Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
LASER SYSTEM FOR PERFORMING OPHTHALMOLOGICAL PROCEDURES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/036994
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a laser system (1) for performing ophthalmological procedures, comprising a pulse laser (3) for emitting laser pulses, a focusing optical unit (5) for producing at least one focal point in the front region (17) of an eye (18) of a patient, a deflecting device (6) for varying the position of the focal point in the front region (17) of the eye (18) of the patient, and a control unit for controlling the deflecting device (6). The pulse layer (3) has a pulse duration in the nanosecond range, and the laser system (1) is designed as a hand-held device.

Inventors:
PERPEET MARKUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/071085
Publication Date:
March 01, 2018
Filing Date:
August 22, 2017
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
FRITZ RUCK OPHTHALMOLOGISCHE SYSTEME GMBH (DE)
International Classes:
A61F9/008
Domestic Patent References:
WO2014144697A12014-09-18
WO2011059958A22011-05-19
WO2014144697A12014-09-18
Foreign References:
US20100130966A12010-05-27
Attorney, Agent or Firm:
SCHWARZ & PARTNER PATENTANWÄLTE OG et al. (AT)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche:

1. Lasersystem (1) zum Durchführen ophthalmologischer Eingriffe mit

einem Pulslaser (3) zur Abgabe von Laserpulsen, wobei der Pulslaser (3) eine Pulsdauer im nano Sekundenbereich aufweist,

einer Fokussieroptik (5) zum Erzeugen wenigstens eines Brennpunkts im vorderen Bereich (17) eines Auges (18) eines Patienten,

eine Ablenkeinrichtung (6) zum Variieren der Position des Brennpunkts im vorderen Bereich

(17) des Auges (18) des Patienten, und

einer Steuereinheit zur Steuerung der Ablenkeinrichtung (6),

dadurch gekennzeichnet, dass das Lasersystem (1) in einem Gehäuse (2) des Lasersystems (1) ausgebildet ist, um ein Handheld-Gerät zu bilden, wofür das Gehäuse (2) Handgriffe (10) und Auflagepunkte (11) aufweist, welche Auflagepunkte (11) während des

ophthalmologischen Eingriffs am Gesicht und insbesondere an der Nase des Patienten aufliegen.

2. Lasersystem (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasersystem (1) zum Durchführen einer Anterior- Kap sulotomie oder einer Posterior- Kap sulotomie am frei beweglichen Auge (18) ausgebildet ist.

3. Lasersystem (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Pulslaser (3) eine Vorrichtung aufweist, welche zum Verändern einer Frequenz der Laserpulse ausgebildet ist, um im hinteren Bereich (19) des Auges (18) Operationen durchzuführen.

4. Lasersystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasersystem (1) zur Fragmentierung einer Linse (4) des Auges (18) ausgebildet ist.

5. Lasersystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasersystem (1) einen Touchscreen (9) aufweist.

6. Lasersystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasersystem (1) zumindest ein Beleuchtungsmittel aufweist, welches zum Beleuchten des Auges (18) während dem ophthalmologischen Eingriffs ausgebildet ist.

7. Lasersystem (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Lasersystem (1) zur Energieversorgung ein Kabel (8) aufweist, über das es an eine

Netzsteckdose anschließbar ist.

Description:
Lasersvstem zum Durchführen ophthalmologischer Eingriffe

Lasersystem zum Durchführen ophthalmologischer Eingriffe mit einem Pulslaser zur Abgabe von Laserpulsen, einer Fokussieroptik zum Erzeugen wenigstens eines Brennpunkts im vorderen Bereich eines Auges eines Patienten, eine Ablenkeinrichtung zum Variieren der Position des Brennpunkts im vorderen Bereich des Auges des Patienten, und einer

Steuereinrichtung zur Steuerung der Ablenkeinrichtung.

Aus der Druckschrift WO 2011/059958 A2 ist ein Lasersystem zum Durchführen von ophthalmologischen Eingriffen bekannt, welches Lasersystem eine Fokussieroptik, eine Ablenkeinrichtung und einen Pulslaser zur Abgabe von Laserpulsen umfasst, wobei der Pulslaser zur Abgabe von Laserpulsen mit einer Pulsdauer im femto Sekundenbereich ausgebildet ist. Solche Pulslaser werden auch als Femto-Pulslaser bezeichnet. Durch den Einsatz von Femto-Pulslasern bei ophthalmologischen Eingriffen ergeben sich gemäß der Druckschrift WO 2011/059958 A2 vielerlei Vorteile gegenüber Lasersystemen, die Pulslaser zum Durchführen von ophthalmologischen Eingriffen beinhalten, die Laserpulse mit einer Pulsdauer im nano oder pico Sekundenbereich abgeben. Solche Laser werden auch als Nano- Pulslaser bzw. Pico-Pulslaser bezeichnet. Aufgrund der geringeren Pulsdauer der Laserpulse eines Femto-Pulslasers wird der Energieeintrag ins Gewebe verringert, wodurch die

Präzision und die Steuerbarkeit des Eingriffs verbessert und bedingt dadurch das Risiko eines ungewollten Schadens von Gewebe minimiert wird. Aufgrund dessen hat sich in der Augenheilkunde der Einsatz von Femto-Pulslasern durchgesetzt.

Bei dem Einsatz von Femto-Pulslasern hat sich aber als nachteilig erwiesen, dass sich aufgrund des geringen Energieeintrags ins Gewebe eine Bestrahlungszeit auf das Gewebe erhöht, wodurch die Dauer von Eingriffen am Auge höher ist.

Darüber hinaus ist bei den aus dem Stand der Technik bekannten Lasersystemen der

Nachteil erhalten, dass diese in der Verwendung sehr unhandlich sind, da ein Laser des Lasersystems extern zu dem Behandlungsgerät, dass beim Eingriff nahe am Auge platziert wird, angeordnet ist und der Laser und das Behandlungsgerät untereinander über einen flexiblen optischen Leiter gekoppelt sind. Durch den flexiblen optischen Leiter ist ferner der Nachteil erhalten, dass das Lasersystem sehr empfindlich ist. Wird beispielswiese der Lichtleiter geknickt, muss dieser umgehend ausgetauscht werden, da sonst eine definierte Abgabe des Laserlichts in ein Gewebe des Auges nicht mehr gewährleistet ist. So ein Lasersystem mit einem durch ein Handstück gebildeten Behandlungsgerät ist zum Beispiel aus der WO 2014/144697 AI bekannt. Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Lasersystem für ophthalmologische Eingriffe bereit zu stellen, bei dem die Dauer des Eingriffs am Patienten verringert wird und welches schnell und einfach zu handhaben ist.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Lasersystem in einem Gehäuse ausgebildet ist, um ein Handheld-Gerät zu bilden, wobei das Gehäuse Handgriffe und Auflagepunkte aufweist, welche Auflagepunkte während des ophthalmologischen Eingriffs an der Nase des Patienten aufliegen.

Durch die Verwendung eines Pulslasers mit einer Pulsdauer im nano Sekundenbereich wird bei der vorliegenden Erfindung mit dem Vorurteil der Fachwelt gebrochen, dass Pulslaser, die Laserpulse mit einer Pulsdauer im nano Sekundenbereich abgeben, schlecht bis gar nicht bei ophthalmologischen Eingriffen einsetzbar sind. Durch die längere Pulsdauer erhöht sich der Energieeintrag ins Gewebe, wodurch mittels Nano-Pulslaser gegenüber Femto-Pulslaser Eingriffe am Auge schneller vollzogen werden können. Für einen Schnitt im vorderen Bereich des Auges benötigt ein Femto-Pulslaser beispielsweise vier Sekunden, wohingegen ein Nano-Pulslaser nur Millisekunden benötigt. Hierdurch wird nicht nur Zeit eingespart und somit der Eingriff für den Patienten erträglicher, sondern es ermöglicht das Lasersystem als Handheld-Gerät auszubilden, da auf Systeme, die das Auge fixieren oder Systeme die das Auge fortwährend Tracken und Scannen verzichtet werden kann. Eine Fixierung des Auges während des Eingriffs birgt ein nicht unerhebliches Risiko, da die Fixierung des Auges zu einer Verzerrung des Auges führen kann, wodurch es zu Komplikationen während des Laserns des Gewebes kommen kann oder im schlimmsten Fall der operative Eingriff ein schlechtes Resultat zur Folge hat. Durch das Tracken bzw. das Scannen des Auges wird dieser Nachteil zwar vermieden, dennoch sind solche System sehr teuer.

Darüber hinaus ist durch den Einsatz eines Nano-Pulslaserers der Vorteil erhalten, dass das Lasersystem kostengünstiger ist, als ein Lasersystem mit einem Femto-Pulslaser.

Durch die Ausbildung des Lasersystems in einem Gehäuse und der damit einhergegangenen Verkleinerung des Lasersystems kann das Lasersystem als Handheld-Gerät ausgebildet werden. Als Handheld-Gerät wird in diesem Zusammenhang vor allem ein Gerät gesehen, dass durch eine Person während der Benützung in einer Hand, vorteilhaft in beiden Händen, gehalten wird. Das Handheld-Gerät zeichnet sich dabei vor allem dadurch aus, dass es kompakt und leicht ausgebildet ist und von einer durchschnittlichen erwachsenen Person einfach gehalten und getragen werden kann. Darüber hinaus zeichnet sich das Handheld- Gerät dadurch aus, dass es leicht handzuhaben ist und aufgrund seiner Ergonomie während dem Halten des Geräts einfach zu bedienen ist. Das Handheld-Gerät ist portabel.

Vorteilhaft wird so ein Lasersystem zum Durchführen einer Anterior- Kap sulotomie oder einer Posterior- Kap sulotomie am frei beweglichen Auge im vorderen Teil des Auges eingesetzt. Durch die Ausbildung des Lasersystems als Handheld-Gerät ist dabei der Vorteil erhalten, dass im selben Operationsbereich bzw. Operationsraum sowohl die Kapsulotomie, als auch weitere Eingriffe am Auge vorgenommen werden können. So kann zum Beispiel eine an die Kapsulotomie anschließende Fragmentierung der Augenlinse mit dem gleichen Lasersystem erfolgen oder auch durch Phakoemulsifikation. Das Verlagern des Patienten zwischen zwei Operationsschritten wird durch die einfache Handhabung und die

Kompaktheit des Handheld-Geräts zur Gänze vermieden, wodurch die Möglichkeit von Komplikationen verringert wird und der Eingriff für den Patienten noch erträglicher ist.

Bevorzugt weist der Pulslaser eine Vorrichtung auf, welche zum Verändern einer Frequenz der Laserpulse ausgebildet ist, um auch am hinteren Teil des Auges Operationen

durchzuführen. Diese Vorrichtung kann mechanische und/oder elektrische Komponenten aufweisen. Hierdurch ist der Vorteil erhalten, dass auf zusätzliches Gerät verzichtet werden kann und mit einem Gerät sehr viele verschiedene Eingriffe vollzogen werden können.

In einer weiteren Ausführungsvariante ist der Nano-Pulslaser in einem zum Handheld-Gerät extern angeordneten Gerät untergebracht, wobei die Laserimpulse über Faseroptik, zum Beispiel Glasfaserleiter, in das Handheld-Gerät übertragen werden.

Weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten des erfindungsgemäßen Lasersystems zum Durchführen von ophthalmologischen Eingriffen werden in weiterer Folge anhand der Figuren näher erläutert.

Figur 1 zeigt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Lasersystems in einer perspektivischen Ansicht.

Figur 2 zeigt einen Strahlengang des Lasersystems gemäß Figur 1 in einer schematischen Ansicht.

Figur 1 zeigt eine Ausführungsvariante eines erfindungsgemäßen Lasersystems 1 eingebaut in einem Gehäuse 2 während des Durchführens eines ophthalmologischen Eingriffs an einem Auge 18 oder beiden Augen eines Patienten. Das Lasersystem 1 ist als Handheld-Gerät ausgebildet und kann mittels eines Kabels 8 zur Energieversorgung des Lasersystems 1 an eine Netzsteckdose angeschlossen werden. Das Lasersystem 1 weist einen Nano-Pulslaser 3, eine Fokussieroptik 5, eine Ablenkeinrichtung 6 und eine nicht dargestellte Steuereinheit auf. Der Nano-Pulslaser 3, die Fokussieroptik 5 und die Ablenkeinrichtung 6 sind schematisch in Figur 2 dargestellt. Darüber hinaus weist das Lasersystem 1 einen

Touchscreen 9, nicht dargestellte Beleuchtungsmittel, Handgriffe 10 und Auflagepunkte 11 zum Auflegen des Handheld-Geräts auf den Patienten auf.

Figur 2 zeigt einen Strahlgang 12 des Lasersystems 1 gemäß Figur 1 in einer schematischen Ansicht. Ein von dem Nano-Pulslaser 3 erzeugter Laserimpuls wird über die

Ablenkeinrichtung 6 und die Fokussieroptik 5 in einem Brennpunkt am zu operierenden Gewebe fokussiert, wobei mittels der Ablenkeinrichtung 6 eine Position des Brennpunkts am zu operierenden Gewebe variiert werden kann. Die Ablenkeinrichtung 6 weist dazu einen Elektromotor 13 auf, dessen Position gegenüber einem kegelstumpfförmigen Spiegel 14 mittels eines nicht dargestellten Linearantriebs entlang des Doppelpfeils 7 veränderbar ist. Der Nano-Pulslaser 3 ist ausgebildet, Eingriffe am vorderen Bereich 17 des Auges 18 durchzuführen, wobei der Nano-Pulslaser 3 vorteilhaft zum Abgeben von Laserimpulsen im Infrarotbereich ausgebildet ist. Ferner weist die Ablenkeinrichtung 6 einen dichroitischen Spiegel 15 und das Lasersystem 1 weist einen Bildsensor 16 auf. Der Nano-Pulslaser 3, der Elektromotor 13, der Linearantrieb, die Beleuchtungsmittel und der Touchscreen 9 sind mittels einer nicht dargestellten Steuereinheit zum Kommunizieren verbunden. Zweckmäßig sind die Beleuchtungsmittel durch LEDs gebildet und so gegenüber dem Auge 18 ausgerichtet, dass das Auge 18 im Lichtkegel der Beleuchtungsmittel liegt.

In weiterer Folge wird die Durchführung eines ophthalmologischen Eingriffs mit dem Lasersystem 1 gemäß Figur 1 näher beschrieben. Nachdem sich der Patient in eine insbesondere waagrechte Operationslage begeben hat, wird durch einen Operateur das Handheld-Gerät auf das Gesicht des Patienten aufgelegt, wobei sich das Handheld-Gerät über die Auflagepunkte 11 am Gesicht, insbesondere an der Nase des Patienten, abstützt. Die Auflagepunkte 11 sind dabei vorteilhaft aus einem weichen Material gebildet, beispielsweise einem Elastomer. Auf dem Touchscreen 9 kann der Operateur auswählen, welche Operation durchgeführt wird. So kann zum Beispiel mit dem Handheld-Gerät eine Anterior- Kapsulotomie oder eine Posterior-Kapsulotomie durchgeführt werden. Im vorliegenden Fall wählt der Operateur zum Beispiel eine Anterior- Kap sulotomie aus. Mittels des Bildsensors 16 kann der Operateur über den Touchscreen 9 die Fokussieroptik 5 genau über dem Auge 18 des Patienten ausrichten. Über die Betätigung eines auf dem Gehäuse 2 angebrachten nicht dargestellten Schalters oder mittels Auswahl eines Icons am Touchdisplay 9 wird die Kapsulotomie gestartet, wobei durch den hohen Energieeintrag des Nano-Lasers 3 und eine daraus resultierende kurze Bestrahlungszeit des Gewebes des Kapselsacks des Auges 18 auf eine Fixierung, ein Tracken und/oder Scannen des Auges 18 verzichtet werden kann.

Nachdem der Kapselsack geöffnet wurde, kann das Handheld-Gerät wieder abgenommen werden und beiseite gelegt werden. Nun kann mit der eigentlichen Operation am Auge 18 begonnen werden. Zum Beispiel dem Durchführen einer Fragmentierung einer Linse 4 mittels Phakoemulsifikation.

In einer weiteren Ausführungsvariante ist das Lasersystem 1 zur Fragmentierung von der Linse 4 des Auges 18 ausgebildet. Hierdurch ist der Vorteil erhalten, dass mit demselben Gerät zwei Operationsschritte durchgeführt werden können und sich die Eingriffsdauer noch einmal minimiert.

In einer weiteren Ausführungsvariante kann die Impulsfrequenz der Laserimpulse moduliert werden. Hierdurch ist der Vorteil erhalten, dass auch Eingriffe im hinteren Bereich 19 des Auges 18 vollzogen werden können.

In einer weiteren Ausführungsvariante weist das Lasersystem 1 zur Energieversorgung eine Batterie auf, die in dem Gehäuse 2 untergebracht ist.