Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
KEY PAD FOR INSTALLING INTO A CONVENTIONAL KEY CUP FOR CLOSING A WIND INSTRUMENT TONE HOLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/175743
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a key pad for installing into a conventional key cup for closing a wind instrument tone hole. The key pad is characterized in that the closure on the tone hole riser is produced using a plastic foam, the surface of which has a smooth skin.

Inventors:
GÖTZ ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/IB2022/000001
Publication Date:
August 25, 2022
Filing Date:
January 14, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
GOETZ ANDREAS (DE)
International Classes:
G10B3/06; G10B3/12; G10D7/026; G10D7/06; G10D9/047
Foreign References:
US5417135A1995-05-23
US6028256A2000-02-22
US4704939A1987-11-10
US5183954A1993-02-02
US5900562A1999-05-04
DE3804696A11988-09-01
DE202007011198U12007-10-04
DE19909153A12000-09-21
DE4008452A11990-10-04
US1621395A1927-03-15
US3958484A
US5417135A1995-05-23
Download PDF:
Claims:
Schutzansprüche

[1]

Klappenpolster zum Einbau in einen herkömmlichen Klappendeckel zum Verschließen eines Blasinstrumententonlochs, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss auf dem Tonlochkamin mittels eines Kunststoffschaums mit glatter Haut erfolgt.

[2]

Klappenpolster nach Anspruch [1], dadurch gekennzeichnet, dass zur Verhinderung der Verformung des Polsters ein formstabiler Innenring auf die gemeinsame Basisplatte aufgebracht wird, welcher die Kraft der Befestigungsschraube aufnimmt.

[3]

Klappenpolster nach Anspruch [1], dadurch gekennzeichnet, dass die Haut zur Steigerung der Elastizität mit konzentrischen Rillen eingeschnitten wird.

[4]

Klappenpolster nach Anspruch [1], dadurch gekennzeichnet, dass an der Außenseite des Kunststoffschaums ein zusätzlicher Außenring angebracht wird.

Description:
Klappenpolster zum Einbau in einen herkömmlichen Klappendeckel zum Verschließen eines Blasinstrumententonlochs

[0001]

Die Erfindung betrifft Klappenpolster zum Einsetzen in Klappendeckel eines Blasinstruments.

[0002]

Bei vielen Blasinstrumenten, insbesondere aus der Gruppe der Holzblasinstrumente wie beispielsweise Querflöte, Saxofon, Oboe, Klarinette u.ä., werden Tonlöcher nicht direkt mit den Fingern des Instrumentalsten geschlossen, sondern mit Klappen, die über eine drehbare Metallstange miteinander verbunden sind.

Die Klappendeckel weisen üblicherweise die Form einer flachen Metallpfanne auf, in der ein Polster eingesetzt ist, das die Aufgabe hat, beim Niederdrücken der Klappe das Tonloch vollständig zu verschließen.

[0003]

Gebräuchlich sind Polster mit einem Filzkern, in der Regel auf einer wasserfesten Pappe aufgebracht und mit einer oder mehreren Lagen einer dünnen tierischen Darmhaut, der sogenannten Goldschläger- oder Fischhaut, überzogen.

Die Polster werden passend in den Klappendeckel eingeklebt oder -geschraubt.

Nachteilig bei diesen Polstern ist, dass beim Niederdrücken der Klappen ein deutliches Nebengeräusch entsteht und zudem viele Polster dazu neigen, auch beim Öffnen ein vernehmbares Geräusch zu erzeugen, das allgemein als .Schmatzen' beschrieben wird. Teilweise tritt dies bereits beim Anspielen auf, zum Teil aber auch erst nach einiger Spieldauer.

Weiterhin bleibt die Form der Polster nicht dauerhaft erhalten, so dass sich mit der Zeit der Kraftaufwand erhöht, der nötig ist, um einen ausreichenden Verschluss zu erreichen.

Die Fischhautpolster sind zudem empfindlich gegen Umwelteinflüsse, z.B.

Kondenswasser.

Weiterhin erfordert der Einbau der Polster und deren Einpassung einen hohen Montageaufwand einschließlich einer Wärmebehandlung, um eine gute Anpassung an das Tonloch zu erreichen.

[0004]

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Versuche, Alternativen zu den empfindlichen Fischhautpolstern zu erarbeiten.

So wurden Versuche mit elastisch gelagerten Scheiben unternommen, wie zum Beispiel in den Patenten US 5900 562 oder DE 38 04696, oder entsprechende Abstandshalter wie Patent DE 202007011 198.

Andere Beispiele wären das Patent DE 19909 153, in dem vorgeschlagen wird, das Polster nicht in der Klappe, sondern auf dem Instrument zu befestigen, oder das Patent DE 4008452, bei dem der Tonlochkamin mit einem schmalen Rand endet, der bei Betätigen der Klappe in einen Ring eingedrückt wird, welcher in der Klappe befestigt ist. Allen Beispielen ist gemeinsam, dass sie nicht die gewünschte Verbesserung hervorbrachten und zudem eine völlig andere Konstruktion der Klappen erforderten.

Ein Einsatz in vorhandene Klappen war bei den zuvor genannten Entwicklungen somit nicht möglich bzw. vorgesehen.

[0005]

Darüber hinaus gab es auch Überlegungen, Polster zu entwickeln, die in vorhandene Klappen eingesetzt werden sollten, beispielsweise Dichtungen aus Vollkunststoff oder Gummi wie im Patent US 1 621 395. Neben einem abträglich hohen Klappengeräusch zeigen sich diese Konstruktionen wenig tolerant gegen kleine Unebenheiten, was dazu führt, dass oft ein vergleichbar hoher Kraftaufwand notwendig ist, um die Tonlöcher vollständig zu verschließen.

Zum Einsatz kommen diese Polster daher allenfalls gelegentlich bei kleinen Tonlöchern.

Ein anderer Ansatz ist wie im Patent US 39 58484 der Versuch, Kunststoffschäume ohne Haut zu verwenden. Hierbei gibt es wiederum das Problem, dass der Schaumstoff zu weit in den Kamin eingedrückt wird, was insbesondere zu unkontrollierbaren Intonationsproblemen führt.

Auf Grund der genannten Probleme bei den verschiedenen Entwicklungen bleibt es in der Praxis bis heute bei dem grundsätzlichen Aufbau der Polster mit einer Bespannung aus Tierdarm. Allenfalls Änderungen im Detail vor allem beim Unterbau, wie im Patent US 5 417 135, haben eine gewisse Verbreitung gefunden.

Grundsätzlich stellt ein Fischhautpolster allerdings immer einen Kompromiss dar. Beispielsweise neigen härtere Polster weniger zum Schmatzen, schließen dafür aber bei kleinsten Veränderungen schlechter.

[0006]

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Klappenpolster herzustellen, das im Vergleich zu bisherigen Polstern die Geräuschentwicklung beim Betätigen der Klappen verringert, dauerhaft bei geringem Kraftaufwand schließt und mit geringerem Einbauaufwand in herkömmliche Klappendeckel eingesetzt werden kann, ohne deren Aufbau zu verändern.

[0007]

Grundgedanke der Erfindung ist es, für das Polster einen Kunststoffschaum mit glatter Haut zu verwenden, die den schließenden Kontakt zum Tonloch herstellt.

Somit bestehen im Gegensatz zu Fischhautpolstern der elastische Kern und die Haut aus einem durchgängigen Material und bilden eine nicht voneinander lösbare Einheit.

[0008]

Um ein formstabiles Polster zu erhalten, wird der Kunststoffschaum auf eine dünne Basisplatte aufgeklebt. Bei einem Schaumstoff, der herstellungsbedingt nur auf einer Seite eine Haut aufweist, erfolgt die Verklebung auf der Basisplatte nicht mit der Haut, sondern mit der porösen Seite des Polstermaterials. [0009]

Bei den meisten Polstern, vor allem solchen mit größerem Durchmesser, erfolgt die Befestigung an der Klappe üblicherweise mittels einer zentralen Schraube. Hierzu muss das Polster in der Mitte ein entsprechendes Loch aufweisen. Um zu verhindern, dass der Druck der Befestigungsschraube das Polster verformt und beim Einbauen zu nicht reproduzierbaren Ergebnissen führt, wird in der Mitte des Polsterschaumstoffs ein formstabiler Innenring eingesetzt, der die gleiche Höhe wie der Schaum aufweist.

Der Innenring und und die Basisplatte haben für die Schraubenbefestigung einen identischen Innendurchmesser und werden ebenfalls miteinander verklebt.

Der Schaum wiederum erhält in der Mitte eine Aussparung, die dem Außendurchmesser des zuvor beschriebenen Innenrings entspricht (s. Fig. 1).

[0010]

Für die Wahl des Schaumes ist es entscheidend, dass dieser geschlossenporig ist, da ansonsten in offene Poren Feuchtigkeit eindringen könnte.

Als geeignet stellte sich vor allem Silikonschaum heraus, der handelsüblich mit Shore- Härten von ca. 10-15° und wahlweise mit glatter Haut erhältlich ist.

[0011]

Das Material des formstabilen Innenrings, der bei Polstern mit Schraubmontage eingesetzt wird, spielt eine untergeordnete Rolle. Entscheidend ist im Wesentlichen, dass deren Shore-Härte deutlich über der des Schaums liegt.

Für die Basisplatten kommen verschiedene Materialien in Frage.

Hier können sowohl eine wasserfeste Pappe, wie sie in konventionellen Polstern verwendet wird, als auch Kunststoffe herangezogen werden.

Im Gegensatz zu den genannten Fischhautpolstern, die sich auf einer zu weichen Unterlage zu sehr verziehen würden, ist bei dem erfindungsgemäßen Polster darüber hinaus auch die Verwendung von gummiartigen Materialien möglich. Hierbei sollten schwefelfrei vulkanisierte Gummiarten verwendet werden, um eine Schwarzfärbung von Silberteilen des Instruments zu vermeiden.

Die weiche Basisplatte lässt beim Einbau eine verhältnismäßig einfache Anpassung an unebene Tonlochkamine zu.

[0012]

Eine weitere Variante ergibt sich durch das Einschneiden der Haut.

Hierbei werden in die Oberfläche einige konzentrische Rillen eingeschnitten.

Durch die Rillen kann bei gleichbleibender Höhe des Schaums vor allem dessen Elastizität leicht gesteigert werden (s. Fig. 3).

[0013]

Die Polster eignen sich sowohl für den Einbau in neue Instrumente als auch für den Austausch von verschlissenen Polstern im Rahmen einer turnusmäßigen Überholung des Instruments. Alle nötigen Arbeitsschritte zum Einbau der beschriebenen Polster sind aus den üblichen Tätigkeiten beim Polsterwechsel bekannt, zudem entfällt eine nachträgliche Wärmebehandlung, wie sie bei den Fischhautpolstern üblich ist.

[0014]

Im Vergleich zu konventionellen Polstern zeigt sich, dass Polster mit einem Silikonschaum bei gleicher Aufbauhöhe ein geringeres Schließgeräusch aufweisen.

Ein weit verbreitetes Problem ist das so genannte .Schmatzen , das entsteht, wenn beim Öffnen der Klappe die Haut zunächst leicht an den Tonlochkamin anhaftet und beim weiteren Öffnen wieder auf den Filzkern zurückfällt, wodurch ein helles schmatzendes Geräusch entsteht.

Dadurch, dass bei dem erfindungsgemäßen Polster Haut und Kern aus einem Teil bestehen, kann dieses Geräusch prinzipbedingt nicht entstehen.

Durch die Verwendung eines Schaumes weist das Polster zudem eine höhere und dauerhaftere Formstabilität auf als der klassische Filzkern.

Das beschriebene Polster ist zudem unempfindlicher gegen Umwelteinflüsse, insbesondere bei hoher Luftfeuchtigkeit.

[0015]

Das Funktionsprinzip ist der erfindungsgemäßen Polster ist grundsätzlich bei allen Klappenformen von Holzblasinstrumenten anwendbar.

Die nachfolgenden Beschreibungen und Skizzen beziehen sich beispielhaft auf Querflötenklappen in geschlossener Form.

[0016]

Die Erfindung wird anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine schematische Ansicht des erfindungsgemäßen Klappenpolsters, Fig. 2 eine Variante mit konzentrisch eingeschnittener Haut,

Fig. 3 eine Variante mit einem zusätzlichen Außenring,

Fig. 4 eine Variante für eingeklebte statt geschraubte Polster.

[0017]

Fig.l zeigt den Standardaufbau der erfindungsgemäßen Klappe.

Die Zeichnung stellt einen Schnitt durch die Mittelachse der Klappe quer zum Rohrstück bei einem geschlossenen Deckel dar. In der Zeichnung ist ein herkömmlicher Klappendeckel (1) dargestellt, sowie die Befestigungsschraube (2), wie sie bei den meisten Instrumentenklappen bereits vorhanden ist. Beim Einbau des beschriebenen Polsters sind keine Änderungen beim Klappendeckel notwendig.

Unten ist der Tonlochkamin (3) dargestellt, sowie andeutungsweise das Rohrstück.

Weiter zeigt die Darstellung die Basisplatte (4), sowie den formstabilen Innenring (5), der verhindert, dass der Schaum (6) durch das Anziehen der Schraube zusammengedrückt wird.

Der Kontakt zum Tonloch bzw. zum Kamin und somit der Verschluss erfolgt hier durch die vorhandene Haut des Schaums (7).

[0018]

Fig. 2 zeigt das zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Klappe.

Hierbei werden in die Haut einige konzentrische Rillen (8) eingeschnitten.

Durch die Schnitte kann bei gleichbleibender Höhe des Schaums vor allem die Elastizität gesteigert werden.

[0019]

Fig. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Klappenpolsters.

Hierbei wird an der Außenseite des Schaums ein zusätzlicher Ring angebracht (9). Dadurch wird auch auf der Außenseite die Schnittkante des Schaumes verschlossen, und gleichzeitig verhindert, dass der Schaum selber direkt an dem Rand des Klappendeckels anliegt. Dies verhindert insbesondere, dass beim Einbau in den Klappendeckel der Rand des Schaumes angehoben wird.

[0020]

Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für Polster, die nicht geschraubt, sondern in die Klappe eingeklebt werden. Hier wird auf den Innenring verzichtet, und die Polster besitzen in diesem Fall wie auch die klassischen Fischhautpolster kein zentrales Loch.

Somit besteht diese Variante aus lediglich zwei miteinander verklebten Teilen.