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Title:
MACHINING APPARATUS AND METHOD FOR MACHINING THE OUTER CIRCUMFERENCE OF A ROTOR BY USING SUCH AN APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/268418
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a machining apparatus (1) which is designed for machining the outer circumference of a rotor (35), in particular of a gas-turbine or steam-turbine rotor, comprising a plurality of separate carriages (2), at least one tensioning strap (3), by means of which the carriages (2) can be connected to one another to create an annular arrangement, and also comprising a tensioning device (4), in particular in the form of a pressure ratchet, which is designed for tensioning the tensioning strap (3), wherein the carriages (2) are each provided with preferably floating-mounted wheels (8), which are oriented in a direction of travel, and wherein at least one carriage (2) has a tool carrier (14) for accommodating a machining tool (15) and driving it by motor. The invention also relates to a method for machining the outer circumference of a rotor (35) by using such a machining apparatus (1).

Inventors:
GIESEL RICK (DE)
VISAJTAEV MARAT (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/063768
Publication Date:
December 29, 2022
Filing Date:
May 20, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS ENERGY GLOBAL GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B23Q9/02; F01D25/28
Foreign References:
US3840170A1974-10-08
US20210069812A12021-03-11
DE202018106427U12018-11-20
DE19614611A11997-10-16
FR2044203A51971-02-19
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Claims:
Patentansprüche

1. Bearbeitungsvorrichtung (1), die zur spanenden Bearbeitung des Außenumfangs eines Rotors (35)ausgelegt ist, insbesondere eines Gas- oder Dampfturbinenrotors, umfassend mehrere separate Wagen (2), zumindest einen Spanngurt (3), über den die Wagen (2) zur Erzeugung einer ringförmigen An ordnung miteinander verbindbar sind, und eine zum Spannen des Spanngurts (3) ausgelegte Spanneinrichtung (4), insbe sondere in Form einer Druckratsche, wobei die Wagen (2) jeweils mit in einer Fahrtrichtung aus gerichteten, bevorzugt schwimmend gelagerten Rädern (8) versehen sind, und wobei zumindest ein Wagen (2) einen Werkzeugträger (14) zur Aufnahme und zum motorischen Antreiben eines Bearbeitungs werkzeugs (15) aufweist.

2. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Wagen mit einer insbesondere von einer Spanngurtführungsrolle (10) gebildeten Spanngurtführungs fläche (9) versehen sind.

3. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Wagen (2) zumindest eine zwischen einer Freigabeposition und einer Klemmposition bewegbar angeord nete, eine Klemmfläche (11) aufweisende Klemmbacke (12) um fassen, wobei die Klemmfläche (11) in der Klemmposition derart in Richtung der Spanngurtführungsfläche (9) drückt, dass der sich zwischen der Spanngurtführungsfläche (9) und der Klemmfläche (11) eingelegte Spanngurt (3) klemmend gesi chert wird. 4. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Wagen (2) einen Rahmen (5) aufweisen, an dem die Räder (8) drehbar befestigt sind.

5. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass diese insbesondere plattenförmig ausgebildete Gewichte (23) aufweist, und dass die Form und Größe der Gewichte (23) auf die Form und Größe der Rahmen (5) derart angepasst sind, dass die Ge wichte (23) bevorzugt formschlüssig in die Rahmen (5) ein gelegt werden können.

6. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gewichte (23) mit zumindest einer Durchgangsbohrung (24) zur Aufnahme einer Sicherungsschraube (25) versehen sind, die nach dem Einlegen des oder der Gewichte (23) in einen Wagen (2) lösbar mit dem Rahmen (5) des entsprechen den Wagens (2) verbindbar ist.

7. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Wagen (2) Handgriffe aufweisen.

8. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Werkzeugträger (14) insbesondere über Handräder (16) betätigbare Zustelleinrichtungen (17, 18) zur zumindest ra dialen und axialen Zustellung des Bearbeitungswerkzeugs (15) aufweist, wobei bevorzugt zumindest eine Zustelleinrichtung (18) mit einer den aktuellen Zustellungswert anzeigenden Anzeigeein richtung (19) versehen ist.

9. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bearbeitungswerkzeug (15) ein Scheibenfräser ist.

10. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Absaugeinrichtung (21) vorgesehen ist, deren Ansau göffnung (20) benachbart zum Bearbeitungswerkzeug (15) po sitioniert ist.

11. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der den Werkzeugträger (14) aufnehmende Wagen (2) mit zu mindest zwei radial abwärts von dem Wagen (2) vorstehenden und in axialer Richtung (A) verstellbaren, miteinander fluchtend angeordneten Spursteinen (22) versehen ist.

12. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine die aktuelle Spannkraft des Spanngurts (3) anzeigende Messeinrichtung (32) vorgesehen ist.

13. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass diese Stahlseile (33) aufweist, die dazu ausgelegt sind, benachbart angeordnete Wagen (2) zu verbinden, um diese zu sichern.

14. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest acht Wagen (2) vorgesehen sind.

15. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach einem der vorhergehen den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Wagen (2) eine Vorschubeinrichtung (26) auf weist, bei deren Betätigung der Wagen in Fahrrichtung vor und/oder zurück bewegt wird.

16. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorschubeinrichtung (1) Reibräder (27) aufweist, die über einen mit einem Handrad betätigbaren Riementrieb (29) antreibbar sind.

17. Bearbeitungsvorrichtung (1) nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine insbesondere über einen Handhebel (30) betä tigbare Hubeinrichtung (31) vorgesehen ist, bei deren Betä tigung die Reibräder (27) in radialer Richtung (R) wahlwei se vor und zurück bewegt werden können.

18. Verfahren zur spanenden Bearbeitung des Außenumfangs ei nes Rotors (35), insbesondere eines Gas- oder Dampfturbinenrotors, das folgende Schritte aufweist:

Bereitstellen einer Bearbeitungsvorrichtung (1) nach ei nem der vorhergehenden Ansprüche,

Anordnen der über den zumindest einen Spanngurt (3) mit einander verbundenen Wagen (2) derart, dass die Wagen (2) in Umfangsrichtung (U) möglichst in gleichmäßigen Abständen am Rotor (35) in einem zu bearbeitenden Rotorbereich posi tioniert sind,

Spannen des Spanngurts (3) bis zum Erreichen einer vor bestimmten Spannkraft und spanendes Bearbeiten des Rotors (35) unter Verwendung des Bearbeitungswerkzeugs (15).

19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorschubrichtung des Bearbeitungswerkzeugs (15) wäh rend der spanenden Bearbeitung durch manuelles Bewegen der Wagen (2) in Umfangsrichtung (U) des Rotors (35) realisiert wird.

20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass dem den Werkzeughalter (14) aufweisenden Wagen (2) gegen überliegende Wagen (2) mit Gewichten (23) versehen werden.

21. Verfahren nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass dieses in situ am Aufstellort der den Rotor (35) aufweisen den Maschine durchgeführt wird.

Description:
Beschreibung

Bearbeitungsvorrichtung und Verfahren zur spanenden Bearbei tung des Außenumfangs eines Rotors unter Verwendung einer solchen Vorrichtung

Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsvorrichtung, die zur spanenden Bearbeitung des Außenumfangs eines Rotors ausgelegt ist, insbesondere eines Gas- oder Dampfturbinenrotors. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur spanenden Bearbei tung des Außenumfangs eines Rotors unter Verwendung einer solchen Vorrichtung.

Manchmal ist es wünschenswert oder erforderlich, Gasturbinen rotoren bestehender Gasturbinen spanend zu überarbeiten, um beispielsweise die Tiefe und/oder die Breite einer am Außen umfang des Rotors bereits vorhandenen Nut zu vergrößern. Zur Durchführung der Bearbeitung muss der Rotor aus der Turbine ausgebaut und dann zu einer Maschinenhalle transportiert wer den, in der eine geeignete Bearbeitungsvorrichtung vorhanden ist. Diese Vorgehensweise ist allerdings sehr zeitintensiv und mit langen Stillstandzeiten der Gasturbine verbunden, was hohe Kosten nach sich zieht und daher nicht wünschenswert ist. Alternativ kann auch eine transportable Bearbeitungsvor richtung zum Aufstellort der Gasturbine gebracht werden, um den Rotor im ausgebauten Zustand am Aufstellort der Gasturbi ne zu bearbeiten. Auf diese Weise lassen sich die Stillstand zeiten verkürzen. Die meisten bekannten Bearbeitungsvorrich tungen sind allerdings groß und sperrig, weshalb ihr Trans port sowie ihre Montage und Demontage mit recht hohen Kosten einhergehen .

Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Bearbeitungsvorrichtung und ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, welche die zuvor genannten Probleme zumindest teilweise lösen. Zur Lösung dieser Aufgabe schafft die vorliegende Erfindung eine Bearbeitungsvorrichtung der eingangs genannten Art, die mehrere separate Wagen, zumindest einen Spanngurt, über den die Wagen zur Erzeugung einer ringförmigen Anordnung mitei nander verbindbar sind, und eine zum Spannen des Spanngurts ausgelegte Spanneinrichtung umfasst, insbesondere in Form ei ner Druckratsche, wobei die Wagen jeweils mit in einer Fahrt richtung ausgerichteten, bevorzugt schwimmend gelagerten Rä dern versehen sind, und wobei zumindest ein Wagen einen Werk zeugträger zur Aufnahme und zum motorischen Antreiben eines Bearbeitungswerkzeugs aufweist. Die erfindungsgemäße Bearbei tungsvorrichtung kann beispielsweise am Aufstellort einer Gasturbine unter Verwendung des Spanngurts um den zu bearbei tenden Rotor gespannt werden. Hierzu muss der Rotor nicht zwingend aus dem Gasturbinengehäuse ausgebaut werden. Abhän gig von der Art der spanenden Bearbeitung kann es auch aus reichend sein, die obere Gehäusehälfte des Gasturbinengehäu ses zu entfernen und den unteren Turbinenleitschaufeiträger auszukugeln, um auf diese Weise den zu bearbeitenden Umfangs bereich des Rotors freizulegen. Beim Positionieren der Bear beitungsvorrichtung am Rotor kann die Anzahl der Wagen auf den Rotordurchmesser abgestimmt werden. Vorteilhaft werden die einzelnen Wagen derart angeordnet, dass zwischen diesen in Umfangsrichtung gleichmäßige Abstände geschaffen werden. Die Größe von bearbeitbaren Rotordurchmessern ist sehr varia bel, da die Spannlänge des zumindest einen Spanngurts beim Spannen ohne Weiteres geändert werden kann. Auch die Spann kraft und damit diejenige Kraft, mit der die einzelnen Wagen gegen die Ober-fläche des Rotors gedrückt werden, lässt sich sehr flexibel einstellen. Ein weiterer Vorteil der erfin dungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung besteht in ihrem gerin gen Eigengewicht, was ebenfalls auf den Spanngurt zurückzu führen ist. Entsprechend lässt sich die Bearbeitungsvorrich tung vergleichsweise einfach transportieren, Montieren und demontieren. Zudem sind die Transportabmessungen der Bearbei tungsvorrichtung sehr gering. Insgesamt schafft die vorlie gende Erfindung eine kostengünstige, gut zu transportierende, zu montierende und zu demontierende Bearbeitungsvorrichtung, die sehr flexibel für unterschiedlichste Rotordurchmesser am Aufstellort einer Maschine, deren Rotor spanend bearbeitet werden muss, einsetzbar ist.

Bevorzugt sind zumindest einige Wagen mit einer insbesondere von einer Spanngurtführungsrolle gebildeten Spanngurtfüh rungsfläche versehen, um eine optimale und definierte Auflage für den zumindest einen Spanngurt zu schaffen.

Vorteilhaft umfassen zumindest einige Wagen zumindest eine zwischen einer Freigabeposition und einer Klemmposition be wegbar angeordnete, eine Klemmfläche aufweisende Klemmbacke, wobei die Klemmfläche in der Klemmposition derart in Richtung der Spanngurtführungsfläche drückt, dass der sich zwischen der Spanngurtführungsfläche und der Klemmfläche eingelegte Spanngurt klemmend gesichert wird. Dank solcher Klemmbacken lassen sich die einzelnen Wagen entlang der Längserstreckung des Spanngurts an diesem befestigen. Auf diese Weise wird verhindert, dass sich während der Bearbeitung die Abstände zwischen den einzelnen Wagen ändern können. Zudem wird die Anordnung der erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung am Rotor deutlich erleichtert.

Bevorzugt weisen zumindest einige Wagen einen Rahmen auf, an dem die Räder drehbar befestigt sind. Ein solcher Rahmen weist ein geringes Eigengewicht auf und lässt sich einfach und preiswert fertigen.

Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist die Bearbeitungsvorrichtung insbesondere plattenförmig ausge bildete Gewichte auf, wobei die Form und Größe der Gewichte auf die Form und Größe der Rahmen derart angepasst sind, dass die Gewichte bevorzugt formschlüssig in die Rahmen eingelegt werden können. Diese Gewichte können insbesondere in die Rah men derjenigen Wagen eingelegt werden, die in an einem Rotor montierten Zustand der Bearbeitungsvorrichtung gegenüber des jenigen Wagens angeordnet, sind, der den Werkzeugträger auf weist, um Unwuchten auszugleichen. Die Gewichte sind vorteilhaft mit zumindest einer Durchgangs bohrung zur Aufnahme einer Sicherungsschraube versehen, die nach dem Einlegen des oder der Gewichte in einen Wagen lösbar mit dem Rahmen des entsprechenden Wagens verbindbar ist. Ent sprechend können die Gewichte nach dem Einlegen in einen Rah men mit der zumindest einen Sicherungsschraube an dem ent sprechenden Rahmen befestigt werden.

Bevorzugt weisen zumindest einige Wagen Handgriffe auf. An einem solchen Handgriff lässt sich jeder Wagen gut greifen, um beispielsweise den Vorschub in Umfangsrichtung manuell zu realisieren, indem an einem der Wagen gezogen wird. Auch las sen sich die einzelnen Wagen Dank der Handgriffe einfacher transportieren .

Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weist der Werkzeugträger insbesondere über Handräder betätigbare Zustelleinrichtungen zur zumindest radialen und axialen Zu stellung des Bearbeitungswerkzeugs auf, wobei bevorzugt zu mindest eine Zustelleinrichtung mit einer den aktuellen Zu stellungswert anzeigenden Anzeigeeinrichtung versehen ist.

Bevorzugt ist das Bearbeitungswerkzeug ein Scheibenfräser, wobei grundsätzlich auch andere Bearbeitungswerkzeuge denkbar sind, wie beispielsweise eine Schleifscheibe, ein Bohrer oder dergleichen. Natürlich kann der Werkzeugträger auch derart ausgebildet sein, dass er unterschiedliche Werkzeuge aufneh men kann. Ebenso kann der Werkzeugträger auch austauschbar sein, um auf diese Weise die Bearbeitung mit unterschiedli chen Bearbeitungswerkzeugen zu realisieren. Alternativ kann die Bearbeitungsvorrichtung auch mehrere Wagen mit unter schiedlichen Werkzeugträgern aufweisen, die zur Aufnahme ver schiedener Bearbeitungswerkzeuge ausgelegt sind.

Vorteilhaft ist eine Absaugeinrichtung vorgesehen, deren An saugöffnung benachbart zum Bearbeitungswerkzeug positioniert ist. Der den Werkzeugträger aufnehmende Wagen kann mit zumindest zwei radial abwärts von dem Wagen vorstehenden und in axialer Richtung verstellbaren, miteinander fluchtend angeordneten Spursteinen versehen sein, die der Führung des entsprechenden Wagens beispielsweise entlang einer am Rotor bereits vorhan denen Nut dienen.

Vorteilhaft ist eine die aktuelle Spannkraft des Spanngurts anzeigende Messeinrichtung vorgesehen, um die über den Spann gurt ausgeübte Spannkraft in einfacher Weise einstellen zu können.

Bevorzugt weist die Bearbeitungsvorrichtung Stahlseile auf, die dazu ausgelegt sind, benachbart angeordnete Wagen zu ver binden, um diese zu sichern. Zugleich erleichtern die Stahl seile durch die Montage der Bearbeitungsvorrichtung an einem Rotor.

Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung sind zu mindest acht Wagen vorgesehen. Mit einer solchen Anzahl von Wagen lassen sich Rotoren in großen Durchmesserbereichen be arbeiten

Vorteilhaft weist ein Wagen eine Vorschubeinrichtung auf, bei deren Betätigung der Wagen in Fahrrichtung vor und/oder zu rück bewegt wird. Über eine solche Vorschubeinrichtung lässt sich ein sehr präziser Vorschub in Umfangsrichtung realisie ren.

Bevorzugt weist die Vorschubeinrichtung Reibräder auf, die über einen mit einem Handrad betätigbaren Riementrieb an- treibbar sind, was zu einem sehr einfachen und preiswert zu fertigenden Aufbau führt.

Gemäß einer Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ist zu mindest eine insbesondere über einen Handhebel betätigbare Hubeinrichtung vorgesehen, bei deren Betätigung die Reibräder in radialer Richtung wahlweise vor und zurück bewegt werden können. Entsprechend können die Reibräder wahlweise mit dem Rotor in und aus dem Kontakt gebracht werden.

Ferner schafft die vorliegende Erfindung zur Lösung der ein gangs genannten Aufgabe ein Verfahren zur spanenden Bearbei tung des Außenumfangs eines Rotors, insbesondere eines Gas oder Dampfturbinenrotors, das folgende Schritte aufweist: Be reitstellen einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsvorrichtung; Anordnen der über den zumindest einen Spanngurt miteinander verbundenen Wagen derart, dass die Wagen in Umfangsrichtung möglichst in gleichmäßigen Abständen am Rotor in einem zu be arbeitenden Rotorbereich positioniert sind; Spannen des Spanngurts bis zum Erreichen einer vorbestimmten Spannkraft und spanendes Bearbeiten des Rotors unter Verwendung des Be arbeitungswerkzeugs .

Bevorzugt wird eine Vorschubrichtung des Bearbeitungswerk zeugs während der spanenden Bearbeitung durch manuelles Bewe gen der Wagen in Umfangsrichtung des Rotors realisiert.

Vorteilhaft werden dem den Werkzeughalter aufweisenden Wagen gegenüberliegende Wagen mit Gewichten versehen, um Unwuchten auszugleichen .

Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren in situ am Auf stellort der den Rotor aufweisenden Maschine durchgeführt wird, insbesondere in einem Zustand, in dem der Rotor in ei ner unteren Gehäusehälfte eines Gehäuses einer den Rotor auf weisenden Maschine positioniert oder ausgebaut und auf sepa raten Ablageböcken abgelegt ist.

Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung wer den anhand der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungs form der Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung deutlich. Darin ist

Figur 1 eine perspektivische Ansicht einer Bearbeitungsvor richtung gemäß einer Ausführungsform der vorliegen den Erfindung;

Figur 2 eine vergrößerte perspektivische Ansicht eines Teilbereiches der in Figur 1 dargestellten Bearbei- tungsVorrichtung;

Figur 3 eine perspektivische Ansicht, die verschiedene Wa gen der in Figur 1 dargestellten Bearbeitungsvor richtung zeigt;

Figur 4 eine perspektivische Seitenansicht eines einen Werkzeugträger aufweisenden Wagens der in Figur 1 dargestellten BearbeitungsVorrichtung;

Figur 5 eine weitere perspektivische Seitenansicht des in Figur 4 gezeigten Wagens;

Figur 6 eine perspektivische Unteransicht des in Figur 4 gezeigten Wagens;

Figur 7 eine perspektivische Seitenansicht eines weiteren Wagens der in Figur 1 dargestellten Bearbeitungs vorrichtung;

Figur 8 eine perspektivische Seitenansicht des in Figur 7 dargestellten Wagens mit darin aufgenommenen Ge wichten;

Figur 9 eine Unteransicht der in Figur 8 dargestellten An ordnung;

Figur 10 eine perspektivische Seitenansicht eines weiteren Wagens der in Figur 1 dargestellten Bearbeitungs vorrichtung, die eine über einen Handhebel betätig- bare Hubeinrichtung aufweist, bei deren Betätigung Reibräder in radialer Richtung wahlweise vor und zurück bewegt werden können, wobei sich der Handhe bel in einer ersten Stellung befindet;

Figur 11 eine perspektivische Ansicht des in Figur 10 darge stellten Wagens, wobei sich der Handhebel in einer zweiten Stellung befindet;

Figur 12 eine Seitenansicht der in Figur 11 dargestellten Anordnung;

Figur 13 eine perspektivische Teilansicht einer Gasturbine bei entfernter oberer Gasturbinenhälfte, wobei am Rotor der Gasturbine die in Figur 1 gezeigte Bear beitungsvorrichtung montiert ist;

Figur 14 eine vergrößerte perspektivische Teilansicht der in Figur 13 dargestellten Anordnung;

Figur 15 eine vergrößerte perspektivische Draufsicht eines Teilbereiches des in Figur 13 dargestellten Aus schnitts und

Figur 16 eine Seitenansicht der in Figur 15 dargestellten Anordnung.

Die nachfolgenden Richtungsangaben „axiale Richtung", „radia le Richtung" und „Umfangsrichtung" beziehen sich auf den zu bearbeitenden in Figur 13 gezeigten Rotor.

Die Figuren 1 bis 12 zeigen eine Bearbeitungsvorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bzw. Komponenten derselben. Die Bearbeitungsvorrichtung 1 dient zur spanenden Bearbeitung des Außenumfangs eines Rotors, wie es nachfolgend noch genauer unter Bezugnahme auf die Figuren 13 bis 15 erläutert wird. Sie umfasst als Hauptkomponenten mehrere separate Wagen 2, einen Spanngurt 3, über den die Wa- gen 2 zur Erzeugung einer ringförmigen Anordnung miteinander verbunden werden können, wie es in den Figuren 1 und 2 darge stellt ist, und eine zum Spannen des Spanngurts 3 ausgelegte Spanneinrichtung 4, vorliegend in Form einer Druckratsche.

Die in Figur 1 dargestellte Bearbeitungsvorrichtung 1 weist insgesamt acht Wagen 2 auf, wobei darauf hingewiesen sei, dass die Anzahl der Wagen 2 grundsätzlich variabel ist. Jeder Wagen 2 hat einen Rahmen 5, der vorliegend durch jeweils vier seitlich angeordnete Rahmenelemente 6 gebildet ist, die über Verbindungsstreben 7 miteinander verbunden sind. Zwischen zwei Rahmenelementen 6 sind jeweils zwei Räder 7 drehbar ge halten. Die Räder sind bevorzugt schwimmend gelagert, um in axialer Richtung A ein gewisses axiales Spiel zu ermöglichen. Ferner sind alle Wagen mit einer Spanngurtführungsfläche 9 versehen, die bei der dargestellten Ausführungsform jeweils durch eine im oberen Bereich des Wagens 2 drehbar am Rahmen 5 gelagerte Spanngurtführungsrolle 10 gebildet wird. Zudem um fassen sieben der acht Wagen 2 jeweils eine zwischen einer Freigabeposition und einer Klemmposition bewegbar angeordne te, eine Klemmfläche 11 aufweisende Klemmbacke 12, wobei die Klemmfläche 11 in der Klemmposition derart in Richtung der Spanngurtführungsfläche 9 drückt, dass der zwischen der Spanngurtführungsfläche 9 und der Klemmfläche 11 eingelegte Spanngurt 3 klemmend gesichert wird. Des Weiteren ist vorlie gend jeder Wagen 2 mit zumindest einem Handgriff versehen, der am zugehörigen Rahmen 5 befestigt ist.

Einer der Wagen 2 weist, wie es in den Figuren 3 bis 6 ge zeigt ist, einen Werkzeugträger 14 auf, der zur Aufnahme und zum motorischen Antreiben eines Bearbeitungswerkzeugs 15 aus gebildet ist, wobei das Bearbeitungswerkzeug 15 vorliegend durch einen Scheibenfräser gebildet wird. Der am vorliegend durch rechteckige Rahmenelemente 6 gebildeten Rahmen 5 befes tigte Werkzeugträger 14 umfasst über Handräder 16 betätigbare Zustelleinrichtungen 17, 18, mit denen das Bearbeitungswerk zeug 15 in radialer Richtung R sowie in axialer Richtung A zugestellt werden kann. Die Zustelleinrichtung 18 für die ra- diale Zustellung ist mit einer den aktuellen Zustellungswert anzeigenden Anzeigeeinrichtung 19 versehen, die vorliegend als Messuhr ausgestaltet ist. Benachbart zum Bearbeitungs werkzeug 15 ist eine Ansaugöffnung 20 einer Absaugeinrichtung 21 der Bearbeitungsvorrichtung 1 positioniert, um während der Bearbeitung entstehende Späne abzusaugen. Ferner sind an dem den Werkzeugträger 14 aufnehmenden Wagen 2 vorliegend zwei in radialer Richtung R abwärts vorstehende und in axialer Rich tung A verstellbare, miteinander fluchtend angeordnete Spur steine 22 vorgesehen. Die freien Enden der beiden Spanngut teile des Spannguts 3, die jeweils eine Schlaufe bilden, sind um die stirnseitig am Wagen 2 positionierten Spanngurtfüh rungsrollen 10 gelegt und auf diese Weise an dem Wagen 2 be festigt. Die Spanngurtführungsrollen 10 können gelöst werden, um den Spanngurt 3 montieren und demontieren zu können.

Fünf weitere Wagen 2, von denen einer im Detail in Figur 3 sowie in den Figuren 7 bis 9 dargestellt ist, dienen vorlie gend lediglich als Lauf- und Spanngurtumlenkwagen. Die Rahmen

5 dieser Wagen 2 sind vorliegend durch dreieckige Rahmenele mente 6 gebildet und können wahlweise plattenförmig ausgebil dete Gewichte 23 aufnehmen, deren Form und Größe derart auf die Form und Größe der Rahmen 5 angepasst sind, dass die Ge wichte 23 formschlüssig in die jeweiligen Rahmen 5 eingelegt werden können. Die Gewichte 23 sind jeweils mit einer Durch gansbohrung 24 zur Aufnahme einer Sicherungsschraube 25 ver sehen, die nach dem Einlegen des oder der Gewichte 23 in ei nen Wagen 2 lösbar mit dem Rahmen 5 des entsprechenden Wagens 2 verbunden werden kann, um die Gewichte 23 am Rahmen 5 zu befestigen, wie es in den Figuren 8 und 9 dargestellt ist.

Zwei weitere Wagen 2 der Bearbeitungsvorrichtung 1, deren Rahmen 5 vorliegend ebenfalls durch dreieckige Rahmenelemente

6 gebildet sind, weisen, wie es in Figur 3 sowie in den Figu ren 10 bis 12 dargestellt ist, eine Vorschubeinrichtung 26 auf, bei deren Betätigung der entsprechende Wagen 2 in Fahrt- bzw. Umfangsrichtung U vor- und/oder zurückbewegt wird. Die Vorschubeinrichtung 26 umfasst vorliegend Reibräder 27, die über einen mit einem Handrad 28 betätigbaren Riementrieb 29 antreibbar sind. Ferner ist eine über einen Handhebel 30 be tätigbare Hubeinrichtung 31 vorgesehen, bei deren Betätigung die Reibräder 27 in radialer Richtung R wahlweise vor und zu rückbewegt werden können, um die Reibräder 27 auf einen zu bearbeitenden Rotor aufzusetzen oder von diesem abzuheben.

Über die Spanneinrichtung 4 lassen sich die freien Enden der beiden Spanngurte 3 in bekannter Weise lösbar miteinander verbinden.

Ferner verfügt die Bearbeitungsvorrichtung 1 vorliegend über eine Messeinrichtung 32, welche die aktuelle Spannkraft des Spanngurts 3 anzeigt, die über die Spanneinrichtung 4 aufge bracht wird.

Als weitere Komponenten umfasst die dargestellte Bearbei tungsvorrichtung sechzehn Stahlseile 33, von denen jeweils zwei Stahlseile 33 benachbart angeordnete Wagen 2 miteinander verbinden, um diese zusätzlich zu sichern.

Die Figuren 13 bis 16 zeigen eine Gasturbine 34, die einen Rotor 35 aufweist, der mehrere Turbinenradscheiben 36 auf weist. Bei der Gasturbine 34 sind während des Betriebs Kühl luftleckagen an einer der Turbinenradscheiben 36 aufgetreten. Diese Leckagen treten zwischen den in den Figuren nicht näher dargestellten Dichtblechen und der entsprechenden Turbinen radscheibe 36 auf. Zur Beseitigung der Kühlluftleckagen soll ein zusätzliches Dichtband eingelegt werden. Hierfür muss ei ne bereits vorhandene Nut 37, in welche die Dichtbleche des zusätzlichen Dichtbands eingesetzt werden sollen, um ca. 1,5 mm in radialer Richtung R vertieft werden. Das Vertiefen der Nut 37 soll bei eingebautem Rotor 35 in situ am Aufstellort der Gasturbine 34 unter Verwendung der in den Figuren 1 und 2 dargestellten Bearbeitungsvorrichtung 1 durch spanende Bear beitung erfolgen. Hierzu wird in einem ersten Schritt die obere Turbinengehäusehälfte des den zu bearbeitenden Rotorbe reich einhausenden Turbinengehäuses 38 abgehoben und der Tur- binenleitschaufeiträger ausgebaut, wie es in Figur 13 gezeigt ist, um den zu bearbeitenden Rotorbereich zugänglich zu ma chen. In einem weiteren Schritt werden die über die Stahlsei le 33 und den Spanngurt 3 miteinander verbundenen Wagen 2 derart angeordnet, dass die einzelnen Wagen 2 in Umfangsrich tung U fluchtend sowie möglichst in gleichmäßigen Abständen und in axialer Richtung A unmittelbar benachbart zu dem zu bearbeitenden Rotorbereich positioniert sind. Die Räder 8 der Wagen 2 greifen dabei in zwischen vorhandenen Dichtbändern 39 gebildete, sich in Umfangsrichtung U erstreckende Zwischen räume 4 und werden darin geführt. Die schwimmende Lagerung der Räder 8 ermöglicht es, die Räder 8 in axialer Richtung A derart zu verschieben, dass diese in die Zwischenräume 40 passen. Die Spursteine 22 des den Werkzeugträger 14 aufneh menden Wagens 2 werden derart positioniert, dass sie in die zu bearbeitende Nut 37 fassen, um eine exakte Führung dieses Wagens 2 sicherzustellen. In einem weiteren Schritt werden die freien Enden des Spanngurts 3 über die Spanneinrichtung 4 miteinander verbunden und anschließend bis zum Erreichen ei ner vorbestimmten Spannkraft gespannt, die an der Messein richtung 32 abgelesen werden kann. Ferner können in die Rah men 5 derjenigen Wagen 2, die dem den Werkzeugträger 14 auf weisenden Wagen 2 gegenüber angeordnet sind, Gewichte 23 ein gelegt werden, um Unwuchten auszugleichen. Nunmehr ist die in Figur 13 dargestellte Anordnung hergestellt.

Zur Durchführung der spanenden Bearbeitung wird nun das Bear beitungswerkzeug 15 eingeschaltet, so dass es drehend ange trieben wird. Die axiale und radiale Zustellung des Bearbei tungswerkzeugs 15 erfolgt manuell über die entsprechenden Zu stelleinrichtungen 17 und 18. Der Vorschub in Umfangsrichtung U wird manuell realisiert. Entweder greift ein Bediener hier zu einen der Handgriffe 13 und zieht den zugehörigen Wagen 2 in Umfangsrichtung U. Alternativ kann der Bediener den Vor schub auch über eine der Vorschubeinrichtungen 26 realisie ren. Hierzu drückt der Bediener den Handhebel 30 einer der Hubeinrichtungen 31 nach unten, um auf diese Weise die Reib räder 27 der Hubeinrichtung 31 auf den Rotor 35 aufzusetzen. Anschließend betätigt der Bediener das Handrad 28 der Vor schubeinrichtung 26, um die Reibräder 27 über den Riementrieb 29 anzutreiben. Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausfüh rungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.