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Title:
PUNCHING/PERFORATION MACHINE AND PROCESSING SYSTEM COMPRISING A FRAME MECHANISM FOR CLAMPING THE MATERIAL UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/200345
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a punching/perforation machine (10) for creating a predefined punching/perforation pattern in a material unit (M) that is supplied in a direction of travel (T), the punching/perforation machine (10) comprising a punching/perforation tool (12) that includes an upper tool part (12.1) which can be moved in a direction of stroke and which is equipped with a plurality of punching dies/perforation needles that are arranged in a predefined grid in a transverse direction (Q) and can be moved by means of a pressure beam that is operatively connected to a drive unit via a control device in order to produce a punching/perforation stroke; the punching/perforation tool (12) also includes a stationary lower tool part (12.2)/female die, the material unit (M) being supplied between the upper tool part (12.1) and the lower tool part (12.2); characterized in that the material unit (M) is placed or clamped in a frame mechanism (130), the punching/perforation machine (10) includes a frame accommodation/connection device (140) for accommodating/connecting the frame mechanism (130), and the frame mechanism (130) containing the material unit (M) is supplied between the upper tool part (12.1) and the lower tool part (12.2) in order for the material unit (M) to be perforated/punched.

Inventors:
STAUDINGER GERD (DE)
FUCHS ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/000071
Publication Date:
October 08, 2020
Filing Date:
April 01, 2020
Export Citation:
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Assignee:
WISTA WERKZEUGFERTIGUNGS GMBH (DE)
International Classes:
B26F1/04; B26D7/01
Foreign References:
DE202019000468U12019-02-22
DE202017103498U12017-07-06
DE202005010990U12005-09-22
DE3339503A11985-05-09
DE4135787A11992-05-14
DE202005010990U12005-09-22
DE202017103498U12017-07-06
DE202014104997U12014-12-08
DE202019000468U12019-02-22
Attorney, Agent or Firm:
CLEMENS, Gerhard et al. (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

01. Stanz-/ Per foriermaschine (10) zur Erzeugung eines

vorgebbaren Stanz-/Perforationsmusters in einer in Transportrichtung (T) zugeführten Materialeinheit (M) mit

- einem Stanz-/ Perforations Werkzeug (12), mit

- - einem in einer Hubrichtung (H) bewegbaren

Werkzeugoberteil (12.1) mit mehreren in einer Querrichtung (Q) in einem vorgegebenen Raster angeordneten

Stanzstempeln/Perforiernadeln (16), die über einen Druck balken (36), der über eine Steuereinrichtung (30) mit einem Antriebsaggregat (18) zur Erzeugung eines Stanz-/ Perforationshubs (H) in Wirkverbindung steht, bewegbar sind und

- - einem feststehenden Werkzeugunterteil (12.2) /Matrize,

- wobei die Materialeinheit (M) zwischen Werkzeugoberteil (12.1) und Werkzeugunterteil (12.2) zugeführt wird,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die Materialeinheit (M) in einer Rahmenvorrichtung (130) angeordnet beziehungsweise eingespannt vorhanden ist,

- die Stanz- /Per foriermaschine (10) eine Rahmenaufnahme-/ Anschlusseinrichtung (140) zur Aufnahme/zum Anschluss der Rahmenvorrichtung (130) aufweist,

- wobei die Rahmenvorrichtung (130) mit Materialeinheit (M) zwischen dem Werkzeugoberteil (12.1) und dem

Werkzeugunterteil (12.2) zum Perforieren /Stanzen der Materialeinheit (M) zugeführt wird.

02. Stanz- /Perforiermaschine nach Anspruch 1,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die Rahmen Vorrichtung (130) einen Wechselrahmen (120) mit Fixiereinheiten (26) zum Anschluss /zum Einspannen des Randbereichs der Materialeinheit (M) in den Wechselrahmen (120) auf weist.

03. Stanz-/ Per foriermaschine nach Anspruch 2,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die Rahmenvorrichtung (130) einen Abdeckrahmen (122) aufweist, der auf dem Wechselrahmen (120) zur Sicherung des Anschlusses des Randbereichs der Materialeinheit (M) angeordnet/ angeschlossen ist.

04. Stanz- /Perforiermaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- Mittel (70, 72) zum Erzeugen einer simultanen

Relativbewegung der zugeführten Rahmenvorrichtung (130) mit Materialeinheit (M) zum Stanz-/ Per forations Werkzeug (12) in einer vorgebbaren Größe sowohl in Transportrichtung (T) als auch in Querrichtung (Q) vorhanden sind, so dass die Rahmenvorrichtung (130) mit Materialeinheit (M) vor jedem Stanz- /Perforationshub (H) in einer individuellen vorgebbaren Position relativ zum Stanz- /Perforations werkzeug (12) positionierbar ist.

05. Stanz- /Perforiermaschine nach Anspruch 4,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die Mittel (70, 72) ein erstes Antriebsaggregat (70) aufweisen, das eine Bewegung der Rahmenvorrichtung (130) mit Materialeinheit (M) in Transportrichtung (T) und ein zweites Antriebsaggregat (72), das die Bewegung der Rahmenvorrichtung (130) mit Materialeinheit (M) in Querrichtung bewirkt.

06. Stanz- /Perforiermaschine nach Anspruch 5,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- das erste Antriebsaggregat (70) und das zweite

Antriebsaggregat (72) jeweils als Servomotor ausgebildet ist.

07. Stanz-/Perforiermaschine nach Anspruch 5 oder 6,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die Antriebsaggregate (70, 72) über Koppelglieder an die Rahmenvorrichtungen (130) mit Materialeinheit (M) angeschlossen sind.

08. Stanz-/ Per foriermaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- eine Speichereinrichtung (40) vorhanden ist, in der die Daten für die Geometrie des Stanz-/Perforationsmusters bezüglich Position und Durchmesser ablegt sind,

- die Steuereinrichtung (30) mit der Speichereinrichtung (40) in Kommunikationsverbindung steht,

- die Steuereinrichtung (30) mit einem Steuerblock (14) der Stanzstempel /Perforiemadeln (16) zum Ansteuern/ Aktivieren/Deaktivieren der Stanzstempel/ Perforiemadeln (16) beim Stanz-/ Perforiervorgang in Wirkverbindung steht,

- die Steuereinrichtung (30) mit den Mitteln (70, 72) zum Erzeugen einer simultanen relativbewegung der Materialeinheit (M) in Kommunikationsverbindung steht und

- die Steuereinrichtung (30) in Abhängigkeit der in der Speichereinrichtung (40) gespeicherten Daten die entsprechende Aktivierung der Mittel (70, 72) veranlasst.

09. Stanz-/Perforiermaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- das Stanz-/Perforationswerkzeug (12) Stanzstempel/ Perforiemadeln (16) mit unterschiedlichem Durchmesser aufweist.

10. Stanz-/ Per foriermaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- ein Steuerblock (14) vorhanden ist, der Kolben- Zylindereinheiten aufweist, deren Bewegungen beim Stanz-/ Perforationshub individuell über die Steuereinrichtung (30) ansteuerbar sind und individuell jedem Stanzstempel/jeder Perforiemadel (16) zugeordnet sind,

- einem Sperrschieber (22), der jeweils an eine entsprechende Kolbenstange (20) der Kolben-Zylindereinheit angeschlossen ist, wobei der Sperrschieber (22) durch die Bewegung der Kolbenstange (20) in eine Aktivierungs- beziehungsweise Deaktivierungsposition verschiebbar ist,

- - der Sperrschieber in Aktivierungsposition direkt oder indirekt auf den Stanzstempel/ die Perforiemadel (16) bei der Ausführung des Hubes (H) einwirkt,

- - der Sperrschieber in Deaktivierungsposition keine Wirkung auf den Stanzstempel /die Perforiernadel (16) ausübt,

- - so dass in Aktivierungsposition des Sperrschiebers (22) dieser bei der Hubbewegung (H) auf den Stanzstempel/ Perforiernadel (16) einwirkt und eine Perforation

durchgeführt wird und in Deaktivierungsposition des Sperrschiebers keine Stanzung/Perforation der

Materialeinheit (M) bewirkt wird.

11. Stanz-/Perforiermaschine nach Anspruch 10,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die Kolben-Zylindereinheit als doppelt wirkende Kolben- Zylindereinheit mit einer ersten Druckkammer (28) und einer zweiten Druckkammer (32) ausgebildet ist, wobei die erste Druckkammer (28) über die Steuereinrichtung (30) permanent mit einem ersten Druck (PI) beaufschlagt wird, der bewirkt, dass der Sperrschieber (22) sich in Deaktivierungspositition befindet beziehungsweise gehalten wird und bei Durchführung einer Stanzung beziehvingsweise Perforation die Steuereinrichtung (30) die zweite

Druckkammer (32) im Aktivierungsfall mit einem zweiten Druck (P2) beaufschlagt, der größer ist als der erste Druck (PI), so dass der Sperrschieber (22) in Aktivierungsposition ausfährt und dadurch bei der Hubbewegung (H) diese Bewegung auf den/ die zugeordnete /n Stanzstempel/ Perforiemadel übertragen wird, so dass eine Stanzung beziehungsweise Perforation der Materialeinheit (M) durchgeführt wird.

12. Stanz-/ Perforiermaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die Rahmenvorrichtung (130) eine, insbesondere elektronisch lesbare, Informationseinheit aufweist, die spezifische Informationen für das jeweilige Stanz-/ Perforationsmuster der eingespannten Materialeinheit (M) und /oder Informationen für die weitere Bearbeitung der Rahmenvorrichtung mit Materialeinheit (M) aufweist.

13. Stanz-/Perforiermaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die Rahmenvorrichtung eine polygonartige, insbesondere viereckförmige, Umfangskontur aufweist.

14. Bearbeitungsanlage (100) zum standardisierten Bearbeiten, insbesondere Stanzen, Prägen, Nähe oder dergleichen, von Materialeinheiten (M), insbesondere aus Leder, Kunstleder, Folien, Papier oder dergleichen,

- gekennzeichnet durch

- eine erste Bearbeitungsstation (134), die eine Stanz-/ Perforiermaschine (10) nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche aufweist, der jeweils eine standardisierte Rahmenvorrichtung (130) mit Materialeinheit (M) zum Erzeugen eines vorgegebenen Stanz-/

Perforartionsmusters zugeführt wird und

- eine zweite Bearbeitungsstation (150), der die Rahmen vorrichtung (130) mit perforierter/ gestanzter Materialeinheit (M) zugeführt wird und die diese weiter verarbeitet.

15. Bearbeitungsanlage nach Anspruch 14,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- die zweite Bearbeitungsstation (150) eine Nähmaschine (151) mit einem Transportrahmen (124)/Nähguthalter aufweist, in den die Rahmenvorrichtung (130) mit perforierter Materialeinheit (M) eingebracht wird und die Materialeinheit (M) mit Ziernähten und /oder Verbindungsnähten versehen wird.

16. Bearbeitungsanlage nach Anspruch 15,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- zumindest eine weitere Bearbeitungsstation (160) vorhanden ist, der die von der zweiten Bearbeitungsstation (150) kommenden Rahmenvorrichtungen (130) mit bearbeiteter Materialeinheit (M) einer weiteren Bearbeitung unterzieht.

17. Bearbeitungsanlage nach Anspruch 14 bis 16,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- ein erster Zwischenspeicher (112) vorhanden ist, der der ersten Bearbeitungsstation (134) vorgelagert ist, in dem Rahmenvorrichtungen (130) mit noch nicht perforierten/ gestanzten Materialeinheiten (M) gelagert sind, die sukzessive der zweiten Bearbeitungsstation (150) zugeführt werden.

18. Bearbeitungsanlage nach Anspruch 14 bis 17,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- ein zweiter Zwischenspeicher (114) vorhanden ist, der der ersten Bearbeitungsstation (134) nachgeschaltet ist, in dem Rahmenvorrichtungen (130) mit einem Stanz- /Perforations muster versehene Materialeinheiten (M) gelagert sind, die sukzessive der zweiten Bearbeitungsstation zugeführt werden.

19. Bearbeitungsanlage nach Anspruch 16 bis 18,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- ein dritter Zwischenspeicher (116) vorhanden ist, der der zweiten Bearbeitungsstation (150) nachgeschaltet ist und in dem die Rahmenvorrichtungen (130) mit bearbeiteter Materialeinheit (M) gelagert sind, die einer weiteren Bearbeitungsstation (160) zur weiteren Bearbeitung sukzessive zugeführt werden.

20. Bearbeitungsanlage nach einem oder mehreren der

Ansprüche 14 bis 19,

- dadurch gekennzeichnet, dass

- steuerbare Handhabungseinheiten (152, 154, 156, 158) vorhanden sind, die die Rahmenvorrichtungen (130) aus den Zwischenspeichern (112, 114, 116) entnehmen und den Bearbeitungsstationen zuführen und nach Bearbeitung in die entsprechenden Zwischenspeicher (114, 116) ablegen.

Description:
BESCHREIBUNG

STANZ-/PERFORIERMASCHINE UND BEARBEITUNGSANLAGE MIT EINER RAHMENVORRICHTUNG ZUR EINSPANNUNG DER MATERIALEINHEIT

TECHNISCHES GEBIET

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stanz- /Perforiermaschine zur Erzeugung eines vorgebbaren Stanz- /Perforationsmusters in einer in

Transportrichtung zu geführten Materialeinheit mit einem Stanz-/

Perforationswerkzeug, mit einem in einer Hubrichtung bewegbaren

Werkzeugoberteil mit mehreren in einer Querrichtung in einem

vorgegebenen Raster angeordneten Stanzstempeln / Per foriernadeln, die über einen Druckbalken, der über eine Steuereinrichtung mit einem Antriebsaggregat zur Erzeugung eines Stanz- /Perforationshubs in

Wirkverbindung steht, bewegbar sind und einem feststehenden

Werkzeugunterteil /Matrize, wobei die Material einheit zwischen

Werkzeugoberteil und Werkzeugunterteil zugeführt wird.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Bearbeitungsanlage mit einer derartigen Stanz- /Perforiermaschine in einer ersten

Bearbeitungsstation und weiteren Bearbeitungsstationen für die

Materialeinheit.

STAND DER TECHNIK

Aus der DE 33 39 503 Al ist eine Stanzmaschine mit mehreren, jeweils mit einer Matrize zusammenwirkenden Stanzstempeln, einer Antriebs einrichtung für die Stanzstempelbewegungen und einer Vorschub

einrichtung zur taktweisen Weiterbewegung des zu stanzenden

Materials durch die Stanzmaschine bekannt. Bei mindestens einem der Stanzstempel, vorzugsweise bei allen Stanzstempeln, ist einer eigener ein- und ausschaltbarer Antrieb und/ oder eine ein- und ausschaltbare Kopplung mit der Antriebseinrichtung vorgesehen. Die Stanzmaschine

1

Bestätigungskopie weist weiterhin einen Maschinentisch mit mehreren Aufnahme- positionen für jeweils eine Werkzeugeinheit auf. Die Werkzeugeinheit besitzt mindestens eine Matrize und mindestens einen von der

Antriebseinrichtung beaufschlagbaren Stanzstempel. Die Werkzeug einheit mit der Matrize und einem mit der Matrize zusammen wirkenden Stanzstempel weist einen eigenen ein- und schaltbaren Antrieb oder eine ein- und ausschaltbare Kopplungseinrichtung für die Übertragung der Stanzstempelantriebskraft auf.

In der DE 41 35 787 Al ist eine Stanzbearbeitungsvorrichtung beschrieben zur Herstellung eines Stanzmusters umfassend ein oberes Gesenk mit einem Stanzstempelhalter mit mehreren Stanzstempeln und mit einer darunter liegenden Abstreifplatte mit Bohrungen zur Aufnahme der Enden der von dem Stanzstempelhalter vorspringenden Stanzstempeln derart, dass sie ausfahrbar oder zurückziehbar sind, und ein unteres Gesenk mit Bohrungen, in die die Enden der

Stanzstempel beim Stanzvorgang eintreten. Vorschubeinrichtungen bewegen ein zwischen das untere Gesenk und die Abstreifplatte eingeführte Materialeinheit intermittierend synchron zum Stanz vorgang. Die Stanzstempel sind in dem Stanzstempelhalter auf- und abwärts bewegbar gehalten, wobei die Oberseiten von Köpfen der Stanzstempel glatt oder mit der oberen Oberfläche des Stanzstempel halters abschließen. Dabei werden Pressköpfe eingesetzt mit einer Kopfoberfläche zum Niederdrücken der Stanzstempelköpfe. Zusätzlich ist ein Niederdrücken verhindernder abgestufter Abschnitt durch Presskopf- Antriebseinrichtungen derart beweglich, dass entweder die Kopfoberfläche oder der abgestumpfte Abschnitt mit dem jeweiligen Stanzstempelkopf ausgerichtet ist. Die Presskopf- Antriebs

einrichtungen sind durch eine Steuerschaltung gesteuert, die binärcodierte Bearbeitungsdaten entsprechend dem Stanzmuster erzeugt.

In der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE 20 2005 010 990 Ul ist eine Vorrichtung zum Stanzen von Werkstücken mit einem

Oberwerkzeug und einem Unterwerkzeug beschrieben, wobei das Oberwerkzeug relativ zu dem Unterwerkzeug beweglich ist, wobei in dem Oberwerkzeug mehrere Stanzstempel und denselben zugeordnete Stellelemente angeordnet sind, welche zwischen einer betätigenden Stellung, in der die Stanzstempel bei einer Bewegung des

Oberwerkzeugs relativ zu dem Unterwerkzeug das Werkstück bearbeiten, und einer nicht einer betätigenden Stellung, in der die Stanzstempel bei einer Bewegung des Oberwerkzeugs relativ zu dem Unterwerkzeug das Werkstück nicht bearbeiten, verstellbar sind, und wobei das Oberwerkzeug eine erste, obere Stempelführungsplatte mit Bohrungen zur Durchführungen der Stempel und eine zweite dem Unterwerkzeug zugewandte Stempelführungsplatte mit Bohrungen zur Durchführung der Stempel aufweist. Weiterhin ist eine zweite, mit dem Unterwerkzeug zugewandte Stempelführungsplatte des Ober werkzeugs Teil eines Niederhai terelements, wobei die Reibung der Stanzstempel innerhalb der Bohrungen des Niederhalterelements höher ist als innerhalb der Bohrungen der oberen Stempelführungs platten des Oberwerkzeugs.

Die deutsche Gebrauchsmusterschrift DE 20 2017 103498 Ul offenbart eine Perforiermaschine mit einem Maschinentisch und einem relativ dazu beweglichen Schlagelement, mit einem Perforierwerkzeug, das entweder am Maschinentisch oder am Schlagelement aufgenommen ist und dem eine Matrize am jeweils anderen Teil zugeordnet ist, zur Perforierung einer Materialbahn zwischen dem Perforierwerkzeug und Matrize in ihrer Längsrichtung antreibbar geführt ist. Zusätzlich sind Mittel zur simultanen Bewegung des Perforierwerkzeugs und der Matrize in Querrichtung zur Materialbahn vorgesehen.

In der deutschen Gebrauchsmusterschrift DE 20 2014 104 997 Ul ist eine Stanze mit mehreren Stanzstempeln, deren Stempelköpfe in einer Stempelaufnahmeplatte gelagert sind, beschrieben. Die Lagerung der Stempelköpfe in der Stempelaufnahmeplatte ist derart gestaltet, dass sich beim Rückhub der Stanzstempel eine Hinterschneidung ergibt, wobei ein Antriebselement die Stempelaufnahmeplatte mittelbar bewegt. Die Stanze weist wenigstens ein Riegelelement auf, das wenigstens einem Stanzstempel zugeordnet ist und sich zwischen dem Antriebselement und der Stempelaufnahmeplatte befindet. Das Riegelelement ist in zwei Betriebsstellungen bewegbar, wobei das Riegelelement in einer ersten Betriebsstellung den Zwischenraum zwischen dem Antriebselement und dem Stempelkopf des wenigstens einen Stanzstempels ausfüllt und in einer zweiten Betriebsstellung das Riegelelement seinen Freiraum oberhalb des Stempelkopfes des wenigstens einen Stanzstempels gebildet wird und wobei zusätzlich der wenigstens eine Stanzstempel zumindest in der zweiten Betriebs stellung des Riegelelements durch ein Bremselement gehalten wird.

Des Weiteren ist bei den bekannten Stanz-/Perforiermaschinen der Abstand zwischen den Stanzstempeln/Perforiemadeln aufgrund der gewählten Geometrie relativ groß, so dass Stanz- /Perforationsmuster mit kleinem Rastermaß nicht erzeugt werden können.

Die Nadelanzahl bei den bekannten Stanz- /Perforiermaschinen ist daher pro Flächeneinheit stark begrenzt.

Des Weiteren ist bezüglich der bekannten Stanz-/ Per foriermaschinen festzuhalten, dass die Taktzahl bezüglich der durchzuführenden Stanz-/Perforationshübe aufgrund der mechanisch gewählten

Konstruktionen relativ gering ist, was die Bearbeitungszeit im

Produktionsprozess erhöht. Dies wirkt sich negativ auf den

wirtschaftlichen Einsatz derartiger Stanz-/Perforiermaschinen aus.

Aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE 202019 000468 ist eine Stanz-/Perforiermaschine bekannt, die mit folgenden Merkmalen aus gestattet ist, nämlich einem Stanz-/Perforationswerkzeug, mit mehreren in einer Längsrichtung in einem vorgegebenen Raster angeordneten Stanzstempeln/Perforiemadeln, die über einen Druckbalken, der über eine Steuereinrichtung mit einem Antriebsaggregat zur Erzeugung eines Stanz- /Perforationshubs quer zur Längsrichtung in Wirkverbindung steht, bewegbar sind, einem Steuerblock zum Ansteuem/ Aktivieren/Deaktivieren der Stanzstempel /Perforier- nadeln durch die Steuereinrichtung beim Stanz-/Perforiervorgang und zeichnet sich dadurch aus, dass das Stanz-/Perforationswerkzeug und/oder der Steuerblock jeweils als separate Baugruppe ausgebildet ist/sind, die jeweils separat als Einheit lösbar befestigbar innerhalb der Stanz- /Perforiermaschine angeordnet ist. Bei dieser Stanz- /Perforiermaschine wird die Materialeinheit- /bahn vor jedem Stanz-/

Perforationshub taktweise in Transportrichtung zugeführt und die Stanz beziehungsweise Perforation vorgenommen, wobei die für den Stanz- /Perforiervorgang individuellen pro Hub zu aktivierenden Stanzstempel /Perforiemadeln individuell aktiviert oder deaktiviert werden können. Aufgrund der taktweisen Zuführung der

Materialeinheit /-bahn sind die möglichen Perforationsmuster durch die konstruktiven Vorgaben dieser Maschine vorbestimmt.

Zur Bearbeitung von Materialeinheiten bei bekannten Stanz-/

Perforiermaschinen wird zunächst ein Grobzuschnitt der

Materialeinheit gefertigt. Dann wird die Materialeinheit auf einer Papierauflage am Maschinentisch der Stanz-/Perforiermaschine ausgerichtet und dem Stanz-/ Perforations Werkzeug zugeführt. Durch Verwendung einer Papierauflage fällt eine hohe Menge an

Verbrauchsmaterial an und das Stanz- /Perforations Werkzeug beziehungsweise der Stanzstempel /die Perforiemadel sind einem relativ hohen Verschleiß ausgesetzt. Danach wird das hergestellte Stanz-/Perforationsmuster kontrolliert und die Außenkontur der perforierten/gestanzten Materialeinheit in einem Feinzuschnitt an die endgültige Umfangsgeometrie angepasst. Zusätzlich werden im Randbereich Löcher eingestanzt, die dazu dienen, dass die

Materialeinheit in einen Rahmen eingespannt werden kann, der in einem weiteren Bearbeitungsvorgang einer Nähmaschine zugeführt wird, die beispielsweise Ziernähte oder Verbindungsnähte herstellt. Diese Bearbeitungsvorgänge sind sehr zeitintensiv und führen mitunter zu Ungenauigkeiten, die die Optik der bearbeiteten

Materialeinheit negativ beeinflussen. DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Ausgehend von dem genannten Stand der Technik liegt der

vorliegenden Erfindung die Aufgabe beziehungsweise das technische Problem zugrunde, eine Stanz-/ Per foriermaschine der eingangs genannten Art anzugeben, die eine wirtschaftliche Herstellung und die Erzeugung eines exakten Stanz- /Perforationsmusters ermöglicht, bei der keine aufwendigen Nachbearbeitungen anfallen, die eine hohe Variabilität bezüglich eines möglichen Stanz- /Perforationsmusters gewährleistet, hohe Taktzahlen garantiert, eine dauerhaft zuverlässige Funktion gewährleistet und hohe Standzeiten ermöglicht und in eine Bearbeitungsanlage mit weiteren Bearbeitungsstationen problemlos eingebunden werden kann.

Die erfindungsgemäße Stanz-/Perforiermaschine ist durch die

Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gegeben. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der von dem unabhängigen Anspruch 1 direkt oder indirekt abhängigen Ansprüche.

Die erfindungsgemäße Stanz- /Perforiermaschine zeichnet sich demgemäß dadurch aus, dass die Materialeinheit in einer Rahmenvorrichtung angeordnet beziehungsweise eingespannt vorhanden ist, die Stanz-/Perforiermaschine eine Rahmenaufnahme- /Anschlusseinrichtung zur Aufnahme /zum Anschluss der Rahmenvorrichtung aufweist, wobei die Rahmenvorrichtung mit Materialeinheit zwischen dem Werkzeugoberteil und dem Werkzeugunterteil zum Perforieren/ Stanzen der Materialeinheit zugeführt wird.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Rahmenvorrichtung einen Wechselrahmen mit Fixiereinheiten zum Anschluss/ zum Einspannen des Randbereichs der Materialeinheit in den Wechselrahmen aufweist.

Eine vorteilhafte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, dass die Rahmenvorrichtung einen Abdeckrahmen aufweist, der auf dem Wechselrahmen zur Sicherung des Anschlusses des Randbereichs der Materialeinheit angeordnet /angeschlossen ist.

Verfahrensmäßig laufen im Rahmen der Bearbeitung der Material einheit, die einem Stanz-/ Per forations Werkzeug zugeführt wird, folgende Vorgänge ab: Zunächst wird die Außenkontur der

Materialeinheit auf Fertigmaß hergestellt. Zusätzlich werden im

Außenrandbereich der Materialeinheit durchgehende Ausnehmungen hergestellt. Diese vorbereitete Materialeinheit wird dann an

Fixiereinheiten des Wechselrahmens eingehängt und mit einem

Abdeckrahmen gesichert. Dadurch ist die Materialeinheit

positionsgenau ausgerichtet. Der Wechselrahmen mit Materialeinheit wird dann dem Stanz- /Perforations Werkzeug zur Herstellung des Stanz- /Perforationsmusters zugeführt. Nachdem das Stanz-/

Perforationsmuster hergestellt ist, wird der Wechselrahmen passgenau in einen Transportrahmen/Nähguthalter eingesetzt beziehungsweise integriert und ohne weiteren Umbau in einer weiter verarbeitende Nähmaschine oder dergleichen eingesetzt.

Dadurch entfällt die zeitraubende Neuausrichtung der jeweiligen Maschine und die dadurch entstehenden Ungenauigkeiten. Außerdem entfällt gegenüber den bisherigen Verfahren ein Arbeitsgang im

Zuschnittprozess, da die Außenkontur bereits auf Fertigmaß hergestellt werden kann und keine nachträgliche Korrektur aufgrund der genauen Positionierung der Materialeinheit im Wechselrahmen erforderlich ist. Weitere systembezogene Arbeitsgänge können bei Maschinen, die in diesem Arbeitsablauf eingebunden sind, problemlos integriert werden.

Ebenso ist ein schneller Wechsel des Produkts möglich, weil die

Wechselrahmen während der Bearbeitung durch die Maschine zwischenzeitlich außerhalb separat bestückt werden können. Das gleiche gilt auch für einen Modellwechsel während der Produktion.

Eine besonders bevorzugte vorteilhafte Ausgestaltung, die eine hohe Variabilität bezüglich der Umsetzung unterschiedlichster Stanz-/ Perforationsmuster gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass Mittel zum Erzeugen einer simultanen Relativbewegung der

zugeführten Rahmenvorrichtung mit Materialeinheit zum Stanz-/ Perforationswerkzeug in einer vorgebbaren Größe sowohl in

Transportrichtung als auch in Querrichtung vorhanden sind, so dass die Rahmen Vorrichtung mit Materialeinheit vor jedem Stanz-/

Perforationshub in einer individuellen vorgebbaren Position relativ zum Stanz- /Perforationswerkzeug positionierbar ist.

Dadurch, dass durch die Mittel zur Erzeugung einer simultanen

Relativbewegung der Materialeinheit vor dem Stanz- /Perforiervorgang die Materialeinheit in eine beliebige vorgebbare Position bringbar ist, können die unterschiedlichsten Stanz- /Perforationsmuster ermöglicht werden, die mit dem bisher bekannten Stanz- /Perforier maschinen nicht möglich sind, wobei gleichzeitig eine hohe Taktzahl und eine dauerhaft zuverlässige Funktion gewährleistet werden kann.

Im Gegensatz zu dem im Stand der Technik bekannten Maschinen wird nicht das Stanz-/Perforationswerkzeug verschoben, sondern lediglich die Materialeinheit oder deren Aufnahmeeinheit, was deutlich geringere Kräfte benötigt, somit schnellere Taktzeiten ermöglicht und einem erhöhten Verschleiß entgegenwirkt.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Stanz-/Perforiermaschine zeichnet sich dadurch aus, dass die Mittel ein erstes Antriebsaggregat aufweisen, das eine Bewegung der

Materialeinheit in Transportrichtung und ein zweites Antriebsaggregat, das die Bewegung der Materialeinheit in Querrichtung bewirkt.

Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung, die eine wirtschaftliche Herstellung bei Gewährleistung einer dauerhaft zuverlässigen

Funktionalität und Standzeit gewährleistet, zeichnet sich dadurch aus, dass das erste Antriebsaggregat und das zweite Antriebsaggregat jeweils als Servomotor ausgebildet ist. Eine konstruktiv besonders einfache und zuverlässig vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Antriebsaggregate über Koppelglieder an die Materialeinheit angeschlossen sind.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Speichereinrichtung vorhanden ist, in der die Daten für die Geometrie des Stanz- /Perforationsmusters bezüglich Position und Durchmesser abgelegt sind, die Steuereinrichtung mit der Speichereinrichtung in Kommunikationsverbindung steht, die Steuereinrichtung mit einem Steuerblock der Stanzstempel /Perforiemadeln zum Ansteuem/ Aktivieren/Deaktivieren der Stanzstempel /Perforiernadeln beim Stanz-/Perforiervorgang in Wirkverbindung steht, die Steuer einrichtung mit den Mitteln zum Erzeugen einer simultanen Relativbewegung der Materialeinheit in Kommunikationsverbindung steht und die Steuereinrichtung in Abhängigkeit der in der Speicher einrichtung gespeicherten Daten die entsprechende Aktivierung der Mittel veranlasst.

Bezüglich der Vielfalt der Gestaltung der optischen Erscheinung des Stanz- /Perforationsmusters zeichnet sich eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung dadurch aus, dass das Stanz-/Perforationswerkzeug Stanzstempel /Perforiernadeln mit unterschiedlichem Durchmesser aufweist.

Eine konstruktiv besonders vorteilhafte Ausgestaltung, die hohe Taktzeiten ermöglicht und gleichzeitig eine individuelle Ausgestaltung des Stanz- /Perforationsmusters ermöglicht, zeichnet sich dadurch aus, dass ein Steuerblock vorhanden ist, der Kolben-Zylindereinheiten aufweist, deren Bewegungen beim Stanz-/Perforationshub individuell über die Steuereinrichtung ansteuerbar sind und individuell jedem Stanzstempel /jeder Perforiernadel zugeordnet sind, einem Sperr schieber, der jeweils an eine entsprechende Kolbenstange der Kolben- Zylindereinheit angeschlossen ist, wobei der Sperrschieber durch die Bewegung der Kolbenstange in eine Aktivierungs- beziehungsweise Deaktivierungsposition verschiebbar ist, der Sperrschieber in Aktivierungsposition direkt oder indirekt auf den Stanzstempel/ die Perforiernadel bei der Ausführung des Hubes einwirkt, der

Sperrschieber in Deaktivierungsposition keine Wirkung auf den Stanzstempel /die Perforiemadel ausübt, so dass in Aktivierungsposition des Sperrschiebers dieser bei der Hubbewegung auf den Stanzstempel /Perforiemadel ein wir kt und eine Perforation

durchgeführt wird und in Deaktivierungsposition des Sperrschiebers keine Stanzung/Perforation der Materialeinheit bewirkt wird.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt, die Stanz-/ Per foriermaschine so

auszugestalten, dass die Kolben-Zylindereinheit als doppelt wirkende Kolben-Zylindereinheit mit einer ersten Druckkammer und einer zweiten Druckkammer ausgebildet ist, wobei die erste Druckkammer über die Steuereinrichtung permanent mit einem ersten Druck beaufschlagt wird, der bewirkt, dass der Sperrschieber sich in

Deaktivierungsposition befindet beziehungsweise gehalten wird und bei Durchführung einer Stanzung beziehungsweise Perforation die Steuereinrichtung die zweite Druckkammer im Aktivierungsfall mit einem zweiten Druck beaufschlagt, der größer ist als der erste Druck, so dass der Sperrschieber in Aktivierungsposition ausfährt und dadurch bei der Hubbewegung diese Bewegung auf den /die zugeordnete/n Stanzstempel /Perforiemadel übertragen wird, so dass eine Stanzung beziehungsweise Perforation der Materialeinheit durchgeführt wird.

Systembedingt sind durch den mechanischen Aufbau von bekannten Stanz- /Perforiermaschinen nur feste vorgegebene Raster bezüglich des Stanz-/Perforationsmusters möglich. Dadurch, dass erfindungsgemäß die Materialeinheit relativ zu dem Stanz-/Perforationswerkzeug in unterschiedliche Richtungen positioniert werden kann, werden

Möglichkeiten eröffnet, bisher nicht mögliche Perforationsmuster in der Praxis umzusetzen. Daraus ergibt sich ein nahezu unbegrenztes Darstellen vom designmäßig gewünschten Stanz-/ Per forations- mustern. Ausgehend von den bisher entwickelten Teilen zur Steuerung des Musters der Stanz-/Perforiermaschine können die Mittel zum Durchführen der Bewegung der Materialeinheit problemlos

eingebunden werden. Dies trifft nicht nur auf einzelne zu perforierende Materialeinheiten zu, sondern auch beim Perforieren von Rollware, wobei erfindungsgemäß der komplette Transport des zu

perforierenden Materials in Transportrichtung in Querrichtung entsprechend durch die Mittel zum Bewegen in Verbindung mit der Steuereinrichtung und Speichereinrichtung umgesetzt wird. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, durch Einsatz unterschiedlicher Stempel beziehungsweise Perforiernadeln mit unterschiedlichen Durchmessern im gleichen Arbeitsgang eine Stanzung vorzunehmen. Die Stempel /Perforiemadeln unterschiedlichen Durchmessers werden lediglich entsprechend den Ansteuersignalen der Steuereinrichtung im Bezug auf das gewünschte Musterbild angesteuert beziehungsweise aktiviert.

Eine erfindungsgemäße Bearbeitungsanlage zum standardisierten Bearbeiten, insbesondere Stanzen, Prägen, Nähe oder dergleichen, von Materialeinheiten, insbesondere aus Leder, Kunstleder, Folien, Papier oder dergleichen, ist gekennzeichnet durch eine erste Bearbeitungs station, die eine Stanz-/ Per foriermaschine nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche aufweist, der jeweils eine standardisierte Rahmenvorrichtung mit Materialeinheit zum Erzeugen eines vorgegebenen Stanz-/ Perforationsmusters zugeführt wird und eine zweite Bearbeitungsstation, der die Rahmenvorrichtung mit

perforierter/gestanzter Materialeinheit zugeführt wird und die diese weiter verarbeitet.

Eine bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die zweite Bearbeitungsstation eine Nähmaschine mit einem Transport rahmen/Nähguthalter aufweist, in den die Rahmenvorrichtung mit perforierter Materialeinheit eingebracht wird und die Materialeinheit mit Ziemähten und/ oder Verbindungsnähten versehen wird. Erfindungsgemäß können noch weitere Bearbeitungsstationen vorhanden sein, die die von der zweiten Bearbeitungsstation kommenden Rahmenvorrichtungen mit bearbeiteter Materialeinheit einer weiteren Bearbeitung unterziehen.

Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Bearbeitungsanlage zeichnet sich dadurch aus, dass vor und nach den einzelnen Bearbeitungsstationen Zwischenspeicher vorhanden sind, in denen die Rahmenvorrichtungen mit Materialeinheiten gelagert sind, die sukzessive entnommen und einer Bearbeitungsstation zugeführt werden oder von einer Bearbeitungsstation kommend im

Zwischenspeicher gelagert werden.

Hinsichtlich eines automatisierten Bearbeitungsablaufs kann eine wirtschaftliche Herstellung dadurch ermöglicht werden, dass steuerbare Handhabungseinheiten vorhanden sind, die die

Rahmenvorrichtungen aus den Zwischenspeichern entnehmen und den Bearbeitungsstationen zuführen und nach Bearbeitung in die entsprechenden Zwischenspeicher ablegen.

Die Handhabungseinheiten können dabei als automatisch arbeitende Robotereinheiten mit Greifereinheiten ausgebildet sein, die von einer zentralen Steuereinrichtung angesteuert werden.

Im Rahmen einer wirtschaftlichen Fertigung ist es gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung besonders vorteilhaft, dass die Rahmenvorrichtung eine elektronisch lesbare Informationseinheit aufweist, die spezifische Informationen für das jeweilige Stanz-/ Perforationsmuster der eingespannten Materialeinheit und/ oder spezifische Informationen für die weitere Bearbeitung der Rahmen vorrichtung mit Materialeinheit aufweist. Dieselben Informationseinheiten können beispielsweise von den Handhabungseinheiten oder an den einzelnen Bearbeitungsstationen eingelesen werden, wodurch dann die Bearbeitungsstationen die entsprechende individuelle Bearbeitung der jeweils aktuell zugeführten Rahmenvorrichtung mit Materialeinheit vornimmt.

Weitere Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die in den Ansprüchen ferner aufgeführten Merkmale sowie durch die nachstehend angegebenen Ausführungsbeispiele. Die Merkmale der Ansprüche können in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden, insoweit sie sich nicht offensichtlich gegenseitig ausschließen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG

Die Erfindung sowie vorteilhafte Ausführungsformen und Weiter bildungen derselben werden im Folgenden anhand der in der

Zeichnung dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:

Fig. 1 Perspektivdarstellung eines Wechselrahmens,

Fig. 2 Perspektivdarstellung eines Wechselrahmens mit Material einheit und Abdeckrahmen in Explosionsdarstellung,

Fig. 3 Perspektivdarstellung einer Rahmenvorrichtung mit

Wechselrahmen und Abdeckrahmen und eingespannter Materialeinheit,

Fig. 4 Perspektivdarstellung eines Transportrahmens

(Nähguthalter) für eine Nähmaschine,

Fig. 5 Perspektivdarstellung des Transportrahmens gemäß Fig. 4 mit eingelegter Rahmenvorrichtung gemäß Fig. 3, Fig.6 ausschnittsweise Perspektivdarstellung des Stanz-/

Perforierwerkzeugs einer Stanz-/Perforiermaschine mit anstehenden beziehungsweise zugeführter Rahmen vorrichtung gemäß Fig. 3 mit zusätzlichen zwei Servo motoren, die die Rahmenvorrichtung bei dem Stanz-/ Perforationsvorgang der Materialeinheit in eine vorgebbare Position in Transportrichtung und /oder in Querrichtung verschieben können,

Fig. 7 stark schematisierte Darstellung einer Stanz-/Perforier- maschine mit Mitteln zum Verschieben einer zugeführten Rahmenvorrichtung mit der Materialeinheit in Transport- und/oder Querrichtung in einer Ansicht in Querrichtung gesehen,

Fig. 8 stark schematisierte Darstellung einer Stanz-/Perforier- maschine gemäß Fig. 7 in einer Ansicht in Transportrichtung gesehen,

Fig. 9 stark schematisierte Darstellung einer Stanz-/Perforier- maschine gemäß Fig. 7 mit zusätzlich dargestellten konstruktiven Details,

Fig. lOa-d schematisierte Darstellung von möglichen Stanz-/

Perforationsmustern unter Einsatz einer Stanz-/Perforier- maschine gemäß den Figuren 7 bis 9,

Fig. 11 schematische Darstellung eines Perforationsmusters unter

Einsatz einer Stanz- /Perforiermaschine gemäß den Figuren 7 bis 9, die Stanzstempel /Perforiernadeln mit

unterschiedlichem Lochdurchmesser aufweist und Fig. 12 schematische Darstellung einer Bearbeitungsanlage von mehreren Bearbeitungsstationen, denen jeweils aus Zwischenspeichern Rahmenvorrichtungen mit

Materialeinheiten zur Bearbeitung zugeführt werden mit darunter dargestellten Bearbeitungszustände der Materialeinheit innerhalb der Rahmenvorrichtung.

WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG

Die Fig. 1 zeigt in einer Perspektive ein Ausführungsbeispiel eines flachen Wechselrahmens 120, der im Ausführungsbeispiel eine quadratische Umfangskontur hat. In Umfangsrichtung sind an dem Wechselrahmen 120 rastermäßig angeordnete Fixiereinheiten 126 vorhanden, die dazu dienen, dass eine zu bearbeitende Materialeinheit M (siehe Fig 2 und 3) angeschlossen und damit exakt positioniert werden kann.

Die Fig. 2 zeigt den Wechselrahmen 120 mit angeschlossener

Materialeinheit M und darüber in auseinander gezogener Darstellung einen Abdeckrahmen 122, der im Wesentlichen dieselbe Umfangs kontur wie der Wechselrahmen 120 aufweist und auf diesen zur zusätzlichen Sicherung der Materialeinheit M aufgesteckt werden kann. Im aufgesteckten Zustand gemäß Fig. 3 bilden die beiden Rahmen 120, 126 eine Rahmenvorrichtung 130 mit innenseitig positionsgenau fixierter Materialeinheit M.

Diese Rahmenvorrichtung 130 wird einer Stanz-/ Per foriermaschine 10 zugeführt zum Erzeugen eines vorgegebenen Stanz- /Perforations musters auf der Materialeinheit M, was in den Figuren 6, 7, 8 und 9 näher dar gestellt ist und weiter unten beschrieben wird.

Der Wechselrahmen 120 und der Abdeckrahmen 122 kann beispiels weise aus Metall oder Kunststoff sein. Weiterhin ist in Fig. 4 ein bekannter Transportrahmen 124 dar estellt, der beispielsweise bei Nähmaschinen eingesetzt und als Nähguthalter bezeichnet wird. Dieser Transportrahmen 124 weist Anschlusseinheiten 127, 128, 129 auf um in einer Nähmaschine gesichert gelagert werden zu können.

Des Weiteren weist der Transportrahmen 124 eine Einlegeinnenkontur 132 auf, deren Verlauf dem Außenkonturverlauf der Rahmen

vorrichtung 130 gemäß Fig. 3 entspricht. In diese Einlegeinnenkontur 132 wird die Rahmenvorrichtung 130 mit Materialeinheit M, die bereits ein Stanz-/Perforationsmuster aufweist, eingelegt und kann dann ohne weitere Umbauarbeiten in der Nähmaschine weiter bearbeitet werden, beispielsweise zum Herstellen von Ziemähten auf der Materialeinheit M.

Die Fig. 6 zeigt in einer Perspektive einen Ausschnitt aus einer Stanz-/ Perforiermaschine 10 mit einem Stanz-/Perforationswerkzeug 12 mit Werkzeugoberteil 12.1 und einem Werkzeugunterteil 12.2. Vor dem Stanz-/Perforationswerkzeug 12 steht eine Rahmenvorrichtung 130 mit einer ungestanzten beziehungsweise unperforierten Materialeinheit M gemäß Fig. 3 an und ist an einer Rahmenaufnahme-/ Anschluss einrichtung 140 angeschlossen. Die Rahmenvorrichtung 130 wird zwischen Werkzeugoberteil 12.1 und Werkzeugunterteil 12.2 zugeführt. Das Stanz-/ Per forations Werkzeug 12 führt dann die entsprechende Stanzung beziehungsweise Perforation taktweise durch. Vor jedem Stanz-/Perforationstakt wird die Rahmenvorrichtung 130 mit

Materialeinheit M in Abhängigkeit des herzustellenden Stanz-/

Perforationsmusters in Transportrichtung T und gegebenenfalls auch in Querrichtung Q bewegt. Hierzu ist ein erstes Antriebsaggregat 70 und ein zweites Antriebsaggregat 72 vorhanden, die beide beispielsweise als Servomotoren ausgebildet sind. Das erste Antriebsaggregat 70 ermöglicht eine Bewegung der Rahmenvorrichtung 10 in Transportrichtung T, das zweite Antriebsaggregat 72 ermöglicht eine

Verschiebung der Rahmenvorrichtung 130 in Querrichtung Q. Beide Antriebsaggregate 70, 72 sind über entsprechende Koppelglieder 74, 76 an die Rahmenaufnahme-/ Anschlusseinrichtung 140 oder die

Rahmenvorrichtung 130 angeschlossen.

Die Antriebsaggregate 70, 72 werden über eine in Fig. 6 nicht näher dargestellte Steuereinrichtung angesteuert.

Die einzelnen Abläufe bei der Herstellung des Stanz-/Perforations- musters und die weiteren Bauteile einer Stanz- und Perforiermaschine werden anhand der Figuren 7, 8 und 9 nachfolgend beschrieben.

Eine in den Figuren 7 und 8 stark schematisiert dargestellte Stanz-/ Perforiermaschine 10 weist ein Maschinenoberteil 54 und ein

Maschinenunterteil 56 auf. Im Maschinenoberteil 54 ist oberseitig ein Druckbalken 36 angeordnet, auf den ein Antriebsaggregat 18 zur Erzeugung eines Stanz-/Perforationshubs H einwirkt. Unterhalb des Druckbalkens 36 ist beabstandet ein Werkzeugoberteil 12.1 eines Stanz- / Per forations Werkzeug 12 vorhanden, in dem Stanzstempel /Perforier nadeln 16 angeordnet sind.

Zwischen dem Druckbalken 36 und dem Stanz- /Perforations Werkzeug 12 sind Sperrschieber 22 vorhanden, die an einen Steuerblock 14 angeschlossen sind. Die Sperrschieber 22 sind aus- und einfahrbar ausgebildet und jeweils einem Stanzstempel beziehungsweise einer Perforiernadel 16 zugeordnet. Im ausgefahrenen Zustand - wie in Fig.

7 dargestellt - ist der/die zugehörige Stanzstempel/Perforiemadel 16 aktiviert, so dass bei Durchführung des Stanz- /Perforationshubs H eine zugeführte Materialeinheit M perforiert wird. Die Materialeinheit M ist innerhalb der Rahmenvorrichtung 130 eingespannt vorhanden.

Das Maschinenunterteil 56 weist oberseitig ein Werkzeugunterteil 12.2 des Stanz-/Perforationswerkzeugs 12 auf, in dem der Stanzstempel/ die Perforationsnadel 16 beispielsweise geführt sind. Beabstandet unterseitig ist eine Basisplatte 62 vorhanden. Die Rahmenvorrichtung mit Materialeinheit M wird zwischen dem Werkzeugunterteil 12.2 des Stanz-/Perforationswerkzeugs 12 und der Basisplatte 62 zugeführt. Die Transportrichtung der Materialeinheit M ist in Fig. 7 mit dem

Bezugszeichen T gekennzeichnet.

Weiterhin ist eine Speichereinrichtung 40 vorhanden, in der sämtliche Daten betreffend die Geometrie des zu perforierenden beziehungs weise zu stanzenden Mustern in der Materialeinheit M abgelegt sind, wie beispielsweise Position und Durchmesser der Perforations-/ Stanzausnehmungen. Die Speichereinrichtung 40 steht mit einer Steuereinrichtung 30 in Kommunikationsverbindung, wobei die Steuereinrichtung 30 in Abhängigkeit der in der Speichereinrichtung 40 gespeicherten Daten die Stanz- /Perforiermaschine 10 ansteuert. So aktiviert die Steuereinrichtung das Antriebsaggregat 18 zur

Aktivierung des Stanz- /Perforationshubs H. Weiterhin steht die Steuereinrichtung 30 mit einem ersten Antriebsaggregat 70 und einem zweiten Antriebsaggregat 72 in Kommunikationsverbindung. Das erste Antriebsaggregat 70 wirkt auf die Materialeinheit M ein, derart, dass bei Aktivierung des ersten Antriebsaggregats 70 die Materialeinheit M eine Bewegung in Transportrichtung T in einer vorgegebenen Größe durchführt. Weiterhin wirkt das zweite Antriebsaggregat 72 auch auf die Materialeinheit M ein, derart, dass bei Aktivierung des zweiten Antriebsaggregats 72 die Materialeinheit M eine Verschiebung in Querrichtung Q (siehe Fig. 8) in einer vorgegebenen Größe durchführt. Die Aktivierung der Verschiebung der Materialeinheit M vor jedem Stanz-/Perforationshub H wird durch die Steuereinrichtung 30 veranlasst, die aufgrund aus der Speichereinrichtung 40 abgerufenen Informationen die Größe der Verschiebung der Materialeinheit M in Transportrichtung T und/oder in Querrichtung Q für den jeweiligen Stanz-/Perforationshub H festlegt.

Die in Fig. 9 schematisiert dargestellte Stanz-/ Per foriermaschine 10 stellt ein konstruktives Ausführungsbeispiel - auch teilweise in stark schematisierter Darstellung - der Stanz- /Per foriermaschine 10 gemäß Fig. 7 und 8 dar. Gleiche Bauteile tragen dasselbe Bezugszeichen und werden nicht noch einmal erläutert.

Die Stanz-/ Per foriermaschine 10 weist ein Stanz- /Perforations werkzeug 12 mit einem Werkzeugoberteil 12.1, ein Werkzeugunterteil 12.2 und einen Steuerblock 14 auf. In der durch Servohydraulik angetriebene Stanz- /Per foriermaschine 10 ist der Steuerblock 14 mit einem Druckbalken 36 verbunden, das heißt in einer an dem

Druckbalken vorhandenen Steuerblockführungsnut 42 eingeführt und zentriert. Der Druckbalken 36 wird durch ein Antriebsaggregat 18 in Hubrichtung H auf und ab bewegt. Unter dem Steuerblock 14 befindet sich das entsprechende Werkzeugoberteil 12.1 des Stanz- /Perforations werkzeugs 12, dessen Rasterung für die Perforiernadeln 16 mit der des Steuerblocks identisch ist. Das Werkzeugoberteil 12.1 des Stanz-/ Perforationswerkzeugs 12 weist einen Nadelhalter 34 auf, der in einer Nadelhalter führungsnut 44 im Steuerblock eingeführt ist. Das

Werkzeugunterteil 12.2 des Stanz-/Perforationswerkzeugs 12 mit den Matrizen wird mittels eines nicht näher dargestellten Zentrierstifts zentriert. Auch dieses Werkzeugunterteil 12.2 des Stanz-/

Perforationswerkzeugs 12 wird in einer Werkzeugführungsnut 46 platziert. Der Nadelhalter 34 bildet zusammen mit der Nadelführung, die fest mit dem Stanz-/ Per forations Werkzeug 12 verbunden ist, eine Einheit, nämlich das Stanz- /Per forations Werkzeug 12.

Auf den Nadelhalter 34 befindet sich ein Distanzblech 60, welches zum Einen die Demontage des Stanz-/ Perforationswerkzeugs 12 erleichtert und zum Anderen den Einsatz weiterer Standardwerkzeuge mit gleichem Werkzeugprofil aber anderer Teilung ermöglicht. Hierbei wird das offene Distanzblech 60, das mit Rasterbohrungen versehen ist, durch eine geschlossene Variante ohne Rasterbohrungen ersetzt.

Die Perforiernadeln 16 sind in einem vorgegebenen Raster in

Querrichtung Q, die senkrecht zur Darstellungsebene von Fig. 9 verläuft angeordnet. Die Perforiernadeln 16 können individuell bei jedem Stanz- /Perforationshub H entweder aktiviert oder deaktiviert werden. Diese individuelle Ansteuerung wird dadurch umgesetzt, dass eine Steuereinrichtung 30 vorhanden ist, die mit einer Speicherein richtung 40 in Kommunikationsverbindung steht, in der die

geometrischen Daten des zu erstellenden Stanz- /Perforationsmusters auf einer dem Stanz- /Perforationswerkzeug 12 zugeführten

Materialeinheit M gespeichert sind.

Die Steuereinrichtung 30 steht mit einer Ventileinrichtung 26 in

Kommunikationsverbindung, wobei die Ventileinrichtung 26

Ventileinheiten aufweist, die jeweils individuell mit an dem Steuer block 14 angeordneten Kolben-Zylindereinheiten in Kommunikations verbindung stehen. Die Kolben-Zylindereinheiten sind als doppelt wirkende Kolben-Zylindereinheiten ausgebildet, mit einem Zylinder 24, einem Kolben 21 und einer Kolbenstange 20. In jeder Kolben- Zylindereinheit ist eine erste Druckkammer 28 und eine zweite

Druckkammer 32 vorhanden.

Jede Kolbenstange 20 ist in ihrem freien Endbereich an einen Sperr schieber 22 angeschlossen, der von einer Aktivierungsposition

(ausgefahrener Zustand) und einer Deaktivierungsposition

(eingefahrener Zustand) bei entsprechender Druckbeaufschlagung der Kolben-Zylindereinheit in Schieberichtung S quer zur Hubrichtung H verschiebbar ist. Weiterhin ist ein erster Druckspeicher 28.1 und ein zweiter Druckspeicher 32.1 vorhanden, die mit der Ventileinrichtung 26 kommunizieren. Die erste Druckkammer 28 stellt einen Druck PI zur Verfügung, und die zweite Druckkammer 32 stellt einen Druck P2 zur Verfügung, der größer ist als der Druck PI.

Jeder Perforiernadel 16 ist ein Sperrschieber 22 mit zugehöriger ansteuerbarer Kolben-Zylindereinheit zugeordnet. Der Sperrschieber 22 ist beabstandet zum oberen Kopfende der Perforiernadel 16 vorhanden. Unterhalb des Sperrschiebers 22 ist ein Verlängerungsprofil 48 im Steuerblock 14 in einer entsprechenden Führung vorhanden, wobei das Verlängerungsprofil 48 unterseitig auf dem Kopf der zugeordneten Perforiernadel 16 anliegt und die obere Stirnseite des Verlängerungsprofils 48 auf dem Höhenniveau der Unterseite des Sperrschiebers 22 angeordnet ist. Im ausgefahrenen Zustand des Sperrschiebers 22 liegt dieser auf dem Verlängerungsprofil 48 auf, so dass bei Durchführung der Hubbewegung H des Steuerblocks 14 die Perforiernadel 16 nach unten bewegt wird und eine Perforation an der Materialeinheit M auslöst.

Bei eingefahrenen Sperrschieber 22 ist kein Kontakt zwischen

Verlängerungsprofil 48 und Sperrschieber 22 vorhanden, da die Unterseite des Sperrschiebers 22 neben der Unterseite des

Verlängerungsprofils 48 vorhanden ist. Wird in der eingefahrenen Position des Sperrschiebers 22 ein Stanz- /Perforationshub

durchgeführt, so wird das Verlängerungsprofil 48 nicht von dem Sperrschieber 22 bewegungsmäßig beaufschlagt, so dass die

zugeordnete Perforiernadel 16 keine Perforation durchführt.

Der Sperrschieber 22 weist in seinem freien Endbereich eine gegen die Stanz- /Perforationshubrichtung H geneigt verlaufende Kontur 52 auf, die gewährleistet, dass falls beim Ausfahren des Sperrschiebers 22 das Verlängerungsprofil 48 beziehungsweise die Perforiernadel 16 einen Überstand nach oben aufweist, das Verlängerungsprofil 48 nach unten geschoben und nicht abgeschert beziehungsweise beschädigt wird. Dadurch ist eine dauerhaft zuverlässige Funktionalität gewährleistet.

Beim Betrieb der Stanz-/ Perforiermaschine werden die erste Druck kammer 28 und zweite Druckkammer 32 über die Ventileinrichtung 26 und die Steuereinrichtung 30 unter Berücksichtigung der gespeicherten Stanz- /Perforationsmusterdaten wie folgt individuell angesteuert. Die erste Druckkammer 28 wird über den ersten Druckspeicher 28.1 mit dem Druck PI permanent beaufschlagt, das heißt unter der Wirkung des Drucks PI befindet sich der Sperrschieber 22 in der eingefahrenen Position, so dass bei Durchführung des Stanz- /Perforationshubs H die zugeordnete Perforiernadel 16 keine Perforation durchführt.

Ist eine Perforiernadel 16 bei einem Stanz- /Perforationshub H zu Aktivieren, veranlasst die Steuereinrichtung 30 über die

Ventileinrichtung 26, dass die zweite Druckkammer 32 über den zweiten Druckspeicher 32.1 mit dem Druck P2 beaufschlagt wird, der größer ist als der permanent anstehende Druck PI in der ersten

Druckkammer 28, so dass der Sperrschieber 22 ausfährt und bei Durchführung des Stanz- /Perforationshubs H die zugeordnete

Perforiernadel 16 in Verbindung mit dem Verlängerungsprofil 48 einen Stanz- /Perforationshub H durchführt und eine Perforation auf der Materialeinheit M hers teilt.

An dem Steuerblock 14 sind somit individuell angesteuerte und unter einem permanenten ersten Druck PI stehende, der quasi eine Luftfeder im Rückhub bildet, Kolben-Zylindereinheiten vorhanden, wobei für jede anzusteuernde Perforiernadel 16 im Stanz- /Perforationswerkzeug 12 eine Kolbenstange 20 der entsprechenden Kolben-Zylindereinheit zugeordnet ist, die durch Beaufschlagung mit dem Druck P2 aktiviert, das heißt ausgefahren, wird.

Durch den voneinander getrennten Aufbau von Steuerblock 14 und Stanz-/Perforationswerkzeug 12 in Verbindung mit den in

Hubrichtung H und in Querrichtung Q versetzt innerhalb eines Gehäuses 38 angeordneten Kolben-Zylinderaggregaten, ist es möglich, einen minimalen Abstand bezüglich des Rastermaßes zwischen den Perforiernadeln 16 im Werkzeug 12 zu erreichen, welcher

beispielsweise einer Standardperforation im Automobilbau entspricht. Daraus kann beispielsweise eine maximale Nadelanzahl von 1024 Nadeln auf einer Perforationsbreite von 1,9456 mm erreicht werden.

Diese hohe Nadelanzahl pro Flächeneinheit kann bei den bekannten Systemen nicht erreicht werden. Wie bereits oben beschrieben, wird zwischen dem Kopf der einzelnen Perforiernadeln 16 und Sperrschieber 22 das Verlängerungsprofil 48 angeordnet. Das Verlängerungsprofil 48 besteht beispielsweise aus einem gehärteten und im Durchmesser abgesetzten Rundmaterial, welches lose auf dem Kopf der Perforiernadel 16 aufliegt. Durch den abgesetzten Außendurchmesser wird eine Bewegung des senkrecht eingebauten Verlängerungsprofils 48 im Steuerblock 14 beim Ein beziehungsweise Ausbau des Werkzeugs verhindert. Gleichzeitig wird das Verlängerungsprofil 48 durch diesen Absatz in einer fix definierten Position über dem Nadelkopf gehalten.

Um die Differenz zwischen dem vorgegebenen Nadeldurchmesser beziehungsweise Nadelabstand und dem zwangsläufig breiteren Sperrschieber 22 mit der dazugehörigen Kolbenstange 20 auszu gleichen, werden diese mechanischen Verlängerungsprofile 48 in unterschiedlichen Längen im Steuerblock 14 eingesetzt und den

Sperrschiebern 22 entsprechend zugeordnet.

Die einzelnen Kolben-Zylindereinheiten sind als Spezialzylinder am Steuerblock 14 beidseitig vorhanden und werden von Steuerventilen 26 individuell angesteuert. Diese Spezialzylinder sind innerhalb der Maschine beispielsweise in Gehäusen 38 mit jeweils vier Kolben- Zylindereinheiten angeordnet, um sie vor Beschädigungen oder Zugriff zu schützen. Diese Gehäuse 38 beinhalten die komplette elektronische und pneumatische Ansteuerung (Ventilinseln, Druckregler, Druck überwachung etc.). Diese Gehäuse 38 werden mittels eines dafür konstruierten Kopplungssystem mit der Ventileinrichtung 26 mit ihren individuell zugeordneten Steuerventilen verbunden. Alternativ können die Steuerventile der Ventileinrichtung 26 aber auch flexibel auf entsprechenden Transportgestellen montiert werden, um diese an verschiedenen Stanzmaschinen einzusetzen. Dadurch ist man nicht nur auf einen Arbeitsbereich angewiesen. Durch den dauerhaft anstehenden Gegendruck PI im Rückhub der Kolbenstange 20 der Kolben-Zylindereinheiten kann die Schaltzeit zwischen den Stanzungen stark reduziert werden. Daraus ergibt sich eine wesentlich höhere Taktzahl (zum Beispiel 160 bis 180 pro Minute) der Stanzeinheit im Vergleich zu den bekannten Stanz- /Perforier maschinen.

Weiterhin ist in Fig. 9 noch stark schematisiert ein erstes Antriebs aggregat 70 und ein zweites Antriebseaggregat 72 dargestellt. Diese beiden Antriebsaggregate 70, 72 werden von der Steuereinrichtung 30 vor jedem Stanz- /Perforationshub H angesteuert und aktiviert oder deaktiviert. Das erste Antriebsaggregat 70, das beispielsweise als Servomotor ausgebildet ist, ist über in Fig. 9 nicht näher dargestellte Koppelglieder an die Rahmenvorrichtung 130 mit Materialeinheit M angeschlossen. Das zweite Antriebsaggregat 72, das beispielsweise als Servomotor ausgebildet ist, ist über in Fig. 9 nicht näher dargestellte Koppelglieder ebenfalls an die Rahmenvorrichtung 130 mit

Materialeinheit M angeschlossen. Bei Aktivierung des ersten

Antriebsaggregats 70 durch die Steuereinrichtung 30 in Abhängigkeit der in der Speichereinrichtung 40 gespeicherten Daten führt die Rahmen Vorrichtung 130 mit Materialeinheit M eine Verschiebung in Transportrichtung T mit der jeweils aktuell vorgegebenen Größe aus. Bei Aktivierung des zweiten Antriebsaggregats 72 durch die

Steuereinrichtung 30 führt die Rahmen Vorrichtung 130 mit

Materialeinheit M eine Bewegung in Querrichtung Q in der jeweils aktuell vorgegebenen Größe durch.

Dadurch, dass die Rahmen Vorrichtung 130 mit Materialeinheit M sowohl in Transportrichtung T als auch in Querrichtung Q individuell für jeden Stanz- /Perforationshub H relativ zu dem Stanz-/

Perforationswerkzeug 12 angeordnet werden kann, können nahezu beliebige Stanz- /Perforationsmuster erzeugt werden. In den Figuren 10a, b, c und d sind beispielhaft Stanz- /Perforations muster angegeben. Grundsätzlich ist es durch die Verschiebe möglichkeit der Rahmenvorrichtung 130 mit Materialeinheit M möglich jegliche gewünschte Platzierung der Löcher vorzunehmen.

Wie in Fig. 11 dargestellt können auch verschiedene Lochdurchmesser erzeugt werden, mittels von im Stanz-/ Per forationswerkzeug 12 angeordneten Perforiernadeln 16 unterschiedlichen Durchmessers und durch entsprechendes Verschieben der Rahmen Vorrichtung 10 mit Materialeinheit M. Mit Hilfe einer Software wird vor dem jeweiligen Stanz- /Perforationshub H, die der Perforationsposition am nächsten liegenden Perforiernadeln mit entsprechendem Durchmesser ermittelt und die Materialeinheit M um das entsprechende Maß verschoben.

Durch den beispielhaft beschriebenen mechanischen Aufbau des Stanz- /Per forationswerkzeug 12 können systembedingt beliebige Vorschübe in Transportrichtung T und in Querrichtung Q durch Kopplung der Rahmen Vorrichtung 130 mit Materialeinheit M an die ersten und zweiten Antriebsaggregate 70, 72 gefahren werden.

Dadurch besteht unter anderem die Möglichkeit, auch bogen- und kreisförmige Konturen herzustellen (siehe beispielsweise Fig. 10a). Insgesamt ergeben sich nahezu unbegrenzte Möglichkeiten der Darstellung von Stanz- /Perforationsmustern nach jedem gewünschten Design. Es müssen lediglich die entsprechenden Dateien, die die Informationen über die Geometrie des Stanz- /Perforationsmusters enthalten, insbesondere hinsichtlich der Position und Größe, in die Speichereinrichtung 40 eingelesen werden.

In Fig. 12 ist ein Ausführungsbeispiel einer Bearbeitungsanlage 100 stark schematisiert dargestellt, die den Einsatz der Rahmenvorrichtung 130 bei unterschiedlichen Bearbeitungsvorgängen zeigt.

Dabei ist eine erste Bearbeitungsstation 134 vorhanden, die als Stanz-/ Perforiermaschine 10 ausgebildet ist. Nach der ersten Bearbeitungsstation 134 ist eine zweite Bearbeitungsstation 150 nachgeschaltet, die beispielsweise eine Nähmaschine 151 ist. Danach kann noch eine weitere Bearbeitungsstation 160 zur weiteren

Bearbeitung vorhanden sein.

Vor der ersten Bearbeitungsstation 134 ist ein erster Zwischenspeicher 112 geschaltet, in dem einzelne Rahmenvorrichtungen 130 jeweils mit eingespannter Materialeinheit M ohne Stanz- /Perforationsmuster gelagert sind.

Aus diesem ersten Zwischenspeicher 112 werden die Rahmen vorrichtungen 130 einzeln entnommen und der Perforationsmaschine 10 zugeführt, die in der Materialeinheit M ein Stanz-/

Perforationsmuster 66 erzeugt. Danach wird die Rahmenvorrichtung 130 mit perforierter/ gestanzter Materialeinheit in einen zweiten Zwischenspeicher 114 eingelagert. Aus dem zweiten Zwischenspeicher 114 werden die Rahmenvorrichtungen 130 dann entnommen und der zweiten Bearbeitungsstation 150 beziehungsweise der Nähmaschine 151 zugeführt und dabei in einen Transportrahmen 124 (Nähguthalter) eingesetzt. Die Nähmaschine 151 stellt dann beispielsweise Ziernähte 68 auf der gestanzten/ perforierten Materialeinheit M her. Die so bearbeiteten Materialeinheit M mit Rahmenvorrichtung 130 wird dann in einem dritten Zwischenspeicher 116 eingelagert und kann zur Bearbeitung in einer weiteren Bearbeitungsstation 160 entnommen werden.

Die Entnahme der Rahmen Vorrichtungen 130 aus den

Zwischenspeicher 112, 114, 116 kann beispielsweise über in Fig. 12 stark schematisiert dargestellte Handhabungseinheiten 152, 154, 156, 158 vorgenommen werden, die auch die Entnahme der bearbeiteten Rahmenvorrichtung 130 aus den Bearbeitungsstationen 134, 150 zur Einlagerung in den Zwischenspeicher 114, 116 vornehmen. Die Handhabungseinheiten 152, 154, 156, 158 können beispielsweise Robotereinheiten sein, die mit entsprechenden Greifereinheiten ausgestattet sind.

Mit der dargestellten Bearbeitungsanlage 100 ist ein wirtschaftliches, automatisch und zuverlässiges Bearbeiten (Stanzen, Prägen, Nähen oder dergleichen) von Material wie beispielsweise Leder, Kunstleder, Folien, Papier oder dergleichen, beispielsweise in der

Automobilindustrie und Papierverarbeitung umsetzbar. Mit den dargestellten Lösungen kann unter zu Hilfenahme der

Rahmenvorrichtung eine zu bearbeitende Materialeinheit gleich in welcher Form und Art mit hoher Genauigkeit gestanzt, geprägt, genäht oder dergleichen werden. Die Rahmenvorrichtung kann variabel aus gestaltet sein, so dass sie in verschiedenen Maschinen (Stanz-/ Perforier-, Präge- und Nähmaschinen und dergleichen) eingesetzt werden kann.