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Title:
INSTRUMENT SUPPORT FOR A TREATMENT DEVICE AND TREATMENT DEVICE COMPRISING SAID INSTRUMENT SUPPORT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/178249
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an instrument support (10) of a treatment device (1), in particular a dental treatment device, a primary instrument (11) being provided on the treatment device (1) and at least a portion of the at least one primary instrument (11) being an integral part of the treatment device (1). The invention is characterized in that the instrument support (10) comprises an instrument support-side interface for connection, preferably reversible connection, of a modular secondary instrument (12), said secondary instrument (12) preferably being a powder spray device.

Inventors:
MENNE ANDREAS (CH)
MEISNER M ROLF (CH)
Application Number:
PCT/EP2020/055459
Publication Date:
September 10, 2020
Filing Date:
March 02, 2020
Export Citation:
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Assignee:
FERTON HOLDING SA (CH)
International Classes:
A61C3/025
Domestic Patent References:
WO2002074180A12002-09-26
Foreign References:
DE102013224764B32015-04-02
EP2101680A12009-09-23
EP1817705B12019-02-13
Attorney, Agent or Firm:
MÜLLER SCHUPFNER & PARTNER (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Instrumententräger (10) einer Behandlungseinrichtung (1 ), insbesondere ei ner Dentalbehandlungseinrichtung, wobei an der Behandlungseinrichtung (1 ) ein Primärinstrument (11 ) vorgesehen ist und wobei zumindest ein Teil des mindestens einen Primärinstrument (11 ) integraler Bestandteil der Behand lungseinrichtung (1 ) ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Instrumententrä ger (10) eine instrumententrägerseitige Schnittstelle zum Anschließen, vor zugsweise reversiblen Anschließen, eines modularen Sekundärinstruments (12) aufweist, wobei das Sekundärinstrument (12) bevorzugt ein Pulverstrahl gerät ist.

2. Instrumententräger (10) gemäß Anspruch 1 , wobei der Instrumententräger (10), insbesondere die instrumententrägerseitige Schnittstelle, zum Anschlie ßen des Sekundärinstruments (12),

- einen mechanischen Fixierungsmechanismus und/oder

- mindestens einen ersten Anschluss zum Verbinden, insbesondere rever siblen Verbinden, einer ersten Versorgungsleitung mit einem ersten Kopp lungselemente (21 ) des Sekundärinstruments (12) und/oder einen zweiten Anschluss zum Verbinden, insbesondere reversiblen Verbinden, einer zwei ten Versorgungsleitung mit einem zweiten Kopplungselement (22) des Se kundärinstruments (12) und/oder

- einen elektrischen Anschluss zur Energieversorgung und/oder zum Infor mationsaustausch

aufweist.

3. Instrumententräger (10) gemäß Anspruch 2, wobei

- die erste Versorgungsleitung und/oder die zweite Versorgungsleitung ein Rückschlagventil aufweist und/oder

- der der Fixierungsmechanismus zum Verbinden einen Steckmechanismus aufweist und/oder selbstschließend ausgebildet ist.

4. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei mittels der Schnittstelle das modulare Sekundärinstrument (12) an der Außenseite des Instrumententrägers (10) angeordnet ist.

5. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei eine Verbindungsleitung vorgesehen ist, die das Sekundärinstrument (12) mit dem Instrumententräger (10) verbindet und über die ein Pulver-Gas-Ge- misch vom Sekundärinstrument (12) zum Instrumententräger (10), der wiede rum vorzugsweise ein dem Sekundärinstrument (12) zugeordnetes Handge rät mit dem Pulver-Gas-Gemisch versorgt, gefördert bzw. geleitet wird.

6. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei ein Ventil, bevorzugt ein Proportionalventil und besonders bevorzugt ein Quetschventil, zum Einstellen einer Menge eines auszustoßenden Pulver- Gas-Gemischs vorgesehen ist, wobei das Ventil außerhalb des Instrumen tenträgers (10) angeordnet ist.

7. Instrumententräger (10) gemäß Anspruch 6, wobei das Ventil Teil des Se kundärinstruments (12) ist.

8. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei der Instrumententräger einen Aufnahmebereich für das Sekundärinstru ment (12) in Form eines rückspringenden Verlaufs an der Außenseite des In strumententrägers (10) aufweist.

9. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei ein Fußpedal (16) zur Ansteuerung des Primärinstruments (11 ) und/oder des Sekundärinstruments (12) vorgesehen ist.

10. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei eine instrumententrägerseitige Schnittstelle und eine pulverstrahlgerä teseitige Schnittstelle im montierten Zustand, insbesondere über den ersten Anschluss, den zweiten Anschluss, den elektrischen Anschluss und/oder den mechanischen Fixierungsmechanismus, im Sinne eines Schlüssel-Schloss- Mechanismus Zusammenwirken.

11. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei das Sekundärinstrument (12) einen Ausgangskanal zur Versorgung eines Handgeräts (13) aufweist, wobei der Ausgangskanal im montierten Zustand mit dem Instrumententräger (10) verbunden ist.

12. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei der Instrumententräger (10) einen Schwenkarm (15) und/oder eine ver schiebbaren Rollwagen (17) umfasst.

13. Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wo bei das Sekundärinstrument (12) unabhängig von der Behandlungseinrich tung (1 ) nutzbar ist.

14. Behandlungseinrichtung (1 ) mit einem Instrumententräger (10) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei an der Schnittstelle ein Pulverstrahl gerät als Sekundärinstrument (12) angeordnet ist.

15. Behandlungseinrichtung (1 ) gemäß Anspruch 14, wobei die Behandlungsein richtung ein Behandlungsstuhl ist.

Description:
Instrumententräger für eine Behandlungseinrichtung und Behandlungseinrichtung mit einem solchen Instrumententräger

Die vorliegende Erfindung betrifft einen Instrumententräger für eine Behandlungs einrichtung, insbesondere eine Dentalbehandlungseinrichtung, und eine Behand lungseinrichtung mit einem solchen Instrumententräger.

Solche Behandlungseinrichtungen sind beispielsweise aus der DE 10 2013 224 764 B1 , der EP 2 101 680 A1 oder der EP1 817 705 B1 bekannt. Es handelt sich hierbei typischerweise um einen zentralen Arbeitsplatz und Ort, an dem der Pati ent in der zahnärztlichen Praxis für die Behandlung positioniert wird. Diese Be- handlungseinrichtung ist üblicherweise so ausgelegt, dass mit ihr die gesamte Bandbreite der zahnärztlichen Leistungen erbracht werden kann. Fast alle dafür notwendigen Primärinstrumente und/oder Funktionalitäten sind in dieser Behand lungseinheit integriert oder zumindest stehen mit dieser in Verbindung. Diese sind beispielsweise eine verstellbare Lagerung für den Patienten, Beleuchtung, Kame- rasystem, Spülbecken, diverse Turbinen- und Motoranschlüsse, Spül- und/oder Absaugvorrichtungen. Der Patient verbleibt im Allgemeinen während der Behand lung auf der Lagerung und wird unter Zuhilfenahme der Primärinstrumente, die um ihn herum angeordnet sind, versorgt bzw. behandelt. In den letzten Jahren gewinnt die zahnärztliche Prophylaxe als eigenständige Leistung immer mehr an Bedeutung. Dabei wird der Patient vorab von einem Zahnarzt untersucht und der allgemeine Zahnstatus aufgenommen. Anschließend erfolgen das Reinigen der Zähne und weitere prophylaktische Maßnahmen zur Er haltung der Mundgesundheit. Dies wird meist nicht mehr vom Zahnarzt selbst, sondern von einer dafür speziell ausgebildeten Fachperson, einem Dentalhygieni- ker/-in übernommen.

Über eine Pulverstrahlfunktion verfügen zahnärztliche Behandlungseinrichtungen meist nicht, da die Handhabung des Pulvers innerhalb der Behandlungseinrich tung technisch aufwendig ist und zu Handhabungsnachteilen führt. Solche Pulver strahlgeräte stehen meist auf einem eigenständigen Gerätewagen neben der Be handlungseinheit oder werden auf der Ablagefläche für zahnärztliche Instrumente plaziert. Beides ist mit Nachteilen verbunden. Der Gerätewagen benötigt zusätz lich Platz, muss mit Strom, Wasser und Druckluft versorgt werden und die Ablage fläche wird üblicherweise zur Ablage der zahnärztlichen Instrumente benötigt. Da her ist es von Vorteil, eine Behandlungseinheit bereitzustellen, die diese Nachteile nicht besitzt.

Ausgehend vom Stand der Technik macht es sich die vorliegende Erfindung daher zur Aufgabe, die aus dem Stand der Technik bekannten Behandlungseinrichtun gen zu verbessern, insbesondere hinsichtlich ihrer Nutzung für die Prophylaxe.

Die Aufgabe wird gelöst durch einen Instrumententräger gemäß Anspruch 1 und durch eine Behandlungseinrichtung gemäß Anspruch 10. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Be schreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegen stands mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden.

Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Instrumententrä ger einer Behandlungseinrichtung, insbesondere einer Dentalbehandlungseinrich tung, vorgesehen, wobei an der Behandlungseinrichtung ein Primärinstrument vor gesehen ist, wobei zumindest ein Teil des mindestens einen Primärinstruments in tegraler Bestandteil der Behandlungseinrichtung ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Instrumententräger eine instrumententrägerseitige Schnittstelle zum An schließen, vorzugsweise reversiblen Anschließen, eines modularen Sekundärin struments aufweist, wobei das Sekundärinstrument bevorzugt ein Pulverstrahlge rät ist.

Gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Behandlungseinrichtungen ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Instrumententräger eine Schnittstelle zum Anschließen des modularen Sekundärinstruments aufweist, sodass das modu lare Sekundärinstrument beispielsweise mindestens eine Versorgungsleitung, ins besondere eine erste und/oder zweite Versorgungsleitung, nutzen kann, die von der Behandlungseinrichtung, insbesondere dem Instrumententräger, bereitgestellt wird. Dabei erweist es sich insbesondere als Vorteil, dass das Sekundärinstrument mo dular ausgestaltet ist, d.h. mit Ausnahme der ersten und/oder der zweiten Versor gungsleitung im Wesentlichen alle funktionellen Elemente für die Prophylaxebe handlung, wie z. B. eine Mischkammer, außerhalb des Instrumententrägers ange ordnet sind, so dass eine einfache Wartung und/oder Reinigung des Sekundärin struments möglich ist. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn es sich bei dem Se kundärinstrument um ein Pulverstrahlgerät handelt, für das ein einfacher Zugang zu den Pulverbehältern und/oder der Mischkammer notwendig ist, um das Nachfüllen oder Reinigen zu ermöglichen. Entsprechend ist eine Integration der Pulverstrahl funktion in die Behandlungseinheit bzw. in den Instrumententräger damit in vorteil hafter Weise vermeidbar. Dies ist insbesondere deshalb von Vorteil, da es im Falle eines Lecks oder Defekts der Pulverstrahlleitung zu erheblichen Schäden in der Be handlungseinrichtung kommen könnte. Eventuell austretende Betriebsmittel können statt dessen bei anspruchsgemäßen Instrumententrägern einfach vom Sekundärin strument und/oder dem Instrumententräger entfernt, z. B. gewischt werden.

Statt einer Integration in die Behandlungseinrichtung ist es daher vorgesehen, mit tels der Schnittstelle das modulare Sekundärinstrument an der Außenseite des In strumententrägers anzuordnen. Beispielsweise wird das Sekundärinstrument auf dem Instrumententräger angeordnet. Es ist auch möglich, dass das modulare Se- kundärinstrument im montierten Zustand seitlich an dem Instrumententräger einge hangen oder angeordnet ist. Ein weiterer Vorteil der Ausprägung einer Schnittstelle am Instrumententräger ist, dass auf eine zusätzliche, d. h. außerhalb der Behand lungseinrichtung bzw. des Instrumententrägers ausgeformte, Versorgungseinrich tung bzw. Versorgungsleitung oder Steuereinrichtung für das Sekundärinstrument verzichtet werden kann, und diese statt dessen in die Behandlungseinrichtung oder in Steuereinrichtungen der Behandlungseinrichtung integriert werden kann. Es ist auch vorstellbar, dass das modulare Sekundärinstrument dauerhaft verbunden ist mit dem Instrumententräger der Behandlungseinrichtung.

Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Primärinstrument im Wesentlichen als Hand gerät bereitgestellt wird, während das Sekundärinstrument neben einem Handgerät, das insbesondere zur Emission eines Pulver-Gas-Gemischs vorgesehen ist, eben falls ein eigenes Handgerät aufweist. Vorzugsweise wird das Handgerät des Sekun därinstruments neben den Primärinstrumenten, insbesondere neben den als Hand geräte bereitgestellten Primärinstrumenten, angeordnet. Beispielsweise sind die Primärinstrumente und das Handgerät des Sekundärinstruments an einer gemein samen Leiste oder einem gemeinsamen Seitenabschnitt des Instrumententrägers, vorzugweise in entsprechenden Rücksprüngen oder Einkerbungen, eingehangen oder an diesen befestigt, so dass der Nutzer schnell zwischen den Primärinstru menten und dem Handgerät des Sekundärinstrument wechseln kann.

Weiterhin ist es vorstellbar, dass ein Ventil, bevorzugt ein Proportionalventil und besonders bevorzugt ein Quetschventil, zum Einstellen einer Menge eines aus dem Pulverstrahlgerät auszustoßenden Pulver-Gas-Gemischs vorgesehen ist, wobei das Ventil außerhalb des Instrumententrägers angeordnet ist. Vorzugsweise ist das Ventil dabei ein Quetschventil, das einen Schlauch umfasst, dessen Querschnitt an den aktuellen Bedarf des auszustoßenden Pulver-Gas-Gemischs angepasst wird. Ferner ist es dabei vorgesehen, dass das Ventil in Strömungsrichtung gesehen hin ter einem Bereich angeordnet ist, in dem das Pulver und das Gas zu einem Pulver- Gas-Gemisch gemischt werden. Dabei kann das Ventil im Sekundärinstrument an- geordnet sein, vorzugsweise im Bereich eines Ausgangskanals oder an einem Aus gang des Sekundärinstruments, der wiederum mit dem Instrumententräger über ein Schlauch verbunden ist, und/oder in einem Ausgangskanal bzw. in einem Ausgang des Instrumententrägers, der das Handgerät des Sekundärinstruments mit dem Pul- ver-Gas-Gemisch versorgt.

Weiterhin ist eine Verbindungsleitung vorgesehen, die das Sekundärinstrument mit dem Instrumententräger verbindet und über die ein Pulver-Gas-Gemisch vom Se kundärinstrument zum Instrumententräger gefördert bzw. geleitet wird, wobei der Instrumententräger wiederum vorzugsweise ein dem Sekundärinstrument zugeord netes, aber besonders bevorzugt am Instrumententräger - dauerhaft oder lösbar - angebundenes oder ausgebildetes, Handgerät mit dem Pulver-Gas-Gemisch ver sorgt. Das dem Sekundärinstrument zugeordnete Handgerät stößt dann im Ge brauch das Pulver-Gas-Gemisch aus.

Besonders bevorzugt ist das Ventil integriert in ein Anschlusselement, über das bei spielsweise das dem Sekundärinstrument zugeordnete Handgerät an den Instru mententräger anschließbar, insbesondere lösbar anschließbar, ist oder, über das die Verbindungsleitung mit dem Sekundärinstrument oder mit dem Instrumententrä ger verbunden oder verbindbar ist. Dadurch wird der Zugang zum Ventil signifikant vereinfacht. Dies erweist sich insbesondere deswegen als vorteilhaft, da diese Ven tile wartungsintensiv sind und bei einem Defekt zu einer großen Verunreinigung durch herumfliegendes Pulver führen. In entsprechender weise gestattet diese Ge staltung einen einfachen Zugriff auf das Ventil, insbesondere ohne den Instrumen tenträger zu öffnen bzw. sogar das Sekundärinstrument.

Weiterhin ist es vorstellbar, dass das Sekundärinstrument an einem festgelegten Bereich am Instrumententräger platziert bzw. angeordnet ist und im Betrieb (mit Ausnehme eines dem Sekundärinstrument zugeordneten Handgeräts) nicht beweg bar relativ zum Instrumententräger angeordnet ist. Beispielsweise weist das Sekun därinstrument einen Grundkörper auf, der größer als die Ausdehnung des Primär instruments und vorzugsweise auf dem Instrumententräger angeordnet ist Vorzugsweise ist die Behandlungseinrichtung auf die zahnärztliche Prophylaxe aus gerichtet, insbesondere dient sie ausschließlich der zahnärztlichen Prophylaxe. Ent sprechend ist für eine solche Behandlungseinrichtung, neben einem Stuhl, einer Beleuchtung, einem Spülbecken, einer Absaugvorrichtung, einem Handgerät zum Emittieren von Druckluft und/oder Wasser und einer Vorrichtung zum Zahnsteinent fernen mittels Ultraschall (ein sogenannter„Scaler“), kein weiteres Primärinstrument vorgesehen. Weitere Beispiele für Primärinstrumente könnten in anderen Behand lungseinrichtungen beispielsweise Bohrinstrumente und/oder Schleifinstrumente (z. B. ein Winkelstück zum Polieren) sein.

Das Primärinstrument unterscheidet sich insbesondere dadurch von dem modula ren Sekundärinstrument, dass es integraler Bestandteil bzw. größtenteils integraler Bestandteil der Behandlungseinrichtung ist. Beispielsweise lassen sich an den Pri märinstrumenten ausschließlich Kopfelemente bzw. -aufsätze, wie z. B. ein Winkel stück, austauschen, die beispielsweise keine funktionsauslösende Wirkung, wie z. B. ein Motor zum Antreiben oder eine Aufbereitung von Medien zur Behandlung, haben. Beispielsweise sind Motoren und/oder Antriebe in entsprechenden Handge räten des Primärinstruments, die fester bzw. integraler Bestandteil der Behand lungseinrichtung sind, oder in die Behandlungseinrichtung integriert. Im Gegensatz dazu ist im modularen Sekundärinstrument die Aufbereitung des Mediums, bei spielsweise das Mischen eines Pulvers mit einem Gas zu einem Pulver-Gas-Ge- misch, innerhalb des modularen Sekundärinstruments vorgesehen, und erfolgt da mit nicht im Instrumententräger oder der Behandlungseinrichtung.

Bevorzugt handelt es sich bei dem Sekundärinstrument um ein Pulverstrahlgerät, das beispielsweise eine Mischkammer und/oder ein Handgerät bzw. ein Handstück aufweist und dazu vorgesehen ist, über eine Strahldüse ein Pulver-Gas-Gemisch zu emittieren, das insbesondere von einem Flüssigkeitsmantel umgeben ist. Solche Pulverstrahlgeräte dienen zur schonenden Entfernung von Verunreinigungen oder Biofilmen, die sich an Zähnen ausbilden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist es vorgesehen, dass der Instrumen tenträger, insbesondere die instrumententrägerseitige Schnittstelle, zum Anschlie ßen des Sekundärinstruments

- einen mechanischen Fixierungsmechanismus und/oder

- mindestens einen ersten Anschluss zum Verbinden, insbesondere rever siblen Verbinden, einer ersten Versorgungsleitung mit einer ersten Kopp lungskomponente des Sekundärinstruments und/oder einen zweiten An schluss zum Verbinden, insbesondere reversiblen Verbinden, einer zweiten Versorgungsleitung mit einer zweiten Kopplungskomponente des Sekundär instruments und/oder

- einen elektrischen Anschluss zur Energieversorgung und/oder zum Infor mationsaustausch

aufweist.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass mittels des mechanischen Fixierungsmecha nismus das Sekundärinstrument, d.h. das modulare Sekundärinstrument, positions fest am Instrumententräger positioniert werden kann. Flierzu wirkt der Instrumenten träger beispielsweise im Schnittstellenbereich form- und/oder kraftschlüssig mit dem Pulverstrahlgerät bzw. dem Sekundärinstrument, z. B. mit dessen Gehäuse, zusammen. Es ist beispielsweise vorstellbar, dass ein Einrastmechanismus, Clip- Mechanismus, magnetische Fixierung und/oder ein Klettverschlusssystem vorgese hen ist, mit dem eine mechanische Verbindung bzw. Fixierung zwischen dem Se kundärinstrument und dem Instrumententräger möglich ist.

Darüber hinaus ist es vorgesehen, dass über den ersten Anschluss und/dem den zweiten Anschluss eine Verbindung des Sekundärinstrumentes mit der ersten Ver sorgungsleitung und/oder der zweiten Versorgungsleitung möglich ist, wodurch dem Sekundärinstrument für den Betrieb erforderliche Betriebsmittel zur Verfügung ge stellt werden können. Insbesondere ist es vorgesehen, nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass über die erste Versorgungsleitung Wasser bereitgestellt wird, insbesondere Wasser mit einem Druck zwischen 0 und 5 bar, insbesondere zwi- sehen 1 und 4 bar und/oder über die zweite Verbindungsleitung eine Druckluft be reitgestellt wird, insbesondere eine Druckluft mit einem Druck zwischen 2 und 8 bar. Darüber ist es vorgesehen, nach einer Ausführungsform der Erfindung, dass im montierten Zustand über einen dritten Anschluss eine Verbindung einer dritten Ver bindungsleitung mit einer dritten Kopplungskomponente des Pulverstrahlgeräts re alisiert werden kann. Über die dritte Versorgungsleitung kann dem Pulverstrahlgerät beispielsweise Pulver am dritten Anschluss bereitgestellt oder ein Pulver/Luftge misch abgeführt und zu einem behandlungseinrichtungsseitigen Handstück zuge führt werden. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die erste Versorgungsleitung, die zweite Versorgungsleitung und/oder die dritte Versorgungsleitung innerhalb der Behandlungseinrichtung, insbesondere innerhalb des Instrumententrägers, verlau fen und beispielsweise mit einem Zentralkörper der Behandlungseinrichtung ver bunden sind.

Ferner ist es vorgesehen, dass die instrumententrägerseitige Schnittstelle einen elektrischen Anschluss aufweist, der eine Energieversorgung des Pulverstrahlgerä tes gestattet. Alternativ oder ergänzend ist es vorstellbar, dass über einen elektri schen Anschluss ein Informationsaustausch, insbesondere ein bidirektionaler Da tenaustausch, zwischen dem Sekundärinstrument und dem Instrumententräger bzw. der Behandlungseinrichtung möglich ist. Dadurch ist es nicht nur möglich, Steuersignale an das Pulverstrahlgerät auszugeben, sondern es ist auch möglich, Informationen über das Pulverstrahlgerät zu erhalten. Dadurch ist es beispielsweise möglich, Fehlfunktionen oder eine Abwesenheit oder ein Vorhandensein eines be stimmten Sekundärinstrumentes zu erkennen. Außerdem können entsprechende Informationen zur Reinigung und Wartung, beispielsweise bezüglich der Zeitpunkte oder der Maßnahmen der Reinigung und Wartung, über den elektrischen Anschluss bereitgestellt werden. Weiterhin ist es vorstellbar, dass eine Kopplung des Sekun därinstruments an dem Instrumententräger automatisch erfolgt.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass der elektrische Anschluss im Schnittstellen bereich mit einer Steuereinheit der Behandlungseinrichtung in Kommunikation steht, insbesondere einer zentralen Steuereinrichtung der Behandlungseinrichtung, z. B. einem Fußpedal. Dabei ist es z.B. auch vorstellbar, dass über die Steuereinheit die Behandlungseinrichtung, insbesondere die Primäreinrichtung und gleichzeitig das modulare Sekundärinstrument ansteuerbar sind. Insbesondere lässt sich über die Steuereinheit der Betrieb des aktuell angebundenen Sekundärinstruments kon trollieren bzw. steuern. Für die Kommunikation zwischen Steuereinheit und Sekun därinstrument kann auf ein standardisiertes Protokoll zurückgegriffen werden, wie z.B. einen CAN-Bus. Es ist auch denkbar, dass die Kommunikation drahtlos erfolgt. In einer einfachen Ausführungsform kann sich die Kommunikation zwischen Steu ereinheit und Sekundärinstrument auf die Weitergabe des Aktivierungssignals des Sekundärinstruments beschränken.

Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass eine Vorrichtung zur Zahnsteinent fernung, insbesondere eine piezoelektrisch betriebene Vorrichtung zur Entfernung von Zahnstein, ein sog. "Scaler", als Primärinstrument in die Behandlungseinrich tung integriert ist, oder separat vom Sekundärinstrument bereitgestellt wird.

Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die erste Versorgungsleitung und/oder die zweite Versorgungsleitung und/oder die dritte Versorgungsleitung ein Rückschlag ventil aufweist und/oder der erste und/oder zweite und/oder der dritte Anschluss als Steckmechanismus und/oder selbstschließend ausgebildet ist. Insbesondere die Ausbildung eines Rückschlagventils in der ersten und zweiten Versorgungsleitung ermöglicht es, in vorteilhafter weise zu verhindern, dass rückfließende Medien bzw. Betriebsmittel über die instrumententrägerseitige Schnittstelle in die Behandlungs einrichtung einfließen können und diese verunreinigen. Unter einem selbstschlie ßenden Mechanismus ist vorzugsweise ein derartiger Mechanismus zu verstehen, bei dem ein Ende des ersten Anschlusses und/oder des zweiten Anschlusses ge schlossen ist, sobald das Sekundärinstrument nicht angeschlossen ist. Dies gestat tet wiederum zu verhindern, dass Medien bzw. Betriebsmittel in die erste Versor gungsleitung und/oder die zweite Versorgungsleitung eindringen können, die im Be trieb für das modulare Sekundärinstrument vorgesehen sind. Es ist alternativ auch vorstellbar, dass eine Klappe vorgesehen ist, die die instrumententrägerseitige Schnittstelle abschließt bzw. bedeckt. Denkbar ist auch, dass ein Einsatz vorgese hen ist, der in die instrumententrägerseitige Schnittstelle eingefügt wird und diese verfüllt, sodass der Instrumententräger ohne das modulare Sekundärinstrument eine glatte Abstellfläche für einen behandelnden Arzt bereitstellt.

Insbesondere ist ein Fußpedal zur Ansteuerung des Primärinstruments und/oder des Sekundärinstrumentes vorgesehen. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Fuß pedal sowohl zur Ansteuerung des Primärinstrumentes als auch des Sekundärin strumentes dient. Dabei kann es sich bei dem Fußschalter insbesondere um einen kabellosen Fußschalter handeln, der zum Austausch von Informationen und Steu ersignalen mit der Steuereinrichtung und/oder dem Primärinstrument und/oder dem Sekundärinstrument über Funksignale kommuniziert. Dabei kann die Kommunika tion zwischen dem Sekundärinstrument und der Behandlungseinrichtung über ein standardisiertes Protokoll erfolgen, z.B. über einen CAN-Bus oder Bluetooth.

In einer bevorzugten Ausführungsform übernimmt die zentrale Steuereinrichtung die Ansteuerung des Sekundärinstruments, indem die zentrale Steuereinrichtung die Funktion des Fußschalters imitiert und das Sekundärinstrument als weitere Funktionseinheit verwaltet. So kann z.B. die Aktivierung und/oder die Steuerung des Sekundärinstruments über den Fußschalter der Behandlungseinrichtung erfolgen.

Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass ein Fluid, insbesondere eine Flüssig keit, welches über die erste und/oder zweite Versorgungsleitung dem modularen Sekundärinstrument am Instrumententräger bereitgestellt wird, von einer Wasser aufbereitungsanlage der Behandlungseinrichtung bereitgestellt wird. Insbesondere ist die Wasseraufbereitungsanlage der Behandlungseinrichtung primär für das Pri märinstrument vorgesehen, insbesondere für das als Flandgerät mit Wasserauslass ausgestaltete Flandinstrument, das zum Spülen der Mundhöhle vorgesehen ist. Ent sprechend teilen sich das Primärinstrument und Sekundärinstrument in vorteilhafter Weise die Wasseraufbereitungsanlage der Behandlungseinheit. Damit kann das Sekundärinstrument auch in Reinigungs- und Desinfektionsprogramme der Be handlungseinrichtung eingebunden werden. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass der Instrumententräger einen Aufnah mebereich für das Sekundärinstrument in Form eines rückspringenden Verlaufes an der Außenseite des Instrumententrägers aufweist. Insbesondere ist es vorgese hen, dass die Außenseite derart geformt ist, dass das Einsetzen oder Entnehmen des modularen Sekundärinstruments vereinfacht wird. Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, dass der rückspringende Verlauf ein Einschieben bzw. Einsetzen, vorzugsweise ein geführtes Einschieben oder Einsetzen, für das Sekun därinstrument ermöglicht. Auch können Führungsmittel angeordnet sein, wie z.B. Führungsschienen oder Führungszapfen, die das Einsetzten oder Entnehmen er leichtern und eine zuverlässige Verbindung sicherstellen. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass der rückspringende Verlauf im montierten Zustand des modula ren Sekundärinstruments form- und/oder kraftschlüssig mit dem Sekundärinstru ment zusammenwirkt, so dass das modulare Sekundärinstrument am Instrumen tenträger fixiert ist. Beispielsweise entspricht der rückspringende Verlauf mindes tens einem Teil des Gehäusebodens des Pulverstrahlgeräts. Insbesondere gestat tet der rückspringende Verlauf einen Einschub des Sekundärinstruments. Dabei ist es auch vorstellbar, dass der rückspringende Verlauf beispielsweise eine schräge Bodenfläche aufweist, die ein Ablaufen von Betriebsmitteln begünstigt, die ggf. im Betrieb des Pulverstrahlgeräts aus diesem austreten.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass eine instrumententrägerseitige Schnittstelle und eine pulverstrahlgerätseitige Schnittstelle im montierten Zustand, insbesondere über den ersten Anschluss, den zweiten Anschluss, den elektrischen Anschluss und/oder den mechanischen Fixierungsmechanismus, im Sinne eines Schlüssel- Schloss-Mechanismus Zusammenwirken. Mit anderen Worten: die pulverstrahlge rätseitige Schnittstelle und die instrumententrägerseitige Schnittstelle sind komple mentär bzw. kompatibel zueinander ausgestaltet, sodass beispielsweise eine erste bzw. zweite Kopplungskomponente der pulverstrahlgerätseitigen Schnittstelle in den ersten Anschluss und/oder den zweiter Anschluss der instrumententrägerseiti gen Schnittstelle eingesteckt werden kann. Entsprechend sind der erste Anschluss und der zweite Anschluss angepasst an die erste und/zweite Kopplungskomponente des Pulverstrahlgeräts. Beispielsweise lässt sich die erste Kopplungskomponente und die zweite Kopplungskomponente des Pulverstrahlgeräts in entsprechende Ausnehmungen an der instrumententrä gerseitigen Schnittstelle einschieben, wobei ein Querschnitt der ersten Kopplungs komponente und/oder der zweiten Kopplungskomponente hinsichtlich Dimension und Geometrie abgestimmt ist oder abhängig ausgebildet ist zum Querschnitt eines Aufnahmebereich des ersten und/oder zweiten Anschlusses im Bereich der instru mententrägerseitigen Schnittstelle. Dadurch lässt sich verhindern, dass die erste Versorgungsleitung und/oder zweite Versorgungsleitung für nicht vorgesehene Zwecke genutzt werden. Beispielsweise ist es vorstellbar, dass die erste und/oder die zweite Kopplungskomponente bzw. die instrumententrägerseitige Aufnahme des ersten Anschlusses und den zweiten Anschlusses einen ersten und/oder einen zweiten Filter aufweisen, die austauschbar sind. Dadurch ist es in vorteilhafter Weise möglich, in dem Schnittstellenbereich zwischen dem modularen Sekundärin strument und dem Instrumententräger Filter vorzusehen, die eine Aufbereitung der Betriebsmittel, insbesondere des Wassers und/oder der Druckluft, gestatten.

In einer weiteren Ausführungsform ist es vorstellbar, dass das Primärinstrument bzw. zumindest eines der Primärinstrumente derart ausgestaltet ist, dass das Pri märinstrument den ersten Anschluss und/oder den zweiten Anschluss für die Ver bindung mit der ersten Versorgungsleitung und der zweiten Versorgungsleitung be reitstellt. Mit anderen Worten: Wird das Primärinstrument beispielsweise für die Wasserversorgung des Sekundärinstrumentes genutzt, ist es vorstellbar, dass über eine entsprechende Verbindungsleitung der instrumententrägerseitigen Schnitt stelle dem Sekundärinstrument das Betriebsmittel bereitgestellt wird. Flierzu ist es beispielsweise erforderlich, dass das Primärinstrument die Flüssigkeit bzw. das Fluid mit einem gewünschten, erforderlichen Druck bereitstellt, der für den Betrieb des Sekundärinstruments geeignet ist. Gleiches gilt auch für die Druckluft.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Sekundärinstrument einen Ausgangskanal zur Versorgung eines Handgeräts aufweist, wobei der Ausgangskanal im montierten Zustand mit dem Instrumententräger verbunden ist. Mit anderen Worten: das bereitgestellte Pul- ver-Gas-Gemisch des Pulverstrahlgeräts und/oder die Flüssigkeit werden über den Ausgangskanal wieder dem Instrumententräger zugeführt und werden von dort ei nem entsprechenden Handgerät zur Emission des Pulver-Gas-Gemisches bereit gestellt. Dies hat den Vorteil, dass alle Handgeräte zentral an einer Stelle der Be handlungseinheit, insbesondere an einem gemeinsamen Instrumententräger, plat ziert werden können. Alternativ ist es denkbar, dass das Handgerät direkt mit dem Sekundärinstrument verbunden ist und der entsprechende Ausgangskanal keinen Umweg über den Instrumententräger und/oder die Behandlungseinheit macht.

Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass der Instrumententräger einen Schwenkarm und/oder einen verschiebbaren Rollwagen umfasst. Dabei ist es insbesondere vor gesehen, dass Primär- und Sekundärinstrument gemeinsam an einem Instrumen tenträger angeordnet sind, oder das modulare Sekundärinstrument ist im montierten Zustand an einem eigenen Instrumententräger befestigt oder angeordnet und/oder die Primärinstrumente sind Teil eines weiteren Instrumententrägers. Insbesondere gestattet ein Schwenkarm bzw. ein Rollwagen eine beliebige Ausrichtung des In strumententrägers, sodass ein Nutzer, insbesondere ein behandelnder Arzt, den In strumententräger mit dem Sekundärinstrument so ausrichten kann, dass eine opti male Behandlung möglich ist.

Der Schwenkarm kann dabei seitlich verschiebbar sein, in seiner Höhe verstellbar und sein Aufnahmebereich für das Sekundärinstrument zusätzlich dreh- und neig bar ausgeführt sein. Bevorzugt ist der Schwenkarm unter dem Behandlungsstuhl angeordnet.

Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass das Sekundärinstrument unabhängig von der Behandlungseinrichtung nutzbar ist. Mit anderen Worten: das Sekundärinstru ment ist unabhängig von der Behandlungseinrichtung funktionstüchtig, sofern die entsprechenden Betriebsmittel dem Sekundärinstrument bereitgestellt werden. Ent sprechend dient die Behandlungseinrichtung, insbesondere der Instrumententräger, vorliegend nur als Versorgungsstelle, die die nötigen Betriebsmittel, d.h. Flüssigkeit und Gas, dem modularen Sekundärinstrument bereitstellt. Insbesondere durch die austauschbare bzw. reversible Anordnung des Sekundärinstruments an dem Instru mententräger ist es in vorteilhafter weise möglich, das Sekundärinstrument einfach auszutauschen und/oder für Wartungsarbeiten oder Reinigungszwecke kurzfristig von dem Instrumententräger zu trennen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Behandlungseinrich tung mit einem erfindungsgemäßen Instrumententräger, wobei an der Schnittstelle ein Pulverstrahlgerät als Sekundärinstrument angeordnet ist. Alle für den Instrumen tenträger beschriebenen Merkmale und Vorteile lassen sich auf die Behandlungs einrichtung analog übertragen und andersrum. Vorzugsweise ist die Behandlungs einrichtung ein Behandlungsstuhl.

Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden.

Es zeigt:

Fig.1 : eine Behandlungseinrichtung gemäß einer ersten bevorzugten

Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,

Fig. 2: eine Behandlungseinrichtung gemäß einer zweiten bevorzug ten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,

Fig. 3: eine pulverstrahlgeräteseitige Schnittstelle gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegende Erfindung und Fig. 4: eine pulverstrahlgeräteseitige Schnittstelle gemäß einer zwei ten bevorzugten Ausführungsform der vorliegende Erfindung.

Figur 1 zeigt eine Behandlungseinrichtung 1 gemäß einer ersten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Solche Behandlungseinrichtungen 1 sind insbesondere Dentalbehandlungseinrichtung, die zur Zahnbehandlung und/o der Prophylaxe von Zähnen eines Patienten vorgesehen sind. Dabei umfasst eine solche Behandlungseinrichtung 1 beispielsweise einen Stuhl 5 mit einer Kopf stütze 6, auf dem der Patient für die Behandlung Platz nimmt. Der Stuhl 5 wird da bei von einem Zentralkörper 8 getragen, mit dem der Stuhl 5 insbesondere derart in Kommunikation steht, dass sich einzelne Lehnenteile des Stuhls 5 bzw. die Kopfstütze 6 zueinander verschwenken lassen, um die optimale Ausrichtung des Patienten für die Behandlung zu gewährleisten.

Die Behandlungseinrichtung 1 umfasst zusätzlich beispielsweise eine Lichtquelle 4, die derart am Zentralkörper 8 angebunden bzw. angelenkt ist, dass sie sich schwenken und ausrichten, insbesondere in drei Dimensionen ausrichten, lässt, und einen Bildschirm 9, der den behandelnden Arzt mit Informationen versorgen kann. Ein weiterer Bestandteil der Behandlungseinrichtung 1 kann ein Spülbecken 34 sein.

Die in der Figur 1 dargestellte Ausführungsform der Behandlungseinrichtung 1 sieht des weiteren ein Anrichteelement 7 vor, das im Wesentlichen aus einem plat tenförmigen und verschwenkbaren Körper ausgebildet ist, auf dem der zu behan delnde Arzt Instrumente und/oder Verbrauchsmaterialien für seine Behandlung o- der für die geplante Behandlung deponieren bzw. Zwischenlagern kann. Im vorlie genden Beispiel ist das Anrichteelement 7 verschwenkbar am Zentralkörper 8 der Behandlungseinrichtung 1 angeordnet. Ferner umfasst die Behandlungseinrich tung 1 einen Instrumententräger 10 und einen weiteren Instrumententräger 10'. Dabei ist der weitere Instrumententräger 10' über mindestens ein Gelenk am Zent ralkörper 8 angebunden und lässt sich mittels des mindestens einen Gelenks, bei- spielsweise durch eine Schwenkbewegung, in eine gewünschte Position überfüh ren. Insbesondere ist es in dem dargestellten Beispiel der Figur 1 vorgesehen, dass am weiteren Instrumententräger 10' mindestens ein Primärinstrument 11 vor gesehen ist. Als Primärinstrument 11 sind beispielsweise

- eine Vorrichtung zum Zahnsteinentfernen, ein sogenannter "Scaler",

- ein Handgerät zur Emission von Druckluft und/oder Wasser zum Reinigen des Mundbereiches und/oder

- ein Handgerät zum Absaugen von Speichelflüssigkeit und/oder anderer Flüssig keit und/oder

- ein Handgerät mit rotierendem Kopfteil, an dem wahlweise eine Bürste und/oder ein Bohrkopf austauschbar montierbar ist, und/oder

- eine universelle Versorgungskupplung (z.B. KaVo Multiflex oder SIRONA Click & Go Kupplung) für den Betrieb diverser Instrumente,

vorstellbar.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Behandlungseinrichtung 1 einen Instru mententräger 10 umfasst, der über einen Schwenkarm 15 mit dem Zentralkörper 8 verbunden ist und eine Schnittstelle zur Aufnahme eines modularen Sekundärin struments 12 bereitstellt. Insbesondere ist es in Figur 1 vorgesehen, dass hier der Instrumententräger 10 separat ausgebildet ist vom weiteren Instrumententräger 10' und/oder bevorzugt als modulares Sekundärinstrument 12 ein Pulverstrahlge rät aufweist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass der Instrumententräger 10 über den Schwenkarm 15 verschwenkbar ist, und/oder mittels eines Gelenks hö henverstellbar, und/oder zusätzlich um eine Rotationsachse R, insbesondere einer vertikal verlaufenden Rotationsachse R, rotierbar ist, so dass der Instrumententrä ger 10 mit dem modularen Sekundärinstrument 12 in allen drei Raumrichtungen verlagerbar ist und ggf. zusätzlich um die Rotationsache R vedrehbar ist, um in eine optimale Position für die Behandlung an einer beliebigen Position neben dem Stuhl 5ausgerichtet zu werden.

Insbesondere ist es vorgesehen, dass das modulare Sekundärinstrument 12 ein Handgerät 13 aufweist, mit dem sowohl ein Pulver-Gas-Gemisch als auch ein Fluid, insbesondere eine Flüssigkeit, über eine Strahldüse emittiert werden kann. Das emittierte bzw. ausgestoßene Pulver-Gas-Gemisch, insbesondere ummantelt von einem Fluidstrom, dient dann insbesondere der Zahnreinigung, insbesondere der prophylaktischen Zahnreinigung, bei der beispielweise Biofilme, Zahnstein und/oder Ähnliches entfernt wird.

Flierzu ist das modulare Sekundärinstrument 12 als Pulverstrahlgerät ausgestaltet, das beispielsweise eine Kammer zum Mischen des Pulver-Gas-Gemisches auf weist. Um eine instrumententrägerseitige Schnittstelle für das Sekundärinstrument 12 bereitzustellen, ist es vorgesehen, dass der Instrumententräger 10 mindestens einen ersten Anschluss und/oder einen zweiten Anschluss aufweist, die eine Ver sorgung des Sekundärinstrumentes 12 mit Bedarfsmitteln gewährleisten. Bei spielsweise dient der erste Anschluss zum Verbinden des Sekundärinstruments 12 mit einer instrumententrägerseitigen ersten Versorgungsleitung und/oder der zweite Anschluss zum Verbinden des Sekundärinstruments 12 mit einer instru mententrägerseitigen zweiten Versorgungsleitung. Dabei verlaufen die erste und die zweite Versorgungsleitung vorzugsweise innerhalb des Instrumenenträgers 10, und/oder des Schwenkarms 15 und/oder dem Zentralkörper 8. Beispielsweise stellt die erste Verbindungsleitung Druckluft, insbesondere für einen Druck zwi schen 2 und 8 bar, bereit und/oder die zweite Versorgungsleitung stellt Wasser bereit, insbesondere Wasser mit einem Druck zwischen 0 und 5 bar.

Über den ersten Anschluss und den zweiten Anschluss werden dem Sekundärin strument 12 von dem Instrumententräger 10 die Betriebsmittel bereitgestellt. Fer ner ist es vorgesehen, dass die Behandlungseinrichtung 1 , insbesondere der In strumententräger 10, neben dem ersten Anschluss und dem zweiten Anschluss, einen weiteren elektrischen Anschluss (nicht gezeigt) zur Versorgung und/oder zum Informationsaustausch mit dem Sekundärinstrument 12 bereitstellt. Dazu ver laufen beispielsweise die entsprechende erste Versorgungsleitung und/oder die zweite Versorgungsleitung und/oder eine elektrische Leitung innerhalb des

Schwenkarms 15, der mit dem Zentralkörper 8 verbunden ist, bis zum Instrumen tenträger 10 und werden dort an dessen Außenseite über den ersten Anschluss, den zweiten Anschluss und/oder den elektrischen Anschluss dem Sekundärinstru ment 12 bereitgestellt. Es ist weiterhin vorstellbar, dass das Primärinstrument 11 integral mit dem weiteren Instrumententräger 11 ausgebildet ist.

In Figur 2 ist eine Behandlungseinrichtung 1 gemäß einer zweiten Ausführungs form der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei unterscheidet sich die Ausfüh rungsform der Figur 2 von derjenigen aus der Figur 1 im Wesentlichen nur dahin gehend, dass der Instrumententräger 10 für das modulare Sekundärinstrument 12 als Rollwagen 17 ausgebildet ist. Ein solcher Rollwagen 17 umfasst Rollen 19 an seiner Unterseite, die es ihm gestatten, an einen beliebigen Ort verschoben zu werden. Über eine zentrale Versorgungsleitung 18 steht der Rollwagen 17 dabei in direkter Verbindung mit dem Zentralkörper 8, an dem beispielsweise weitere Pri märinstrumente 11 vorgesehen sind.

Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Behandlungseinrichtung 1 ein Fußpedal 16 aufweist, wobei das Fußpedal 16 insbesondere zur Kommunikation mit dem Primärinstrument 11 und/oder dem Sekundärinstrument 12 vorgesehen ist. Dabei ist es beispielsweise vorstellbar, dass das Fußpedal 16 drahtlos in Kom munikation steht mit dem Primärinstrument 11 und/oder dem Sekundärinstrument 12. Ferner ist es vorgesehen, dass eine Steuereinrichtung in den Instrumententrä ger 10 und/oder der Behandlungseinrichtung 1 integriert ist, mit der sich sowohl das Primärinstrument 11 als auch das Sekundärinstrument 12 ansteuern lässt. Beispielsweise lässt sich über einen Schalter ein Wechsel zur Ansteuerung zwi schen dem Primärinstrument 11 und dem Sekundärinstrument 12 veranlassen. Ferner ist es vorstellbar, dass der Instrumententräger 10 ein Display, insbeson dere ein Touch-Display aufweist, das den behandelnden Arzt mit Informationen versorgt und/oder die Ansteuerung des Primärinstruments 11 und/oder des Se kundärinstruments 12 bzw. die Kommunikation mit einer zentralen Steuereinheit der Behandlungseinrichtung 1 gestattet.

In Figur 3 ist schematisch eine pulverstrahlgeräteseitige Schnittstelle 35 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Dabei zeigt die Figur 3 insbesondere eine Unterseite des Gehäuses 20 des modularen Sekundärinstruments 12.

Dabei ist insbesondere die pulverstrahlgerätseitige Schnittstelle 35 als rücksprin gender Verlauf ausgestaltet, in dem ein erster Kopplungselement 21 und ein zwei tes Kopplungselement 22 vorgesehen ist, insbesondere ausgebildet an einer Rückwand des rückspringenden Verlaufs im Gehäuse 20 des modularen Sekun därinstruments 12. Dabei lässt sich insbesondere der rückspringende Verlauf für eine mechanische Fixierung und/oder Kopplung an dem Instrumententräger 10, beispielsweise an einem entsprechend ausgebildeten Vorsprung des Instrumen tenträgers 10, nutzen. Dabei ist es vorzugsweise vorgesehen, dass eine komple mentär ausgestaltete, instrumententrägerseitige Schnittstelle vorgesehen ist, die insbesondere im montierten Zustand des Sekundärinstruments 12 form- und/oder kraftschlüssig mit der pulverstrahlgerätseitigen Schnittstelle 35 zusammenwirkt. Ferner ist es bevorzugt vorgesehen, dass das erste Kopplungselement 21 und/o der das zweite Kopplungselement 22 als Steckelement ausgebildet ist, wobei im montierten Zustand das erste Kopplungselement 21 in den ersten Anschluss und/oder das zweite Kopplungselement 22 in den zweiten Anschluss eingreift bzw. eingesteckt ist.

Dabei sind für das Eingreifen in den ersten Anschluss und den zweite Anschluss diese vorzugsweise komplementär zu dem ersten Kopplungselement 21 und dem zweiten Kopplungselement 22 als entsprechende Ausnehmungen in der instru mententrägerseitigen Schnittstelle ausgebildet. Dadurch lässt sich insbesondere ein Schlüssel-Schloss-Prinzip realisieren, das einen einfachen Anschluss des mo dularen Sekundärinstruments 12 an den Instrumententräger 10 gestattet und si cherstellt, dass das richtige Sekundärinstrument 12 an den Instrumententräger 10 angebunden wird.

In Figur 4 ist eine weitere pulverstrahlgeräteseitige Schnittstelle 35 gemäß einer zweiten bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Im Wesentlichen entspricht der pulverstrahlgeräteseitige Schnittstellenbereich der Fi gur 4 demjenigen der Figur 3 und unterscheidet sich im Wesentlichen nur dahin gehend, dass in der pulverstrahlgeräteseitigen Schnittstelle 35 der Figur 4 zusätz lich vorgesehen ist, dass die erste Kopplungskomponente 21 von einem hülsenar tigen ersten Filter 31 und die zweite Kopplungskomponente 22 durch einen hül senartigen zweiten Filter 32 ummantelt ist, insbesondere teilweise ummantelt ist. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass im montierten Zustand die erste Kopplungskomponente 21 und/oder die zweite Kopplungskomponente 22 entspre chend durch den ersten Filter 31 und/oder den zweiten Filter 32 hindurchgreifen. Dabei sind die erste Kopplungskomponente 21 und/oder die zweite Kopplungs komponente 22 derart ausgestaltet, dass ein Versorgungsmedium bzw. Betriebs mittel, wie Wasser und/oder Druckluft, an der Stirnseite der erste Kopplungskom ponente 21 und/oder der zweite Kopplungskomponente 22 eintritt, dann einen la teralen Versatz vollzieht, um so durch den ersten Filter 31 und/oder zweiten Filter 32 geführt zu werden. Nach dem Durchfließen des ersten Filters 31 bzw. des zweiten Filters 32 wird das Betriebsmittel zurück in die erste Kopplungskompo nente 21 und/oder die zweite Kopplungskomponente 22 geleitet. Insbesondere ist der erste Filter 31 und der zweite Filter 32 austauschbar ausgestaltet, so dass sich der erste Filter 31 und/oder der zweite Filter 32 im Bereich des ersten Anschlus ses und des zweiten Anschlusses bzw. im Bereich der ersten Kopplungskompo nente 21 und/oder der zweiten Kopplungskomponente 22 einfach und regelmäßig austauschen lassen, so dass dem Pulverstrahlgerät, d. h. dem Sekundärinstru ment 12, dauerhaft gefilterte Betriebsmittel, insbesondere Druckluft und/oder Flüs sigkeit, zur Verfügung gestellt werden kann.

Bezugszeichen:

1 Behandlungseinrichtung

4 Lichtquelle

5 Stuhl

6 Kopflehne 7 Anrichteelement

8 Zentralkörper

9 Bildschirm

10 Instrumententräger

10' weiterer Instrumententräger

11 Primärinstrument

12 Sekundärinstrument

13 Handgerät

15 Schwenkarm

16 Fußpedal

17 Rollwagen

18 Versorgungsleitung

19 Rolle

20 Gehäuse

21 erstes Kopplungselement

22 zweites Kopplungselement

31 erster Filter

32 zweiter Filter

34 Spülbecken

35 pulverstrahlgeräteseitige Schnittstelle

R Rotationsache