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Title:
MACHINE PART
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/031317
Kind Code:
A1
Abstract:
The surface (13) of a machine part with rolling and/or sliding contact has a plateau-like structure (17) which is formed by an at least two-stage honing process and is interrupted by a plurality of intersecting furrows (15) which extend at an angle to a longitudinal axis and have a depth determined by the removal of peaks (14) from the profile left by a first honing stage as far as the profile centre line (16). The longitudinal extension of these furrows (15) is delimited by material displacement brought about by an abrasive grain (18), such that uncontrolled flowing away of the lubricant is prevented.

Inventors:
BACH PETER (DE)
KERN LUDWIG (DE)
STRIAN ERNST (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/005099
Publication Date:
October 10, 1996
Filing Date:
December 22, 1995
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER WAELZLAGER KG (DE)
BACH PETER (DE)
KERN LUDWIG (DE)
STRIAN ERNST (DE)
International Classes:
B24B19/02; F01L1/16; B23P9/02; F01L1/18; F16C13/00; F16C43/04; (IPC1-7): B24B19/02; F01L1/16
Foreign References:
GB2229765A1990-10-03
DE3524412A11987-01-22
EP0438031A11991-07-24
GB992743A1965-05-19
FR2205138A51974-05-24
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Claims:
Ansprüche
1. Maschinenteil mit einer für einen Wälz und/oder Gleitkontakt geeigneten Oberfläche (13), die eine plateauartige Struktur (1 7) aufweist, die von einer Vielzahl sich einander kreuzenden Riefen (15) unterbrochen ist, wobei die plateauartige Struktur (1 7) durch eine zweite Honstufe eines zumindest zweistu¬ figen Honprozesses gebildet ist, indem Spitzen (14) eines Profils einer ersten Honstufe bis zu einer Profilmittellinie (16) abgetragen sind, so daß die Tiefe der Riefen (15) durch das verbleibende Profil der ersten Honstufe bestimmt ist, dadurch gekennzeichnet, daß durch Eindrücken von Korn (18) in die Ober¬ fläche (13) ausgehend von einem Eindruckkrater (19) eine stochastisch verteilt auftretende Materialverdrängung in horizontaler und vertikaler Richtung erfolgt, so daß die Riefen (1 5) ganz oder teilweise zugesetzt sind und oberhalb der Profilmittellinie (16) Aufwürfe (20) entstehen, die durch einen sich anschlie¬ ßenden Poliervorgang bis zur Profilmittellinie (16) abgetragen sind.
2. Maschinenteil nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die Ober fläche (13) mit einer Vielzahl von ungleichmäßig verteilt angeordneten winzigen Ausnehmungen versehen ist, wobei ein Flächenverhältnis von Riefen (1 5) und Ausnehmungen von etwa 1 :1 gegeben ist, das zur Gesamtfläche gesehen unter 1 5 % liegt.
3. Maschinenteil nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß die unmittel¬ bare Randschicht der Oberfläche (13) bis in eine Tiefe von 100 μm eine der Hertz'schen Pressung entgegengerichtete Druckspannung bis zu 1 .000 N/mm2 aufweist.
4. Maschinenteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche (13) einer wälz oder gleitgelagerten Rolle (8) eines Nockenfolgers (1 ) und/oder einem Nocken (7) zugeordnet ist.
Description:
Beschreibung

Maschinenteil

Die Erfindung betrifft ein Maschinenteil mit einer für einen Wälz- und/oder Gleitkontakt geeigneten Oberfläche, die eine plateauartige Struktur aufweist, die von einer Vielzahl sich einander kreuzenden Riefen unterbrochen ist, wobei die plateauartige Struktur durch eine zweite Honstufe eines zumindest zweistufigen Honprozesses gebildet ist, in dem Spitzen eines Profils einer ersten Honstufe bis zu einer Profil mittell in ie abgetragen sind, so daß die Tiefe der Riefen durch das verbleibende Profil der ersten Honstufe bestimmt ist.

Derartige Plateauhonstrukturen sind bereits seit längerem bekannt und werden insbesondere bei der Endbearbeitung von Zylinderbohrungen in Motorblöcken von Otto- und Dieselmotoren zur Verbesserung der Laufeigenschaften der Zylinderlaufflächen angewendet (VDI-Z 125 (1983) Nr. 14-Juli (II), Seite 995 ff., Fachgebiete in Jahresübersichten: Honen). Die Verbesserung der Laufbahneigen¬ schaften beruht darauf, daß durch die einander kreuzenden Riefen ein verbes¬ sertes Öl rückhaltevermögen gegeben ist.

Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, daß eine derartig strukturierte Ober¬ fläche nicht allen Anwendungsfällen genügt, insbesondere dann nicht, wenn bei höchsten Lasten unter den Bedingungen einer Mangelschmierung Wälz- und Gleitkontakte gleichzeitig auftreten.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Topografie der Randzone zu entwic¬ keln, die auch bei hoher Tragfähigkeit und höchster Beanspruchung durch über¬ lagerte Bedingungen von Wälzen und Gleiten und gleichzeitiger Mangelschmie¬ rung Ausfälle vermeidet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß durch Eindrücken von Korn in die Oberfläche ausgehend von einem Eindruckkrater eine stochastisch verteilt auftretende, d. h. eine zufallsabhängige Materialverdrängung in horizon¬ taler und vertikaler Richtung erfolgt, so daß die Riefen ganz oder teilweise zugesetzt sind und oberhalb der Profilmittellinie Aufwürfe entstehen, die durch einen sich anschließenden Poliervorgang bis zu einer Profilmittellinie abgetra¬ gen sind. Ein derartiges Korn kann bespielsweise ein Al 2 0 3 bzw. Korundkorn sein. Durch das überlagerte Plateauhonen wird einerseits dafür gesorgt, daß die Oberflächenspitzen der ersten Honstruktur bis zu deren Profilmittellinie abgetra- gen werden, so daß die übrig bleibenden Plateaus mit einer vielfach geringeren Rauhtiefe einen hohen Materialanteil aufweisen und demzufolge über einen hohen Traganteil verfügen. Andererseits wird das durch die einander kreuzen¬ den Riefen vorhandene Schmierstoffreservoir mit Hilfe der erfindungsgemäßen Materialverdrängung so verändert, daß durch den teilweisen bzw. völligen Verschluß der Riefen ein unkontrolliertes Abfließen des Schmiermittels nicht mehr möglich ist. Dieser Verschluß der Riefen wird auch durch das sich an¬ schließende Polieren nicht aufgehoben, da die Aufwürfe in den Riefen in der ersten Honstufe durch ihre Lage unterhalb der Profilmittellinie nicht geglättet werden können, sondern nur oberhalb der Profillinie wegpoliert bzw. wegge- schliffen werden.

Beim Aufbau der Grundstruktur wird zunächst die Struktur des vorangegange¬ nen Arbeitsprozeßes vollständig beseitigt, d. h. durch den ersten Honvorgang werden beispielsweise Schleifspuren vollständig beseitigt, in dem die Ober- flächenschicht bis in die Tiefe der Schleifriefen abgetragen wird. Als zweiter Schritt erfolgt nun der Aufbau der plateauartigen Struktur, indem durch den zweiten Honprozeß mit wesentlich kleinerer Körnung des Honsteines die erste Honstruktur soweit abgetragen wird, daß die gewünschten Plateaus mit geringer Rauhtiefe und hohem Traganteil sowie die Kreuzstruktur mit Riefen schräg zur Achse entsprechend der Körnung der ersten Honstufe erzeugt werden. Durch kinematisch definierte Einstellbedingungen der Honprozesse, wie Drehzahl des Werkstückes, Oszillationsfrequenz und Oszillationshub sowie eine entsprechen¬ de Körnung der Honsteine läßt sich dabei auf die gewünschte Struktur in

vielfältiger Weise Einfluß nehmen. Als dritter Schritt schließt sich dann durch das temporäre Eindrücken von Schleifkorn die bereits beschriebene Materialver¬ drängung an, die zum Verschluß der einander kreuzenden Riefen führt.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung nach Anspruch 2 soll die Ober¬ fläche mit einer Vielzahl von ungleichmäßig verteilt angeordneten winzigen Ausnehmungen versehen sein, wobei ein Flächenverhältnis von Riefen und Ausnehmungen von etwa 1 :1 gegeben ist, das zur Gesamtfläche gesehen unter 15 % liegt. Die winzigen Ausnehmungen wirken dabei ebenfalls als Ölvorrats- räume, aus denen kaum Öl, weder in Wälzrichtung, noch in eine Richtung senkrecht hierzu, austreten kann. Solche Ausnehmungen sind an sich bereits bekannt und werden beispielsweise in der DE 41 14 513 A1 ausführlich be¬ schrieben.

In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist es nach Anspruch 3 vorgesehen, daß die unmittelbare Randschicht der Oberfläche eine der Hertz'schen Pressung entgegengerichtete Druckspannung von bis zu 1000 N/mm 2 aufweist. Das Maximum der Druckspannung kann dabei direkt an der Oberfläche oder bis in eine Tiefe von l OOμm liegen. Eine derartige Eigenspannung bewirkt eine Redu- zierung der wirksamen Schub- und Zugspannungen im Werkstoff, so daß damit das Auftreten von Mikroschälungen und Rissen verhindert wird.

Die definierten Druckeigenspannungen, die in Höhe und Verlauf der Beanspru¬ chung angepaßt sind, werden mit Hilfe von Strahlanlagen, sowie sie zum Kugelstrahlen üblicherweise verwendet werden, erzeugt. Dies kann beispiels¬ weise dadurch geschehen, daß eine Vielzahl von Kügelchen mit Hilfe von Druckluft aus einer Düse mit hoher Trägheit auf die Oberfläche des zu behan¬ delnden Werkstückes geschleudert werden. Dies führt dann dazu, daß in Abhängigkeit von vorgegebenen Parametern wie Durchmesser der Kugeln, Material der Kugeln und Auftreffgeschwindigkeit in der Oberfläche des Werk¬ stückes die gewünschte Eigenspannung erzielt bzw. die gewünschten Aus¬ nehmungen erzeugt werden. Aber auch ein Wasserstrahlen der Oberfläche ist denkbar.

In besonders vorteilhafter Weise wird nach Anspruch 4 die Oberfläche einer Rolle eines Nockenfolgers und/oder die Oberfläche eines Nockens mit der erfindungsgemäßen Struktur versehen, um bei Ventiltrieben von Brennkraftma¬ schinen Ausfälle bei hoher Beanspruchung durch die überlagerten Bedingungen von Wälzen und Gleiten in Verbindung mit ungünstigen Schmierbedingungen, d. h. unter Mangelschmierung, zu vermeiden.

Die Erfindung wird an nachstehendem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht eines Nockenfolgers, teilweise geschnitten,

Figur 2 eine perspektivische Darstellung der von einem Nocken be¬ aufschlagten Rolle,

Figur 3 eine vergrößerte Schnittdarstellung der Oberfläche zur Erläute¬ rung der Honstruktur,

Figur 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung der Oberfläche zur Erläute- rung der erfindungsgemäßen Struktur.

Ein mit dem Bezugszeichen 1 versehener Kipphebel ist in der Mitte mit einer durchgehenden Bohrung 2 versehen. Durch diese Bohrung 2 ist eine Welle 3 geführt, so daß der Kipphebel 1 an dieser Stelle einen Drehpunkt aufweist. Ein Abschnitt 4 des Kipphebels 1 ist mit einer Aussparung 5 versehen, die durch zwei Wangen 6 in axialer Richtung begrenzt ist. Eine mit einem Nocken 7 in Kontakt befindliche Rolle 8 ist in dieser Aussparung 5 gehalten. Die Rolle 8 ist mit einer eine Vielzahl von Lagernadeln 9 aufnehmenden zentralen Bohrung 10 versehen. Die Lagernadeln 9 bzw. der durch sie gebildeten Nadelkranz lagern die Rolle 8 drehbar auf einem Bolzen 1 1 , der gleichzeitig die innere Laufbahn für den Nadelkranz 9 darstellt. Der Bolzen 1 1 ist in zwei Aufnahmebohrungen 12 der Wangen 6 befestigt. Wie insbesondere aus der perspektivischen Dar-

Stellung der Rolle 8 in Figur 2 erkennbar, soll deren Oberfläche 1 3 die erfin¬ dungsgemäße Struktur aufweisen.

Die Figur 3 zeigt in stark vergrößerter und vereinfachter Darstellung die Ober- fläche 13 der vorstehend beschriebenen Rolle 8 nach den beiden Honprozes¬ sen. Es ist erkennbar, daß die Oberfläche 13 in unterschiedlicher Höhe Spitzen 14 und Täler 15 aufweist, deren Abstand von der höchsten Spitze 14 bis zum tiefsten Tal 1 5 als Rauhtiefe bezeichnet wird. Die Bearbeitung der Oberfläche 13 der Rolle 8 wird nun derart vorgenommen, daß die Spitzen 14 bis auf eine Profilmittellinie 16 abgetragen werden. Nach dieser Bearbeitung ergibt sich eine Struktur, wie sie schematisch auf der linken Seite von Figur 3 dargestellt ist. Durch das überlagerte Honverfahren werden die Spitzen 14 der ersten Honstufe bis zu einer Profilmittellinie 16 abgetragen, während die Täler 1 5 dieser Hon¬ stufe erhalten bleiben. Auf diese Weise erzielt man im Bereich der Lauffläche mehrere Plateaus 1 7, die im Verhältnis zur ersten Honstufe eine wesentlich geringere Rauhigkeit aufweisen, so daß die Plateaus 1 7 eine relativ ebene Lauffläche mit hoher Tragfähigkeit besitzen. In den verbleibenden Täler 1 5 der ersten Honstufe kann sich nun eine genügende Schmiermittelmenge ansam¬ meln, die um so größer ist, je tiefer die Täler 15 sind.

Wie aus Figur 4 erkennbar, wird ein Schleifkorn 18 in ein Plateau 17 einge¬ drückt. Das Schleifkorn 18 erzeugt durch sein Eindringen in die Oberfläche einen Eindruckkrater 19, so daß das voher an dieser Stelle befindliche Material des ehemaligen Plateaus 1 7 in horizontaler bzw. in vertikaler Richtung ver- schoben wird. Durch diese Materialverdrängung werden die vorhandenen Riefen 1 5 teilweise oder vollständig zugeschmiert, so daß die Riefen 1 5 in gewünschter Weise in ihrer Längsausdehnung begrenzt sind. Dadurch wird das unkontrollierte Abfließen von Schmiermittel verhindert. Die ebenfalls bei der Materialverdrängung durch das Schleifkorn 18 entstehenden Aufwürfe 20 werden anschließend durch einen Poliervorgang bis auf die Höhe der Profil¬ mittellinie 16 zurückgenommen. Ein Öffnen der Riefen 15 erfolgt durch den Poliervorgang nicht, da dieser nur oberhalb der Profilmittellinie 16 wirksam ist.

Die Oberfläche 13 einer Rolle 8 eines Nockenfolgers wurde in der beschriebe¬ nen Weise durch ein zweistufiges Honverfahren mit einer Strukturierung ver¬ sehen, wie sie in Figur 4 dargestellt ist. Die maximale Rauhtiefe betrug im vorliegenden Fall 2,0 μm und das gemeinsame Flächenverhältnis von einander kreuzenden Riefen und winzigen Ausnehmungen wurde mit 9 % festgestellt, wobei Riefen eine Breite von etwa 2//m besaßen und 4 % der Gesamtfläche einnahmen, während die flächenhaften Ausnehmungen eine Größe von 30 - 60μm 2 aufweisen und 5 % der Fläche einnahmen. Ein mit einer derartigen Rolle bestückter Nockenfolger wurde nun einem verschärften Test mit höchsten Belastungen unterworfen. Dabei zeigt es sich, daß auch unter den Bedingungen einer Mangelschmierung Risse bzw. Abschälungen nicht aufgetreten sind. Natürlich ist die Ausbildung der erfindungsgemäßen Wälz- und/oder Gleitkon¬ taktfläche nicht auf einen Nockenfolger für eine Brennkraftmaschine beschränkt, sondern kann überall dort angewendet werden, wo geschmierte Funktions- flächen einen plateauartigen Aufbau mit geringer Rauhtiefe erfordern, wobei die sich einander kreuzenden Riefen nur eine begrenzte Ausdehnung erfahren, d. h. zur Verhinderung des Abflusses von Schmiermittel ab und an unterbrochen sind.

Bezugszahlenliste

1 Kipphebel 1 1 Bolzen

2 Bohrung 12 Bohrung

3 Welle 13 Oberfläche

4 Abschnitt 14 Spitze

5 Aussparung 1 5 Tal bzw. Riefe

6 Wange 16 Profilmittellinie

7 Nocken 1 7 Plateau

8 Rolle 18 Schleifkom

9 Nadel 19 Eindruckkrater

10 Bohrung 20 Aufwürfe