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Patent Searching and Data


Title:
LUBRICATION SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/233620
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a lubrication system (20) having a progressive distributor (1), the progressive distributor (1) having a housing block (2). The housing block (2) has a lubricant inlet bore, via which lubricant can be introduced into the progressive distributor (1), and a plurality of lubricant outlet bores, via each of which a measured amount of lubricant can be dispensed to a consumer unit connected to a particular lubricant outlet bore, a plurality of metering pistons which are accommodated in associated piston bores being provided in the housing block (2) for dispensing the measured amount of lubricant. Two lubricant outlet bores are associated with each piston bore, and the metering piston is displaceable in the piston bore and is designed to free one or the other lubricant outlet bore alternately, in order to dispense the measured amount of lubricant via the lubricant outlet bore to the consumer unit. The piston bores are fluidically connected to the lubricant inlet bore, and the piston bores are fluidically connected to one another via connecting bores in order to deliver lubricant to the other piston bores, at least one pressure sensor (8) being provided, which is designed to determine a lubricant pressure, the pressure sensor (8) being located upstream of the metering piston with respect to a lubricant flow direction.

Inventors:
KREUTZKÄMPER JÜRGEN (DE)
HESS DIETER (DE)
MANDERA MARKUS (DE)
SCHUERMANN STEFAN (DE)
ZAHN DENNIS (DE)
SCHOENFELD ANDREAS
Application Number:
PCT/EP2022/060841
Publication Date:
November 10, 2022
Filing Date:
April 25, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SKF LUBRICATION SYSTEMS GERMANY (DE)
International Classes:
F16N7/38; F16N25/00; F16N29/00
Foreign References:
US20050003036A12005-01-06
CN112113126A2020-12-22
CN210219262U2020-03-31
CN205938481U2017-02-08
DE102004032453A12006-01-26
Attorney, Agent or Firm:
SCHONECKE, Mitja (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p rü c h e

Schmiersystem

1. Schmiersystem (20) mit einem Progressivverteiler (1), wobei der Progressivverteiler (1) einen Gehäuseblock (2) aufweist, wobei der Gehäuseblock (2) eine Schmiermitte leinlassbohrung, über die Schmiermittel in den Progressivverteiler (1) einbringbar ist, und mehrere Schmiermittelauslassbohrungen aufweist, über die jeweils eine zuge messene Schmiermittelmenge an einen mit der jeweiligen Schmiermittelauslassboh rung verbundenen Verbraucher abgebbar ist, wobei zum Abgeben der zugemessene Schmiermittelmenge in dem Gehäuseblock (2) mehrere Dosierkolben vorgesehen sind, die in zugehörigen Kolbenbohrungen aufgenommen sind, wobei jeder Kolben bohrung zwei Schmiermittelauslassbohrungen zugeordnet sind und der Dosierkolben in der Kolbenbohrung verschiebbar ist und dazu ausgelegt ist, alternierend die eine oder die andere Schmiermittelauslassbohrung freizugeben, um die zugemessene Schmiermittelmenge über die Schmiermittelauslassbohrung an den Verbraucher ab zugeben, wobei weiterhin die Kolbenbohrungen fluidisch mit der Schmiermittelein lassbohrung in Verbindung stehen, und die Kolbenbohrungen untereinander über Verbindungsbohrungen fluidisch miteinander verbunden sind, um Schmiermittel an die anderen Kolbenbohrungen weiterzuleiten, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Drucksensor (8) vorgesehen ist, der dazu ausgelegt ist, einen Schmiermittel druck zu bestimmen, wobei der Drucksensor (8) hinsichtlich einer Schmiermittelflussrichtung stromaufwärts der Dosierkolben angeordnet ist.

2. Schmiersystem (20) nach Anspruch 1, wobei der Drucksensor (8) in die Schmiermit teleinlassbohrung integriert ist.

3. Schmiersystem (20) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Schmiermittel einlassbohrung über eine Einlassleitung (4) mit einer Schmiermittel quelle (26) verbindbar ist, und der Drucksensor (8) in die Einlassleitung (4) integriert ist.

4. Schmiersystem (20) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Drucksensor (8) ein separates Element ist, das an die Schmiermitteleinlassbohrung angeschlossen ist.

5. Schmiersystem (20) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Drucksensor (8) ein separates Element ist, das an die Einlassleitung (4) angeschlossen ist.

6. Schmiersystem (20) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei der Drucksensor (8) in dem Gehäuseblock (2) des Progressivverteilers (1) integriert ist.

7. Schmiersystem (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Drucksensor (8) mit einem Steuergerät (22) verbunden ist, und wobei das Steuergerät (22) dazu aus gelegt ist, anhand des von dem Drucksensor (8) bestimmten Schmiermittel drucks ein Druckniveau an einer angesteuerten Schmiermittelauslassbohrung und/oder einem der Schmiermittelauslassbohrung zugeordneten Schmiermittelauslass (6) zu bestim men.

8. Schmiersystem (20) nach Anspruch 7, wobei das Schmiersystem (20) mindestens einen nachgelagerten Progressivverteiler (24-1, 24-2, 24-3, 24-4) aufweist, der hin sichtlich der Schmiermittelflussrichtung stromabwärts von dem ersten Progressivver teiler (1) angeordnet ist.

9. Schmiersystem (20) nach Anspruch 7 oder 8, wobei zumindest ein Verbraucher über eine zugehörige Schmiermittelauslassleitung mit einer der Schmiermittelauslassboh rungen verbunden ist, und wobei das Steuergerät (22) dazu ausgelegt ist, anhand des bestimmten Schmiermittel drucks und anhand von zumindest einem vorbestimmten Parameter der Schmiermittelauslassleitung und/oder eines Verbrauchers einen Be- triebszustand der Schmiermittelauslassleitung zu bestimmen.

10. Schmiersystem (20) nach Anspruch 9, wobei zumindest ein Ventil (32-1, 32-2, 32-3, 32-4), insbesondere ein Druckbegrenzungsventil, vorgesehen ist, wobei bevorzugt das zumindest eine Ventil (32-1, 32-2, 32-3, 32-4) stromaufwärts des Verbrauchers angeordnet ist.

11. Schmiersystem (20) nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei der zumindest eine vorbestimmte Parameter einer ist aus der Gruppe bestehend aus: Verbrauchertyp, Art einer Schmierstelle, Art des Schmiermittels, Länge der Schmiermittelauslassleitung, und/oder eine Temperatur des Schmiermittels.

Description:
B e s c h r e i b u n g

Schmiersystem

Vorliegende Erfindung betrifft ein Schmiersystem gemäß dem Oberbegriff von Patentan spruch 1.

In Schmiersystemen, beispielsweise Zentralschmiersystemen, die einen Progressivverteiler aufweisen, kann es zu unterschiedlichen Fehlfunktionen oder auch vollständigen Ausfällen kommen. Ein solches Schmiersystem kann einen Hauptprogressivverteiler aufweisen, an dem mehrere weitere Verteiler bzw. Kolben angeschlossen sind, die wiederum Schmier stoff an angeschlossene Verbraucher weiterleiten. Dabei kann eine komplette Blockade einer Schmiermittelleitung oder eines Kolbens, ein Leitungsabriss oder auch nur ein Knick in einer Leitung etc. auftreten. Bislang können Fehlfunktionen der Kolben durch einen Kolbendetektor erfasst werden, der die Bewegung eines Kolbens überwacht und Störungen erkennt, die dazu führen, dass sich der Kolben nicht mehr bewegt. Hierbei werden jedoch nur vollständige Blockaden oder ein Ausfall der Schmiermittelversorgung erkannt. Lei tungsabrisse im nachgelagerten Teil des Verteilersystems, Teilblockaden oder drohende Blockaden können nicht erkannt werden. Weiterhin wird eine vollständige Blockade zeit verzögert erkannt, weil die Leitungen des Systems auch bei einer vollständigen Blockade Schmiermittel puffern können, sodass nicht blockierte Verteiler noch eine gewisse Zeit Schmierstoff verteilen, ohne dass eine Störung erkannt wird.

Um weitere Fehlfunktionen erkennen zu können, sind weitere Sensoren erforderlich, die an vielen verschiedenen Stellen des Schmiersystems angeordnet sein müssen, um eine umfas sende Überwachung zu ermöglichen. Daher müssen beispielsweise an jedem Auslass des Progressivverteilers eine Leitungsabrisskontrolle, ein Durchflusssensor, und/oder Druck sensoren vorgesehen werden.

Es ist deshalb Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Schmiersystem bereitzustellen, wel ches eine einfache und kostengünstigere Erfassung eines Betriebszustands des zugehörigen Schmiersystems ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch ein Schmiersystem gemäß Patentanspruch 1 gelöst.

Im Folgenden wird ein Schmiersystem mit einem Progressivverteiler vorgeschlagen, wobei der Progressivverteiler einen Gehäuseblock aufweist. Der Gehäuseblock weist weiterhin eine Schmiermitteleinlassbohrung, über die Schmiermittel in den Progressivverteiler ein- bringbar ist, und mehrere Schmiermittelauslassbohrungen auf, über die jeweils eine zuge messene Schmiermittelmenge an einen mit der jeweiligen Schmiermittelauslassbohrung verbundenen Verbraucher abgebbar ist. Weiterhin sind zum Abgeben der zugemessenen Schmiermittelmenge in dem Gehäuse mehrere Dosierkolben vorgesehen, die in zugehöri gen Kolbenbohrungen aufgenommen sind, wobei jeder Kolbenbohrung zwei Schmiermit telauslassbohrungen zugeordnet sind und der Dosierkolben in der Kolbenbohrung ver schiebbar und dazu ausgelegt ist, alternierend die eine oder die andere Schmiermittelaus lassbohrung freizugeben, um die zugemessene Schmiermittelmenge über die Schmiermit telauslassbohrung an den Verbraucher abzugeben. Dabei stehen die Kolbenbohrungen flui- disch mit der Schmiermitteleinlassbohrung in Verbindung, und die Kolbenbohrungen sind untereinander über Verbindungsbohrungen fluidisch miteinander verbunden, um Schmier mittel an die anderen Kolbenbohrungen weiterzuleiten.

Um den Betriebszustand des Schmier Systems zu überwachen, ist zumindest ein Druck sensor vorgesehen, der dazu ausgelegt ist, einen Schmiermittel druck zu bestimmen, wobei der Drucksensor hinsichtlich einer Schmiermittelflussrichtung stromaufwärts der Dosier kolben angeordnet ist. Das heißt, der Drucksensor bestimmt den Schmiermittel druck, be vor das Schmiermittel in den ersten Dosierkolben gelangt.

Die Erfinder haben überraschenderweise festgestellt, dass ein Drucksensor, der in einer Schmiermittelflussrichtung stromaufwärts der Dosierkolben angeordnet ist, eine genauere Zustandserfassung als ein Kolbendetektor, ein Durchflusssensor und/oder eine Leitungs- abrisskontrolle allein erlaubt und zusätzlich kostengünstiger ist, insbesondere kostengüns tiger als eine Kombination dieser drei Arten der Überwachung. Dadurch, dass der Druck sensor nahe am Einlass des ersten Progressivverteilers des Schmier Systems montiert ist, erfasst der Drucksensor an dieser Stelle das Druckniveau in der Schmierstoffleitung. Insbe sondere ist, um einen Dosierkolben des Progressivverteilers zu verschieben, sodass das Schmiermittel an einem Auslass ausgegeben werden kann, der Antrieb zur Verschiebung des Dosierkolbens gegen den Druck am Auslass der Druck am Einlass. Deshalb gilt, dass der Druck am Einlass geringfügig höher sein muss als der Druck am Auslass, um ein Ver schieben des Dosierkolbens ermöglichen. Dabei kann vereinfacht davon ausgegangen wer den, dass der Druck am Einlass in etwa dem Druck an dem gerade angesteuerten Auslasses entspricht. Mit anderen Worten liegt aufgrund der Funktionsweise eines Progressivvertei lers am Einlass des Verteilers in etwa das Druckniveau des zu dem Zeitpunkt angesteuer ten Schmiermittelauslasses an, d.h. wenn beispielsweise der erste Schmiermittelauslass des Progressivverteilers Schmiermittel ausgibt, liegt am Einlass des Verteilers in etwa der Schmiermitteldruck des ersten Schmiermittelauslasses an.

Dabei kann der Drucksensor in die Schmiermitteleinlassbohrung integriert sein. Ferner kann die Schmiermitteleinlassbohrung über eine Einlassleitung mit einer Schmiermittel- quelle verbindbar sein, wobei der Drucksensor in die Einlassleitung integriert ist. Dadurch kann der Progressivverteiler leichter ausgetauscht werden, ohne dass der Drucksensor mit ausgetauscht werden muss.

Alternativ kann der Drucksensor ein separates Element sein, das an die Schmiermittelein lassbohrung und/oder die Einlassleitung angeschlossen ist. Dies ermöglicht, den Druck sensor leichter auszutauschen. Besonders vorteilhaft ist, dass in diesem Fall auf einen Aus tausch der Schmiermittelleitung bzw. des Progressivverteilers verzichtet werden kann, wodurch ein Austausch des Drucksensors einfacher und kostengünstiger wird.

Ferner kann der Drucksensor in dem Gehäuseblock des Progressivverteilers integriert sein. Dies hat den Vorteil, dass der Progressivverteiler und der Drucksensor als ein einziges Teil in das Schmiersystem eingebaut werden können.

Gemäß einem weiteren bevorzugten Ausführungsbespiel ist der Drucksensor mit einem Steuergerät verbunden, wobei das Steuergerät dazu ausgelegt ist, anhand des von dem Drucksensor bestimmten Schmiermitteldrucks, ein Druckniveau an einer angesteuerten Schmiermittelauslassbohrung und/oder einem der Schmiermittelauslassbohrung zugeord neten Schmiermittelauslass zu bestimmen. Bevorzugt können die Daten, die vom Druck sensor an das Steuergerät übertragen werden, per Kabel und/oder kabellos, wie beispiels weise per WLAN, übertragen werden.

Insbesondere kann das Steuergerät dazu ausgebildet sein, basierend auf den Messwerten des Drucksensors Schmierzyklen zu erkennen und den Durchschnittsdruck eines Schmierzyklus zu ermitteln. Auch kann das Steuergerät dazu ausgebildet sein, die Schmierzyklen fortlaufend zu erkennen und für jeden Schmierzyklus einen solchen Durch schnittsdruck zu ermitteln. Anschließend kann das Steuergerät den ermittelten Durch schnittsdruck eines Schmierzyklus mit einem Normaldruck des Schmiersystems verglei chen. Basierend auf dem Vergleichsergebnis kann das Steuergerät den Zustand des Schmiersystems bestimmen.

Das Steuergerät kann des Weiteren dazu ausgebildet sein, zusätzlich zu dem Durch schnittsdruck eines Schmierzyklus einen maximalen Druck eines Schmierzyklus, einen minimalen Druck eines Schmierzyklus und eine Temperatur des Schmiersystems zu ermit teln. Insbesondere kann der Sensor fortlaufend Messwerte an das Steuergerät übermitteln, wobei das Steuergerät aus diesen Messwerten bzw. Druckwerten den maximalen und den minimalen Druck bestimmt. Der Durchschnittsdruck kann durch Mittelwertbildung aller gemessenen Druckwerte bestimmt werden.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel kann das Schmiersystem mindestens einen nachgelagerten Progressivverteiler aufweisen, der hinsichtlich der Schmiermittelflussrich- tung stromabwärts von dem ersten Progressivverteiler angeordnet ist. Ferner können auch mehrere nachgelagerte Progressivverteiler vorgesehen sein, die miteinander in Reihe und/oder parallel angeschlossen sind. Mit anderen Worten können an einem oder mehreren der Schmiermittelauslässe des ersten Progressivverteilers nachgelagerte Progressivverteiler angeschlossen sein. Dadurch kann auf einfache Weise die Anzahl der mit Schmiermitteln aus einer Schmiermittelquelle versorgbaren Verbrauchern und/oder Schmierstellen erhöht werden. Ein einzelner Drucksensor am Einlass des ersten Progressivverteilers erlaubt eine vollständige Überwachung des gesamten nachgelagerten Schmier Systems. Bevorzugt ist der Drucksensor so ausgelegt, dass er mehrmals innerhalb eines Schmierzyklus den Schmiermitteldruck bestimmt.

Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel ist zumindest ein Verbraucher über eine zu gehörige Schmiermittelauslassleitung mit einer der Schmiermittelauslassbohrungen ver bunden, wobei das Steuergerät dazu ausgelegt ist, anhand des bestimmten Schmiermittel- drucks und anhand von zumindest einem vorbestimmten Parameter der Schmiermittelaus lassleitung und/oder eines Verbrauchers einen Betriebszustand der Schmiermittelauslass leitung zu bestimmen. Insbesondere können durch den am Einlass des Progressivverteilers angeordneten Drucksensor, der den Druck in der Schmiermittelleitung erfasst, Rückschlüs se auf den Zustand des nachgelagerten Schmiersystems gezogen werden. Bevorzugt ist das Steuergerät dazu ausgelegt, anhand des zumindest einen vorbestimmten Parameters einen Betriebszustand mehrerer mit dem zumindest einen ersten Progressivverteiler verbundener Schmiermittelauslassleitungen zu bestimmen. Beispielsweise kann das Steuergerät dazu ausgelegt sein, einen Betriebszustand, z.B. einen normalen Betrieb sowie mögliche Stö rungen, wie beispielsweise einen Leitungsabriss und/oder eine Blockade, zu erkennen und zu ermitteln.

Bevorzugt ist das Schmiersystem mit zumindest einem Ventil, insbesondere einem Druck begrenzungsventil, versehen. Dabei kann bevorzugt das zumindest eine Ventil stromauf wärts des Verbrauchers angeordnet sein. Insbesondere kann das Druckbegrenzungsventil derart ausgelegt sein, dass es ab einem vorbestimmten Druck öffnet. Mit anderen Worten öffnet das Druckbegrenzungsventil so bald ein vorbestimmter Druckwert überschritten wird. Dadurch kann insbesondere vor dem Verbraucher bzw. einer Schmierstelle ein kon stanter Druck erzielt werden. Zusätzlich hat die Verwendung eines Druckbegrenzungsven tils den Vorteil, dass ein dem Druckbegrenzungsventil vorgelagerter Leitungsabriss sehr schnell erkannt werden kann, da der zur Öffnung des Druckbegrenzungsventils benötigte Schmiermitteldruck nicht mehr erreicht wird.

Unter einem störungsfreien Betrieb wird ein Betrieb des Schmier Systems verstanden, in dem das Schmiersystem ordnungsgemäß ohne Störungen oder Fehlfunktionen arbeitet. Keine Funktion des Schmiersystems bedeutet, dass überhaupt keine Funktion des Schmier systems erkannt wird. Dies kann der Fall sein, wenn ein vollständiger Ausfall des Schmier systems vorliegt oder wenn der Sensor vollständig ausgefallen ist. Eine Fehlfunktion des Schmier Systems kann eine Blockade einer Schmiermittelleitung oder eines Kolbens, ein Knick einer Schmiermittelleitung, ein Leitungsabriss einer Schmiermittelleitung oder eine sonstige Fehlfunktion des Schmiersystems sein, bei der je doch noch eine gewisse Menge an Schmiermittel befördert wird. Unter einer Blockade wird verstanden, dass eine Schmiermittelleitung beispielsweise durch Fremdkörper, Fettab lagerung oder ähnliches blockiert wird. Insbesondere kann sich diese Blockade kontinuier lich aufbauen, beispielsweise indem der Durchfluss durch die Schmiermittelleitung immer weiter verringert wird.

Weiterhin kann das Steuergerät dazu ausgelegt sein, aus einer Änderung des bestimmten Schmiermitteldrucks über einen vorgegebenen Zeitraum eine Änderung des Betriebszu stands der dem zumindest einen ersten Progressivverteiler nachgelagerten Progressivvertei ler, Schmiermittelauslassleitungen und/oder Verbraucher zu bestimmen. Bevorzugt ist der zumindest eine vorbestimmte Parameter ein Verbrauchertyp, eine Art einer Schmierstelle, eine Art des Schmiermittels, eine Länge der Schmiermittelauslassleitung, und/oder eine Temperatur des Schmiermittels.

Das Steuergerät kann also nicht nur ein Druck des Schmiersystems ermitteln und einen ab fallenden oder ansteigenden Druck erkennen, sondern auch einen Durchschnittsdruck über einen Schmierzyklus ermitteln und dieser mit einem Normaldruck des Schmiersystems, der einem normalen Betrieb des Schmiersystems entspricht, vergleichen. Durch den Vergleich eines aktuellen Durchschnittsdrucks mit einem Normaldruck des Schmier Systems ist es möglich, einen ordnungsgemäßen Betrieb oder fehlerhafte Zustände des Schmier Systems zu erkennen. Das Steuergerät kann insbesondere neben dem Druck auch eine Temperatur des Schmiersystems von dem Sensor empfangen.

Ferner kann das Steuergerät dazu ausgebildet sein, einen Schmierzyklus basierend auf Druckschwankungen des Schmier Systems zu erkennen. Durch die Arbeitsweise eines Pro gressivverteilers schwankt der Druck in dem Schmiersystem während eines Schmierzyk lus. Diese Druckschwankungen sind für jeden Schmierzyklus mehr oder weniger identisch, sodass basierend auf diesen Druckschwankungen ein Anfang und ein Ende eines Schmierzyklus erkannt werden können. Die Druckschwankungen hängen von dem individuellen Aufbau eines Schmier Systems ab, d.h. der Anzahl der Komponenten, der Länge der Leitungen, der Anordnung der Kompo nenten, der Dauer der Schmierzyklen, etc. Die Druckschwankungen pro Schmierzyklus eines Schmiersystems sind jedoch für jeden Schmierzyklus identisch, so dass bei Abwei chungen davon Fehlfunktionen des Schmiersystems erkannt werden können.

Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen sind in der Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen angegeben. Dabei sind insbesondere die in der Be schreibung und in den Zeichnungen angegebenen Kombinationen der Merkmale rein exemplarisch, so dass die Merkmale auch einzeln oder anders kombiniert vorliegen kön nen.

Im Folgenden soll die Erfindung anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausfüh rungsbeispielen näher beschrieben werden. Dabei sind die Ausführungsbeispiele und die in den Ausführungsbeispielen gezeigten Kombinationen rein exemplarisch und sollen nicht den Schutzbereich der Erfindung festlegen. Dieser wird allein durch die anhängigen An sprüche definiert.

Es zeigen:

Fig. 1 : eine schematische Darstellung eines Progressivverteilers gemäß einer ersten Aus führungsform eines Schmiersystems,

Fig. 2: eine schematische Darstellung eines Progressivverteilers gemäß einer zweiten Ausführungsform des Schmiersystems,

Fig. 3: eine schematische Darstellung eines experimentellen Aufbaus eines Schmiersys tems gemäß einer dritten Ausführungsform,

Fig. 4: einen Graph, der den zeitlichen Verlauf eines Druckniveaus in dem Schmiersys tem der Fig. 3 darstellt,

Fig. 5: eine schematische Darstellung eines experimentellen Aufbaus eines Schmiersys tems gemäß einer vierten Ausführungsform, und Fig. 6: einen Graph, der den zeitlichen Verlauf eines Druckniveaus in dem Schmiersys tem der Fig. 5 darstellt.

Im Folgenden werden gleiche oder funktionell gleichwirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Progressivverteilers 1 für Schmiermittel mit einem Gehäuseblock 2. Da die prinzipielle Funktionsweise und die Bestandteile eines Progressivverteilers bekannt und nicht geändert sind, wird auf eine Darstellung und Erläu terung der Dosierkolben und Kolbenbohrungen sowie deren Funktionsweise verzichtet.

Der Gehäuseblock 2 hat eine Schmiermitteleinlassbohrung (nicht gezeigt), über die Schmiermittel über eine Schmiermittelleitung 4 in den Progressivverteiler 1 einbringbar ist, und mehrere Schmiermittelauslässe 6, über die jeweils eine zugemessene Schmiermit telmenge an einen mit dem jeweiligen Schmiermittelauslass verbundenen Verbraucher ab- gebbar ist.

Bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel ist in der Schmiermittelleitung 4 ein T- Stück 10 vorgesehen, über das ein Drucksensor 8 an die Schmiermittelleitung angeschlos sen ist. Der Drucksensor 8 ist dazu ausgelegt, einen Schmiermitteldruck zu bestimmen. Dabei ist der Drucksensor 8 hinsichtlich einer Schmiermittelflussrichtung stromaufwärts der Dosierkolben angeordnet. Das heißt, der Drucksensor 8 bestimmt den Schmiermittel druck, bevor das Schmiermittel in den ersten Dosierkolben gelangt.

Durch die Positionierung des Drucksensors 8 nahe am Einlass des Progressivverteilers er fasst der Drucksensor 8 an dieser Stelle das Druckniveau in der Schmierstoffleitung 4. Aufgrund der Funktionsweise des Progressivverteilers 1 liegt am Einlass des Verteilers in etwa das Druckniveau des im Moment angesteuerten Schmiermittelauslasses 6 an.

Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform des Progressivverteilers 1. Der Progressivvertei ler der Fig. 2 unterscheidet sich von dem Progressivverteiler der Fig. 1 lediglich darin, dass der Drucksensor 8 in dem Gehäuseblock 2 des Progressivverteilers integriert ist, so dass der Progressivverteiler 1 und der Drucksensor 8 als ein Teil in das Schmiersystem einge baut werden können. Alternativ oder zusätzlich ist es auch möglich, den Drucksensor in die Schmiermittelleitung 4 zu integrieren.

Fig. 3 zeigt ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Schmier systems 20. Das Schmiersystem 20 umfasst einen Progressivverteiler 1, der über eine Schmiermittelleitung 4 mit einem Reservoir 26 verbunden ist, wobei über ein T-Stück 10 ein Drucksensor 8 dem Progressivverteiler 1 vorgelagert angeordnet ist. Ferner umfasst das Schmiersystem 20 ein Steuergerät 22, das zur Datenübertragung mit einem Datenkabel und/oder kabellos, z.B. per Funk, mit dem Drucksensor verbunden ist.

Das Schmiersystem 20 hat vier nachgelagerte Progressivverteiler 24-1, 24-2, 24-3, 24-4, die jeweils an Auslässen 6 des ersten Progressivverteilers 1 angeschlossen sind. Bei dem in der Fig. 3 gezeigten Schmiersystem 20 sind die nachgelagerten Progressivverteiler 24-1, 24-2, 24-3, 24-4 ähnlich wie der Progressivverteiler 1 der Fig. 1 ausgebildet und umfassen jeweils einen weiteren Drucksensor 30-1, 30-2, 30-3, 30-4. Es ist aber auch möglich die nachgelagerten Progressivverteiler 24-1, 24-2, 24-3, 24-4 ohne Drucksensor zu verwenden, da der einzelne Drucksensor 8 am Einlass des ersten Progressivverteilers eine vollständige Überwachung des gesamten Schmier Systems 20 erlaubt.

Fig. 4 zeigt in einem Graph den zeitlichen Verlauf des Schmiermittel drucks, der durch den Drucksensor 8 gemessen wird. Die gestrichelten Markierungen I, II, III markieren die Zeitpunkte, an denen ein Leitungsabriss in dem Schmiersystem 20 der Fig. 3 aufgetreten ist. Dabei kennzeichnet die Markierung I ein Abriss der Leitung an der Stelle I am Progres sivverteiler 1 in Fig. 3, die Markierung II ein Abriss der Leitung an der Stelle II ebenfalls am Progressivverteiler 1 in Fig. 3 und die Markierung III ein Abriss der Leitung an der Stelle III am Progressivverteiler 24-2 in Fig. 3. Es ist zu beachten, dass der aufgetretene Abriss der Leitung jeweils nach einer Zykluslänge t z behoben wurde, beispielsweise dadurch, dass die Leitung wieder angesteckt wurde. Dadurch ist der Leitungsabriss nur im Druckverlauf eines Schmiermittelzyklus tz sichtbar.

Wie in Fig. 4 gesehen werden kann, kann dem von dem Drucksensor 8 aufgenommenen Schmiermitteldruckverlauf eine Änderung des Druckverlaufs an den markierten Stellen I, II, III entnommen werden. Das heißt, im Fall eines Leitungsabrisses unterscheidet sich der Verlauf des Drucks von dem Verlauf des Drucks, der im Fall eines normalen Betriebszu stands vorliegt. Dies kann insbesondere an den Peaks gesehen werden, die jeweils rechts von den markierten Peaks liegen, da bei diesen die abgerissene Leitung wieder angeschlos sen ist und daher der normale Betriebszustand wieder vorliegt.

Wie in der Fig. 4 gesehen werden kann, ist ein minimale Druckwert Pmin im Fall eines Lei tungsabrisses (siehe Markierung I und II in der Fig. 4) am ersten Progressivverteiler 1 sehr viel geringer als bei einem normalen Betriebszustand, wohingegen bei einem Leitungs abriss an einem nachgelagerten Progressivverteiler 24 ein maximale Druckwert Pmax gerin ger ausfällt als bei einem normalen Betriebszustand (siehe Markierung III in der Fig. 4). Das heißt, mit dem Drucksensor 8 am Einlass des Progressivverteilers 1 kann nicht nur ein Leitungsabriss am Progressivverteiler 1 bestimmt werden, sondern auch ein Leitungsabriss an einem dem Progressivverteiler 1 nachgelagerten Progressivverteiler 24. Insbesondere kann das Steuergerät 22 dazu ausgelegt sein, anhand des durch den Drucksensor 8 erfass ten Schmiermittel drucks eine Störung wie ein Leitungsabriss zu erkennen und zu ermitteln.

Insbesondere ist ein Einfluss eines Leitungsabrisses auf das Druckbild abhängig davon, welcher Anteil des Schmierstoffs im Schmiersystem 20 ohne Gegendruck in die Umge bung gelangt. Findet ein Leitungsabriss z.B. nun nach einem primären Progressivverteiler 1 mit beispielsweise acht Auslässen statt, gelangt 1/8 des Schmierstoffs ohne Gegendruck in die Umgebung. Findet ein Leitungsabriss wiederum nach einem nachgelagerten Pro gressivverteiler 24 statt, der z.B. auch über acht Auslässe verfügt, gelangt 1/8 des Schmier stoffes dieses nachgelagerten Progressivverteilers 24 in die Umgebung, was aber wiederum nur 1/64 des gesamten Schmierstoffs entspricht. Der Einfluss auf das Druckbild ist damit wesentlich geringer.

Fig. 5 zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Schmier systems 20. Das Schmiersystem 20 der Fig. 5 unterscheidet sich von dem Schmiersystem der Fig. 3 dadurch, dass anstelle der nachgelagerten Progressivverteiler 24-1, 24-2, 24-3, 24-4 vier Ventile 32-1, 32-2, 32-3, 32-4 vorgesehen sind, wobei die Ventile 32-1, 32-2, 32- 3, 32-4 insbesondere als Druckbegrenzungsventile ausgebildet sein können. Das heißt, ge nau wie in der Fig. 3 umfasst das Schmiersystem 20 der Fig. 5 einen Progressivverteiler 1, der über eine Schmiermittelleitung 4 mit einem Reservoir 26 verbunden ist, wobei über ein T-Stück 10 ein Drucksensor 8 dem Progressivverteiler 1 vorgelagert angeordnet ist. Ferner umfasst das Schmiersystem 20 ein Steuergerät 22, das zur Datenübertragung mit einem Datenkabel und/oder kabellos, z.B. per Funk, mit dem Drucksensor 8 verbunden ist. Wie erwähnt, hat das Schmiersystem 20 vier Ventile 32-1, 32-2, 32-3, 32-4, die wiederum an den Auslässen 6 des ersten Progressivverteilers 1 angeschlossen sind.

Fig. 6 zeigt in einem Graph den zeitlichen Verlauf des Schmiermittel drucks, der durch den Drucksensor 8 gemessen wird. Die gestrichelte Markierung IV markiert einen Zeitpunkt, an dem eine Blockade der Leitung in dem Schmiersystem 20 aufgetreten ist. Dabei kenn zeichnet die Markierung IV eine Blockade vor dem Ventil 32-1 in Fig. 5.

Wie in Fig. 6 gesehen werden kann, kann auch dem von dem Drucksensor 8 aufgenomme nen Schmiermittel druckverlauf in Fig. 5 eine Änderung entnommen werden. Dabei ist zu sehen, dass der Maximalwert Pmax des Schmiermittel drucks ansteigt, je länger die Blockade andauert. Mit anderen Worten kann der Drucksensor 8 am Einlass des Progressivverteilers 1 eine Blockade bereits zu einem Zeitpunkt erkennen, an dem beispielsweise ein her kömmlicher Kolbendetektor noch keine Änderung erfasst. Insbesondere kann das Steuer gerät 22 dazu ausgelegt sein, anhand des durch den Drucksensor 8 erfassten Schmiermit teldrucks die Blockade zu erkennen und zu ermitteln.

Zusammenfassend erlaubt der am Einlass vorgesehene Drucksensor 8 eine genauere Zu standserfassung als ein Kolbendetektor, ein Durchflusssensor oder eine Leitungsabrisskon trolle allein und ist kostengünstiger als eine Kombination dieser drei Arten der Überwa chung. Ein einzelner Drucksensor 8 am Einlass des Progressivverteilers 1 erlaubt eine voll ständige Überwachung des gesamten Schmier Systems 20. Verglichen mit einem Druck sensor an einem Auslass, der lediglich in der Lage ist, einen einzigen Auslass zu überwa chen, liegen durch den Drucksensor 8 am Einlass mehr Informationen vor. Insbesondere lassen Veränderungen des Druckverlaufs Rückschlüsse auf eine Veränderung im Schmier systems und die Art der Veränderung, z.B. Leitungsabriss, drohende Blockade, etc., zu.

Bezusszeichenliste

1 Progressivverteiler

2 Gehäuseblock

4 S chmi ermittell eitung

6 Auslass

8 Drucksensor

10 T-Stück

20 Schmier System

22 Steuergerät

24 Progressivverteiler

26 Reservoir

30 Drucksensor

32 Ventil

Pmax Maximaldruck

Pmin Minimaldruck tz Schmierzyklus