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Patent Searching and Data


Title:
LUMINAIRE FOR GENERAL LIGHTING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/104471
Kind Code:
A1
Abstract:
A luminaire (1) for general lighting is specified, said luminaire having an illuminant (10) with a first light-emitting surface (10a) and a second light-emitting surface (10b), wherein - the illuminant (10) comprises an organic, light-generating region (113), - the first light-emitting surface (10a) and the second light-emitting surface (10b) are arranged on two main surfaces of the illuminant (10) facing one another, a first light (21) is emitted from the first light-emitting surface (10a) in the operation of the illuminant (10), - a second light (22) is emitted from the second light-emitting surface (10b) in the operation of the illuminant (10), - the first light (21) and the second light (22) differ with regard to colour and/or colour temperature and - the first light (21) and the second light (22) leave the luminaire (1) in emission directions (A, B) that are different from one another.

Inventors:
DOBBERTIN THOMAS (DE)
LANG ERWIN (DE)
ROSSBACH STEVEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/074793
Publication Date:
July 18, 2013
Filing Date:
December 07, 2012
Export Citation:
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Assignee:
OSRAM OPTO SEMICONDUCTORS GMBH (DE)
International Classes:
F21S8/06; H01L51/00; F21Y105/00
Domestic Patent References:
WO2010066245A12010-06-17
Foreign References:
DE102006046196A12008-04-03
US20090267502A12009-10-29
Attorney, Agent or Firm:
EPPING HERMANN FISCHER PATENTANWALTSGESELLSCHAFT MBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Leuchte (1) zur Allgemeinbeleuchtung mit

- einem Leuchtmittel (10), das eine erste Lichtabstrahlfläche (10a) und eine zweite Lichtabstrahlfläche (10b) aufweist, wobei

- das Leuchtmittel (10) einen organischen, Licht erzeugenden Bereich (113) umfasst,

- die erste Lichtabstrahlfläche (10a) und die zweite

Lichtabstrahlfläche (10b) an zwei einander gegenüberliegenden Hauptflächen des Leuchtmittels (10) angeordnet sind,

- an der ersten Lichtabstrahlfläche (10a) im Betrieb des Leuchtmittels (10) ein erstes Licht (21) austritt,

- an der zweiten Lichtabstrahlfläche (10b) im Betrieb des Leuchtmittels (10) ein zweites Licht (22) austritt,

- das erste Licht (21) und das zweite Licht (22) sich

hinsichtlich der Farbe und/oder der Farbtemperatur

voneinander unterscheiden, und

- das erste Licht (21) und das zweite Licht (22) die Leuchte (1) in voneinander unterschiedliche Abstrahlrichtungen (A, B) verlassen .

2. Leuchte (1) nach dem vorherigen Anspruch,

bei der die Leuchte (1) zur Montage an einem Körper (3), vorgesehen ist, wobei das erste Licht (21) zumindest

größtenteils in Richtung (A) des Körpers (3) abgestrahlt wird und auf diesen trifft und das zweite Licht (22) zumindest größtenteils in Richtung (B) weg vom Körpers (3) abgestrahlt wird .

3. Leuchte (1) nach dem vorherigen Anspruch mit einem Befestigungsmittel (11), das zur Montage der Leuchte (1) derart vorgesehen ist, dass sich das Leuchtmittel (10) in einem vorgebbaren Abstand zum Körper (3) befindet.

4. Leuchte (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,

bei der das erste Licht (21) zur indirekten Beleuchtung und das zweite Licht (22) zur direkten Beleuchtung vorgesehen sind .

5. Leuchte (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,

bei der das erste Licht (21) eine Lichtfarbe aus dem

Spektralbereich von blauem Licht umfasst oder blaues Licht ist .

6. Leuchte (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,

bei der das erste Licht (21) kaltweißes Licht ist.

7. Leuchte (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,

bei der das zweite Licht (22) warmweißes Licht ist.

8. Leuchte (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,

bei der das Leuchtmittel (10) eine strahlungsdurchlässige organische Leuchtdiode ist.

9. Leuchte (1) nach dem vorherigen Anspruch,

bei der das Leuchtmittel (10) eine transluzente organische Leuchtdiode ist.

10. Leuchte (1) nach einem der vorherigen Ansprüche,

bei der ein Abstand (d) zwischen der ersten

Lichtabstrahlfläche (10a) und der zweiten Lichtabstrahlfläche (10b) höchstens 1,0 cm beträgt.

Description:
Beschreibung

Leuchte zur Allgemeinbeleuchtung

Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, eine Leuchte

anzugeben, mit der unterschiedliche Lichtarten besonders platzsparend realisiert werden können.

Es wird eine Leuchte zur Allgemeinbeleuchtung angegeben. Die Leuchte zur Allgemeinbeleuchtung eignet sich beispielsweise zur Ausleuchtung eines Innenraums. Die Leuchte kann dabei zum Beispiel zur Montage an einer Decke, beispielsweise nach Art einer Hängeleuchte, oder zur Montage an einer Wand vorgesehen sein .

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte eignet sich die Leuchte zur Allgemeinbeleuchtung. Das heißt, die Leuchte umfasst zumindest ein Befestigungsmittel, mit dem die Leuchte in einem Raum, beispielsweise an einer Decke oder an einer Wand, befestigbar ist. Die Leuchte strahlt im Betrieb

sichtbares Licht ab, das zur Ausleuchtung des Raums oder/oder zur Beleuchtung von Objekten im Raum geeignet ist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte umfasst die Leuchte ein Leuchtmittel, das eine erste Lichtabstrahlfläche und eine zweite Lichtabstrahlfläche aufweist. Die

Lichtabstrahlflächen des Leuchtmittels sind diejenigen

Flächen, von denen das Leuchtmittel im Betrieb erzeugtes Licht emittiert. Das Leuchtmittel kann dabei das einzige Leuchtmittel der Leuchte sein. Ferner ist es möglich, dass die Leuchte ein oder mehrere Leuchtmittel, insbesondere der gleichen Art, aufweist. Das vom Leuchtmittel durch die erste Lichtabstrahlfläche und die zweite Lichtabstrahlfläche abgestrahlte Licht ist

dasjenige Licht, das die Leuchte zur Allgemeinbeleuchtung im Betrieb emittiert.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform des Leuchtmittels umfasst das Leuchtmittel einen organischen, lichterzeugenden Bereich. Insbesondere kann es sich bei dem Leuchtmittel dann um eine organische Leuchtdiode oder um lichtemittierende elektromechanische Zellen (LEC) handeln. Ein Leuchtmittel mit einem organischen, lichterzeugenden Bereich eignet sich insbesondere dazu, über eine große Lichtabstrahlfläche Licht in einer für die Allgemeinbeleuchtung ausreichenden

Helligkeit abzustrahlen. Beispielsweise weisen die erste Lichtabstrahlfläche und die zweite Lichtabstrahlfläche des Leuchtmittels jeweils eine Fläche von wenigstens 10 cm^, vorzugsweise von wenigstens 25 cm^ auf.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte sind die erste Lichtabstrahlfläche und die zweite Lichtabstrahlfläche an zwei aneinander gegenüberliegenden Hauptflächen des

Leuchtmittels angeordnet. Beispielsweise ist das Leuchtmittel als eine Scheibe ausgebildet. Die Lichtabstrahlflächen sind dann an der Deckfläche und der Bodenfläche der Scheibe angeordnet. Dabei ist es möglich, dass die

Lichtabstrahlflächen die Deckfläche und die Bodenfläche jeweils ausbilden. Aufgrund der Tatsache, dass die erste Lichtabstrahlfläche und die zweite Lichtabstrahlfläche an zwei einander gegenüberliegenden Hauptflächen des

Leuchtmittels angeordnet sind, emittiert das Leuchtmittel von den beiden Lichtabstrahlflächen Licht in zueinander

unterschiedliche Richtungen. Beispielsweise können

Hauptabstrahlrichtungen des von der ersten Lichtabstrahlfläche und von der zweiten Lichtabstrahlfläche im Betrieb abgestrahlten Lichts antiparallel zueinander gerichtet sein.

Die beiden Lichtabstrahlflächen des Leuchtmittels können insbesondere die einzigen Lichtabstrahlflächen des

Leuchtmittels sein. Das heißt, das Leuchtmittel umfasst dann neben der ersten Lichtabstrahlfläche und der zweiten

Lichtabstrahlfläche keine weiteren Lichtabstrahlflächen. Die beiden Lichtabstrahlflächen können

insbesondere durch Flächen, beispielsweise Seitenflächen des Leuchtmittels, miteinander verbunden sein, an denen kein Licht austritt.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte tritt an der ersten Lichtabstrahlfläche im Betrieb des Leuchtmittels ein erstes Licht aus und an der zweiten Lichtabstrahlfläche tritt im Betrieb ein zweites Licht aus. Das erste Licht und das zweite Licht unterscheiden sich dabei voneinander hinsichtlich der Farbe und/oder der Farbtemperatur. Das heißt, das Leuchtmittel emittiert von seinen beiden

Lichtabstrahlflächen unterschiedliches Licht. Der Unterschied des Lichts ist dabei derart, dass er vom menschlichen

Betrachter wahrnehmbar ist. Das erste und das zweite Licht werden im organischen, lichterzeugenden Bereich des

Leuchtmittels im Betrieb des Leuchtmittels erzeugt.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte verlassen das erste Licht und das zweite Licht die Leuchte in

voneinander unterschiedlichen Abstrahlrichtungen. Handelt es sich bei der Leuchte beispielsweise um eine Hängeleuchte, die an einer Decke montiert ist, so kann das erste Licht

hauptsächlich in Richtung der Decke abgestrahlt werden und das zweite Licht wird hauptsächlich von der Decke weg, beispielsweise in Richtung eines Bodens, abgestrahlt.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte zur

Allgemeinbeleuchtung umfasst die Leuchte ein Leuchtmittel, das eine erste Lichtabstrahlfläche und eine zweite

Lichtabstrahlfläche aufweist. Das Leuchtmittel umfasst einen organischen, lichterzeugenden Bereich, die erste

Lichtabstrahlfläche und die zweite Lichtabstrahlfläche sind an zwei einander gegenüberliegenden Hauptflächen des

Leuchtmittels angeordnet, an der ersten Lichtabstrahlfläche tritt im Betrieb des Leuchtmittels ein erstes Licht aus, an der zweiten Lichtabstrahlfläche tritt im Betrieb des

Leuchtmittels ein zweites Licht aus, das erste Licht und das zweite Licht unterscheiden hinsichtlich der Farbe und/oder der Farbtemperatur voneinander und das erste Licht und das zweite Licht verlassen die Leuchte in voneinander

unterschiedlichen Abstrahlrichtungen .

Die hier beschriebene Leuchte erzeugt zwei unterschiedliche Lichtarten mit demselben Leuchtmittel. Das heißt, es kommen insbesondere nicht zwei unterschiedliche Leuchtmittel zum Einsatz, um das erste Licht und das zweite Licht zu erzeugen, sondern beide Lichtarten werden mit demselben Leuchtmittel erzeugt. Auf diese Weise ist es möglich, das Leuchtmittel, und damit auch die Leuchte, besonders platzsparend,

insbesondere besonders dünn auszubilden. Ferner ist es möglich, mittels der Leuchte eine Beleuchtung mit zwei unterschiedlichen Lichtarten zu erzeugen. Auf diese Weise können bei einer Person, die sich in einem Raum befindet, der mit der Leuchte ausgeleuchtet wird, chrono-biologische

Effekte ausgelöst werden, die beispielsweise einen positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Person haben können. Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte ist die Leuchte zur Montage an einem Körper, beabstandet zum Körper vorgesehen, wobei das erste Licht zumindest größtenteils in Richtung des Körpers abgestrahlt wird und auf diesen trifft und das zweite Licht zumindest größtenteils in Richtung weg vom Körper abgestrahlt wird. "Zumindest größtenteils" heißt dabei, dass vorzugsweise wenigstens 50 %, besonders bevorzugt wenigstens 75 % des beispielsweise in Richtung des Körpers abgestrahlten Lichts auf den Körper trifft. Von dort kann das Licht dann, beispielsweise diffus, vom Körper weg reflektiert werden .

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte ist die Leuchte insbesondere zur Montage, also zur mechanischen

Befestigung, am Körper vorgesehen. Die Montage am Körper erfolgt insbesondere derart, dass die Leuchte und damit die erste Lichtabstrahlfläche des Leuchtmittels, in einem

vorgebbaren Abstand zum Körper angeordnet sind. Dazu kann die Leuchte ein entsprechendes Befestigungsmittel umfassen, das zur Montage der Leuchte in einem vorgebbaren Abstand zum Körper vorgesehen ist. Insbesondere ist die Leuchte mittels des Befestigungsmittels derart am Körper befestigbar, dass die Lichtabstrahlflächen der Leuchte den Körper nicht

berühren, sondern ein Mindestabstand von beispielsweise wenigstens 2 cm zwischen der ersten Lichtabstrahlfläche und dem Körper eingehalten wird. Auf diese Weise ist

sichergestellt, dass erstes Licht, das von der ersten

Lichtabstrahlfläche zum Körper gelangt, dort reflektiert werden kann und der Anteil des ersten Lichts, der nachfolgend vom Körper weg gerichtet reflektiert wird, nicht vollständig von der Leuchte abgeschattet wird. Das Befestigungsmittel kann beispielsweise ein Seil oder ein Seilsystem oder eine Stange umfassen. Dabei ist es möglich, dass der Abstand zwischen Leuchte und Körper vom Benutzer der Leuchte bei ihrer Montage durch entsprechende Kürzung des Seils oder der Stange, also des Befestigungsmittels,

einstellbar ist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte ist das erste Licht zur indirekten Beleuchtung und das zweite Licht ist zur direkten Beleuchtung vorgesehen. Das heißt, mittels beispielsweise des Befestigungsmittels wird die Leuchte derart montiert, dass das erste Licht nicht direkt in den zu beleuchtenden Raum oder auf den zu beleuchtenden Bereich treffen kann, sondern eine Reflexion des ersten Lichts, beispielsweise am Körper, notwendig ist, bevor das erste Licht in den Raum oder den zu beleuchtenden Bereich treffen kann. Bei dem Körper kann es sich dann beispielsweise um eine Decke oder eine Wand handeln, an der die Leuchte mittels des Befestigungsmittels befestigt ist.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte umfasst das erste Licht eine Lichtfarbe aus dem Spektralbereich von blauem Licht oder das erste Licht ist blaues Licht. Dabei ist es insbesondere auch möglich, dass es sich bei dem ersten Licht um bläulich-weißes Licht handelt.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte ist das erste Licht kaltweißes Licht. Das heißt, das erste Licht weist eine Farbtemperatur von wenigstens 4000 K auf.

Insbesondere kann das erste Licht eine Farbtemperatur

zwischen 4000 K und 7500 K, bevorzugt zwischen 4300 K und 7500 K aufweisen. Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte ist das zweite Licht warmweißes Licht. Das zweite Licht weist eine Farbtemperatur von höchstens 4000 K auf. Insbesondere kann das zweite Licht eine Farbtemperatur zwischen 2000 K und 4000 K, bevorzugt zwischen 2000 K und 3700 K aufweisen.

Es hat sich gezeigt, dass insbesondere bei der Verwendung von blauem, bläulichem oder kaltweißem Licht für die indirekte Beleuchtung und der gleichzeitigen Verwendung von warmweißem Licht für die direkte Beleuchtung ein chrono-biologischer Effekt beim Menschen ausgelöst werden kann, der einen

positiven Einfluss auf die Leistungsfähigkeit des Menschen, insbesondere am Arbeitsplatz, hat. Dabei scheint der oft als ungemütlich empfundene Eindruck, der durch das bläuliche oder kaltweiße erste Licht erzeugt wird, durch die direkte

Beleuchtung mit warmweißen Licht ausgeglichen zu werden, ohne dass der positive Einfluss des kaltweißen Lichts auf die Wachsamkeit und die Aufmerksamkeit der indirekt mit diesem Licht beleuchteten Person gemindert oder aufgehoben wird.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte ist das Leuchtmittel eine strahlungsdurchlässige organische

Leuchtdiode. Das heißt, das Leuchtmittel kann als

transparente oder klarsichtig transparente organische

Leuchtdiode ausgeführt sein. Ebenso ist es möglich, dass die strahlungsdurchlässige organische Leuchtdiode eine

transluzente organische Leuchtdiode ist, die an zumindest einer der beiden Lichtabstrahlflächen eine Streuschicht aufweist und/oder beispielsweise nahe des Licht erzeugenden Bereichs eine Streuschicht zur Verbesserung der internen Lichtauskopplung aufweist. Für die Funktionalität der

beschriebenen Leuchte muss die organische Leuchtdiode nicht zwingend transparent ausgestaltet sein, sondern kann auch milchig trüb sein. Die Funktionalität der Abstrahlung in beide Abstrahlrichtungen kann erhalten bleiben, ebenso das gezielte Einstellen der unterschiedlichen Farbtemperaturen beim Abstrahlen in die beiden Hemisphären.

Mit einem solchen, strahlungsdurchlässigen Leuchtmittel ist es auf besonders einfache Weise möglich, erstes und zweites Licht unterschiedlicher Farbtemperatur und/oder

unterschiedlicher Farbe in einem einzigen Leuchtmittel zu erzeugen. Bei dem Leuchtmittel handelt es sich dann

beispielsweise um eine beidseitig emittierende organische Leuchtdiode. Das erste und das zweite Licht kann durch unterschiedliche technische Maßnahmen im Inneren des

Leuchtmittels so generiert werden, dass unterschiedliche Lichtfarben und/oder Farbtemperaturen erzeugt werden können. Bei den technischen Maßnahmen kann es sich beispielsweise um Kavitätseffekte durch den Abstand des lichterzeugenden

Bereichs zu einer teilweise spiegelnden Reflexionsschicht handeln, um die Reihenfolge und Beschaffenheit der

organischen und inorganischen Schichten und/oder um die Dicke und den Dotierungsgrad der unterschiedlichen organischen und inorganischen Schichten im Leuchtmittel.

Gemäß zumindest einer Ausführungsform der Leuchte beträgt der Abstand zwischen der ersten Lichtabstrahlfläche und der zweiten Lichtabstrahlfläche des Leuchtmittels höchstens 1,0 cm. Ein derart dünnes Leuchtmittel ist beispielsweise über eine beidseitig emittierende, strahlungsdurchlässige

organische Leuchtdiode realisierbar. Das Leuchtmittel zeichnet sich durch seine kompakte Bauweise aus, was eine besonders platzsparende Leuchte ermöglicht. Die Leuchte kann dabei insbesondere im Wesentlichen aus dem Leuchtmittel und dem Befestigungsmittel zur Befestigung der Leuchte bestehen.

Im Folgenden wird eine hier beschriebene Leuchte anhand von Ausführungsbeispielen und den dazugehörigen Figuren näher erläutert .

Die Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung zur

Erläuterung eines Ausführungsbeispiels einer hier beschriebenen Leuchte 1.

Anhand der Figuren 2A, 2B, 3A, 3B und 4 sind Leuchtmittel näher erläutert, die in Ausführungsbeispielen einer hier beschriebenen Leuchte zum Einsatz kommen können .

Gleiche, gleichartige oder gleich wirkende Elemente sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Die Figuren und die Größenverhältnisse der in den Figuren dargestellten Elemente untereinander sind nicht als

maßstäblich zu betrachten. Vielmehr können einzelne Elemente zur besseren Darstellbarkeit und/oder für eine bessere

Verständlichkeit übertrieben groß dargestellt sein.

Die Figur 1 zeigt schematisch eine Schnittdarstellung durch einen Raum, der mit zwei hier beschriebenen Leuchten 1 zur Allgemeinbeleuchtung ausgeleuchtet wird. Im

Ausführungsbeispiel der Figur 1 handelt es sich bei den Leuchten 1 jeweils um Hängeleuchten.

Die Leuchten 1 umfassen ein Leuchtmittel 10 und ein

Befestigungsmittel 11. Vorliegend handelt es sich beim

Befestigungsmittel 11 um ein Seilsystem, mit dem das Leuchtmittel 10 der Leuchte beabstandet zu einem Körper 3, vorliegend einer Decke, angeordnet ist. Das

Befestigungsmittel 11 sorgt insbesondere dafür, dass die Leuchte 1 derart am Körper 3 befestigt werden kann, dass ein vorgebbarer Abstand zwischen der Leuchte 1 und damit dem Leuchtmittel 10 und dem Körper 3 eingestellt ist.

Eine erste Lichtabstrahlfläche 10a ist dabei zum Körper 3 hin gerichtet, eine zweite Lichtabstrahlfläche 10b ist vom Körper weg gerichtet. Entsprechend wird im Betrieb der Leuchte 1 ein erstes Licht 21 zum Körper 3 hin abgestrahlt. Das erste Licht 21 leuchtet, abhängig vom Abstand D zwischen Leuchtmittel 10 und Körper 3 eine bestimmte Fläche des Körpers 3, vorliegend der Decke, aus. Die Größe der beleuchteten Fläche kann durch Vergrößerung des Abstandes D vergrößert werden und ist damit einstellbar. Von der beleuchteten Fläche des Körpers 3, vorliegend der Decke, wird zumindest ein Teil des ersten Lichts 21 in Richtung vom Körper 3 weg reflektiert und trifft als Licht zur indirektren Beleuchtung auf eine zu

beleuchtende Fläche. Das erste Licht 21 wird dabei in

Richtung A zum Körper 3 hin abgestrahlt.

Das von der zweiten Lichtabstrahlfläche 10b im Betrieb abgestrahlte zweite Licht 22 wird in Richtung B vom Körper 3 weg gerichtet direkt in den Raum eingestrahlt. Bei diesem Licht handelt es sich um Licht, das zur direkten Beleuchtung vorgesehen ist.

Vorliegend handelt es sich beim ersten Licht 21 um blaues, bläuliches oder kaltweißes Licht, wohingegen es sich beim zweiten Licht 22 um warmweißes Licht handelt. Insgesamt ist es mit der in der Figur 1 gezeigten Leuchte möglich, dass die direkt angeleuchtete, beispielsweise weiße Decke eines Raums bläulich, kaltweiß erscheint und damit den Eindruck eines taghellen Himmels wiedergibt. Das zur direkten Beleuchtung vorgesehene zweite, warmweiße Licht 22 erweckt den Eindruck einer direkten Sonnenbestrahlung.

In Verbindung mit der schematischen Schnittdarstellung der Figur 2A ist ein Leuchtmittel 10 beschrieben, das in einer hier beschriebenen Leuchte 1 zum Einsatz kommen kann. Bei dem Leuchtmittel 10 handelt es sich um eine

strahlungsdurchlässige, beidseitig emittierende organische Leuchtdiode. Das Leuchtmittel 10 umfasst beispielsweise einen strahlungsdurchlässigen Trägerkörper 110, bei dem es sich um ein Substrat handeln kann, auf das inorganische und

organische Schichten des Leuchtmittels 10 aufgebracht sind. Beispielsweise kann der Trägerkörper 110 mit einem

transparenten und klarsichtigen Glas gebildet sein. Die den weiteren Schichten 111 bis 116 abgewandte Seite des

Trägerkörpers 110 bildet die zweite Lichtabstrahlfläche 10b des Leuchtmittels aus. Im Betrieb des Leuchtmittels 10 wird in Richtung B von dieser zweiten Lichtabstrahlfläche 10b das zweite Licht 22 emittiert.

An der der zweiten Lichtabstrahlfläche 10b abgewandten Seite des Trägerkörpers 110 ist eine erste Elektrode 111

angeordnet. Bei der ersten Elektrode 111 kann es sich

beispielsweise um einen Anode des Leuchtmittels 10 handeln. Vorliegend ist die erste Elektrode 111 mit ITO gebildet und daher strahlungsdurchlässig. Die erste Elektrode 111 kann dabei klarsichtig transparent ausgebildet sein. An der dem Trägerkörper 110 abgewandten Seite der ersten Elektrode 111 folgen die erste organische Schicht 112, der organische, lichterzeugende Bereich 113 und die zweite organische Schicht 114 nach. Die erste organische Schicht 112 und die zweite organische Schicht 114 können dabei

lochleitende, elektronenleitende, elektronenblockierende und/oder lochblockierende Schichten umfassen. Die Erzeugung des ersten und des zweiten Lichts erfolgt im aktiven Bereich 113.

An der dem aktiven Bereich 113 abgewandten Seite der zweiten organischen Schicht 114 ist die zweite Elektrode 115

angeordnet, die zumindest teilweise reflektierend ausgebildet sein kann. Die zweite Elektrode 115 kann beispielsweise mit Aluminium und/oder Silber gebildet sein oder aus einem dieser Metalle bestehen. Ferner ist es möglich, dass die zweite Elektrode 115 transparent oder semi-transparent ausgebildet ist. Die zweite Elektrode 115 kann dann beispielsweise mit transparent leitfähigen Oxiden (TCO, wie z.B. ITO, AZO, ZnO) und/oder ( semi- ) transparenten dünnen Metallfilmen (TMF = thin metal films) aus Ag, Mg, Sm, Ca, Cu, Au und/oder einer

Legierung/Kombination aus den genannten Metallen und/oder aus TCO-TMF-TCO-Schichten gebildet sein oder bestehen.

An der der zweiten organischen Schicht 114 abgewandten Seite der zweiten Elektrode 115, die als Kathode wirken kann, ist eine Antireflexionsbeschichtung 116 angeordnet. Die der zweiten Elektrode 115 abgewandte Außenfläche der

Antireflexionsbeschichtung 116 dient als erste

Lichtaustrittsfläche 10a des Leuchtmittels 10, aus der im Betrieb in Richtung A das zur indirekten Beleuchtung

vorgesehene erste Licht 21 austritt. Insgesamt kann auf diese Weise ein Leuchtmittel 10 realisiert werden, bei dem der Abstand d zwischen der ersten

Lichtaustrittsfläche 10a und der zweiten Lichtaustrittsfläche 10b höchstens 1 cm beträgt. Beim Leuchtmittel 10 kann die Emission durch die erste Lichtaustrittsfläche 10a

beispielsweise durch die Dicke der ersten Elektrode 115 eingestellt werden. Dies ist in der grafischen Auftragung der Figur 2B dargestellt. Dort ist abhängig von der Wellenlänge des im lichterzeugenden Bereichs 113 im Betrieb erzeugten Lichts die Transmittivität T in Prozent für verschiedene Dicken der zweiten Elektrode 115 aufgetragen. Abhängig von der Wellenlänge λ des erzeugten Lichts ist die

Transmittivität umso größer, je dünner die zweite Elektrode 115 ausgeführt ist.

Mittels des Kavitätseffekts kann dann durch Einstellung des Abstandes zwischen dem lichterzeugenden Bereich 113 und der zweiten Elektrode 115 gezielt das Abstrahlverhältnis in beide Lichtrichtungen 1, 2 und die Farbtemperatur des in die beiden Lichtrichtungen abgestrahlten Lichts eingestellt werden. In einem anderen Zusammenhang ist dies auch in der Druckschrift US2009/0267502 beschrieben, deren Offenbarungsgehalt, insbesondere im Hinblick auf die Einstellung der

Abstrahlcharakteristik unter Ausnutzung des Kavitätseffekts bei einer organischen Leuchtdiode, hiermit ausdrücklich durch Rückbezug aufgenommen wird.

In Verbindung mit der Figur 3A ist ein Leuchtmittel 10 beschrieben, wie es in einem Ausführungsbeispiel einer hier beschriebenen Leuchte 1 zum Einsatz kommen kann, bei dem die Transmittivität T an der ersten Lichtaustrittsfläche 10a durch Anpassung der Antireflexionsbeschichtung 116

eingestellt ist. Die Figur 3A zeigt dazu abweichend zum Ausführungsbeispiel der Figur 2A, dass die

Antireflexionsbeschichtung als Schichtenfolge von

hochbrechenden Schichten 116a und niedrigbrechenden Schichten 116b ausgeführt ist. In der grafischen Auftragung der Figur 3B ist die Transmittivität T in Abhängigkeit von der

Wellenlänge λ des im lichterzeugenden Bereichs 113 im Betrieb erzeugten Lichts dargestellt.

Die Linien in der Figur 3B beziehen sich auf eine

Antireflexbeschichtung 116 gemäß der in der Figur 3A

gezeigten Konfiguration. Unterschiedliche Linien beziehen sich dabei auf unterschiedliche Ausführungen der

Antireflexionsbeschichtung 116, also auf unterschiedle

Anzahlen und Dicken der niedrig- und hochbrechenden Schichten 116a, 116b und der Elektrode 15. Für unterschiedliche

Konfigurationen ergeben sich unterschiedliche Transparenzen 115.

Insgesamt verdeutlichen die beiden Abbildungen 2B und 3B, dass man die Reflektivität und die Transparenz des

Elektrodensystems sowohl durch die Elektrode selbst (z.B. geeignete Schichtdicke z.B. von Ag) und durch eine Anpassung der Antireflexionsbeschichtung 116 einstellen kann. Somit lässt sich sowohl durch Anpassen der Dicke und Art des

Elektrodenmaterials als auch durch die

Antireflexionsbeschichtung 116 eine gezielte Variation der Farbtemperatur des abgestrahlten Lichtes erreichen. Wie in Figur 3B gezeigt ist, kann man zum Beispiel die Reflektivität im grün-roten Spektralbereich gezielt stark variieren und die Reflektivität im blauen Spektralbereich gezielt weniger stark variieren lassen. Im Wesentlichen beeinflusst nur die Gesamtreflektivität des Elektrodensystems unabhängig von der Ursache, also

insbesondere die Schichtdicke der Elektrode 115 oder die Wahl geeigneter Antireflexschichten, die Abstrahlcharakteristik, also zum Beispiel das Emissionsverhältnis und/oder die

Farbtemperatur der beiden Abstrahlrichtungen.

In der Figur 4 ist das Emissionsverhältnis zwischen einer Emission durch die zweite Lichtabstrahlfläche 10b zur ersten Lichtabstrahlfläche 10a für verschiedene Dicken der zweiten Elektrode 115 sowie unterschiedliche Ausgestaltungen der Antireflexionsbeschichtung 116 grafisch dargestellt.

Beispielsweise ist ersichtlich, dass je dicker die zweite Elektrode 115 ist, desto weniger Licht durch die zweite

Lichtaustrittsfläche 10a tritt.

Den unterschiedlichen Kurven in den Figuren 2B und 3B wird eine mittlere Transparenz im sichtbaren Spektralbereich (z.B. zwischen 450 nm und 650 nm) zugeordnet: z.B. T -20 %, -40 %,

-65%. Dies wird für die verschiedenen Konfigurationen durchgeführt. Mit diesen Konfigurationen wird anschließend jeweils das Emissionsverhältnis bestimmt und über der

entsprechenden gemittelten Transparenz aufgetragen, siehe die Figur 4. So ergibt sich in Abhängigkeit von der

Gesamttransparenz für beide Konfigurationen (Variation

Schichtdicke Kathode sowie Variation Anti-Reflexschichten) ein sehr ähnlich Verlauf für das Abstrahlverhältnis.

Insgesamt bedeutet dies, dass man mit Hilfe verschiedener Einflussgrößen sowohl das Emissionsverhältnis als auch die Farbtemperatur des abgestrahlten Lichtes beeinflussen kann. Die Erfindung ist nicht durch die Beschreibung anhand der Ausführungsbeispiele auf diese beschränkt. Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder diese Kombination selbst nicht explizit in den

Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist.