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Title:
LUBRICITY IMPROVER AND A FUEL AND LUBRICANT COMPOSITIONS CONTAINING SAID AGENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/036568
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to additive mixtures comprising a) the reaction product formed after reaction of a dicarboxylic acid or a derivative thereof with a long-chain, aliphatic amine; and b) a natural fatty acid ester; c) the use of said additive mixture for improving the lubricity of fuels and for improving engine resistance to wear, in addition to fuel and lubricant compositions containing said additive mixtures.

Inventors:
BRAND SIEGBERT (DE)
POSSELT DIETMAR (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/011382
Publication Date:
May 25, 2001
Filing Date:
November 16, 2000
Export Citation:
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Assignee:
BASF AG (DE)
BRAND SIEGBERT (DE)
POSSELT DIETMAR (DE)
International Classes:
C10L1/06; C10L1/14; C10L1/18; C10L1/19; C10L10/04; C10L10/08; C10M141/06; C10M163/00; C10L1/224; C10L1/16; C10L1/22; (IPC1-7): C10L1/14; C10L10/04; C10M141/06; C10M163/00
Domestic Patent References:
WO1996018706A11996-06-20
Foreign References:
US4211534A1980-07-08
US3961915A1976-06-08
US3567644A1971-03-02
US5151205A1992-09-29
Other References:
See also references of EP 1230328A1
Attorney, Agent or Firm:
Kinzebach, Werner (Ludwigsplatz 4 Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Synergistisch wirksames Additivgemisch, enthaltend a) wenigstens ein Umsetzungsprodukt einer Dicarbonsäure oder eines Dicarbonsäurederivates mit einem langkettigen, ali phatischen Amin, wobei das Umsetzungsprodukt eine verbin dung der folgenden allgemeinen Formel I umfaßt : worin R für eine gegebenenfalls ungesättigte C2C4Brücken gruppe steht, welche gegebenenfalls einoder mehr fach substituiert sein kann, R1 für NR3R4 steht, worin R3 und R4 gleich oder verschieden sind und für einen geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Rest, ausgewählt unter C8C20Alkyl, einfach oder mehrfach ungesättigtes C8C20Alkenyl, C8C20alkyloxy, und einfach oder mehrfach ungesättigtes C8C20Alkeny loxy, stehen ; oder einer der Reste R3 und R4 für H steht und der andere Rest für einen aliphatischen Rest gemäß obiger Definition steht ; R2 für OH oder oNR5R6 + steht, worin Rs und R6 unabhängig voneinander und unabhängig von R3 und R4 die für R3 und R4 angegebenen Bedeutungen besitzen ; und b) wenigstens einen Fettsäureester oder eine Fettsäureester enthaltende Komponente.
2. Additivgemisch nach Anspruch 1, wobei R für (CH2) n mit n = 24 oder fürCH=CHsteht.
3. Additivgemisch nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei es sich bei dem Dicarbonsäurederivat um ein Dicarbonsäureanhy drid handelt.
4. Additivgemisch nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei es sich bei dem aliphatischen Amin um ein primäres oder sekundä res C8Cl$AlkyloderAlkenylamin handelt.
5. Additivgemisch nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei es sich bei dem Fettsäureester um ein Triglycerid, gegebenen falls im Gemisch mit dem korrespondierenden Monound/oder Diglycerid, handelt.
6. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Fettsäureester enthaltenden Komponente ausgewählt ist un ter pflanzlichen Ölen.
7. Additivgemisch nach Anspruch 6, wobei das Pflanzenöl ausge wählt ist unter Rapsöl, Kokosnußöl, Palmkernöl, Maisöl, Oli venöl, Sojaöl, Sonnenblumenöl, Leinöl, Erdnu#öl und Ricinu söl.
8. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wel ches a) das Umsetzungsprodukt von Maleinsäureanhydrid mit Tridecylamin oder Ditridecylamin und b) Ricinusöl enthält.
9. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wel ches a) und b) in einem VolumenVerhältnis im Bereich von etwa 1 : 5 bis 5 : 1 enthält.
10. Additivgemisch nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ent haltend als weitere Komponente wenigstens ein Detergensaddi tiv.
11. Verwendung eines Additivgemischs nach einem der vorhergehen den Ansprüche zur Verbesserung der Schmierfähigkeit von Otto kraftstoffen und/oder zur Verbesserung der Verschleißfestig keit von Ottomotoren.
12. Kraftstoffzusammensetzung, enthaltend eine Hauptmenge eines Kohlenwasserstoffkraftstoffs, sowie eine die Schmierfähigkeit verbessernde Menge wenigstens eines Additivgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 10 sowie gegebenenfalls weitere übliche Additive oder Komponenten enthält.
13. Kraftstoffzusammensetzung nach Anspruch 12, die das Additiv gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 10 in einer Menge im Bereich von 10 bis 150 ppm enthält.
14. Schmierstoffzusammensetzung enthaltend neben einer Hauptmenge an üblichen Schmiermitteln wenigstens ein Additivgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 9.
15. Additivkonzentrat, enthaltend ein Additivgemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 10 gegebenenfalls in Kombination mit wei teren üblichen Additivkomponenten.
16. Additivkonzentrat nach Anspruch 15, zusätzlich enthaltend we nigstens ein Detergensadditiv.
Description:
Schmierfähigkeitsverbesserer und diese enthaltende Kraftstoff- und Schmierstoffzusammensetzungen Beschreibung Die Erfindung betrifft Additivgemische, deren Verwendung zur Ver- besserung der Schmierfähigkeit von Kraftstoffen sowie zur Verbes- serung der Verschleißfestigkeit von Motoren sowie diese enthal- tende Kraftstoffzusammensetzungen und Additivpakete, sowie deren Verwendung als Schmierstoffadditive.

Vergaser und Einlaßsysteme von Ottomotoren, aber auch Einspritz- systeme für die Kraftstoffdosierung werden in zunehmendem Maße durch Verunreinigungen belastet, die durch Staubteilchen aus der Luft, unverbrannte Kohlenwasserstoffreste aus dem Brennraum und die in den Vergaser geleiteten Kurbelwellengehäuseentlüftungsgase verursacht werden.

Diese Rückstände verschieben das Luft-Kraftstoffverhältnis im Leerlauf und im unteren Teillastbereich, so dass das Gemisch ma- gerer, die Verbrennung unvollständiger und damit die Anteile un- verbrannter oder teilverbrannter Kohlenwasserstoffe im Abgas grö- ßer werden wodurch der Benzinverbrauch steigt.

Es ist bekannt, dass zur Vermeidung dieser Nachteile Kraftstoff- additive zur Reinhaltung von Ventilen und Vergaser bzw. Ein- spritzsystemen von Ottomotoren verwendet werden (vgl. z. B. : M.

Rossenbeck in Katalysatoren, Tenside, Mineralöladditive, Hrsg. J.

Falbe, U. Hasserodt, S. 223, G. Thieme Verlag, Stuttgart 1978).

Je nach Wirkungsweise, aber auch dem bevorzugten Wirkort solcher Detergensadditive unterscheidet man heute zwei Generationen.

Die erste Additiv-Generation konnte nur die Bildung von Ablage- rungen im Ansaugsystem verhindern, nicht aber bereits vorhandene Ablagerungen wieder entfernen, wohingegen die modernen Additive der zweiten Generation beides bewirken können (keep-clean-und clean-up-Effekt), und zwar insbesondere auch aufgrund ihrer her- vorragenden Thermostabilität an Zonen höherer Temperatur, nämlich an den Einlaßventilen.

Derartige Detergentien, die einer Vielzahl chemischer Substanz- klassen entstammen können wie zum Beispiel Polyalkenamine, Poly- etheramine, Polybuten-Mannichbasen oder Polybuten-succinimide, gelangen im Allgemeinen in Kombination mit Trägerölen und gegebe- nenfalls weiteren Additivkomponenten wie z. B. Korrosionsinhibito- ren und Demulgatoren zur Anwendung. Ottokraftstoffe mit und ohne derartige Ottokraftstoffadditive zeigen ein unterschiedliches Verhalten bezüglich ihrer Schmierfähigkeits-bzw. Verschleißei- genschaften in Ottomotoren, das jedoch nicht zufriedenstellend ist und somit verbessert werden sollte.

Im Gegensatz zu Kraftstoffadditiven für Dieselkraftstoffe, bei denen Komponenten zur Verbesserung der Schmierfähigkeit von Die- selkraftstoffen schon zum Stand der Technik gehören, gibt es auf der Seite der Ottokraftstoffe erst wenige technische Lösungen, um durch die Zugabe geeigneter Additive zu Ottokraftstoffen deren Schmierfähigkeit signifikant zu erhöhen und damit zu verbessern.

Beispielsweise ist bekannt, dass Fettsäuren und Derivate davon (EP-A-780 460, EP-A-829 527), Alkenylbernsteinsäureester (WO 97/45507), Bis (hydroxyalkyl)- fettamine (EP-A-869 163) oder Hydroxyacetamide (WO-98/30658, US-A-5, 756, 435) als Zusätze zu Ot- tokraftstoffen und/oder Ottokraftstoffadditiven die Schmierfähig- keit der Ottokraftstoffe verbessern können. Auch bei Ricinusöl ist bekannt, dass dessen Zugabe zu Dieselkraftstoffen (EP-A-605 857) und/oder Ottokraftstoffen (US-A-5, 505, 867) die Schmierfähigkeit erhöhen kann.

Es besteht daher die Aufgabe neue Kraftstoffadditive bereitzu- stellen, welche die Schmierfähigkeit insbesondere von Ottokraft- stoffen bzw. die Verschleißfestigkeit insbesondere von Ottomoto- ren verbessern.

Diese Aufgabe wurde überraschenderweise gelöst durch die Bereit- stellung von Additivgemischen, insbesondere Ottokraftstoffaddi- tivgemischen, enthaltend als Schmierfähigkeitsverbesserer ein Ge- misch aus a) wenigstens ein Umsetzungsprodukt einer Dicarbonsäure oder ei- nes Dicarbonsäurederivates mit einem langkettigen, aliphati- schen, beispielsweise bis zu 30 Kohlenstoffatomen aufweisen- den Amin, wobei das Umsetzungsprodukt eine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel I umfaßt :

worin R für eine gegebenenfalls ungesättigte C2-C4-Brücken- gruppe steht, welche gegebenenfalls ein-oder mehr- fach substituiert sein kann, Rl für NR3R4 steht, worin R3 und R4 gleich oder verschieden sind und für einen geradkettigen oder verzweigten aliphatischen Rest, ausgewählt unter C8-C20-Alkyl, einfach oder mehrfach ungesättigtes C8-C20-Alkenyl, C8-C20-Alkyloxy, und einfach oder mehrfach ungesättigtes C8-C20-Alkeny- loxy, stehen ; oder einer der Reste R3 und R4 für H steht und der andere Rest für einen aliphatischen Rest gemäß obiger Definition steht ;, R2 für OH oder 0-NR5R6 + steht, worin R5 und R6 unabhängig voneinander und unabhängig von R3 und R4 die für R3 und R4 angegebenen Bedeutungen besitzen ; und b) wenigstens einem Fettsäureester oder einer Fettsäureester enthaltenden Komponente.

Die beiden Komponenten liegen in einem Volumenverhältnis von etwa 1 : 10 bis 10 : 1, insbesondere etwa 1 : 5 bis 5 : 1, vor.

In einer ersten bevorzugten Ausführungsform werden Additivgemi- sche gemäß obiger Definition bereitgestellt, worin der Rest R fur C2-C4-Alkylen oder-ethenylen steht. Geeignete Substituenten am Rest R sind beispielsweise Hydroxyl, Cl-C4-Alkyl, wie beispiels- weise Methyl und Ethyl, sowie Hydroxy-Cl-C4-alkyl, wie z. B. Hydro- xymethyl und Hydroxyethyl.

Als geeignete Dicarbonsäurederivate, welche zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel I verwendbar sind können ins- besondere die cyclischen Dicarbonsäureanhydride genannt werden.

Bevorzugte Anhydride sind Maleinsäureanhydrid und Bernsteinsäu-

reanhydrid sowie die entsprechenden substituierten Analoga davon.

Weitere geeignete Carbonsäurederivate sind Dicarbonsäureester, insbesondere Ester von Cl-Clo-Monoolen, wobei die Cl-Clo-Monoole, wie im Folgenden für die Fettsäureester angegeben, definiert sind.

Bevorzugte Bedeutungen für die Reste R3, R4, R5 und R6 in Verbin- dungen der Formel I sind Ca-C20-Alkyl, wie z. B. n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-Undecyl, n-Tridecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl und n-Hexadecyl, sowie die ein-oder mehrfach verzweigten Analoga da- von.

Beispiele für geeignete C$-C20-Alkenylreste sind die ein-oder mehrfach, vorzugsweise einfach ungesättigten Analoga oben genann- ter Alkylreste, wobei die Doppelbindung in beliebiger Position der Kohlenstoffkette liegen kann. Beispiele für geeignete C8-C20-Alkyloxy-und-Alkenyloxyreste sind die Sauerstoff-termi- nierten Analoga oben genannter Alkyl-und Alkenylreste.

Bevorzugte langkettige aliphatische Amine, welche zur Umsetzung mit der Dicarbonsäure oder dem Dicarbonsäurederivat eingesetzt werden sind primäre oder sekundäre Amine mit einem oder zwei gleichen oder verschiedenen C$-C20-Alkyl-oder-Alkenylrest, ins- besondere Decylamin, Undecylamin, Dodecylamin, Tridecylamin te- tradecylamin, Pentadecylamin und Hexadecylamin sowie die entspre- chenden sekundären Amine mit zwei identischen aliphatischen Re- sten. Als weitere Beispiele sind Fettamine und Fettaminmischun- gen, z. B. solche mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, zu nennen.

Geeignete Fettsäureester sind aufgebaut aus geradkettigen oder verzweigten, ein-oder mehrfach ungesättigten, gegebenenfalls substituierten C6-C3o-Monocarbonsäuren und einem ein-oder mehr- wertigen, vorzugsweise ein-bis dreiwertigen Alkohol. Mehrwertige Alkohole können teilweise oder vollständig mit der gleichen oder einer anderen Fettsäure verestert sein. Beispiele für gesättigte unverzweigte Fettsäuren sind Capronsäure, Önanthsäure, Capryl- säure, Pelargonsäure, Caprinsäure, Undecansäure, Laurinsäure, Tridecansäure, Myristinsäure, Pentadecansäure, Palmitinsäure, Margarinsäure, Stearinsäure, Nonadecansäure, Arachinsäure, Behen- säure, Lignocerinsäure, Cerotinsäure, und Melissinsäure. Beispiele für einfach ungesättigte Fettsäuren sind palmitoleinsäure, Öl- säure und Erucasäure. Beispiele für zweifach ungesättigte Fett- säuren sind Sorbinsäure und Linolsäure. Beispiele für dreifach ungesättigte Fettsäure sind Linolensäure und Elaeostearinsäure.

Beispiele für vier-und mehrfach ungesättigte Fettsäuren sind Arachidonsäure, Clupanodonsäure und Docosahexaensäure. Beispiele für substituierte Fettsäuren sind Ricinolsäure ( (R)-12-Hy-

droxy- (Z)-9-octadecensäure). Weitere geeignete Fettsäuren sind natürlich vorkommende Fettsäuren wie Gondosäure und Neronsäure.

Sind in den Fettsäuren Doppelbindungen enthalten, so können diese sowohl in cis-als auch in trans-Form vorliegen. Die Substituen- ten sind vorzugsweise ausgewählt unter Hydroxy-und Niedrigalkyl- gruppen, wie z. B. Methyl-und Ethylgruppen. Weiterhin können Ke- togruppen oder Epoxygruppen, wie z. B. in der Vernolsäure im Koh- lenwasserstoffrest enthalten sein. Weitere funktionelle Gruppen sind Cyclopropan-, Cyclopropen-und Cyclopentenringe, welche durch Verbrückung von zwei benachbarten Kohlenstoffatomen im Koh- lenwasserstoffrest der Fettsäure ausgebildet werden können (vgl.

Malvaliasäure und Chaulmoograsäure).

Beispiele für geeignete Alkohole sind Cl-Clo-Monoole, wie insbe- sondere Methanol, Ethanol, n-Propanol, n-Butanol, n-Pentanol und die entsprechenden verzweigten Analoga davon. Beispiele fur geei- gnete Diole sind C2-C6-Diole wie Ethan-1, 2-diol, Propan-1, 3-diol, Buta-1, 2-diol und Pentan-1, 2-diol und die korrespondierenden Stellungsisomere dieser Diole. Beispiele für geeignete höherwer- tige Alkohole sind insbesondere Glycerin und Zuckeralkohole, wie z. B. Sorbit und Inosit, Pentaerythrit und Trimethylolpropan. Be- vorzugter mehrwertiger Alkohol ist Glycerin.

Eine bevorzugte Gruppe von Fettsäureestern umfasst Triglyceride gleicher oder verschiedener Fettsäuren gemäß obiger Definition oder Gemische solcher Triglyceride sowie Gemische solcher Trigly- ceride mit den entsprechenden Mono-und/oder Diglyceriden. Beson- ders bevorzugt verwendet man Triglyceride natürlichen Ursprungs, wie sie beispielsweise in pflanzlichen Ölen zu finden sind. Bei- spiele für besonders geeignete Pflanzenöle sind Rapsöl, Kokosöl, Palmkernöl, Maisöl, Olivenöl, Sojaöl, sonnenblumenöl, Leinöl, Erdnußöl und Rizinusöl. Die erfindungsgemäß brauchbaren Triglyce- ride können aus diesen Ölen isoliert werden. Sofern es der Trig- lyceridgehalt derartiger Öle zuläßt, können dieses auch direkt den erfindungsgemäßen Additivzusammensetzungen zugesetzt werden. Bei- spielsweise kann technisches Rizinusöl ohne weitere Fraktionie- rung in den erfindungegemäßen Additivgemischen eingesetzt werden.

Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung betreffen die Ver- wendung der erfindungsgemäßen Additivgemische zur Verbesserung der Schmierfähigkeit von Ottokraftstoffen und/oder zur Verbesse- rung der verschleißfestigkeut von Ottomotoren. Ein weiterer Ge- genstand der Erfindung betrifft Kraftstoffzusammensetzungen, ins- besondere für Ottomotoren, enthaltend neben einer Hauptmenge ei- nes Kohlenwasserstoffkraftstoffes eine die Schmierfähigkeit ver- bessernde Menge wenigstens eines Additivgemisches gemäß vorlie- gender Erfindung, gegebenenfalls in Kombination mit weiteren öb-

lichen Kraftstoffadditiven. Weitere Gegenstände sind Additivkon- zentrate, enthaltend ein erfindungsgemäßes Additivgemisch in Kom- bination mit weiteren üblichen Additivkomponenten in fester oder gegebenenfalls gelöster oder dispergierter Form.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass mit den erfindungsgema- ßen Kraftstoffadditiven additivierte Kraftstoffe den Verschleiß von Ottomotoren deutlich verringern können. Es konnte gezeigt werden, dass sich durch die erfindungsgemäße Kombination der Um- setzungsprodukte von Dicarbonsäuren oder deren Derivaten mit langkettigen, aliphatischen Aminen und natürlicher Fettsäureester ein synergistischer Effekt ergibt.

Das Umsetzungsprodukt von Dicarbonsäuren oder deren Derivaten mit langkettigen, aliphatischen Aminen gemäß der oben definierten Formel als einer Komponente der erfindungsgemäßen Kraftstoffaddi- tive erhält man ohne weiteres unter Anwendung bekannter Verfahren (vgl. z. B. Houben-Weyl, VIII, S. 656, X/2, S. 747 ; oder J. March, Advanced Organic Chemistry, 3. Aufl., 1985, S. 371).

Bevorzugte synergistisch wirkende Kombinationen umfassen Umset- zungsprodukte von Carbonsäureanhydriden mit primären oder sekun- dären Alkyl-oder Alkenylaminen im Gemisch mit Triglyceriden. Be- sonders bevorzugt sind Gemische aus Umsetzungsprodukten von Ma- leinsäureanhydrid mit primären oder sekundären Alkylaminen der Kettenlänge Cg-Cig, wie z. B. Tridecylamin oder Ditridecylamin, und Ricinusöl.

Das erfindungsgemäße Additivgemisch kann alleine oder in Kombina- tion mit weiteren Kraftstoffadditiven, beispielsweise den bereits oben genannten und im Folgenden näher beschriebenen Detergensad- ditiven, verwendet werden.

Als zusätzlich zu den erfindungsgemäßen Kraftstoffadditiven ver- wendete weitere Ottokraftstoffadditive (mit Detergenswirkung) kommen beispielsweise solche in Frage, die mindestens einen hy- drophoben Kohlenwasserstoffrest mit einem zahlengemittelten Mole- kulargewicht (Mn) von 85 bis 20 000 und mindestens eine polare Gruppierung, die ausgewählt ist unter (a) Mono-oder Polyaminogruppen mit bis zu 6 Stickstoffatomen, wobei mindestens ein Stickstoffatom basische Eigenschaften hat, (b) Nitrogruppen, ggf. in Kombination mit Hydroxylgruppen,

(c) Hydroxylgruppen in Kombination mit Mono-oder Polyaminogrup- pen, wobei mindestens ein Stickstoffatom basische Eigen- schaften hat, (d) Carboxylgruppen oder deren Alkalimetall-oder Erdalkalime- tallsalzen, (e) Sulfonsäuregruppen oder deren Alkalimetall-oder Erdalkalime- tallsalzen, (f) Polyoxy-C2-C4-Alkylengruppierungen, die durch Hydroxylgruppen, Mono-oder Polyamingruppen, wobei mindestens ein Stickstoffa- tom basische Eigenschaften hat, oder durch Carbamatgruppen terminiert sind, (g) Carbonsäureestergruppen, (h) aus Bernsteinsäureanhydrid abgeleitete Gruppierungen mit Hy- droxy-und/oder Amino-und/oder Amido-und/oder Imidogruppen und (i) durch Mannich-Umsetzung von phenolischen Hydroxylgruppen mit Aldehyden und Mono-oder Polyaminen erzeugte Gruppierungen aufweisen.

Der hydrophobe Kohlenwasserstoffrest in diesen Detergensadditi- ven, der für die ausreichende Löslichkeit im Kraftstoff sorgt, hat ein zahlengemitteltes Molelulargewicht (Mn) von 85 bis 20 000, insbesondere von 113 bis 10 000, vor allem von 300 bis 5000. Als typischer hydrophober Kohlenwasserstoffrest, insbesondere in Ver- bindung mit den polaren Gruppierungen (a), (c), (h) und (i), kom- men der Polypropenyl-, Polybutenyl-und Polyisobutenylrest mit jeweils Mn = 150 bis 5000, insbesondere 500 bis 200, vor allem 750 bis 2250, in Betracht.

Beispiele für Kraftstoffadditive mit polaren Gruppierungen (a) sind Polyalkenmono-oder Polyalkenpolyamine oder funktionelle De- rivate davon, insbesondere Poly-C2-C6-alkenamine oder funktionelle Derivate davon, wie z. B. auf Basis von Polypropen, Polybuten oder Polyisobuten. Mono-oder Polyaminogruppen (a) enthaltende Addi- tive sind vorzugsweise Polyalkenmono-oder Polyalkenpolyamine auf Basis von Polypropen oder von hochreaktivem (d. h. mit überwiegend endständigen Doppelbindungen-meist in der a-und-Position) oder konventionellem (d. h. mit überwiegend mittenständigen Dop- pelbindungen) Polybuten oder Polyisobuten mit Mn = 150 bis 5000, vorzugsweise etwa 500 bis 2000, insbesondere etwa 800 bis 1500 g.

Derartige Additive auf Basis von hochreaktivem Polyisobuten, wel- che aus dem Polyisobuten, das bis zu 20 Gew.-% n-Buten-Einheiten enthalten kann, durch Hydroformylierung und reduktive Aminierung mit Ammoniak, Monoaminen oder Polyaminen wie Dimethylaminopropy- lamin, Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin oder Tetra-ethylenpentamin hergestellt werden können, sind insbeson- dere aus der EP-A-244 616 oder EP-A-0 578 323 bekannt. Geht man bei der Herstellung der Additive von Polybuten oder Polyisobuten mit überwiegend mittenständigen Doppelbindungen (meist in der ß- und y-Position) aus, bietet sich der Herstellweg durch Chlorierung und anschließende Aminierung oder durch Oxidation der Doppelbin- dung mit Luft oder Ozon zur Carbonyl-oder Carboxylverbindung und anschließende Aminierung unter reduktiven (hydrierenden) Bedin- gungen an. Zur Aminierung können hier die gleichen Amine wie oben für die reduktive Aminierung des hydroformylierten hochreaktiven Polyisobutens eingesetzt werden. Entsprechende Additive auf Basis von Polypropen sind insbesondere in der WO-A 94/24231 beschrie- ben.

Weitere bevorzugte Monoaminogruppen (a) enthaltende Additive sind die Hydrierungsprodukte der Umsetzungsprodukte aus Polyisobutenen mit einem mittleren Polymerisationsgrad P = 5 bis 100 mit Sticko- xiden oder Gemischen aus Stickoxiden und Sauerstoff, wie sie ins- besondere in der WO-A 97/03946 beschrieben sind.

Weitere bevorzugte Monoaminogruppen (a) enthaltende Additive sind die aus Polyisobutenepoxiden durch Umsetzung mit Aminen und nach- folgende Dehydratisierung und Reduktion der Aminoalkohole erhält- lichen Verbindungen, wie sie insbesondere in der DE-A 196 20 262 beschrieben sind.

Nitrogruppen, ggf. in Kombination mit Hydroxylgruppen, (b) ent- haltende Additive sind vorzugsweise Umsetzungsprodukte aus Poly- isobutenen des mittleren Polymerisationsgrades P'= 5 bis 100 oder 10 bis 100 mit Stickoxiden oder Gemischen aus Stickoxiden und Sauerstoff, wie sie insbesondere in der WO-A 96/03367 und in der WO-A 96/03479 beschrieben sind. Diese Umsetzungsprodukte stellen in der Regel Gemische aus reinen Nitropolyisobutanen (z. B. a, ß-Di- nitropolyisobutan) und gemischten Hydroxynitropolyisobutanen (z. B. a-Nitro-ß-hydroxypolyisobutan) dar.

Hydroxylgruppen in Kombination mit Mono-oder Polyaminogruppen (c) enthaltende Additive sind insbesondere Umsetzungsprodukte von Polyisobutenepoxiden, erhältlich aus vorzugsweise überwiegend endständige Doppelbindungen aufweisendem Polyisobuten mit Mn = 150

bis 5000, mit Ammoniak, Mono-oder Polyaminen, wie sie insbeson- dere in der EP-A 476 485 beschrieben sind.

Carboxylgruppen oder deren Alkalimetall-oder Erdalkalimetall- salze (d) enthaltende Additive sind vorzugsweise Copolymere von C2-C40-Olefinen mit Maleinsäureanhydrid mit einer Gesamt-Molmasse von 500 bis 20 000, deren Carboxylgruppen ganz oder teilweise zu den Alkalimetall-oder Erdalkalimetallsalzen und ein verbleiben- der Rest der Carboxylgruppen mit Alkoholen oder Aminen umgesetzt sind. Solche Additive sind insbesondere aus der EP-A 307 815 be- kannt. Derartige Additive dienen hauptsächlich zur Verhinderung von Ventilsitzverschleiß und können, wie in der WO-A 87/01126 be- schrieben, mit Vorteil in Kombination mit üblichen Kraftstoffde- tergentien wie Poly (iso) butenaminen oder Polyetheraminen einge- setzt werden.

Sulfonsäuregruppen oder deren Alkalimetall-oder Erdalkalimetall- salze (e) enthaltende Additive sind vorzugsweise Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalze eines Sulfobernsteinsäurealkylesters, wie er insbesondere in der EP-A-639 632 beschrieben ist. Derar- tige Additive dienen hauptsächlich zur Verhinderung von Ventil- sitzverschleiß und können mit Vorteil in Kombination mit üblichen Kraftstoffdetergentien wie Poly (iso) butenaminen oder Polyethera- minen eingesetzt werden.

Polyoxy-C2-C4-alkylengruppierungen (f) enthaltende Additive sind vorzugsweise Polyether oder Polyetheramine, welche durch Umset- zung von C2-C60-Alkanolen, C6-C30-Alkandiolen, Mono-oder Di-C2- C30-alkylaminen, Cl-C30-Alkylcyclohexanolen oder Cl-C30-Alkylpheno- len mit 1 bis 30 mol Ethylenoxid und/oder Propylenoxid und/oder Butylenoxid pro Hydroxylgruppe oder Aminogruppe und, im Falle der Polyetheramine, durch anschließende reduktive Aminierung mit Am- moniak, Monoaminen oder Polyaminen erhältlich sind. Derartige Produkte werden insbesondere in EP-A-310 875, EP-Á-356 725, EP- A-700 985 und US-A-4, 877, 416 beschrieben. Beispielsweise können als Polyetheramine Poly-C2-C6-Alkylenoxidamine oder funktionelle Derivate davon verwendet werden. Im Falle von Polyethern erfüllen solche Produkte auch Trägeröleigenschaften. Typische Beispiele hierfür sind Tridecanol-oder Isotridecanolbutoxylate, Isononyl- phenolbutoxylate sowie Polyisobutenolbutoxylate und-propoxylate sowie die entsprechenden Umsetzungsprodukte mit Ammoniak.

Carbonsäureestergruppen (g) enthaltende Additive sind vorzugs- weise Ester aus Mono-, Di-oder Tricarbonsäuren mit langkettigem Alkanolen oder Polyolen, insbesondere solche mit einer Mindest- viskosität von 2 mm2/s bei 100°C, wie sie insbesondere in der DE-A-38 38 918 beschrieben sind. Als Mono-, Di-oder Tricarbon-

säuren können aliphatische oder aromatische Säuren eingesetzt werden, als Esteralkohole bzw.-polyole eignen sich vor allem langkettige Vertreter mit beispielsweise 6 bis 24 C-Atomen. Typi- sche Vertreter der Ester sind Adipate, Phthalate, iso-Phthalate, Terephthalate und Trimellitate des Isooctanols, Isononanols, Iso- decanols und des Isotridecanols. Derartige Produkte erfüllen auch Trägeröleigenschaften.

Aus Bernsteinsäureanhydrid abgeleitete Gruppierungen mit Hy- droxy-und/oder Amino-und/oder Amido-und/oder Imidogruppen (h) enthaltende Additive sind vorzugsweise entsprechende Derivate von Polyisobutenylbernsteinsäureanhydrid, welche durch Umsetzung von konventionellem oder hochreaktivem Polyisobuten mit Mn = 150 bis 5000 mit Maleinsäureanhydrid auf thermischem Wege oder über das chlorierte Polyisobuten erhältlich sind. Von besonderem Interesse sind hierbei Derivate mit aliphatischen Polyaminen wie Ethylen- diamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin oder Tetraethylen- pentamin. Derartige Ottokraftstoffadditive sind insbesondere in US-A-4, 849, 572 beschrieben.

Durch Mannich-Umsetzung von substituierten Phenolen mit Aldehyden und Mono-oder Polyaminen erzeugte Gruppierungen (i) enthaltende Additive sind vorzugsweise Umsetzungsprodukte von Polyisobuten- substituierten Phenolen mit Formaldehyd und Mono-oder Polyaminen wie Ethylendiamin, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Tetrae- thylenpentamin oder Dimethylamino-propylamin. Die Polyisobuten- substituierten Phenole können von konventionellem oder hochreak- tivem Polyisobuten mit Mn = 150 bis 5000 stammen. Derartige"Poly- isobuten-Mannichbasen"sind insbesondere in der EP-A 831 141 be- schrieben.

Weitere erfindungsgemäß geeignete Detergensadditive sind bei- spielsweise beschrieben in den europäischen Patentanmeldungen EP- A-0 277 345, EP-A-0 484 736, EP-A-0 539 821, EP-A-0 543 225, EP- A-0 548 617, EP-A-0 561 214, EP-A-0 567 810 und EP-A-0 568 873 ; in den deutschen Patentanmeldungen DE-A-39 42 860, DE-A-43 09 074, DE-A-43 09 271, DE-A-43 13 088, DE-A-44 12 489, DE-A-044 25 834, DE-A-195 25 938, DE-A-196 06 845, DE-A-196 06 846, DE-A-196 15 404, DE-A-196 06 844, DE-A-196 16 569, DE-A-196 18 270 und DE-A-196 14 349. Besonders brauchbare Deter- gensadditive werden von der BASF AG, Ludwigshafen, unter der Han- delsbezeichnung Kerocom PIBA vertrieben. Diese enthalten Poly- isobutenamine gelöst in aliphatischen C1o-Cl4-Kohlenwasserstoffen.

Zur genaueren Definition der einzelnen aufgeführten Ottokrafts- toffadditive wird hier auf die Offenbarungen der oben genannten Schriften des Standes der Technik ausdrücklich Bezug genommen.

Die erfindungsgemäßen Ottokraftstoffadditive bzw. damit additi- vierten Ottokraftstoffe können darüber hinaus noch weitere übli- che Komponenten und Additive enthalten wie z. B. Trägeröle, Korro- sionsinhibitoren, Demulgatoren und Farbstoffe.

Als Beispiele für brauchbare Trägeröle oder Trägerölflüssigkeiten sind zu nennen mineralische Trägeröle, synthetische Trägeröle und Gemische daraus, die mit dem/den verwendeten Additiv (en) und dem Ottokraftstoff verträglich sind. Geeignete mineralische Trägeröle sind bei der Erdölverarbeitung anfallende Fraktionen wie Kerosin oder Naphtha, Brightstock oder Grundöle mit Viskositäten wie bei- spielsweise aus der Klasse SN 500-2000, aber auch aromatische Kohlenwasserstoffe, paraffinische Kohlenwasserstoffe und Alko- xyalkanole.

Beispiele für geeignete synthetische Trägeröle sind Polyolefine, (Poly) ester, (Poly) alkoxylate und insbesondere Polyether, alipha- tische Polyetheramine, Alkylphenol-gestartete Polyether und Al- kylphenol-gestartete Polyetheramine. Geeignete Trägerölsysteme sind beispielsweise beschrieben in DE-A-38 38 918, DE-A-38 26 608, DE-A-41 42 241, DE-A-43 09 074, US-A-4, 877, 416 und EP-A-0 452 328, worauf hier ausdrücklich Bezug genommen wird. Beispiele für besonders geeignete synthetische Trägeröle sind Alkanol-ge- startete Polyether mit etwa 10 bis 35, beispielsweise etwa 15 bis 30, C3-C6-Alkylenoxideinheiten, die beispielsweise unter Propyle- noxid-, n-Butylenoxid-und i-Butylenoxideinheiten oder Gemischen daraus ausgewählt sind.

Weitere übliche Additive sind Korrosionsinhibitoren, beispiels- weise auf Basis von zur Filmbildung neigenden Ammoniumsalzen or- ganischer Carbonsäuren oder von heterocyclischen Aromaten bei Buntmetallkorrosionsschutz, Antioxidantien oder Stabilisatoren, beispielsweise auf Basis von Aminen wie p-Phenylendiamin, Dicy- clohexylamin oder Derivaten hiervon oder von Phenolen wie 2, 4-Di- tert.-butylphenol oder 3, 5-Di-tert.-butyl-4-hydroxyphenylpro- pionsäure, Demulgatoren, Antistatikmittel, Metallocene wie Ferro- cen oder Methylcyclopentadienylmangantricarbonyl, weitere Schmierfähigkeitsverbesserer (Lubricity-Additive), wie bestimmte Fettsäuren, Alkenylbernsteinsäureester, Bis (hydroxyalkyl) fetta- mine oder Hydroxyacetamide sowie Farbstoffe (Marker). Gegebenen- falls werden auch Amine zur Absenkung des pH-Wertes des Kraft- stoffes zugesetzt.

Die erfindungsgemäßen Kraftstoffadditivkombinationen, gegebenen- falls in Kombination mit einem oder mehreren der oben erwähnten weiteren Kraftstoffadditive mit den polaren Gruppierungen (a) bis (i) sowie den sonstigen erwähnten Komponenten, werden dem Kraft- stoff zudosiert und entfalten dort ihre Wirkung. Die Komponenten bzw. Additive können dem Kraftstoff einzeln oder als vorher zube- reitetes Konzentrat ("Additivpaket") zugegeben werden.

Als Lösungs-oder Verdünnungsmittel (bei Bereitstellung von Addi- tivpaketen) kommen aliphatische und aromatische Kohlenwasser- stoffe, z. B. Solvent Naphtha oder Kerosin, in Betracht.

Die erfindungsgemäßen Kraftstoffadditivgemische werden dem Kraft- stoff beispielsweise in einer Menge im Bereich von 10 bis 150 ppm (mg/kg Kraftstoff), vorzugsweise 20 bis 100 ppm (mg/kg Kraft- stoff), zugesetzt. Die weiteren Kraftstoffadditive mit den pola- ren Gruppierungen (a) bis (i) werden dem Ottokraftstoff üblicher- weise in einer Menge von 10 bis 5000 ppm, insbesondere 50 bis 1000 ppm, zugegeben und die sonstigen erwähnten Komponenten und Additive, falls gewünscht, in hierfür üblichen Mengen.

Der Ottokraftstoff, dem die erfindungsgemäßen Kraftstoffadditiv- gemische zugesetzt werden, unterliegt an sich keinen besonderen Beschränkungen. Es kann sich z. B. um einen Kraftstoff nach EN 228 handeln. Der Kraftstoff kann beispielsweise ein Ottokraftstoff mit einem Aromatengehalt von maximal 42 Vol.-%, wie z. B. 30 bis 42 Vol.-% und einem Schwefelgehalt von maximal 150 ppm, wie z. B.

5 bis 150 ppm sein.

Der Ottokraftstoff kann außerdem einen Olefingehalt von maximal 21 Vol.-%, wie z. B. von 6 bis 21 Vol.-% aufweisen.

Der Benzolgehalt kann maximal 1, 0 Vol.-%, wie z. B. 0, 5 bis 1, 0 Vol.-%, betragen ; der Sauerstoffgehalt kann z. B. im Bereich von 1, 0 bis 2, 7 Gew.-% liegen.

Der Gehalt an Alkoholen und Ethern im Ottokraftstoff ist norma- lerweise relativ niedrig. Typische maximale Gehalte sind für Me- thanol 3 Vol.-%, für Ethanol 5 Vol.-%, für Isopropanol 10 Vol.-%, für tert.-Butanol 7 Vol.-%, für Isobutanol 10 Vol.-% und für Ether mit 5 oder mehr C-Atomen im Molekül 15 Vol.-%.

Der Sommer-Dampfdruck des Ottokraftstoffes beträgt üblicherweise maximal 70 kPa, insbesondere 60 kPa (jeweils bei 37°C).

Die Research-Octan-Zahl ("ROZ") des Ottokraftstoffes beträgt in der Regel 90 bis 100. Ein üblicher Bereich für die entsprechende Motor-Octan-Zahl ("MOZ") liegt bei 80 bis 90.

Die genannten Spezifikationen werden nach üblichen Methoden be- stimmt (DIN EN 228).

Die nachfolgenden nicht limitierenden Beispiele dienen zur nähe- ren Erläuterung der Erfindung.

Beispiele : Zur Überprüfung der Schmierfähigkeit bzw. des Verschleißes wurde ein HFRR-Gerät (High Frequency Reciprocating Rig ; HFR2 der Fa.

PCS Instruments, London) und ein Schwingverschleiß-Tribometer, wie z. B. beschrieben in der EP-A-0 605 857, angewendet. Dabei wurden auf Ottokraftstoffe angepasste Messbedingungen gewählt.

Die Anwendbarkeit dieser Testmethoden ist belegt in D. Margaroni, Industrial Lubrication and Tribology, Vol. 50, No. 3, Mai/Juni 1998, 108-118 und W. D. Ping, S. Korcek, H. Spikes, SAE Techn. Pa- per 962010, 51-59 (1996).

Die eingesetzten Ottokraftstoffe (typische Ottokraftstoffe nach EN 228) wurden vor der Messung schonend destillativ auf 50 Vol.-% des ursprünglichen Volumens eingeengt. Dieser 50%-ige Rückstand diente bei der Überprüfung im Verschleißmeßgerät als Blindwert- probe und wurde den unten aufgeführten Beispielen entsprechend mit den erfindungsgemäßen Kraftstoffadditivgemischen bzw.-addi- tivkomponenten additiviert. Der resultierende Reibverschleißwert wird in Mikrometer angegeben. Je geringer dieser Wert ist, desto geringer ist der aufgetretene Verschleiß.

Beispiel 1 (erfindungsgemäß) : Die Herstellung einer erfindungsgemäßen Kraftstoffadditivmischung erfolgte durch Vermischen der Komponenten MSA (Maleinsäureanhy- drid)/Tridecylamin-Kondensationsprodukt (50 Gew.-%) und Ricinusöl (technisch, 50 Gew.-%). Das Vermischen der Komponenten wurde vor- teilhaft bei ca. 50°C durchgeführt. Das Kondensationsprodukt wurde vorgelegt und anschließend langsam unter gutem Rühren mit Ricinu- söl versetzt. Es wurde solange gründlich durchgerührt oder ge- wälzt, bis sich eine homogene Mischung ergab. Das Kondensations- produkt wurde zuvor hergestellt, indem man MSA (1, 6 Gew.-Teile) in Lösungsmittel (5 Gew.-Teile Solvent Naphtha schwer) vorlegte und Tridecylamin (3, 4 Gew.-Teile) so zugab, daß die Reaktionstem- peratur 90°C nicht überstieg.

Beispiel 2 (Vergleich) : Der 50%-ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 er- gab im HFRR-Test einen Blindwert von 654 Mikrometer. Die Zugabe von 50 mg/kg Ricinusöl gemäß Beispiel 1 ergab einen Reibver- schleißwert von 667 Mikrometer und damit keine Verbesserung der Schmierfähigkeit.

Beispiel 3 (Vergleich) : Der 50%-ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 er- gab im HFRR-Test einen Blindwert von 654 Mikrometer. Die Zugabe von 50 mg/kg MSA/Tridecylamin-Kondensationsprodukt, hergestellt gemäß Beispiel 1 ergab einen Reibverschleißwert von 669 Mikrome- ter und damit keine Verbesserung der Schmierfähigkeit.

Beispiel 4 (erfindungsgemäß) : Der 50% ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 wurde mit der oben genannten HFRR-Methode überprüft und ergab einen Reibverschleißwert von 732 Mikrometer. Die Zugabe von 50 mg/kg des Additivgemischs aus MSA/Tridecylamin-Kondensationsprodukt und Ricinusöl nach Beispiel 1 führte zu einer deutlichen Verbesserung des Reibverschleißwertes auf 688 Mikrometer und zeigt somit den synergistischen Effekt im Vergleich zu den Beispielen 2 und 3.

Beispiel 5 (erfindungsgemäß) : Der 50%-ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 er- gab im HFRR-Test einen Blindwert von 728 Mikrometer. Die Zugabe von 1250 mg/kg eines Detergensadditivpaketes (Polyisobutenamin, synthetisches Trägeröl, Korrosionsinhibitoren, Kerosin enthal- tend) führte immerhin noch zu einem Reibverschleißwert von 710 Mikrometer. Bei erfindungsgemäßer Zugabe des Kraftstoffadditivs nach Beispiel 1 zu diesem Paket konnte der Reibverschleißwert deutlich verbessert werden. Die zusätzliche Additivierung mit 50 mg/kg des Kraftstoffadditivs nach Beispiel 1 zum Paket (1250 mg/kg) ergab 672 Mikrometer, mit 100 mg/kg 655 Mikrometer.

Beispiel 6 (erfindungsgemäß) : Der 50%-ige Rückstand eines Eurosuperkraftstoffs nach EN 228 er- gab im HFRR-Test einen Blindwert von 872 Mikrometer. Die Zugabe von 900 mg/kg eines Detergensadditivpaketes (Polyisobuten, Poly- etheramin, Korrosionsinhibitoren, Kerosin enthaltend), vermischt mit 50 mg/kg des Kraftstoffadditivs nach Beispiel 1, führte zu 782 Mikrometer und damit zu einer signifikanten Verbesserung der Schmierfähigkeit.