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Patent Searching and Data


Title:
IRRIGATION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/223834
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an irrigation system for vertical plant growing systems. The irrigation system comprises at least one water storage container (1) arranged vertically above the vegetation body (4), at least one water-carrying, capillary active element (2) disposed in the water storage container (1) and projecting out of it and projecting into the vegetation body (4). Another subject matter of the invention relates to a vegetation body (4) that can be vertically planted and has an irrigation system.

Inventors:
LASAK KRZYSZTOF (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/060872
Publication Date:
October 27, 2022
Filing Date:
April 25, 2022
Export Citation:
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Assignee:
LASAK KRZYSZTOF (DE)
SIEMSEN MICHAEL (DE)
International Classes:
A01G9/02; A01G27/04
Foreign References:
KR20110073913A2011-06-30
NL2014312B12016-10-13
FR1503197A1967-11-24
DE102013107786A12014-06-18
DE102013109821A12015-03-12
DE102018129987A12020-05-28
EP3337922A12018-06-27
Attorney, Agent or Firm:
CPW GMBH (DE)
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Claims:
Bewässerungssystem

Ansprüche:

1. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung aufweist mindestens einen vertikal über einem Vegetationskörper (4) angeordneten Wasservorratsbehälter (1), mindestens einen darin angeordneten kapillaraktiven Wasserleiter (2), der aus dem Wasservorratsbehälter (1) herausragt und in den Vegetationskörper (4) hineinragt.

2. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach Anspruch 1 , wobei der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter (2) eine Länge aufweist, die weniger als einem Drittel der Länge eines Vegetationskörper (4) entspricht.

3. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach Anspruch 1 , wobei der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter (2) eine Länge aufweist, die der Länge eines Vegetationskörper (4) entspricht.

4. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter (2) eine Breite aufweist, die der Breite eines Vegetationskörpers (4) entspricht.

5. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei wenigstens ein Teilbereich des mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiters (2) weder in einen Vegetationskörper (4) noch in den mindestens einen Wasservorratsbehälter (1) hineinragt.

6. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter (2) ein geotextiles Vlies mit einer Grammatur von 50 bis 2500 g / m2 ist.

7. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter (2) eine Grammatur von vorzugsweise 800 g/m2 aufweist.

8. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Wasservorratsbehälter (1) und zumindest teilweise der mindestens eine kapillaraktiver Wasserleiter (2) mit einer Schutzblende (3) abgedeckt sind.

9. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach Anspruch 8, wobei die Schutzblende (3) beweglich an der Vorrichtung zur Bewässerung (8) und/oder einem Vegetationskörper (4) vorgesehen ist.

10 Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung zur Bewässerung (8) eine Auffangschale für das überschüssige Bewässerungsfluidum (5) aufweist.

11. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach Anspruch 10, wobei die Vorrichtung zur Bewässerung eine Pumpe aufweist, die das Bewässerungsfluidum (5) aus der Auffangschale in den mindestens einen Wasservorratsbehälter (1) pumpt. 12. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter (2) ein einstückiges Textilmaterial ist, dessen beiden Enden des Textilmaterials miteinander verbunden sind.

13. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der mindestens eine Wasservorratsbehälter (1) und/oder die Schutzblende (3) und/oder der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter (2) von der Vorrichtung zur Bewässerung (8) und/oder von einem Vegetationskörper (4) reversible entfernbar sind.

14. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach Anspruch 13, wobei die Entfernung der entfernbaren Teile durch eine horizontale Bewegung der entfernbaren Teile parallel zur Breitenerstreckung eines Vegetationskörpers (4) erfolgt.

15. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Vorrichtung (8) mindestens eine kapillaraktive Brücke (6) aufweist, mit der ein weiterer Vegetationskörper (4') mittels der Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) bewässerbar ist.

16. Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach Anspruch 15, wobei die mindestens eine kapillaraktive Brücke (6) außerhalb der Vegetationskörper (4, 4') angeordnet ist oder zumindest teilweise innerhalb eines Vegetationskörpers (4, 4') angeordnet ist.

17. Vertikal bepflanzbarer Vegetationskörper aufweisend eine Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünungen (8) nach einem der Ansprüche 1 bis 16.

Description:
Bewässerungssystem

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bewässerungssystem für Vertikalbegrünungen in und außerhalb von Gebäuden, bestehend aus mindestens einem Wasservorratsbehälter und einem neuartigen Wasserführungssystem. Das neuartige Bewässerungssystem ist sowohl für wand/fassadengebundene Begrünungen als auch für freistehende Vertikalbegrünungen, z. B. als Raumteiler geeignet.

Die Begrünung von Bauwerksoberflächen hat insbesondere hinsichtlich der Installation von horizontalen Begrünungssystemen aus gestalterischer wie stadtklimatischer Sicht eine weite Verbreitung erlangt. Der Aufbau der Wachstumstragschicht und die natürlichen Niederschlagsmengen und deren Verteilung in der Vegetationsperiode erlauben es oft, Vegetationssysteme ohne zusätzliche Bewässerung lebensfähig zu erhalten. Der vertikalen Begrünung am Bauwerk sind jedoch häufig Grenzen gesetzt, da sie sich ohne eine dauerhaft stabile Bewässerung als nicht ausreichend lebensfähig erweisen.

Unter den Bewässerungssystemen sind vor allem schlauchgebundene Systeme bekannt, bei denen die Wasserverteilung und -dosierung durch Tröpfchenbewässerung erreicht wird. In DE102013107786 wird ein solches Bewässerungssystem beschrieben. In der Praxis erweisen sich solche Systeme häufig als störanfällig. Die Verstopfung einzelner Bewässerungsdüsen führt zu einer Unterversorgung der Vegetation bis hin zum Totalausfall in den betreffenden darunterliegenden vertikalen Vegetationssegmenten. Zudem kann die Druckverteilung in den Bewässerungsschläuchen zu erheblichen Unterschieden in der Wasserdosierung je Flächeneinheit und damit auch zu einem nicht einheitlichen Wuchsbild führen.

In DE102013109821 wird vorgeschlagen, die Bewässerung für die Vertikalbegrünung über ein sich auf und ab bewegendes Düsenrohr zu realisieren. Ähnlich aufwendig ist ein in DE102018129987 beschriebenes Bewässerungssystem, bei dem die zu bewässernde Vegetation in mehrere vertikal übereinander liegende Abschnitte geteilt und jedem Abschnitt ein separater Wasserspeicher mit bis in den Vegetationsträger hinein verrohrten Düsen zugeordnet ist. Beide Systeme sind extrem material- und kostenaufwendig.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Bewässerungssystem für Vertikalbegrünungen vorzuschlagen, das sich durch eine einfache Bauweise auszeichnet und zudem eine hohe Betriebssicherheit aufweist. Die Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.

Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung zur Bewässerung von Vertikalbegrünung mindestens einen vertikal über einem Vegetationskörper angeordneten Wasservorratsbehälter auf und mindestens einen-m- darin angeordneten kapillaraktiven Wasserleiter. Der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter ragt aus dem Wasservorratsbehälter heraus und in den Vegetationskörper hinein. Folglich befindet sich das Wasserreservoir zur Bewässerung über dem Vegetationskörper.

Obwohl in der Beschreibung die Begriffe Bewässerung, Wasserbehälter und Wasserleiter verwendet werden, soll klargestellt sein, dass auch jedes andere Medium als Wasser, das die gleiche Aufgabe erfüllen kann, mit eingeschlossen ist. Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bewässerung von vertikalen Pflanzsystemen - sogenannte Vegetationskörper. Hierbei soll die Vorrichtung zur Bewässerung auf beliebige Vegetationskörper anbringbar gestaltet und so flexibel für unterschiedliche Vegetationskörper nutzbar sein. So wird beispielsweise auch das Nachrüsten eines bereits vorhandenen Vegetationskörpers mit der Vorrichtung zur Bewässerung möglich.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Vegetationskörper mit einer Vorrichtung zur Bewässerung, wobei hier die Vorrichtung zur Bewässerung fest oder reversibel mit dem Vegetationskörper verbunden vorgesehen ist.

Die nachfolgenden Ausführungen sollen daher sowohl für den ersten als auch für den zweiten Aspekt der Erfindung gelten.

Vorzugsweise weist die Vorrichtung zur Bewässerung nur einen einzigen Wasservorratsbehälter auf. Sofern eine Mehrzahl von Wasservorratsbehälter innerhalb der Vorrichtung zur Bewässerung vorgesehen ist, sind die Wasservorratsbehälter vorzugsweise in einer Höhe innerhalb der Vorrichtung zur Bewässerung vorgesehen.

Vorzugsweise wird ein einziger kapillaraktiver Wasserleiter für die Vorrichtung zur Bewässerung verwendet. In einem Ausführungsbeispiel kann die Vorrichtung zur Bewässerung jedoch auch eine Mehrzahl von kapillaren Wasserleitern aufweisen. Beispielsweise kann der Vegetationskörper als Raumteiler vorgesehen sein, wobei beide Längsflächen des Raumteils unterschiedlich begrünt werden sollen. In einem solchen Fall kann es von Vorteil sein, unterschiedliche kapillaraktive Wasserleiter für die Längsflächen zu wählen, wenn die jeweils ausgewählten Pflanzen auf jeder Längsseite einen unterschiedlichen Wasserbedarf haben. Bei einer Bepflanzung mit Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf wird für diese Längsseite beispielsweise ein kapillaraktiver Wasserleiter mit einem hohen Kapillareffekt (saugstark) gewählt. Bei einer Bepflanzung der anderen Längsseite mit Pflanzen mit einem geringen Wasserbedarf wird für diese Seite ein kapillaraktiver Wasserleiter mit einem geringen Kapillareffekt (geringe saugstärke) gewählt. In vorteilhafter Weise ist somit die Vorrichtung zur Bewässerung flexible an die Bepflanzung eines Vegetationskörpers anpassbar.

In einer Ausführung der Vorrichtung zur Bewässerung weist der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter eine Länge auf, die weniger als ein Drittel der Höhe (Länge in vertikaler Richtung) des Vegetationskörper entspricht. So kann der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter so angeordnet werden, dass er von oben weniger als zu einem ersten Drittel der Höhe eines Vegetationskörper in den Vegetationskörper hineinragt. Hiermit ist gemeint, dass der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter lediglich ein kurzes Stück in den Vegetationskörper hineinreicht und dort innerhalb des Vegetationskörpers beispielsweise mit dem Pflanzensubstrat (Vliesmatte, Faltenvlies) in Kontakt steht. Beispielsweise kann der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter lediglich 5 bis 10 cm, vorzugsweise 3 bis 15 cm, besonders bevorzugt 2 bis 30 cm und ganz besonders bevorzugt 1 bis 70 cm lag sein. Der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter ragt in den Vegetationskörper hinein, wenn zumindest ein Teilbereich des kapillaraktiven Wasserleiters über die Seitenränder des Vegetationskörpers in den Vegetationskörper hinein verlaufen. Sofern der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter nur in der geforderten Art in den Vegetationskörper hineinreicht ist es vorteilhaft möglich den kapillaraktiven Wasserleiter ohne Beschädigung der Begrünung oder des Substrats der Begrünung auszuwechseln. Als Substrat und/oder als kapillaraktiver Wasserleiter kann beispielsweise das Material eingesetzt werden, das in dem europäischen Patent EP 3337922 beschrieben wurde, welches hiermit als Referenz eingeführt wird. In einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung weist der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter eine Länge auf, die der Länge des Vegetationskörper in vertikaler Richtung entspricht. Hierdurch kann der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter über die gesamte Länge des Vegetationskörpers innerhalb des Vegetationskörpers verlaufen. In einer Ausführungsform der Vorrichtung ist der kapillare Wasserleiter dabei so gewählt, dass er nicht nur als kapillaraktiver Wasserleiter, sondern auch als Substrat für die Pflanzen dient. Hierdurch entsteht ein einfacher Aufbau, wodurch insbesondere das spätere Recycling vereinfacht wird (weniger Materialkomponenten).

In einer Ausführung der Vorrichtung zur Bewässerung weist der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter eine Breite auf, die der Breite des Vegetationskörpers entspricht, wobei der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter über die gesamte Breite des Vegetationskörpers mit der gesamten Breite des mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiters in den Vegetationskörper hineinragt. Hierdurch kann vorteilhaft eine Wasserabgabe über die gesamte Breite des Vegetationskörpers durch den mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiter erreicht werden. Eine gleichmäßige Wasserverteilung wird hierdurch erleichtert und muss nicht oder nur geringer über das Substrat erfolgen. Vorteilhaft ist so die Anforderung an das Substrat (Pflanzsubstrat) geringer, da das Substrat nicht für eine flächige über die Breite des Vegetationskörpers erstreckende Wasserverteilung sorgen muss. Da vorteilhaft darüber hinaus die vertikale Wasserverteilung durch die Schwerkraft vereinfacht wird, kann auch ein Substrat gewählt werden, was selber kaum oder nur geringe kapillare Eigenschaften aufweist. Hierdurch ist die Auswahl des Substrates vergrößert und kann stärker auf die Wurzeleigenschaften der Pflanzen und dessen Halt im Substrat ausgerichtet werden.

Vorzugsweise ist der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter sowohl in seiner Länge als auch in seiner Breite an einen Vegetationskörper anpassbar. Beispielsweise kann der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter so beschnitten werden, dass er in Länge und Breite zum Vegetationskörper und der Anwendung passt. Die Nachrüstung eines bereits vorhandenen Vegetationskörpers mit der Vorrichtung zur Bewässerung ist so unkompliziert möglich.

In einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung ist der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter in der Vorrichtung zur Bewässerung so angeordnet, dass wenigstens ein Teilbereich des mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiters weder in einen Vegetationskörper noch in den mindestens einen Wasservorratsbehälter hineinragt. Hierunter soll verstanden werden, dass der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter einen Teilbereich aufweist, der frei ist und nicht innerhalb des Wasservorratsbehälter und nicht innerhalb eines Vegetationskörpers liegt. Dieser freie Teilbereich des mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiters kann jedoch durch eine Schutzblende abgedeckt sein. Dadurch, dass ein Teilbereich des mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiters nicht innerhalb des Wasservorratsbehälters und eines Vegetationskörpers angeordnet ist, ist es möglich, die Vorrichtung zur Bewässerung einfach auf Funktionsfähigkeit zu überprüfen, indem der Feuchtigkeitsgrad des mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiters geprüft wird. Hierdurch ist eine einfache Überprüfung möglich und beispielsweise eine Entleerung des Wasservorratsbehälters feststellbar, ohne dass von oben der Füllstand überprüft werden muss. Weiterhin vorteilhaft kann über den freien Teilbereich des mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiters auch eine Düngung der Bepflanzung erfolgen indem das Düngungsmedium (Nährsubstrat) in flüssiger Form auf diesen freien Teilbereich aufgebracht wird. So muss das Düngungsmedium nicht in den mindestens einen Wasservorratsbehälter eingefügt werden, wo es unter Umständen länger verbleibt und es beispielsweise zu einem stärkeren Wachstum von Algen im Wasservorratsbehälter kommen kann. Vorzugsweise ist der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter ein geotextiles Vlies mit einer Grammatur von 50 bis 2500 g/m 2 , noch bevorzugt von 800 g/m 2 In einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung zur Bewässerung mindestens zwei kapillaraktive Wasserleiter auf, wobei die mindestens zwei kapillaraktiven Wasserleiter eine zueinander unterschiedliche Grammatur aufweisen. Vorzugsweise können die zueinander unterschiedlichen kapillaraktiven Wasserleiter auf unterschiedlichen Längsseiten eines Vegetationskörpers angeordnet werden, so dass die unterschiedlichen Längsseiten eines Vegetationskörpers mit Pflanzen mit unterschiedliche Wasserbedarf bepflanzbar werden.

In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung weist die Vorrichtung zur Bewässerung eine Schutzblende auf und der mindestens eine Wasservorratsbehälter und zumindest teilweise der mindestens eine kapillaraktiver Wasserleiter sind durch die Schutzblende abgedeckt. Die Schutzblende kann vorteilhaft verhindern, dass Tiere oder Verschmutzungen den mindestens einen Wasservorratsbehälter oder den freiliegenden Teil des mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiters verunreinigen. Es kann so beispielsweise vorteilhaft verhindert werden, dass im mindestens einem Wasservorratsbehälter beispielsweise Mückenlarven heranwachsen.

In einerweiteren Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung ist die Schutzblende beweglich an einem Vegetationskörper vorgesehen. Beweglich meint in diesem Zusammenhang, dass die Schutzblende relativ zu einem Vegetationskörper reversibel bewegt werden kann. In einer Ausführungsform ist die Schutzblende so ausgebildet, dass eine Art geschlossene Haube über dem Wasservorratsbehälter bis zum Vegetationskörper entsteht, so dass eine Verschmutzung oder eine ungewünschte Manipulation des Bewässerungsmediums verhindert werden kann. Durch die reversibel bewegliche Ausführung der Schutzblende ist jedoch eine Wartung und Auffüllung der Vorrichtung (Wasservorratsbehälter) unkompliziert möglich.

In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung weist die Vorrichtung zur Bewässerung eine Auffangschale auf, die am Fuße eines Vegetationskörpers anordbar ist oder auf der ein Vegetationskörper steht. Die Auffangschale kann das überschüssige Bewässerungsfluidum (Bewässerungsmedium) der Vorrichtung zur Bewässerung auffangen. Vorzugsweise ist die Form der Auffangschale der Form der Schutzblende angepasst, so dass ein einheitlicher Gesamteindruck entsteht.

In einer Ausführungsform bildet die Schutzblende und die Auffangschale zusammen mit Blenden an der Längsseite eines Vegetationskörpers einen Rahmen, so dass die Vorrichtung zur Bewässerung als Rahmen um einen Vegetationskörper anordbar ist.

In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung weist die Vorrichtung zur Bewässerung mindestens eine Pumpe auf, die das Bewässerungsfluidum aus der Auffangschale in den Wasservorratsbehälter (zurück oder erstmals hinein) pumpt. Hierdurch kann ein Bewässerungskreislauf gebildet werden, so dass der Wasservorratsbehälter seltener nachgefüllt und die Auffangschale nicht oder selten gelehrt werden muss. Vorzugsweise ist die Pumpe in der Auffangschale positioniert und leitet das Bewässerungsmedium über ein Schlauchsystem, das innerhalb eines Vegetationskörpers oder außerhalb eines Vegetationskörpers verläuft, zurück in den Wasservorratsbehälter. Ein Schlauchsystem, das außerhalb eines Vegetationskörper verläuft, ist bevorzugt innerhalb der Blenden an der Längsseite des Vegetationskörpers angeordnet und daher für einen Betrachter des Vegetationskörpers nicht sichtbar. In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung ist der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter ein einstückiges Textilmaterial, dessen beiden Enden miteinander verbunden sind. Ein einstückiges Textilmaterial liegt vor, wenn das Textilmaterial nicht aus einer Mehrzahl von Teilstücken besteht, die beispielsweise durch Vernähung und/oder Verklebung zu einem Textilmaterial zusammengefügt wurden. Ein einstückiges Textilmaterial ist beispielsweise ein Vliesmaterial aus einem Stück. Vorzugsweise sind die beiden Enden des einstückigen Textilmaterials mittels Vernähung miteinander verbunden. Durch die Verbindung entsteht eine Art Schlaufe, die durch den Wasservorratsbehälter und zumindest Teilbereich eines Vegetationskörpers verlaufen kann.

In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung ist der mindestens eine Wasservorratsbehälter und/oder die Schutzblende und/oder der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter aus der Vorrichtung zur Bewässerung reversible entfernbar. Reversibel entfernbar meint dabei, dass die entsprechenden Teile der Vorrichtung aus der oder von der Vorrichtung entnehmbar sind, ohne dass die Vorrichtung dabei zerstört wird und die entsprechenden (neuen) Teile auch ohne eine Zerstörung der Vorrichtung wieder in die Vorrichtung einführbar sind.

Vorzugsweise ist auch die gesamte Vorrichtung zur Bewässerung und/oder der mindestens eine Wasservorratsbehälter und/oder die Schutzblende und/oder der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter reversibel von einem Vegetationskörper entfernbar.

In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung ist die Entfernung der entfernbaren Teile durch eine horizontale Bewegung der entfernbaren Teile parallel zur Breitenerstreckung eines Vegetationskörpers möglich. Vorzugsweise werden die zu entfernen Teile also parallel zur Breitenerstreckung des Vegetationskörpers verschoben und können so von der Vorrichtung entfernt werden. Der Vegetationskörper kann hierfür Führungsschienen am Gehäuse des Vegetationskörpers aufweisen, die eine Entfernung vereinfachen.

In einer anderen Ausführungsform können die entfernbaren Teile auch mittels Klettverbindung und/oder magnetischer Verbindung mit einem Vegetationskörper verbunden vorgesehen sein.

In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung weist die Vorrichtung mindestens eine kapillaraktive Brücke auf. Unter einer kapillaraktiven Brücke soll ein kapillaraktiver Wasserleiter verstanden werden, mittels dessen Hilfe Bewässerungsmedium transportiert werden kann. Vorzugsweise besteht die mindestens eine kapillaraktive Brücke aus einem Textilmaterial und besonders bevorzugt aus einem geotextilen Vliesmaterial. In einer Ausführungsform weist das geotextile Vliesmaterial der mindestens einen kapillaraktiven Brücke eine Grammatur von 50 bis 2500 g/m 2 , bevorzugter von 800 g/m 2 auf. In einer besonderen Ausführungsform besteht die mindestens eine kapillaraktive Brücke aus dem gleichen geotextilen Vliesmaterial wie der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter. Mit der mindestens einen kapillaraktiven Brücke ist es vorteilhaft möglich, mit nur einer einzigen Vorrichtung zur Bewässerung eine Mehrzahl von Vegetationskörpern zu bewässern. Die unterschiedlichen Vegetationskörper können dabei vertikal untereinander und/oder horizontal nebeneinander angeordnet sein. So ist es vorteilhaft möglich die Vertikalbepflanzung nach Belieben flächig räumlich auszudehnen oder zu verringern durch die einfache Anbringung oder Demontage weiterer Vegetationskörper. Durch die Verwendung eines Textilmaterials als kapillaraktive Brücke ist die kapillaraktive Brücke besonders flexibel und biegsam, so dass auch eine Anordnung von Vegetationskörpern in Kurven und Krümmungen zueinander möglich wird, wobei vorzugsweise die kapillaraktiven Brücken vertikal untereinander angeordnete Vegetationskörper miteinander verbindet. In einem solchen Fall kann die Vorrichtung zur Bewässerung an einem leicht zugänglichen Vegetationskörper vorgesehen werden, wohingegen die übrigen Vegetationskörper beliebig darum verteilt anordbar sind. Es ergibt sich folglich ein großer Gestaltungsspielraum bei der Anordnung der Vegetationskörper mit designtechnisch vielen Möglichkeiten (beispielsweise sind so auch vertikal begrünte, geschwungene Raumteiler möglich).

In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung mit mindestens einer kapillaraktiven Brücke ist die mindestens eine kapillaraktive Brücke außerhalb der Vegetationskörper angeordnet. Die mindestens eine kapillaraktive Brücke kann beispielsweise unterhalb eines ersten Vegetationskörpers angeordnet sein (beispielsweise in einer Auffangschale des ersten Vegetationskörpers) und oberhalb eines weiteren Vegetationskörpers, ohne dass die mindestens eine kapillaraktive Brücke oder Teilbereiche der mindestens einen kapillaraktiven Brücke in einen den Vegetationskörper hineinreicht. In dieser Ausführungsform wird das Bewässerungsmedium, das den ersten Vegetationskörper verlassen hat, durch die mindestens eine kapillaraktive Brücke vorzugsweise oberhalb des weiteren Vegetationskörpers geführt, wo das Bewässerungsmedium dann beispielsweise in den weiteren Vegetationskörper hineintropfen oder fließen kann. Je nach Ausgestaltung des weiteren Vegetationskörpers ist es selbstverständlich auch möglich, dass die mindestens eine kapillaraktive Brücke das Bewässerungsmedium zum unteren Bereich eines weiteren Vegetationskörpers führt (beispielsweise in die Auffangschale des weiteren Vegetationskörpers), sofern der weitere Vegetationskörper zur Aufnahme von Bewässerungsmedium von unten geeignet ist (beispielsweise dadurch, dass das Substrat (beispielsweise Faltenvlies, Faltenmatte) des weiteren Vegetationskörpers kapillaraktiv ist und in die Auffangschale des weiteren Vegetationskörpers hineinreicht). Bei einer Ausgestaltung der mindestens einen kapillaraktiven Brücke in der Form, dass die mindestens eine kapillaraktive Brücke nicht in die Vegetationskörper hineinreicht, bleibt die Verbindung unterschiedlicher Vegetationskörper an die Vorrichtung zur Bewässerung durch die kapillaraktive Brücke besonders flexibel. Ein Austausch einer Brückenverbindung kann unkompliziert ohne einen Eingriff in einen Vegetationskörper erfolgen. Bei einer großflächigen vertikalen Begrünung beispielsweise können zwei oder mehr Vorrichtungen zur Bewässerung vorgesehen sein, die durch die Wahl unterschiedlicher kapillaraktiver Wasserleiter unterschiedlich stak bewässern. Ein Anschluss eines neuen Vegetationskörpers an eine der beiden Vorrichtungen zur Bewässerung und auch ein Wechsel zwischen den beiden Vorrichtungen zur Bewässerung ist ohne einen Eingriff in den Vegetationskörper (und somit ohne Beschädigung der Pflanzen) möglich.

In einer Ausführungsform der Vorrichtung zur Bewässerung mit mindestens einer kapillaraktiven Brücke ist die mindestens eine kapillaraktive Brücke zumindest teilweise innerhalb eines Vegetationskörpers angeordnet. Beispielsweise kann die mindestens eine kapillaraktive Brücke unterhalb eines ersten Vegetationskörpers angeordnet sein (beispielsweise in dessen Auffangschale) und mit dem Substrat (beispielsweise Faltenvlies, Faltenmatte) des weiteren Vegetationskörpers in einem direkten (körperlichen) Kontakt stehen. In diesem Fall ragt zumindest ein Teilbereich der mindestens einen kapillaraktiven Brücke in den weiteren Vegetationskörper hinein. Die mindestens eine kapillaraktive Brücke kann jedoch auch in einem direkten Kontakt mit dem Substrat des ersten Vegetationskörpers stehen und gleichzeitig in einem direkten Kontakt mit dem Substrat des weiteren Vegetationskörpers, so dass die mindestens eine kapillaraktive Brücke in beide Vegetationskörper hineinragt. Vorzugsweise erfolgt der Kontakt der mindestens einen kapillaraktiven Brücke und dem Substrat durch eine Anbringung des Materials der kapillaraktiven Brücke an dem Substrat (Vernähung, Verklebung, Vernadelung, Verzwirnung, Verfilzung). Das Flineinragen (oder der direkte Kontakt mit den Substraten) der mindestens einen kapillaraktiven Brücke in einen oder mehreren Vegetationskörper hat den Vorteil, dass eine besonders stabile Verbindung erreicht werden kann, die auch bei einer geringen Bewegung der Vegetationskörper zueinander noch eine zuverlässige Bewässerung sicherstellt. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft einen vertikal bepflanzbaren Vegetationskörper aufweisend mindestens eine Vorrichtung zur Bewässerung wie oben beschrieben. Der erfindungsgemäße Vegetationskörper weist folglich mindestens einen Wasservorratsbehälter auf, der vertikal oberhalb des Vegetationskörpers angeordnet ist und mindestens einen kapillaraktiven Wasserleiter, der vom Wasservorratsbehälter heraus- und in den Vegetationskörper hineinragt. Weiterhin kann der Vegetationskörper je nach Ausführungsart mindestens eine Schutzblende und/oder mindestens eine Auffangschale und/oder mindestens eine Pumpe und/oder mindestens ein Schlauchsystem und/oder mindestens eine Blende aufweisen. Zusätzlich kann der Vegetationskörper eine oder mehrere kapillaraktive Brücken aufweisen, wodurch weitere Vegetationskörper mit dem Vegetationskörper und der Vorrichtung zur Bewässerung anschließbar sind (der Vegetationskörper ist folglich erweiterbar). Alle Ausführungen zu der Vorrichtung zur Bewässerung sollen auch für den vertikal bepflanzbaren Vegetationskörper mit dem entsprechenden Bewässerungssystem gelten.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Figuren näher erläutert, wobei die Figuren lediglich Ausführungsformen der Erfindung darstellen.

Es zeigen:

Fig. 1: Bewässerungsvorrichtung für Vertikalbegrünungen.

Fig.2: Bewässerungsvorrichtung mit einer Mehrzahl von Vegetationskörpern und einer kapillaraktiven Brücke Figur 1

Die vorgeschlagene Lösung für die Bewässerung von Vertikalbegrünungen stützt sich auf das Prinzip des kapillaren Wassertransportes wie in Figur 1 schematisch dargestellt. Das Bewässerungsmedium, beispielsweise Bewässerungswasser, dem kontinuierlich oder in Abständen Nährstoffe zugefügt sind, wird in einem Wasservorratsbehälter (1 ), der oberhalb des zu bewässernden vertikalen Vegetationskörpers (4) angeordnet ist, bereitgestellt. Über eine handelsübliche schwimmergesteuerte Dosierung des Wasserzulaufes oder zeitgesteuert mit Hilfe eines Bypassrohrs, dass sich innerhalb und entlang des Wasservorratsbehälters 1) erstreckt und durch endsprechend dimensionierte Löcher diesen befühlt, wird ein gleichbleibender Wasserfüllstand erhalten. Wenn der Wasserpegel im Wasservorratsbehälter (1 ) die Höhe der in dem Bypassrohr befindlichen Löcher/Öffnungen/Bohrungen erreicht, wird das Überflusswasser beispielsweise in den Wassersammelbecken oder direkt abgeführt. Damit wird ein Überfüllen/Überlaufen des Wasservorratsbehälters (1) erreicht. Damit wird ein gleichbleibender einstellbarer Wasserstand im Wasservorratsbehälter (1) erreicht, was in Fig. 1 nicht dargestellt ist. In den Wasservorratsbehälter (1 ) ist ein kapillaraktiver Wasserleiter (2) mit faserartiger Struktur eingelegt, der das Bewässerungsmedium (5) über den Vorratsbehälterrand (1) hinaus bis in den vertikalen Vegetationskörper (4) hineinleitet. Der kapillare Wassertransport erfolgt dadurch, dass als kapillaraktiver Wasserleiter (2) beispielsweise ein Vlies verwendet wird, welches eine ausreichende Faserdichte aufweist und durch das sich daraus ergebende Kapillarsystem im Vlies die erforderliche Kapillarität entsteht und das Wasser gegen die Schwerkraft im Vlies nach oben steigt und hernach über die Begrenzung des Wasservorratsbehälters (1 ) hinaus in den darunter befindlichen Vegetationskörper (4) geleitet wird. Es wurde gefunden, dass Geotextilvliese (z. B. Recyclingvliese) mit einer Grammatur von 50 bis 2500 g/m 2 die erforderliche Kapillarität aufweisen, um Vertikalbegrünungen stabil mit Wasser zu versorgen. Bei unterschiedlichen Wasserbedarfes die sich aus Vegetationsart und Vegetationsfläche ergeben können, können kapillaraktive Vliese mit unterschiedlicher Gram matur verwendet werden, wobei auch innerhalb einer Vorrichtung zur Bewässerung eine Mehrzahl unterschiedlicher kapillaraktive Wasserleiter durch die Verwendung unterschiedlicher Geotextilvliese verwendbar sind. Wasservorratsbehälter (1) und kapillaraktiver Wasserleiter (2) sind mit einer Schutzblende (3) abgedeckt.

In Fig. 1 ist der zu bewässernde Vegetationskörper (4) als frei im Raum stehende doppelseitig (beide Seitenflächen des Vegetationskörpers (4)) begrünte Vertikalbegrünung dargestellt, wie sie beispielsweise als Raumteiler in Innenräumen verwendet werden kann. Er kann aus einer Tragekonstruktion bestehen, an der beidseitig Vegetationstragschichten (z. B. geotextile Vliesmatten) befestigt sind. Der mindestens eine kapillaraktive Wasserleiter (2) kann mit den Vegetationstragschichten in Kontakt stehen (beispielsweise daran angehängt werden) oder kann selber Teil der Vegetationstragschicht sein. Der Vegetationskörper (4) kann eine beliebige Ausdehnung einnehmen, wird jedoch als Raumteiler in der Innenraumbegrünung bevorzugt in einer Höhe von etwa 200 cm bereitgestellt. Bei einer angenommenen Breite des Vegetationskörpers (4) von 300 cm ist die Bewässerungsvorrichtung vorzugsweise in ihrer Dimensionierung so ausgerichtet, dass Wasservorratsbehälter (1) und insbesondere der kapillaraktive Wasserleiter (2) die gesamte Breite des Vegetationskörpers (4) abdecken. Die Verwendung des kapillaraktiven Vlieses führt dazu, dass der Vegetationskörper (4) - im Gegensatz zur punktförmigen Tröpfchenbewässerung - breitflächig mit Wasser versorgt wird und somit ein hohes Maß an gleichmäßiger Bewässerung in der Fläche erreicht wird. Bei der beispielhaft angenommenen Höhe des Vegetationskörpers (4) von 200 cm hat es sich als zweckmäßig erwiesen, als kapillaraktiver Wasserleiter (2) ein geotextiles Vlies (Recyclingvlies u. a.) mit einer Grammatur von 800 g/m 2 zu verwenden. Das Bewässerungsmedium (5) durchfließt den kapillaraktiven Wasserleiter (2) mittels Kapillareffekt und anschließend senkrecht den Vegetationskörper (4) bis in den Fuß des Vegetationskörpers (4). Hier kann das überschüssige Wasser aufgefangen und in den Wasservorratsbehälter (1) zurückgeleitet werden, sodass sich daraus ein Bewässerungskreislauf ergeben kann.

Figur 2

In Figur 2 ist schematisch eine Vorrichtung zur Bewässerung (8) mit einer Mehrzahl von Vegetationskörpern (4, 4 ' ) dargestellt, die über eine kapillaraktive Brücke (6) miteinander vertikal verbunden sind. Die Vegetationskörper (4, 4 ' ) sind vertikal zueinander in einer Haltevorrichtung (7) angeordnet. Es soll jedoch darauf hingewiesen werden, dass auch eine horizontale Anordnung der Vegetationskörper (4, 4 ' ) denkbar ist. Alle Vegetationskörper (4, 4 ' ) werden gemäß Figur 2 durch eine einzige Vorrichtung zur Bewässerung (8) mit Bewässerungsmedium versorgt. Der Vegetationskörper (4) wird dabei direkt durch die Vorrichtung zur Bewässerung (8) mit Bewässerungsmedium versorgt und der weitere Vegetationskörper (4 ' ) wird durch die kapillaraktive Brücke (6) mit Bewässerungsmedium versorgt. Im Ausführungsbeispiel der Figur 2 liegt die kapillaraktive Brücke (6) außerhalb der Vegetationskörper (4, 4 ' ), jedoch ist auch denkbar, dass die kapillaraktive Brücke (6) zumindest teilweise in die Vegetationskörper (4, 4 ' ) hineinragt und/oder mit dem Substrat der Vegetationskörper (4, 4 ' ) in einem direkten Kontakt steht. Bei der Haltevorrichtung (7) kann es sich um Kassetten handeln, in denen die Vegetationskörper (4, 4 ' ) eingesetzt werden können. Die Kassetten können beispielsweise eine Größe von 50 X 50 cm und eine Tiefe von 5 cm aufweisen. Bei einer vertikalen Anordnung der Vegetationskörper (4, 4 ' ) - wie in der Figur 2 dargestellt - können beispielsweise 2 bis 40, vorzugsweise 5 bis 20, bevorzugter 10 bis 14 Vegetationskörper (4, 4 ' ) durch eine einzige Vorrichtung zur Bewässerung (8) mit Bewässerungsmedium durch eine Mehrzahl von kapillaraktiven Brücken (6) versorgt werden. Im Ausführungsbeispiel nach Figur 2 erfolgt dabei die Versorgung durch die kapillaraktiven Brücken kaskadenartig, das heißt der nächste Vegetationskörper (nach dem Vegetationskörper 4 ' , in Figur 2 nicht dargestellt) wird über eine weitere kapillaraktive Brücke (nicht dargestellt in Figur 2) das Bewässerungsmedium erhalten, was von der darüber liegenden kapillaraktiven Brücke (6) gefördert worden ist. Sowohl bei einer vertikalen Anordnung der verschiedenen Vegetationskörper (4, 4 ' ) als auch bei einer horizontalen Anordnung der verschiedenen Vegetationskörper (4, 4 ' ) können eine Mehrzahl von kapillaraktiven Brücken (6) jedoch auch über eine Art Pyramidensystem mit Bewässerungsmedium versorgt werden. Im Pyramidensystem wird ein erster Vegetationskörper von der Vorrichtung zur Bewässerung mit Bewässerungsmedium versorgt. Ausgehend von diesem ersten Vegetationskörper werden eine Vielzahl von weiteren Vegetationskörpern über kapillaraktive Brücken mit dem Bewässerungsmedium versorgt, wobei alle kapillaraktiven Brücken bei diesem ersten Vegetationskörper beginnen. Die weiteren Vegetationskörper können vertikal versetzt zueinander oder horizontal auf gleicher Flöhe zueinander angeordnet sein. Selbstverständlich kann auch eine Anordnung von Vegetationskörpern und kapillaraktiven Brücken vorgesehen sein, die eine Kombination aus Kaskaden- und Pyramidensystem darstellt. Vorzugsweise ist der Vegetationskörper, der durch die Vorrichtung zur Bewässerung bewässert wird, vertikal über den Vegetationskörpern angeordnet, die über die kapillaraktiven Brücken bewässert werden.

Bezugszeichenliste

1 Wasservorratsbehälter

2 kapillaraktiver Wasserleiter

3 Schutzblende

4 Vegetationskörper

5 Bewässerungsmedium

6 kapillaraktive Brücke

7 Haltevorrichtung

8 Vorrichtung zur Bewässerung