menge den Hartmetalleinsatz bereits in seiner endgültigen Form bereitstellen zu können. Ein späteres Abfasen des Hartmetalleinsatzes zur Vermeidung scharfer Kanten, wie dies bei der herkömmlichen Ausbildung medizinischer Instrumente erforderlich ist oder durchgeführt wird, erübrigt sich bei einem bereits entsprechend ausgebildeten Hartmetallelement.

Vorteilhaft ist es, wenn am Hartmetallelement zwei parallel oder im Wesentli chen parallel zueinander verlaufende oder in Richtung auf ein distales Ende aufeinander zu laufende Fasen ausgebildet sind. Ein derart geformtes Hartme tallelement ermöglicht es insbesondere, mit einer sich in distaler Richtung ver jüngenden Ausnehmung am Instrumentenkörperteilrohling verbunden zu wer den. Dadurch lassen sich in distaler Richtung verjüngende Maulteile an medi zinischen Instrumenten auf einfache Weise ausbilden.

Der Instrumentenkörperteilrohling lässt sich auf einfache Weise hersteilen, wenn die Lotkammer eine Bohrung umfasst oder in Form einer Bohrung aus- gebildet ist. Ein Volumen der Lotkammer kann so auf einfache Weise vorgege ben werden, nämlich durch Länge und Durchmesser der Bohrung.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vor gesehen sein, dass die Lotkammer eine Lotkammerlängsachse definiert, dass die Ausnehmung eine Ausnehmungslängsachse definiert und dass die Lot kammerlängsachse und die Ausnehmungslängsachse parallel oder im Wesent lichen parallel zueinander verlaufen. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht ins besondere eine einfache Handhabung des Instrumentenkörperteilrohlings. Zu dem lässt sich die Lotkammer so auch auf einfache Weise vor dem Verlöten des Hartmetaleinsatzes mit dem Instrumentenkörperteilrohling mit Lot beschi cken. Insbesondere wird dies besonders einfach, wenn die Lotkammer an ei nem Vorsprung des Instrumentenkörperteilrohlings ausgebildet ist, der sich beispielsweise in distaler Richtung von der Ausnehmung zum Aufnehmen des Hartmetalleinsatzes weg erstreckt.

Um einen Lotfluss in gewünschter Weise aus der Lotkammer zwischen die An lagefläche und die Lötfläche, also in den Lotspalt hinein, sicherstellen zu kön nen, ist es vorteilhaft, wenn die Lotkammer über eine Querverbindung, die sich quer, insbesondere senkrecht, zur Lotkammerlängsachse erstreckt, mit der Ausnehmung fluidwirksam verbunden ist.

Auf einfache Weise lässt sich das Instrumentenhalbzeug ausbilden, wenn die Querverbindung in Form einer Querbohrung ausgebildet ist.

Um das Fließen von Lot zwischen die Lötfläche und die Anlagefläche möglichst ungehindert zu ermöglichen, ist es günstig, wenn die Querverbindung die An lagefläche durchsetzt. Das Lot kann dann aus der Lotkammer durch die Quer verbindung und direkt in den Lotspalt fließen.

Die Handhabung des Instrumentenkörperteilrohlings und die Ausbildung des Instrumentenhalbzeugs werden insbesondere dadurch weiter vereinfacht, dass die Lotkammer an einem distalen Ende des Instrumentenkörperteilrohlings angeordnet oder ausgebildet ist. Die Lotkammer lässt sich so auf einfache Weise mit Lot beschicken. Ferner kann sie, bei entsprechender Ausgestaltung, nach dem Verbinden des Hartmetalleinsatzes mit dem Instrumentenkörper teilrohling gegebenenfalls auf einfache Weise entfernt werden.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vor gesehen sein, dass der Instrumentenkörperteilrohling einen Lotkammerab schnitt umfasst, dass die Lotkammer am Lotkammerabschnitt angeordnet oder ausgebildet ist und dass der Lotkammerabschnitt vom Instrumentenkörper teilrohling abtrennbar ausgebildet ist. Der Lotkammerabschnitt ist also nur temporär Teil des Instrumentenkörperteilrohlings. So kann er insbesondere nach dem Verlöten des Hartmetalleinsatzes mit dem Instrumentenkörper teilrohling entfernt werden. Dies erfolgt durch Abtrennen des Lotkammerab schnitts vom verbleibenden Instrumentenkörperteilrohling. Der Lotkammerab schnitt kann also zunächst einstückig mit dem Instrumentenkörperteilrohling ausgebildet sein und einen Teil desselben bilden, dessen Aufgabe es insbeson dere ist, Lot in der im Lotkammerabschnitt angeordneten oder ausgebildeten Lotkammer für das Verlöten des Hartmetalleinsatzes und des Instrumenten körperteilrohlings aufzunehmen. Nach dem Verlöten ist die Lotkammer leer und wird nicht mehr benötigt. Sie kann dann beispielsweise durch Sägen, Schleifen oder Fräsen abgetrennt werden. Dies ist auf einfache Weise möglich, wenn zwischen dem Lotkammerabschnitt und dem verbleibenden Instrumen tenkörperteilrohling eine Engstelle oder Einschnürung, beispielsweise eine Sollbruchstelle, ausgebildet ist.

Günstig ist es, wenn die Ausnehmung eine erste Endfläche und eine zweite Endfläche aufweist, wenn sich die erste Endfläche quer zur Anlagefläche er streckt, wenn sich die zweite Endfläche quer zur Anlagefläche erstreckt und wenn die erste Endfläche und die zweite Endfläche aufeinander zu oder im Wesentlichen aufeinander zu weisen. Eine derart ausgestaltete Ausnehmung ermöglicht es insbesondere, eine Bewegung des Hartmetallelements, das in die Ausnehmung aufgenommen ist, vor Ausbildung der Lötverbindung zu be grenzen, und zwar zwischen der ersten Endfläche und der zweiten Endfläche. Um das Einsetzen des Hartmetallelements in die Ausnehmung in definierter Weise zu ermöglichen, dass das Hartmetallelement in der Ausnehmung in ge wünschter Weise positioniert werden kann, und zwar ohne weitere Hilfsmittel, ist es vorteilhaft, wenn die erste Endfläche oder die zweite Endfläche mit der Anlagefläche eine Hinterschneidung definieren. So kann insbesondere auch ein Abstand des Hartmetallelements von der Anlagefläche und damit eine Breite des Lotspalts einfach und reproduzierbar vorgegeben werden.

Günstig ist es, wenn sich eine Kontur der ersten Endfläche und eine Kontur der zweiten Endfläche voneinander unterscheiden. Dies ermöglicht es insbesonde re, die Ausnehmung derart auszubilden, dass eine eindeutige Position des Hartmetallelements in der Ausnehmung vorgegeben wird. So kann also das Hartmetallelement definiert am Instrumentenkörperteilrohling positioniert werden. Abhängig von einem verbleibenden Spiel kann so insbesondere si chergestellt werden, dass ein vorgeformtes Hartmetallelement in gewünschter Weise genutzt werden kann, ohne dass es nach dem Verlöten mit dem In strumentenkörperteilrohling noch umfangreich bearbeitet werden muss.

Vorteilhaft ist es, wenn die erste Endfläche und/oder die zweite Endfläche eben oder im Wesentlichen eben oder aufeinander zuweisend konkav ge krümmt ausgebildet sind. Insbesondere können die erste Endfläche und/oder die zweite Endfläche bezogen auf eine quer zur Anlagefläche verlaufende Krümmungsachse konkav gekrümmt ausgebildet sein. Zudem können die ers te Endfläche und die zweite Endfläche unterschiedlich ausgebildet sein, sodass das Hartmetallelement in der Ausnehmung formschlüssig beziehungsweise im Wesentlichen formschlüssig - abgesehen von einem möglicherweise verblei benden Spiel - aufgenommen werden kann. Krümmungen der ersten Endflä che und der zweiten Endfläche können sich insbesondere unterscheiden, um eine definierte Positionierung des Hartmetallelements in der Ausnehmung vor geben zu können. Vorteilhaft ist es, wenn am Instrumentenkörperteilrohling eine Kopplungsauf nahme ausgebildet ist zum Aufnehmen, insbesondere zum formschlüssigen Aufnehmen, eines am Hartmetallelement abstehenden, insbesondere korres pondierend zu Kopplungsaufnahme ausgebildeten Kopplungsvorsprungs. Die Kopplungsaufnahme ermöglicht es also insbesondere im Zusammenwirken mit dem Kopplungsvorsprung am Hartmetallelement, das Hartmetallelement in der Ausnehmung eindeutig zu positionieren. Insbesondere kann so eine Bewegung des Hartmetallelements relativ zum Instrumentenkörperteilrohling in einer Ebene parallel zur Anlagefläche beziehungsweise parallel zur Lötfläche wirk sam verhindert werden. Insbesondere kann durch das Zusammenwirken der Kopplungsaufnahme und des Kopplungsvorsprungs eine mindestens teilweise formschlüssige Kopplung zwischen dem Instrumentenkörperteilrohling und dem Hartmetallelement erreicht werden.

Günstig ist es, wenn die Kopplungsaufnahme am Lotkammerabschnitt ange ordnet oder ausgebildet ist. Dies ermöglicht es insbesondere, die Kopplungs aufnahme zusammen mit dem Lotkammerabschnitt nach dem Verlöten des Hartmetallelements mit dem Instrumentenkörperteilrohling abzutrennen.

Vorteilhaft ist es, wenn das Hartmetallelement einen abstehenden Kopplungs vorsprung umfasst und wenn der Kopplungsvorsprung vom Hartmetallelement abtrennbar ausgebildet ist. Diese Ausgestaltung ermöglicht es insbesondere, den Kopplungsvorsprung nach dem Verlöten des Hartmetallelements mit dem Instrumentenkörperteilrohling abzutrennen, so dass lediglich das Hartmetall element, insbesondere mit seiner Werkzeugseitenfläche, am Instrumenten körperteilrohling zur Ausbildung des Instrumentenhalbzeugs verbleibt.

Um das Abtrennen des Kopplungsvorsprungs vom Hartmetallelement zu er leichtern, ist es günstig, wenn eine Dicke, insbesondere eine mittlere Dicke, des Hartmetallelements im Bereich des Kopplungsvorsprungs kleiner ist als im Bereich der Werkzeugseitenfläche. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann vor gesehen sein, dass die Kopplungsaufnahme eine Kopplungsaufnahmeanlage fläche aufweist und dass der Kopplungsvorsprung eine Kopplungsvorsprung lötfläche zum Anlegen an die Kopplungsaufnahmeanlagefläche aufweist. Diese Ausgestaltung ermöglicht es insbesondere, das Hartmetallelement und den Instrumentenkörperteilrohling auch im Bereich der Kopplungsaufnahme und des Kopplungsvorsprungs miteinander durch Löten zu verbinden. Optional kann ein Abstand zwischen der Kopplungsaufnahmeanlagefläche und der Kopplungsvorsprunglötfläche auch so gewählt werden, dass keine Kapillarwir kung auftritt, die Lot zwischen diese beiden Flächen zieht.

Vorzugsweise definieren die Kopplungsaufnahmeanlagefläche und die Anlage fläche eine gemeinsame Anlageebene. Eine solche Ausgestaltung ermöglicht die Ausbildung eines Instrumentenkörperteilrohlings auf einfache Weise.

Um insbesondere eine Stabilität des Instrumentenhalbzeugs zu verbessern, ist es günstig, wenn die Querverbindung die Kopplungsaufnahmeanlagefläche durchsetzt. Wird der Lotkammerabschnitt nach dem Verbinden des Hartme tallelements mit dem Instrumentenkörperteilrohling entfernt, wird bei dieser Ausgestaltung auch das Entfernen der Querverbindung ermöglicht. Insbeson dere kann so verhindert werden, dass am Instrumentenhalbzeug Hohlräume nach dem Verlöten des Hartmetallelements und des Instrumentenkörper teilrohlings verbleiben, die sich negativ auf eine Stabilität des Instruments auswirken können.

Ferner kann es günstig sein, wenn der Instrumentenkörperteilrohling eine Sollbruchstelle umfasst und wenn die Sollbruchstelle angeordnet oder ausge bildet ist zum Abtrennen der Lotkammer, insbesondere des Lotkammerab schnitts, vom Instrumentenkörperteilrohling. Eine solche Sollbruchstelle er leichtert insbesondere das Abtrennen der Lotkammer, insbesondere zusam men mit dem Lotkammerabschnitt, vom Instrumentenkörperteilrohling. So kann derjenige Teil des Instrumentenkörperteilrohlings, der lediglich benötigt wird, um eine Lotmenge zum Verbinden des Hartmetallelements und des In- strumentenkörperteilrohlings zu definieren, einfach und sicher nach dem Ver löten des Hartmetallelements und des Instrumentenkörperteilrohlings entfernt werden.

Auf eine einfache Weise lässt sich die Sollbruchstelle ausbilden, wenn sie in Form eines Schwächungsbereichs ausgebildet ist zwischen einem distalen En de des Instrumentenkörperteils und dem Lotkammerabschnitt.

Günstig ist es, wenn der Instrumentenkörperteilrohling durch Kalt- oder Warmumformen ausgebildet ist. Derartige Instrumentenkörperteilrohlinge können auf einfache und definierte Weise ausgebildet werden.

Die eingangs gestellte Aufgabe wird ferner bei einem medizinischen Instru ment der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der mindestens eine Instrumentenkörperteil aus einem der oben beschriebe nen vorteilhaften Instrumentenhalbzeuge ausgebildet ist.

Ein solches medizinisches Instrument kann wie oben beschrieben in vorteilhaf ter Weise ausgebildet werden. Zudem ist es, anders als herkömmliche medizi nische Instrumente, bei denen Metalleinsätze mit einem Instrumentenkörper teilrohling verlötet werden, deutlich weniger korrosionsanfällig.

Vorteilhaft ist es, wenn das Hartmetallelement und der Instrumentenkörperteil durch Löten miteinander verbunden sind, wenn die Lotkammer, insbesondere der Lotkammerabschnitt, abgetrennt ist und wenn ein distales Ende des min destens einen Instrumentenkörperteils durch Schleifen, Fräsen oder Polieren bearbeitet ist. Wie oben beschrieben ist es insbesondere möglich, das Hartme tallelement praktisch in seiner endgültigen Form bereitzustellen zum Verlöten mit dem Instrumentenkörperteilrohling. Dies wird insbesondere dadurch mög lich, dass durch die Lotkammer die genau erforderliche Lotmenge bereitge stellt wird, die zum Verlöten des Hartmetallelements und des Instrumenten körperteilrohlings miteinander benötigt werden. Das Bearbeiten des Instru mentenkörperteils durch Schleifen, Fräsen oder Polieren ist insbesondere bei einer bevorzugten Ausführungsform des medizinischen Instruments nur in dem Bereich erforderlich, wo ein Lotkammerabschnitt vorgesehen war, und zwar um diesen abzutrennen. Eine solche Bearbeitung ist an einem fertigen medizinischen Instrument erkennbar und nachweisbar.

Vorteilhaft ist es, wenn das medizinische Instrument zwei Instrumentenkör perteile in Form von Branchen umfasst, die miteinander beweglich gekoppelt sind. Beispielsweise können sie verschiebbar aneinandergelagert sein. Alterna tiv können sie beispielsweise auch um eine gemeinsame Schwenkachse ver- schwenkbar aneinandergelagert sein. So lassen sich unterschiedlichste In strumente ausbilden, beispielsweise Klemmen oder Nadelhalter.

Die Herstellung des medizinischen Instruments vereinfacht sich insbesondere dadurch weiter, dass die Hartmetallelemente der zwei Instrumentenkörperteile identisch ausgebildet sind.

Vorteilhaft ist es, wenn die Werkzeugseitenflächen der zwei identischen Hart metallelemente jeweils eine makroskopische Struktur aufweisen mit jeweils ei ner Mehrzahl von Vorsprüngen und zwischen diesen ausgebildeten Vertiefun gen, dass die Vorsprünge des einen Hartmetallelement in einer maximal ange näherten Stellung der beiden Hartmetallelemente in die Vertiefungen des je weils anderen Hartmetallelement eingreifen und dass Außenkonturen der bei den Hartmetallelemente in der maximal angenäherten Stellung einander de ckungsgleich oder im Wesentlichen deckungsgleich überdecken. Die Vorsprün ge und Vertiefungen, die auch als Zahnspitzen und Zahngründe bezeichnet werden können, können so in der maximal angenäherten Stellung, insbeson dere einer Schließstellung des Instruments, ineinandergreifen. Durch die be sondere Anordnung der regelmäßigen Struktur von Vorsprüngen und Vertie fungen gibt es, anders als dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, keinen seitlichen Versatz der beiden zusammenwirkenden Hartmetallelemente, son dern diese können einander deckungsgleich in der maximal angenäherten Stellung überdecken. Die makroskopische Struktur der beiden Hartmetallele mente kann insbesondere regelmäßig ausgebildet sein. Auf einfache Weise lassen sich zwei Instrumentenkörperteile miteinander mit einer Schlussschraube oder durch Nieten, Pressen oder Schweißen eines Ge lenkstifts miteinander koppeln. Die Schlussschraube, ein Niet oder der Gelenk stift können so insbesondere eine Schwenkachse definieren und zudem auch ein Spiel der zwei Instrumentenkörperteile relativ zueinander vorgeben.

Günstig ist es, wenn das medizinische Instrument in Form eines Nadelhalters ausgebildet ist. Mit einem solchen Nadelhalter lassen sich chirurgische Nadeln sicher fassen, halten und handhaben. Zudem sind derartige Nadelhalter im Vergleich mit aus dem Stand der Technik bekannten Nadelhaltern weniger kor rosionsanfällig.

Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit den Zeichnungen der näheren Erläuterung. Es zeigen:

Figur 1: eine perspektivische schematische Gesamtansicht eines Ausfüh rungsbeispiels eines medizinischen Instruments;

Figur 2: eine schematische perspektivische Teilansicht eines Instrumen tenkörperteilrohlings vor dem Einsetzen eines Hartmetallelements in eine Aufnahme am Instrumentenkörperteilrohling;

Figur 3: eine Ansicht ähnlich Figur 2, jedoch mit in die Ausnehmung am

Instrumentenkörperteilrohling eingesetztem Hartmetallelement;

Figur 4: eine schematische Längsschnittansicht eines Ausführungsbeispiels eines Instrumentenkörperteilrohlings mit eingesetztem Hartme tallelement beim Befüllen der Lotkammer mit Lot; Figur 5: schematische Ansicht der Anordnung aus Figur 4 während des

Verlötens des Instrumentenkörperteilrohlings und des Hartme tallelements;

Figur 6: eine schematische Schnittansicht ähnlich Figur 4 eines weiteren

Ausführungsbeispiels;

Figur 7: eine schematische perspektivische Ansicht eines Ausführungsbei spiels eines Hartmetallelements;

Figur 8: eine schematische Schnittansicht eines distalen Endbereichs eines

Ausführungsbeispiels eines medizinischen Instruments;

Figur 9: eine schematische perspektivische Ansicht eines weiteren Ausfüh rungsbeispiels eines Hartmetallelements;

Figur 10: eine schematische perspektivische Ansicht eines weiteren Ausfüh rungsbeispiels eines Hartmetallelements;

Figur 11: eine schematische perspektivische Ansicht eines weiteren Ausfüh rungsbeispiels eines Hartmetallelements; und

Figur 12: eine Schnittansicht ähnlich Figur 4 eines weiteren Ausführungs beispiels mit einseitig hinterschnittener Ausnehmung am Instru- mentenkörperteilrohling.

Ein erstes Ausführungsbeispiel eines medizinischen Instruments 10 ist sche matisch in Figur 1 dargestellt und insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 be zeichnet. Das Instrument 10 ist in Form eines Nadelhalters 12 ausgebildet.

Das Instrument 10 umfasst zwei beweglich miteinander gekoppelte Instru mentenkörperteile 14 und 16. Die Instrumentenkörperteile 14 und 16 sind bei dem Ausführungsbeispiel mit einer Schlussschraube 18 in bekannter weise miteinander verbunden. Die Schlussschraube 18 definiert eine Schwenkachse 20, um die die Instrumentenkörperteile 14 und 16 relativ zueinander ver- schwenkbar sind.

Die Instrumentenkörperteile 14 und 16 sind in Form von Branchen 22 und 24 ausgebildet, an deren proximalen Enden jeweils ein Fingerring 26 beziehungs weise 28 angeordnet ist.

Zwischen proximalen Enden der Branchen 22 und 24 ist eine Sperreinrichtung 30 angeordnet zum Blockieren einer Bewegung der proximalen Enden der In strumentenkörperteile 14 und 16 voneinander weg. Die Sperreinrichtung 30 ist derart ausgebildet, dass für unterschiedliche Abstände der proximalen Enden der Branchen 22 und 24 eine Sperrung erreicht werden kann.

Die Instrumentenkörperteile 14 und 16 sind in einem Schlussbereich 32 mit der Schlussschraube 18 miteinander verbunden. Der Schlussbereich 32 ist in Form eines Durchsteckschlusses ausgebildet.

Distalseitig des Schlussbereichs 32 bilden die Instrumentenkörperteile 14 und 16 Maulteile 34 und 36.

Die Maulteile 34 und 36 weisen jeweils eine Ausnehmung 38 beziehungsweise 40 auf, die ein Hartmetallelement 42 beziehungsweise 44 aufnimmt. Die Hartmetallelemente 42 und 44 sind mit dem jeweiligen Instrumentenkörperteil 14 beziehungsweise 16 durch Löten verbunden.

Distale Ende 46 und 48 der Instrumentenkörperteile 14 und 16 sind durch Schleifen und/oder Polieren bearbeitet.

Mit dem Nadelhalter 12 können Nadeln 50, wie schematisch in Figur 1 darge stellt, zwischen den Maulteilen 34 und 36 gefasst, gehalten und zum Ausbilden von Nähten geführt werden. Die Ausnehmungen 38 und 40 sind derart angeordnet und ausgebildet, dass sie beim fertigen Instrument 10 aufeinander zu weisen. Mit anderen Worten weisen auch die Hartmetallelemente 42 und 44 aufeinander zu und liegen bei geschlossenem Instrument 10, also maximal aufeinander zu bewegten Maul teilen 34 und 36, in einer Schließstellung aneinander an. Die Nadel 50 kann dann zwischen den Hartmetallelementen 42 und 44 gehalten werden.

Die Instrumentenkörperteile 14 und 16 sind jeweils aus einem Instrumenten halbzeug 52 ausgebildet. Der Aufbau und die Herstellung eines Instrumenten halbzeugs 52 werden nach nachfolgend anhand der Figuren 2 bis 12 näher erläutert.

In Figur 2 ist beispielhaft ein distaler Endbereich 56 eines Instrumentenkörper teilrohlings 54 beispielhaft dargestellt. Der Instrumentenkörperteilrohling 54 ist aus einem Metall ausgebildet. Bei einem Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Metall um Instrumentenstahl.

Am distalen Endbereich 56 des Instrumentenkörperteilrohlings 54 ist die Aus nehmung 38 ausgebildet. Aus dem Instrumentenkörperteilrohling 54 wird ein Instrumentenhalbzeug 52 ausgebildet, welches nach Fertigstellung den In strumentenkörperteil 14 bildet.

Die Ausnehmung 38 dient zum Aufnehmen des Hartmetallelements 42 und definiert eine Anlagefläche 58 für das Hartmetallelement 42. Die Anlagefläche 58 ist bei dem Ausführungsbeispiel eben.

Die Ausnehmung 38 weist eine erste Endfläche 60 und eine zweite Endfläche 62 auf. Die erste Endfläche 60 erstreckt sich quer zur Anlagefläche 58. Die zweite Endfläche 62 erstreckt sich ebenfalls quer zur Anlagefläche 58. Ferner weisen die erste Endfläche 60 und die zweite Endfläche 62 aufeinander zu oder im Wesentlichen aufeinander zu. Konturen der ersten Endfläche 60 und der zweiten Endfläche 62 unterscheiden sich bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel des Instrumenten körperteilrohlings 54 voneinander. Ferner sind sowohl die erste Endfläche 60 als auch die zweite Endfläche 62 bei dem in Figur 2 dargestellten Ausfüh rungsbeispiel des Instrumentenkörperteilrohlings 54 aufeinander zu weisend konkav gekrümmt ausgebildet, und zwar bezogen auf eine quer, insbesondere senkrecht, zur Anlagefläche 58 verlaufende erste Krümmungsachse 64 bezie hungsweise zweite Krümmungsachse 66.

Der Instrumentenkörperteilrohling 54 umfasst ferner eine Lotkammer 68 zum Aufnehmen von Lot 70.

Die Lotkammer 68 ist an einem distalen Ende 72 des Instrumentenkörper teilrohlings 54 angeordnet beziehungsweise ausgebildet.

Der Instrumentenkörperteilrohling 54 umfasst einen Lotkammerabschnitt 74, an welchem die Lotkammer 68 angeordnet oder ausgebildet wird.

Der Lotkammerabschnitt 74 ist abtrennbar ausgebildet und kann, wie nachfol gend noch beschrieben wird, vom Instrumentenkörperteilrohling 54 nach Ver löten des Hartmetallelements 42 mit dem Instrumentenkörperteilrohling 54 entfernt werden.

Der Lotkammerabschnitt 74 ist in Form eines im Wesentlichen quaderförmi gen, den distalen Endbereich 56 des Instrumentenkörperteilrohlings 54 ver längerten Körpers 76 ausgebildet. Die Lotkammer 68 ist in Form einer Boh rung 78 ausgebildet, deren Lotkammerlängsachse 80 parallel oder im Wesent lichen parallel zu einer Längsachse 82 des Instrumentenkörperteilrohlings 54 im Bereich des distalen Endbereichs 56 verläuft. Die Längsachse 82 verläuft parallel zu einer von der Ausnehmung 38 definierten Ausnehmungslängsachse, sodass die Lotkammerlängsachse 80 und die Ausnehmungslängsachse 84 pa rallel oder im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die Lotkammer 68 ist mit der Ausnehmung 38 fluidwirksam verbunden. Dies wird erreicht über eine Querverbindung 86, die sich quer, bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht, zur Lotkammerlängsachse er streckt.

Die Querverbindung 86 ist in Form einer Querbohrung 88 ausgebildet. Die Querverbindung 86 durchsetzt zudem die Anlagefläche 58.

Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel des Instrumentenkörper teilrohlings 54 ist zudem eine Kopplungsaufnahme 90 ausgebildet zum Auf nehmen eines Kopplungsvorsprungs 92, welcher am Hartmetallelement 42 abstehend ausgebildet ist.

Die Kopplungsaufnahme 90 ist am Lotkammerabschnitt 74 angeordnet bezie hungsweise ausgebildet. Sie weist eine Kopplungsaufnahmeanlagefläche 94 auf, welche mit der Anlagefläche 58 eine gemeinsame Anlageebene 96 defi niert.

Bei dem in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel des Instru mentenkörperteilrohlings 54 durchsetzt die Querverbindung 86 die Kopplungs aufnahmeanlagefläche 94.

Der Kopplungsvorsprung 92 ist bei dem in den Figuren 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel des Hartmetallelements 42 korrespondierend zur Kopp lungsaufnahme 90 ausgebildet, sodass der Kopplungsvorsprung 92 form schlüssig oder im Wesentlichen formschlüssig in der Kopplungsaufnahme 90 aufgenommen ist, wenn das Hartmetallelement 42 in die Ausnehmung 38 ein gesetzt ist, wie beispielsweise in Figur 3 gut zu erkennen.

Das Hartmetallelement 42 ist plättchenförmig ausgebildet und weist eine Lötfläche 98 zum Anlegen an die Anlagefläche 58 auf. Zum Verlöten des Hartmetallelements 42 mit dem Instrumentenkörperteilroh ling 54 ist jedoch ein schmaler Lotspalt 100 zwischen der Anlagefläche 58 und der Lotfläche 98 ausgebildet. Eine Breite des Lotspalts 100 beträgt maximal etwa 0,05mm um eine Kapillarwirkung für das Lot 70 erzeugen zu können. Nach dem Verlöten des Hartmetallelements 42 und des Instrumentenkörper teilrohlings 54 ist zwischen der Anlagenfläche 58 und der Lötfläche 98 eine dünne Lotschicht 102 ausgebildet, deren Dicke etwa einer Breite des Lotspalts 100 entspricht.

Das Hartmetallelement 42 weist ferner eine Werkzeugseitenfläche 104 auf, wobei die Werkzeugseitenfläche 104 und die Lötfläche 98 in entgegengesetzte Richtungen weisen.

Bei dem in den Figuren 2 und 3 dargestellten Ausführungsbeispiel des Hartme tallelements 42 ist die Werkzeugseitenfläche 104 strukturiert ausgebildet und weist eine makroskopische Struktur 106 auf. Die Struktur 106 der Werkzeug seitenfläche 104 ist regelmäßig ausgebildet. Die Struktur 106 weist eine Mehr zahl von Vorsprüngen 108 und zwischen diesen ausgebildete Vertiefungen 110 auf.

Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Vorsprünge 108 pyramidenförmig aus gebildet. Bei einem Ausführungsbeispiel sind sie als dreiseitige Pyramide noder als vierseitige Pyramiden ausgebildet.

Das Hartmetallelement 42 weist zwei sich quer zur Werkzeugseitenfläche 104 erstreckende Seitenkanten 112 und 114 auf. Bei Ausführungsbeispielen, wie sie insbesondere in Figuren 9 bis 11 dargestellt sind, ist im Übergangsbereich der Werkzeugseitenfläche 104 und der Seitenkanten 112 beziehungsweise 114 jeweils eine Fase 116 beziehungsweise 118 ausgebildet.

Ein Winkel 120, der zwischen die Werkzeugseitenfläche 104 einerseits und die Fase 116 beziehungsweise 118 andererseits begrenzenden Ebene eingeschlos sen ist, liegt in einem Bereich von etwa 35° bis etwa 55°. Die Fasen 116 und 118 verlaufen bei Ausführungsbeispielen parallel zueinan der und bei anderen Ausführungsbeispielen in Richtung auf ein distales Ende 122 der Werkzeugseitenfläche 104 hin aufeinander zu.

Das Hartmetallelement 42 weist im Bereich des Kopplungsvorsprungs 92 eine Kopplungsvorsprunglötfläche 124 zum Anlegen an die Kopplungsaufnahmean lagefläche auf. Wie insbesondere in den Figuren 2 bis 4 dargestellt, liegt die Kopplungsvorsprunglötfläche 124 der die Kopplungsaufnahmeanlagefläche 94 durchsetzenden Querbohrung 88 gegenüber.

Die Herstellung des Instrumentenhalbzeugs 52 wird nachfolgend in Verbin dung mit den Figuren 2 bis 5 näher erläutert.

Das Hartmetallelement 42 wird wie bereits beschrieben in die Ausnehmung 38 eingesetzt, und zwar derart, dass der Kopplungsvorsprung 92 formschlüssig in die Kopplungsaufnahme 90 eingreift. Eine in proximaler Richtung weisende Endkante 126 des Hartmetallelements 42 liegt dann an der ersten Endfläche 60 an beziehungsweise ist durch einen schmalen Spalt von dieser getrennt. Eine in distaler Richtung weisende Endkante 128 des Kopplungsvorsprungs 92 liegt in ähnlicher Weise an der zweiten Endfläche 62 an.

Ausgehend vom Ende 72 wird die Lotkammer 68 mit dem pastösen Lot 70 be schickt. Dazu kann beispielsweise wie in Figur 4 schematisch dargestellt eine Tülle 130 einer mit Lot 70 gefüllten Tube 132 in die Bohrung 78 gesteckt und das Lot 70 in die Lotkammer 68 hineingedrückt werden.

Die Lotkammer 68 ist so dimensioniert, dass sie genau so viel Lot 70 aufneh men kann, wie für ein überschussfreies Verlöten des Hartmetallelements 42 und des Instrumentenkörperteilrohlings 54 erforderlich ist.

Das Verlöten findet unter Hochtemperatur im Vakuum statt, und zwar in ei nem Härteofen bei etwa 1000° Celsius. Durch die Kapillarwirkung des Lot- spalts 100 wird das Lot 70 aus der Lotkammer 68 in den Lotspalt 100 ge zogen. Am Ende des Lotspalts 100, also zwischen der ersten Endfläche 60 und der Endkante 126 reißt der Kapillareffekt ab und das Lot fließt nicht weiter. Ebenso wird der Lotfluss auch ringsum unterbrochen, also zwischen den Sei tenkanten 112 beziehungsweise 114 und der Anlagefläche 58. Anders als beim Stand der Technik kommt es so zu keinem unkontrollierten Lotfluss, so dass sowohl auf das Bestreichen mit Lotstop als auch auf einen großzügigen Über stand des Hartmetallelements 42 gegenüber dem Instrumentenkörperteilroh ling 54 verzichtet werden kann.

Das Hartmetallelement 42 weist bis auf den Kopplungsvorsprung 90 bereits seine endgültige Form auf. Wie beschrieben können Fasen 116 und 118 bereits vor dem Verlöten am Hartmetallelement 42 ausgebildet werden, so dass auch auf das manuelle Abfasen des Hartmetallelements 42 nach dem Verlöten mit dem Instrumentenkörperteilrohling 54 verzichtet werden kann.

Durch das formschlüssige Eingreifen des Kopplungsvorsprungs 92 in die Kopp lungsaufnahme 90 sowie die besondere Formgebung der ersten Endfläche 60, die korrespondierend zur Endkante 126 ausgebildet ist, wird eine definierte Positionierung zwischen dem Hartmetallelement 42 und dem Instrumenten körperteilrohling 54 sichergestellt, wodurch eine Verschiebung derselben rela tiv zueinander beim Verlöten weitgehend unterbunden werden kann.

Nach dem Verlöten wird der Lotkammerabschnitt 74 vom Instrumentenkörper teilrohling 54 abgetrennt. Um dies zu erleichtern, ist eine Sollbruchstelle 134 ausgebildet, an der sich durch Krafteinwirkung der Lotkammerabschnitt ab trennen beziehungsweise abknicken lässt. Mit dem Lotkammerabschnitt 74 wird dann auch der Kopplungsvorsprung 92 vom Hartmetallelement 42 abge trennt.

Nach dem Abtrennen des Lotkammerabschnitts 74 und des Kopplungsvor sprungs 92 wird das distale Ende des Instrumentenkörperteilrohlings 54 sowie des Hartmetallelements 42 durch Schleifen und Polieren fertig bearbeitet. Das Instrumentenhalbzeug 52 ist nun fertiggestellt und kann als Instrumen tenkörperteil 14 zusammen mit einem weiteren, in der beschriebenen Weise ausgebildeten, also mit dem Hartmetallelement 44 ausgestatteten Instrumen tenkörperteil 16 zur Ausbildung des Instruments 10 beweglich gekoppelt wer den.

Die Sollbruchstelle 134 ist bei einem Ausführungsbeispiel in Form eines Schwächungsbereichs 136 ausgebildet, und zwar zwischen dem Ende 46 des Instrumentenkörperteils 14 und dem Lotkammerabschnitt 74.

Der Instrumentenkörperteilrohling 54 ist durch Kalt- oder Warmumformen ausgebildet.

Um das Abtrennen des Kopplungsvorsprungs 92 vom Hartmetallelement 42 zu vereinfachen, ist eine Dicke des Kopplungsvorsprungs 92, insbesondere eine mittlere Dicke, kleiner als im Bereich der Werkzeugseitenfläche 104.

In Figur 6 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt mit einem Werkzeugelement 42, welches strukturiert ausgebildet ist und eine Mehrzahl von Vorsprüngen 108 und Vertiefungen 110 aufweist, die regelmäßig angeordnet beziehungs weise ausgebildet sind.

Im Gegensatz hierzu ist die Werkzeugseitenfläche 104 bei dem in den Figuren 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispiel des Hartmetallelements 42 eben oder mikrostrukturiert ausgebildet.

In Figur 7 ist ein Ausführungsbeispiel eines Hartmetallelements 42 beispielhaft dargestellt, welches keinen Kopplungsvorsprung 92 aufweist. Die Endkante 128 ist in distaler Richtung weisend konkav gekrümmt und geht knick- bezie hungsweise kantenfrei in die Seitenkanten 112 und 114 über. Die Endkante 126 ist eben ausgebildet. Insbesondere kann sie gegenüber der Lötfläche 98 schwach geneigt ausgebildet sein, um in eine an der Ausnehmung 38 ausge- bildete Hinterschneidung einzugreifen. Durch die unterschiedlich geformten Endkanten 126 und 128, die zu Endflächen 16 und 62 an einem in den Figuren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel eines Instrumentenkörperteilrohlings 54 korrespondieren, kann ebenfalls eine definierte Positionierung des Hartme tallelement 42 beim Verlöten mit dem Instrumentenkörperteilrohling 54 er reicht werden.

Das in Figur 7 dargestellte Hartmetallelement 42 weist eine Struktur 106 der art auf, dass dieses Hartmetallelement 42 sowohl am Instrumentenkörperteil 14 als auch am Instrumentenkörperteil 16 angeordnet werden kann. Die Ver tiefungen 110 und Vorsprünge 108 greifen dann korrespondierend ineinander. So wird nur eine einzige Art von Hartmetallelement 42 benötigt zur Ausbildung der Instrumentenhalbzeuge 52 zur Ausbildung der Instrumentenkörperteile 14 und 16.

In den Figuren 9 bis 11 sind weitere Ausführungsbeispiele von Hartmetallele menten 42 beispielhaft dargestellt. Diese unterscheiden sich insbesondere in der Ausgestaltung der Endkante 126.

Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 9 definiert die Endkante 126 eine ab gewinkelte Form mit zwei Endkantenabschnitten 138 und 140, die sich quer zur Lötfläche 98 erstrecken und gegeneinander geneigt sind, so dass eine in proximaler Richtung weisende Spitze 142 ausgebildet ist.

Bei dem Ausführungsbeispiel der Figur 10 ist die Endkante 126 in proximaler Richtung weisend konkav gekrümmt.

Beim Ausführungsbeispiel der Figur 11 ist die Endkante 126 eben, schließt je doch mit der Lötfläche 98 einen Winkel 144 ein, der kleiner ist als 90°, insbe sondere in einem Bereich zwischen etwa 60° und nahezu 90° liegt.

Wie schematisch in Figur 12 dargestellt, kann diese abgeschrägte Endkante 126 in eine Hinterschneidung 146 der Ausnehmung 38 eingreifen. Die Hinter- schneidung 146 wird begrenzt durch die erste Endfläche 60 und die Anlageflä che 58. Der Winkel 144 stimmt idealerweise mit dem durch die Hinterschnei dung 146 definierten Winkel überein.

Ein wie in Verbindung mit den Figuren 11 und 12 definierter Hinterschnitt kann auch bei den anderen, oben beschriebenen Hartmetallelementen 42 und 44 vorgesehen sein, und zwar wahlweise am proximalen oder am distalen Ende derselben.

Durch die oben beschriebene Ausbildung einer außenliegenden Lotkammer 68 am Instrumentenkörperteilrohling 54, welcher nach dem Verlöten der Hartme tallelemente 42 und 44 mit dem Instrumentenkörperteilrohling 54 entfernt wird, kann eine Schwächung der fertigen Maulteile 34 und 36 verhindert wer den. Wie beschrieben ist ein genaues Dosieren und Steuern des Lotflusses durch Kapillarwirkung zu gewünschten Verbindungsfläche möglich.

Die Lotkammer 68 lässt sich wie beschrieben auf einfache Weise entfernen, wenn hierfür eine Sollbruchstelle 134 vorgesehen ist, beispielsweise durch eine Verjüngung oder Einschnürung zwischen dem Lotkammerabschnitt 74 und ei nem distalen Ende der Ausnehmung 38 beziehungsweise 40.

Die vorgeschlagene Weiterbildung ermöglicht es zudem, einbaufertige Hartme tallelemente mit werkzeuggebundener Geometrie herzustellen, die nach dem Verlöten mit dem jeweiligen Instrumentenkörperteilrohling 54 nicht mehr sig nifikant weiterbearbeitet werden müssen.

Durch die vorgeschlagene Vorgehensweise kann eine höhere Produktqualität durch verbesserte Prozesssicherheit und eine Reduzierung manueller Arbeits schritte erreicht werden. Damit einhergehend ist eine Reduzierung der Her stellkosten, indem insbesondere ein Ausschuss und ein Arbeitsaufwand verrin gert werden können. Ferner ist ein wichtiger Vorteil, dass Korrosionsprobleme von Instrumenten beim Nutzer, die produktionsbedingt sind, nämlich wie ein gangs beschrieben aufgrund herkömmlicher Lötverfahren, verhindert werden können. Überdies kann eine höhere Stabilität der Instrumente 10 erreicht werden durch eine Reduzierung von Spannungsspitzen und eine damit einher gehende Bruchgefahr kann verringert werden.

Bezugszeichenliste

Instrument

Nadelhalter

Instrumentenkörperteil

Instrumentenkörperteil

Schlussschraube

Schwenkachse

Branche

Branche

Fingerring

Fingerring

Sperreinrichtung

Schlussbereich

Maulteil

Maulteil

Ausnehmung

Ausnehmung

Hartmetallelement

Hartmetallelement

Ende

Ende

Nadel

Instrumentenhalbzeug

Instrumentenkörperteilrohling

Endbereich

Anlagefläche erste Endfläche zweite Endfläche erste Krümmungsachse zweite Krümmungsachse

Lotkammer

Lot Ende

Lotkammerabschnitt

Körper

Bohrung

Lotkammerlängsachse

Lotkammerlängsachse

Ausnehmungslängsachse

Querverbindung

Querbohrung

Kopplungsaufnahme

Kopplungsvorsprung

Kopplungsaufnahmeanlagefläche

Anlageebene

Lötfläche

Lotspalt

Lotschicht

Werkzeugseitenfläche

Struktur

Vorsprung

Vertiefung

Seitenkante

Seitenkante

Fase

Fase

Winkel

Ende

Kopplungsvorsprunglotfläche

Endkante

Endkante

Tülle

Tube

Sollbruchstelle

Schwächungsbereich Endkantenabschnitt Endkantenabschnitt Spritze Winkel Hinterschneidung