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Patent Searching and Data


Title:
LIQUID CURING COMPOSITION FOR CURING POLYMER RESINS (II)
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/113931
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to novel curing compositions for curing polymer resins

Inventors:
DIJKINK PETER (DE)
HARTL MAXIMILIAN (DE)
EBENER MARTIN (DE)
KRIMMER HANS-PETER (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/051471
Publication Date:
August 06, 2015
Filing Date:
January 26, 2015
Export Citation:
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Assignee:
ALZCHEM AG (DE)
International Classes:
C08G59/40; C08K5/00; C08L63/00; C08L75/04
Domestic Patent References:
WO2012113878A12012-08-30
Foreign References:
DE102011012079A12012-08-23
DE102009052061A12011-05-12
Attorney, Agent or Firm:
DEY, Michael et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Flüssige Härterzusammensetzung zur Härtung von Polymerharzen, umfassend a) Cyanamid,

b) mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I)

Formel (I) wobei für die Reste R1, R2, R3 gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt und mindestens ein Rest R1, R2 oder R3 ungleich Wasserstoff ist:

R1 , R2 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, C1- bis C15- Alkyl, C3- bis C15-Cycloalkyl oder

gemeinsam C2- bis C10-Alkylen;

R3 = Wasserstoff, C1 - bis C15-Alkyl, C3- bis C15-Cycloalkyl, Aryl, Arylalkyl, mit -NHC(0)NR R2 substituiertes C1 - bis C15-Alkyl, mit -NHC(0)NR1R2 substituiertes C3- bis C15-Cycloalkyl,

mit -NHC(0)NR1R2 substituiertes Aryl oder

mit -NHC(0)NR1R2 substituiertes Arylalkyl; und c) mindestens einen Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II)

N

I

R52 Formel (II) wobei für die Reste R50, R51, R52, R53, R54, R55, R56, R57 gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt und mindestens ein Rest R50, R51 oder R52 verschieden ist von Wasserstoff: R50, R51, R52 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander

Wasserstoff,

C1 - bis C10-Alkyl,

Aminoalkyl mit -[(R56)-N(R53)]n-(R54),

Amidoalkyl -[(R57)-NHC(0)]m-(R55) oder

Alkylcarbonyl mit -C(0)-R55;

R53, R54 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander

Wasserstoff,

Alkylcarbonyl mit -C(0)-R55 oder

C1 - bis C10-Alkyl;

R55 = C1 - bis C10-Alkyl oder C2- bis C20-Alkenyl;

R56, R57 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander

C1 - bis C10-Alkylen oder

C3- bis C15-Cycloalkylen;

n, m = gleichzeitig oder unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 1 bis 10.

2. Härterzusammensetzung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die

Härterzusammensetzung Cyanamid und mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I) in einem molaren Verhältnis Cyanamid : Harnstoffderivat oder Harnstoffderivat- Mischung von 1 : 1 bis 4 : 1 umfasst.

3. Härterzusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass die Härterzusammensetzung ein Harnstoffderivat der Formel (I) umfasst, wobei für den Rest R3 = Aryl, Arylalkyl, mit -NHC(0)NR R2 substituertes Aryl oder mit -NHC(0)NR1R2 substituertes Arylalkyl für einen Rest der allgemeinen Formel (V) steht

Formel (V) wobei die Reste R1, R2 die oben angegebene Bedeutung aufweisen und für die weiteren Reste gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt: R4, R5, R6, R7, R8 = Wasserstoff, Halogen, C1 - bis C15-Alkyl, C3- bis C15-Cycloalkyl,

Aryl, Arylalkyl, -CF3, -NHC(0)NR R2,

mit -NHC(0)NR1R2 substituiertes C1- bis C15-Alkyl,

mit -NHC(0)NR1R2 substituiertes Aryl oder

mit -NHC(0)NR R2 substituiertes Arylalkyl;

R9, R10 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff oder

C1 -bis C5-Alkyl;

n = eine Zahl zwischen 0 und 10.

4. Härterzusammensetzung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass die Härterzusammensetzung ein Harnstoffderivat der Formel (I) umfasst, wobei für die Reste gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt:

R1, R2 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff oder

C1- bis C15-Alkyl;

R3 = Wasserstoff, C1- bis C15-Alkyl, C3- bis C15-Cycloalkyl,

mit -NHC(0)NR R2 substituiertes C1 - bis C15-Alkyl oder mit -NHC(0)NR1R2 substituiertes C3- bis C15-Cycloalkyl.

5. Härterzusammensetzung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass die Härterzusammensetzung ein Harnstoffderivat gemäß Formel (I) ausgewählt aus der Gruppe 1 -Methylharnstoff, 1 , 1 -Dimethylharnstoff, 1 ,3-Dimethylhamstoff, 3-(3-Chlor-4-methylphenyl)-1 , 1 -dimethylharnstoff, 3-(p- Chlorphenyl)-1 , 1 -dimethylharnstoff, 3-Phenyl-1 , 1 -dimethylharnstoff, 3-(3,4- Dichlorphenyl)-1 , 1 -dimethylharnstoff, 1 , 1 '-(Methylendi-p-phenylen)-bis-(3,3- dimethylharnstoff), 3-(3-Trif luoromethylphenyl)-1 , 1 -dimethylharnstoff, 1 ,1 '-(2-Methyl-m- phenylen)-bis-(3,3-dimethylharnstoff) und/oder 1 , 1 '-(4-Methyl-m-phenylen)-bis-(3,3- dimethylharnstoff) umfasst.

6. Härterzusammensetzung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass die Härterzusammensetzung einen

Härtungsbeschleuniger aus der Gruppe Diethylentriamin, Triethylentetramin,

Isophorondiamin und/oder 2,2'-Dimethyl-4,4'methylene-bis-cyclohexylamin umfasst.

7. Härterzusammensetzung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass die Härterzusammensetzung weiterhin d) mindestens einen Viskositätsmodifikator ausgewählt aus der Gruppe der Mono-, Di- und Polyole, Ether, Etheralkohole, Polyether und Polyetherpolyole, Ketone, Aldehyde, Nitrile, Carbonsäureester oder Mischungen hiervon umfasst.

8. Härterzusammensetzung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass die Härterzusammensetzung weiterhin e) einen

Stabilisator ausgewählt aus der Gruppe anorganischen oder organischen Säuren umfasst.

9. Härterzusammensetzung nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche

dadurch gekennzeichnet, dass als Stabilisator eine anorganische oder organische Säure aus der Gruppe Salicylsäure, Phthalsäure, Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure oder deren Anhydride oder Mischungen hiervon umfasst.

10. Epoxidharz-Zusammensetzung umfassend

a) mindestens ein härtbares Epoxidharz und

b) mindestens eine flüssige Härterzusammensetzung gemäß mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 9.

1 1. Polyurethanharz-Zusammensetzung umfassend

a) mindestens ein härtbares Polyurethanharz und

b) mindestens eine flüssige Härterzusammensetzung gemäß mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 9.

12. Composit-Material umfassend

a) ein Trägermaterial, insbesondere ein Fasermaterial,

b) mindestens ein härtbares Epoxidharz und/oder härtbares Polyurethanharz und c) mindestens eine flüssige Härterzusammensetzung gemäß mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 9.

13. Verwendung einer flüssigen Härterzusammensetzung gemäß mindestens einem der vorgenannten Ansprüche 1 bis 9 zur Härtung von härtbaren Polymerharzen, insbesondere von härtbaren Epoxidharzen, von härtbaren Polyurethanharzen oder Mischungen hiervon, oder zur Härtung von mit härtbaren Polymerharzen, insbesondere Epoxidharzen, imprägnierten Fasermaterialien, imprägnierten Geweben, imprägnierten Gewirken oder imprägnierten Geflechten.

Description:
Flüssige Härterzusammensetzung zur Härtung von Polymerharzen (II)

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft neue Härterzusammensetzungen zur Härtung von

Polymerharzen.

Die Verwendung von duroplastischen Epoxidharzen ist aufgrund ihrer guten

Chemikalienbeständigkeit, ihrer sehr guten thermischen und dynamisch-mechanischen Eigenschaften sowie ihres hohen elektrischen Isolationsvermögens weit verbreitet. Darüber hinaus zeigen Epoxidharze eine gute Haftung auf vielen Substraten und sind somit bestens für den Einsatz in Faserverbundwerkstoffen (Composites) geeignet. Für den Einsatz in Faserverbundwerkstoffen sind sowohl eine gute Benetzung der Faser, d. h. eine niedrige Viskosität der gewählten Harzformulierung zur Compositherstellung als auch hohe mechanische Eigenschaften nach Aushärtung wünschenswert.

Zur Herstellung von Formteilen aus Faserverbundwerkstoffen werden verschiedene

Verfahren genutzt, wie bspw. das Prepregverfahren, sowie verschiedene Infusions- oder Injektionsverfahren, hierbei insbesondere das RT -Verfahren (Resin Transfer Molding). Von diesen Verfahren haben insbesondere die Infusions- oder Injektionsverfahren in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. So werden beispielsweise in den Infusionsverfahren, in einem offenen Werkzeug befindliche trockene Verstärkungsmaterialien, wie beispielsweise Fasermatten, Vliesstoffe, Gewebe oder Gewirke, mit einer dichten Vakuumfolie abgedeckt und nach Anlegen des Vakuums über Verteilerkanäle mit Harzformulierungen getränkt. Diese Verfahren weisen den Vorteil auf, dass große Elemente mit komplizierter Geometrie in kurzer Zeit geformt werden können.

Die Epoxidharzformulierung für ein Infusions- oder Injektionsverfahren muss eine niedrige Viskosität aufweisen, um die Imprägnierung der Fasermaterialien im Vakuum in

entsprechender Zeit zu ermöglichen. Werden Harzformulierungen mit zu hohen Viskositäten verwendet oder werden Harzformulierungen verwendet, die während der Injektionsperiode zu schnell zu hohe Viskositäten erzeugen, werden unimprägnierte Teile und sonstige Fehlstellen im entstehenden Composit erhalten. Die Härtung von Epoxidharzen verläuft nach unterschiedlichen Mechanismen. Neben der Härtung mit Phenolen oder Anhydriden wird häufig die Härtung mit Aminen durchgeführt. Diese Stoffe sind meist flüssig und lassen sich sehr gut mit Epoxidharzen vermengen.

Aufgrund der hohen Reaktivität und damit sehr niedrigen Latenz werden derartige

Epoxidharz-Zusammensetzungen zweikomponentig ausgeführt. Dies bedeutet, dass Harz (A- Komponente) und Härter (B-Komponente) getrennt aufbewahrt werden und erst kurz vor Gebrauch im korrekten Verhältnis gemischt werden. Hierbei bedeutet "latent", dass eine Mischung der Einzelkomponenten unter definierten Lagerbedingungen stabil vorliegt. Diese zweikomponentigen Harzformulierungen werden auch als sogenannte kalthärtende

Harzformulierungen bezeichnet, wobei die dafür verwendeten Härter meist aus der Gruppe der Amine oder Amidoamine gewählt werden.

Einkomponentige, heißhärtende Epoxidharzformulierungen sind hingegen gebrauchsfähig fertig vorkonfektioniert, das heißt, dass Epoxidharz und Härter werkseitig vermischt vorliegen. Mischungsfehler der Einzelkomponenten bei Gebrauch vor Ort sind daher ausgeschlossen. Voraussetzung dafür bilden latente Härtersysteme, welche bei Raumtemperatur mit dem Epoxidharz nicht reagieren (lagerfähig sind), jedoch unter Erwärmung je nach Energieeintrag bereitwillig ausreagieren. Für solche einkomponentigen Epoxidharz-Formulierungen ist beispielsweise Dicyandiamid ein besonders geeigneter und auch kostengünstiger Härter. Unter Umgebungsbedingungen können entsprechende Harz-Härter-Mischungen bis zu zwölf (12) Monate gebrauchsfähig gelagert werden.

Leider weisen diese Epoxidharzmischungen mit hoch latentem Dicyandiamid oder anderen hoch latenten Härtern den Nachteil auf, dass die Härter in Epoxidharzen nur wenig löslich sind und im Infusions- oder Injektionsverfahren zur Herstellung von Faserverbundwerkstoffen an den Einlassstellen für das Harz von den Fasermatten festgehalten und herausgefiltert werden. Somit wird eine vor Anwendung homogene Mischung des Härters in den Harzen während des Verfahrens aufgetrennt und somit eine gleichmäßige homogene Mischung des Härters in den Harzen im Composit unterbunden. Hierdurch wird eine Aushärtung des gesamten Composits verhindert.

In der Patentliteratur werden wenige Vorschläge zur Überwindung dieser Nachteile beschrieben. So wird sowohl in der deutschen Patentanmeldung DE 27 43 015 A1 als auch dem österreichischen Patent AT 351 772 jeweils ein Verfahren zum Härten von Epoxidharzen unter Verwendung von wässrigen Lösungen von Cyanamid oder einem Gemisch von

Cyanamid mit bis zu 75 Gew.-% Harnstoff beschrieben. Die Härtung kann auch unter Verwendung von katalytischen Mengen Beschleunigern durchgeführt werden. Entsprechend hergestellte Epoxidharz-Zusammensetzungen können zur Herstellung von vorimprägnierten Glasfasergeweben, sogenannten Prepregs verwendet werden. Somit werden mit diesen beiden Patentdokumenten flüssige bzw. wässrige Härterlösungen beschrieben. Nachteilig hierbei ist jedoch, dass die genannten Härter Lösungen sind, deren Lösemittel Wasser während des Härtungsprozesses entfernt werden muss, um nicht Qualitätseinbußen des fertig gehärteten Formstückes hinzunehmen. Dieser Nachteil ist unabhängig von der Wahl eines Lösemittels, da diese Lösemittel während der Härtung immer entfernt werden müssen. Weiterhin werden in den internationalen Patentanmeldungen WO 2012/ 1 13 879 A1 und WO 2012/ 1 13 178 A1 flüssige Härter zur Härtung von härtbaren Polymerharzen

beschrieben, die Cyanamid und mindestens ein Harnstoffderivat gegebener Formel umfassen. Diese Härter sind aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften besonders für den Einsatz in Infusions-, Injektions- oder RTM -Verfahren geeignet sein. Weiterhin werden in den Patentanmeldungen WO 2014/020072 (PCT/EP20 3/066102) und WO 2014/020060 (PCT/EP2013/066078) flüssige Härter zur Härtung von härtbaren Polymerharzen

beschrieben, die Cyanamid und mindestens ein Harnstoffderivat gegebener Formel und zusätzlich mindestens einen Härtungsbeschleuniger aus der Gruppe der Imidazoline und Imidazole gegebener Formeln umfassen.

Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, neuartige Härter oder

Härterzusammensetzungen zur Härtung von härtbaren Polymerharzen, insbesondere von härtbaren Epoxidharzen, sowie solche Härter oder Härterzusammensetzungen enthaltende Epoxidharz-Zusammensetzungen, bereitzustellen, die insbesondere zur Herstellung von Composits und faserverstärkten Matrices verwendet werden können. Hierbei bestand weiterhin die Notwendigkeit, dass solche Härter oder Härterzusammensetzungen die Vorteile der bekannten Aminhärter und der bekannten Dicyandiamid-Pulverhärter in sich vereinen, ohne deren Nachteile, wie geringe Latenz oder Filtration der Partikel aufzuweisen. Diese neuen Härter sollen eine hohe Latenz somit eine hohe Lagerstabilität unterhalb der

Härtungstemperatur sowie eine hohe Reaktivität bei der Härtungstemperatur aufweisen, eine vollständig Vernetzung des Epoxidharzes ermöglichen, in Epoxidharzen löslich oder vollständig mischbar sein und zum Einsatz in Infusions-, Injektions- oder RTM-Verfahren geeignet sein.

Erfindungsgemäß werden diese Aufgaben durch eine Härterzusammensetzung gemäß Anspruch 1 gelöst. Demnach ist eine flüssige Härterzusammensetzung zur Härtung von Polymerharzen, insbesondere von härtbaren Polymerharzen, insbesondere von härtbaren Epoxydharzen, Polyurethanharzen und Mischungen hiervon, Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die a) Cyanamid, b) mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I) und c) mindestens einen Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II) umfasst, wobei die Hamstoffderivate folgende Struktur aufweisen

Formel (I) wobei für die Reste R 1 , R 2 , R 3 gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt und mindestens ein Rest R 1 , R 2 oder R 3 ungleich Wasserstoff ist: gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, C1- bis C15-Alkyl, C3- bis C15-Cycloalkyl oder

gemeinsam C2- bis C10-Alkylen;

Wasserstoff, C1 - bis C15-Alkyl, C3- bis C15-Cycloalkyl, Aryl, Arylalkyl, mit -NHC(0)NR R 2 substituiertes C1 - bis C15-Alkyl,

mit -NHC(0)NR R 2 substituiertes C3- bis C15-Cycloalkyl,

mit -NHC(0)NR 1 R 2 substituiertes Aryl oder

mit -NHC(0)NR 1 R 2 substituiertes Arylalkyl; und wobei die Amine gemäß Formel (II) folgende Struktur aufweisen

Formel (II) wobei für die Reste R 50 , R 5 , R 52 , R 53 , R 54 , R 55 , R 56 , R 57 gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt und mindestens ein Rest R 50 , R 51 oder R 52 verschieden ist von Wasserstoff:

= gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff,

C1 - bis C10-Alkyl,

Aminoalkyl mit -[(R 56 )-N(R 53 )] n -(R 54 ),

Amidoalkyl -[(R 57 )-NHC(0)] m -(R 55 ) oder

Alkylcarbonyl mit -C(0)-R 55 ; R 53 , R 54 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff,

Alkylcarbonyl mit -C(0)-R 55 oder

C1- bis C10-Alkyl;

R 55 = C1 - bis C10-Alkyl oder C2- bis C20-Alkenyl;

R 56 , R 57 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander

C1 - bis C10-Alkylen oder

C3- bis C15-Cycloalkylen;

n, m = gleichzeitig oder unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 1 bis 10. Insbesondere umfasst die erfindungsgemäße Härterzusammensetzung oder insbesondere der darin enthaltene Härtungsbeschleuniger keine Verbindungen und insbesondere keine Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Imidazoline gemäß Formel (III) oder der Imidazole gemäß Formel (IV)

Formel (III) Formel (IV) wobei für die Reste gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt:

R = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, C1 - bis C20-Alkyl,

insbesondere C1- bis C15-Alkyl, G3- bis C20-Cycloalkyl, insbesondere C3- bis C15-Cycloalkyl, Aryl, Arylalkyl;

R 32 , R 34 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, C1- bis C15-Alkyl,

C3- bis C15-Cycloalkyl oder

gemeinsam unter Bildung eines Ringes C3- bis C15-Alkylen;

R 33 , R 35 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, C1- bis C15-Alkyl,

C3- bis C15-Cycloalkyl oder

gemeinsam unter Bildung eines Ringes C3- bis C15-Alkylen.

Erfindungswesentlich umfasst eine flüssige Härterzusammensetzung gemäß der

vorliegenden Erfindung Cyanamid (CAS 420-04-2) und mindestens ein Harnstoffderivat gemäß Formel (I) mit den oben angegebenen Bedeutungen. Vorhergehende Untersuchungen haben gezeigt, dass intensive Vermischungen von Cyanamid und diesen Harnstoffderivaten flüssige bis semiflüssige Gemische mit niedrigen Schmelzpunkten (im Vergleich zu den Ausgangsstoffen) ergeben, die sich bei Raumtemperatur vollständig in Epoxidharz lösen bzw. vollständig mischen. Obwohl analytisch nach wie vor separate Stoffe vorliegen, zeigen DSC- Analysen endotherme Schmelzpeaks von Einstoffsystemen. Überraschenderweise wurde nunmehr gefunden, dass diesen Gemischen ohne wesentliche Beeinflussung ihres flüssigen Zustandes Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II) beigemischt werden können. Hierbei hat sich weiterhin gezeigt, dass die resultierenden

Härterzusammensetzungen hervorragend zur Härtung von Polymerharzen, insbesondere von härtbaren Polymerharzen, insbesondere von härtbaren Epoxydharzen, härtbaren

Polyurethanharzen oder Mischungen hiervon, geeignet sind und die zugesetzten

Härtungsbeschleuniger eine Härtung der Polymerharze im Vergleich zu einer Härtung ohne diese Amine beschleunigen. Ihre Wirkungsweise im Epoxidharz ist vergleichbar zu den Härtungseigenschaften von mit Imidazolen beschleunigtem Dicyandiamid. Im Gegensatz zu Epoxidharzzusammensetzungen, die mit Aminen oder Aminoaminen in einem

Zweikomponenten-System gehärtet werden, bleibt jedoch bei Raumtemperatur eine Latenz von mehreren Tagen erhalten. Dies ist umso überraschender, als dass weitläufig bekannt ist, dass Amine als Härter für Epoxidharze bereits bei Raumtemperatur eine hohe Reaktivität in Epoxidharzen zeigen und somit als wenig latent einzustufen sind. Zudem können mit den erfindungsgemäßen Härterzusammensetzungen gehärtete Polymerharze bereitgestellt werden, die im Vergleich zu mit Aminhärtern gehärteten Polymerharzen hohe

Glasübergangstemperaturen aufweisen. Diese Ergebnisse waren in ihrer Gesamtheit nicht vorhersehbar.

Allgemein ist festzuhalten, dass ein Härter das Aushärten, also das Vernetzen von

Polymerharzen, insbesondere von Epoxidharzen bewirkt. Ein Härtungsbeschleuniger hingegen härtet per se nicht selbst, sondern setzt vielmehr die Aktivierungsenergie von Härtern herab. Durch Zugabe von Härtungsbeschleunigern erfolgt somit insbesondere eine Härtung bereits bei geringer Temperatur.

Insgesamt kann somit eine Härterzusammensetzung zur Verfügung gestellt werden, die aufgrund der hohen Latenz in den Polymerharz-Zusammensetzungen sowie der hohen Reaktivität in den Polymerharz-Zusammensetzungen bei der Härtungstemperatur

hervorragend für den Einsatz in Infusions- oder Injektionsverfahren geeignet ist.

In Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann dabei vorgesehen sein, dass die flüssige Härterzusammensetzung Cyanamid und mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I) oder Mischungen dieser Harnstoffderivate bevorzugt in einem molaren Verhältnis

Cyanamid : Harnstoffderivat oder Harnstoffderivatmischung von 1 : 1 bis 4 : 1 umfasst. Insbesondere ist gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehen, dass das molare Verhältnis Cyanamid : Harnstoffderivat oder Harnstoffderivatmischung insbesondere von 1 : 1 bis 3 : 1 und weiterhin bevorzugt von 1 : 1 bis 2 : 1 oder ganz bevorzugt von 2 : 1 bis 4 : 1 beträgt.

In Gegenwart eines Härtungsbeschleunigers aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II) können die molaren Verhältnisse von Cyanamid : Harnstoffderivat auch außerhalb des bevorzugten Bereichs von 1 : 1 bis 4 : 1 liegen. Beispielsweise sind molare Verhältnisse von Cyanamid : Harnstoffderivat von 0, 1 bis < 1 : 1 , insbesondere von 0,2 bis < 1 : 1 , möglich, aber auch molare Verhältnisse von Cyanamid : Harnstoffderivat von > 4 : 1 bis 20 : 1 , insbesondere > 4 : 1 bis 10 : 1.

Dabei soll unter einer flüssigen Härterzusammensetzung gemäß der vorliegenden Erfindung eine Härterzusammensetzung verstanden sein, die einen Schmelzpunkt S m mit S m < 20 °C (Normaldruck) aufweist oder bei einer Temperatur von 20 °C (Normaldruck) flüssig vorliegt und eine Viskosität von weniger als 1 Pa*s aufweist. Die erfindungsgemäßen flüssigen Härterzusammensetzungen weisen vorzugsweise eine Viskosität von ä 300 mPa*s, mehr bevorzugt von < 200 mPa*s und noch mehr bevorzugt von £ 100 mPa * s bei 25 °C

(Normaldruck) auf. Besonders bevorzugt sind jedoch solche flüssigen

Härterzusammensetzungen, die einen Schmelzpunkt S m mit S m < 10 °C (Normaldruck), ganz besonders bevorzugt einen Schmelzpunkt S m mit S m < 0 °C (Normaldruck), aufweisen oder bei einer Temperatur von

10 °C (Normaldruck), ganz besonders bevorzugt bei einer Temperatur von 0 °C

(Normaldruck), flüssig vorliegen und eine Viskosität von weniger als 1 Pa * s aufweisen.

Hervorzuheben ist hierbei, dass diese Härterzusammensetzungen als solche flüssig sind und insbesondere neben Cyanamid, mindestens einem Harnstoffderivat oder Mischungen hiervon und mindestens einem Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amide gemäß Formel (II) insbesondere kein Lösemittel oder/und keinen Lösungsvermittler umfassen und somit lösemittelfrei oder/und lösungsvermittlerfrei sind. Dabei ist im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unter einem Lösemittel oder Lösungsvermittler jedwedes

anorganische oder organische Lösemittel oder Lösungsvermittler oder Mischungen hiervon zu verstehen, das/der bei der chemischen Synthese oder in der Analytik zur Herstellung einer Lösung verwendet wird. Viskositätsmodifikatoren gemäß der vorliegenden Erfindung sind jedoch keine Lösemittel. Als lösemittelfrei oder lösungsvermittlerfrei wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung eine Härterzusammensetzung verstanden, die im Wesentlichen frei von Lösemitteln oder Lösungsvermittlern ist und herstellungsbedingt höchstens 1 ,0 Gew.-% Lösemittel oder Lösungsvermittler enthält.

In einer alternativen Ausführungsform ist es aber auch möglich, dass die

Härterzusammensetzung ein Lösemittel, insbesondere Wasser enthält. Die Zugabe von Lösemittel ist dabei nicht erforderlich, um die Gemische flüssig zu machen, sondern kann aus anderen verfahrenstechnischen Erfordernissen günstig sein.

Weiterhin soll im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unter C1 - bis C15-Alkyl ein linearer oder seinerseits alkylsubstituierter Alkylrest mit einer Kettenlänge bis zu 15

Kohlenstoffatomen verstanden sein, der insbesondere die allgemeinen Formel C n H 2n+ i aufweist, wobei n = 1 bis 15 bedeuted. Dabei ist bevorzugt vorgesehen, dass C1 - bis C15- Alkyl Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl, Dodecyl, Tridecyl, Tetradecyl oder Pentadecyl bedeutet, wobei diese Alkylreste weiterhin bevorzugt unverzweigt oder ihrerseits einfach oder mehrfach alkylsubstituiert sein können. Sollte ein C1 - bis C15-Alkyl seinerseits alkylsubstituiert sein, so sind C1 - bis C15-Alkylreste bevorzugt, die ihrerseits mit C1- bis C5-Alkyi substituiert sind. Dabei kann C1 - bis C5-Alkyl weiterhin bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, 1-Methylethyl, n-Butyl, 1 -Methylpropyl,

2-Methylpropyl, 1 , 1-Dimethylethy], n-Pentyl, 1 -Methylbutyl, 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 1 , 1 -Dimethylpropyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl oder 1 -Ethylpropyl bedeuten.

Des Weiteren soll im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unter C1 - bis C10-Alkyl ein linearer oder seinerseits alkylsubstituierter Alkylrest mit einer Kettenlänge bis zu 10 Kohlenstoffatomen verstanden sein, der insbesondere die allgemeine Formel C n H 2n+ i

aufweist, wobei n = 1 bis 10 bedeutet. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass C1- bis C10- Alkyl Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, Octyl, Nonyl oder Decyl bedeutet, wobei diese Alkylreste weiterhin bevorzugt unverzweigt oder ihrerseits einfach oder mehrfach alkylsubstituiert sein können. Sollte ein C1 - bis C10-Alkylrest seinerseits alkylsubstituiert sein, so sind C1 - bis C10-Alkylreste bevorzugt, die ihrerseits mit C1- bis C5-Alkyl substituiert sind. Dabei kann C1- bis C5-Alkyl weiterhin bevorzugt Methyl, Ethyl, n-Propyl, 1-Methylethyl, n-Butyl, 1 -Methylpropyl, 2-Methylpropyl, 1 , 1 -Dimethylethyl, n-Pentyl, 1 -Methylbutyl,

2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 1 , 1-Dimethylpropyl, 1 ,2-Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl oder 1 -Ethylpropyl bedeuten.

Bevorzugt sind solche C1 - bis C15-Alkyl-Reste oder solche C1- bis C10-Alkylreste, die ihrerseits einfach oder mehrfach alkylsubstituiert, insbesondere mit C1- bis C5-Alkyl substituiert sind. Damit kann C1 - bis C15-Alkyl und gleichzeitig oder unabhängig hiervon C1 - bis C10-Alkyl gemäß der vorliegenden Erfindung insbesondere auch 1 -Methylethyl, 1-Methylpropyl, 1 -Methylbutyl, 1 -Methylpentyl, 1-Methylhexyl, 1 -Methylheptyl, 1 -Methyloctyl, 1-Methylnonyl, 1- ethyldecanyl, 1-Ethylpropyl, 1-Ethylbutyl, -Ethylpentyl, 1-Ethylhexyl,

1 - Ethylheptyl, 1 -Ethyloctyl, 1 -Ethylnonyl, 1 -Ethyldecanyl, 2-Methylpropyl, 2-Methylbutyl,

2- Methylpentyl, 2-Methylhexyl, 2-MethyIheptyI, 2-Methyloctyl, 2- ethylnonyl,

2-Methyldecanyl, 2-Ethylpropyl, 2-Ethylbutyl, 2-Ethylpentyl, 2-Ethylhexyl, 2-Ethylheptyl, 2-Ethyloctyl, 2-Ethylnonyl, 2-Ethyldecanyl, 1 , 1 -Dimethylethyl, 1 , 1 -Dimethylpropyl,

1 , 1 -Dimethylbutyl, 1 ,1-Dimethylpentyl, 1 , 1 -Dimethylhexyl, 1 ,1 -Dimethylheptyl,

1 .1- Dimethyloctyl, 1 , 1 -Dimethylnonyl, 1 ,1 -Dimethyldecanyl, 1 ,2-Dimethylpropyl,

1.2- Dimethylbutyl, 1 ,2-Dimethylpentyl, 1 ,2-Dimethylhexyl, 1 ,2-Dimethylheptyl,

1 ,2-Dimethyloctyl, 1 ,2-Dimethylnonyl, 1 ,2-Dimethyldecanyl, 2-Ethyl-1 -methylbutyl,

2-Ethyl-1 -methylpentyl, 2-Ethyl-1 -methylhexyl, 2-Ethyl-1 -methylheptyl, 2-Ethyl-l -methyloctyl, 2-Ethyl-1-methylnonyl, 2-Ethyl-1 -methyldecanyl, 1 -Ethyl-2-methylpropyl,

1 -Ethyl-2-methyIbutyl, 1 -Ethyl-2-methylpentyl, 1 -Ethyl-2-methylhexyl, 1 -Ethyl-2-methylheptyl, 1 -Ethy l-2-methy locty 1 , 1 -Ethyl-2-methylnonyl oder 1 -Ethyl-2-methyldecanyl bedeuten.

Weiterhin bevorzugt kann ein C1 - bis C15-Alkylrest oder ein C1 - bis C10-Alkylrest, insbesondere Methyl, Ethyl, Propyl, Butyl, seinerseits mit einem C3- bis C15-Cycloalkylrest oder C3- bis C10-Cycloalkylrest substituiert sein, wobei C3- bis C15-Cycloalkyl und C3- bis C10-Cycloalkyl die unten wiedergegebene Bedeutung aufweist. Damit kann C1- bis C15-Alkyl insbesondere auch C3- bis C15-Cycloalkyl-methyl, 1-(C3- bis C 5-Cycloalkyl)-1 -ethyl, 2-(C3- bis C15-Cycloalkyl)-1 -ethyl, 1-(C3- bis C15-Cycloalkyl)-1 -propyl, 2-(C3- bis C15-Cycloalkyl)- 1 -propyl oder 3-(C3- bis C15-Cycloalkyl)-1 -propyl bedeuten, wobei C3- bis C15-Cycloalkyl die unten wiedergegeben Beutung aufweist. Damit kann C1 - bis C10-Alkyl insbesondere auch C3- bis Cl O-Cycloalkyl-methyl, 1-(C3- bis C10-Cycloalkyl)-1 -ethyl, 2-(C3- bis C10- Cycloalkyl)-1 -ethyl, 1-(C3- bis C10-Cycloalkyl)-1 -propyl, 2-(C3- bis C10-Cycloalkyl)-1 -propyl oder 3-(C3- bis C 10-Cycloalkyl)-1 -propyl bedeuten, wobei C3- bis G10-Cycloalkyl die unten wiedergegeben Beutung aufweist.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung soll unter C3- bis C15-Cycloalkyl ein monocyclischer oder bicyclischer Cycloalkylrest mit 3 bis 15 Kohlenstoffatomen verstanden sein, insbesondere ein Cycloalkylrest, der die allgemeinen Formel C n H 2n -i mit n = 3 bis 15 aufweist. Weiterhin bevorzugt kann C3- bis C15-Cycloalkyl Cyclopropyl, Cyclobutyl,

Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl bedeuten, wobei diese Cycloalkylreste ihrerseits weiterhin bevorzugt einfach oder mehrfach mit C1- bis C5-Alkylresten der oben

wiedergegebenen Bedeutung substituiert sein können. Weiterhin bevorzugt kann damit C3- bis C15-Cycloalkyl auch 1 -Methyl-1 -Cyclopropyl, 1 -Methyl- -Cyclobutyl, 1 -Methyl-1- Cyclopentyl, 1 -Methyl-1 -Cyclohexyl, 1-Methyl-1 -Cycloheptyl, 2-Methyl-1 -Cyclopropyl, 2- Methyl-1-Cyclobutyl, 2-Methyl-1 -Cyclopentyl, 2-Methyl-1 -Cyclohexyl, 2-Methyl-1 -Cycloheptyl, 3- ethyl-1 -Cyclobutyl, 3-Methyl-1 -Cyclopentyl, 3-Methyl-1 -Cyclohexyl, 3-MethyM - Cycloheptyl, 4-Methyl-1 -Cyclohexyl, 4-Methyl-1 -Cycloheptyl, 1 ,2-Dimethyl-1 -Cyclopropyl,

2.2- Dimethyl-1 -Cyclopropyl, 2, 3-Dimethyl-1 -Cyclopropyl, 1 ,2-Dimethyl-1-Cyclobutyl,

1.3- Dimethyl-1-Cyclobutyl, 2,2-Dimethyl-1 -Cyclobutyl, 2,3-Dimethyl-1-Cyclobutyl,

2.4- Dimethyl-1 -Cyclobutyl, 3,3-Dimethyl-1 -Cyclobutyl, 1 ,2-Dimethyl-1 -Cyclopentyl,

1 .3- Dimethyl-1 -Cyclopentyl, 2,2-Dimethyl-1 -Cyclopentyl, 2,3-Dimethyl-1 -Cyclopentyl,

2.4- Dimethyl-1 -Cyclopentyl, 2,5-Dimethyl-1 -Cyclopentyl, 3,3-Dimethyl-1 -Cyclopentyl, 3,4-Dimethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,2-Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,3-Dimethyl-1 -Cyclohexyl,

1 .4- Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,5-Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,6-Dimethyl-1 -Cyclohexyl,

2, 2-Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 2, 3-Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,4-Dimethyl-1 -Cyclohexyl,

2.5- Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,6-Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 3,3-Dimethyl-1 -Cyclohexyl,

3,4-Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 3,5-Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 3,6-Dimethyl-1 -Cyclohexyl,

4,4-Dimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,2, 2-Trimethyl-1 -Cyclopropyl, 1 ,2,3-Trimethyl-1 -Cyclopropyl,

1.2.2- Trimethyl-1 -Cyclobutyl, 1 ,3,3-Trimethyl-1 -Cyclobutyl, 1 ,2, 3-Trimethyl-1 -Cyclobutyl,

2.2.3- Trimethyl-l-Cyclobutyl, 2, 2,4-Trimethyl-1 -Cyclobutyl, 1 , 2, 2-Trimethyl-1 -Cyclopentyl,

1 , 2, 3-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,2,4-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,2,5-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,3, 3-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,3,4-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,3,5-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2, 2, 3-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2,2,4-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2,2,5-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2, 3, 3-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2, 3,4-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2, 3, 5-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2,3,3-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2,4,4-Thmethy!-1 -Cyclopentyl, 2,4,5-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 2,5,5-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 3,3,4-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 3,3,5-Trimethyl-1 -Cyclopentyl,

3.4.5- Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 3,4,4-Trimethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,2,2-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,2, 3-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,2,4-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,2, 5-Trimethyl-1 -Cyclohexyl,

1 .2.6- Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 , 3, 3-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,3,4-Trimethyl-1 -Cyclohexyl,

1 .3.5- Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 , 3, 6-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 1 ,4,4-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,2,3-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,2,4-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,2,5-Trimethyl-1 -Cyclohexyl,

2.2.6- Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,3,3-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,3,4-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2, 3, 5-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,3,6-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2, 4, 4-Trimethyl-1 -Cyclohexyl,

2.4.5- Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2,4, 6-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2, 5, 5-Trimethyl-1 -Cyclohexyl,

2.5.6- Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 2, 6, 6-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 3,3,4-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 3, 3, 5-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 3, 3,6-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 3,4,4-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 3,4,5-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 3,4,6-Trimethyl-1 -Cyclohexyl, 3,5,6-Trimethyl-1 -Cyclohexyl,

1 ,2,3,3-Tetramethyl-1 -Cyclopropyl, 2,2,3,3-Tetramethyl-1 -Cyclopropyl, 1 ,2,2,3-Tetramethyl-1 - Cyclopropyl, 1 ,2,2, 3-Tetramethyl-1 -Cyclobutyl, 1 ,2,3,3-Tetramethyl-1 -Cyclobutyl,

2,2,3,3-TetramethyM -Cyclobutyl, 2,3,3,4-Tetramethyl-1 -Cyclobutyl, 1 ,2,2,3-Tetramethyl-1 - Cyclopentyl, 1 ,2,2,4-Tetramethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,2,2,5-Tetramethyl-1 -Cyclopentyl,

1 , 2, 3, 3-TetramethyM -Cyclopentyl, 1 , 2, 3,4-Tetramethyl-1 -Cyclopentyl, 1 ,2,3,5-Tetramethyl-1 - Cyclopentyl, 1 ,2, 5,5-Tetramethyl-1 -Cyclopentyl, 2, 2, 3, 3-Tetramethyl- -Cyclopentyl,

2,2,3,3-Tetramethyl-1 -Cyclohexyl, 2,2,4,4-Tetramethyl-1 -Cyclohexyl, 2,2,5,5-Tetramethyl-1 - Cyclohexyl, 3,3,4,4-Tetramethyl-1 -Cyclohexyl, 3,3,5,5-Tetramethyl-1 -Cyclohexyl, 1 -Ethyl-1 - Cyclopropyl, 1 -Ethyl-1 -Cyclobutyl, 1 -Ethyl-1 -Cyclopentyl, 1 -Ethyl-1 -Cyclohexyl), 1 -Ethyl-1 - Cycloheptyl, 2-Ethyl-1 -Cyclopropyl, 2-Ethyl-1 -Cyclobutyl, 2-Ethyl-1 -Cyclopentyl, 2-Ethyl-1 - Cyclohexyl, 2-Ethyl-1 -Cycloheptyl, 3-Ethyl-1 -Cyclobutyl, 3-Ethyl-1 -Cyclopentyl, 3-Ethyl-1 - Cyclohexyl, 3-Ethyl-1 -Cycloheptyl, 4-Ethyl-1 -Cyclohexyl oder 4-Ethyl-1 -Cycloheptyl bedeuten.

Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung soll weiterhin unter C3- bis C10- Cycloalkyl ein unsubstituierter oder seinerseits alkylsubstituierter monocyclischer

Cycloalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen im Ring verstanden sein, der insbesondere die allgemeinen Formel C n H 2n -i mit n = 3 bis 10 aufweist. Weiterhin bevorzugt kann C3- bis C10- Cycloalkyl Cyclopropyl, Cyclobutyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl oder Cycloheptyl bedeuten, wobei diese Cycloalkylreste ihrerseits weiterhin bevorzugt einfach oder mehrfach

alkylsubstituiert sein können. Sollte ein C3- bis C10-Cycloalkylrest seinerseits alkylsubstituiert sein, so sind C3- bis C10-Cycloalkylreste bevorzugt, die ihrerseits mit C1 - bis C5-Alkyl substituiert sind. Dabei kann C1 - bis C5-Alkyl weiterhin bevorzugt die oben angegebene Bedeutung aufweisen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung kann R 1 und R 2 gemäß Formel (I) auch gemeinsam C2- bis C10-Alkylen bedeuten, wobei R 1 und R 2 gemeinsam mit dem Stickstoff des

Harnstoffderivates einen stickstoffhaltigen Ring bilden. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass R 1 und R 2 zusammen Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen oder Hexylen bedeuten, wobei diese Alkylenreste ihrerseits gegebenenfalls einfach oder mehrfach mit Alkylresten substituiert sein können. Dabei bildet R 1 und R 2 gemeinsam mit dem Stickstoff des Harnstoffderivates ein Aziridin, Azetidin, Azolidin, Azinan oder Azepan, das seinerseits gegebenenfalls einfach oder mehrfach mit C1 - bis C5-Alkylresten der oben wiedergegebenen Bedeutung substituiert sein kann.

Gemäß der vorliegenden Erfindung bedeutet -NHC(0)NR 1 R 2 einen 1 -Ureayl-Rest, der am Stickstoff N3 mit den Resten R 1 und R 2 substituiert ist, wobei R 1 und R 2 die oben

wiedergegebenen Bedeutungen aufweisen, und der über den Stickstoff N 1 an ein

Grundgerüst gebunden ist.

Halogen bedeutet gemäß der vorliegenden Erfindung insbesondere Fluor, Chlor oder Brom. Gemäß der vorliegenden Erfindung bedeutet Aryl einen aromatischer Arylrest, insbesondere einen aromatischen Aryl-Rest mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen, insbesondere einen monocyciischen oder bicyclischen, aromatischen Arylrest mit 3 bis 20 Kohlenstoffatomen, der weiterhin bevorzugt seinerseits einfach oder mehrfach mit einem C1 - bis C5-Alkyl-Rest der oben wiedergegebenen Bedeutung substituiert sein kann. Besonders bevorzugt kann vorgesehen sein, dass als Aryl-Rest ein Benzolrest (Phenyl), Naphthalinrest (Naphthyl), Anthracenrest oder Perylenrest verwendet wird, der seinerseits einfach oder mehrfach mit einem C1 - bis C5-Alkyl-Rest der oben wiedergegebenen Bedeutung substituiert sein kann. Damit bedeutet Aryl insbesondere auch Toluyl, Xylenyl, Pseudocumolyl oder Mesitylenyl.

Gemäß der vorliegenden Erfindung bedeutet Arylalkyl ein C1 - C15-Alkyl-Rest der oben wiedergegebene Bedeutung, der mit einem Aryl-Rest der oben wiedergegebenen Bedeutung substituiert ist. Insbesondere kann Arylalkyl einen Benzylrest bedeuten.

Besonders bevorzugt umfassen erfindungsgemäße flüssige Härterzusammensetzungen mindestens ein aliphatisches Harnstoffderivat gemäß Formel (I). In diesen aliphatischen Harnstoffderivaten gemäß Formel (I) bedeutet R 1 und R 2 gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff oder C1 - bis C15-Alkyl und R 3 hat die Bedeutung Wasserstoff, C1 - bis C15-Alkyl, C3- bis C15-Cycloalkyl, mit -NHC(0)NR R 2 substituiertes C1 - bis C15-Alkyl oder mit -NHC(0)NR 1 R 2 substituiertes C1 - bis C15-Cycloalkyl.

Besonders bevorzugt umfassen die erfindungsgemäßen flüssigen

Härterzusammensetzungen mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I), in welchem mindestens einer der Reste R 1 und R 2 für einen Methylrest stehen. Besonders bevorzugt ist Methylharnstoff, 1 ,3-Dimethylharnstoff oder 1 , 1 -Dimethylharnstoff (also R 1 = R 2 = Methyl und

R 3 = H).

Weiterhin bevorzugt sind aliphatische Harnstoffderivate gemäß Formel (I), in welchen R 1 und R 2 die oben angegebene Bedeutung, insbesondere Wasserstoff, Methyl oder Ethyl, haben und R 3 mit -NHC(0)NR R 2 substituiertes C1- bis C15-Cycloalkyl bedeutet. Ganz besonders bevorzugt sind flüssige Härterzusammensetzungen umfassend aliphatische Harnstoffderivate gemäß Formel (V) Formel (V) wobei für die Reste gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt:

R 1 , R 2 gleichzeitig oder unabhängig voneinander

Wasserstoff, C1 - bis C15-Alkyl, C3- bis C15- Cycloalkyl oder

gemeinsam C2- bis C10-Alkylen;

R 4 , R 4 , R 5 , R 5 , R 6 , R 6 , R 7 , R 7' , R 8 , R 8' = gleichzeitig oder unabhängig voneinander

Wasserstoff, C1 - bis C15-AlkyL C3- bis C15-

Cycloalkyl, -NHC(0)NR 1 R 2 oder

mit -NHC(0)NR R 2 substituiertes C1 - bis C 5-Alkyl.

Weiterhin bevorzugt sind flüssige Härterzusammensetzungen umfassend aliphatische Harnstoffderivate der Formel (V) in der R 1 und R 2 gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff oder Methyl und R 4 , R 4 , R 5 , R 5 , R 6 , R 6 , R 7 , R 7 , R 8 , R 8 gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl, Ethyl, -NHC(0)NR R 2 oder mit -NHC(0)NR 1 R 2 substituiertes Methyl oder Ethyl bedeuten. Besonders bevorzugt ist 1 -(N,N-Dimethylurea)-3- (N,N-dimethylureamethyl)-3,5,5-trimethylcyclohexane, nachfolgend auch N'-[3- [[[(dimethylamino)carbonyl]amino]methyl]-3,5,5-trimethylcycl ohexyl]-N,N-dimethyl-Harnstofff (also R 1 = R 2 = R 5 = R 5' = R 7 = Methyl und R 7' = -CH 2 -NHC(0)N(CH 3 ) 2 und R 4 = R 4 = R 6 = R 6 = R 8 = R 8 = Wasserstoff).

In einer alternativen Ausführung kann jedoch auch vorgesehen sein, dass eine

erfindungsgemäße flüssige Härterzusammensetzung ein aromatisches Harnstoffderivat umfasst. Somit umfassen diese flüssigen Härterzusammensetzungen mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I) in dem der Rest R 3 = Aryl, Arylalkyl, mit -NHC(0)NR 1 R 2 substituertes Aryl oder mit -NHC(0)NR R 2 substituertes Arylalkyl für einen Rest der allgemeinen Formel (VI) steht Formel (VI) wobei die Reste R 1 , R 2 die oben angegebene Bedeutung aufweisen und für die weiteren Reste gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt:

Wasserstoff, Halogen, C1- bis C15-Alkyl, C3- bis C15-Cycloa

Aryl, Arylalkyl, -CF 3 , -NHC(0)NR 1 R 2 ,

mit -NHC(0)NR 1 R 2 substituiertes C1 - bis C15-Alkyl,

mit -NHC(0)NR R 2 substituiertes Aryl oder

mit -NHC(0)NR 1 R 2 substituiertes Arylalkyl:

gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff oder

C1 -bis C5-Alkyl;

eine ganze Zahl von 0 bis 10.

Von diesen aromatischen Harnstoffderivaten sind besonders bevorzugt solche

Harnstoffderivate in welchen die Reste R 4 , R 5 , R e , R 7 und R 8 gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, C1 - bis C15-Alkyl, -NHC(0)NR R 2 , mit -NHC(0)NR 1 R 2 substituiertes C1 - bis C15-Aryl oder mit -NHC(0)NR R 2 substituiertes C1- bis C 5-Arylalkyl bedeuten. Weiterhin bevorzugt sind flüssige Härterzusammensetzungen umfassend Harnstoffderivate der Formel (VII)

Formel (VII) in welcher R 1 , R 2 , R 4 und R 5 die oben angegebenen Bedeutungen aufweisen und insbesondere gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, C1 -C 5-Alkyl, darstellen. Bevorzugt bedeuten die Reste R 1 und R 2 in Zusammenhang mit der Formel (VII) ein Methylrest. Besonders bevorzugt ist 1 , 1 '-(4-Methyl-m-phenylen)-bis-(3,3- dimethylharnstoff) und 1 ,1 '-(2-Methyl-m-phenylen)-bis-(3,3-dimethylharnstoff) (also R 1 = R 2 = R 5 Methyl und R 4 Wasserstoff). Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann insbesondere vorgesehen sein, dass die erfindungsgemäßen flüssigen Härterzusammensetzungen a) Cyanamid, b) zwei voneinander verschiedene Harnstoffderivate der Formeln (I), (V) und/oder (VII) und c) mindestens einen Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II) umfassen, insbesondere enthalten, wobei diese Härterzusammensetzungen weiterhin bevorzugt Cyanamid und zwei voneinander verschiedene Harnstoffderivate der Formel (I), (V) und/oder (VII) in einem molaren Verhältnis Cyanamid : Harnstoffderivat bzw. Harnstoffderivat-Mischung von 1 : 1 bis 4 : 1 umfassen, insbesondere enthalten.

Gemäß einer weiteren Ausführung der Erfindung sind solche flüssigen

Härterzusammensetzungen Gegenstand der Erfindung, die a) Cyanamid, b) mindestens ein Harnstoffderivat ausgewählt aus der Gruppe Harnstoff, 1 -Methylharnstoff,

1 , 1 -Dimethylhamstoff, 1 ,3-Dimethylharnstoff, 3-(3-Chlor-4-methylphenyl)-1 , 1 - dimethylharnstoff, 3-(p-Chlorphenyl)-1 , 1 -dimethylhamstoff, 3-Phenyl-1 , 1 -dimethylhamstoff, 3-(3,4-Dichlorphenyl)-1 , 1 -dimethylhamstoff, 1 , 1 '-(Methylendi-p-phenylen)-bis-(3,3- dimethylhamstoff), 3-(3-Trifluoromethylphenyl) 1 , 1 -dimethylharnstoff,

1 , 1 '-(2-Methyl-m-phenylen)-bis-(3,3-dimethylharnstoff) und/oder 1 , 1 '-(4-Methyl-m-phenylen)- bis-(3,3-dimethylharnstoff) und c) mindestens einen Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II) umfassen, insbesondere enthalten, wobei weiterhin bevorzugt Cyanamid und das Harnstoffderivat bzw. Hamstoffderivat-Mischung in einem molaren Verhältnis von 1 : 1 bis 4 : 1 eingesetzt werden.

Erfindungswesentlich umfassen flüssige Härterzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung mindestens einen Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II). Diese Amine weisen in Kombination mit flüssigen Grundgemischen aus Cyanamid und mindestens einem Harnstoffderivat der hierin beschriebenen Art eine sehr gute Wirkung als Härtungsbeschleuniger auf, wobei die flüssigen Eigenschaften nicht oder nicht wesentlich verändert werden. Obwohl es sich um Amine unterschiedlicher Struktur handelt, können diese Härtungsbeschleuniger eingesetzt werden, ohne dass wesentliche physikalische Eigenschaften der Härterzusammensetzungen beeinflusst werden. Durch den Einsatz verschiedener Amin-Härtungsbeschleuniger können jedoch im Vergleich zueinander

Härterzusammensetzungen bereitgestellt werden, die unterschiedlich schnell eine Härtung von Polymerharzen, insbesondere Epoxidharzen, initiieren. Insgesamt kann somit eine Härterzusammensetzung zur Verfügung gestellt werden, die aufgrund ihrer hohen Latenz in den Polymerharz-Zusammensetzungen, insbesondere in Epoxidharzzusammensetzungen, sowie der hohen Reaktivität in den Polymerharz-Zusammensetzungen, insbesondere in Epoxidharzzusammensetzungen, bei der Härtungstemperatur hervorragend für den Einsatz in Infusions- oder Injektionsverfahren geeignet ist.

Erfindungswesentlich können dabei Amine der Formel (II) zum Einsatz gebracht werden, für deren Reste R 50 bis R 57 gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt und mindestens ein Rest R 50 , R 51 oder R 52 verschieden ist von Wasserstoff:

R 50 , R 51 , R 52 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff,

C1 - bis C10-Alkyl,

Aminoalkyl mit -[(R 56 )-N(R 53 )] n -(R 54 ),

Amidoalkyl -[(R 57 )-NHC(0)] m -(R 55 ) oder

Alkylcarbonyl mit -C(0)-R 55 ;

R 53 , R 54 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff,

Alkylcarbonyl mit -C(0)-R 55 oder

C1 - bis C10-A!kyl;

R 55 = C1 - bis C10-Alkyl oder C2- bis C20-Alkenyl;

R 56 , R 57 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander

C1 - bis C10-Alkylen oder

C3- bis C15-Cycloalkylen;

n, m = gleichzeitig oder unabhängig voneinander eine ganze Zahl von 1 bis 10.

Gemäß der vorliegenden Erfindung kann R oder R C1 - bis C10-Alkylen oder C3- bis C10- Cycloalkylen bedeuten. Dabei soll unter C1 - bis C10-Alkylen ein zweiwertiger Alkylrest mit einer Kettenlänge bis zu 10 Kohlenstoffatomen verstanden sein, der insbesondere die allgemeine Formel C n H 2n aufweist, wobei n = 1 bis 10 bedeutet. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass R 56 oder R 57 Methylen, Ethylen, Propylen, Butylen, Pentylen, Hexylen, Heptylen, Octylen, Nonylen oder Decanylen bedeuten, wobei diese Alkylenreste ihrerseits gegebenenfalls einfach oder mehrfach alkylsubstituiert sein können. Sollte ein C1 - bis C10- Alkylen seinerseits alkylsubstituiert sein, so sind C1 - bis C10-Alkylenreste bevorzugt, die ihrerseits mit C1 - bis C5-Alkyl gemäß der oben genannten Bedeutung substituiert sind. Die Bindungsstellen können sowohl an der Hauptkette als auch an dem Alkylsubstituenten lokalisiert sein.

Gemäß der vorliegenden Erfindung kann R 56 oder R 57 jedoch auch C3- bis C15-Cycloalkylen bedeuten. Dabei soll unter C3- bis C15-Cycloalkylen ein monocyclischer oder bicyclischer, zweiwertiger Cyloalkylrest mit 3 bis 15 Kohlenstoffatomen verstanden sein, der insbesondere die allgemeine Formel C n H 2n aufweist, wobei n = 1 bis 15 bedeutet. Insbesondere kann hierbei vorgesehen sein, dass R 56 oder R 57 Cyclohexylen, Cyclopentylen, Cyclohexylen, Cycloheptylen, Cyclooctylen, ethylen-bis-cyclopentylen oder Methylen-bis-cyclohexylen bedeuten, wobei diese Cycloalkylenreste ihrerseits gegebenenfalls einfach oder mehrfach alkylsubstituiert sein können. Sollte ein C3- bis C15-Cycloalkylen seinerseits alkylsubstituiert sein, so sind C3- bis C15-Cycloalkylenreste bevorzugt, die ihrerseits mit C1- bis C5-Alkyl gemäß der oben genannten Bedeutung substituiert sind. Die Bindungsstellen können sowohl an dem Cycloalkylring als auch an dem Alkylsubstituenten lokalisiert sein.

Weiterhin soll im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung unter C2- bis C20-Alkenyl ein linearer oder seinerseits alkylsubstituierter Alkenylrest mit einer Kettenlänge von 2 bis 20 Kohlenstoffatomen jeweils mit ein bis vier Doppelbindungen verstanden sein, der

insbesondere die allgemeine Formel C n H 2n .i mit n = 2 bis 20, C n H 2n -3 mit n = 4 bis 20, C n H 2n -5 mit n = 6 bis 20 oder C n H 2n _ 7 mit n = 8 bis 20 aufweist. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass C2- bis C20-Alkenyl Ethenyl, Propenyl, Butenyl, Pentenyl, Hexenyl, Heptenyl, Octenyl, Nonenyl, Decenyl, Undecenyl, Dodecenyl, Tridecenyl, Tetradecenyl, Pentadecenyl,

Hexadecenyl, Heptadecenyl, Octadecenyl, Nonadecenyl, Eicosenyl, Butadienyl, Pentadienyl, Hexadienyl, Heptadienyl, Octadienyl, Nonadienyl, Decadienyl, Undecadienyl, Dodecadienyl, Tridecadienyl, Tetradecadienyl, Pentadecadienyl, Hexadecadienyl, Heptadecadienyl,

Octadecadienyl, Nonadecadienyl, Eicosadienyl, Hexatrienyl, Heptatrienyl, Octatrienyl, Nonatrienyl, Decatrienyl, Undecatrienyl, Dodecatrienyl, Tridecatrienyl, Tetradecatrienyl, Pentadecatrienyl, Hexadecatrienyl, Heptadecatrienyl, Octadecatrienyl, Nonadecatrienyl oder Eicosatrienyl bedeutet, wobei diese Alkenylreste weiterhin bevorzugt unverzweigt oder ihrerseits einfach oder mehrfach alkylsubstituiert sein können. Sollte ein C2- bis C20- Alkenylrest seinerseits alkylsubstituiert sein, so sind C2- bis C20-Alkenylreste bevorzugt, die ihrerseits mit C1 - bis C5-Alkyl substituiert sind. Dabei kann C1 - bis C5-Alkyl weiterhin bevorzugt die oben angegebene Bedeutung aufweisen.

Gemäß der vorliegenden Erfindung sind dabei solche Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II) bevorzugt, für die gilt: wobei für die Reste R 50 , R 51 , R 52 , R 53 , R 54 , R 56 gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt und mindestens ein Rest R 50 , R 51 oder R 52 verschieden ist von Wasserstoff:

R 50 , R 51 , R 52 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff,

Aminoalkyl mit -[(R 56 )-N(R 53 )] n -(R 54 ),

R 53 , R 54 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, Methyl, oder Ethyl R 56 = C1 - bis C10-Alkylen oder

C3- bis C15-Cycloalkylen;

n = eine ganze Zahl von 1 bis 10.

Gemäß der vorliegenden Erfindung können jedoch auch alternativ solche

Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II) eingesetzt werden, für die gilt: wobei für die Reste R 50 , R 51 , R 52 , R 55 gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt und mindestens ein Rest R 50 , R 5 oder R 52 verschieden ist von Wasserstoff:

R 50 , R 5 , R 52 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff,

C1 - bis Cl O-Alkyl, oder

Alkylcarbonyl mit -C(0)-R 55 ;

R 55 = C1 - bis C10-Alkyl oder C2- bis C20-Alkenyl.

Weiterhin bevorzugt sind Amine gemäß Formel (II) für die gilt: wobei für die Reste R 50 , R 51 , R 52 , R 53 , R 54 , R 56 gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt und mindestens ein Rest R 50 , R 51 oder R 52 verschieden ist von Wasserstoff:

R 50 , R 51 , R 52 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff,

Aminoalkyl mit -[(R 56 )-N(R 53 )] n -(R 54 ),

R 53 , R 54 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander

Wasserstoff, Methyl, oder Ethyl

R 56 = Methylen, Ethylen, Propylen, 1 ,3'-(3,5,5-Methyl)-hexylen, Methylen-bis- cyclohexylen,

n = eine ganze Zahl von 1 bis 10.

Beispielhaft und nicht limitierend für die erfindungsgemäßen Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine der allgemeinen Formel (II) werden als bevorzugte Vertreter

Diethylentriamin (R 50 = R 51 = R 53 = R 54 = Wasserstoff, R 56 = Ethylen, n = 2),

Triethylentetramin (R 50 = R 51 = R 53 = R 54 = Wasserstoff, R 56 = Ethylen, n = 3),

Isophorondiamin (R 50 = R 51 = R 53 = R 54 = Wasserstoff, R 56 = 3-Methylen-3,5,5- trimethylhexylen, n = 1) und/oder 2,2'-Dimethyl-4,4'methylene-bis-cyclohexylamin (R 50 = R 51 = R 53 = R 54 = Wasserstoff, R 56 = 2,2'-Dimethyl-4,4'methylen-bis-cyclohexylen, n = 1 ) zum Einsatz gebracht. Zudem hat sich in Untersuchungen herrausgestellt, dass eine bessere Verarbeitung in Infusions- oder Injektionsverfahren aber auch in Prepregverfahren einer Polymerharz- Zusammensetzungen, insbesondere einer Epoxidharz-Zusammensetzung, umfassend einen flüssigen Härter gemäß der hier beschriebenen Art, bereit gestellt werden kann, wenn den flüssigen Härtern weiterhin ein Viskositätsmodifikator hinzugefügt wird. So kann

beispielsweise zur Herstellung von Prepregs ein Viskositätsmodifikator verwendet werden, der eine Viskositätserhöhung der resultierenden Harz-Zusammensetzung bewirkt. Hierdurch wird eine besonders gute Haftung der resultierenden Harz-Zusammensetzung auf den Trägermatrialien erreicht. Auf der anderen Seite kann die Viskosität der herzustellenden Harz-Zusammensetzung durch Zusatz geeigneter Viskositätsmodifikatoren herabgesetzt werden, indem dem erfindungsgemäßen flüssigen Härter ein entsprechender

Viskositätsmodifikator zugesetzt wird. Solche flüssigen Härter mit viskositätserniedigenden Eigenschaften sind beonders gut in Infusions- oder Injektionsverfahren einsetzbar. Diese Viskositätsmodifikatoren können den erfindungsgemäßen flüssigen Härtern hinzugefügt werden, ohne dass deren flüssiger Zustand wesentlich beeinflusst wird. Hierbei war es besonders überraschend, dass diese Modifikatoren die Latenz der mit den flüssigen Härtern versetzten Harz-Zusammensetzungen in vielen Fällen nicht negativ beeinflusst. Es konnte vielmehr auch gezeigt werden, dass die Latenz erhöht und somit die Lagerfähigkeit der resultierenden Harz-Zusammensetzungen verbessert werden konnte.

Somit ist gemäß einer weiter vorteilhaften Ausführung auch eine flüssige

Härterzusammensetzung von der vorliegenden Erfindung umfasst, die zusätzlich zu a) Cyanamid, b) mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I), (V) und/oder (VII), c) mindestens ein Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II), weiterhin d) mindestens einen Viskositätsmodifikator ausgewählt aus der Gruppe der Mono-, Di- und Polyole, Ether, Polyether und Polyetherpolyole, Ketone, Aldehyde, Nitrile,

Carbonsäureester oder Mischungen hiervon umfasst. Besonders bevorzugt sind flüssige Härterzusammensetzungen, die einen Viskositätsmodifikator aus der aufgeführten Gruppe umfassen, der seinerseits einen Siedepunkt von mindestens 100 °C aufweist. Diese

Modifikatoren verbleiben bei der Härtung in den herzustellenden Formteilen und werden vorzugsweise in die Polymermatrix eingebunden bzw. vernetzen diese Polymermatrix zusätzlich.

Als besonders wirkungsvolle Viskositätsmodifikatoren haben sich hierbei

Viskositätsmodifikatoren aus der Gruppe der Mono-, Di- und Polyole, Ether, Etheralkohole, Polyether, Polyetherpolyole oder Mischungen hiervon gezeigt, insbesondere solche die ihrerseits einen Siedepunkt von mindestens 100 °C aufweisen.

In einer besonders bevorzugten Ausführung umfasst eine flüssige Härterzusammensetzung mindestens einen Viskositätsmodifikator ausgewählt aus der Gruppe der Mono-, Di- und Polyole, Ether, Polyether, Etheralkohole und Polyetherpolyole oder Mischungen hiervon gemäß allgemeiner Formel (IX)

Formel (IX) wobei für die Reste gleichzeitig oder unabhängig voneinander gilt:

R 1 1 , R 22 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, -OH oder C1- bis C15-Alkyl;

R 12 , R 14 , R 16 , R 18 , R 20 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff, -OH oder C1 - bis C5-Alkyl;

R 3 , R 15 , R 17 , R 19 , R 21 = gleichzeitig oder unabhängig voneinander Wasserstoff,

-OH, -NH 2 oder C1- bis C5-Alkyl;

mit

m, n, o, s, p, q, t = gleichzeitig oder unabhängig voneinander eine Zahl von 0 bis

10, insbesondere von 0 bis 5; und worin

i) m, s, u = gleichzeitig oder unabhängig voneinander eine Zahl von 1 bis

10, insbesondere von 1 bis 5; und/oder

ii) p, t, u = gleichzeitig oder unabhängig voneinander eine Zahl von 1 bis

10, insbesondere von 1 bis 5.

Weiterhin bevorzugt können dabei Monoalkohole aus der Gruppe der C2- bis C10- Aminoalkohole und der C6- bis C12-Alkohole, insbesondere -Hexanol, 1 -Heptanol,

- Octanol, 1 -Nonanol, 1 -Decanol, 2-Hexanol, 2-Heptanol, 2-Octanol, 2-Nonanol, 2-Decanol,

2- Aminoethanol, 3-Aminopropanol, 4-Aminobutanol, 5-Aminopentanol, 6-Aminohexanol, 7-Aminoheptanol, 8-Aminooctanol, 9-Aminononanol, 10-Aminodecanol oder Mischungen hiervon, der Dialkohole aus der Gruppe der C2- bis C12-Alkohole, insbesondere

Ethylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol, Pentylenglykol, Hexylenglykol oder Mischungen hiervon, der Trialkohole aus der Gruppe der C3- bis C12-Alkohole, insbesondere 1 ,2,3-Propantriol, 1 ,2,3-Butantriol, 1 ,2,3-Pentantriol, 1 ,2,3-Hexantriol, 1 ,2,4-Hexantriol, 1 ,2,6-Hexantriol oder Mischungen hiervon, der Aldehyde aus der Gruppe der C6- bis C12- Aldehyde, insbesondere Hexanal, Heptanal, Octanal, Nonanal, Decanal oder Mischungen hiervon, der Ketone, insbesondere 2-Pentanon, 3-Pentanon, 2-Hexanon, 3-Hexanon, 2-Heptanon, 3-Heptanon, 2-Octanon, 3-Octanon oder Mischungen hiervon, der Ether, Nitrile, Polyether, Etheralkohole oder Polyetherpolyole aus der Gruppe Dibutylether, Dipentylether, Dihexylether, Diheptylether, Dioctylether, Dinonylether, Didecanylether, Methoxy- und Ethoxyalkohole, Methoxy- und Ethoxydialkohole, Polyethylenglycole, Polypropylenglycole, Polyethylenpropylenglycole, Polyethylenglycolmonoalkylether, insbesondere

Polyethylenglycolmonomethylether, Polyethylenglycolmonoethylether, Ethylhexylether, Ethylheptylether, Ethyloctylether, Ethylnonylether, Ethyldecanylether, Benzonitril, Actonitril oder Mischungen hiervon eingesetzt werden.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist damit auch eine flüssige

Härterzusammensetzung zur Härtung von härtbaren Polymerharzen Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die a) Cyanamid, b) mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I), (V) und/oder (VII), c) mindestens einen Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II) und d) einen Viskositätsmodifikator, insbesondere einen

Viskositätsmodifikator gemäß Formel (IX) umfasst, insbesondere enthält, wobei die flüssige Härterzusammensetzung bevorzugt Cyanamid und mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I), (V) oder (VII) in einem molaren Verhältnis Cyanamid : Harnstoffderivat oder Hamstoffderivat-Mischung von 1 : 1 bis 4 : 1 umfasst.

In Gegenwart mindestens eines Visositätsmodifikators können die molaren Verhältnisse von Cyanamid Harnstoffderivat auch außerhalb des bevorzugten Bereichs von 1 : 1 bis 4 : 1 liegen. Beispielsweise sind molare Verhältnisse von Cyanamid : Harnstoffderivat von 0, 1 bis < 1 : 1 , insbesondere von 0,2 bis < 1 : 1 , möglich, aber auch molare Verhältnisse von Cyanamid : Harnstoffderivat von > 4 : 1 bis 20 : 1 , insbesondere > 4 : 1 bis 10 : 1.

Weiterhin überraschend konnte festgestellt werden, dass eine besonders hohe Latenz und damit hohe Lagerstabilität der Härterzusammensetzung selbst als auch von Epoxidharz- Zusammensetzungen, die diese Härterzusammensetzung umfassen, eingestellt werden kann, wenn der Härterzusammensetzung weiterhin ein Stabilisator aus der Gruppe der anorganischen oder organischen Säuren hinzugefügt wird. Durch das Hinzufügen von Stabilisatoren aus der Gruppe der anorganischen oder organischen Säuren konnte die Lagerstabilität verdoppelt, in einigen Fällen sogar verdreifacht werden. Hierbei werden gleichzeitig die hervorragenden Härtungseigenschaften, wie beispielsweise die hohe Reaktivität bei der Härtungstemperatur, im Vergleich zu den Härtern ohne Stabilisatoren beibehalten.

Somit umfasst die voliegende Erfindung gemäß einer weiteren Ausführung auch eine flüssige Härterzusammensetzung, die bevorzugt weiterhin e) einen Stabilisator ausgewählt aus der Gruppe anorganischen oder organischen Säuren umfasst.

Als Stabilisatoren haben sich hierbei insbesondere organische Säuren aus der Gruppe der aromatischen und nichtaromatischen Carbonsäuren, Dicarbonsäuren oder Tricarbonsäuren besonders geeignet gezeigt. Weiterhin bevorzugt können als organische Säuren oder als aromatische und nichtaromatische Carbonsäuren, Dicarbonsäuren oder Tricarbonsäuren insbesondere Säuren aus der Gruppe Ameisensäure, Essigsäure, Propansäure, Maleinsäure, Malonsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Zitronensäure, Oxalsäure, Adipinsäure, Benzoesäure, Phthalsäure, Alkyl-Sulfonsäuren, Arylsulfonsäuren, insbesondere Toluolsulfonsäure, oder deren Anhydride eingesetzt werden.

Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass erfindungsgemäße Härterzusammensetzungen als Stabilisator anorganische Säuren ausgewählt aus der Gruppe Salzsäure, Schwefelsäure, schweflige Säure, Phosphorsäure, phosphorige Säure, ortho-Phosphorsäure,

Diphosphorsäure, Triphosphorsäure, Polyphosphorsäure, Salpetersäure oder deren

Anhydride umfassen. Somit ist auch eine flüssige Härterzusammensetzung Gegenstand der vorliegenden Erfindung die als Stabilisator eine anorganische oder organische Säure aus der Gruppe Salicylsäure, Phthalsäure, Toluolsulfonsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure oder deren Anhydride oder Mischungen hiervon umfasst.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist damit auch eine flüssige

Härterzusammensetzung zur Härtung von härtbaren Polymerharzen Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die a) Cyanamid, b) mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I), c) mindestens einen Härtungsbeschleuniger aus der Klasse der Amine gemäß Formel (II), d) gegebenenfalls einen Viskositätsmodifikator und e) mindestens einen Stabilisator ausgewählt aus der Gruppe der organischen Säuren, insbesondere aromatische und nichtaromatische Carbonsäuren, Dicarbonsäuren oder Tricarbonsäuren, oder der anorganischen Säuren, insbesondere anorganischen Säuren ausgewählt aus der Gruppe Salzsäure, Schwefelsäure, schweflige Säure, Phosphorsäure, phosphorige Säure, ortho-Phosphorsäure,

Diphosphorsäure, Triphosphorsäure, Polyphosphorsäure, Salpetersäure oder deren

Anhydride umfasst, insbesondere enthält, wobei der flüssige Härter insbesondere Cyanamid und mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I), (V) oder (VII) in einem molaren Verhältnis Cyanamid : Harnstoffderivat oder Harnstoffderivat-Mischung von 1 : 1 bis 4 : 1 umfasst.

In Gegenwart mindestens eines Stabilisators können die molaren Verhältnisse von

Cyanamid : H am stoff derivat auch außerhalb des bevorzugten Bereichs von 1 : 1 bis 4 : 1 liegen. Beispielsweise sind molare Verhältnisse von Cyanamid : Harnstoffderivat von 0,1 bis < 1 : 1 , insbesondere von 0,2 bis < 1 : 1 , möglich, aber auch molare Verhältnisse von Cyanamid : Harnstoffderivat von > 4 : 1 bis 20 : 1 , insbesondere > 4 : 1 bis 10 : 1.

Besonders bevorzugt sind solche Säuren, insbesondere anorganische Säuren, die einen Wassergehalt von weniger als 20 Gew.-% (bezogen auf die Säure) aufweisen. Ganz besonders bevorzugt sind solche Säuren, insbesondere anorganische Säuren, die einen Wassergehalt von weniger als 15 Gew.-%, weiterhin bevorzugt weniger als 10 Gew.-% und ganz besonders weniger als 5 Gew.-% (jeweils bezogen auf die Säure) aufweisen. Somit können flüssige Härter bereit gestellt werden, die ihrerseits flüssig und im Sinn der vorliegenden Erfindung lösemittelfrei sind.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung der vorliegenden Erfindung enthält eine flüssige Härterzusammenstzung

a) 1 bis 50 Gewichtsteile Cyanamid,

b) 1 bis 50 Gewichtsteile mindestens ein Harnstoffderivat der Formel (I),

(V), und/oder (VII),

c) 0,01 bis 50 Gewichtsteile mindestens ein Härtungsbeschleuniger aus der

Klasse der Amine gemäß Formel (II),

d) 0 bis 50 Gewichtsteile mindestens ein Viskos itäts m od if i kato r .

e) 0 bis 10 Gewichtsteile mindestens ein Stabilisator.

In Weiterbildung der vorliegenden Erfindung sind ebenso Epoxidharz-Zusammensetzungen umfassend a) mindestens ein härtbares Epoxidharz und b) mindestens eine flüssige

Härterzusammensetzung gemäß der oben beschriebenen Art, sowie Polyurethanharz- Zusammensetzungen umfassend a) mindestens ein härtbares Polyurethanharz und b) mindestens eine flüssige Härterzusammensetzung gemäß der oben beschriebenen Art, Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Im Hinblick auf die zu härtenden Epoxidharze unterliegt die vorliegende Erfindung keinerlei Beschränkung. Es kommen insbesondere sämtliche handelsüblichen Produkte in Frage, die üblicherweise mehr als eine 1 ,2-Epoxidgruppe (Oxiran) aufweisen und dabei gesättigt oder ungesättigt, aliphatisch, cycloaliphatisch, aromatisch oder heterozyklisch sein können.

Außerdem können die Epoxidharze Substituenten wie Halogene, Phosphor- und Hydroxyl- Gruppen aufweisen. Epoxidharze auf Basis Glycidylpolyether von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)- propan (Bisphenol A) sowie das mit Brom substituierte Derivat (Tetrabrombisphenol A), Glycidylpolyether von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)methan (Bisphenol F) und Glycidylpolyether von Novolacken sowie auf Basis von Anilin oder substituierten Anilinen wie beispielsweise p- Aminophenol oder 4,4'-Diaminodiphenylmethane können durch Verwendung der

erfindungsgemäßen Härterzusammensetzung besonders gut gehärtet werden.

Die Einsatzmenge der erfindungsgemäßen flüssigen Härterzusammenstzungen unterliegt keinen Beschränkungen. Bevorzugt werden jedoch auf 100 Teile Harz, insbesondere härtbares Epoxidharz oder härtbares Polyurethanharz, 0,01 bis 15 Teile eingesetzt, vorzugsweise 0, 1 bis 15 Teile, vorzugsweise 0,1 bis 10 Teile und ganz besonders bevorzugt 1 bis 10 Teile (jeweils bezogen auf das Gewicht). Auch eine Kombination mehrerer erfindungsgemäßer, flüssigen Härter oder eine Kombination von erfindungsgemäßen flüssigen Härtern mit weiteren Co-Härtern wird durch diese Erfindung mit abgedeckt.

Die Härtung der Epoxidharze mit Hilfe der erfindungsgemäß eingesetzten

Härterzusammensetzungen erfolgt in der Regel bei Temperaturen ab 80 °C. Die Wahl der Härtungstemperatur ist abhängig von der spezifischen Verarbeitungs- und

Produktanforderung und kann über die Formulierung vor allem durch Regulierung der Mengen sowie durch Zugabe von weiteren Additiven variiert werden. Hierbei ist es unerheblich, auf welche Art den Harzformulierungen Energie zugeführt wird. Beispielhaft kann dies in Form von Wärme durch einen Ofen oder Heizelemente, aber ebenso mittels Infrarotstrahlern oder Anregung durch Mikrowellen oder sonstiger Strahlen geschehen.

Durch den Zusatz weiterer handelsüblicher Additive, wie sie dem Fachmann zur Härtung von Epoxidharzen bekannt sind, kann das Härtungsprofil der erfindungsgemäßen Formulierungen variiert werden.

Additive zur Verbesserung der Verarbeitbarkeit der unausgehärteten Epoxidharz- Zusammensetzungen bzw. der unausgehärteten Polyurethan-Zusammensetzungen oder Additive zur Anpassung der thermisch-mechanischen Eigenschaften der hieraus

hergestellten duroplastischen Produkte an das Anforderungsprofil umfassen beispielsweise Reaktivverdünner, Füllstoffe, Rheologieadditive wie Thixotropierungsmittel oder

Dispergieradditive, Defoamer, Farbstoffe, Pigmente, Zähmodifikatoren,

Schlagzähverbesserer oder Brandschutzadditive. Epoxidharz-Formulierungen mit den erfindungsgemäßen Härterzusammensetzungen eignen sich sowohl für manuelle als auch maschinelle Verarbeitungsverfahren und im Besonderen zur Herstellung von imprägnierten Verstärkungsfasern und Composits, wie sie u.a. in den Schriften von G. W. Ehrenstein, Faserverbund-Kunststoffe, 2006, 2. Auflage, Carl Hanser Verlag, München, Kapitel 5, Seite 148ff, und M. Reyne, Composite Solutions, 2006, JEC Publications, Kapitel 5, Seite 51ff, beschrieben sind. Neben dem Einsatz in Prepreg- Verfahren ist insbesondere die Handhabung in Infusions- und Injektionsverfahren eine bevorzugte Verarbeitungsform. Hierbei sind die im Allgemeinen sehr guten Mischbarkeiten der erfindungsgemäßen flüssigen Härter in den Epoxidharzen von Vorteil, da für den

Imprägnierprozess fließfähige Infusionsharze mit niedriger Viskosität benötigt werden (vgl. u.a. M. Reyne, Composite Solutions, 2006, JEC Publications, Kapitel 5, Seite 65; und G. W. Ehrenstein, Faserverbund-Kunststoffe, 2006, 2. Auflage, Carl Hanser Verlag, München, Kapitel 5, Seite 166).

Damit ist auch ein Composit-Material umfassend a) ein Trägermaterial, insbesondere ein Fasermaterial, b) mindestens ein härtbares Epoxidharz und/ oder härtbares Polyurethanharz und c) mindestens eine flüssige Härterzusammensetzung der oben beschriebenen Art Gegenstand der Erfindung.

Somit ist ebenfalls die Verwendung von flüssigen Härterzusammensetzungen der oben beschriebenen Art zur Härtung von härtbaren Zusammensetzungen Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Insbesondere ist diese Verwendung auf Zusammensetzungen gerichtet, die mindestens ein härtbares Epoxidharz und/ oder ein härtbares Polyurethanharz umfassen.

Des Weiteren ist von der vorliegenden Erfindung auch die Verwendung von flüssigen Härtern der oben beschriebenen Art zur Härtung von imprägnierten Fasermaterialien oder imprägnierten Geweben, Gewirken oder Geflechten umfasst.

Aufgrund der günstigen Anwendungseigenschaften der erfindungsgemäßen flüssigen Härter und ihrer niedrigen Dosierung wird ein vorteilhaftes Kosten-Nutzen-Verhältnis erreicht, womit diese Härter besonders gut für eine technische Anwendung geeignet sind.

Die nachfolgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern. Beispiele

1) Eingesetzte Rohstoffe:

E 828 LVEL Epoxidharz Epikote 828 LVEL - Momentive

Flüssige Härter DYHARD Fluid 1 11 , AlzChem AG

Beschleuniger B1 Isophoronediamin, Vestamin IPD - Evonik AG

Beschleuniger B2 Amidoamine, EPIKURE Curing Agent 3055 - Momentive

Beschleuniger B3 Diethylenetriamine, Epikure 3223 - Momentive

Beschleuniger B4 Triethylenetetramine, Aradur HY951 - Huntsman

Beschleuniger B5 2,2'-dimethyl-4,4'methylenebis(cyclohexylamine), Aradur 8615 - Huntsman

Beispiel 1 - 5

Zusammensetzung Standard Hz 1 H Z 2 HZ 3 HZ 4 HZ 5 Mol : mol

Flüssig Härter 1 1 1 1 1 1

Beschleuniger B1 0,0015

Beschleuniger B2 0,0005

Beschleuniger B3 0,002

Beschleuniger B4 0,0016

Beschleuniger B5 0,001 1

Dynamische DSC : Messung auf Mettler Toledo DSC 822

Aufheizen von 30°C auf 250°C mit 10 K/min

Isotherme DSC : Messung auf Mettler Toledo DSC 822

120 min auf 120°C halten.

Tg : Messung auf Mettler Toledo DSC 822

Aufheizen von 30°C auf 200°C mit 29 K/min

10 min bei 200°C halten

Abkühlen von 200°C auf 50°C mit 20 K/min

5 min bei 50°C halten

Aufheizen von 50°C auf 200°C mit 20 K/min 10 min bei 200X halten

Abkühlen von 200°C auf 50°C mit 20 K/min

5 min bei 50°C halten

Aufheizen von 50°C auf 200°C mit 20 K/min

Lagerfähigkeit der Epoxidharz-Zusammensetzung in Tagen nach Lagerung bei 23°C in Klimaschrank.

Definition der Latenz ist die Zeit nach der sich die Viskosität der Epoxidharz-Zusammensetzung verdoppelt hat.

Standard

2 HZ 1 HZ 2

Dynamische DSC

Onset Temperatur (X) 144 132 127

Peak Temperatur (°C) 152 145 143

Reaktion Enthalpie (J/g) 239 215 242

Isotherme DSC bei 120X

Zeit bis Peak (min:sek) 09:20 01 :45 04:00

Zeit bis 90% Umsatz (min) 61 48 54

Tg (X), DSC 1 19 1 15 120

Latenz @ 23X (Tage) 45 8 5

Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Beschleuniger einen großen Einfluss auf die Härtungsgeschwindigkeit haben. Die Onset-Temperaturen sind deutlich niedriger und die Reaktionszeiten bei 120X deutlich kürzer. Trotz dieser schnelleren Härtung bleibt eine ausreichend lange Latenz von mehreren Tagen beibehalten.