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Title:
MACHINE TOOL MONITORING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/028899
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a machine tool monitoring device having a detection unit (26) for detecting an application situation (71, 92) in a machine tool (10). According to the invention, the detection unit (26) is provided to identify an application situation (71, 92) based on the detection of human or animal tissue.

Inventors:
POLLAUF PHILIPP (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/059215
Publication Date:
March 13, 2008
Filing Date:
September 04, 2007
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
POLLAUF PHILIPP (DE)
International Classes:
F16P3/14; B23Q5/58; G01S13/56
Domestic Patent References:
WO1994024579A11994-10-27
WO2007054529A12007-05-18
Foreign References:
EP1422022A12004-05-26
EP1422022A12004-05-26
Other References:
ETSI ET AL: "Object discrimination and characterization applications operating in the frequency band 2,2 GHz to 8 GHz", ETSI STANDARDS, EUROPEAN TELECOMMUNICATIONS STANDARDS INSTITUTE, SOPHIA-ANTIPO, FR, vol. DTRERM-RM, NR 44-2, no. v111, May 2006 (2006-05-01), XP002459104, ISSN: 0000-0001
Attorney, Agent or Firm:
ROBERT BOSCH GMBH (Stuttgart, DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung mit einer Erken- nungseinheit (26) zur Erkennung einer Anwendungssituation

(71, 92) bei einer Werkzeugmaschine (10), dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) dazu vorgesehen ist, eine Anwendungssituation (71, 92) anhand der Detek- tion von menschlichem oder tierischem Gewebe zu erkennen.

2. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) es ermöglicht, eine Unterscheidung von menschlichem oder tierischem Gewebe einerseits und Holz oder Metall oder Kunststoffen andererseits zu treffen.

3. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung ermög- licht.

4. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung eine Positions- und/oder Ge- schwindigkeitsbestimmung von menschlichem oder tierischem Gewebe ist.

5. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest einen Ultrabreitbandradarsensor (28, 70; 72, 74, 76).

6. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Anten- nenarray (84, 86) .

7. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennenarray (84, 86) als phasenvariables Antennenarray ausgebildet ist.

8. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Antennenarray (84, 86) zumindest eine Ultrabreitbandradarantenne (30) aufweist .

9. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) zumindest einen Sensor (28; 72, 74, 76) aufweist, der in einer Werkzeugmaschinen- grundeinbaustellung unterhalb einer Werkzeugmaschinenarbeitsfläche (18) zum Platzieren eines Werkstücks (54) angeordnet ist.

10. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) dazu auslegt ist, ein durch eine Reflexion auf ein untersuchtes Objekt (52) erzeugtes Signal (38) auszuwerten.

11. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) zumindest zwei überwachungsbereiche (78, 80, 82) zum überwachen eines Anwendungspro- zesses der Werkzeugmaschine (10) festlegt.

12. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass den überwachungsbereichen (78, 80, 82) jeweils ein unterschiedlicher Betriebs- modus der Werkzeugmaschine (10) zugeordnet ist.

13. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem der überwachungsbereiche (80) ein Warnmodus der Werkzeugma- schine (10) zugeordnet ist.

14. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) - im Zusammenwirken mit einer Werkzeugmaschinenan- triebseinheit (14) zum Antreiben eines Werkzeugs (16) - zum Verlangsamen eines Werkzeugantriebs im Warnmodus vorgesehen ist.

15. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem der überwachungsbereiche (78) ein Beseitigen eines angetriebenen Werkzeugs (16) aus einem Arbeitsbereich der Werkzeugmaschine (10) zugeordnet ist.

16. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einem der überwachungsbereiche (78) eine Sicherheitsabschaltung der Werkzeugmaschine (10) zugeordnet ist .

17. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) eine Recheneinheit (40) um- fasst, die dazu vorgesehen ist, die Anwendungssituation durch eine auf einer unscharfen und/oder neuronalen Logik basierende Auswertung von Kenngrößen zu erkennen.

18. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) eine Datenbank aufweist, in welcher einem Satz von Kenngrößen (B 2 , J3) eine Anwendungssituation (71, 92) zugeordnet ist.

19. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) zur Bearbeitung eines Signals (32) vorgesehen ist, das als Pseudo Noise Signal ausgebildet ist.

20. Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erkennungseinheit (26) zur Erzeugung eines Signals (32) mittels einer stufenweisen Frequenzmodulation vorge- sehen ist.

21. Werkzeugsmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Akto- rikeinheit (48) zur Durchführung einer Sicherheitsmaßnahme, die mit der Erkennungseinheit (26) in Wirkverbindung steht.

22. Werkzeugmaschine mit einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

23. Verfahren zur Erkennung einer Anwendungssituation (71, 92) bei einem Anwendungsprozess einer Werkzeugmaschine (10), dadurch gekennzeichnet, dass zur Erkennung der Anwendungssituation (71, 92) wenigstens eine Kenngröße aus der Detektion von menschlichem oder tierischem Gewebe er- fasst wird.

Description:

WerkzeugmaschinenüberwachungsVorrichtung

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Werkzeugmaschinenüberwa- chungsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bereits eine überwachungsvorrichtung für eine Werkzeugmaschine, wie z.B. eine Tischkreissäge, bekannt, die eine Erkennungseinheit zur Erkennung einer Situation, die bei ei- ner Anwendung der Werkzeugmaschine vorkommt, aufweist.

Vorteile der Erfindung

Die Erfindung geht aus von einer Werkzeugmaschinenüberwa- chungsvorrichtung mit einer Erkennungseinheit zur Erkennung einer Anwendungssituation bei einer Werkzeugmaschine.

Es wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit dazu vorgesehen ist, eine Anwendungssituation anhand der Detektion von menschlichem oder tierischem Gewebe zu erkennen. Hierbei kann eine besonders hohe Sicherheit bei der Anwendung der Werk-

zeugmaschine erreicht werden. Durch eine frühzeitige Erkennung von menschlichem oder tierischem Gewebe in einer Gefahrenzone der Werkzeugmaschine können insbesondere schwere Körperverletzungen eines Bedieners vermieden werden.

Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit es ermöglicht, eine Unterscheidung von menschlichem oder tierischem Gewebe einerseits und Holz oder Metall oder Kunststoffen andererseits zu treffen, wodurch eine hohe Flexibili- tat im Einsatz der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung erreicht werden kann. Insbesondere kann einerseits bei der Detektion eines für ein Werkstück typischen Materials Erfassungsvorgänge eingeleitet werden, die zur Erfassung von zumindest einem Merkmal des Werkstücks, wie z.B. einer Abmes- sung, einer Schnitttemperatur, eines Feuchtigkeitsgrads usw. dient, und es können andererseits bei der Detektion von menschlichem Gewebe Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Zur Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen steht vorzugsweise eine Aktorikeinheit in Wirkverbindung mit der Erkennungsein- heit.

In einer vorteilhaften Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung, insbesondere die Erkennungseinheit, eine Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung ermöglicht, wodurch eine hohe Anzahl von Anwendungssituationen erreicht werden kann. Unter einer „Positionsbestimmung" soll insbesondere die Bestimmung der Position eines mittels der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung überwachten Objekts relativ zu einem aktiven Objekt der Werkzeugmaschine, wie insbesondere relativ zu einem Werkzeug, vorzugsweise in dessen angetriebenem Zustand, verstanden werden. Ferner soll

unter einer „Geschwindigkeitsbestimmung" insbesondere die Bestimmung von zumindest einem Bewegungsmerkmal aus der Gruppe Bewegungsrichtung, momentaner Geschwindigkeitswert und momentaner Beschleunigungswert eines sich relativ zu einem aktiven Objekt der Werkzeugmaschine bewegenden Objekts verstanden werden .

In diesem Zusammenhang kann ein frühzeitiges Erkennen einer Gefahrensituation erreicht werden, wenn die Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung eine Positions- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung von menschlichem oder tierischem Gewebe ist. Hierdurch können solche Anwendungssituationen erkannt werden, bei welchen ein menschlicher oder tierischer Körperteil sich in Richtung auf das aktive Objekt bewegt, er- kannt werden, wie z.B. bei einem Abrutschen einer Hand eines Bedieners auf einem sich in Bearbeitung befindenden Werkstück.

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung wird vorge- schlagen, dass die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung, insbesondere die Erkennungseinheit, zumindest einen Ultra- breitbandradarsensor aufweist. Unter einem „Ultrabreitbandra- darsensor" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Radarsensor verstanden werden, mittels dessen ein ultrabreit- bandiges Radarsignal erzeugt, gesendet, empfangen und/oder ausgewertet werden kann. Unter einem „ultrabreitbandigen (o- der Ultra Wide Band oder UWB) Radarsignal" soll insbesondere ein elektromagnetisches Signal verstanden werden, welches einen Nutzfrequenzbereich mit einer Mittenfrequenz im Frequenz- bereich von 1 GHz bis 15 GHz und einer Frequenzbandbreite von zumindest 500 MHz aufweist. Es kann mit einer Nutzung von

ultrabreitbandigen Radarsignalen ein besonders hohes Unterscheidungsvermögen in der Unterscheidung zwischen menschlichem bzw. tierischem Gewebe und einem Baumaterial erreicht werden, da ein derartiges Gewebe insbesondere eine hohe Dämp- fungswirkung in einem Frequenzbereich oberhalb von 2 GHz besitzt .

Eine besonders effektive Erkennung kann erreicht werden, wenn die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung, insbesondere die Erkennungseinheit, ein Antennenarray aufweist. Insbesondere kann durch den Einsatz von mehreren Antennen ein Gefahrenbereich der Werkzeugmaschine effektiv abgedeckt werden. Unter einem „Antennenarray" soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Gruppe von mehreren voneinander unterschiedli- chen Antennen verstanden werden, die im Betrieb mittels einer gemeinsamen Signalerzeugungseinheit mit einem zu sendenden Signal gespeist werden. Zweckmäßigerweise weist das Antennenarray zumindest eine Ultrabreitbandradarantenne auf.

Es kann die Genauigkeit bei einer Erkennung erhöht werden, wenn das Antennenarray als phasenvariables Antennenarray ausgebildet ist. Unter einem „phasenvariablen" Antennenarray soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Antennenarray verstanden werden, welchem zumindest ein Phasenverschiebungs- mittel zugeordnet ist, welches zur änderung zumindest einer relativen Phasenlage zwischen zwei Signalen, die von unterschiedlichen Antennen des Antennenarrays abgestrahlt werden, vorgesehen ist. Hierdurch kann insbesondere eine gewünschte Ausrichtung bzw. ein gewünschtes Fokussieren eines überwa- chungssignals auf einen bestimmten Bereich einer Gefahrenzone der Werkzeugmaschine vorteilhaft erreicht werden. Beispiel-

weise kann ein auf ein detektiertes Objekt gerichteter überwachungsbereich die Bewegung des Objekts verfolgen. Ferner wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit zumindest einen Sensor aufweist, der in einer Werkzeugmaschinen- grundeinbaustellung unterhalb einer Werkzeugmaschinenarbeitsfläche zum Platzieren eines Werkstücks angeordnet ist. Unter einer „Werkzeugmaschinengrundeinbaustellung" soll in diesem Zusammenhang eine Stellung verstanden werden, die bei der Anwendung der Werkzeugmaschine durch einen Endbenutzer unter vorschriftsgemäßen Anwendungsbedingungen vorliegt. Es kann hierdurch eine versteckte Anordnung des Sensors erreicht werden, wobei Hindernisse durch den Sensor und eine unerwünschte Handhabung des Sensors durch einen Bediener vorteilhaft vermieden werden können.

Vorzugweise ist die Erkennungseinheit dazu auslegt, ein durch eine Reflexion auf ein untersuchtes Objekt erzeugtes Signal auszuwerten, wodurch ein konstruktiv kompakter Aufbau der Erkennungseinheit erreicht werden kann. Die gewünschte Ausle- gung der Erkennungseinheit kann insbesondere durch eine auf die Erfassung des reflektierten Signals gezielte Orientierung einer Antenne erreicht werden.

Eine hohe Flexibilität in der Gestaltung von überwachungs- funktionen kann erreicht werden, wenn die Erkennungseinheit zumindest zwei überwachungsbereiche zum überwachen eines Anwendungsprozesses der Werkzeugmaschine festlegt. Die überwachungsbereiche sind vorzugsweise voneinander unterschiedlich ausgebildet. Hierbei können die überwachungsbereiche vonein- ander getrennt ausgebildet sein oder sie können aneinander angrenzen oder sie können einen gemeinsamen überlappungsbe-

reich bilden. Insbesondere kann ein erster überlappungsbereich einen zweiten überwachungsbereich umfassen. Außerdem wird vorgeschlagen, dass den überwachungsbereichen jeweils ein unterschiedlicher Betriebsmodus der Werkzeugma- schine zugeordnet ist, wodurch eine hohe Flexibilität in der Anwendung der Werkzeugmaschine und insbesondere ein hoher Bedienkomfort erzielt werden können.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorge- schlagen, dass zumindest einem der überwachungsbereiche ein

Warnmodus der Werkzeugmaschine zugeordnet ist. Dadurch können vorteilhaft bei Erkennung einer potentiell gefährlichen Anwendungssituation Vorschutzmaßnahmen eingeleitet werden, bevor ein Bediener sich in einer akuten Gefahr befindet.

In diesem Zusammenhang können ein vorteilhafter Warneffekt und eine hohe Sicherheit erreicht werden, wenn die Erkennungseinheit - im Zusammenwirken mit einer Werkzeugmaschinenantriebseinheit zum Antreiben eines Werkzeugs - zum Verlang- samen eines Werkzeugantriebs im Warnmodus vorgesehen ist.

Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass zumindest einem der ü- berwachungsbereiche ein Beseitigen eines angetriebenen Werkzeugs aus einem Arbeitsbereich der Werkzeugmaschine zugeord- net ist, wodurch eine potentielle Verletzungsgefahr effektiv beseitigt werden kann. Das „Beseitigen" des angetriebenen Werkzeugs, das vorzugsweise mittels einer mit der Erkennungseinheit in Wirkverbindung stehenden Aktorikeinheit durchgeführt wird, kann insbesondere durch ein Verstellen des ange- triebenen Werkzeugs in eine Sicherheitsposition außerhalb des Arbeitsbereichs, wie z.B. mittels eines Versenkens des ange-

triebenen Werkzeugs unterhalb einer Werkzeugmaschinenarbeitsfläche, durch ein Abschalten des Antriebs des Werkzeugs und/oder durch ein Bedecken einer Schneidkante des Werkzeugs verwirklicht werden. Der „Arbeitsbereich" setzt sich vorzugs- weise aus Punkten zusammen, die für einen Bediener unter vorschriftsgemäßen Anwendungsbedingungen der Werkzeugmaschine zugänglich sind.

In einer bevorzugten Ausbildung der Erfindung wird vorge- schlagen, dass zumindest einem der überwachungsbereiche eine Sicherheitsabschaltung der Werkzeugmaschine zugeordnet ist, wodurch eine hohe Bediensicherheit der Werkzeugmaschine erreicht werden kann.

Vorteilhafterweise umfasst die Erkennungseinheit eine Recheneinheit, die dazu vorgesehen ist, die Anwendungssituation durch eine auf einer unscharfen und/oder neuronalen Logik basierende Auswertung von Kenngrößen zu erkennen. Mit Hilfe einer unscharfen Logik kann von der Recheneinheit anhand des erfassten Signals eine große und komplexe Informationsmenge schnell ausgewertet werden. Eine unscharfe Logik stellt insbesondere eine Logik dar, die dem Auftreten eines bestimmten Ereignisses einen Wahrscheinlichkeitswert im Intervall zwischen 0 (falsch) und 1 (wahr) zuordnet. Durch eine neuronale Logik können vorteilhafte Selbstlernfunktionen der Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung erreicht werden.

In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit eine Datenbank auf- weist, in welcher einem Satz von Kenngrößen eine Anwendungssituation zugeordnet ist. Es kann ein besonders schneller Er-

kennungsprozess einer Anwendungssituation vorteilhaft erreicht werden, indem eine Korrelation zwischen den erfassten Kenngrößen und einer Anwendungssituation untersucht wird.

Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Erkennungseinheit zur Bearbeitung eines Signals vorgesehen ist, das als Pseudo Noise Signal ausgebildet ist. Unter einem „Pseudo Noise Signal" (oder Pseudo Random Noise Signal oder Pseudo- Zufallsrauschensignal) soll insbesondere ein Signal verstan- den werden, das mittels einer Folge von Pulsen variabler Länge erzeugt wird, wobei die Pulsenlängen zufällig über eine Signalperiode verteilt sind. Hierdurch kann mit einer kleinen Signalamplitude ein hohes Signal-Rausch-Verhältnis erreicht werden. Unter einem „Bearbeiten" kann insbesondere ein Erzeu- gen, Senden, Empfangen und/oder Auswerten verstanden werden.

Alternativ oder zusätzlich kann die Signaleinheit zur Bearbeitung eines Signals vorgesehen sein, das in der Frequenz moduliert ist, wie insbesondere eines FMCW-Signals (Frequency Modulated Continuous Wave oder frequenzmodulierte kontinuierliche Welle) . Insbesondere wird vorgeschlagen, dass die Signaleinheit zur Erzeugung eines Signals mittels einer stufenweisen Frequenzmodulation vorgesehen ist. Unter einer „stufenweisen" Frequenzmodulation (oder auch „stepped frequency" genannt) soll eine Modulation des Signals verstanden werden, bei welcher, im Gegenteil zu einer kontinuierlichen änderung der Frequenz, ausgehend von einem ersten Frequenzwert bis zu einem zweiten Frequenzwert die Frequenz des Signals stufenweise geändert wird. Hierzu ist vorzugsweise zumindest ein Oszillator vorgesehen, bei welchem die Ausgangsfrequenz steuerbar ist. Der erste Frequenzwert und der zweite Frequenzwert

spannen vorzugsweise einen ultrabreitbandigen Frequenzbereich.

Ferner weist die Werkzeugsmaschinenüberwachungsvorrichtung bevorzugterweise eine Aktorikeinheit zur Durchführung einer Sicherheitsmaßnahme auf, die mit der Erkennungseinheit in Wirkverbindung steht. Diese Aktorikeinheit ist insbesondere dazu vorgesehen, anhand eines Signals der Signaleinheit das Vorhandensein eines zu einer Bewegung angetriebenen Werkzeugs in einer Gefahrenzone zu beseitigen. Hierbei kann unter dem „Beseitigen" ein Abschalten des Werkzeugantriebs oder das Verstellen des angetriebenen Werkzeugs aus der Gefahrenzone verstanden werden. Die „Gefahrenzone" setzt sich vorzugsweise aus Punkten zusammen, die einen kleinsten Abstand zum ange- triebenen Werkzeug von maximal 5 cm, insbesondere maximal 2 cm aufweisen.

Ferner wird ein Verfahren zur Erkennung einer Anwendungssituation bei einem Anwendungsprozess einer Werkzeugmaschine vor- geschlagen, bei welchem zur Erkennung der Anwendungssituation wenigstens eine Kenngröße aus der Detektion von menschlichem oder tierischem Gewebe erfasst wird, wodurch eine hohe Sicherheit bei der Anwendung der Werkzeugmaschine erreicht werden kann.

Zeichnung

Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbe- Schreibung. In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und

die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen .

Es zeigen:

Fig. 1 eine Tischkreissäge in einer Seitenansicht mit einer Erkennungseinheit,

Fig. 2 eine interne Schaltung der Erkennungseinheit,

Fig. 3 ein von der Erkennungseinheit gesendetes ultrabreitbandiges Sendesignal in einer spektralen Darstellung,

Fig. 4 ein Taktsignal als Pseudo Noise Signal zur Erzeugung des Sendesignals und das Sendesignal in einer Amplitude-Zeit-Darstellung,

Fig. 5 die Frequenz des Sendesignals als Funktion der Zeit bei einer Erzeugung mittels einer stufenweisen Freuquenzmodulation,

Fig. 6 eine Erzeugungseinheit, eine Aufbereitungseinheit und eine Auswerteeinheit der Erkennungseinheit,

Fig. 7a bis 7c die Erkennung eines Werkstücks und einer Hand durch eine reflexive Messung von unten,

Fig. 8a bis 8c die Erkennung eines Werkstücks und einer Hand durch eine reflexive Messung von oben,

Fig. 9a bis 9c die Erkennung eines Werkstücks und einer Hand bei einer transmissiven Messung,

Fig. 10 die Tischkreissäge in einer Ansicht von oben mit einer Ausführung der Erkennungseinheit mit Antennenarrays,

Fig. 11 die Detektion einer Hand in einem werkzeugfer- nen überwachungsbereich mit dem Auslösen eines

Warnmodus,

Fig. 12 die Detektion einer Hand in einem werkzeugnahen überwachungsbereich mit dem Auslösen eines Aktorikmodus, Fig. 13 eine weitere Ausführung von durch die Antennenarrays festgelegten überwachungsbereichen und

Fig. 14 eine Datenbank der Erkennungseinheit.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Figur 1 zeigt eine als stationäre Kreissäge ausgebildete Werkzeugmaschine 10. Diese weist ein Gehäuse 12 auf, in wel- chem eine als Elektromotor ausgebildete Antriebseinheit 14 zum Antreiben eines Werkzeugs 16, das als ein kreisförmiges Sägeblatt ausgebildet ist, angeordnet ist. Die Werkzeugmaschine 10 umfasst ferner eine Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18, die von einem Sägetisch gebildet ist und die in der ge- zeigten Grundeinbaustellung der Werkzeugmaschine 10 horizontal ausgerichtet ist und zum Platzieren, insbesondere zum Auflegen eines Werkstücks, vorgesehen ist. Das Werkzeug 16 ragt aus der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 durch einen in Figur 10 zu sehenden Spalt 20 in vertikaler Richtung 22 nach oben heraus.

Die Werkzeugmaschine 10 ist mit einer Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 24 versehen. Diese weist eine Erkennungseinheit 26 auf, die zur Erkennung einer bei einer Anwendung der Werkzeugmaschine 10 vorkommenden Anwendungssituation vor- gesehen ist. Die Erkennungseinheit 26 ist insbesondere dazu vorgesehen, eine Anwendungssituation anhand der Detektion von menschlichem oder tierischem Gewebe zu erkennen. Hierzu weist die Erkennungseinheit 26 vorteilhafterweise einen Ultrabreit- bandradarsensor 28 auf. Die Erkennungseinheit 26 und insbe- sondere der Ultrabreitbandradarsensor 28 sind in der gezeigten Grundeinbaustellung der Werkzeugmaschine 10 unterhalb der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 angeordnet. Hierbei ist der Ultrabreitbandradarsensor 28 innerhalb des Gehäuses 12, welches vorzugsweise als Kunststoffgehäuse ausgebildet ist, für einen Endbediener unsichtbar angeordnet. Durch diese versteckte Anordnung können unerwünschte Manipulationen des End- bedieners vorteilhaft vermieden werden.

Hier und im gesamten Text beziehen sich die Begriffe „oben, unten, oberhalb, unterhalb" usw. auf die in Figur 1 gezeigte Grundeinbaustellung der Werkzeugmaschine 10.

Der Aufbau und das Zusammenwirken der Erkennungseinheit 26 mit weiteren Einheiten der Werkzeugmaschine 10 sind anhand der Figur 2 näher erläutert. Die Erkennungseinheit 26 weist den Ultrabreitbandradarsensor 28 auf. Dieser umfasst eine als Ultrabreitbandradarantenne ausgebildete Antenne 30 auf, an welcher im Betrieb ein in Figur 3 gezeigtes Ultrabreitbandra- darsignal 32 angelegt ist. Dieses Signal wird mittels einer Signalerzeugungseinheit 34 erzeugt, die für einen ultrabreit- bandigen Betrieb vorgesehen ist.

In Figur 3 ist das Spektrum des Ultrabreitbandradarsignals 32 dargestellt, wobei die Amplitude A auf der Y-Achse und eine Frequenz V auf der X-Achse aufgetragen sind. Das Ultrabreit- bandradarsignal 32 wird mit einer Mittenfrequenz V M von 5

GHz und einer Signalbandbreite δv von 2 GHz um diese Mittenfrequenz V M übertragen. Dabei beträgt eine Unterfrequenz V 1 = 4 GHz und eine Oberfrequenz V 2 = 6 GHz. Die Erzeugung des Ultrabreitbandradarsignals 32 wird mittels der Signalerzeu- gungseinheit 34 in Figur 4 dargestellt. Das Ultrabreitbandra- darsignal 32 wird mittels eines Taktsignals 35 erzeugt, dessen Amplitude als Funktion der Zeit t über zwei Perioden der Periodenlänge T dargestellt ist. Dieses Taktsignal 35 weist eine Folge von Pulsen auf, wobei die Pulsenlänge P 1 zufällig über eine Periode verteilt sind. Aus diesem Taktsignal 35 geht das Ultrabreitbandradarsignal 32 hervor, dessen Amplitude über zwei Perioden als Funktion der Zeit t gezeigt ist. Das Ultrabreitbandradarsignal 32 ist hiermit als Pseudo Noise Signal ausgebildet, das einem Rauschsignal ähnelt. Ein von dem Ultrabreitbandradarsignal 32 angeregtes Empfangssignal

38, wie z.B. durch eine Reflexion oder eine Transmission des Ultrabreitbandradarsignals 32 durch bzw. auf ein untersuchtes Medium, wird zur Auswertung einer Kreuzkorrelation mit dem Ultrabreitbandradarsignal 32 in dessen gesendeten Form unter- zogen. Dies kann über ein Filter erfolgen, dessen Impulsantwort der Zeitinversen des emittierten Ultrabreitbandradarsignals 32 entspricht oder mit Hilfe einer Sliding Correlation Technik, bei welcher das Empfangssignal 38 mit einer Kopie des emittierten Signals multipliziert und anschließend integ- riert wird.

Figur 5 stellt eine alternative Herstellung des von der Signalerzeugungseinheit 34 erzeugten Ultrabreitbandradarsignals 32. Die Signalerzeugungseinheit 34 ist in dieser weiteren Ausführung zur Erzeugung des Ultrabreitbandradarsignals 32 mittels einer stufenweisen Frequenzmodulation vorgesehen. Das in Figur 5 gezeigte Diagramm stellt die Frequenz V des Ultrabreitbandradarsignals 32 als Funktion der Zeit t während einer Zeitsequenz von Dauer D. Während der gezeigten Sequenz, welche wiederholt wird, wird die Frequenz V über den ultrabreitbandigen Frequenzbereich, der durch die Unterfrequenz V 1 und die Oberfrequenz V 2 gespannt ist, stufenweise geändert, insbesondere stufenweise erhöht, indem die Frequenz V zu diskreten Zeitpunkten t ± inkrementiert wird. Dies erfolgt mittels eines nicht näher dargestellten steuerbaren Oszilla- tors, dessen Ausgangsfrequenz inkrementiert wird.

Die Erkennungseinheit 26 weist ferner eine Signalaufbereitungseinheit 36 auf, die nach einem Empfangen des vom Ultra- breitbandradarsignal 32 angeregten Empfangssignals 38 (siehe Figur 1) durch die Antenne 30 zum Filtern, Verstärken und/oder Digitalisieren des Empfangssignals 38 vorgesehen ist, bevor dieses auf eine Recheneinheit 40 zur Verarbeitung bzw. zur Auswertung gegeben wird. Die Recheneinheit 40, die Bestandteil der Erkennungseinheit 26 ist, weist zumindest ei- nen Mikroprozessor auf (siehe Figur 6) oder sie kann als Mikroprozessor ausgebildet sein. Die Recheneinheit 40 steht mit einer Speichereinheit 42 in Wirkverbindung, in welcher z.B. eine Software zur Durchführung von Auswerteaufgaben gespeichert ist. In der Speichereinheit 42 ist eine Datenbank 44 gespeichert, dessen Funktion weiter unten näher beschrieben wird. Die Struktur der Signalerzeugungseinheit 34, der Sig-

nalaufbereitungseinheit 36 und der Recheneinheit 40 wird anhand der Figur 6 näher beschrieben.

Optional kann, wie in Figur 2 gezeigt, die Erkennungseinheit 26 mit einem Mittel 45 versehen sein, das in einem Energiesparmodus ein Tastverhältnis für das gesendete Ultrabreit- bandradarsignal 32 festlegt. Dieses Tastverhältnis ist ein Verhältnis zwischen einer ersten Zeitdauer, in welcher das Ultrabreitbandradarsignal 32 gesendet wird, und einer zweiten Zeitdauer, in welcher ein Senden des Ultrabreitbandradarsig- nals 32 eingestellt wird. Ferner kann die Erkennungseinheit 26 optional mit einer weiteren Einheit 46 versehen werden, die zur Durchführung einer „Listen-Before-Talk" Funktion vorgesehen ist. Vor einem Starten eines Antriebs des Werkzeugs 16 und eines überwachungsbetriebs der Erkennungseinheit 26 wird mittels der Einheit 46 der Nutzfrequenzbereich des UIt- rabreitbandradarsensors 28 auf weitere Dienste, wie z.B. einen GSM- oder UMTS-Dienst, abgesucht. Wird ein derartiger Fremddienst erkannt, so können Maßnahmen getroffen werden, die zum Schützen des Fremddiensts bzw. der Erkennungseinheit 26 vorgesehen sind.

Die Werkzeugmaschinenüberwachungsvorrichtung 24 weist ferner eine Aktorikeinheit 48 auf, die in Wirkverbindung mit der Er- kennungseinheit 26 steht. Diese Aktorikeinheit 48 ist im betrachteten Beispiel von einer Steuereinheit 50 gebildet, die zur Steuerung eines Betriebs der Antriebseinheit 14 dient. Durch die Erkennung einer Anwendungssituation, in welcher eine bestehende Gefahr erkannt wird, wird von der Erkennungs- einheit 26 ein Signal an die Aktorikeinheit 48 übertragen, die anhand von diesem ein Sicherheitsabschalten des Betriebs

der Werkzeugmaschine 10 betätigt. Es sind weitere Ausführungen der Aktorikeinheit 48 denkbar. Beispielsweise kann die Aktorikeinheit 48 zum Antreiben von Sicherheitsmitteln vorgesehen sein, die zu einem Bremsen, einem Bedecken und/oder zu einem Entfernen des Werkzeugs 16 aus einer Gefahrenzone, wie z.B. durch ein Versenken in das Gehäuse 12, dienen.

Wie der Figur 1 zu entnehmen ist, ist der Ultrabreitbandra- darsensor 28 bzw. die Antenne 30 derart ausgelegt, dass er zusätzlich zum Senden des Ultrabreitbandradarsignals 32 das durch das Ultrabreitbandradarsignal 32 bei einer Reflexion auf ein untersuchtes Objekt 52 angeregte Empfangssignal 38 erfassen kann. In der in Figur 1 gezeigten Anwendungssituation ist das untersuchte Objekt 52 die Hand eines Bedieners, die auf einem sich in Bearbeitung befindenden Werkstück 54 aus Holz aufgestellt ist.

Figur 6 zeigt die Signalerzeugungseinheit 34, die Signalaufbereitungseinheit 36 und die Recheneinheit 40 der Erkennungs- einheit 26 in einer Detailansicht. Die Signalerzeugungseinheit 34 weist eine Einheit 56 auf, die als Takterzeuger ausgebildet ist. Beispielsweise erzeugt die Einheit 56 einen Systemtakt von 8 GHz. In der Ausführung der Signalerzeugungseinheit 34 zur Erzeugung eines Pseudo Noise Signals weist diese eine weitere Einheit 58 auf, die als multistufiges, rückgekoppeltes Schieberegister zur Erzeugung einer Pseudo Noise Folge vorgesehen ist. Insbesondere ist die Einheit 58 als 9-stufiges Schieberegister ausgebildet. Die Signalaufbereitungseinheit 36, die das analoge Empfangssignal 38 in ein digitales Auswertesignal umwandelt, umfasst zum Digitalisieren des Empfangssignals 38 einen A/D-Wandler 60, welchem ein

multistufiger Binärteiler 62, und zwar insbesondere ein 9- stufiger Binärteiler, und eine Abtast-Halte-Schaltung 64 vorgeschaltet sind. Die Einheit 58, der Binärteiler 62 und die Abtast-Halte-Schaltung 64 bilden vorzugsweise einen integ- rierten HF-Schaltkreis 65. Die Recheneinheit 40 weist eine

Einheit 66, die als „Fast Arithmetic Processor" zur Mittelung des Auswertesignals, insbesondere über 256 Werte, ausgebildet ist, und einen als digitaler Signalprozessor (oder DSP) ausgebildeten Prozessor 68 auf, mittels dessen beispielsweise die oben beschriebene Kreuzkorrelation des Auswertesignals mit dem Ultrabreitbandradarsignal 32 zur Ermittlung einer Impulsantwort durchgeführt wird.

Es ist hierbei zu beachten, dass ein großer Teil der Energie am Antennenfußpunkt ggf. reflektiert werden kann. Diese Reflexion ist sehr stark und es muss ein Referenzwertabzug erfolgen, d.h. ein Datensatz, der ohne Messobjekt aufgezeichnet wurde und nur die Reflexion am Antennenfußpunkt beinhaltet, wird von den anderen Datensätzen subtrahiert. Andernfalls sind die deutlich schwächeren Reflexionen an den Messobjekten kaum zu erkennen.

Das Empfangssignal 38 kann von der Recheneinheit 40 im Zeitbereich und/oder im Frequenzbereich ausgewertet werden. Zu- nächst wird eine Auswertung im Zeitbereich beschrieben. Der

Erkennungsvorgang wird anhand der Figuren 7a bis 7c beschrieben. Bei einer reflektiven Messung von unten tritt ohne Medium, d.h. ohne aufgelegtes Werkstück 54 keine bzw. nur eine leichte Reflexion an einer an den Sägetisch angebrachten Plastikabdeckung auf. Diese wird durch den Referenzwertabzug eliminiert. Legt man das Werkstück 54 aus Holz über den UIt-

rabreitbandradarsensor 28, findet eine leichte Reflexion am Werkstück 54 statt, wobei das Ultrabreitbandradarsignal 32 im Wesentlichen durch das Werkstück 54 transmittiert wird. Wird die Hand auf das Werkstück 54 aufgelegt, so kommt es zu einer deutlich stärkeren Reflexion an der Grenzschicht zwischen

Holz und Hand und dadurch zu einer deutlichen Steigerung der Amplitude des Empfangssignals 38, was von der Erkennungseinheit 26 registriert wird.

Bei dieser Messung kann bei bekannter Holzstärke s/2 auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit und die Dielektrizitätszahl ε r im Holz geschlossen werden. Dabei gilt

C 2 C 0 wobei s die doppelte Holzdicke und Co die Lichtgeschwindig- keit in der Luft ist. Die Verzögerung δt ist die Differenz zwischen der Laufzeit zwischen Senden des Ultrabreitbandra- darsignals 32 und Empfangen des Empfangssignals 38 bei Reflexion des Ultrabreitbandradarsignals 32 an der Unterseite des Werkstücks 54 einerseits und der Laufzeit zwischen Senden des Ultrabreitbandradarsignals 32 und Empfangen des Empfangssignals 38 bei Reflexion des Ultrabreitbandradarsignals 32 an der Hand andererseits. Versuche haben gezeigt, dass die Erkennung der Hand anhand der Steigerung der Amplitude des Empfangssignals 38 bei stark unterschiedlichen Feuchtigkeitsgra- den des Werkstücks 54 mit einer gleich hohen Zuverlässigkeit erfolgen kann.

Die Figuren 8a bis 8c und 9a bis 9c betreffen Ausführungsvarianten der Erkennungseinheit 26, in welcher ein Ultrabreit- bandradarsensor 70 in der Grundeinbaustellung der Werkzeugma-

schine 10 oberhalb der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 angeordnet ist. Beispielsweise kann der Ultrabreitbandradarsen- sor 70 in einer Schutzhaube (nicht gezeigt) angeordnet sein. Um eine vorteilhafte Kabelführung zu erzielen kann diese an einer Schutzhaube angebracht sein, die über einen Schwenkarm seitlich des Werkzeugs 16 montiert ist.

In der Ausführung aus den Figuren 8a bis 8c ist der Ultra- breitbandradarsensor 70, wie für den Ultrabreitbandsensor 28, mit einer Antenne 30 als Sender und Empfänger ausgebildet, wobei auf eine Anordnung eines Sensors unterhalb der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 verzichtet wird. Bei einer reflexiven Messung von oben besteht eine geringere Sendeleistung als bei der oben beschriebenen Konfiguration, da das un- tersuchte Objekt 52 von keinem anderen dämpfenden Material verdeckt wird. Bei einer reflexiven Messung von oben tritt zunächst eine Totalreflexion am metallischen Sägetisch auf. Wird das Werkstück 54 aus Holz unter den Ultrabreitbandradar- sensor 70 geschoben, wird die Reflexion am Sägetisch auf dem Hin- und Rückweg durch das Holz etwas stärker gedämpft als in der Luft. Außerdem wird durch die geringere Ausbreitungsgeschwindigkeit im Werkstück 54 die Reflexion zeitlich nach hinten verschoben, was von der Erkennungseinheit 26 registriert wird. Bei bekannter Holzstärke kann über diese Verzöge- rung auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Holz und damit auf die Permittivität ε r geschlossen werden.

Die Verzögerung δt ist der Zeitunterschied in der Laufzeit zwischen Senden des Ultrabreitbandradarsignals 32 und Empfan- gen des Empfangssignals 38 ohne aufgelegtes Medium einerseits

und bei aufgelegtem Werkstück 54 andererseits. Gelangt die Hand unter den Ultrabreitbandradarsensor 70, kommt es zu deutlich früheren Reflexionen aufgrund der geringeren Distanz zwischen Hand und Ultrabreitbandradarsensor 70. Dieses deut- liehe Abfallen der Laufzeit wird durch die Erkennungseinheit 26 registriert. Die Reflexion des Sägetisches geht wegen dem großen Energieanteil, der bereits an der Grenzschicht Luft - Hand reflektiert wurde, und der Absorption der Hand stark zurück. Die Verzögerung δt zwischen der Reflexion ohne Medium und der Reflexion mit der Hand auf dem Holz beträgt ca.

Holzdicke + Handdicke

At = ! ■■ c o

Die Figuren 9a bis 9c zeigen den Erfassungsvorgang in einer weiteren Ausführung der Erkennungseinheit 26, bei welcher zu- sätzlich zum Ultrabreitbandradarsensor 28 unterhalb der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 den Ultrabreitbandradarsensor 70 oberhalb der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 angeordnet ist. Der obere Ultrabreitbandradarsensor 70 ist als Sender ausgebildet, während der untere Ultrabreitbandradarsensor 28 als Empfänger ausgebildet ist. Die umgekehrte Konfiguration ist denkbar. Es ist eine weitere Konfiguration möglich, in welcher beide Antennen 30 beiderseits der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 als Sender und Empfänger ausgebildet sind. Eine solche Konfiguration hat den größten Informationsgehalt, da sowohl der transmittierte als auch der reflektierte Signalanteil erfassbar ist. Ferner kann mittels einer Erfassung durch eine Reflexion des Ultrabreitbandradarsignals 32 von oben ein Erkennungsvorgang bei einem metallischen Werkstück 54 erfolgen.

Es erfolgt die Erkennung des Vorhandenseins der Hand mittels einer Auswertung des durch die untersuchten Objekte transmit- tierten Ultrabreitbandradarsignals 32. Bei der transmittiven Messweise muss nicht unbedingt ein Referenzabzug erfolgen, da hier die starken Reflexionen am Antennenfußpunkt nicht aufgezeichnet werden. Bei dieser Messung sorgen vor allem die Dämpfungseigenschaften der Materialien für Unterschiede in der Messung, aber auch unterschiedliche Ausbreitungsgeschwindigkeiten werden detektiert. Bei der Transmission des Ultra- breitbandradarsignals 32 gehen die TEM-Wellen nahezu ungedämpft mit leicht reduzierter Ausbreitungsgeschwindigkeit durch das Werkstück 54 hindurch, während die Hand hingegen die Wellen sehr stark dämpft. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit im Werkstück 54 und Dielektrizitätszahl lassen sich, wie oben dargelegt, berechnen. Das Eintreten der Hand in den von der Erkennungseinheit 26 überwachten Bereich kennzeichnet sich durch einen Abfall der Amplitude des Empfangssignals 38, was durch die Erkennungseinheit 26 registriert wird.

Bei einer Auswertung im Frequenzbereich wird das Frequenzspektrum des Empfangssignals 38 ausgewertet. Dies wird auf bekannte Weise mittels einer Fouriertransformation durchgeführt. In der Ausführung aus den Figuren 7a bis 7c wird das Frequenzspektrum insbesondere im Frequenzintervall zwischen 2 GHz und 4 GHz analysiert. Dies entspricht dem Bereich, in dem die größte Energie abgestrahlt wird. Beim Auflegen der Hand auf das Werkstück 54 nehmen die Frequenzanteile zwischen 2,5 GHz und 3 GHz deutlich zu, was von der Erkennungseinheit 26 registriert wird. In der Ausführung aus den Figuren 8a bis 8c kann die Erkennungseinheit 26 im reflektierten Spektrum zwischen Holz einerseits und dem Gewebe der Hand andererseits

unterscheiden, indem ein Zunehmen der Amplitude von Frequenzanteilen in einem bestimmten Frequenzbereich erfasst wird. Bei dem Erkennungsvorgang aus den Figuren 9a bis 9c kann die Erkennungseinheit 26 das Vorhandensein der Hand im überwach- ten Bereich durch ein Senken der Amplitude von Frequenzanteilen in einem bestimmten Frequenzbereich erkennen, da diese Frequenzanteile im menschlichen Gewebe deutlich mehr gedämpft sind als im Werkstück 54 aus Holz. Typischerweise ist die durch menschliches Gewebe verursachte Dämpfung um einen Fak- tor 10 höher als die Dämpfung im Holz.

In einer alternativen Ausführungsvariante ist denkbar, dass die Erkennungseinheit 26 eine Leistungseinheit aufweist, die zur Steuerung der mittels des Ultrabreitbandradarsignals 32 abgestrahlten Leistung in Abhängigkeit einer aufgrund eines Mediums erfolgenden Dämpfung des Ultrabreitbandradarsignals 32 vorgesehen ist. Ist ein dämpfendes Medium, wie z.B. das Werkstück 54 aus Holz auf die Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 aufgelegt, kann typischerweise eine Dämpfung frequenzab- hängig zwischen IdB und zumindest 3dB verursacht werden. Ist dies erkannt, kann durch die Leistungseinheit die Sendeleistung erhöht werden, was sich positiv auf die Signalqualität auswirkt .

Durch ein Zusammenwirken der Erkennungseinheit 26 und der Ak- torikeinheit 48 können anhand einer Anwendungssituation Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Es wird z.B. angenommen, dass das Vorhandensein der Hand des Bedieners in einer Gefahrenzone der Werkzeugmaschine 10 in der Konfiguration aus den Figuren 7a bis 7c erkannt wird. Hierzu kann die Antenne 30 auf die überwachung der Gefahrenzone gerichtet sein. Hierbei

wird z.B., wie oben beschrieben, von der Erkennungseinheit 26 registriert, dass die Amplitude des Empfangssignals 38 eine voreingestellte Schwelle 69 überschreitet, während die Hand in der Gefahrenzone lokalisiert ist. Diese Schwelle 69 ist in der Datenbank 44 (siehe Figur 14) gespeichert, während das

überschreiten als Anwendungssituation 71 in dieser Datenbank 44 bezeichnet ist. Liegt dieses überschreiten vor, so überträgt die Erkennungseinheit 26 ein Erkennungssignal an die Aktorikeinheit 48 zur Durchführung einer Sicherheitsmaßnahme. Dies ist weiter unten beschrieben.

Zusammenfassend kann, wie oben beschrieben, anhand einer zeitlichen und/oder spektralen Auswertung des Empfangssignals 38 eine Unterscheidung zwischen menschlichem Gewebe einer- seits und einem Werkstück aus Holz andererseits durch die Erkennungseinheit 26 auf Grund der Veränderung der relativen Permittivität in dem von der Erkennungseinheit 26 überwachten Bereich und der Veränderung von Laufzeiten zwischen Senden des Ultrabreitbandradarsignals 32 und Empfangen des Empfangs- signals 38 getroffen werden. Dies ist für weitere Materialarten eines Werkstücks denkbar, wie insbesondere für Kunststoffe und, insbesondere bei einer reflexiven Messung von oben, für Metalle.

Die oben beschriebenen Erkennungsvorgänge können durch den Einsatz einer einzelnen Antenne 30, die als Sender und Empfänger ausgebildet ist, realisiert werden. Werden mehrere Antennen 30 eingesetzt, kann zusätzlich eine Position- und/oder Geschwindigkeitsbestimmung eines überwachten Objekts durchge- führt werden. In Figur 10 ist die Werkzeugmaschine 10 in einer Ansicht von oben dargestellt, in welcher eine alternative

Ausführung der Erkennungseinheit 26 dargestellt ist. Die Erkennungseinheit 26 ist mit einer Mehrzahl von Ultrabreitband- radarsensoren 72, 74.1 bis 74.3 und 76.1 bis 76.3 versehen, die unterhalb der Werkzeugmaschinenarbeitsfläche 18 angeord- net sind. Sie weisen jeweils eine Antenne 30 auf, die zur Abstrahlung bzw. zum Empfangen eines Ultrabreitbandradarsignals 32 vorgesehen ist. Die Erkennungseinheit 26 mit der Anordnung der Ultrabreitbandradarsensoren 72, 74, 76 legt drei verschiedene überwachungsbereiche 78, 80, 82 zum überwachen ei- nes Anwendungsprozesses der Werkzeugmaschine 10 fest. Der erste, werkzeugnahe überwachungsbereich 78 entspricht einem Werkzeugbereich, auch „Gefahrenzone" genannt, der sich in unmittelbarer Nähe des Werkzeugs 16 erstreckt und hierbei an die Außenkontur des Werkzeugs 16 angrenzt. Insbesondere setzt sich der erste überwachungsbereich 78 aus Punkten zusammen, die einen kleinsten Abstand zum Werkzeug 16 von maximal 2 cm aufweisen. Der erste überwachungsbereich 78 ist mittels des Ultrabreitbandradarsensors 72 festgelegt. Dem überwachungsbereich 80, der an den überwachungsbereich 78 angrenzt, sind drei Ultrabreitbandradarsensoren 74.1 bis 74.3 zugeordnet, wobei die entsprechenden Antennen 30 in einem ersten Anten- nenarray 84 ausgelegt sind. Dem überwachungsbereich 82 sind drei Ultrabreitbandradarsensoren 76.1 bis 76.3 zugeordnet, wobei die entsprechenden Antennen 30 einem zweiten Antennen- array 86 ausgelegt sind. Im betrachteten Fall sind die Anten- nenarrays 84, 86 als phasenvariable Antennenarrays ausgebildet. Hierbei können innerhalb eines Antennenarrays 84, 86 relative Phasenlagen zwischen Sendesignalen, die von den einzelnen, das entsprechende Antennenarray 84, 86 bildenden An- tennen 30 erzeugt werden, gesteuert werden. Es kann hierbei mittels konstruktiver und/oder destruktiver Interferenzen ein

Sendesignal zur Strahlung in einer bevorzugten Senderichtung gebündelt werden. Die Steuerung der relativen Phasenlagen erfolgt mittels nicht näher dargestellter Phasenverschiebeele- mente .

Das Eindringen des Werkstücks 54 in den überwachungsbereich 82, z.B. durch dessen Schieben in einer Werkstückschieberichtung 88, wird von der Erkennungseinheit 26, wie anhand der Figuren 7a bis 7c oben beschrieben, im Zeitbereich durch die Beobachtung einer Laufzeit oder im Frequenzspektrum durch die Beobachtung der Amplitude in einem bestimmten Bereich des Frequenzspektrums erkannt. Wird nun die Hand des Bedieners im überwachungsbereich 82 erfasst, so werden Erfassungsvorgänge eingeleitet, die zur Vermeidung eines Kontakts der Hand mit dem rotierenden Werkzeug 16 dienen. Wird im werkzeugfernen

überwachungsbereich 82 eine schnelle Geschwindigkeitszunahme oder eine hohe Momentangeschwindigkeit der Hand zum rotierenden Werkzeug 16 detektiert, so dass selbst bei einer möglichen anschließenden Geschwindigkeitsabnahme der Kontakt mit dem Werkzeug 16 unvermeidbar ist, dann kann bereits in dieser Zone z.B. eine Abschaltung der Antriebseinheit 14, ein Versenken und/oder ein Bedecken des Werkzeugs 16 mittels der Ak- torikeinheit 48 erfolgen. Die Erkennungseinheit 26 erfasst die Position der Hand im überwachungsbereich 82. Ferner führt die Erkennungseinheit 26 eine Geschwindigkeitsbestimmung aus, indem Bewegungsmerkmale, welche die Bewegung der Hand relativ zum rotierenden Werkzeug 16 charakterisieren, erfasst werden. Durch die Erfassung der Position der Hand relativ zum Werkzeug 16 zu verschiedenen Zeitpunkten werden hierbei eine Be- wegungsrichtung 90, der momentane Wert der Geschwindigkeit sowie der Beschleunigung der Hand mittels der Recheneinheit

40 ermittelt. Die Geschwindigkeitsbestimmung kann ferner anhand einer Frequenzverschiebung, die durch den Doppler-Effekt hervorgerufen wird, durchgeführt werden. Das Vorliegen von zumindest einem der folgenden Merkmale, und zwar der auf das Werkzeug 16 weisenden Bewegungsrichtung 90, eines momentanen Werts der Geschwindigkeit und/oder der Beschleunigung oberhalb eines vorbestimmten Schwellenwerts 91 (siehe Figur 14), oder das Vorliegen einer beliebigen Kombination dieser Merkmale wird mittels der Datenbank 44 einer Anwendungssituation 92 zugeordnet. Diese ist wiederum einem als Sicherheitsmaßnahme 94 ausgeführten Vorgehen zugeordnet, in welchem die Ak- torikeinheit 48 z.B. eine Sicherheitsabschaltung der Werkzeugmaschine 10, und zwar der Antriebseinheit 14, betätigt.

Den weiteren überwachungsbereichen 78, 80 sind unterschiedliche Betriebsmodi der Werkzeugmaschine 10 zugeordnet. Insbesondere ist dem überwachungsbereich 80 ein Warnmodus zugeordnet. Wird, wie in Figur 11 dargestellt, die Hand des Bedieners im überwachungsbereich 80 erkannt, so wird in einem ers- ten Warnmodus von der Erkennungseinheit 26 eine Warnungsausgabe mittels einer Ausgabeeinheit 96 ausgelöst (siehe Figur 2) . In diesem Warnmodus oder in einem weiteren Warnmodus erfolgt eine Warnung des Bedieners im Zusammenwirken mit der Antriebseinheit 14 mittels eines Verlangsamens des Werkzeug- antriebs, d.h. durch das Vermindern der Drehzahl bei der Rotation des Werkzeugs 16. Dem werkzeugnahen überwachungsbereich 78 ist ein Aktorikmodus der Werkzeugmaschine 10 zugeordnet. Wird, wie in Figur 12 dargestellt, das Vorhandensein der Hand im werkzeugnahen überwachungsbereich 78 erkannt, so wird mittels der Aktorikeinheit 48 unmittelbar ein Beseitigen des angetriebenen Werkzeugs 16 aus dem überwachungsbereich 78

durchgeführt, indem das Werkzeug 16 versenkt wird oder der Antrieb des Werkzeugs 16 gestoppt wird.

Die Ausgestaltung der überwachungsbereiche 78, 80, 82 in den Figuren 10 bis 12 ist beispielhaft. Eine weitere Ausgestaltung kann der Figur 13 entnommen werden. Hierbei umschließt der werkzeugnahe überwachungsbereich 78 das Werkzeug 16. Im seitlichen Bereich des Werkzeugs 16 setzt sich der überwachungsbereich 78 aus Punkten zusammen, die einen maximalen kleinsten Abstand Dl zum Werkzeug 16 aufweisen, der insbesondere maximal 2 cm beträgt. Im Bereich, der in Werkstückschieberichtung 88 vor der Schneidkante des Werkzeugs 16 angeordnet ist, entspricht der maximale kleinste Abstand D2 insbesondere einem Abstand von maximal 5 cm. Der zweite überwa- chungsbereich 80 umfasst den ersten überwachungsbereich 78 im Wesentlichen .

Figur 14 zeigt die Datenbank 44. In dieser sind in einer Zuordnungstabelle 98 Kenngrößen, z.B. A 3 , B 2 usw., jeweils ei- ner Anwendungssituation A bzw. B usw. zugeordnet. Diese Kenngrößen entsprechen einem Signalmuster, d.h. einer Kenngröße oder einem Satz von charakteristischen Kenngrößen, wie z.B. einer Signalamplitude, der Position eines Amplitudenmaximums usw., die jeweils ein für eine Anwendungssituation typisches Empfangssignal 38 charakterisieren, oder sie können Kenngrößen sein, die, wie weiter oben beschrieben, die Bewegung eines überwachten Objekts relativ zum Werkzeug 16 charakterisieren. Beispielsweise entspricht die Kenngröße B 2 der Schwelle 69 für die Amplitude des Empfangssignals 38, welcher die Anwendungssituation 71 zugeordnet ist, und die Kenngröße J 3 entspricht dem Schwellenwert 91 der momentanen Geschwin-

digkeit eines im überwachungsbereich 82 detektierten Körperteils, wobei diesem Schwellenwert 91 die Anwendungssituation 92 zugeordnet ist.

In einer alternativen Ausführung kann die Zuordnung einer er- fassten Kenngröße zu einer Anwendungssituation von der Recheneinheit 40 mittels einer Methode der unscharfen Logik, wie z.B. mittels einer Methode der Fuzzy-Logik, durchgeführt werden. Liegt eine erfasste Kenngröße oder ein Satz von Kenn- großen vor, so wird hierbei diesen Kenngrößen eine Anwendungssituation mit einer Wahrscheinlichkeit zwischen Null und eins zugeordnet.

In der Datenbank 44 sind in einer weiteren Zuordnungstabelle 100 Anwendungssituationen A, B, C usw. Vorgehensweisen I, II, III usw. für die Werkstückbearbeitung zugeordnet. Wenn eine Anwendungssituation von der Recheneinheit 40 erkannt wird, kann auf diese Anwendungssituation reagiert werden, indem die Aktorikeinheit 48 dem Vorgehen entsprechend einen Verlauf der Werkstückbearbeitung ggf. modifiziert. Beispielsweise wird der Anwendungssituation 92 die Sicherheitsmaßnahme 94 zugeordnet, die einem Vorgehen II entspricht, nach welchem wie oben beschrieben ein Werkzeugantrieb gestoppt wird.

Zur Erweiterung der Datenbank 44 mit neuen Anwendungssituati- onen und neuen Vorgehensweisen für diese Anwendungssituationen ist ein Lernmodus der Werkzeugmaschine 10 vorgesehen. In diesem Modus können Anwendungssituationen von dem Bediener absichtlich geschaffen werden, wobei die Recheneinheit 40 selbständig lernen kann, solche Anwendungssituationen zu er- kennen und zu ermitteln, welche Vorgehensweisen diesen Anwen-

dungssituationen angepasst sind. Dabei lernt die Recheneinheit 40, diese Anwendungssituationen jeweils mit einem oder mehreren Signalmustern zu korrelieren. Hierzu arbeitet die Recheneinheit 40 in diesem Modus auf der Basis einer neurona- len Logik, die eine solche Selbstlernfunktion erlaubt. Dabei kann der Bediener ein Sicherheitsniveau jederzeit einstellen, bis ein gewünschtes Vorgehen für eine bestimmte Anwendungssituation erreicht ist. Dieses kann automatisch in der Datenbank 44 gespeichert werden.