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Title:
LAMINATED UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/025671
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a laminated unit (1) comprising at least one image layer (3) between at least two laminates (2). In order to glue the image layer (3) flat to the adjacent laminates (2), each side of said layer is provided with an adhesive intermediate layer (4, 4'). The two adhesive intermediate layers, each adjoining the image layer (3) and/or the laminates exhibit different thermal expansion behaviour, in such a way that the image layer (3) is held taut as a result of the inhomogeneous nature of the composite during changes in temperature. The invention also relates to a method for producing a laminated unit (1), according to which both sides of the image layer (3) are glued flat to the laminates (2) using adhesive intermediate layers (4, 4') and said intermediate layers (4, 4') and/or the laminates (2) exhibit different thermal expansion behaviour.

Inventors:
MARX BELE (AT)
MUSSARD GILLES (FR)
BERNHART KURT (AT)
Application Number:
PCT/AT2002/000273
Publication Date:
March 27, 2003
Filing Date:
September 20, 2002
Export Citation:
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Assignee:
MARX BELE (AT)
MUSSARD GILLES (FR)
BERNHART KURT (AT)
ILFORD IMAGING CH GMBH (CH)
International Classes:
B32B17/10; B32B7/02; C03C27/12; G03C11/14; (IPC1-7): G03C11/14
Foreign References:
NL9201452A1994-03-01
GB732046A1955-06-15
EP0375187A11990-06-27
EP0175572A21986-03-26
GB1068565A1967-05-10
EP0845707A11998-06-03
Attorney, Agent or Firm:
Sonn, Helmut (Wien, AT)
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Claims:
Ansprüche
1. Verbundplatteneinheit (1) mit zumindest einer Bildschicht (3) zwischen mindestens zwei Platten (2), wobei zur flächigen Ver klebung der Bildschicht (3) mit benachbarten Platten (2) beid seitig je eine HaftZwischenschicht (4, 4') vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden an je eine Bildschicht (3) anschließenden HaftZwischenschichten und/oder Platten ein unterschiedliches Wärmeausdehnungsverhalten aufweisen, so dass die Bildschicht (3) aufgrund des inhomogenen Verbundes bei Tem peraturänderungen gespannt wird.
2. Verbundplatteneinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Platte (2) durchsichtig bzw. durchscheinend ist.
3. Verbundplatteneinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, dass als durchsichtige Platten (2) Glasplatten vorge sehen sind.
4. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da durch gekennzeichnet, dass die beiden HaftZwischenschichten (4, 4') und/oder Platten (2) aus unterschiedlichen Materialien be stehen.
5. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da durch gekennzeichnet, dass die beiden HaftZwischenschichten (4, 4') und/oder Platten (2) aus Materialien mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten bestehen.
6. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da durch gekennzeichnet, dass die beiden HaftZwischenschichten (4, 4') unterschiedliches Klebevermögen aufweisen.
7. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da durch gekennzeichnet, dass die beiden HaftZwischenschichten (4, 4') und/oder Platten (2) unterschiedliche Materialstärken auf weisen.
8. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da durch gekennzeichnet, dass zumindest eine HaftZwischenschicht (4, 4') eine Folie, vorzugsweise eine EthylenVinylacetatCopo lymer (EVA) Folie, Polyvinylacetat (PVA) Folie, Polyvinylbuty<BR> ral (PVB) Folie oder dergleichen, ist.
9. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da durch gekennzeichnet, dass eine HaftZwischenschicht (4, 4') aus Gießharz besteht.
10. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da durch gekennzeichnet, dass eine HaftZwischenschicht (4, 4') aus Silikonklebstoff besteht.
11. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da durch gekennzeichnet, dass am Umfang der Platten (2), an den Schmalseiten (6), eine äußere Isolierschicht (7), vorzugsweise aus Silikon, vorgesehen ist.
12. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da durch gekennzeichnet, dass als Bildschicht (3) ein Foto, Dia, Inkjet, Laser, Siebdruck oder dergleichen, vorgesehen ist.
13. Verbundplatteneinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich net, dass ein nach dem Silberbleichverfahren entwickeltes Foto vorgesehen ist.
14. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da durch gekennzeichnet, dass die Bildschicht (3) transparent, transluzid oder opak ist.
15. Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da durch gekennzeichnet, dass die Verbundplatteneinheit eine Fläche größer 2 m2, vorzugsweise größer 4,5 m2, aufweist.
16. Verfahren zur Herstellung einer Verbundplatteneinheit (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildschicht (3) beidseitig unter Verwendung von HaftZwi schenschichten (4, 4t) mit den Platten (2) flächig verbunden wird, wobei die HaftZwischenschichten (4, 4') und oder die Platten (2) ein unterschiedliches Wärmeausdehnungsverhalten auf weisen.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Platten (2) Autoklavfrei verklebt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundplatteneinheit (1) bei Unterdruck verklebt wird.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch ge kennzeichnet, dass die Bildschicht (3) vor der Verklebung beid seitig gereinigt, vorzugsweise entfettet wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch ge kennzeichnet, dass das Verkleben der Bildschicht (3) mit zumin dest einer Platte (2) in einer Kunststoffhülle erfolgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch ge kennzeichnet, dass die Kunststoffhülle vor dem Verkleben der Bildschicht (3) mit zumindest einer Platte (2), auf vorzugsweise im Wesentlichen 0,8 bar, evakuiert wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch ge kennzeichnet, dass eine zweite Platte (2) nach dem Verbinden der Bildschicht (3) mit der ersten Platte (2) verbunden wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch ge kennzeichnet, dass die Bildschicht (3) gleichzeitig mit beiden Platten (2) verbunden wird.
Description:
Verbundplatteneinheit Die Erfindung betrifft eine Verbundplatteneinheit mit zu- mindest einer Bildschicht zwischen mindestens zwei Platten, wobei zur flächigen Verklebung der Bildschicht mit benachbarten Platten beidseitig je eine Haft-Zwischenschicht vorgesehen ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundplatten- einheit. Die Bildschicht kann hierbei jede beliebige optische Abbildung aufweisen, worunter insbesondere auch Schriftzüge fal- len.

Aus der US 5 595 794 A ist bereits eine Verbundglaseinheit bekannt, bei der zur Archivierung von Fotobildmaterial mit Hilfe von zwei Polyurethan-Haftschichten das Foto zwischen zwei Glas- platten verklebt wird, wodurch ein fünfschichtiger Verbund ge- schaffen wird. Eine derartige Verbundglaseinheit ist jedoch lediglich zur Archivierung im Innenraum geeignet und auch dies nur beschränkt, da sich bereits bei relativ geringfügigen Tempe- raturschwankungen die Polyurethan-Haftschichten der Verbundglas- einheit bei Erwärmung ausdehnen, und sich hierdurch das zwischen den beiden Glasplatten eingeschlossene Foto wellt, wodurch sich eine optisch negative, unakzeptable Veränderung des in der Ver- bundglaseinheit eingeschlossenen Fotobildmaterials ergibt.

Eine etwas andersartige Verbundplatteneinheit, welche ein sichtbares (Motiv) Muster aufweist, wird in der WO 95/00329 A1 beschrieben. Ein sichtbares Muster wird mittels einer Druckfarbe auf Epoxidharzbasis auf eine Kunststofffolie, beispielsweise eine Polyvinylbutyral-Folie, aufgebracht und wird vor dem Zusammenfü- gen der Verbundeinheit auf der Polyvinylbutyral-Folie getrocknet.

Genauer gesagt, wird eine Farbschicht durch Siebdruck zur Her- stellung eines Musters verwendet und nur eine einzige Kunst- stofffolie, d. h. Polyvinylbutyral-Folie, eingesetzt, um zwei Glas-oder Kunststoffscheiben miteinander zu verbinden.

Die JP 56-45852 A zeigt ein Verfahren zur Herstellung von färbigem Glas, wobei auf technischem Weg Vertiefungen in eine Harzschicht hergestellt werden, in die schließlich die gewünsch- ten Farben injiziert werden.

Ziel der vorliegenden Erfindung ist es nun eine Verbund- platteneinheit der eingangs angeführten Art zu schaffen, welche auch bei Temperaturschwankungen eine optisch einwandfreie Wie- dergabe der zwischen den Platten eingeschlossenen Bildschicht gewährleistet. Insbesondere soll hiermit auch eine Verbundplat- teneinheit geschaffen werden, welche im Außenbereich, beispiels- weise als Fassadenverglasung, Fenster und dergleichen, eingesetzt werden kann und auch den im Außenbereich auftretenden, erhebli- chen Temperaturschwankungen standhält. Ferner ist es Ziel der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung der erfindungsgemäßen Verbundplatteneinheit zu schaffen.

Die erfindungsgemäße Verbundplatteneinheit der eingangs an- gegebenen Art ist dadurch gekennzeichnet, dass die beiden an je eine Bildschicht anschließenden Haft-Zwischenschichten und/oder Platten ein unterschiedliches Wärmeausdehnungsverhalten aufwei- sen, so dass die Bildschicht aufgrund des inhomogenen Verbundes bei Temperaturänderungen gespannt wird. Mit Hilfe der beiden an die Bildschicht angrenzenden Schichten (Haft-Zwischenschicht, Platte), die ein unterschiedliches Wärmeausdehnungsverhalten aufweisen, wird die Bildschicht auch bei Erwärmung der Verbund- platteneinheit zwischen den beiden Platten gespannt gehalten.

Somit kann eine Wellenbildung der zwischen den beiden Platten eingeschlossenen Bildschicht bzw. auch eine Blasenbildung ver- mieden werden, da sich aufgrund der unterschiedlichen Wärmeaus- dehnung auf den beiden Seiten der Bildschicht ein inhomogener Glasverbund ergibt, bei dem sich lediglich eine leichte Krümmung der gesamten Verbundplatteneinheit ergibt, welche jedoch weder die optische Erscheinung noch das Klebeverhalten der Bildschicht negativ beeinflusst.

Für ein optisch attraktives Erscheinungsbild der Verbund- platteneinheit ist es günstig, wenn zumindest eine Platte durch- sichtig bzw. durchscheinend ist.

Für eine eine hohe Lebensdauer aufweisende Verbundplatten- einheit ist es vorteilhaft, wenn als Platten Glasplatten vorge- sehen sind.

Ein inhomogener Verbund ist zuverlässig gewährleistet, wenn die beiden Haft-Zwischenschichten und/oder Platten aus unter- schiedlichen Materialien bestehen, so dass die eingeschlossene Bildschicht bei einer Temperaturänderung ständig einer Spannung unterliegt, und somit eine Wellen-bzw. Blasenbildung verhindert werden kann.

Die ungewünschte Wellen-bzw. Blasenbildung kann insbeson- dere zuverlässig vermieden werden, wenn die beiden Haft-Zwischen- schichten und/oder Platten aus Materialien mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten bestehen. Hierdurch ist gewährleis- tet, dass die Bildschicht von der Haft-Zwischenschicht und/oder der Platte, welche den größeren Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweist, auch bei Erwärmung der Verbundplatteneinheit zuverläs- sig gespannt bleibt, wobei eine bezüglich der Haft-Zwischen- schicht und/oder der Platte mit dem größeren Wärmeausdehnungsko- effizienten geringfügig konkave Krümmung der gesamten Verbund- platteneinheit erfolgt.

Tests haben gezeigt, dass es zur Vermeidung der Wellenbil- dung auch günstig ist, wenn die beiden Haft-Zwischenschichten unterschiedliches Klebevermögen aufweisen, da somit die von bei- den Haft-Zwischenschichten eingeschlossene Bildeinheit beidseits unterschiedlich gespannt wird.

Zur Bildung eines inhomogenen Platte/Bildschicht/Platte- Verbunds, wodurch sich eine Verkrümmung der gesamten Verbundplat- teneinheit anstelle einer Wellung der zwischen den Platten ein- geschlossenen Bildschicht ergibt, ist es auch von Vorteil, wenn die beiden Haft-Zwischenschichten und/oder Platten unterschied- liche Materialstärke aufweisen. Beispielsweise wird auch ein in- homogener Verbund geschaffen, wenn zwar beidseitig die Haft- Zwischenschichten aus dem gleichen Material, mit dem gleichen Wärmeausdehungskoeffizient vorgesehen sind, jedoch die Platten eine unterschiedliche Materialstärke aufweisen.

Bevorzugt wird, dass zumindest eine Haft-Zwischenschicht eine Folie, vorzugsweise eine Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA)- Folie, Polyvinylacetat (PVA) -Folie, Polyvinylbutyral (PVB)-Folie oder dergleichen, ist. EVA-Folien haben sich in der Praxis be- währt, da sie im Gegensatz zu den bekannten Polyurethanfolien keine Autoklave zum Verkleben der Glasplatte mit der Bildschicht benötigen. Als Ethylen-Vinylacetat-Copolymer-Folien (EVA-Folien) werden insbesondere Folien von der Firma Sekisui, Bridgestone und Takeda bevorzugt, wobei mit der S-LEX-EN-Folie der Firma Sekisui die besten Ergebnisse hinsichtlich Verbundfestigkeit erzielt werden konnten.

Wenn eine Haft-Zwischenschicht aus Gießharz besteht, ist ein zuverlässiger Verbund der Bildschicht mit der benachbarten Glas- platte gegeben, wobei selbstverständlich verschiedenste Sorten von Gießharz zum Einsatz kommen können. Ebenso hat sich bei Tests auch bewährt, dass eine Haft-Zwischenschicht aus Silikonklebstoff besteht.

Um zu verhindern, dass Feuchtigkeit zu der zwischen den Platten eingeschlossenen Bildschicht vordringt und somit die Festigkeit der Verbundplatteneinheit nicht mehr gegeben ist bzw. eine unerwünschte Wellenbildung der Bildschicht auftritt, ist es von Vorteil, wenn am Umfang der Platten, an den Schmalseiten, eine äußere Isolierschicht, vorzugsweise aus Silikon, vorgesehen ist.

Wenn ein Foto, Dia, Inkjet-, Laser-, Siebdruck oder der- gleichen als Bildschicht vorgesehen ist, können verschiedene Verbundplatteneinheiten in den verschiedensten Variationen her- gestellt werden und es ergibt sich aufgrund der einfachen Ver- vielfältigung von Fotos, Inkjet-, Laserdrucks und dergleichen eine besonders kosteneffiziente Herstellung der Verbundplatten- einheit. Insbesondere ist es hinsichtlich einer lang anhaltenden Lichtechtheit der Verbundplatteneinheit bei der Verwendung von Fotos als Bildschicht von Vorteil, wenn ein nach dem Silber- bleichverfahren (P3X-Verfahren) entwickeltes Foto vorgesehen ist.

Hierbei werden bevorzugt sogenannte Ilfochromfotos der Firma I1- ford, die nach dem Silberbleichverfahren hergestellt wurden, verwendet, da diese von allen bekannten Fotofilmen die höchste Lichtbeständigkeit aufweisen. Derartige Fotos bringen auch den Vorteil mit sich, dass sie als Trägermaterial Polyester aufwei- sen, und demzufolge mit den beiden benachbarten (Glas-) Platten einen äußerst widerstandsfähigen Verbund annähernd in der Art von Panzerglas bilden. Ebenso wird durch die Bildschicht die akusti- sche Isolierung der (Glas-) Platten erhöht, wodurch sie sich be- sonders zur Verwendung als Trennwände eignen.

Um unterschiedliche optische Effekte mit der Verbundplat- teneinheit erzielen zu können, ist es günstig, wenn die Bild- schicht transparent, transluzid oder opak ist. Hiebei kann die Bildschicht verschiedenste Trägermaterialien aufweisen, wobei das Trägermaterial bei einer durchsichtigen beziehungsweise translu- ziden Bildschicht zumeist aus Triacetat oder Polyester besteht, während bei opaken Bildschichten bevorzugt Polyester-Folien oder Polyethylen-Papier als Trägermaterial verwendet wird. Die erfin- dungsgemäße Verbundplatteneinheit kann somit auch sehr gut als Lichtregulator eingesetzt werden, der einfallendes Licht regu- liert bzw. reduziert.

Wenn die Verbundplatteneinheit eine Fläche größer 2 ma, vorzugsweise größer 4,5 m2, aufweist, kann sie vorteilhafterweise für Außenanwendungen wie Fassaden, Fenster und dergleichen ver- wendet werden, wobei sich hierbei für den Betrachter von außen ein attraktives Erscheinungsbild ergibt und zugleich das einfal- lende Licht im Innenraum das Motiv der Bildschicht ähnlich einer Diaprojektion wiedergibt.

Das Verfahren zur Herstellung einer Verbundplatteneinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 14 ist dadurch gekennzeichnet, dass die Bildschicht beidseitig unter Verwendung von Haft-Zwi- schenschichten mit den Platten flächig verbunden wird, wobei die Haft-Zwischenschichten und/oder die Platten ein unterschiedliches Wärmeausdehnungsverhalten aufweisen. Durch dieses Herstellungs- verfahren, bei dem auf den beiden Seiten der Bildschicht Haft- Zwischenschichten und/oder Platten mit unterschiedlichem Wärme- ausdehnungsverhalten eingesetzt werden, können Verbundplatten- einheiten erzeugt werden, bei denen die Bildschicht auch bei Temperaturänderungen keine Wellen bzw. Blasen bilden, so dass sie insbesondere auch in Außenanwendungen eingesetzt werden können.

Wenn die Platten Autoklav-frei verklebt werden, wird eine gegenüber bekannten Herstellungsverfahren, bei denen die Verbund- platteneinheit mit Hilfe einer Polyurethanfolie in einem Autoklav verklebt wird, wesentlich energiesparendere Herstellung der Ver- bundplatteneinheit erlangt.

Für einen zuverlässigen Verbund der Bildschicht mit den Platten ist es von Vorteil, wenn die Verbundplatteneinheit bei Unterdruck verklebt wird. Zur Erhöhung der Haftneigung der Bild- schicht ist es von Vorteil, wenn die Bildschicht vor der Verkle- bung beidseitig gereinigt, vorzugsweise entfettet wird.

Für eine einfache und kostengünstige Herstellung sowie zum einfachen Aufbringen eines Unterdrucks für die Verklebung ist es günstig, wenn das Verkleben der Bildschicht mit zumindest einer Platte in einer Kunststoffhülle erfolgt. Hierbei ist es insbe- sondere günstig, wenn die Kunststoffhülle vor dem Verkleben der Bildschicht mit zumindest einer Platte auf vorzugsweise im We- sentlichen 0,8 bar evakuiert wird, wodurch vorteilhafterweise auch die Luftfeuchtigkeit in der Kunststoffhülle reduziert wird.

Ein hoher Feuchtigkeitsanteil in der Verbundplatteneinheit ist insbesondere bei der Verwendung von Ilfochromfotos nachteilig, da hierdurch die Lichtechtheit des Fotos beeinträchtigt wird.

Wenn als Haft-Zwischenschicht Gießharz verwendet wird, ist es von Vorteil, wenn zunächst die Bildschicht lediglich mit einer ersten Platte, vorzugsweise in einer Kunststoffhülle, verbunden wird und erst in einem zweiten Verfahrensschritt eine zweite Platte nach dem Verbinden der Bildschicht mit der ersten Platte verbunden wird. Somit kann nach dem ersten Verfahrensschritt ein Klebstoff rahmenartig am Rand des Platte/Bildschicht-Verbunds auf der Bildschicht-Seite aufgebracht werden, wodurch die zweite Platte bei Auflage auf der Bildschicht unter Bildung eines Hohl- raums von dieser beabstandet gehalten wird, und der Hohlraum da- nach mit Gießharz gefüllt werden kann.

Bei der beidseitigen Verwendung von Folien als Haft-Zwi- schenschichten ist es hinsichtlich einer effizienten, zeitspa- renden Herstellung der Verbundplatteneinheit günstig, wenn die Bildschicht gleichzeitig mit beiden Platten verbunden wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispielen, auf die sie je- doch nicht beschränkt sein soll, noch weiter erläutert. Im Ein- zelnen zeigen in der Zeichnung : Fig. 1 eine Ansicht der Verbundglaseinheit in einer ausei- nandergezogenen noch nicht zusammengefügten Stellung ; Fig. 2 eine Ansicht der Verbundglaseinheit in einer zusam- mengefügten Stellung ; Fig. 3A einen Teilbereich des Schnitts gemäß der Linie III- III in Fig. 2 ; Fig. 3B ebenfalls einen Teilbereich gemäß dem Schnitt III- III in Fig. 2, jedoch mit einer unterschiedlichen Haft-Zwischen- schicht ; und Fig. 4 einen Schnitt einer Verbundglaseinheit mit zwei Bildschichten.

In Fig. 1 ist eine Verbundglaseinheit 1 in einer noch nicht zusammengefügten Stellung gezeigt, wobei die beiden Glasplatten 2 ersichtlich sind, zwischen welchen eine Bildschicht 3 mittels beidseitig der Bildschicht 3 vorgesehenen Haft-Zwischenschichten 4, 4'verklebt wird.

Vor dem Verkleben der Bildschicht 3, wobei es sich hierbei bevorzugt um ein Ilfochrom-Foto handelt, wird diese zur Erhöhung des Klebevermögens zunächst beidseitig entfettet.

Sodann wird die Bildschicht 3 unter Zwischenlage einer Haft- Zwischenschicht 4 auf der Glasplatte 2 aufgebracht. Danach wird die zweite Glasplatte 2 unter Zwischenlage einer zweiten Haft- Zwischenschicht 4'auf den Glasplatte/Bildschicht-Verbund 1' aufgebracht. Die gesamte noch nicht verklebte Verbundglaseinheit <BR> <BR> wird sodann mit einer Kunststoffhülle bzw. -folie (nicht gezeigt) ummantelt und luftdicht abgeschlossen. Darauf folgend wird eine Vakuumpumpe an die Kunststoffhülle angeschlossen und somit ein Unterdruck von ca. 0,83 bar erzeugt. Zum Verkleben der Bild- schicht 3 mit den Haft-Zwischenschichten 4,4'beziehungsweise zur Verklebung dieser mit den Glasplatten 2 wird der gesamte Glasplatten/Bildschicht-Verbund in einem Ofen"verbacken".

Nach Ende des Verklebevorgangs und Abkühlung der Verbund- glaseinheit wird die Kunststoffhülle entfernt.

Alternativ zu der gleichzeitigen Verklebung einer Glas- platte/Bildschicht/Glasplatte-Einheit kann auch zunächst die Bildschicht 3 lediglich mit einer Glasplatte 2 zu einem Verbund 1', wie dieser in Fig. 1 mit der strichlierten Trennlinie 5 skizziert ist, hergestellt werden. Nach der Verklebung der Bild- schicht 3 mit einer einzigen Glasplatte 2 kann mit Hilfe eines rahmenartig aufgebrachten Klebstoffes die zweite Glasplatte 2 beabstandet auf der Bildschicht-Seite aufgesetzt und der einge- schlossene Hohlraum mit Gießharz gefüllt werden. Erst in einem zweiten Verfahrensschritt wird sodann die zweite Glasplatte 2 mit Hilfe der zweiten Gießharz-Haft-Zwischenschicht 4'mit dem be- reits verklebten Glasplatten/Bildschicht-Verbund 1'verklebt.

Nach der Verklebung entsteht eine Verbundglaseinheit 1, wie diese in Fig. 2 gezeigt ist, wobei nach der Verklebung an der Schmalseite 6 am Umfang der Glasplatten 2 eine Silikonverklebung 7 aufgebracht wird, um zuverlässig zu verhindern, dass von außen Feuchtigkeit zu der zwischen den Glasplatten 2 eingeschlossenen Bildschicht 3 eindringen kann ; ein zu hoher Feuchtigkeitsanteil in der Verbundglaseinheit würde einerseits die Festigkeit des Verbundes verringern und zudem bei Verwendung eines Ilfochrom- Fotos die Lichtechtheit der Bildschicht 3 verschlechtern.

Wesentlich hierbei ist, dass die beiden in Fig. 3a und 3b schematisch gezeigten Haft-Zwischenschichten 4, 4'aus unter- schiedlichen Materialien bestehen, da somit ein inhomogener Ver- bund gegeben ist, wodurch bei Erwärmung der Verbundglaseinheit 1 eine ungewollte Wellenbildung der Bildschicht 3 zwischen den beiden Glasplatten 2 verhindert wird. Für einen inhomogenen Glas- platte/Bildschicht/Glasplatte-Verbund ist insbesondere das unter- schiedliche Wärmeausdehnungsverhalten sowie das unterschiedliche Klebevermögen der beiden Haft-Zwischenschichten 4, 4'mit der Bildschicht verantwortlich.

Für eine zuverlässige Verklebung, welche gleichzeitig die Lichtechtheit der Verbundglaseinheit nicht negativ beeinträch- tigt, werden insbesondere Folien mit einer Materialstärke von ca.

0,25-0, 4 mm aus Ethylen-Vinylacetat-Copolymer (EVA), Polyvinyl- acetat (PVA) sowie Polyvinylbutyral (PVB) verwendet, da diese auch zu einer Verklebung ohne Autoklav geeignet sind. Hieraus ergibt sich wiederum der Vorteil einer wesentlich Energie-effi- zienteren Herstellung der Verbundglaseinheit im Vergleich zur Verklebung der Schichten in einem Autoklav.

Bei Tests hat sich insbesondere eine Folie aus modifiziertem EVA als günstig herausgestellt, welche im Handel unter der Be- zeichnung S-LEX-EN-Folie der Firma Sekisui erhältlich ist. An- stelle der Kunststofffolien kann jedoch ebenfalls eine Haft- Zwischenschicht aus Gießharz oder Silikonklebstoff vorgesehen sein, welche eine Materialstärke von ca. 1 mm aufweist.

Die vorstehend genannten Haft-Zwischenschichten 4, 4'können hierbei zum Erhalt einer Verbundglaseinheit 1 mit unterschiedli- chen Haft-Zwischenschichten 4, 4'beliebig kombiniert werden.

Insbesondere ist es für einen inhomogenen Verbund auch günstig, als Haft-Zwischenschichten die Folien 8 auf beiden Sei- ten der Bildschicht 3 in unterschiedlicher Lagenzahl vorzusehen.

Beispielsweise kann, wie in Fig. 3b gezeigt, auf einer Seite le- diglich eine einzige Folie 8 als Haft-Zwischenschicht 4 ange- bracht werden, während zur Verbindung mit einer zweiten Glas- platte 2 zwei Folien 8 zur Bildung der Haft-Zwischenschicht 4' übereinander angeordnet sind.

Als Bildschicht 3 können neben Fotos auch Inkjet-oder La- serausdrucke verwendet werden, wobei in allen Fällen unterschied- liche Trägermaterialien der Bildschichten 3 verwendet werden können. Zur Herstellung einer durchsichtigen bzw. transluziden Verbundglaseinheit 1 wird Triacetat oder Polyester als Träger- material bevorzugt. Hingegen zur Herstellung von opaken Verbund- glaseinheiten kann die Bildschicht 3 als Trägermaterial, bei- spielsweise Papier, Polyethylenpapier oder auch Polyesterfolien, die unter dem Markennamen Melinex vertrieben werden, verwendet werden.

Bei der Verwendung von Fotos als Bildschicht 3 werden auf- grund ihrer hohen Lichtbeständigkeit bevorzugt Abzüge von Posi- tiven auf einem der vorstehend genannten Trägermaterialien verwendet, wobei diese danach mit Hilfe des Silberfarbbleichver- fahrens entwickelt werden. Insbesondere wird hierbei der Film Ilfochrom der Firma Ilford bevorzugt. Andererseits können jedoch auch Abzüge von Negativen auf einen der vorstehend genannten Trägermaterialien verwendet werden, wobei diese jedoch eine ge- ringere Lichtbeständigkeit aufweisen.

Zur Vermeidung der Wellenbildung der zwischen den Glasplat- ten 2 verklebten Bildschicht 3 ist jedoch lediglich wesentlich, dass die beiden zur Verklebung vorgesehenen Haft-Zwischenschich- ten 4, 4'aus unterschiedlichen Materialien, insbesondere mit unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten und unterschied- lichen Klebevermögen, aufweisen, wodurch anstelle einer Wellen- bildung der Bildschicht 3 die gesamte Verbundglaseinheit 1 bei Erwärmung leicht verkrümmt, wobei diese Krümmung jedoch so uner- heblich ist, dass sie die Optik der Verbundglaseinheit nicht ne- gativ beeinträchtigt.

In Fig. 4 ist ein Schnitt einer Verbundglaseinheit mit zwei Bildschichten 3 ersichtlich. Zur Erzielung eines inhomogenen Verbundes, sind bei diesem Ausführungsbeispiel zwar Haft-Zwi- schenschichten 4, 4'jeweils aus dem gleichen Material und mit der gleichen Materialstärke vorgesehen, jedoch weisen die Glas- platten 2 mit beispielsweise 2 mm, 4 mm und 6 mm unterschiedliche Materialstärken auf, so dass sich ein unterschiedliches Wärmeaus- dehnungsverhalten auf jeweils den beiden Seiten der Bildschichten 3 ergibt und somit die Bildschichten 3 auch bei sich stark än- dernden Umgebungstemperaturen, wie dies häufig bei der Außenan- wendung ; beispielsweise als Fassade oder dergleichen, auftritt, zuverlässig gespannt bleiben, ohne dass es zu ungewünschten Wel- len-oder Blasenbildungen kommt.

Selbstverständlich kann die Verbundglaseinheit auch drei oder mehr Bildschichten aufweisen, wesentlich ist lediglich, dass die Bildschichten auch bei sich ändernden Umgebungstemperaturen gespannt bleiben.