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Title:
LOCK DEVICE HAVING A MULTI-PART PAWL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/061491
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a lock device (1) for a motor vehicle, comprising at least one rotary latch (2), a first pawl (3) having a pawl rotational axis (4), and a blocking lever (5), wherein in a locked state of the lock device (1) die rotary latch (2) introduces a pivoting torque into the first pawl (3), and the first pawl (3) is fixed by means of the blocking lever (5), wherein a second pawl (6) is provided, which is supported on the pawl rotational axis (4), and can engage in the blocking lever (5) and the rotary latch (2).

Inventors:
BENDEL THORSTEN (DE)
GUELKAN SERKAN (DE)
HANISCH DIRK (DE)
WEICHSEL ULRICH (DE)
BARTH KARSTEN (DE)
TOEPFER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/DE2007/001974
Publication Date:
May 29, 2008
Filing Date:
November 02, 2007
Export Citation:
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Assignee:
KIEKERT AG (DE)
BENDEL THORSTEN (DE)
GUELKAN SERKAN (DE)
HANISCH DIRK (DE)
WEICHSEL ULRICH (DE)
BARTH KARSTEN (DE)
TOEPFER KLAUS (DE)
International Classes:
E05B65/32
Domestic Patent References:
WO2000004262A12000-01-27
Foreign References:
EP1256676A22002-11-13
FR2607546A11988-06-03
EP1380715A12004-01-14
GB2334297A1999-08-18
DE10114065A12002-11-14
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Claims:
Patentansprüche

1. Schlosseinheit (1) aufweisend zumindest eine Drehfalle (2), eine erste Sperrklinke (3) mit einer Sperrklinkendrehachse (4), und einen Blockadehebel (5), bei der in einem verriegelten Zustand der Schlosseinheit (1) die Drehfalle (2) ein Schwenkmoment in die erste Sperrldinke (3) einleitet und die erste Sperrklinke (3) mittels des Blockadehebels (5) fixiert ist, wobei eine zweite Sperrklinke (6) vorgesehen ist, die auf der Sperrldinkendrehachse (4) gelagert und mit dem Blockadehebel (5) und der Drehfalle (2) in Eingriff bringbar ist.

2. Schlosseinheit (1) nach Patentanspruch 1, bei der die Drehfalle (2) eine Hauptrast (7) und eine Vorrast (8) aufweist, wobei die erste Sperrklinke (3) mit der Hauptrast (7) in Eingriff bringbar ist und die zweite Sperrklihke (6) mit der Vorrast (8) in Eingriff bringbar ist.

3. Schlosseinheit (1) nach Patentanspruch 1 oder 2, bei der die zweite Sperrklinke (6) einen Auslöserarm (9) mit einem Auslösezapfen (10) aufweist, der zeitweise mit einer Kulisse (11) des Blockadehebels (5) zur Anlage gebracht werden kann.

4. Schlosseinheit (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der die zweite Sperrklinke (6) einen Sperrarm (12) mit einer Aufnahme (13) aufweist, die zeitweise mit der Drehfalle (2) zur Anlage gebracht werden kann.

5. Schlosseinheit (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der die zweite Sperrklinke (6) einen Betätigungsarm (14) aufweist, der mit einem Betätigungshebel (15) verbunden ist.

6. Schlosseinheit (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, bei der zwischen der ersten Sperrklinke (3) und der zweiten Sperrklinke (6) Mittel zur Begrenzung der relativen Verschwenkung vorgesehen sind.

7. Kraftfahrzeug (16) aufweisend wenigstens eine Schlosseinheit (1) gemäß einem der vorhergehenden Patentansprüche.

Description:

Schlosseinheit mit mehrteiliger Sperrklinke

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schlosseinheit aufweisend zumindest eine Drehfalle, eine erste Sperrldinke mit einer Sperrklinkendrehachse und einen BIo- ckadehebel, bei der die Drehfalle in einem verriegelten Zustand der Schlosseinheit ein Schwenkmoment auf die erste Sperrklinke einleitet und die erste Sperrklinke mittels des Blockadehebels fixiert ist. Schlosseinheiten dieser Art werden bei Kraftfahrzeugen insbesondere zur Verriegelung von Türen, Klappen oder dergleichen eingesetzt.

Bei den hier beschriebenen Schlosseinheiten ist die Relativlage zwischen Drehfalle und Sperrklinke nicht so ausgebildet, dass die von der Drehfalle ausgeübte Kraft durch die Sperrklinkendrehachse verläuft und folglich eine selbständige Fixierung der Drehfalle mittels der Sperrklinke ermöglicht ist. Vielmehr wird hier, insbesondere zur Bereitstellung einer besonders geräuscharm arbeitender Schlosseinheit, die Sperrklinke so ausgebildet bzw. angeordnet, dass die durch die Drehfalle ausgeübte Kraft ein Drehmoment bei der Sperrklinke verursacht, welches die Freigabe der Drehfalle begünstigt. Insoweit verursacht die Drehfalle ein öffnungsmoment bezüglich der ersten Sperrklinke, so dass diese infolge der Feder- Vorspannung der Drehfalle leicht in die geöffnete Stellung bewegt werden kann.

Um gleichermaßen einen verriegelten Zustand dauerhaft zu gewährleisten, ist ein Blockadehebel vorgesehen, welcher die erste Sperrklinke in der Verriegelungs- stellung festsetzt, so dass insbesondere Lageverschiebungen bezüglich des Gesperres (zum Beispiel durch Zusammendrücken der Türdichtungen, dem Fahrbetrieb und dergleichen) kein öffnen der Schlosseinheit bzw. kein Lösen des Kontaktes von Sperrklinke und Drehfalle verursachen. Damit ist der „selbstöffnende Mechanismus" des Gesperres blockiert.

Auch unter Berücksichtigung der erhöhten Teileanzahl eines solchen Schließsystems ist es gewünscht, den komplexen Bewegungsablauf bei allen Betriebssituationen sicher zu betreiben, wobei gleichzeitig hohe Anforderungen an einen geringen Platzbedarf gegeben sind, ebenso wie die Forderung nach einem geräuscharm arbeitenden Schließsystem.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen. Insbesondere soll eine Schlosseinheit angegeben werden, die einen selbst-öffnenden Mechanismus aufweist und trotzdem kompakt und einfach aufgebaut ist.

Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Schlosseinheit gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Schlosseinheit bzw. deren bevorzugtes Einsatzgebiet gehen aus den abhängig formulierten Pa- tentansprüchen hervor. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Zudem erläutert die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, weitere Vorteile und bevorzugte Weiterbildungen der Er- findung.

Die erfindungsgemäße Schlosseinheit weist zumindest eine Drehfalle, eine erste Sperrklinke mit einer Sperrklinkendrehachse und einen Blockadehebel auf. In einem verriegelten Zustand der Schlosseinheit leitet die Drehfalle ein Schwenk- moment in die erste Sperrklinke ein und die erste Sperrklinke ist mittels des Blockadehebels fixiert. Darüber hinaus ist eine zweite Sperrklinke vorgesehen, die auf der Sperrklinkendrehachse gelagert und mit dem Blockadehebel und der Drehfalle in Eingriff bringbar ist.

Bei der Schlosseinheit handelt es sich insbesondere um ein Schloss für eine Kraftfahrzeug-Tür, wobei die Schlosseinheit grundsätzlich auch in anderen Türen, Klappen, etc. vorgesehen sein kann. Die Funktion des so genannten Gesperres aus Drehfalle und Sperrklinke bei Kraftfahrzeugschlössern ist grundsätzlich bekannt, so dass hier nur erwähnt sein soll, dass mittels der (federbelasteten) Drehfalle ein Schließbolzen aufgenommen und in einen verriegelten Zustand arretiert wird. Zum Arretieren der Drehbewegung der Drehfalle besitzt dieser an ihrer äußeren Kontur eine so genannte Hauptrast, in die eine entsprechende Erhebung der ersten Sperrldinke eingreift. Dazu führt die Sperrklinke eine Drehbewegung aus und bildet schließlich mit der Drehfalle einen Kontaktbereich, indem Drehfalle und Sperrklinke aneinander anliegen.

Im verriegelten Zustand drückt nunmehr die Drehfalle auf einen Kontaktpunkt (bzw. kleinen Kohtaktbereich) der ersten Sperrklinke, so dass ein (mittlerer bzw. idealisierter) Kontaktkraftvektor gegeben ist. Der Kontaktkraftvektor hat regelmäßig eine Länge (die im Wesentlichen den Betrag der Kraft entspricht) und eine Richtung, in die die Kraft (ausgehend von der Drehfalle auf die erste Sperrklinke) wirkt. Bei der „selbst-öffnenden" Mechanik weist dieser Kontaktkraftvektor ausgehend von dem Kontaktpunkt nicht in Richtung der Sperrklinkendrehachse, son- dem der Kontaktkraftvektor ist schräg dazu angeordnet. Dies führt nunmehr dazu, dass über die Drehfalle ein Schwenkmoment bezüglich der ersten Sperrldinke generiert wird, welches die erste Sperrklinke in die geöffnete Position drückt. Um einen solchen schrägen Kontaktkraftvektor zu generieren, können insbesondere die Anlageflächen zwischen erster Sperrldinke und der Drehfalle im Bereich des Kontaktpunktes und/oder die Lage beider Bauteile zueinander angepasst sein. Mit einer solchen Ausgestaltung des Kontaktkraftvektors kann eine besonders leichtgängige und damit auch geräuscharme Betätigung der Sperrldinke beim öffnen des Gesperres erreicht werden.

Um nunmehr den selbst-öffnenden Mechanismus zu blockieren, ist ein Blockade- hebel vorgesehen. Dieser ist insbesondere so positioniert, dass dieser an der ersten Sperrldinke anliegt und eine Blockadekraft generiert, die dem Schwenkmoment entgegenwirkt. Im verriegelten Zustand der Schlosseinheit liegt dabei beispiels- weise die erste Sperrklinke an der Hauptrast der Drehfalle an, wobei der Blockadehebel auf der der Drehfalle gegenüber liegenden Seite der ersten Sperrklinke positioniert ist. Dieser Blockadehebel ist insbesondere schwenkbar angeordnet und blockiert die öffnungsposition der ersten Sperrklinke im verriegelten Zustand.

Zusätzlich zu dieser ersten Sperrklinke ist hier eine zweite Sperrklinke vorgesehen, die zur Realisierung einfacher Bewegungsabläufe und eines kleinen Bauraumes auf der gleichen Sperrklinkendrehachse angeordnet ist, wie die erste Sperrklinke. Die erste Sperrklinke und die zweite Sperrklinke können dabei um die Sperrklinkendrehachse zumindest in einem (begrenzten) Verschwenkbereich (z.B. 10° bis 60°) unabhängig voneinander bewegt werden. Die zweite Sperrklinke kann nun einerseits mit dem Blockadehebel und andererseits mit der Drehfalle in Eingriff gebracht werden. Damit hat die zweite Sperrklinke eine Art (zeitlich versetzte bzw. voneinander abgegrenzte) Doppelfunktion, nämlich einmal als „übli- che" Sperrklinke in Bezug auf die Drehfalle und zusätzlich als Auslösehebel für den Blockadehebel, so dass der verriegelte Zustand von Drehfalle, erster Sperrklinke und Blockadehebel mittels der zweiten Sperrldinke, die mit dem Blockadehebel in Kontakt gebracht werden kann, aufgelöst wird.

Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der die Drehfalle eine Hauptrast und eine Vorrast aufweist, wobei die erste Sperrldinke mit der Hauptrast in Eingriff bringbar ist und die zweite Sperrklinke mit der Vorrast in Eingriff bringbar ist. Das bedeutet mit anderen Worten insbesondere, dass die zweite Sperrldinke (bei Eingriff der ersten Sperrldinke in die Hauptrast der Drehfalle) als Auslöseme-

chanismus für den Blockadehebel fungiert. Darüber hinaus kann die zweite Sperrklinke in einem anderen (zeitlich versetzen) Zustand der Schlosseinheit bzw. des Gesperres auch als Sperrklinke wirken, in dem diese (allein) die Drehfalle in bzw. an der Vorrast arretiert. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, dass die Drehfalle mit einer weniger komplexen Kontur ausgeführt ist, da durch die Relativbewegung der beiden Sperrklinken unterschiedliche Angriffspunkte für einen Kontakt mit der Sperrklinke bzw. der Drehfalle bereitgestellt werden können.

Gemäß einer Weiterbildung der Schlosseinheit wird vorgeschlagen, dass die zwei- te Sperrklinke einen Auslöserarm mit einem Auslösezapfen aufweist, der zeitweise mit einer Kulisse des Blockadehebels zur Anlage gebracht werden kann. Damit ist verdeutlicht, dass die Sperrklinke nicht nur einen sich entlang einer Achse erstreckenden Hebel bildet, sondern noch einen davon sich insbesondere schräg erstreckenden Auslöserarm. Der Auslöserarm weist mindestens einen Auslösezap- fen auf, der sich insbesondere senkrecht zur Sperrklinkenebene erstreckt, um beispielsweise mit einem tiefer bzw. parallel dazu angeordneten Blockadehebel zusammenzuwirken. Die räumliche Lage von Blockadehebel und zweiter Sperrklin- ke ist nun derart, dass der Auslösezapfen beim Verschwenken der zweiten Sperr- klinke mit der Kulisse des Blockadehebels zeitweise zusammenwirken kann, ins- besondere während eines vorgegebenen Verschwenkbereichs. Dabei ist bevorzugt, dass der Auslösezapfen genau dann mit der Kulisse in Kontakt ist, wenn die erste Sperrklinke freigegeben werden soll. Zu diesem Zweck wird mittels der zweiten Sperrklinke eine Verschwenkung des Blockadehebels gegen dessen Reibkraft hin zur ersten Sperrklinke sowie eine Federspannkraft bewirkt.

Einer Weiterbildung der Schlosseinheit zufolge weist die zweite Sperrklinke einen Sperrarm auf mit einer Aufnahme, die zeitweise mit der Drehfalle zur Anlage gebracht werden kann. Dieser Sperrarm dient insbesondere dazu, mit der Drehfalle im Bereich der so genannten Vorrast zusammenzuwirken. Dabei wird für den Fall,

dass die Drehfalle mit einem sich aus der Ebene der Drehfalle hinaus erstreckenden Bolzen ausgeführt ist, der Sperrarm stirnseitig mit einer entsprechenden Aufnahme ausgeführt. Bevorzugt wirkt dabei eine Kontaktkraft zwischen Drehfalle und zweiter Sperrklinke, die durch die Sperrklinkendrehachse hindurch verläuft. Damit ist hier ein nicht-selbst-öffnender Mechanismus vorgeschlagen.

Darüber hinaus kann auch vorgesehen sein, dass die zweite Sperrklinke einen Betätigungsarm aufweist, der mit einem Betätigungshebel verbunden ist. Der Betätigungsarm dient somit insbesondere als Angriffspunkt für den Betätigungshe- bei, der aus einem Gehäuse der Schlosseinheit hinausgeführt wird und mittelbar bzw. unmittelbar mit Betätigungseinrichtungen an der Tür bzw. Klappe zusammenwirkt (z.B. so genannter Innenbetätigungshebel und/oder Außenbetätigungshebel). Ein solcher Betätigungshebel kann nach Art eines Gestänges und/oder Bowdenzuges ausgeführt sein. Bevorzugt ist dabei, dass der Betätigungsarm der zweiten Sperrklinke bezüglich der Sperrklinkendrehachse auf einer gegenüberliegenden Seite zum Auslöserarm bzw. Sperrarm positioniert ist.

Ganz besonders bevorzugt ist, dass die zweite Sperrklinke einen separaten Auslöserarm, einen separaten Sperrarm und einen separaten Betätigungsarm aufweist. Eine solche zweite Sperrklinke ist insbesondere als flächiges Formteil ausgebildet und umfasst insbesondere Metall und/oder Kunststoff.

Des Weiteren wird als vorteilhaft erachtet, dass zwischen der ersten Sperrklinke und der zweiten Sperrklinke Mittel zur Begrenzung der Relativverschwenkung vorgesehen sind. Diese Mittel zur Begrenzung der relativen Verschwenkung haben primär die Aufgabe, ein sicheres Entriegeln auch in dem Fall zu gewährleisten, wenn der selbst-öffnende Mechanismus zum Auswerfen der ersten Sperrklinke nicht funktioniert. Zu diesem Zweck ist es besonders bevorzugt, dass die erste Sperrklinke und die zweite Sperrklinke während des öffnungsvorgangs in die

gleiche Richtung um die Sperrklinkendrehachse verschwenkt werden, so dass die zweite Sperrklinke in einem ersten Bewegungsabschnitt den Blockadehebel und später (bevorzugt zeitlich versetzt), (insbesondere notfalls, wenn die Drehfalle die Lage der ersten Sperrklinke nicht verändert) die erste Sperrklinke verschwenkt.

Schließlich wird auch ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, dass wenigstens eine hier erfindungsgemäß beschriebene Schlosseinheit aufweist. Eine solche Schlosseinheit ist insbesondere zum Verriegeln von Türen und/oder Klappen derartiger Kraftfahrzeuge vorgesehen.

Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nun anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung aufzeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Es zeigen schematisch:

Fig. 1: eine erste Ausfuhrungsvariante einer erfindungsgemäßen Schlosseinheit im verriegelten Zustand,

Fig. 2: die Schlosseinheit aus Fig. 1 in einer anderen Ebene,

Fig. 3: die Schlosseinheit aus Fig. 2 während des öffnungsvorganges,

Fig. 4: das Verschwenken der Drehfalle in die geöffnete Position,

Fig. 5: die Schlosseinheit aus den vorherigen Figuren im geöffneten Zustand,

Fig. 6: eine weitere Ausführungsvariante einer Schlosseinheit beim Schließvorgang,

Fig. 7: die Schlosseinheit aus Fig. 6 in der so genannten Vorrast-Stellung,

Fig. 8: die Schlosseinheit aus den Figuren 6 und 7 in der so genannten überhub- Position.

Aus der Fig. 1 geht schematisch eine Schlosseinheit 1 eines hier nur angedeuteten Kraftfahrzeuges 16 hervor. Das Gesperre aus Drehfalle 2 und erster Sperrldinke 3 ist in einem Gehäuse 20 angeordnet, das beispielsweise in bzw. an einer Kraftfahrzeugtür positioniert ist. Die Schlosseinheit 1 dient nun dazu, einen beispiels- weise an der Fahrzeugkarosserie befestigten Schließbolzen 19 (auch Schlosshalter genannt) zu fixieren, der beim Schließvorgang der Kraftfahrzeugtür in den Einlauf 21 eingeführt wird.

Die Fig. 1 veranschaulicht nun den selbst-öffnenden Mechanismus des Gesperres, wobei die Drehfalle 2, die erste Sperrklinke 3 und der Blockadehebel 5 in einer Ebene der Schlosseinheit 1 angeordnet sind. Im hier dargestellten verriegelten Zustand ist der Schließbolzen 19 sicher in der Einbuchtung 22 der federbelasteten, um die Drehfallendrehachse 17 üblicherweise verschwenkbaren Drehfalle 2 aufgenommen. Die Rotation (hier im Uhrzeigsinn) der Drehfalle 2 in Folge der Fe- dervorspannung wird dadurch behindert, dass die erste Sperrklinke 3 an der Hauptrast 7 der Drehfalle 2 anliegt. In dem Kontaktbereich wird nun von der Drehfalle 2 ein hier als schwarzen Pfeil dargestellten Kontaktkraftvektor gebildet, der nicht auf die Sperrklinkendrehachse 4 weist. Vielmehr ist ein Winkel zwischen dem Kontaktkraftvektor und der Verbindung 23 zwischen Hauptrast 7 und Sperrklinkendrehachse 4 gegeben, so dass diese Kontaktkraft ein Schwenkmoment bezüglich der ersten Sperrklinke 3 generiert. Um nun ein öffnen zu verhindern, ist auf der der Drehfalle 2 gegenüberliegenden Seite der ersten Sperrklinke 3 ein um eine Blockadehebeldrehachse 18 verschwenkbarer Blockadehebel 5 vorgesehen. Dieser bildet für die erste Sperrklinke 3 in dieser Position einen Anschlag

24, wobei die dabei anliegende Kontaktkraft durch die Blockadehebeldrehachse 18 hindurch verläuft. Auf diese Weise ist die erste Sperrklinke 3 sicher an der Hauptrast 7 der Drehfalle 2 fixiert. Folglich kann auch bei einer weiteren, gegen den Uhrzeigersinn verlaufenden Rotation der Drehfalle 2 (beispielsweise beim Zusammendrücken der Türdichtungen) eine sichere Positionierung der ersten Sperrklinke 3 gewährleistet werden.

In einer bezüglich der Betrachterebene weiter oben gelegenen Ebene ist nun noch die hier nur angedeutete zweite Sperrklinke 6 positioniert, die auf der selben SpeiTldinkendrehachse 4 gelagert ist wie die erste Sperrklinke 3. Dies wird nachfolgend in Fig. 2 veranschaulicht.

Die Fig. 2 zeigt nun das eben erläuterte Gesperre und die (darüber) parallel angeordnete zweite Sperrklinke 6. Die zweite Sperrklinke 6 weist im Wesentlichen drei Arme auf, nämlich einen Sperrarm 12, einen Auslöserarm 9 und einen Betätigungsarm 14. Bezüglich der Position der einzelnen Arme der zweiten Sperrklinke 6 ist hier gegeben, dass der Betätigungsarm 14 auf einer anderen Seite bezogen auf die Sperrklinkendrehachse 4 angeordnet ist als der Auslöserarm 9 und der Sperrarm 12. Um nunmehr den verriegelten Zustand des Gesperres aufzulösen, kann die zweite Sperrklinke 6 mittels eines am Betätigungsarin 14 angreifenden Betätigungshebels 15 um die Sperrklinkendrehachse 4 verschwenkt werden. Zur Vermeidung einer Geräuschentwicklung und zur Gewährleistung eines direkten öffnungsvorgangs liegt zu diesem Zeitpunkt ein sich in die Ebene des Blockadehebels 5 erstreckender Auslöserzapfen 10 der zweiten Sperrklinke 6 an einer Ku- lisse 11 des Blockadehebels 5 an. Damit ist gewährleistet, dass der Blockadehebel 5 bereits mit einem kurzen Weg des Betätigungshebels 15 bzw. einem kleinen Verschwenkweg der zweiten Sperrklinke 6 bewegt wird. Bevorzugt ist darüber hinaus, dass im verriegelten Zustand keine weitere Interaktion der zweiten Sperr-

klinke 6, beispielsweise mit der Drehfalle 2 oder der ersten Sperrklinke 3, gegeben ist.

Die einzelnen Bewegungsabläufe beim öffnen der Schlosseinheit sind nun in Fig. 3 veranschaulicht. Dargestellt ist insbesondere die Lage der einzelnen Bauteile zu einem Zeitpunkt, wenn der Blockadehebel 5 die erste Sperrklinke 3 freigibt. Die einzelnen Bewegungsabläufe sind dabei durch unterschiedlich gekennzeichnete Pfeile veranschaulicht.

Zunächst wird durch eine Lageveränderung des Betätigungshebels 15 (hier entlang einer Achse nach oben) der Auslöserzapfen 10 des Auslöserarmes 9 der zweiten Sperrldinke 6 mit der Kulisse 11 des Betätigungshebels 5 in Kontakt gebracht. Die Kreisbewegung des Auslöserzapfens 10 (angedeutet mit einem weißen Pfeil) und dessen Kontakt mit der Kulisse 11 führt nunmehr zu einem Ver- schwenken des Blockadehebels 5 (ebenfalls mit einem weißen Pfeil gekennzeichnet). Aus diesem Grund entfernt sich der Anschlag 24 von der ersten Sperrklinke 3, so dass dieser freigegeben wird.

Während dieses Vorgangs drückt die federvorgespannte Drehfalle 2 gegen die erste Sperrklinke 3 (schwarzer Pfeil), so dass bezüglich dieser ersten Sperrklinke 3 um die Speiτldinkendrehachse 4 ein öffnungsmoment bzw. Schwenkmoment (angedeutet mit einem schwarzen Pfeil) anliegt. Gibt nun der Anschlag 24 des Blockadehebels 5 die erste Sperrklinke 3 frei, verschwenkt die Drehfalle 2 die erste Sperrklinke 3 in Richtung der öffnungsstellung. Die hierfür erforderliche Kraft wird üblicherweise durch die Federvorspannung der Drehfalle 2 sowie die über den Schließbolzen auf die Drehfalle 2 wirkenden Türdichtungskräfte sichergestellt.

W

In wenigen Ausnahmefallen kann es jedoch vorkommen, dass diese Kräfte nicht bzw. in nicht ausreichendem Maße anliegen, wobei für diesen Fall gleichwohl ein sicheres öffnen des Gesperres gewährleistet werden muss. Zu diesem Zweck weist die erste Sperrklinke 3 einen Mitnehmer 26 auf, der für den Fall, dass die 5 erste Sperrldinke 3 nicht „selbstständig" verschwenkt wird, von der Ausnehmung 25 der zweiten Sperrklinke 6 mitgenommen wird. Dabei ist die Ausnehmung 25 bzw. der Mitnehmer 26 so vorgesehen, dass im Zeitpunkt des Lösens des Anschlages 24 des Blockadehebels 5 von der ersten Sperrklinke 3 noch ein Spiel (bzw. kein Kontakt) zwischen Mitnehmer 26 und Ausnehmung 25 existiert. Die-

10 ses Spiel ist in der Regel so ausgebildet, dass noch ein Meiner Verschwenkweg relativ zwischen den Sperrklinken ermöglicht ist, während dessen normalerweise die Drehfalle 2 die Schwenkbewegung der ersten Sperrklinke 3 aktiviert, so dass es im Normalfall nicht zu einem Kontakt zwischen Ausnehmung 25 und Mitnehmer 26 kommt, um eine Geräuschentwicklung hier zu vermeiden.

15

Fig. 4 zeigt nun, wie eine freie Drehbewegung der Drehfalle 2 um die Drehfallendrehachse 17 ermöglicht wird. Die Rotation der Drehfalle 2 (angedeutet durch einen schwarzen Pfeil) führt gleichzeitig zu einer Verschiebung der Relativlage hin zum Schließbolzen 19. Die Drehbewegung der Drehfalle 2 bzw. die translato-

20 rische Bewegung des Schließbolzens 19 geht nun so weit, bis die Drehfalle 2 den Schließbolzen 19 vollständig freigibt, wie in Fig. ' 5 veranschaulicht.

Während mit den vorstehend beschriebenen Figuren der öffnungsprozess veranschaulicht wird, zeigen die Fig. 6 bis 9 einen möglichen Schließ Vorgang. In Fig. 6 25 ist veranschaulicht, wie beispielsweise beim Schließen der Tür der in den Einlauf 21 eingeführte Schließbolzen 19 eine Rotation der Drehfalle 2 gegen deren Federvorspannung bewirkt (veranschaulicht mit schwarzen Pfeilen). Während dieser Phase des Schließvorganges können die Sperrklinken 3, 6 beispielsweise an einer äußeren Kontur der Drehfalle 2 anliegen, wobei deren Drehbewegungen nicht

wesentlich behindert wird und eine Geräuschentwicklung vermieden ist. Bei der hier veranschaulichten Ausfuhrungsvariante liegt der Sperrarm 12 der zweiten Sperrklinke 6 unmittelbar an der bolzenartig ausgeführten Vorrast 8 der Drehfalle 2 an. Die zweite Sperrklinke 6 ist dabei federvorgespannt und hat das Bestreben, sich entgegen dem Uhrzeigersinn um die Speiτklinkendrehachse zu bewegen.

Hat nunmehr die Vorrast 8 den Sperrarm 12 überstrichen, verschwenkt die zweite Sperrklinke 6, so dass der Sperrarm 12 mit seiner Aufnahme 13 einen Auflagepunkt für die Vorrast 8 bildet. In dieser Lage ist nunmehr verhindert, dass sich die Drehfalle 2 wieder öffnet, ohne dass die Schlosseinheit erneut betätigt wird. Ausgehend von dieser Stellung können nun gegebenenfalls elektromotorische Hilfsmittel eingreifen und eine weitere Verdrehung der Drehfalle 2 bewerkstelligen. Dabei kann eine Rotation der Drehfalle 2 beispielsweise bis in eine so genannte überhub-Position vorgenommen werden, die eine Lage der Drehfalle 2 be- schreibt, die über den verriegelten Zustand hinausgeht. Damit ist gewährleistet, dass die an einer Hauptrast 7 zur Anlage zu bringende Sperrldinke sicher einfällt.

Dieser Zustand des überhubes geht aus Fig. 8 hervor. Die Drehfalle 2 ist dabei „überdreht" und wird beispielsweise in Kontakt mit einem Stopper 27 gebracht. Der federvorgespannte Blockadehebel 5 rotiert nunmehr in Richtung des Uhrzeigersinns um die Blockadehebeldrehachse und drückt dabei die erste Sperrklinke 3 hin zur Drehfalle 2, so dass diese sicher bei der Rückwärtsbewegung der Drehfalle 2 mit der Hauptrast 7 in Eingriff ist.

Mit der hier erfindungsgemäß beschriebenen Schlosseinheit ist eine sichere und geräuscharme Betätigung gegeben, wobei gleichwohl geringe Betätigungskräfte und ein geringer Bauraum benötigt werden.

Bezugszeichenliste

1 Schlosseinheit

2 Drehfalle

3 erste Sperrklinke

4 Sperrldinkendrehachse

5 Blockadehebel

6 zweite Sperrklinke

7 Hauptrast

8 Vorrast

9 Auslöserarm

10 Auslösezapfen

11 Kulisse

12 Sperrarm

13 Aufnahme

14 Betätigungsarm

15 Betätigungshebel

16 Kraftfahrzeug

17 Drehfallendrehachse

18 Blockadehebeldrehachse

19 Schließbolzen

20 Gehäuse

21 Einlauf

22 Einbuchtung

23 Verbindungslinie

24 Anschlag

25 Ausnehmung

26 Mitnehmer

27 Stopper