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Title:
INSULATING SYSTEM AND METHOD FOR INSTALLING INSULATING PANELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/078745
Kind Code:
A9
Abstract:
The present invention relates to an insulating system (100), in particular for the thermal insulation of buildings, having at least one insulating panel (30) adhesively bonded to a substrate (20) by means of an adhesive foam (40), wherein the at least one insulating panel (30) is retained in the desired position on the substrate (20) by at least one dimensionally stable securing means (10) provided in addition to the adhesive foam (40), wherein the at least one securing means (10) has two legs (1, 2) that are arranged at an angle, in particular at right angles, to one another, wherein, in order to secure the insulating panel (30), the first leg (1) is fastened to the substrate (20) and the second leg (2) is fastened to an edge face (30b) of the insulating panel (30), wherein the insulating system (100) is characterized according to the invention in that the at least one securing means (10) has, on its second leg (2), at least one spike (2a) directed in the direction of the first leg (1), the spike engaging in the edge face (30b) of the at least one insulating panel (30) and digging into the edge face (30b). The present invention also relates to a method for attaching at least one insulating panel (30) to a substrate (20).

Inventors:
HÖWISCHE THORSTEN (DE)
KÖNIG PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/079874
Publication Date:
August 10, 2023
Filing Date:
October 26, 2022
Export Citation:
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Assignee:
BRILLUX GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
E04B1/76
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ & FLORACK PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTNERSCHAFTSGESELLSCHAFT MBB (DE)
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Claims:
P ate nt a n s p rü c h e Dämmsystem (100), insbesondere zur Wärmedämmung von Gebäuden, mit wenigstens einer mittels eines Klebeschaums (40) auf einem Untergrund (20) verklebten Dämmplatte (30), wobei die wenigstens eine Dämmplatte (30) durch wenigstens ein zusätzlich zu dem Klebeschaum (40) vorgesehenes, formstabiles Fixiermittel (10) in der gewünschten Position auf dem Untergrund (20) gehalten ist, wobei das wenigstens eine Fixiermittel (10) zwei winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander angeordnete Schenkel (1, 2) aufweist, wobei zum Fixieren der Dämmplatte (30) der erste Schenkel (1) an dem Untergrund (20) befestigt ist, und der zweite Schenkel (2) an einer Kantenfläche (30b) der Dämmplatte (30) befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Fixiermittel (10) an seinem zweiten Schenkel (2) wenigstens einen in Richtung des ersten Schenkels (1) gerichteten Dorn (2a) aufweist, welcher in die Kantenfläche (30b) der wenigstens einen Dämmplatte (30) eingreift und sich in der Kantenfläche (30b) verkrallt. Dämmsystem (100) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Dorn (2a) krallenartig gekrümmt ausgebildet ist. Dämmsystem (100) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Dorn (2a) und der zweite Schenkel (2) einstückig ausgebildet sind. Dämmsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass an dem zweiten Schenkel (2) eine Mehrzahl von Dornen (2a) vorgesehen ist. Dämmsystem (100) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mehrzahl von Dornen (2a) in Richtung des freien Endes des zweiten Schenkels (2) hintereinander und/oder nebeneinander, insbesondere matrixartig hintereinander und nebeneinander, angeordnet sind. Dämmsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (2) zusätzlich zu dem wenigstens einen Dorn (2a) wenigstens eine Öffnung, insbesondere zum Durchstecken eines Nagels, aufweist. Dämmsystem (100) nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dornen (2a) und Öffnungen in Richtung des freien Ende des zweiten Schenkels (2) und/oder quer dazu im Wechsel angeordnet sind. Dämmsystem (100) nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Schenkel (2) des wenigstens einen Fixiermittels (10) zusätzlich zu dem wenigstens einen Dorn (2a) durch wenigstens einen Nagel oder Stift an der Dämmplatte befestigt ist. Dämmsystem (100) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Nagel als Doppelnagel mit einer Durchsteckbegrenzung ausgebildet ist, wobei das eine angespitzte Nagelende gemeinsam mit dem wenigstens einen Dorn (2a) in die Kantenfläche (30b) der wenigstens einen Dämmplatte (30) eingesteckt ist und das andere angespitzte Nagelende in die Kantenfläche (30b) einer benachbarten Dämmplatte (30) eingesteckt ist. Dämmsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (1) des wenigstens einen Fixiermittels (10) mittels eines Klebemittels, insbesondere eines doppelseitig klebenden Klebebandes (1a) odereines hochviskosen Klebstoffes, speziell eines Gelklebers, am Untergrund (20) befestigt ist. Dämmsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel (1) des wenigstens einen Fixiermittels (10) mittels wenigstens eines mechanischen Befestigungsmittels, insbesondere eines Nagels oder einer Schraube, am Untergrund befestigt ist. Dämmsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dass in der mit dem zweiten Schenkel (2) verbundenen Kantenfläche (30b) der wenigstens einen Dämmplatte (30) eine Vertiefung (30b‘) für den zweiten Schenkel (2) vorgesehen ist, insbesondere derart, dass der zweite Schenkel (2) mit der Kantenfläche (30b) im Wesentlichen fluchtet. Dämmsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Dämmsystem (100) eine Mehrzahl von Dämmplatten (30) aufweist, wobei benachbarte Dämmplatten (30) bevorzugt mittels an ihren Längskantenflächen und/oder Querkantenflächen vorgesehenen Verbindungsmitteln, insbesondere Nut- und Federverbindungen, miteinander verbunden sind Verfahren zum Anbringen von wenigstens einer Dämmplatte (30) an einen Untergrund (20), umfassend die folgenden Schritte:

- Bereitstellen eines Klebeschaums (40),

- Aufbringen des Klebeschaums (40) auf eine zu verklebende Fläche (30a) der wenigstens einen Dämmplatte (30) und/oder auf den mit der Dämmplatte (30) zu verklebenden Untergrund (20),

- Inkontaktbringen der wenigstens einen Dämmplatte (30) mit dem Untergrund (20),

- Fixieren der jeweils zu verklebenden Dämmplatte (30) durch wenigstens ein Fixiermittel (10) auf dem Untergrund (20), wobei das Fixiermittel (10) zwei winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander angeordnete Schenkel (1 , 2) aufweist, und zum Fixieren der Dämmplatte (30) der erste Schenkel (1) an dem Untergrund (10) befestigt wird, und der zweite Schenkel (2) an der Dämmplatte (30) befestigt wird,

- Aushärten des zwischen der wenigstens einen Dämmplatte (30) und dem Untergrund befindlichen Klebeschaums(40), dadurch gekennzeichnet, dass das Fixiermittel (10) an seinem zweiten Schenkel (2) wenigstens einen in Richtung des ersten Schenkels (1) gerichteten Dorn (2a) aufweist, welcher beim Befestigen des zweiten Schenkels (2) an der wenigstens einen Dämmplatte (30) in eine Kantenfläche (30b) der wenigstens einen Dämmplatte (30) eingreift und sich in der Kantenfläche

(30b) verkrallt. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens einen Dämmplatte (30) an dem Untergrund (20) vorpositioniert wird und anschließend der zweite Schenkel (2) des wenigstens einen Fixiermittels (10) in die Kantenfläche (30b) der wenigstens einen Dämmplatte (30) eingedrückt wird, wobei sich der erste Schenkel (1) des wenigstens einen Fixiermittels (10) infolge der in Richtung des ersten Schenkels (1) gerichteten Form des wenigstens einen Dorns (2a) an den Untergrund (20) anlegt.

Description:
Dämmsystem und Verfahren zur Installation von Dämmplatten

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Dämmsystem, insbesondere zur Wärmedämmung von Gebäuden, mit wenigstens einer mittels eines Klebeschaums auf einem Untergrund verklebten Dämmplatte, wobei die wenigstens eine Dämmplatte durch wenigstens ein zusätzlich zu dem Klebeschaum vorgesehenes, formstabiles Fixiermittel in der gewünschten Position auf dem Untergrund gehalten ist, wobei das wenigstens eine Fixiermittel zwei winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander angeordnete Schenkel aufweist, wobei zum Fixieren der Dämmplatte der erste Schenkel an dem Untergrund befestigt ist, und der zweite Schenkel an einer Kantenfläche der Dämmplatte befestigt ist. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Anbringen von wenigstens einer Dämmplatte an einen Untergrund.

Derartige Dämmsysteme und entsprechende Verfahren zum Anbringen von Dämmplatten an einen Untergrund, insbesondere an eine Gebäudewand, kommen beispielsweise bei der Wärmedämmung von Gebäuden seit vielen Jahren mit großem Erfolg zum Einsatz. Auch werden derartige Dämmplatten zur Innendämmung eingesetzt. Ein Anwendungsbeispiel in dieser Hinsicht ist die Wand- oder Deckendämmung beispielsweise von Kellerräumen. Es ist auch möglich, derartige Dämmplatten im Zuge einer Fertigbauweise oder Holzrahmenbauweise vorzusehen. Dabei können die Dämmplatten insbesondere bereits vorgefertigt sein. Auch zur Sanierung oder Überdämmung von schadhaften Dämmsystemen kommen derartige Dämmplatten zum Einsatz.

Durch die auf dem Untergrund verklebten Dämmplatten wird insbesondere ein sogenanntes Wärmedämm-Verbundsystem (WDVS) geschaffen. Bei der Dämmung von Gebäuden mit Wärmedämm-Verbundsystemen an Alt- und Neubauten werden die Dämmplatten in der Regel mit mineralisch gebundenen bzw. mineralisch gebundenen und organisch vergüteten Klebemitteln der Bindemittelbasis Kalk / Zement am Untergrund verklebt. Die Klebemittel werden als Sackware oder in einem Silo zum Einsatzort (Baustelle oder industrielle Fertigung) angeliefert und dort vor der Verarbeitung mit Wasser gemischt. Das Mischen kann beispielsweise von Hand, mit einem Rührwerk oder mit Durchlauf- bzw. Zwangsmischern erfolgen.

Üblicherweise im Anschluss wird das Klebemittel in der Regel von Hand, seltener auch unter Verwendung einer Förderpumpe maschinell, auf die Dämmplatten aufgetragen. Danach erfolgt das Verkleben der Dämmplatten auf dem Untergrund, indem die Dämmplatten mit ihrer zu verklebenden Fläche mit dem Untergrund in Kontakt gebracht werden. Das Klebemittel vermittelt dabei den Kontakt zwischen den Dämmplatten und dem Untergrund. Gelegentlich wird der Kleber auch unter Verwendung einer Förderpumpe auf den Untergrund aufgespritzt. In diesem Fall werden die Dämmplatten in das nasse Kleberbett eingelegt. Anschließend wird das Klebemittel ausgehärtet.

Weitere Details zu den verwendeten Klebematerialien finden sich in der ebenfalls auf die Anmelderin zurückgehenden EP 1 640 521 A1 und EP 2 295660 A2 sowie in den einschlägigen Technischen Richtlinien und Normen.

Zu Beginn des Jahrtausends wurden allein in Deutschland jährlich zwischen 30 und 35 Mio. Quadratmeter Dämmplatten verklebt. Mit den bislang üblichen Verklebeverfahren müssen jährlich somit allein in Deutschland ca. 120 - 175 Mio. kg Klebemittel produziert, transportiert, in der Regel angemischt und verarbeitet werden.

Damit ist ein sehr hoher logistischer und zeitlicher Aufwand verbunden, der wiederum zu einem hohen Kostenaufwand führt. Hinzu kommt, dass die bekannten Klebemittel eine vergleichsweise lange Zeit zum Aushärten, beispielsweise durch Trocknung, benötigen. So sind vor einer möglichen Weiterbearbeitung eines WDVS, beispielsweise in Form von Schleifen oder Verdübeln und Armieren des Dämmstoffbelages, Wartezeiten von üblicherweise mindestens drei Tagen erforderlich. Dies vermindert die Produktivität der bekannten Verklebeverfahren.

Auf zahlreichen Untergründen, insbesondere bei auf Altbauten oder in Kellerräumen vorzufindenden Altanstrichen, besteht zudem bei zementhaltigen und/oder wasserbeinhaltenden bzw. wasserbasierten Klebern die Gefahr, dass unerwünschte Wechselwirkungen zwischen dem Klebemittel und dem Untergrund in Form einer Verseifung oder durch Aufweichen stattfinden. Beides kann zur Folge haben, dass ein Verlust der Verbundhaftung zwischen Kleber und Untergrund auftritt. Das WDVS weist somit ebenfalls eine mangelnde Verbundhaftung auf. Als Folge können hieraus Schäden am WDVS auftreten, die bis zu einem Verlust der Standsicherheit führen können. Die oben beschriebenen Probleme konnten bereits in zufriedenstellender Weise dadurch gelöst werden, dass als Klebemittel ein Klebeschaum eingesetzt wird. So beschreiben die bereits zitierten Druckschriften EP 1 640 521 A1 und EP 2 295660 A2 ein Dämmsystem und ein Verfahren, in dem Dämmplatten mittels Klebeschaum an einen Untergrund angebracht sind. Um in diesem Dämmsystem die Dämmplatten in der jeweils gewünschten Position relativ zum Untergrund präzise zu fixieren, wird die Verwendung eines Fixiermittels vorgeschlagen. Dieses Fixiermittel weist zwei winklig zueinander angeordnete Schenkel auf. Dabei wird zum Fixieren der Dämmplatte der erste Schenkel am Untergrund und der zweite Schenkel an der Dämmplatte befestigt. Nachteilig an diesem Dämmsystem ist allerdings, dass die Befestigung der Fixiermittel an den Dämmplatten in befriedigender Weise nur unter Zuhilfenahme zusätzlicher mechanischer Befestigungsmittel, beispielsweise Nägel etc., gelingt, was vor dem Hintergrund einer sehr großen Zahl einzusetzender Fixiermittel den Teileaufwand erhöht und die Handhabung erschwert.

Ausgehend von dem erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Dämmsystemen verbessertes Dämmsystem sowie ein Verfahren zum Anbringen von wenigstens einer Dämmplatte an einen Untergrund anzugeben, welches eine erleichterte Montage und gleichzeitig eine hochpräzise Ausrichtung der einzelnen Dämmplatten an dem Untergrund erlaubt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Dämmsystem, insbesondere zur Wärmedämmung von Gebäuden, mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 dadurch gelöst, dass das wenigstens eine Fixiermittel an seinem zweiten Schenkel wenigstens einen in Richtung des ersten Schenkels gerichteten Dorn aufweist, welcher in die Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte eingreift und sich in der Kantenfläche verkrallt.

Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Dämmsystems besteht darin, dass durch den an dem zweiten Schenkel des Fixierelementes vorgesehenen wenigstens einen Dorn eine besonders gute Verbindung mit der Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte erreicht wird. Diese wird durch eine Art Verkrallung des zweiten Schenkels des Fixierelementes in der Dämmplatte infolge der Ausrichtung des wenigstens einen Dornes in Richtung des ersten Schenkels erreicht. Durch diese Verkrallung werden besonders senkrecht zum Untergrund wirkende und von diesem weg gerichtete Kräfte besonders wirksam aufgenommen. Eine besonderer Vorteil besteht weiterhin darin, dass infolge der Ausrichtung des wenigstens einen Dorns bei der Montage des Dämmsystems dem Fixiermittel eine kontrollierte Bewegung auf den Untergrund aufgezwungen wird, sobald der zweite Schenkel in die Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte eingedrückt wird. Hierdurch wird die präzise Befestigung des Fixiermittels am Untergrund über seinen ersten Schenkel erleichtert.

Erfindungsgemäß ist das zusätzlich zu dem Klebeschaum vorgesehene wenigstens eine Fixiermittel formstabil. „Formstabil“ im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet hierbei, dass die winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander angeordneten Schenkel des Fixierelements im unbelasteten Zustand eine geometrisch definierte - beispielsweise plattenförmige - Form aufweisen. Hierdurch unterscheidet sich das erfindungsgemäß vorgeschlagene Fixiermittel beispielsweise von einfachen Klebestreifenabschnitten, welche aufgrund der Flexibilität ihres Materials auch im unbelasteten Zustand keine definierte Form aufweisen. Solche Klebestreifenabschnitte sind als einfach gestaltete, provisorische Fixiermittel zur Fixierung von Dämmplatten an einem Untergrund aus dem Stand der Technik seit langem bekannt.

Unter „zwei winklig zueinander angeordnete Schenkel“ im Sinne der Erfindung werden insbesondere zwei längliche Bauteile verstanden, die sich in einem Punkt treffen bzw. schneiden. Die Schenkel können beliebig ausgestaltet sein und Schenkel und Fixiermittel sind nicht auf eine bestimmte räumlich-körperliche Form wie etwa ein Winkelprofil, einen Winkelverbinder oder einen Verbindungswinkel beschränkt. Die Schenkel sind nicht auf eine räumlich-körperliche Form beschränkt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gibt das Merkmal „zwei winklig zueinander angeordnete Schenkel“ die geometrische Zuordnung der Schenkel zueinander vor, d.h. diese sollen winklig sein, d.h. die Schenkel müssen sich in einem Punkt treffen oder schneiden.

Nach einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der wenigstens eine Dorn krallenartig gekrümmt ausgebildet ist. Diese in seitlicher Ansicht an die Kralle eines Tieres erinnernde und somit der Natur nachgebildete Form des wenigstens einen Dornes ermöglicht eine besonders sichere Befestigung des zweiten Schenkels des Fixierelementes an der Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte. Um die Teilezahl im Dämmsystem wirksam zu reduzieren ist zudem besonders bevorzugt, dass der wenigstens eine Dorn und der zweite Schenkel einstückig ausgebildet sind. Beispielsweise kann das Fixierelement als Kunststoffspritzgussteil ausgebildet sein. Als Kunststoffmaterialien kommen insbesondere feste polymere Kunststoffe, wie beispielsweise Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Polyurethan (PU), Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM), oder ökologisches Holz, wie beispielsweise Fichte, Birke, Buche, oder verholzende Gräser, wie beispielsweise Bambus oder Wood- Polymer (Plastic)-Composite (WPG), Bambus-Polymer (Plastic)-Composite (BPC), oder robustes metallische Werkstoffe, wie beispielsweise Aluminium, Kupfer, Messing, Stahl, oder Kombinationen dieser Werkstoffe als Materialmix zum Einsatz. Es kann darüber hinaus auch vorgesehen sein, dass an der Verbindungskante der beiden Schenkel des Fixiermittels eine gewisse Materialschwächung vorgesehen ist, um in gewissen Grenzen eine Verschwenkbarkeit der Schenkel zueinander zu ermöglichen, was bei der Befestigung der Fixiermittel an der Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte einerseits und am Untergrund andererseits hilfreich sein kann.

Um die Befestigung des zweiten Schenkels an der Kantenfläche der Dämmplatte weiter zu verbessern, kann nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass an dem zweiten Schenkel eine Mehrzahl von Dornen vorgesehen ist. Dies kann insbesondere dann sinnvoll sein, wenn die Kantenfläche, in welche der bzw. die Dornen eingreifen, eine nicht vollständig ebene Oberfläche aufweist, etwa wenn Material lokal abgebrochen ist. Bevorzugt können die Dornen in Richtung des freien Endes des zweiten Schenkels hintereinander und/oder nebeneinander, insbesondere matrixartig hintereinander und nebeneinander, angeordnet sein.

Die Möglichkeit einer weiteren Verbesserung der Befestigung des zweiten Schenkels des Fixierelementes an der Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte ergibt sich dadurch, dass der zweite Schenkel des Fixierelementes zusätzlich zu dem wenigstens einen Dorn wenigstens eine Öffnung, insbesondere zum Durchstecken eines Nagels, aufweist. Hierbei wird bevorzugt, dass die Dornen und Öffnungen in Richtung des freien Endes des zweiten Schenkels und/oder quer dazu im Wechsel angeordnet sind.

Unter Ausnutzung dieser im zweiten Schenkel des Fixiermittels vorgesehenen wenigstens einen Öffnung kann bei dem erfindungsgemäßen Dämmsystem sodann vorgesehen sein, dass zwecks Optimierung der Befestigung des Fixiermittels an der Dämmplatte der zweite Schenkel des Fixiermittels zusätzlich zu dem wenigstens einen Dorn durch wenigstens einen Nagel oder Stift an der Dämmplatte befestigt ist, welcher in die Kantenfläche der Dämmplatte eingesteckt ist. Als Materialien für den wenigstens einen Nagel oder Stift können aus dem Stand der Technik bekannte Metall- oder Kunststoffwerkstoffe zum Einsatz kommen.

Nach einer weitergehenden Ausgestaltung der Erfindung kann zudem vorgesehen sein, dass der Nagel als Doppelnagel mit einer Durchsteckbegrenzung ausgebildet ist, wobei das eine angespitzte Nagelende gemeinsam mit dem wenigstens einen Dorn in die Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte eingesteckt ist und das andere angespitzte Nagelende in die Kantenfläche einer benachbarten Dämmplatte eingesteckt ist. Hierdurch wird neben einer optimierten Befestigung des zweiten Schenkels des Fixierelementes an der Kantenfläche der Dämmplatte zusätzlich die im Dämmsystem jeweils benachbarte Dämmplatte über ihre dem zweiten Schenkel des Fixiermittels zugewandte Kantenfläche sicher an diesem befestigt und damit am Untergrund fixiert. Die Durchsteckbegrenzung kann als Querstift oder als eine am Nagelschaft vorgesehene Materialverstärkung, insbesondere in Ringform, ausgebildet sein. Dabei kann die Durchsteckbegrenzung den Schaft des Doppelnagels in seiner Längserstreckung insbesondere hälftig oder in einem Verhältnis 1:2 teilen.

Selbstverständlich sind auch andere Teilungsverhältnisse denkbar.

Erfindungsgemäß wird das wenigstens eine Fixiermittel gemeinsam mit einem Klebeschaum als Klebemittel eingesetzt. Ein derartiger Schaum zeichnet sich durch eine gute Klebkraft aus. Durch den Einsatz bzw. die Verwendung von Klebeschaum kann das Verkleben der Dämmplatten mit dem Untergrund mit äußerst geringerem Kostenaufwand durchgeführt werden. So ist der Transport der Klebeschäume im Vergleich zu konventionellen Klebemitteln schneller und kostengünstiger möglich. Ein Anmischen der Klebemittel am Einsatzort entfällt ebenfalls, da die Klebeschäume bereits in ihrer für das Verkleben benötigten Zusammensetzung an den Einsatzort geliefert werden können. Die Verarbeitung des Klebeschaums ist somit schnell, sauber und einfach durchzuführen. Hinzukommt, dass der Klebeschaum schneller aushärtet als konventionelle Klebemittel, so dass eine schnelle Weiterbearbeitung des Wärmedämm-Verbundsystems möglich ist.

Mit einem Klebeschaum als Klebemittel entstehen außerdem keine in Bezug auf die Verbundhaftung nachteiligen Wechselwirkungen mit dem Untergrund. Es wird somit ein sicheres Verkleben und eine zuverlässige Verbundhaftung des Wärmedämm- Verbundsystems erreicht. Die Gefahr von Beschädigungen des WDVS ist erfindungsgemäß somit erheblich verringert. Außerdem werden durch den Einsatz eines Klebeschaums die Dämmeigenschaften des Wärmedämm-Verbundsystems gegenüber dem Stand der Technik verbessert.

Es ist gemäß der Erfindung grundsätzlich möglich, das Verarbeiten des Klebeschaums per Hand oder maschinell durchzuführen. Bei einer maschinellen Verarbeitung wird der Klebeschaum in der Regel über einen Schlauch auf die zu verklebenden Flächen gefördert.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann der Klebeschaum in komprimierter Form bereitgestellt werden. Der Klebeschaum expandiert in diesem Fall erst beim Austritt aus dem Aufbewahrungsbehälter und beim Aufträgen auf die zu verklebende Fläche vor Ort. Durch eine solche Ausgestaltung kann der logistische Aufwand weiter verringert werden, da das zu transportierende Volumen von Klebeschaum weiter verringert wird. In besonderer Weise geeignet sind dabei sogenannte "Ort-Schäume", die erst am Verwendungsort verarbeitet werden. Für eine besonders einfache Verarbeitung, und um die Nachexpansion des aufgebrachten Klebeschaums zu begrenzen, kann der Schaum insbesondere schwachexpandierend sein. Vorzugsweise weist er dabei eine maximale nachträgliche Schaumexpansion von 1 bis 30 %, insbesondere von 5 bis 20 %, speziell 8 bis 15 % auf. Unter „nachträglicher Schaumexpansion“ wird hier die Vergrößerung des Volumens des Klebeschaums, bestimmt ab dem Auftrag des Klebeschaums auf die zu verklebende Fläche bis zum vollständigen Aushärten des Klebeschaums, verstanden.

Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines Klebeschaums als Klebemittel besteht in seiner im Vergleich zu herkömmlichen Klebemitteln positiven Umweltbilanz. So werden bei den herkömmlichen Klebemitteln hauptsächlich mineralische Bindemittel, hier vor allem Portlandzemente und/oder Kalkhydrate, eingesetzt. Die Herstellung dieser Bindemittel ist sehr energieintensiv, da diese bei Temperaturen von 800 bis 1000 °C gebrannt werden. Als Energieträger werden aktuell noch fossile Brennstoffe wie Kohle und Gas verwendet. Durch diese Herstellungsverfahren werden große Mengen an Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt. Durch das beschriebene Klebeverfahren mit Klebeschaum und Fixierungsmittel können erhebliche Mengen an Kohlendioxid eingespart werden und somit kann ein Beitrag zur Dekarbonisierung der Umwelt geleistet werden. Der Klebeschaum kann dabei in besonders einfacher Weise über eine Trocknungszeit oder durch UV-Bestrahlung ausgehärtet werden.

Grundsätzlich können sämtliche bekannte Einkomponenten-Klebeschäume oder Mehr-, insbesondere Zweikomponenten-Klebeschäume eingesetzt werden. Insbesondere bei einer maschinellen Verarbeitung des Schaums kommen bevorzugt Zweikomponenten- Klebeschäume zum Einsatz.

Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung kann ein organischer Klebeschaum eingesetzt werden. Organische Klebeschäume zeichnen sich durch eine besonders gute Klebkraft und Verarbeitbarkeit aus. Bevorzugt wird ein Klebeschaum auf Basis von Polyurethan eingesetzt. Derartige PUR-Schäume werden in großen Mengen produziert und sind kostengünstig zu beschaffen. Außerdem weisen diese Schäume eine besonders gute Klebkraft und Verarbeitbarkeit auf.

Je nach den gewünschten Eigenschaften des Klebeschaums können jedoch auch andere Ein- oder Mehr-, insbesondere Zweikomponentenschäume, eingesetzt werden, beispielsweise auf Basis von Phenolharz (PF), Latex, Polyethylen, Polyester, Polyisocyanurat (PIR) etc.

Als zu verklebende Dämmplatten kommen grundsätzlich sämtliche bekannten Dämmplatten in Frage, die in Wärmedämm-Verbundsystemen oder anderen Dämmsystemen eingesetzt werden können. Dies gilt unabhängig von ihrer Güte (z.B. Festigkeit, Gewicht, Rohdichte, Lambda-Rechenwert, Farbe), der Schichtdicke oder dem Format (Länge und Breite), der Kantenausführung oder der Oberflächenbeschaffenheit. Beispielhaft für mögliche Plattenmaterialien genannt werden in dieser Hinsicht Expandierter Polystyrol-Hartschaum (EPS, Blockgeschäumt oder als Automatenware), Extrudierter Polystyrol-Hartschaum (XPS), Polyurethanschaum (PUR), Polyisocyanurat (PIR), Mineralwolle und Steinwolle (auch in Lamellenform), Mineralschaum (Kalzium-Silikat), Phenolharz (PF)-Hartschaum, Vakuum- Isolations-Paneele (VIP), Holzwolle, Holzweichfaser, Kork, Hanf, Schafswolle, etc. Darüber hinaus sind auch jegliche Kombinationen der Plattenmaterialien, beispielsweise in 2- oder mehrschichtiger Anordnung denkbar. Es ist dabei möglich, dass die Dämmplatten als Dampfbremse eine Beschichtung oder Kaschierung, insbesondere einseitig, beispielsweise aus Kunststoff oder Aluminium aufweisen. Selbstverständlich kann durch die Dämmplatten alternativ oder zusätzlich zur Wärmedämmung auch ein verbesserter Schalldämmwert erreicht werden.

Hinsichtlich des an dem Untergrund befestigten ersten Schenkels des Fixiermittels kann nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass der erste Schenkel des wenigstens einen Fixiermittels mittels eines Klebemittels, insbesondere eines doppelseitig klebenden Klebebandes oder eines hochviskosen Klebstoffes, speziell eines Gelklebers, am Untergrund befestigt ist. Als besonders geeignet erweisen sich hochviskose Klebstoffe, insbesondere Gelkleber. Hierbei zeigen Gelkleber auf Acrylatbasis besonders gute Gebrauchseigenschaften. Die hohe Kleberschichtdicke dieser Klebertypen von mehreren Millimetern ermöglicht exzellente Kleberesultate sowohl auf glatten als auch auf strukturierten Untergründen.

Um die Befestigung des ersten Schenkels des wenigstens einen Fixiermittels am Untergrund weiter zu verbessern, kann alternativ oder ergänzend zu dem Klebeschaum vorgesehen sein, dass der erste Schenkel mittels wenigstens eines mechanischen Befestigungsmittels, d.h. einer mechanischen Verankerung, insbesondere eines Nagels oder einer Schraube, am Untergrund befestigt ist. Soweit es sich bei dem Untergrund um einen harten, mineralischen Baustoff beispielsweise einer Gebäudewand aus Beton handelt, ist die Einbringung eines Dübels in den Untergrund in Kombination mit einer Schraube bevorzugt.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass in der mit dem zweiten Schenkel verbundenen Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte eine Vertiefung für den zweiten Schenkel vorgesehen ist, insbesondere derart, dass der zweite Schenkel mit der Kantenfläche im Wesentlichen fluchtet. Die Vertiefung kann insbesondere den Abmessungen des zweiten Schenkels entsprechen. Es ist ebenfalls denkbar, die Vertiefung mit anderen Abmessungen als denen des Schenkels zu versehen, wenn dies zweckmäßig erscheint. So ist es möglich, die Vertiefung über die gesamte Fläche der mit dem zweiten Schenkel zu befestigenden Kantenfläche der Dämmplatte vorzusehen. Auf diese Weise wird bei mehreren auf dem Untergrund verklebten Platten ein Spalt im Bereich der mit dem zweiten Schenkel zu befestigenden Kantenfläche der Dämmplatte erzeugt. Eine solche Ausgestaltung erlaubt eine flexible Anordnung einer Mehrzahl von Fixiermitteln. Durch das Vorsehen einer Vertiefung kann erreicht werden, dass der zweite Schenkel von der äußeren Oberfläche des Dämmsystems her im befestigten Zustand nicht sichtbar ist. Insbesondere wenn mehrere Dämmplatten verklebt werden, kann auf diese Weise trotz des zwischen den Kanten befindlichen zweiten Schenkels ein fugenloses Verkleben der Dämmplatten erfolgen. Es wird somit ein geschlossenes Fugenbild erreicht, so dass es nicht zu ungewollten Wärmeverlusten durch etwaige zwischen den Platten bestehende Fugen kommen kann. Sowohl das optische Erscheinungsbild als auch die technische Funktion des Dämmsystems können so verbessert werden.

Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Dämmsystem eine Mehrzahl von Dämmplatten, wobei benachbarte Dämmplatten bevorzugt mittels an ihren Längskanten und/oder Querkanten vorgesehenen Verbindungsmitteln, insbesondere Nut- und Federverbindungen, Stufenfalzen etc., miteinander verbunden sind. Alternativ können die Verbindungsmittel beispielsweise auch als Verzahnung der aneinander stoßenden Kantenflächen der Dämmplatten ausgebildet sein. Bei diesen kommen grundsätzlich sämtliche bekannten Verzahnungen in Frage, beispielsweise gezackte, gewellte, gerillte oder anders ausgebildete Verzahnungen. So wird der Aufbau des Wärmedämm-Verbundsystems weiter erleichtert und gleichzeitig der Zusammenhalt der Dämmplatten weiter verbessert.

Die eingangs genannte, der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung wird verfahrensmäßig mit einem Verfahren zum Anbringen von wenigstens einer Dämmplatte an einen Untergrund, umfassend die folgenden Schritte:

- Bereitstellen eines Klebeschaums,

- Aufbringen des Klebeschaums auf eine zu verklebende Fläche der wenigstens einen Dämmplatte und/oder auf den mit der Dämmplatte zu verklebenden Untergrund,

- Inkontaktbringen der wenigstens einen Dämmplatte mit dem Untergrund,

- Fixieren der jeweils zu verklebenden Dämmplatte durch wenigstens ein Fixiermittel auf dem Untergrund, wobei das Fixiermittel zwei winklig, insbesondere rechtwinklig, zueinander angeordnete Schenkel aufweist, und zum Fixieren der Dämmplatte der erste Schenkel an dem Untergrund befestigt wird, und der zweite Schenkel an der Dämmplatte befestigt wird,

- Aushärten des zwischen der wenigstens einen Dämmplatte und dem Untergrund befindlichen Klebeschaums, dadurch gelöst, dass das Fixiermittel an seinem zweiten Schenkel wenigstens einen in Richtung des ersten Schenkels gerichteten Dorn aufweist, welcher beim Befestigen des zweiten Schenkels an der wenigstens einen Dämmplatte in eine Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte eingreift und sich in der Kantenfläche verkrallt.

Für das erfindungsgemäße Verfahren gelten die vorstehend beschriebenen Ausgestaltungen sowie die damit verbundenen Vorteile entsprechend. Insbesondere handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren um ein einfach und sicher durchzuführendes Verfahren, welches den Aufbau eines Dämmsystems mit hoher Isolations- und Schutzwirkung ermöglicht.

Erfindungsgemäß ist die Reihenfolge der Verfahrensschritte nicht festgelegt. Dies gilt insbesondere für die Schritte des Aufbringens des Klebeschaums und des Inkontaktbringens der Dämmplatte mit dem Untergrund.

So kann der Klebeschaum vor dem Inkontaktbringen der zu verklebenden Fläche der Dämmplatte mit dem Untergrund auf eine zu verklebende Fläche der Dämmplatte und/oder auf den mit der Dämmplatte zu verklebenden Untergrund aufgebracht werden. Auf diese Art kann in an sich bekannter Form das Aufbringen des Klebeschaums in besonders einfacher Weise erfolgen.

Der Klebeschaum kann dabei zum Verkleben der Dämmplatten auf die jeweils zu verklebende Dämmplatte aufgetragen werden. Das Aufträgen kann beispielsweise gemäß der bekannten Randwulst-Punktmethode oder als Randwulst-Wulstmethode erfolgen. Anschließend wird die Dämmplatte mit ihrer zu verklebenden Fläche mit dem Untergrund in Kontakt gebracht. Es ist jedoch auch möglich, den Klebeschaum vor dem Inkontaktbringen der Dämmplatte mit dem Untergrund auf dem Untergrund aufzubringen. Natürlich ist es ebenfalls möglich, den Klebeschaum sowohl auf der Dämmplatte als auch auf dem Untergrund aufzubringen, um eine noch gleichmäßigere und vollständigere Verteilung des Klebeschaums zwischen Dämmplatte und Untergrund zu erreichen.

Durch eine Expansion bzw. Nachexpansion eines Klebeschaums kann es, wie bereits erwähnt, insbesondere zu einem unkontrollierten Abdrücken der Dämmplatten von dem Untergrund kommen. Dies wird erfindungsgemäß sicher dadurch vermieden, dass die Dämmplatte durch die Fixiervorrichtung in der gewünschten Position relativ zum Untergrund und zu den benachbarten Platten fixiert wird, so dass eine gegebenenfalls erfolgende Expansion bzw. Nachexpansion des Klebeschaums ausschließlich parallel zum Untergrund erfolgt.

Es ist auch denkbar, dass der Klebeschaum nach dem Inkontaktbringen der zu verklebenden Seite der Dämmplatte mit dem Untergrund auf eine zu verklebende Seite der Dämmplatte und/oder auf den mit der Dämmplatte zu verklebenden Untergrund aufgebracht wird. Die Dämmplatte befindet sich in diesem Fall bereits in ihrer für das Verkleben vorgesehenen Position auf dem Untergrund und wird durch die erfindungsgemäß verwendeten Fixiermittel am Untergrund fixiert. Der Klebeschaum wird also zwischen den Untergrund und die auf diesem bereits angeordnete Dämmplatte gebracht. Auf diese Weise kann ein vorzeitiges Aushärten des Klebeschaums sicher verhindert werden. Außerdem kann der Klebeschaum so sicher und präzise in der erforderlichen Menge aufgebracht werden. Bei dieser Ausgestaltung kann die Dämmplatte insbesondere mit Abstand auf dem Untergrund angebracht werden, was bei der Verwendung von Klebeschäumen sinnvoll ist. In den durch den Abstand zwischen der Dämmplatte und dem Untergrund gebildeten Raum kann dann der Klebeschaum gebracht werden.

Bei einem nach dem Inkontaktbringen der Dämmplatte mit dem Untergrund erfolgenden Aufbringen des Klebeschaums zwischen die Dämmplatte und den Untergrund stellt die Fixiervorrichtung sicher, dass die Dämmplatte vor dem Aufbringen des Klebeschaums positionsgenau und sicher auf dem Untergrund gehalten wird. Dabei verhindert die Fixiervorrichtung nach dem Aufbringen des Klebeschaums zwischen die Dämmplatte und den Untergrund in sicherer Weise ein Abdrücken der Dämmplatte durch eine Nachexpansion des Klebeschaums senkrecht zum Untergrund.

Um das Aufbringen des Klebeschaums zwischen die Dämmplatte und den Untergrund in einfacher Weise zu ermöglichen, kann der Klebeschaum mittels einer Injiziereinrichtung zwischen die zu verklebende Fläche der Dämmplatte und den Untergrund injiziert werden. Dazu kann der Klebeschaum beispielsweise über ein durch die Dämmplatte gestoßenes Spritzrohr gefördert werden. Werden mehrere Dämmplatten verklebt, kann das Injizieren des Klebeschaums auch durch zwischen benachbarten Dämmplatten vorgesehene Fugen erfolgen. Nach einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass die wenigstens einen Dämmplatte an dem Untergrund vorpositioniert wird und anschließend der zweite Schenkel des wenigstens einen Fixiermittels in die Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte eingedrückt wird, wobei sich der erste Schenkel des wenigstens einen Fixiermittels infolge der in Richtung des ersten Schenkels gerichteten Form des wenigstens einen Dorns an den Untergrund anlegt. Wie bereits vorstehend erwähnt, wird bei der Montage des Dämmsystems infolge der Ausrichtung des wenigstens einen Dorns dem Fixiermittel eine kontrollierte Bewegung in Richtung des Untergrunds aufgezwungen, sobald der zweite Schenkel in die Kantenfläche der wenigstens einen Dämmplatte eingedrückt wird. Hierdurch wird die präzise Befestigung des Fixiermittels am Untergrund über seinen ersten Schenkel erleichtert.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein Fixierelement für ein Dämmsystem zur Wärmedämmung von Gebäuden in Seitenansicht,

Fig. 2 das Fixierelement der Fig. 1 in perspektivischer Ansicht, und

Fig. 3a-3c Schritte eines Verfahrens zum Anbringen von wenigstens einer Dämmplatte an einen Untergrund.

Fig. 1 zeigt ein Fixiermittel 10 für ein Dämmsystem, insbesondere zur Wärmedämmung von Gebäuden. Das Fixiermittel 10 umfasst einen ersten Schenkel 1 und einen winklig, vorliegend rechtwinklig dazu angeordneten zweiten Schenkel 2. Das Fixiermittel 10 ist formstabil ausgebildet. Dies bedeutet, dass es auch im unbelasteten Zustand, in welchem es insbesondere nicht in ein Dämmsystem integriert ist, eine definierte geometrische Form, vorliegend die Form eines Winkelelements mit erstem und zweitem Schenkel 1,2, aufweist. Hierdurch unterscheidet sich das Fixiermittel 10 beispielsweise von einfachen Klebestreifenabschnitten, welche, wie aus dem Stand der Technik bekannt, regelmäßig zur Fixierung von Dämmplatten an einem Untergrund verwendet werden, was mit einer Reihe von Nachteilen verbunden ist. Hierzu ist das Fixiermittel 10 vorliegend als Spritzgussteil aus einem Kunststoffmaterial, insbesondere Polyethylen (PE), Polypropylen (PP), Polystyrol (PS), Polyvinylchlorid (PVC), Polyurethan (PU) oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) gefertigt.

Wie in Fig. 1 weiter erkennbar umfasst das Fixierelement 10 an seinem zweiten Schenkel 2 eine Mehrzahl in Richtung des ersten Schenkels 1 gerichteter Dorne 2a, welche, wie insbesondere in der perspektivischen Ansicht der Fig. 2 erkennbar, matrixartig in vier Reihen in Richtung des freien Endes des zweiten Schenkels 2 und drei Spalten quer dazu angeordnet sind. Insgesamt sind an dem zweiten Schenkel 2 des Fixierelementes 10 also 12 Dornen 2a angeordnet. Es versteht sich dabei, dass diese Anzahl ebenso wie ihre Anordnung am zweiten Schenkel 2 variieren kann. So können die Dornen 2a anstatt in einer Matrixanordnung beispielsweise auch zueinander versetzt angeordnet sein (hier nicht dargestellt). Die Dornen 2a sind einstückig mit dem zweiten Schenkel 2 und damit mit dem gesamten Fixiermittel 10 ausgebildet.

Die Dornen 2a selbst weisen eine gebogene Form auf, welche einer Tierkralle nachempfunden ist. Durch dieses bionische Prinzip, d.h. durch Übernahme einer von der Natur vorgegebenen Form in eine technische Anwendung, wird eine besonders gute Befestigung des zweiten Schenkel 2 des Fixierelementes 10 an einer Kantenfläche 30b einer Dämmplatte 30, quasi eine Verkrallung, erreicht.

Wie wiederum in Fig. 1 erkennbar, umfasst der erste Schenkel 1 des Fixiermittels 10 auf seiner Außenseite eine Klebeschicht in Form einer Schicht eines hochviskosen Klebers 1a, insbesondere eines Gelklebers auf Acrylatbasis. Alternativ kann die Außenseite des ersten Schenkels 1 mit doppelseitigem Klebeband versehen sein. Über den hochviskosen Kleber 1a kann der erste Schenkel 1 des Fixiermittels 10 auf einem Untergrund aufgeklebt werden.

Die Fig. 3a-3c zeigen Schritte eines Verfahrens zum Anbringen einer Dämmplatte 30 an einen Untergrund 20. In dem in Fig. 3a dargestellten Schritt ist ein Wulst oder Batzen eines Klebeschaums 40 auf die zu verklebende Seite 30a der Dämmplatte 30 aufgebracht. Mit dieser Seite 30a voraus wird die Dämmplatte 30 an den Untergrund 20 herangeführt und am Untergrund 20 vorpositioniert, wobei der Wulst bzw. Batzen des Klebeschaums 40 mit dem Untergrund 20 in Kontakt gebracht wird. Sodann wird, wie in Fig. 3b gezeigt, das vorstehend beschriebene Fixierelement 10 an die eine Kantenfläche 30b der Dämmplatte herangeführt (s. Pfeil in Fig. 3b), wobei der erste Schenkel 1 des Fixiermittels 10 mit seiner Außenseite und der darauf vorgesehenen Klebeschicht 1a dem Untergrund 20 zugewandt ist und der zweite Schenkel 2 mit der Mehrzahl der Dornen 2a auf eine in der Kantenfläche 30b vorgesehene Vertiefung 30b‘, deren Tiefe ungefähr der Dicke des zweiten Schenkels 2 entspricht, ausgerichtet wird.

In Fig. 3c ist schließlich dargestellt, dass der zweite Schenkel 2 des Fixiermittels 10 in die Vertiefung 30b‘ der Kantenfläche 30b des Dämmplatte 30 eingedrückt ist, wobei sich sämtliche Dornen 2a des zweiten Schenkels 2 in die Kantenfläche 30b an deren Vertiefung 30b‘ verkrallen und somit für eine besonders sichere Befestigung des Fixiermittels 10 an der Dämmplatte 30 sorgen. Aufgrund der auf die Dicke des zweiten Schenkels 2 des Fixiermittels 10 abgestimmten Tiefe der Vertiefung 30b‘ fluchtet die Oberseite des zweiten Schenkels 2 mit der nicht vertieften Kantenfläche 30b der Dämmplatte 30, so dass eine weitere Dämmplatte (nicht dargestellt in Fig. 3c) mit ihrer entsprechenden Kantenfläche spaltfrei an der Dämmplatte 30 angesetzt werden kann.

Beim Eindrücken des zweiten Schenkels 2 des Fixiermittels 10 in die Vertiefung 30b‘ der Kantenfläche 30b des Dämmplatte 30 sorgt die spezielle Ausrichtung der Dornen 2a für eine Relativbewegung der am Untergrund vorpositionierten Dämmplatte 30 auf den Untergrund 20 zu. Zusätzlich kann die Dämmplatte noch an den Untergrund 20 soweit angedrückt werden, dass der erste Schenkel 1 des Fixiermittels 10 mit seiner Klebeschicht 1a mit dem Untergrund 10 in Kontakt kommt und mit diesem verklebt wird. Hierdurch wird die Dämmplatte 30 sicher und präzise am Untergrund fixiert, bis der Klebeschaum 40 ausgehärtet ist. Beim Andrücken der Dämmplatte 30 an den Untergrund 20 wird der Klebeschaumwulst 40 bzw. -batzen komprimiert, wobei er parallel zum Untergrund 20 ausweichen kann, wie in Fig. 3c dargestellt.