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Title:
LIQUID ENZYME PREPARATION AND THE USE THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/047993
Kind Code:
A1
Abstract:
Liquid enzyme preparations are stabilized in an effective manner by adding polyhexamethylenebiguanide or N,N-bis(3-aminopropyl)dodecyclamine or salts of said compounds. After dilution, the inventive enzyme preparations stabilized as described above can be used to clean dairy equipment.

Inventors:
BRAGULLA SIEGFRIED (DE)
POTTHOFF ANDREAS (DE)
SERVE WILFRIED (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/002200
Publication Date:
October 29, 1998
Filing Date:
April 15, 1998
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL ECOLAB GMBH & CO OHG (DE)
BRAGULLA SIEGFRIED (DE)
POTTHOFF ANDREAS (DE)
SERVE WILFRIED (DE)
International Classes:
A23C7/02; C11D3/00; C11D3/20; C11D3/26; C11D3/30; C11D3/386; C11D7/26; C11D7/32; C11D7/42; C11D11/00; C12N9/96; (IPC1-7): C11D3/00
Domestic Patent References:
WO1996006910A21996-03-07
Foreign References:
GB1354761A1974-06-05
USB458819I51976-04-13
EP0508381A21992-10-14
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Derwent World Patents Index; Class A97, AN 73-62619U, XP002077577
Attorney, Agent or Firm:
Hase, Christian (Patente, D�sseldorf, TTP)
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Claims:
Patentansprüche
1. Flüssige stabilisierte Enzymzubereitung, die ein reinigungswirksames Enzym, ein Lösungsmittel aus der Gruppe Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und deren Mischungen und ein Stabilisierungsmittel aus der Gruppe Polyhexamethylenbiguanid, N, NBis (3aminopropyl) dodecylamin, deren Salze und Mischungen dieser Verbindungen enthält.
2. Enzymzubereitung nach Anspruch 1, enthaltend wenigstens ein Enzym aus der Gruppe Proteasen, Lipasen und Amyiasen, insbesondere wenigstens eine Protease.
3. Enzymzubereitung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, die mindestens ei nen weiteren Hilfsstoff aus der Gruppe Tenside, Lösungsvermittler und deren Mischungen enthält.
4. Enzymzubereitung nach Anspruch 3 enthaltend nichtionische Tenside aus der Gruppe der Additionsprodukte aus Ethylenoxid und gegebenenfalls Pro pylenoxid und langkettigen Alkoholen mit 12 bis 18 CAtomen in der Kette.
5. Enzymzubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, enthaltend : 10 bis 70 Gew.%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew.% Lösungsmittel aus der Gruppe Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und deren Mischungen 0,5 bis 5 Gew.%, vorzugsweise 1 bis 3 Gew.% Stabilisierungsmittel aus der Gruppe Polyhexamethylenbiguanid, N, NBis (3 aminopropyl) dodecylamin, deren Salze und Mischungen dieser Verbindungen 1 bis 15 Gew.%, vorzugsweise 2 bis 8 Gew.% reinigungswirksames Enzym 10 bis 80 Gew.% an weiteren Hilfsstoffen und Wasser.
6. Enzymzubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, enthaltend 5 bis 40, insbesondere 10 bis 30 Gew.% Wasser.
7. Enzymzubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, enthaltend 5 bis 50, insbesondere 20 bis 40 Gew.% nichtionische Tenside aus der Gruppe der Additionsprodukte von Ethylenoxid und gegebenenfalls Propylenoxid mit Fettalkoholen.
8. Verwendung einer Enzymzubereitung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Herstellung einer Reinigungslösung für die Reinigung von Molkereigeräten.
9. Verfahren zur Reinigung von Molkereigeräten mit Hilfe einer Reinigungslö sung, die durch Verdünnen einer Enzymzubereitung gemäß einem der An sprüche 1 bis 7 mit Wasser im Verhältnis 1 : 5000 beis 1 : 500, vorzugsweise im Verhältnis1 : 3000 bis 1 : 1000 und nachfolgende Zugabe von 0,01 bis 0,2 Gew.%, vorzugsweise 0,03 bis 0,1 Gew.%, bezogen auf die Reinigungslö sung als ganzes, eines Pufferkonzentrats zur Einstellung eines pHWerts zwischen 7 und 10 hergestellt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem das Pufferkonzentrat folgende Zusam mensetzung hat : 3 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.% Komplexbildner aus der Gruppe der Polyphosphonate, Polyacrylate und deren Mischungen 3 bis 20 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.% Alkalihydroxid aus der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und deren Mischungen 5 bis 30 Gew.%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew..% Alkalicarbonat aus der Gruppe Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat und deren Mischungen 20 bis 80 Gew.%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.% Wasser.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, bei dem die Reinigungslö sung nach erfolgter Reinigung wieder aufgefangen und für spätere Reini gungsgänge aufbewahrt wird.
Description:
"Flüssige Enzymzubereitung und ihre Verwendung" Die im folgenden beschriebene Erfindung liegt auf dem Gebiet der enzymati- schen Reinigung von harten Oberflächen. Sie betriffl insbesondere eine flüssige stabilisierte Enzymzubereitung und deren Verwendung zur Reinigung harter Oberflächen, vor allem im Molkereibetrieb.

Auf Oberflächen von Behältern und Leitungen, die bei der Milchgewinnung und Milchverarbeitung mit Milch oder Milchprodukten in Berührung kommen, bilden sich Ablagerungen, die Proteine und Fette enthalten und die nur sehr schwer zu entfernen sind. In besonders starkem Maße finden sich derartige Ablagerungen in Melkmaschinen, Milchsammelwagen, Tanks, Rohrleitungen und Erhitzern.

Wegen der Hartnäckigkeit der Anschmutzungen verwendet man zur Reinigung derartiger Gerätschaften im allgemeinen stark alkalische und teilweise zusätzlich stark saure Reiniger, die wegen ihrer stark ätzenden Eigenschaften mit großer Vorsicht gehandhabt werden müssen. An empfindlichen Materialien muß darüber hinaus beim Einsatz derartiger Reiniger mit Korrosion gerechnet werden, wenn nicht besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden. Vor der Abgabe der Reiniger an die Kanalisation ist eine Neutralisation unumgänglich.

Wegen der Schwierigkeiten beim Einsatz hoch alkaiischer bzw. stark saurer Reinigerlösungen hat es nicht an Versuchen gefehit, Reinigungslösungen zu entwickeln, die bei annähernd neutralem pH-Wert eine ähnFiche Reinigungslei- stung wie die stark alkalischen bzw. stark sauren Reiniger aufweisen. Hier wurde vor allem der Einsatz von Enzymen, insbesondere von Proteasen vorgeschlagen.

In der Literatur sind zahireiche Veröffentlichungen zu diesem Thema erschienen, von denen an dieser Stelle nur die internationale Patentanmeldung WO 96/6910 erwähnt werden soll, in der sich weitere Literaturzitate befinden. Grundsätzlich ist beim Einsatz von Proteasen eine ausreichende Reinigung auch im Neutralbereich möglich, doch ist der Einsatz dieser Enzyme mit anderen Schwierigkeiten verknüpft. So werden insbesondere in der gewerblichen Reini- gung flüssige Konzentrate zur Herstellung der eigentlichen Reinigungslösung bevorzugt. Flüssige Enzymkonzentrate verlieren aber bei Lagerung rasch ihre Wirksamkeit, da die enthaltenen Enzyme denaturieren oder auf andere Weise ihre Aktivität verlieren. Es sind daher zahireiche Versuche unternommen worden, flüssige Enzymzubereitungen durch den Zusatz sogenannter Stabilisatoren bes- ser lagerfähig zu machen. Weite Verbreitung hat beispielsweise der Zusatz von Borsäure oder Boraten und von löslichem Kalziumsalzen und auch der Zusatz von mehrwertigen Alkoholen gefunden. Eine allseits befriedigende Lösung des Problems ist aber bisher mit diesen Stabilisatoren nicht gelungen.

Auch der im folgenden beschriebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Stabilität flüssiger Enzymzubereitungen zu erhöhen. Eine weitere Aufgabe ist, derartige Enzymzubereitungen zu entwickeln, die sich zur Reinigung harter Oberflächen, insbesondere im Bereich der Milchwirtschaft, eignen. Weiterhin sollen diese Enzymzubereitungen geeignet sein, wiederverwendbare Reinigungs- lösungen herzustellen, wie sie vor allem im Bereich der gewerblichen Reinigung benötigt werden.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß eine Lösung der vorgenannten Auf- gaben durch den Zusatz bestimmter basischer Stickstoffverbindungen zu den flüssigen Enzymzubereitungen mögtich ist.

Gegenstand der Erfindung ist daher eine flüssige stabilisierte Enzymzubereitung, die eine Protease, ein Lösungsmittel aus der Gruppe Ethylenglykol, Propylengly- kol, Glycerin und deren Mischungen sowie ein Stabilisierungsmittel aus der Gruppe Polyhexamethylenbiguanid, N, N-Bis (3-aminopropyl) dodecylamin, deren Salze und Mischungen dieser Verbindungen enthält. Vorzugsweise enthält die Enzymzubereitung außerdem Wasser und gegebenenfalls weitere Hilfsstoffe, insbesondere aus der Gruppe Tenside, Lösungsvermittler und deren Mischun- gen. Weitere Gegenstände der Erfindung sind die Verwendung der Enzymzube- reitung zur Herstellung einer Reinigungslösung für die Reinigung von Molkereige- räten sowie ein Verfahren zur Reinigung von Molkereigeräten mit Hilfe derartiger Reinigungslösungen im annähernd neutralen bis schwach alkalischen Bereich.

Bei den zur Stabilisierung der flüssigen Enzymzubereitung eingesetzten basi- schen Stickstoffverbindungen handelt es sich um Substanzen, die bisher naherzu ausschließlich wegen ihrer antimikrobiellen Wirksamkeit in Desinfektionsmitteln Verwendung gefunden haben. So wird Polyhexamethylenbiguanid-Hydrochlorid unter den Namen Lonzabac BG bzw. Vantocil IB für diesen Zweck von den Firmen Lonza bzw. Zeneca Biozides angeboten. N, N-Bis (3-aminopro- pyl) dodecylamin wird unter der Bezeichnung Lonzabac-12.30 bzw. unter der Be- zeichnung Bardac 21 von der Firma Lonza für diesen Zweck angeboten. Daß diese antimikrobiellen Wirkstoffe eine stabilisierende Wirkung auf flüssige En- zymzubereitungen haben, war nicht bekannt. Besonders vorteilhaft ist, daß be- reits sehr geringe Mengen an diesen basischen Stickstoffverbindungen ausrei- chen, um die flüssige Enzymzubereitung zu stabilisieren. Vorzugsweise werden sie in Mengen zwischen etwa 0,5 und etwa 5 Gew.-%, insbesondere in Mengen zwischen etwa 1 und etwa 3 Gew.-%, bezogen auf die flüssige Enzymzuberei- tung als ganzes, eingesetzt, doch kann es in Sonderfällen auch zweckmäßig sein, die Stabilisierungsmittel in Mengen außerhalb dieser Konzentrationsberei- che anzuwenden. Die oben angegebenen Handelsformen der beiden Stabilisie- rungsmittel als Hydrochlorid bzw. freie Base sind die bevorzugten Einsatzformen, doch ist es selbstverstandlich auch möglich, andere Salze der basischen Stick- stoffverbindungen zu verwenden, wenn das im Einzelfall zweckmäßig sein sollte.

Geeignet sind außer den basischen Stickstoffverbindungen selbst alle in der En- zymzubereitung lösiichen Salze mit anorganischen oder organischen Säuren.

Als Lösungsmittel enthalten die flüssigen Enzymzubereitungen wenigstens eine Substanz aus der Gruppe Ethylenglykol, Propylenglykol und Glycerin, wobei diese Lösungsmittel allein vorliegen können, vorzugsweise aber zusammen mit Wasser als weiterem Lösungsmittel verwendet werden. Der Gehalt an Lö- sungsmitteln aus der Gruppe Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und deren Mischungen beträgt in den Enzymzubereitungen vorzugsweise etwa 10 bis etwa 70 Gew.-%, insbesondere etwa 30 bis etwa 50 Gew.-% bezogen auf die Zuberei- tung als ganzes. Sofern zusätzlich Wasser als Lösungsmittel verwendet wird, beträgt dessen Gehalt vorzugsweise etwa 5 bis etwa 40 Gew.-%, insbesondere etwa 10 bis etwa 30 Gew.-%, wiederum bezogen auf die flüssige Enzymzuberei- tung als ganzes. Da Kalziumsalze in der Regel einen stabilisierenden Effekt auf Enzymlösungen haben, wird für die Enzymzubereitungen vorzugsweise Lei- tungswasser verwendet.

Auch wenn sich die stabilisierende Wirkung der obengenannten stickstoffhaltigen Basen auf flüssige Zubereitungen beliebiger Enzyme erstreckt, wird sie erfin- dungsgemäß vorzugsweise für die Stabilisierung von Lösungen reinigungswirk- samer Enzyme ausgenutzt, d. h. für solche Enzyme, die in irgendeiner Weise bei der Reinigung von harten Oberflächen oder Textilien von Nutzen sind. Die erfin- dungsgemäß stabilisierten Enzymzubereitungen enthalten daher vorzugsweise wenigstens ein Enzym aus der Gruppe Proteasen (Peptidasen), Amylasen, Cellu- lasen, Glykosidasen, Lipasen und Oxidoreduktasen. Die erfindungsgemäßen Zubereitungen können mehrere Enzyme auch aus verschiedenen Klassen enthalten, sofern keine störenden Wechselwirkungen zwischen den Enzymen auftreten. Für den besonders bevorzugten Anwendungszweck der erfindungs- gemäßen Zubereitungen, die Reinigung von festen Oberflächen im Bereich der Milchverarbeitung, enthalten die Zubereitungen wenigstens eine Protease, ins- besondere eine Protease allein oder im Gemisch mit weiteren Proteasen.

Die Menge an Enzym wird in den erfindungsgemäßen Zubereitungen danach gewählt, welchem Einsatzzweck die Zubereitungen dienen sollen. Dementspre- chend kann die Menge an Enzymen in sehr weiten Grenzen frei gewähtt werden.

Die vorteilhafte stabilisierende Wirkung der basischen Stickstoffverbindungen tritt bei allen Enzymkonzentrationen auf. Selbstverständlich richtet sich die Enzym- konzentration in den Zubereitungen auch nach der spezifischen Aktivität des je- weils eingesetzten Enzyms. Soweit deshalb im folgenden Mengenangaben für die Enzyme gemacht werden, sind diese nur als grobe Richtgrößen anzusehen, die im Einzelfall bei Bedarf ohne weiteres über oder unterschritten werden kön- nen. Die Konzentrationsangaben gelten für reines Enzym und beziehen die von den Herstellern den Enzympräparaten häufig beigemischten Verschnittmittel, Hilfsmittel oder Lösungsmittel nicht mit ein. Andererseits werden die erfindungs- gemäßen Enzymzubereitungen üblicherweise aus den bereits vorkonfektionierten Enzymen, wie sie von den Herstellern angeboten werden, hergestellt, so daß die Hilfs-und Verschnittmittel automatisch zu Bestandteilen der erfindungsgemäßen Zubereitungen werden. Vorzugsweise wird bei der Herstellung der erfin- dungsgemäßen Zubereitung von hochkonzentrierten flüssigen Enzympräparaten ausgegangen, die von verschiedenen Herstellern angeboten werden. So sind beispielsweise flüssige Proteasen unter den Bezeichnungen Alkalase, Savinase, Purafect und Maxatase von Firmen wie Genencor und Novo erhältiich. Vorzugs- weise werden Enzyme eingesetzt, die ihr Wirkungsoptimum in der Nähe des pH- Wertes haben, bei dem die Enzymzubereitungen zur Reinigung verwendet wer- den. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Enzymzubereitungen etwa 1 bis etwa 15 Gew.-%, insbesondere etwa 2 bis etwa 8 Gew.-% an reinigungs- wirksamem Enzym. Im Falle von Proteasen soll dies vorzugsweise etwa 5 bis etwa 100 Anson-Einheiten pro 100 g der Zubereitung entsprechen.

Neben den bereits genannten Bestandteilen können die erfindungsgemäßen En- zymzubereitungen weitere Hilfsstoffe enthalten, wenn das im Einzelfalle zweck- dienlich ist. In erster Linie sind hier Tenside zur Verstärkung der Reinigungswir- kung und, im Falle wasserhaltiger Zubereitungen, Lösungsvermittler (Hydrotrope) zu nennen. Beispiele für weitere Hilfs-und Zusatzstoffe sind andere übliche En- zymstabilisatoren, wie lösliche Kalziumsalze und Borate, Verdickungsmittel, Farbstoffe, Antioxidantien, Schauminhibitoren, Konservierungsmittel und Puffer- substanzen. Bei der Wahl sämtlicher Hilfs-und Zusatzstoffe ist darauf zu achten, daß keine störenden Wechselwirkungen mit den übrigen Bestandteilen der erfin- dungsgemäßen Zubereitungen auftreten. So können prinzipiell Tenside aus allen bekannten Klassen Verwendung finden, doch werden nichtionische, kationische und amphotere Tenside besonders bevorzugt, von denen wiederum die nichtio- nischen Tenside die größte Bedeutung besitzen. Geeignete nichtionische Tenside sind insbesondere die Additionsprodukte aus langkettigen Alkoholen, Alkylphenolen, Amiden und Carbonsäuren mit Ethylen- oxid (EO) gegebenenfalls zusammen mit Propylenoxid (PO). Hierzu zählen bei- spielsweise die Additionsprodukte von langkettigen primären oder sekundären Alkoholen mit 12 bis 18 C-Atomen in der Kette, insbesondere von Fettalkoholen und Oxoalkoholen dieser Kettenlänge und die Additionsprodukte aus Ethylenoxid und Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen in der Kette, mit vorzugsweise 2 bis 6 Mol Ethylenoxid. Besonders bevorzugt werden die gemischten Additionsprodukte aus Ethylen-und Propylenoxid und Fettalkoholen mit 12 bis 18 C-Atomen, insbe- sondere solche, die etwa 2 Mol EO und etwa 4 Mol PO im Molekül enthalten. Beispiele geeigneter nichtionischer Tenside sind etwa die unter den Bezeichnun- gen Dehypon° LS24, Dehypono LS54, Emulgin@ 05, Dehydol@ LT8, Dehydol@ LT6 und Dehydolw LS6 von der Firma Henkel angebotenen Fettalkoholalkoxylate.

Weitere geeignete nichtionische Tenside sind die Ester aus Fettsäuren mit 6 bis 12 C-Atomen und Polyolen, insbesondere Kohlenhydraten, z. B. Glukose. Sofern nichtionische Tenside in den erfindungsgemäßen Enzymzubereitungen enthalten sind, beträgt ihr Anteil vorzugsweise etwa 5 bis etwa 50 Gew.-%, insbesondere etwa 20 bis etwa 40 Gew.-%, bezogen auf die Zubereitung als ganzes.

Als kationische Tenside eignen sich insbesondere aliphatische oder heterocy- clische quartäre Ammoniumverbindungen und quartäre Phosphoniumverbindun- gen, die am quartären Zentrum wenigstens einen langkettigen C8-C18-Alkylrest aufweisen. Beispiele derartiger kationischer Tenside sind etwa Kokosalkyl-ben- zyl-dimethylammoniumchlorid, Dioctyl-dimethylammoniumchlorid und Tributyl- tetradecylphosphoniumchlorid.

Als amphotere Tenside eignen sich insbesondere C8-C$-Fettsäureamidderivate mit Betainstruktur, insbesondere Derivate des Glycins, beispielsweise Kokosal- kyldimethylammoniumbetain.

Beispiele geeigneter Lösungsvermittler sind Cumolsulfonat, Xylolsulfonat und Octylsulfonat, doch können selbstverständlich auch hier andere übliche Lö- sungsvermittler eingesetzt werden. Der Gehalt an Lösungsvermittler wird nach Bedarf gewähit und beträgt vorzugsweise etwa 1 bis etwa 10 Gew.-%, insbeson- dere etwa 2 bis etwa 5 Gew.-%, bezogen auf die Zubereitung als ganzes.

Die erfindungsgemäßen Enzymzubereitungen werden für die Anwendung zur Reinigung üblicherweise nicht als solche eingesetzt, sondern bilden das Aus- gangsmaterial für die Herstellung der eigentlichen Reinigungslösung. Im ein- fachsten Falle wird die Reinigungslösung durch Verdünnen der Enzymzuberei- tung mit Wasser hergestellt, doch werden in vielen Fällen der Reinigungslösung noch weitere Bestandteile hinzugefügt. Bei der bevorzugten Verwendung der Enzymzubereitung zur Reinigung von Molkereigeräten werden die Enzymzube- reitungen mit Wasser verdünnt, wobei vorzugsweise ein Verhältnis von etwa 1 : 5000 bis 1 : 500, insbesondere 1 : 3000 bis 1 : 1000 eingehalten wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform werden dieser Reinigungslösung für diesen Zweck weitere reinigungsaktive Substanzen, insbesondere aus der Gruppe der Komplexbildner, der Alkalien und der Tenside zugesetzt. Selbstver- ständlich ist auch der Zusatz weiterer Hilfsstoffe an dieser Stelle möglich, bei- spielsweise der Zusatz von Schauminhibitoren und Puffersubstanzen, wie etwa löslichen Carbonaten oder Silikaten.

In einem besonderen Reinigungsverfahren für Molkereigeräte, das ebenfalls Ge- genstand der vorliegenden Erfindung ist, wird die Reinigungslösung durch Ver- dünnen einer erfindungsgemäßen Enzymzubereitung im oben angegebenen Verhältnis mit Wasser und weiteren Zusatz eines Pufferkonzentrats hergestellt.

Von diesem Pufferkonzentrat werden etwa 0,01 bis etwa 0,2 Gew.-%, vorzugs- weise etwa 0,03 bis etwa 0,1 Gew.-%, bezogen auf die verdünnte Reinigungslö- sung als ganzes, eingesetzt mit dem Ziel, diese Reinigungslosung auf einen pH- Wert zwischen etwa 7 und etwa 10, vorzugsweise zwischen etwa 8 und etwa 9,5 einzustellen. Je nach Ausgangs-pH-Wert der Enzymzubereitung kann dieses Pufferkonzentrat sauer oder alkalisch reagierende Substanzen enthalten, z. B.

Zitronensäure, Natriumcarbonat oder Natriumhydrogencarbonat.

Ein für die Einstellung eines alkalischen pH-Wertes besonders bevorzugtes Puf- ferkonzentrat hat folgende Zusammensetzung : 3 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-% Komplexbildner aus der Gruppe der Polyphosphonate, Polyacrylate und deren Mischungen, 3 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 10 Gew.-% Alkalihydroxid aus der Gruppe Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid und deren Mischungen, 5 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 10 bis 20 Gew..-% Alkalicarbonat aus der Gruppe Natriumcarbonat, Kaliumcarbonat und deren Mi- schungen und 20 bis 80 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew.-% Wasser Die Reinigung der Molkereigeräte mit der auf diese Weise hergestellten Reini- gungslösung kann manuell erfolgen, wird vorzugsweise aber mehr oder weniger maschinell durchgeführt. Üblicherweise werden die Geräte zunächst mit gegebe- nenfalls erwärmten Wasser vorgespült, bevor die eigentliche Reinigung mit der erfindungsgemäß hergestellten Reinigungslösung durchgeführt wird. Die Reini- gung kann bei Raumtemperatur vorgenommen werden, wird aber vor allem bei maschineller Reinigung vorzugsweise bei erhöhten Temperaturen, insbesondere im Bereich bis etwa 70 °C durchgeführt. Besonders bevorzugt werden Tempera- turen im Bereich zwischen etwa 40 und etwa 60 °C, insbesondere zwischen etwa 50 und etwa 60 °C. Die Reinigung kann durch Anwendung von Mechanik unter- stützt werden, doch reicht vor allem bei höheren Temperaturen die Bewegung der Reinigungslösung für eine zufriedenstellende Reinigung aus. Bei geschlos- senen Anlagen wird die Reinigungslösung im Kreislauf umgepumpt und gegebe- nenfalls, etwa im Inneren von Tanks, durch Sprühköpfe oder ähnliche Vorrich- tungen auf die zu reinigenden Oberflächen verteilt. Die Umwälzung der Reini- gungslösung wird für eine ausreichende Zeit, beispielsweise für etwa 5 bis etwa 30 Minuten beibehalten, bis der erwünschte Reinigungsgrad erreicht ist. Dieses Reinigungsverfahren wird auch als"Cleaning-in-place"bezeichnet (CIP). Nach dem Abpumpen der Reinigungslösung werden die Geräte üblicherweise mit Frischwasser gespült und, sofern nötig, nach Entfernung des Frischwassers auch noch mit einer Desinfektionslösung und nochmals mit Frischwasser behandelt.

Besonders vorteilhaft ist, daß die mit der erfindungsgemäßen Enzymzubereitung hergestellten Reinigungslösungen aufgrund ihres Gehalts an den mikrobizid wir- kenden basischen Stickstoffverbindungen nicht dem mikrobiellen Verderb unter- liegen und deshalb für weitere Reinigungsvorgänge aufbewahrt werden können. Sie werden dazu in Lagertanks aufbewahrt und nur jeweils um die Menge an Lö- sung ergänzt, die beim Reinigungsverfahren in den Geräten verblieben und mit dem Nachspü ! wasser veriorengegangen ist. Da auf diese Weise bei jedem Rei- nigungsvorgang nur wenige Prozente der Reinigungslösung ins Abwasser ge- langen, ist die Abwasserbelastung gegenüber herkömmlichen Verfahren, bei de- nen jedesmal die gesamte Reinigungslösung verworfen werden muß, außeror- dentlich gering. Gegenüber den wiederverwendbaren, hochalkalischen Reinigern sind das Fehlen von Phosphat in der Reinigungslösung und die geringe Korro- sion als Vorteile zu werten.

Beispiele 1. Stabilisierte flüssige Enzymzubereitungen Durch Vermischen der einzelnen Bestandteile wurden drei flüssige Enzymzube- reitungen 1,2 und 3 hergestellt, von denen die Zubereitungen 2 und 3 erfin- dungsgemäß sind, während die Zubereitung 1 keine stabilisierende Stickstoff- verbindung enthält. Die Gehalte an Einzelkomponenten sind für die drei Zuberei- tungen in Tabelle 1 in Gewichtsprozent angegeben.

Die fertig hergestellten Zubereitungen wurden zur Prüfung der Lagerstabilitat einem verschärften Lagertest bei 60 °C unterworfen. Die Zubereitungen wurden dazu in verschlossenen Glasgefäßen in einem Wärmeschrank gelagert. Nach 20, 40 und 60 Minuten wurden Proben entnommen, in denen der Enzymgehalt mit einer Standardmethode bestimmt wurde. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 1 in Form von Prozentangaben, bezogen auf einen Anfangswert von 100 %, aufgeführt. Die stabilisierende Wirkung der stickstoffhaltigen Verbindungen ist ohne weiteres erkennbar.

Tabelle 1 Bestandteile 1 2 3 Leitungswasser 16 ° deutsche Härte 29 28 28 Propylenglykol-1, 2 36 36 36 C12-18-Fettalkohol + 6 EO 2 2 2 C12-14-Fettalkohol + 5 EO + 4 PO 23 23 23 Na-Cumolsulfonat (40 555 Protease (Savinase der Fa. Novo) 5 5 5 Lonzabac 1230 = Bis (3-aminoproyl)- dodecylamin Vantocil IB = Polyhexamethylenbis- biguanid-HCI Restaktivität an Enzym in % vom Aus- gangswert nach Lagerung bei 60 °C nach 20 Minuten 76 72 92 nach 40 Minuten 48 63 73 nach 60 Minuten 37 53 58 2. Reinigungswirkung der enzymatischen Reinigungslösungen Die Reinigungswirkung wurde an künstlich angeschmutzten Edelstahlplättchen im Vergleich zu einem herkömmlichen hochalkalischen Reiniger geprüft. Die Herstellung der Standardanschmutzung erfolgte auf folgende Weise : Edelstahtplattchen der Größe 5 x 10 cm wurden mit 0,25 g Kondensmilch (Fettgehalt 10 %) benetzt und anschließend getrocknet. Die auf diese Weise an- geschmutzten Edelstahipiättchen wurden miftels einer Hubmechanik 10 mal in die jeweilige auf 50 °C erhitzte Reinigungslösung (2000 ml) eingetaucht und an- schließend mit destilliertem Wasser abgespült und getrocknet. Die Reinigungs- wirkung wurde gravimetrisch ermittelt, indem aus dem Gewicht der unbehandel- ten, der angeschmutzten und der gereinigten Edelstahlplättchen die Menge an abgelöster Anschmutzung berechnet wurde.

Als Vergleichsprodukt diente ein Reinigerkonzentrat folgender Zusammenset- zung : 35 Gew.-% Natriumhypochlorid-Lösung (12 % ig) 15 Gew.-% Natronlauge (50 % ig) 5 Gew.-% K5P3010 40 Gew.-% destilliertes Wasser Zur Herstellung der Reinigungslösung wurde dieses Konzentrat im Verhältnis 1 : 100 mit Leitungswasser verdünnt ; die Reinigungslösung hatte einen pH-Wert von 12,3.

Als erfindungsgemäß wurde eine flüssige Enzymzubereitung folgender Zusam- mensetzung geprüft : 10 Gew.-% flüssiges Proteasepräparat (Savinase 16.0 LEX, Firma Novo) 40 Gew.-% Propylenglykol-1,2 20 Gew.-% C12-14-Fettalkohol + 4 EO + 5 PO 5 Gew.-% Polyhexamethylenbiguanid-Hydrochlorid 25 Gew.-% Wasser Zur Herstellung der Reinigungsfösung wurde diese Zubereitung mit Wasser im Verhältnis 1 : 1000 verdünnt. Durch Zusatz von Kaiiumcarbonat wurde der pH- Wert der verdünnten Lösung auf 8,5 eingestellt.

Mit dem herkömmlichen Reiniger wurde mit der 1 % igen Lösung eine Reini- gungswirkung von 99,3 % bei 50 °C erreicht. Dagegen wurde bereits mit einer 0,1 % igen Lösung der erfindungsgemäßen Enzymzubereitung eine Reinigungs- wirkung von 99,9 % bei 50 °C erreicht.

3. Verkeimung der Reinigungslösung Zur Prüfung, ob die verdünnten Reinigerlösungen, die aus den erfindungsgemäßen Enzymzubereitungen enthalten werden, längere Zeit gegen mikrobiologischen Befall beständig sind und deshalb gelagert werden können, wurden derartige Lösungen mit einem Keimgemisch geimpft und der Keimgehalt dann nach 21 Tagen Lagerung bei 25 °C überprüft. Die Zusammensetzung der Zubereitungen, aus denen die Reinigungslösungen durch Verdünnen mit Wasser im Verhältnis 1 : 2000 hergestellt wurden, sind in Tabelle 2 in Gewichtsprozent wiedergegeben. Den fertigen Reinigungslösungen wurden 0,75 Gew.-% Rohmiich zugefügt, um die Belastung mit organischem Material zu simulieren.

Pro Liter Reinigungslösung wurden dann 1 ml eines Bakterien-und Pilzgemisches zugesetzt, das folgende Keime enthielt : Bakteriengemisch (3 x 108/ml) aus : Staphylococcus aureus ATCC 6538 Enerococcus faecium ATCC 6057 Escherichia coli ATCC 11229 Pseudomonas aeruginosa ATCC 15442 Enterobacter aerogenes DSM 30053 Pilzgemisch (15 x 107/ml) aus : Candida albicans ATCC 10231 Aspergillus niger ATCC 6275 Penicilium rubrum CMI 113729 Trichoderma viride BAM T 21 Die nach Lagerung wiedergefundene Keimzahl (pro ml Reinigungslösung) ist ebenfalls in Tabelle 2 angegeben. Die keimhemmende Wirkung in den erfin- dungsgemäß hergesteliten Reinigungslösungen (aus 5 und 6) ist ohne weiteres zu erkennen.

Tabelle 2 56Bestandteile4 H20 destilliert 27 26 26 Propylenglykol1,2 36 36 36 C12-18-Fettalkohol + 6 EO 6 6 6 C12-14-Fettalkohol + 5 EO + 4 PO 20 20 20 Na-Cumolsulfonat (40 555 Protease der Fa. NOVO 6 6 6 (Savinase 16,0 L EX) VantocilVantocilIB = 1- biguanid-HCI Lonzabac 1230 = Bis (3-aminopropyl)-1 dodecylamin Verkeimung nach 21 Tagen 107 102 101 bis 107