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Title:
LINOLEUM-BASED, OR CORK-BASED FLOOR COVERING WITH IMPROVED FLAME-RETARDANT PROPERTIES AND A METHOD FOR PRODUCING THE SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/081812
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a linoleum-based floor covering with improved flame-retardant properties, whose useful layer contains at least one flame retardant from the group of expandable graphites. The invention also relates to a method for producing linoleum-based floor-coverings with novel structures for creating coloured patterns and to a cork-based floor covering with improved flame-retardant properties.

Inventors:
MAUK HANNS-JOERG (DE)
ESS MILKO (DE)
SCHWONKE KARL-HEINZ (DE)
Application Number:
PCT/EP2002/003998
Publication Date:
October 17, 2002
Filing Date:
April 10, 2002
Export Citation:
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Assignee:
ARMSTRONG DLW AG (DE)
MAUK HANNS-JOERG (DE)
ESS MILKO (DE)
SCHWONKE KARL-HEINZ (DE)
International Classes:
B29C43/30; C08K3/04; D06N1/00; (IPC1-7): D06N/
Foreign References:
US2412303A1946-12-10
US5132171A1992-07-21
DE19915868A12000-10-19
EP0888859A11999-01-07
GB761672A1956-11-21
Attorney, Agent or Firm:
Hock, Joachim (Müller-Boré & Partner Grafinger Strasse 2 München, DE)
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Claims:
Ansprüche
1. Bodenbelag auf LinoleumBasis, umfassend mindestens eine Nutzschicht aus Linoleum, welche mindestens ein Flammschutzmittel, ausgewählt aus der Gruppe der expandierbaren Graphite, enthält.
2. Bodenbelag nach Anspruch 1, wobei in der Nutzschicht neben dem minde stens einen Flammschutzmittel aus der Gruppe der expandierbaren Gra phite weiter ein Flammschutzmittel aus der Gruppe der verkohlungsfördern den Flammschutzmittel, der feuererstickenden Flammschutzmittel, der sperrschichtbildenden Flammschutzmittel, der Intumeszenzmittel oder ein mindestens zwei dieser Flammschutzmittel enthaltendes Gemisch vorliegt.
3. Bodenbelag nach Anspruch 2, wobei das Intumeszenzmittel aus der Grup pe, bestehend aus Harnstoff bzw.Derivaten, Dicyandiamid, Melamin, Am moniumpolyphosphaten, organischen Phosphaten und Gemischen davon, ausgewählt ist.
4. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der Anteil an Flammschutzmittel in der Nutzschicht aus Linoleum bis zu 40 Gew.%, mehr bevorzugt von 0,1 bis 20 Gew.%, bezogen auf die Menge der Nutz schicht, beträgt.
5. Verfahren zur Herstellung eines Bodenbelags auf LinoleumBasis nach ei nem der Ansprüche 1 bis 4 unter Erhalten einer Jaspéartigen Struktur, worin die LinoleumMischmasse einem Kratzer zugeführt wird und an schließend mittels Kalandern oder Walzwerken zu Fellen verarbeitet wird, wobei der in der LinoleumMischmasse enthaltene expandierbare Graphit im Kratzer unter Erhalt mehrfarbiger Mischmassepartikel ungleichmäßig aufgeschlossen wird und dadurch Granulate unterschiedlicher Graustufen resultieren, welche bei einem nachfolgenden Kalandrieren oder Walzen Jaspeartige Strukturen ergeben.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die erhaltenen JaspeFlächengebilde jeweils um 90° gedreht und schuppenartig übereinander gelegt werden, und dieses Konstrukt anschließend unter Erhalt von Fellen mit marmorähnlichen Strukturen kalandriert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, wobei aus den erhaltenen Jaspe Flächengebilde mehrfarbige Chips hergestellt werden, die anschließend unter Erhalt von Fellen mit ungerichteter Struktur kalandriert werden.
8. Bodenbelag auf KorkBasis, umfassend mindestens ein Flammschutzmittel.
9. Bodenbelag nach Anspruch 8, wobei das Flammschutzmittel aus der Grup pe der verkohlungsfördernden Flammschutzmittel, der feuererstickenden Flammschutzmittel, der sperrschichtbildenden Flammschutzmitteln, der In tumeszenzmittel oder einem mindestens zwei dieser Flammschutzmittel enthaltenden Gemisch ausgewählt ist.
10. Bodenbelag nach Anspruch 8 oder 9, wobei das Intumeszenzmittel aus der Gruppe expandierender Graphite, Harnstoff bzw.Derivaten, Dicyandiamid, Melamin, Ammoniumpolyphosphate, organischer Phosphate, mindestens zwei dieser Intumeszenzmittel enthaltender Gemische oder mindestens ei nes dieser Intumeszenzmittel und mindestens ein anderes Flammschutz mittel enthaltender Gemische ausgewählt ist.
11. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei das Flammschutz mittel ein expandierbarer Graphit ist.
12. Bodenbelag nach einem der Ansprüche 9 bis 11, wobei das Intumeszenz mittel in einer Menge von bis zu 40 Gew.%, bezogen auf die Menge der Nutzschicht, vorhanden ist.
Description:
Beschreibung Bodenbelag auf Linoleum-Basis mit verbesserten Flammschutzeigenschaf- ten sowie ein Verfahren zur Herstellung Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bodenbelag auf Linoleum-Basis mit ver- besserten Flammschutzeigenschaften, welcher mindestens ein Flammschutzmittel aus der Gruppe der expandierbaren Graphite in der Nutzschicht enthält, sowie ein Verfahren zur Herstellung von Bodenbelägen auf Linoleum-Basis mit neuartigen Farbmusterungsstrukturen. Des weiteren betrifft die vorliegende Erfindung einen Bodenbelag auf Kork-Basis mit verbesserten Flammschutzeigenschaften, welcher mindestens ein Flammschutzmittel enthält.

Bodenbeläge auf Linoleum-Basis sowie Verfahren zu deren Herstellung sind seit langem bekannt. Ein Nachteil der im Stand der Technik bekannten Bodenbeläge auf Linoleum-Basis ist jedoch das nicht unkritische Brandverhalten. Linoleum er- reicht nur mit Schwierigkeiten die Baustoffklasse B1 (Brandprüfung nach DIN 4102 T14,"Radiant Flooring Panel Test"). In Zukunft sollen die Anforderun- gen an Bodenbeläge durch eine neue EN-Norm verschärft werden. Beispielsweise muß derzeit ein Linoleum-Fußbodenbelag eine sogenannte kritische Strahlungs- intensität von > 4,5 kW/m2 nach DIN 4102 T14 erreichen, um in die ökonomisch wichtige Baustoffklasse B1 eingeordnet zu werden. Bei einer zukünftigen Einfüh- rung der neuen Testmethode nach EN ISO 9239-1 und EN ISO 11925-2, die sich zwar an die alte Prüfung DIN 4102 T14 anlehnt, deren Klassifizierung aber nach prEN 13501-1 erfolgt, werden Bodenbeläge insbesonder Linoleum mit einem Te- stergebnis von > 4,5 kW/m2 nicht mehr in B1, sondern in CFL eingestuft. Daraus können gegenüber anderen Kunststoffbodenbelägen beispielsweise PVC erhebli- che Wettbewerbsnachteile entstehen. Erst bei einer kritischen Strahlungsintensität von > 8 kW/m2 wäre die Einstufung in die wirtschaftlich wichtige Baustoffklasse BFL möglich. Das nicht unkritische Brandverhalten ist auch ein Nachteil der im Stand der Technik bekannten Bodenbeläge auf Kork-Basis.

Somit liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bodenbelag auf Linoleum-Basis bereitzustellen, der ein deutlich verbessertes Brandverhalten im Vergleich zu im Stand der Technik bekannten Linoleum-Bodenbelägen aufwei- sen soll. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Bodenbe- lag auf Kork-Basis bereitzustellen, der ein deutlich verbessertes Brandverhalten im Vergleich zu im Stand der Technik bekannten Kork-Bodenbelägen aufweisen soll.

Diese Aufgaben werden durch die in den Ansprüchen gekennzeichneten Gegen- stände gelöst.

Insbesondere wird ein Bodenbelag auf Linoleum-Basis bereitgestellt, umfassend mindestens eine Nutzschicht aus Linoleum, welche mindestens ein Flamm- schutzmittel, ausgewählt aus der Gruppe der expandierbaren Graphite, enthält.

Besonders bevorzugt ist ein expandierbarer Graphit wie Nord-MINt 251, Nord- Mine 35 oder Nord-Mine KP251, erhältlich von NRC Nordmann, Rassmann GmbH & Co., die in der nachfolgenden Tabelle 1 kurz charakterisiert werden.

Tabelle 1 Nord-Min 251 Nord-Min 35 Nord-Min KP 251 Typ Schwefelsäure-Schwefelsäure-Essigsäureeinschluß- einschlußverbindung einschlußverbindung verbindung Zersetzungs-ca. 200°C ca. 200°C ca. 150°C temperatur Expansions-mind. 250 ml/g ca. 35 ml/g ca. 250 ml/g volumen Partikelgröße mind. 80 % >0,3 mm mind. 80% <0,15 mm mind. 80% >0,3 mm Ferner kann in der Nutzschicht neben dem mindestens einen Flammschutzmittel aus der Gruppe der expandierbaren Graphite weiter ein Flammschutzmittel aus der Gruppe der verkohlungsfördernden Flammschutzmittel, der feuererstickenden Flammschutzmittel, wie Ammoniumphosphat oder Dipentaerythrit, der sperr- schichtbildenden Flammschutzmittel, wie Wasserglas, Borate und Ammoniumpo- lyphosphate, der Intumeszenzmittel oder ein mindestens zwei dieser Flamm- schutzmittel enthaltendes Gemisch vorliegen. Das tntumeszenzmittef kann dabei aus der Gruppe, bestehend aus Harnstoff bzw.-Derivaten, Dicyandiamid, Mela- min, Ammoniumpolyphosphaten, organischen Phosphaten und Gemischen da- von, ausgewählt sein. Als Flammschutzmittel können beispielsweise auch anor- ganische Verbindungen, wie Aluminiumhydroxide, z. B. Al (OH) 3, und Borate, halo- genierte organische Verbindungen, wie Chlorparaffine, organische Phosphorver- bindungen, insbesondere Phosphate, Phosphite und Phosphonate, und haloge- nierte organische Phosphorverbindungen in der Linoleum-Nutzschicht neben dem mindestens einen Flammschutzmittel aus der Gruppe der expandierbaren Gra- phite verwendet werden. Die zusätzlich verwendeten Flammschutzmittel können einzeln oder als mindestens zwei dieser Flammschutzmittel (aus der gleichen oder unterschiedlichen, vorstehend aufgeführten Gruppen) enthaltendes Gemisch in der Linoleum-Nutzschicht vorliegen.

Das in der Nutzschicht erfindungsgemäß verwendete Flammschutzmittel weist vorzugsweise ein Expansionsvolumen von mindestens 30 ml/g auf. Der Anteil an Flammschutzmittel in der Nutzschicht aus Linoleum beträgt vorzugsweise bis zu 40 Gew.-%, mehr bevorzugt von 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Menge der Nutzschicht.

Des weiteren umfaßt die Nutzschicht aus Linoleum übliche Komponenten, wie Bindemittel (sog. Bedford-Zement oder B-Zement aus einem teiloxidierten Leinöl und mindestens einem Harz als Klebrigmacher), mindestens einen Füllstoff und ggf. mindestens ein Färbemittel. Als Füllstoff werden üblicherweise Weichholz- mehl und/oder Korkmehl (bei gleichzeitiger Anwesenheit von Holzmehl und Kork- mehl typischerweise im Gewichtsverhältnis 90 : 10) und/oder Kreide, Kaolin (China- Clay) und Schwerspat verwendet. Die Linoleum-Mischmasse enthält üblicherwei- se mindestens ein Färbemittel, wie ein Pigment (z. B. Titandioxid), und/oder ande- re übliche Färbemittel auf Basis von anorganischen und organischen Farbstoffen.

Als Färbemittel können jegliche natürliche oder synthetische Farbstoffe sowie an- organische oder organische Pigmente, allein oder in beliebiger Kombination, ver- wendet werden.

Eine typische Linoleum-Zusammensetzung enthält, bezogen auf das Gewicht der Nutzschicht, etwa 40 Gew.-% Bindemittel, etwa 30 Gew.-% organische Stoffe, etwa 20 Gew.-% anorganische (mineralische) Füllstoffe und etwa 10 Gew.-% Fär- bemittel. Ferner können in der Linoleum-Mischmasse übliche Additive, wie Verar- beitungshilfsmittel, Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, Gleitmittel und dergleichen enthalten sein, die in Abhängigkeit des Bindemittels ausgewählt werden.

Darüber hinaus kann der erfindungsgemäße Bodenbelag auf Linoleum-Basis auch elektrisch leitfähig durch Zusatz mindestens eines Derivats des Imidazols, Imidazolins, Benzimidazols oder Morpholins oder einer kationenaktiven Verbin- dung (vgl. DE 34 16 573 und WO 99/10592) und/oder durch Anordnen einer Schicht auf Linoleum-Basis, welche mindestens einen elektrisch leiffähigen Füll- stoff, beispielsweise Ruß oder Metallpulver, enthält, unter die Linoleum- Nutzschicht ausgebildet sein. Selbstverständlich kann auch eine derartige elek- trisch leitfähige Schicht weiter ein oder mehrere der vorgenannten Flammschutz- mittel enthalten.

Die Linoleum-Nutz-bzw. Oberschicht weist vorzugsweise eine Dicke von 0,9 bis 6,0 mm, besonders bevorzugt 1,4 bis 4 mm, auf. Unter Nutzschicht wird im Rah- men der vorliegenden Erfindung die aus einem homogenen Material aufgebaute, oberste Schicht des Bodenbelags verstanden.

Der erfindungsgemäße Bodenbelag auf Linoleum-Basis kann trägerlos (vgl.

DE 199 10 389 A1) sein oder einen Träger umfassen. Als Trägermaterial kann ein Material auf Basis natürlicher oder synthetischer Gewebe oder Gewirke sowie Textilwerkstoffe eingesetzt werden. Als Beispiele können Jutegewebe, Mischge- webe aus natürlichen Fasern, wie Baumwolle und Zellwolle, Glasfasergewebe, mit Haftmittel beschichtetes Glasfasergewebe, Mischgewebe aus Synthesefaser, Gewebe aus Kern/Mantelfasern mit z. B. einem Kern aus Polyester und einer Ummantelung aus Polyamid, genannt werden. Als Haftvermittler für Glasfaserge- webe kann beispielsweise eine Beschichtung der Glasfasern aus einem Styrol- Butadien-Latex verwendet werden.

Der erfindungsgemäße Bodenbelag kann mit oder ohne Träger ausgebildet sein, wobei die Linoleum-Nutzschicht sowohl einschichtig als auch mehrschichtig ge- staltet sein kann. Dabei ergeben sich je nach Schichtfolge sowohl symmetrische als auch asymmetrische Flächengebilde, wobei bei trägerlosen Linoleum- Flächengebilden symmetrische Aufbauten bevorzugt sind. Beispielsweise kann der erfindungsgemäße Bodenbelag zwei Schichten aus Linoleum umfassen (materialhomogen), die gleich oder verschieden sein können.

Weiterhin kann unter der Linoleum-Nutzschicht eine Korkmentschicht mit oder ohne Träger angeordnet sein. Korkment ist eine Mischung, die B-Zement und ge- mahlenen Kork als Füllstoff enthält und bei Bodenbelägen als isolierende Unter- schicht für eine bessere Wärmeisolierung, Trittelastizität und Gehkomfort sorgt und den Tritt-und Raumschall dämpft. Auch eine derartige Korkmentschicht kann weiter ein oder mehrere der vorgenannten Flammmschutzmittel umfassen.

Daneben können auch unter oder zwischen zwei Linoleumschichten funktionale Schichten angeordnet sein, so daß sich drei-oder mehrschichtige Flächengebilde ergeben. Beispielsweise kann unter der Nutzschicht des erfindungsgemäßen Bo- denbelags mindestens eine weitere Schicht, vorzugsweise eine Schaumschicht, eine Schicht zur Trittschalldämmung und/oder eine Isolationsschicht angeordnet sein. Die Schichtdicken der aufgebrachten Schichten können gleich oder ver- schieden sein. Alle diese unter oder zwischen zwei Linoleumschichten angeord- neten funktionale Schichten können ebenfalls jeweils weiter ein oder mehrere der vorgenannten Flammschutzmittel enthalten.

Ferner kann auf der Rückseite des erfindungsgemäßen Bodenbelags ohne Träger mindestens eine Klebeschicht angeordnet sein.

Der erfindungsgemäße Bodenbelag auf Linoleum-Basis kann in Form von Bahnen oder Fliesen vorliegen.

Der erfindungsgemäße Bodenbelag auf Linoleum-Basis kann ferner durch übliche Verfahren zur Herstellung ein-oder mehrschichtiger Linoleum-Bodenbeläge mit oder ohne Träger hergestellt werden.

Zur Erzeugung einer Farbmusterung, wie beispielsweise einer Jaspe-Struktur (Längsstruktur am Kalander) oder marmorähnlichen Struktur, sind jedoch übli- cherweise Abmischungen verschiedenfarbiger Mischmassen notwendig, die in verschiedenen Arbeitsschritten hergestellt werden müssen. Diese Arbeitsschritte sind sowohl kosten-als auch zeitintensiv.

Somit liegt der vorliegenden Erfindung die weitere Aufgabe zugrunde, ein Verfah- ren zur Erzeugung von Farbmusterungen, wie Jaspe-artigen Strukturen oder marmorähnlichen Strukturen, von Linoleum-Bodenbelägen bereitzustellen, wel- ches unter Beibehaltung der geforderten Qualität kostengünstiger, schneller und vorzugsweise auch neuartig sein soll.

Diese Aufgabe wird durch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Herstellung ei- nes Bodenbelags auf Linoleum-Basis gelöst, wobei der Bodenbelag mindestens eine Nutzschicht aus Linoleum umfaßt, welche mindestens einen expandierbaren Graphit als Flammschutzmittel enthält, worin die Linoleum-Mischmasse einem Kratzer zugeführt wird und anschließend mittels Kalandern oder Walzwerken zu Fellen verarbeitet wird, wobei der in der Linoleum-Mischmasse enthaltene expan- dierbare Graphit im Kratzer unter Erhalt mehrfarbiger Mischmassepartikel un- gleichmäßig aufgeschlossen wird, welche bei einem nachfolgenden Kalandrieren oder Walzen Jaspe-artige Strukturen ergeben.

Die so erhaltenen Einzelfelle mit Jaspe-artigen Strukturen können ferner jeweils um 90° gedreht werden und schuppenartig übereinander gelegt werden. Durch ein erneutes Kalandrieren kann damit aus Jaspe-artigen Strukturen eine marmorähn- liche Optik mit besonders plastischem Ausdruck erhalten werden, da der Graphit unterschiedlich aufgeschlossen wird und dadurch eine wolkenartige Struktur ent- steht.

Ferner können aus dem"Jaspe-Flächengebilde"mehrfarbige Chips durch im Stand der Technik bekannte Verfahren hergestellt werden, die anschließend ka- landriert werden, und so eine ungerichtete Struktur erzeugt werden kann.

Der Begriff"mehrfarbig"bedeutet hier insbesondere das Auftreten verschiedener Grautöne.

Dieses Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht überraschenderweise in einem Schritt die Dessinierung von Linoleum-Nutz-bzw. Oberschichten von derart hergestellten Flächengebilden. Beispielsweise kann mit diesem Verfahren zusätz- lich zu der Jaspe-oder marmorähnlichen Dessinierung gleichzeitig eine metall- sche Flitteroptik des Flächengebildes erreicht werden. Ferner können Probleme, die bei Verwendung mehrerer unterschiedlich gefärbter Partikel zur Erzeugung Jaspe-artiger Strukturen auftreten, wie rheologische Probleme, vermieden wer- den. Selbstverständlich weist auch der mit diesem Verfahren hergestellte Linole- um-Bodenbelag aufgrund des Vorhandenseins des expandierbaren Graphits die vorstehend beschriebenen, ausgezeichneten Flammschutzeigenschaften auf.

Die vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Bodenbelag auf Kork-Basis, wel- cher mindestens ein vorstehend definiertes Flammschutzmittel enthält. Die in ei- nem solchen Bodenbelag auf Kork-Basis erfindungsgemäß verwendeten Flamm- schutzmittel unterliegen keiner besonderen Beschränkung und es können bei- spielsweise die im Stand der Technik bekannten Flammschutzmittel aus der Gruppe der verkohlungsfördernden Flammschutzmittel, der feuererstickenden Flammschutzmittel, wie Ammoniumphosphat oder Dipentaerythrit, der sperr- schichtbildenden Flammschutzmittel, wie Wasserglas, Borate und Ammoniumpo- lyphosphate, und der dämmschichtbildenden Flammschutzmittel bzw. Intumes- zenzmittel in der Kork-Nutzschicht eingesetzt werden. Als Flammschutzmittel kön- nen beispielsweise anorganische Verbindungen, wie Aluminiumhydroxide, z. B.

Al (OH) 3, und Borate, halogenierte organische Verbindungen, wie Chlorparaffine, organische Phophorverbindungen, insbesondere Phosphate, Phosphite und Phosphonate, und halogenierte organische Phosphorverbindungen in der Kork- Nutzschicht verwendet werden. Die erfindungsgemäß verwendeten Flamm- schutzmittel können einzeln oder als mindestens zwei dieser Flammschutzmittel (aus der gleichen oder unterschiedlichen, vorstehend aufgeführten Gruppen) ent- haltendes Gemisch in der Kork-Nutzschicht vorliegen. In einer bevorzugten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Kork-Bodenbelags ist das Flammschutz- mittel ein lntumeszenzmittel. Das Intumeszenzmittel ist vorzugsweise aus der Gruppe expandierbarer Graphite, Harnstoff bzw.-Derivate, Dicyandiamid, Meia- min, Ammoniumpolyphosphate und organischer Phosphate ausgewählt. Es kann auch ein Gemisch von mindestens zwei dieser Intumeszenzmittel oder beispiels- weise von mindestens einem Intumeszenzmittel und mindestens einem Flamm- schutzmittel aus einer anderen, z. B. vorstehend aufgeführten Gruppe in der Kork- Nutzschicht verwendet werden. Besonders bevorzugt ist ein expandierbarer Gra- phit wie Nord-MINs 251, Nord-Min@ 35 oder Nord-Mins KP251, erhältlich von NRC Nordmann, Rassmann GmbH & Co.

Zur Herstellung eines derartigen erfindungsgemäßen Kork-Bodenbelags wird übli- cherweise Korkgranulat einer bestimmten Korngrößenverteilung und Restfeuchte (vorzugsweise 1,5-3,0 %) mit Melamin-Formaldehyd-Harz als Bindemittel sowie beispielsweise expandierbarem Graphit als erfindungsgemäß verwendetem Flammschutzmittel und einem herkömmlichen Vernetzungskatalysator gemischt, wobei üblicherweise der Bindemittelanteil dabei 10-30 Gew.-% beträgt, da ein Teil des Bindemittels von den flammhemmenden Additiven gebunden wird. Dieses Gemisch wird in dickwandige Stahiformen (beispielhafte Maße : Breite 700 mm, Länge 1000 mm, Höhe 800 mm) gefüllt und verdichtet (vorzugsweise 10-200 t).

Die Vernetzung erfolgt beispielsweise bei 110-135°C innerhalb von 8 bis 22 Stunden. Die derart aus Korkgranulat gefertigten Blöcke (mit zum Beispiel einer Resthöhe von 100-300 mm je nach Verdichtungsgrad/Druck) werden dann in einzelne Platten mittels einer Bandschneideanlage geschnitten/geschält. Die Plattenstärke kann beispielsweise zwischen 1 und 10 mm betragen. Um eine glatte und konturenscharfe Oberfläche zu erzielen, werden die Platten üblicher- weise mittels einer Bandschleifmaschine geschliffen und kalibriert. Die Oberseite wird dabei vorzugsweise mit 3 bis 6 Schleifvorgängen, zunächst mit groben Schleifkorn und zuletzt mit feinem Schleifkorn, geschliffen (beispielsweise 1. = 40er Korn, 2. = 80er Korn, 3. =120er Korn, 4. =180er Korn, 5. = 220er Korn, 6. = 360er Korn). Die Unterseite wird lediglich mit 1-2 Schleifgängen geschliffen, zum Beispiel mit 24er und 40er Korn. Die Platten können anschließend mit einem Oberflächenschutz ausgestattet werden. Dies kann beispielsweise mit einer PVC- Klarfolie (K-Wert 60 oder 80), einem Lack (Fa. PPG oder Lott) oder Wachs (zum Beispiel Wachstype : Solid-Floer-Wax, Fa. Loba, Ditzingen Deutschland) erfolgen.

Aus den beschichteten Platten können anschließend fliesenförmige Platten ge- stanzt und gegebenenfalls die Kanten mittels Schneidmesser gesäubert werden.

Die derartig gefertigten Korkplatten erreichen nach EN ISO 9239-1 eine kritische Bestrahlungsstärke von größer als 8 kW/m2 und eine Brandfortschreitung von kleiner als 150 mm innerhalb 20 Sekunden, was eine Klassifizierung nach prEN 13501-1 : 1999 von BFL entspricht. Überraschenderweise ergibt sich bei der Ver- wendung von beispielsweise expandierbarem Graphit als erfindungsgemäß ein- gesetztem Flammschutzmittel eine neue Dessinierungsmöglichkeit, da die fitter- artigen Graphitpartikel das Licht derart reflektieren, dass ein mineralischer oder metallischer Effekt resultiert.

Die vorliegende Erfindung sowie weitere sich daraus ergebende Vorteile werden in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die in den Beispielen und Vergleichsbeispielen beschriebenen Ausführungsformen näher erläutert.

Beispiele Linoleum-Bodenbelaq Es werden Proben mit und ohne expandierbarem Graphit hergestellt. Dazu wer- den zunächst alle in den nachstehenden Tabelle 2 aufgelisteten Komponenten für die Linoleum-Masse in einem Kneter zu einer möglichst homogenen Grundmasse (Mischmasse) vermischt. Die so erhaltene Mischmasse wird durch ein Walzwerk zu Fellen verarbeitet und einem Kratzer zugeführt, wonach die dadurch erhaltenen unterschiedlich gefärbten Mischmassepartikel einem Kalander zugeführt werden und unter Druck und einer Temperatur von üblicherweise 10 bis 150°C auf Jute als Trägermaterial gepreßt werden. Die Bandgeschwindigkeit beträgt 10 m/min.

In der nachstehenden Tabelle 2 sind erfindungsgemäße Rezepturen sowie ein Vergleichsbeispiel in Gew.-%, bezogen auf die Menge der Gesamtmischung, auf- gelistet. Ferner sind in Tabelle 2 noch weitere Materialeigenschaften der Linole- um-Masse bzw. des Linoleumbelags aufgelistet. Die in der nachstehenden Ta- belle 2 angeführten Flammschutzmittel können in den jeweiligen Rezepturen da- bei einzeln oder in Kombination von zwei oder mehreren davon eingesetzt wer- den.

Tabelle 2 Bevorzugter Besonders Standard- Bereich bevorzugter Linoleum, Bereich (Vergleichs- beispiel) Zement [%] 20-70 30-55 30-55 Korkmehl [%] 0-60 2-25 2-25 Holzmehl [%] 0-70 5-45 5-45 Kreide [%] 0-75 5-60 5-60 Titandioxid [%] 0-15 1-10 1-10 Buntpigmente [%] 0-10 0-5 0-5 NordMin 250# [%] 0,01-30 1-20 NordMin KP 251# [%] 0,01-30 1-20 Budit 3076 DCI [%] 0,01-30 1-20 (Fa. Goldmann) ATH M20B° [%] 0,01-30 1-20 (Fa. Alcoa) MFI 60°C (60sec) [ml] 0,5 - 25 1 - 20 1 - 20 Stärke [mm] 1,0-4,0 2,0-4,0 2,0-4,0 Index [%] 23 - 32 26 - 30 26 - 30 Elastizität 58-75 60-70 60-70 Resteindruck [%] 4 - 15 5 - 10 5 - 10 Reifezeit [Tage] 5-40 6-20 6-20 Finishen [pml 2-20 4-15 4-15 Testresultat nach Bestrah-8,0-11,6 8,3-11,2 4,5-6,5 EN ISO 9239-1 lungs- unverklebt stärke kW/m2 Die in Tabelle 2 aufgeführten Rezepturen bzw. die daraus hergestellten Linoleum- Bodenbeläge gemäß der vorliegenden Erfindung zeigen drastisch verbesserte Flammschutzeigenschaften im Vergleich zu einem herkömmlichen Linoleum- Bodenbelag ohne Flammschutzmittel bei ansonsten im wesentlichen gleichblei- benden Eigenschaften.

Kork-Bodenbelaq Es wurden Kork-Bodenbeläge hergestellt, wie vorstehend beschrieben. In der nachstehenden Tabelle 3 sind erfindungsgemäße Rezepturen in Gew.-%, bezo- gen auf die Menge der Gesamtmischung, aufgelistet. Ferner sind in Tabelle 3 noch weitere Materialeigenschaften der Korkmasse bzw. des Kork-Bodenbelags aufgelistet. Die in der nachstehenden Tabelle 3 angeführten Flammschutzmittel können in den jeweiligen Rezepturen dabei wiederum einzeln oder in Kombination von zwei oder mehreren davon eingesetzt werden.

Tabelle 3 Bevorzugter Bereich Besonders bevorzug- ter Bereich Melamin [%] 1-20 2-15 Formaldehyd [%] 1-30 2-20 Ammoniumchlorid 0, 01-4 0,02-2 NordMin 250# [%] 0,01-30 1-20 NordMin KP 251# [%] 0,01-30 1-20 Budit 3076 DCI [%] 0,01-30 1-20 (Fa. Goldmann) ATH M20B# [%] 0,01-30 1-20 (Fa. Alcoa) Netzmittel [%] 0,01-2 0,05-1,5 Ethoxylatbasis Sprühtechnik auf Korkgranulat im Mischer, Batchweise Sprühdruck Düse [bar] 3-200 6-50 Korkgranulat [mm] 50-90 60-88 Restfeuchte Kork [%] 1,5-3,0 1,8-2,5 Druckvernetzung [kg/cm2] 0,5-40 1-30 Temperatur [mm] 80-250 100-220 Vernetzungszeit (h) 0,1-24 0,2-18 Dichte Kork kg/1 0, 3-0, 9 0, 4-0,8 Konditionieren mit Wasserdampf und z. B. 24 Std. bei 20 °C ablagern Finishen [µm] 2-300 10-150 Testresultat nach Bestrah-8-11,6 8,3-11,2 EN ISO 9239-1 lungssärke unverklebt kW/m2 Derartige Kork-Bodenbeläge gemäß der vorliegenden Erfindung zeigen deutlich verbesserte Flammschutzeigenschaften.