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Title:
MANUFACTURING FACILITY WITH A TOOL-CHANGING UNIT AND CLAMPING JAW, AND METHOD FOR CHANGING A TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/161425
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a tool-changing unit (39) for a manufacturing facility (1) for shaping sheet metal by way of a bending process. The tool-changing unit (39) comprises a tool-holding device (48), wherein this comprises a supporting body (49) and a quantity of tool-holding modules (50) arranged one inside the other and held on the supporting body (49). Each tool-holding module (50) comprises a first coupling means (59) as part of a coupling device (58) and a first adjustment means (60) cooperating with said first coupling means. The first coupling means (59) can be brought into coupled engagement or out of coupled engagement with an individual clamping jaw (43, 44, 45, 46) of a clamping jaw set (42). The invention furthermore also relates to an upper clamping jaw (6), a manufacturing facility (1) comprising the tool-changing unit (39) and the clamping jaw (6), and to a method for changing a tool.

Inventors:
DAL LAGO MATTEO (IT)
SPEZIALI STEFANO (IT)
RAMIN ANDREA (IT)
Application Number:
PCT/AT2019/060058
Publication Date:
August 29, 2019
Filing Date:
February 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
TRUMPF MASCHINEN AUSTRIA GMBH & CO KG (AT)
International Classes:
B21D5/04; B21D5/02
Domestic Patent References:
WO2013001491A12013-01-03
Foreign References:
EP0274159A21988-07-13
US5168745A1992-12-08
JP2002079328A2002-03-19
Attorney, Agent or Firm:
ANWÄLTE BURGER UND PARTNER RECHTSANWALT GMBH (AT)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Werkzeugwechseleinheit (39) für eine Fertigungsanlage (1) zur Fertigung von Werkstücken (2) aus Blech, insbesondere mittels Umformung durch Schwenkbiegen oder Schwingbiegen und zur Einstellung einer aktiven Klemmlänge eines Klemmwerkzeugs (4), insbesondere eines Klemmbackensatzes (42) umfassend mehrere Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46), wobei die Werkzeugwechseleinheit (39) eine Werkzeughaltevorrichtung (48) um fasst,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Werkzeughaltevorrichtung (48) einen Tragkörper (49) umfasst, dass die Werkzeughaltevorrichtung (48) eine Stückzahl„n“ von unmittelbar ne- beneinander angeordneten Werkzeughaltemodulen (50) umfasst, und die Werkzeughaltemo- dule (50) am Tragkörper (49) gehalten sind, und

dass jedes Werkzeughaltemodul (50) als Bestandteil einer Kopplungsvorrichtung (58) ein erstes Koppelmittel (59) und ein mit dem ersten Koppelmittel (59) zusammenwirken des erstes Stellmittel (60) umfasst, wobei das erste Koppelmittel (59) mittels des ersten Stell mittels (60) mit einem der Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) in Kopplungseingriff oder au ßer Kopplungseingriff bringbar ist.

2. Werkzeugwechseleinheit (39) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeughaltemodule (50) in einem gemeinsamen Grundkörper (51) angeordnet sind und der Grundkörper (51) von einer ersten Längsstimseite (54) und einer zweiten Längsstimseite (55) und von einer ersten Querstimseite (56) und einer zweiten Querstirnseite (57) begrenzt ist und der Grundkörper (51) am Tragkörper (49) gehalten ist.

3. Werkzeugwechseleinheit (39) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeughaltemodule (50) jeweils einen Grundkörper (51) mit einer im Wesentlichen flach profilförmig ausgebildete Umrisskontur umfassen, wobei jeder Grundkörper (51) von einer ersten Flachseite (52) und einer zweiten Flachseite (53), von einer ersten Längsstimseite (54) und einer zweiten Längsstirnseite (55) und von einer ersten Querstirnseite (56) und einer zweiten Querstirnseite (57) begrenzt ist, und die Werkzeughaltemodule (50) an den jeweils einander zugewendeten Flachseiten (52, 53) aneinander anliegen und die erste Querstimseite (56) dem Tragkörper (49) zugewendet ist und jeder Grundkörper (51) am Tragkörper (49) ge halten ist.

4. Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Koppelmittel (59) im Bereich der ersten Längsstim- seite (54) des Grundkörpers (51) oder der Grundkörper (51) der Werkzeughaltemodule (50) angeordnet sind.

5. Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Werkzeughaltemodule (50) jeweils ein zweites Koppelmit tel (61) und ein mit dem zweiten Koppelmittel (61) zusammenwirkendes zweites Stellmittel (62) umfassen und das zweite Koppelmittel (61) bezüglich des ersten Koppelmittels (59) auf der dem ersten Koppelmittel (59) gegenüberliegenden zweiten Längsstirnseite (55) des Grundkörpers (51) oder der Grundkörper (51) angeordnet ist.

6. Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Koppelmittel (59, 61) jeweils durch einen im Grundkörper (51) aufgenommenen und relativ bezüglich des Grundkörpers (51) verstellbaren Kopplungs- körper (63) oder durch einen Elektromagneten gebildet sind.

7. Werkzeugwechseleinheit (39) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungskörper (63) durch Kugeln, Rotationsellipsoide oder Zylinder gebildet sind.

8. Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel (60, 62) jeweils einen Stellkolben (64) umfassen, und die Stellkolben (64) jeweils in einem im Grundkörper (51) angeordneten Stellkolbenraum (65) aufgenommen und in diesem in Richtung einer Stellkolbenraumachse (66) geführt gela- gert sind.

9. Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine erste Druckmittelleitung (67) und zumindest eine zweite Druckmittelleitung (68) im Grundkörper (51) vorgesehen sind und die Druckmit telleitung (67) jeweils mit dem Stellkolbenraum (65) in Strömungsverbindung stehen, und die erste und zweite Druckmittelleitung (67, 68) jeweils auf voneinander abgewendeten Seiten des im Stellkolbenraum (65) aufgenommenen Stellkolbens (64) in den Stell kolbenraum (65) einmünden.

10. Werkzeugwechseleinheit (39) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellkolben (64) jeweils zumindest eine bezüglich der Stellkolbenraumachse (66) ge- neigt dazu verlaufend ausgerichtete Stellfläche (69) aufweisen, an welcher Stellfläche (69) je- weils einer der Kopplungskörper (63) zumindest bei sich in Kopplungseingriff befindlichem Kopplungskörper (63) anliegend daran abgestützt ist.

11. Werkzeugwechseleinheit (39) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellflächen (69) jeweils als Kegel stumpffläche ausgebildet sind.

12. Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch ge- kennzeichnet, dass jeder der Kopplungskörper (63) mittels des mit diesem zusammenwirken den Stellkolbens (64) von einer die Längsstirnseite (54, 55) überragenden Kopplungsstellung in eine sich innerhalb des Grundkörpers (51) oder der Grundkörper (51) befindliche Freigabe- Stellung verlagerbar ist.

13. Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Druckkolben (70) bei jedem der Werkzeughal- temodule (50) vorgesehen ist, welcher zumindest eine Druckkolben (70) in einem im Grund- körper (51) oder in den Grundkörpern (51) angeordneten Druckkolbenraum (71) aufgenom men und in diesem in Richtung einer Druckkolbenraumachse (72) geführt gelagert ist.

14. Werkzeugwechseleinheit (39) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkolben (70) jeweils derart im Grundkörper (51) oder in den Grundkörpern (51) an geordnet sind, dass diese von einer die zweite Querstirnseite (57) überragenden Druckstellung in eine innerhalb des Grundkörpers (51) oder der Grundkörper (51) befindliche Ruhestellung verstellbar sind.

15. Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine dritte Druckmittelleitung (73) bei jedem der Werkzeughal- temodule (50) vorgesehen ist und jeweils die dritte Druckmittelleitung (73) mit dem Druck kolbenraum (71) auf seiner der ersten Querstimseite (56) zugewendeten Seite in Strömungs verbindung steht.

16. Werkzeugwechsel einheit (39) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Stückzahl„n“ an Werkzeughaltemodulen (50) gleiche Anzahl„o“ an Ventilanordnungen (74) mit jeweils einem ersten Druckmittelanschluss (75) und einem zweiten Druckmittelanschluss (76) für jedes der Werkzeughaltemodule (50) vorge sehen ist und jeweils die erste Druckmittelleitung (67) und die dritte Druckmittelleitung (73) gemeinsam mit dem ersten Druckmittelanschluss (75) in Strömungsverbindung stehen und je weils die zweite Druckmittelleitung (68) mit dem zweiten Druckmittelanschluss (76) in Strö mungsverbindung steht.

17. Werkzeugwechseleinheit (39) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel (60) durch elektrischen Strom gebildet sind.

18. Klemmbacke (5, 6), insbesondere obere Klemmbacke (6), für eine Fertigungsan lage (1) zur Fertigung von Werkstücken (2) aus Blech, insbesondere mittels Umformung durch Schwenkbiegen oder Schwingbiegen, umfassend

zumindest einen Klemmbackensatz (42) aus mehreren Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) mit einer Gesamtstückzahl„m“,

wobei die Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) jeweils eine Klemmfläche (30) mit einer Umformkante (47) und einen davon distanziert angeordneten Anschlussabschnitt auf weisen, und wobei die Klemmfläche (30) dem zu klemmenden Werkstück (2) zuwendbar ist und der Anschlussabschnitt zur klemmenden Halterung an einem Klemmbalken (13, 16) der Fertigungsanlage (1) dient,

dadurch gekennzeichnet,

dass jede der Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) als Bestandteil einer Kopp lungsvorrichtung (58) weiters jeweils einen Kopplungsabschnitt (77) umfasst,

dass der Kopplungsabschnitt (77) eine nutförmige Aufnahmeöffnung (78) mit ei ner ersten Nutseitenfläche (79), einer zweiten Nutseitenfläche (80) und einer Nutgrundfläche (81) umgrenzt,

dass sich die Nutseitenflächen (79, 80) jeweils in einer normalen Ausrichtung be- züglich der Umformkante (47) sowie in einer bevorzugt parallelen Ausrichtung bezüglich der Klemmfläche (30) auf die von der Umformkante (47) abgewendete Seite erstrecken, und

dass ein drittes Koppelmittel (82) in oder an jeder der ersten Nutseitenflächen (79) angeordnet oder ausgebildet ist, welches dritte Koppelmittel (82) dazu ausgebildet ist, um mit einem ersten Koppelmittel (61) eines Werkzeughaltemoduls (50) einer Werkzeughaltevorrich- tung (48) in Kopplungseingriff verbracht zu werden.

19. Klemmbacke (5, 6) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass in oder an jeder zweiten Nutseitenfläche (80) ein viertes Koppelmittel (83) angeordnet oder ausgebildet ist.

20. Klemmbacke (5, 6) nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, dass die dritten und/oder vierten Koppelmittel (82, 83) jeweils im Querschnitt der nutförmigen Auf- nahmeöffnung (78) gesehen durch eine V-förmige Vertiefung ausgebildet sind.

21. Klemmbacke (5, 6) nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass die Nutseitenflächen (79, 80) jeweils auf ihren von der Nutgrundfläche (81) abgewende- ten Endabschnitten mit einer Einlaufschräge versehen sind.

22. Fertigungsanlage (1) zur Fertigung von Werkstücken (2) aus Blech, insbesondere mittels Umformung durch Schwenkbiegen oder Schwingbiegen, umfassend

eine Biegemaschine (3) mit einem feststehenden Maschinengestell (7), einem un teren Klemmbalken (13) und einem oberen Klemmbalken (16), wobei einer der Klemmbalken (13, 16) relativ bezüglich des Maschinengestells (7) verstellbar ist,

eine Biegeeinheit (35),

ein Klemmwerkzeug (4) mit einer unteren Klemmbacke (5) und einer oberen Klemmbacke (6), wobei die untere Klemmbacke (5) am unteren Klemmbalken (13) und die obere Klemmbacke (6) am oberen Klemmbalken (16) lösbar geklemmt gehalten sind, um das herzustellende Werkstück (2) zumindest während des Biegevorganges zwischen den beiden Klemmbacken (5, 6) klemmend zu halten, und wobei zumindest die obere Klemmbacke (6) zumindest ein oberes Klemmbacken segment (41) und zumindest einen Klemmbackensatz (42) aus mehreren Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) mit einer Gesamtstückzahl„m“ umfasst, wobei von dem zumindest einen oberen Klemmbackensegment (41) und den Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) eine ETm- formkante (47) definiert ist, und

eine Werkzeugwechsel einheit (39),

dadurch gekennzeichnet,

dass die Werkzeugwechseleinheit (39) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, und dass die Klemmbacke (5, 6), insbesondere die obere Klemmbacke (6), nach einem der Ansprüche 18 bis 21 ausgebildet sind.

23. Fertigungsanlage nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass eine Gesamt dicke der Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) mit deren Gesamtstückzahl„m“ in Richtung deren ETmformkante (47) im Wesentlichen einer Baulänge der nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodule (50) mit ihrer Stückzahl„n“ entspricht.

24. Verfahren zum Werkzeugwechsel bei einer Fertigungsanlage (1) zur Fertigung von Werkstücken (2) aus Blech, insbesondere mittels ETmformung durch Schwenkbiegen oder Schwingbiegen, insbesondere unter Verwendung einer Werkzeugwechseleinheit (39) nach ei nem der Ansprüche 1 bis 17 und einer Klemmbacke (5, 6), insbesondere einer oberen Klemm backe (6), nach einem der Ansprüche 18 bis 21, umfassend folgende Schritte:

Bereitstellen einer Biegemaschine (3) mit einem feststehenden Maschinengestell (7), einem unteren Klemmbalken (13) und einem oberen Klemmbalken (16), wobei einer der Klemmbalken (13, 16) relativ bezüglich des Maschinengestells (7) verstellt werden kann,

Bereitstellen einer Biegeeinheit (35),

Bereitstellen einer Werkzeugwechseleinheit (39) mit einer Werkzeughaltevorrich- tung (48), welche Werkzeughaltevorrichtung (48) einen Tragkörper (49) sowie eine Stückzahl „n“ von unmittelbar nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodulen (50) umfasst, und die Werkzeughaltemodule (50) am Tragkörper (49) gehalten sind,

Ausbilden eines jeden Werkzeughaltemoduls (50) mit einem ersten Koppelmittel (59) und einem mit dem ersten Koppelmittel (59) zusammenwirkenden ersten Stellmittel (60) als Bestandteil einer Kopplungsvorrichtung (58),

Bereitstellen eines Klemm Werkzeugs (4) mit einer unteren Klemmbacke (5) und einer oberen Klemmbacke (6), wobei die untere Klemmbacke (5) am unteren Klemmbalken (13) und die obere Klemmbacke (6) am oberen Klemmbalken (16) lösbar geklemmt gehalten werden, um das herzustellende Werkstück (2) zumindest während des Biegevorganges zwi- schen den beiden Klemmbacken (5, 6) klemmend zu halten,

Bereitstellen zumindest eines oberen Klemmbackensegments (41) und zumindest eines Klemmbackensatzes (42) aus mehreren Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) zur Bil dung der oberen Klemmbacke (6),

Ausbilden der Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) jeweils mit einer Klemmflä- che (30) mit einer Eimformkante (47) und einem davon distanziert angeordneten Anschlussab- schnitt, wobei die Klemmfläche (30) dem zu klemmenden Werkstück (2) zugewendet wird und der Anschlussabschnitt lösbar am oberen Klemmbalken (16) geklemmt gehalten wird,

Ausbilden der Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) jeweils mit einem Kopplungs- abschnitt (77) als Bestandteil einer Kopplungsvorrichtung (58), wobei von jedem Kopplungs- ab schnitt (77) eine nutförmige Aufnahmeöffnung (78) mit einer ersten Nutseitenfläche (79), einer zweiten Nutseitenfläche (80) und einer Nutgrundfläche (81) umgrenzt wird,

Ausbilden eines dritten Koppelmittels (82) in oder an jeder der ersten Nutseiten flächen (79),

Einbringen der Werkzeughaltemodule (50) der Werkzeugwechseleinheit (39) in die nutförmigen Aufnahmeöffnungen (78) der Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46),

Verstellen oder Aktivieren von zumindest einem ausgewählten ersten Stellmittel (60), wobei dabei das dem ersten Stellmittel (60) zugeordnete erste Koppelmittel (59) des Werkzeughaltemoduls (50) mit dem dritten Koppelmittel (82) eines Einzelklemmbackens (43, 44, 45, 46) in Kopplungseingriff gebracht wird,

Lösen der klemmenden Halterung der oberen Klemmbacke (6),

Wegverstellen der Werkzeugwechseleinheit (39) mitsamt der zumindest einen da ran gekoppelt gehaltenen Einzelklemmbacke (43, 44, 45, 46).

25. Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass nach der Entnahme der zumindest einen Einzelklemmbacke (43, 44, 45, 46) das am oberen Klemmbalken (16) verbliebene zumindest eine obere Klemmbackensegment (41) und die verbliebene oder die verbliebenen Einzelklemmbacken (43, 44, 45, 46) von einer Verstelleinheit in eine aneinander liegende Stellung verstellt werden.

26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch gekennzeichnet, dass die von der Werkzeugwechseleinheit (39) vom oberen Klemmbalken (16) entnommene zumindest eine Einzelklemmbacke (43, 44, 45, 46) entweder außerhalb des Biegebereichs und somit seitlich wieder am oberen Klemmbalken (16) eingesetzt und gehalten werden oder an einen Werk zeugspeicher abgegeben werden.

27. Verfahren zum Werkzeugwechsel bei einer Fertigungsanlage (1) zur Fertigung von Werkstücken (2) aus Blech, insbesondere mittels Umformung durch Freibiegen oder Prä gebiegen, insbesondere unter Verwendung einer Werkzeugwechsel einh eit (39) nach einem der Ansprüche 1 bis 17, umfassen folgende Schritte:

Bereitstellen einer Biegemaschine (3‘) mit einem feststehenden Maschinengestell (7), einem unteren Pressbalken (84) und einem oberen Pressbalken (85) wobei einer der Pressbalken (84, 85) relativ bezüglich des Maschinengestells (7) verstellt werden kann,

Bereitstellen einer Werkzeugwechseleinheit (39) mit einer Werkzeughaltevorrich- tung (48), welche Werkzeughaltevorrichtung (48) einen Tragkörper (49) sowie eine Stückzahl „n“ von unmittelbar nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodulen (50) umfasst, und die Werkzeughaltemodule (50) am Tragkörper (49) gehalten sind,

Ausbilden eines jeden Werkzeughaltemoduls (50) mit einem ersten Koppelmittel (59) und einem mit dem ersten Koppelmittel (59) zusammenwirkenden ersten Stellmittel (60) als Bestandteil einer Kopplungsvorrichtung (58),

Bereitstellen eines Biegewerkzeugs (86) mit einem Biegegesenk (87) und einem Biegestempel (88), wobei das Biegegesenk (87) am unteren Pressbalken (84) und der Biege stempel (88) am oberen Pressbalken (85) lösbar geklemmt gehalten werden, um beim herzu stellenden Werkstück (2) den Biegevorgang durchführen zu können,

Bereitstellen zumindest eines Biegestempelsegments (90) und zumindest eines Biegestempelsatzes (94) umfassend mehrere Einzelbiegestempel (95, 96, 97, 98) zur Bildung des Biegestempels (88),

Ausbilden der Einzelbiegestempel (95, 96, 97, 98) mit jeweils einer Umformkante (47) und einem davon distanziert angeordneten Anschlussabschnitt, wobei die Umformkante (47) dem umzuformenden Werkstück (2) zuwendbar ist und der Anschlussabschnitt lösbar am oberen Pressbalken (85) geklemmt gehalten wird,

Ausbilden der Einzelbiegestempel (95, 96, 97, 98) jeweils mit einem Kopplungs- abschnitt (77) als Bestandteil einer Kopplungsvorrichtung (58), wobei von jedem Kopplungs- abschnitt (77) eine nutförmige Aufnahmeöffnung (78) mit einer ersten Nutseitenfläche (79), einer zweiten Nutseitenfläche (80) und einer Nutgrundfläche (81) umgrenzt wird,

Ausbilden eines dritten Koppelmittels (82) in oder an jeder der ersten Nutseiten- flächen (79) ,

Einbringen der Werkzeughaltemodule (50) der Werkzeugwechseleinheit in die nutförmigen Aufnahmeöffnungen (78) der Einzelbiegestempel (95, 96, 97, 98),

Verstellen oder Aktivieren von zumindest einem ausgewählten ersten Stellmittel (60), wobei dabei das dem ersten Stellmittel (60) zugeordnete erste Koppelmittel (59) des Werkzeughaltemoduls (50) mit dem dritten Koppelmittel (82) eines Einzelbiegestempels (95, 96, 97, 98) in Kopplungseingriff gebracht wird,

Lösen der klemmenden Halterung des Biegestempels (88),

Wegverstellen der Werkzeugwechseleinheit (39) mitsamt dem zumindest einen daran gekoppelt gehaltenen Einzelbiegestempel (95, 96, 97, 98).

Description:
Fertigungsanlage mit Werkzeugwechsel einheit und Klemmbacke sowie Verfahren zum Werk zeugwechsel

Die Erfindung betrifft eine Werkzeugwechseleinheit, eine Klemmbacke, insbesondere eine obere Klemmbacke, eine mit der Werkzeugwechseleinheit sowie der Klemmbacke ausgestat- tete Fertigungsanlage sowie ein Verfahren zum Werkzeugwechsel bei einer derartigen Ferti gungsanlage.

Die EP 0 258 204 A2 beschreibt eine Vorrichtung zum Abkanten von Blechzuschnitten, bei der die Niederhaltestempel des Niederhalters aus mehreren Segmenten gebildet ist. Die Nie- derhaltestempel sind in einer zur Abkantachse parallelen Führung des Niederhalters ver schiebbar gelagert und mit Hilfe einer Stellstange verlagerbar. Dazu weisen die Segmente je weils eine Kupplung auf, um wahlweise die Segmente mit der Stellstange oder dem Nieder halter kuppeln zu können. Die Segmente sind beidseits eines Mittel segments angeordnet und zu einer Reihe zusammengesetzt. Das Mittelsegment kann mit Hilfe eines in Anstellrichtung des Niederhalters verschiebbar im Niederhalter gelagerten Schiebers aus der Segmentreihe entfernt werden, um entweder gegen ein anderes Mittelsegment ausgetauscht werden zu kön nen oder im Niederhaltestempel Platz für ein Einwärtsschieben der randseitigen Segmente zu schaffen. Zum Wechseln der Mittel Segmente schließt in der oberen Ruhestellung des Schie bers an den Schieber seitlich eine Wechsel einrichtung an, die mit einem Speicher in Verbin dung steht. Mit dieser Wechseleinrichtung für die Werkzeuge konnte zwar stets eines der Mit telsegmente getauscht werden, wobei dafür aber ein relativ zeitintensiver Wechselvorgang notwendig war.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die Nachteile des Standes der Technik zu über winden und eine Werkzeugwechseleinheit, eine Klemmbacke, insbesondere eine obere Klemmbacke mit zumindest einem Klemmbackensatz aus mehreren Einzelklemmbacken, eine Fertigungsanlage und ein Verfahren zum Werkzeugwechsel bei einer Fertigungsanlage zur Verfügung zu stellen, mittels derer ein Benutzer in der Lage ist, einen einfachen, und vor al lem eine kurze Zeitdauer benötigenden Werkzeugwechsel vorzunehmen, um die Produktivzeit der Fertigungsanlage zu erhöhen. Diese Aufgabe wird durch eine Werkzeugwechsel einheit, eine Klemmbacke, insbesondere eine obere Klemmbacke mit zumindest einem Klemmbackensatz aus mehreren Einzelklemm backen, eine Fertigungsanlage und ein Verfahren zum Werkzeugwechsel bei einer Fertigungs- anlage gemäß den Ansprüchen gelöst.

Die erfindungsgemäße Werkzeugwechseleinheit ist für eine Fertigungsanlage zur Fertigung von Werkstücken aus Blech, insbesondere mittels Umformung durch Schwenkbiegen oder Schwingbiegen und zur Einstellung einer aktiven Klemmlänge eines Klemmwerkzeugs, ins- besondere eines Klemmbackensatzes umfassend mehrere Einzelklemmbacken, vorgesehen, wobei die Werkzeugwechseleinheit eine Werkzeughaltevorrichtung umfasst, und dabei

die Werkzeughaltevorrichtung einen Tragkörper umfasst,

die Werkzeughaltevorrichtung eine Stückzahl„n“ von unmittelbar nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodulen umfasst, und jedes Werkzeughaltemodul am Tragkör per gehalten ist, und weiters

jedes Werkzeughaltemodul als Bestandteil einer Kopplungsvorrichtung ein erstes Koppelmittel und ein mit dem ersten Koppelmittel zusammenwirkendes erstes Stellmittel um fasst, wobei das erste Koppelmittel mittels des ersten Stellmittels mit einem der Einzelklemm backen in Kopplungseingriff oder außer Kopplungseingriff bringbar ist.

Der dadurch erzielte Vorteil liegt darin, dass eine eigene Werkzeugwechsel einheit geschaffen worden ist, welche eine Werkzeughaltevorrichtung umfasst, die an einem eigenen Tragkörper gehalten ist. Dabei umfasst die Werkzeughaltevorrichtung eine Vielzahl von unmittelbar ne beneinander angeordneten Werkzeughaltemodulen, welche wahlweise mit zumindest einer o- der mehreren der Werkzeugklemmbacken des Klemmbackensatzes in Kopplungseingriff ge bracht werden kann. So weist jedes der Werkzeughaltemodule ein eigenes erstes Kopplungs mittel und ein damit zusammenwirkendes erstes Stellmittel auf. Bei Betätigung oder Aktivie rung des ersten Stellmittels wird das erste Koppelmittel in Kopplungseingriff mit einem der Einzelklemmbacken verbracht. Durch das Vorsehen einer Vielzahl an bevorzugt gleichartig zueinander aufgebauten Werkzeughaltemodulen können so rasch einzelne oder mehrere der Einzelklemmbacken vom Klemmbalken, insbesondere dessen Klemmbalkenaufnahme, ent nommen oder eingesetzt werden. Ist der Entnahmevorgang oder Einsetzvorgang des Einzel klemmbackens oder der Einzelklemmbacken erfolgt, kann unabhängig von der Werkzeug- Wechseleinheit die Verstellung oder Verlagerung der am Klemmbalken angeordneten Seg- mente der Klemmbacke, insbesondere der oberen Klemmbacke, von einer eigenen Verstel- leinheit durchgeführt und so die Segmente zu einer Einheit zusammengeschoben werden.

Eine weitere mögliche Ausführungsform hat die Merkmale, dass die Werkzeughaltemodule in einem gemeinsamen Grundkörper angeordnet sind und der Grundkörper von einer ersten Längsstirnseite und einer zweiten Längsstimseite und von einer ersten Querstirnseite und ei- ner zweiten Querstimseite begrenzt ist und der Grundkörper am Tragkörper gehalten ist. Da- mit kann trotz des Vorsehens von mehreren nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemo- dulen ein stabiler und einstückiger Grundkörper Verwendung finden.

Weiters kann es vorteilhaft sein, wenn die Werkzeughaltemodule jeweils einen Grundkörper mit einer im Wesentlichen flachprofilförmig ausgebildete Elmrisskontur umfassen, wobei je- der Grundkörper von einer ersten und zweiten Flachseite, von einer ersten und zweiten Längs- stimseite und von einer ersten und zweiten Querstimseite begrenzt ist, und die Werkzeughal- temodule an den jeweils einander zugewendeten Flachseiten aneinander anliegen und die erste Querstirnseite dem Tragkörper zugewendet ist und jeder Grundkörper am Tragkörper gehal- ten ist. Durch die flachprofilförmig ausgebildete Elmrisskontur der einzelnen Werkzeughal- temodule kann so eine auf geringstem Raum unmittelbar nebeneinander angeordnete Anord- nung einer Vielzahl der Werkzeughaltemodule erfolgen. Durch den bevorzugt plattenförmig ausgebildeten Grundkörper jedes Werkzeughaltemoduls kann so innerhalb diesem mit ge- ringstem Platzbedarf die Ausbildung und Anordnung der Koppelmittel sowie Stellmittel so- wie der dazu erforderlichen Zu- und Ableitungen für das bevorzugt aus einem Druckmedium gebildete Stellmedium erfolgen.

Eine andere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die ersten Koppelmittel im Be- reich der ersten Längsstirnseite des Grundkörpers oder der Grundkörper der Werkzeughal- temodule angeordnet sind. Damit kann trotz der plattenförmigen Ausbildung des Grundkör pers eine einfache Anordnung des ersten Koppelmittels erfolgen, um so auch eine einfache und sichere Aufnahme der einzelnen Werkzeughaltemodule an den Einzelklemmbacken zu ermöglichen. Eine weitere mögliche Ausführungsform hat die Merkmale, dass die Werkzeughaltemodule jeweils ein zweites Koppelmittel und ein mit dem zweiten Koppelmittel zusammenwirkendes zweites Stellmittel umfassen und das zweite Koppelmittel bezüglich des ersten Koppelmittels auf der dem ersten Koppelmittel gegenüberliegenden zweiten Längsstirnseite des Grundkör pers oder der Grundkörper angeordnet ist. Durch das Vorsehen eines zweiten Koppelmittels sowie dem damit zusammenwirkenden zweiten Stellmittel kann so eine noch bessere Halte- rung der Einzelklemmbacken an den Werkzeughaltemodulen der Werkzeughaltevorrichtung geschaffen und erzielt werden.

Eine weitere Ausbildung sieht vor, dass die Koppelmittel jeweils durch einen im Grundkörper aufgenommenen und relativ bezüglich des Grundkörpers verstellbaren Kopplungskörper oder durch einen Elektromagneten gebildet sind. Damit kann je nach Wahl und Ausbildung des Koppelmittels entweder eine auf mechanischer Basis beruhende Kopplungsvorrichtung oder aber auch durch eine von elektrischem Strom angetriebene oder beaufschlagte Kopplungsvor richtung geschaffen werden.

Eine andere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Kopplungskörper durch Kugeln, Rotationsellipsoide oder Zylinder gebildet sind. Damit kann je nach Wahl der Kopp lungskörper ein entsprechend sicherer Kopplungseingriff ermöglicht werden.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Stellmittel je weils einen Stellkolben umfassen, und die Stellkolben jeweils in einem im Grundkörper ange ordneten Stellkolbenraum aufgenommen und in diesem in Richtung einer Stellkolbenrau machse geführt gelagert sind. Durch die Ausbildung der Stellmittel als Stellkolben kann so eine Betätigung und Verstellung derselben durch ein Druckmedium, wie beispielsweise Druckluft oder Hydraulikflüssigkeit, ermöglicht werden. Damit können auch auf geringstem Raum ausreichend hohe Stell- und Kopplungskräfte erzielt werden.

Weiters kann es vorteilhaft sein, wenn zumindest eine erste Druckmittelleitung und zumindest eine zweite Druckmittelleitung im Grundkörper vorgesehen sind und die Druckmittelleitung jeweils mit dem Stellkolbenraum in Strömungsverbindung stehen, und die erste und zweite Druckmittelleitung jeweils auf voneinander abgewendeten Seiten des im Stellkolbenraum auf- genommenen Stellkolbens in den Stellkolbenraum einmünden. Durch das Anordnen und Vor sehen eigener Druckmittelleitungen in jedem der Grundkörper kann so jeder der Stellkolben räume wahlweise mit dem Druckmedium beaufschlagt werden und damit die Verstellbewe gungen des jeweils im Stellkolbenraum aufgenommenen Stellkolbens bewirkt werden.

Eine andere alternative Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Stellkolben je weils zumindest eine bezüglich der Stellkolbenraumachse geneigt dazu verlaufend ausgerich tete Stellfläche aufweisen, an welcher Stellfläche jeweils einer der Kopplungskörper zumin dest bei sich in Kopplungseingriff befindlichem Kopplungskörper anliegend daran abgestützt ist. Durch die geneigt bezüglich der Stellkolbenraumachse verlaufend ausgerichtete Stellflä che kann so in Art einer Keilwirkung die Verstellbewegung des Kopplungskörpers in eine be züglich der Verstellrichtung und insbesondere durch eine Führung vorbestimmte Ausrichtung ausgeübt werden.

Eine weitere mögliche und gegebenenfalls alternative Ausführungsform hat die Merkmale, dass die Stellflächen jeweils als Kegelstumpffläche ausgebildet sind. Ist die Stellfläche als Kegel stumpffläche ausgebildet, kann auf zusätzliche Führungsanordnungen zwischen dem Stellkolben und dem Grundkörper verzichtet werden.

Eine weitere Ausbildung sieht vor, dass jeder der Kopplungskörper mittels des mit diesem zu sammenwirkenden Stellkolbens von einer die Längsstirnseite überragenden Kopplungsstel lung in eine sich innerhalb des Grundkörpers oder der Grundkörper befindliche Freigabestel lung verlagerbar ist. Damit kann je nach Stellung des Kopplungskörpers jedes der Werkzeug- haltemodule von der Kopplungsstellung in die Freigabestellung verstellt werden. Die Rück stellung kann je nach Anordnung auch schwerkraftbedingt sowie erst nach Freigabe vom Stellkolben selbsttätig erfolgen.

Eine andere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest ein Druckkolben bei jedem der Werkzeughaltemodule vorgesehen ist, welcher zumindest eine Druckkolben in ei nem im Grundkörper oder in den Grundkörpem angeordneten Druckkolbenraum aufgenom men und in diesem in Richtung einer Druckkolbenraumachse geführt gelagert ist. Durch das Vorsehen zumindest eines zusätzlichen Druckkolbens kann eine Verstellkraft ausgehend von den Werkzeughaltemodulen auf die jeweils gekoppelte Einzelklemmbacke ausgeübt werden. Dies ist vor allem für einen Abgabevorgang der Einzelklemmbacken von der Werkzeughalte- vorrichtung von Vorteil.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Druckkolben jeweils derart im Grundkörper oder in den Grundkörpern angeordnet sind, dass diese von ei- ner die zweite Querstirnseite überragenden Druckstellung in eine innerhalb des Grundkörpers oder der Grundkörper befindliche Ruhestellung verstellbar sind. Damit kann auch bei einem möglichen Verklemmen der Koppelmittel der Kopplungsvorrichtung ein sicheres Lösen des Kopplungseingriffs erzielt werden.

Weiters kann es vorteilhaft sein, wenn eine dritte Druckmittelleitung bei jedem der Werk- zeughaltemodule vorgesehen ist und jeweils die dritte Druckmittelleitung mit dem Druckkol- benraum auf seiner der ersten Querstirnseite zugewendeten Seite in Strömungsverbindung steht. Damit kann auch die Verstellbewegung des Druckkolbens zumindest in eine Verstell- richtung sichergestellt werden.

Eine andere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass eine der Stückzahl„n“ an Werkzeughaltemodulen gleiche Anzahl„o“ an Ventilanordnungen mit jeweils einem ersten Druckmittelanschluss und einem zweiten Druckmittelanschluss für jedes der Werkzeughal- temodule vorgesehen ist und jeweils die erste Druckmittelleitung und die dritte Druckmittel - leitung gemeinsam mit dem ersten Druckmittelanschluss in Strömungsverbindung stehen und jeweils die zweite Druckmittelleitung mit dem zweiten Druckmittelanschluss in Strömungs- verbindung steht. Durch die Wahl der gleichen Anzahl an Ventilanordnungen als auch an Werkzeughaltemodulen kann so jedes der Werkzeughaltemodule unabhängig voneinander an gesteuert und der Kopplungseingriff aktiviert oder deaktiviert werden.

Eine weitere mögliche Ausführungsform hat die Merkmale, dass die Stellmittel durch elektri schen Strom gebildet sind. Damit kann auch bei Ausbildung des Koppelmittels als Elektro magnet ein einwandfreier Betrieb sichergestellt werden.

Die Aufgabe der Erfindung kann eigenständig auch durch eine Klemmbacke, insbesondere eine obere Klemmbacke, für eine Fertigungsanlage zur Fertigung von Werkstücken aus Blech, insbesondere mittels ETmfoimung durch Schwenkbiegen oder Schwingbiegen, gelöst werden. Die insbesondere obere Klemmbacke umfasst dabei

zumindest einen Klemmbackensatz aus mehreren Einzelklemmbacken mit einer Gesamtstückzahl„m“,

wobei die Einzelklemmbacken jeweils eine Klemmfläche mit einer Umformkante und einen davon distanziert angeordneten Anschlussabschnitt aufweisen, und wobei die Klemmfläche dem zu klemmenden Werkstück zuwendbar ist und der Anschlussabschnitt zur klemmenden Halterung an einem Klemmbalken der Fertigungsanlage dient, und dabei

jede der Einzelklemmbacken als Bestandteil einer Kopplungsvorrichtung weiters jeweils einen Kopplungsabschnitt umfasst,

der Kopplungsabschnitt eine nutförmige Aufnahmeöffnung mit einer ersten Nut- seitenfläche, einer zweiten Nutseitenfläche und einer Nutgrundfläche umgrenzt,

sich die Nutseitenflächen jeweils in einer normalen Ausrichtung bezüglich der Umformkante sowie in einer bevorzugt parallelen Ausrichtung bezüglich der Klemmfläche auf die von der Umformkante abgewendete Seite erstrecken, und

ein drittes Koppelmittel in oder an jeder der ersten Nutseitenflächen angeordnet oder ausgebildet ist, welches dritte Koppelmittel dazu ausgebildet ist, um mit einem ersten Koppelmittel eines Werkzeughaltemoduls einer Werkzeughai tevorrichtung in Kopplungsein griff verbracht zu werden.

Der dadurch erzielte Vorteil liegt darin, dass die obere Klemmbacke zusätzlich zu dem oder den Klemmbackensegmenten einen eigenen Klemmbackensatz aus einer Mehrzahl von Ein zelklemmbacken umfasst. Dadurch, dass mehrere Einzelklemmbacken in einer vorbestimmten Gesamtstückzahl mit teilweise zueinander unterschiedlichen Klemmbackendicken oder Klemmbackenbreiten eingesetzt werden, kann so einfach und rasch eine Anpassung der für den jeweiligen Biegevorgang benötigten aktiven Länge der Umformkante angepasst werden. Dadurch, dass jede der Einzelklemmbacken als Bestandteil der Kopplungsvorrichtung auch noch zusätzlich einen Kopplungsabschnitt umfasst, kann so jede der Einzelklemmbacken mit tels der Werkzeughaltevorrichtung und deren Werkzeughaltemodule erfasst und gekoppelt werden. Durch die Ausbildung des Kopplungsabschnitts als nutförmige oder als U-förmige Aufnahmeöffnung kann so einfach der Einsetzvorgang der einzelnen Werkzeughaltemodule durchgeführt werden. Die jeweils die nutförmigen Aufnahmeöffnungen begrenzenden Nutsei tenflächen können dabei an zusätzlichen Stegen ausgebildet sein, welche in flachprofilartiger Ausführung oder in gleicher Breite oder Dicke entsprechend dem jeweiligen Einzelklemmba- cken an den Einzelklemmbacken befestigt werden können. Die Nutgrundfläche kann dabei direkt durch die Einzelklemmbacke selbst gebildet sein. Durch das Vorsehen des eigenen drit ten Koppelmittels in oder an jeder der ersten Nutseitenflächen kann so zumindest an einer der Nutseitenflächen ein Kopplungseingriff zwischen einem der Werkzeughaltemodule und der ausgewählten Einzelklemmbacke ermöglicht werden.

Eine weitere Ausbildung sieht vor, dass in oder an jeder zweiten Nutseitenfläche ein viertes Koppelmittel angeordnet oder ausgebildet ist. Damit kann eine sichere und einander gegen überliegende Kopplungsverbindung zwischen dem jeweiligen Werkzeughaltemodul und der Einzelklemmbacke geschaffen werden.

Eine andere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die dritten und/oder vierten Koppelmittel jeweils im Querschnitt der nutförmigen Aufnahmeöffnung gesehen durch eine V-förmige Vertiefung ausgebildet sind. Dadurch kann im Zusammenwirken mit dem jeweili gen Kopplungskörper eine zusätzliche Andrückkraft des jeweiligen Grundkörpers des Werk zeughaltemodul s an die Nutgrundfläche aufgebaut werden.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, dass die Nutseitenflä chen jeweils auf ihren von der Nutgrundfläche abgewendeten Endabschnitten mit einer Ein laufschräge versehen sind. Damit kann bei einem möglichen Vorragen eines Kopplungskör pers vor dem Einsetzvorgang in die nutförmige Aufnahmeöffnung eine sichere Rückstellung des Kopplungskörpers in seine innerhalb des Grundkörpers befindliche Ruhestellung sicher gestellt werden.

Die Aufgabe der Erfindung kann aber eigenständig auch durch eine Fertigungsanlage zur Fer tigung von Werkstücken aus Blech, insbesondere mittels Elmformung durch Schwenkbiegen oder Schwingbiegen, gelöst werden, wobei die Fertigungsanlage umfasst

eine Biegemaschine mit einem feststehenden Maschinengestell, einem unteren Klemmbalken und einem oberen Klemmbalken, wobei einer der Klemmbalken relativ bezüg lich des Maschinengestells verstellbar ist,

eine Biegeeinheit,

ein Klemmwerkzeug mit einer unteren Klemmbacke und einer oberen Klemmbacke, wobei die untere Klemmbacke am unteren Klemmbalken und die obere Klemmbacke am obe- ren Klemmbalken lösbar geklemmt gehalten sind, um das herzustellende Werkstück zumin dest während des Biegevorganges zwischen den beiden Klemmbacken klemmend zu halten, und

wobei zumindest die obere Klemmbacke zumindest ein oberes Klemmbackensegment und zumindest einen Klemmbackensatz aus mehreren Einzelklemmbacken mit einer Gesamt stückzahl„m“ umfasst, wobei von dem zumindest einen oberen Klemmbackensegment und den Einzelklemmbacken eine ETmfoimkante definiert ist, und

eine Werkzeugwechsel einheit, und dabei

die erfindungsgemäße Werkzeugwechseleinheit und die erfindungsgemäße Klemmba cke, insbesondere die obere Klemmbacke, umfasst.

Der dadurch erzielte Vorteil liegt darin, dass so eine Fertigungsanlage geschaffen werden kann, bei welcher unter Einsatz der erfindungsgemäßen Werkzeugwechsel einheit sowie der Klemmbacke, insbesondere der oberen Klemmbacke, ein rascher Werkzeugwechsel durchge führt werden kann und damit die Produktivzeit der gesamten Fertigungsanlage erhöht werden kann.

Weiters kann es vorteilhaft sein, wenn eine Gesamtdicke der Einzelklemmbacken mit deren Gesamtstückzahl„m“ in Richtung deren Umformkante im Wesentlichen einer Baulänge der nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodule mit ihrer Stückzahl„n“ entspricht. Damit wird sichergestellt, dass stets auch die Gesamtanzahl der Einzelklemmbacken auf einmal mit tels der Werkzeugwechsel einheit getauscht oder gewechselt werden kann.

Die Aufgabe der Erfindung kann eigenständig auch durch ein Verfahren zum Werkzeugwech sel bei einer Fertigungsanlage zur Fertigung von Werkstücken aus Blech, insbesondere mittels Umformung durch Schwenkbiegen oder Schwingbiegen, insbesondere unter Verwendung ei ner erfindungsgemäß ausgebildeten Werkzeugwechsel einheit und einer erfindungsgemäß aus gebildeten Klemmbacke, insbesondere einer oberen Klemmbacke, gemäß folgenden Schritten gelöst werden:

Bereitstellen einer Biegemaschine mit einem feststehenden Maschinengestell, ei nem unteren Klemmbalken und einem oberen Klemmbalken, wobei einer der Klemmbalken relativ bezüglich des Maschinengestells verstellt werden kann, Bereitstellen einer Biegeeinheit,

Bereitstellen einer Werkzeugwechseleinheit mit einer Werkzeughaltevorrichtung, welche Werkzeughaltevorrichtung einen Tragkörper sowie eine Stückzahl„n“ von unmittel- bar nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodulen umfasst, und die Werkzeughaltemo- dule am Tragkörper gehalten sind,

Ausbilden eines jeden Werkzeughaltemoduls mit einem ersten Koppelmittel und einem mit dem ersten Koppelmittel zusammenwirkenden ersten Stellmittel als Bestandteil ei- ner Kopplungsvorrichtung,

Bereitstellen eines Klemm Werkzeugs mit einer unteren Klemmbacke und einer oberen Klemmbacke, wobei die untere Klemmbacke am unteren Klemmbalken und die obere Klemmbacke am oberen Klemmbalken lösbar geklemmt gehalten werden, um das herzustel- lende Werkstück zumindest während des Biegevorganges zwischen den beiden Klemmbacken klemmend zu halten,

Bereitstellen zumindest eines oberen Klemmbackensegments und zumindest eines Klemmbackensatzes aus mehreren Einzelklemmbacken zur Bildung der oberen Klemmba- cke,

Ausbilden der Einzelklemmbacken jeweils mit einer Klemmfläche mit einer Ehn- formkante und einem davon distanziert angeordneten Anschlussabschnitt, wobei die Klemm fläche dem zu klemmenden Werkstück zugewendet wird und der Anschlussabschnitt lösbar am oberen Klemmbalken geklemmt gehalten wird,

Ausbilden der Einzelklemmbacken jeweils mit einem Kopplungsabschnitt als Be- standteil einer Kopplungsvorrichtung, wobei von jedem Kopplungsabschnitt eine nutförmige Aufnahmeöffnung mit einer ersten Nutseitenfläche, einer zweiten Nutseitenfläche und einer Nutgrundfläche umgrenzt wird,

Ausbilden eines dritten Koppelmittels in oder an jeder der ersten Nutseitenflä- chen,

Einbringen der Werkzeughaltemodule der Werkzeugwechseleinheit in die nutför migen Aufnahmeöffnungen der Einzelklemmbacken,

Verstellen oder Aktivieren von zumindest einem ausgewählten ersten Stellmittel, wobei dabei das dem ersten Stellmittel zugeordnete erste Koppelmittel des Werkzeughaltemo duls mit dem dritten Koppelmittel eines Einzelklemmbackens in Kopplungseingriff gebracht wird,

Lösen der klemmenden Halterung der oberen Klemmbacke, Wegverstellen der Werkzeugwechseleinheit mitsamt der zumindest einen daran gekoppelt gehaltenen Einzelklemmbacke.

Der dadurch erzielte Vorteil liegt darin, dass durch diese hier gewählte Vorgehensweise und dem Einsatz der erfmdungsgemäßen Werkzeugwechseleinheit sowie des Klemmbackensatzes aus den Einzelklemmbacken kann so rasch und mit kürzester Zeitdauer ein Werkzeugwech selvorgang durchgeführt werden. Durch den verkürzten Werkzeugwechselvorgang steht so in einer noch kürzeren Zeitdauer ein an den jeweiligen Biegevorgang angepasstes Klemmwerk zeug zur Verfügung, bei welchem ohne hohe ETnterbrechungen die weiteren Biegevorgänge durchgeführt werden können.

Eine andere alternative Vorgehensweise zeichnet sich dadurch aus, wenn nach der Entnahme der zumindest einen Einzelklemmbacke das am oberen Klemmbalken verbliebene zumindest eine obere Klemmbackensegment und die verbliebene oder die verbliebenen Einzelklemmba cken von einer Verstelleinheit in eine aneinander liegende Stellung verstellt werden. Durch das Vorsehen einer eigenen zusätzlichen Verstell einheit zur Werkzeugwechseleinheit können so Verstellvorgänge und Wechselvorgänge parallel nebeneinander durchgeführt werden.

Eine weitere mögliche und gegebenenfalls alternative Vorgehensweise hat die Merkmale, dass die von der Werkzeugwechseleinheit vom oberen Klemmbalken entnommene zumindest eine Einzelklemmbacke entweder außerhalb des Biegebereichs und somit seitlich wieder am oberen Klemmbalken eingesetzt und gehalten werden oder an einen Werkzeugspeicher abge geben werden. Damit kann der Zeitbedarf zum Werkzeugwechsel und dem Beginn eines er neuten Klemm- und Biegevorgangs noch zusätzlich verkürzt werden.

Die Aufgabe der Erfindung kann unabhängig und eigenständig auch durch ein Verfahren zum Werkzeugwechsel bei einer Fertigungsanlage zur Fertigung von Werkstücken aus Blech, ins besondere mittels ETmformung durch Freibiegen oder Prägebiegen, mittels einer dazu vorgese henen oder ausgebildeten Biegemaschine, gemäß folgenden Schritten gelöst werden:

Bereitstellen einer Biegemaschine mit einem feststehenden Maschinengestell, einem unteren Pressbalken und einem oberen Pressbalken wobei einer der Pressbalken relativ bezüg lich des Maschinengestells verstellt werden kann, Bereitstellen einer Werkzeugwechseleinheit mit einer Werkzeughaltevorrichtung, wel- che Werkzeughaltevorrichtung einen Tragkörper sowie eine Stückzahl„n“ von unmittelbar nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodulen umfasst, und die Werkzeughaltemodule am Tragkörper gehalten sind,

Ausbilden eines jeden Werkzeughaltemoduls mit einem ersten Koppelmittel und ei- nem mit dem ersten Koppelmittel zusammenwirkenden ersten Stellmittel als Bestandteil einer Kopplungsvorrichtung,

Bereitstellen eines Biegewerkzeugs mit einem Biegegesenk und einem Biegestempel, wobei das Biegegesenk am unteren Pressbalken und der Biegestempel am oberen Pressbalken lösbar geklemmt gehalten werden, um beim herzustellenden Werkstück den Biegevorgang durchführen zu können,

Bereitstellen zumindest eines Biegestempelsegments und zumindest eines Biegestem pelsatzes umfassend mehrere Einzelbiegestempel zur Bildung des Biegestempels,

Ausbilden der Einzelbiegestempel mit jeweils einer Umformkante und einem davon distanziert angeordneten Anschlussabschnitt, wobei die Umformkante dem umzuformenden Werkstück zuwendbar ist und der Anschlussabschnitt lösbar am oberen Pressbalken ge- klemmt gehalten wird,

Ausbilden der Einzelbiegestempel jeweils mit einem Kopplungsabschnitt als Bestand- teil einer Kopplungsvorrichtung, wobei von jedem Kopplungsabschnitt eine nutförmige Auf- nahmeöffnung mit einer ersten Nutsei tenfläche, einer zweiten Nutseitenfläche und einer Nut- grundfläche umgrenzt wird,

Ausbilden eines dritten Koppelmittels in oder an jeder der ersten Nutseitenflächen,

Einbringen der Werkzeughaltemodule der Werkzeugwechseleinheit in die nutförmigen Aufnahmeöffnungen der Einzelbiegestempel,

Verstellen oder Aktivieren von zumindest einem ausgewählten ersten Stellmittel, wo- bei dabei das dem ersten Stellmittel zugeordnete erste Koppelmittel des Werkzeughaltemo- duls mit dem dritten Koppelmittel eines Einzelbiegestempel s in Kopplungseingriff gebracht wird,

Lösen der klemmenden Halterung des Biegestempels,

Wegverstellen der Werkzeugwechseleinheit mitsamt dem zumindest einen daran ge- koppelt gehaltenen Einzelbiegestempel. Der damit erzielbare Vorteil liegt darin, dass so eine Fertigungsanlage geschaffen werden kann, bei welcher unter Einsatz der erfindungsgemäßen Werkzeugwechsel einheit sowie des Biegewerkzeugs, insbesondere der des Biegestempels mit seinen Biegestempelkomponenten, mit den daran befindlichen Komponenten zur Bildung der Kopplungsvorrichtung ein rascher Werkzeugwechsel durchgeführt werden kann und damit die Produktivzeit der gesamten Ferti- gungsanlage erhöht werden kann.

Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.

Es zeigen jeweils in stark vereinfachter, schematischer Darstellung:

Fig. 1 eine Fertigungsanlage mit einer Biegemaschine, bei entferntem Auflagetisch so- wie entfernter Werkzeugwechseleinheit, in Ansicht;

Fig. 2 die Fertigungsanlage nach Fig. 1, mit der Werkzeugwechsel einheit für die obere

Klemmbacke, in Seitenansicht;

Fig. 3 die Werkzeugwechsel einheit sowie einen Teilabschnitt eines Einzelklemmba- ckens, in Seitenansicht und stilisierter Darstellung;

Fig. 4 die Werkzeugwechsel einheit sowie einen Teilabschnitt eines Einzelklemmba- ckens nach Fig. 3, bei noch nicht in Kopplungseingriff befindlicher Kopplungs- vorrichtung, in Seitenansicht geschnitten;

Fig. 5 die Werkzeugwechsel einheit sowie einen Teilabschnitt eines Einzelklemmba- ckens nach den Fig. 3 und 4, bei in Kopplungseingriff befindlicher Kopplungsvor richtung, in Seitenansicht geschnitten;

Fig. 6 die Werkzeugwechsel einheit mit einem gemeinsamen Grundkörper, in schaubild- licher Darstellung; Fig. 7 eine weitere mögliche, und gegebenenfalls eigenständige Einsatzmöglichkeit der Werkzeugwechseleinheit bei einer Fertigungsanlage zum Freibiegen oder Präge- biegen von einem aus einem Blech zu fertigenden Werkstück, in Ansicht.

Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen wer den, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß auf glei che Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen wer den können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben, un ten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen und sind diese Lageangaben bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen.

Der Begriff„insbesondere“ wird nachfolgend so verstanden, dass es sich dabei um eine mög- liche speziellere Ausbildung oder nähere Spezifizierung eines Gegenstands oder eines Verfah rensschritts handeln kann, aber nicht unbedingt eine zwingende, bevorzugte Ausführungsform desselben oder eine Vorgehensweise darstellen muss.

In den Fig. 1 bis 6 ist eine Fertigungsanlage 1 sowie Komponenten derselben in stark schema tisch vereinfachten Darstellungen gezeigt, welche im vorliegenden Fall insbesondere für das Schwenkbiegen oder Schwingbiegen von aus Blech zu fertigenden Werkstücken 2 ausgebildet ist. Als Ausgangsmaterial wird zumeist ein metallischer Werkstoff verwendet, welcher in sei nem unverformten Zustand als Flachmaterial bzw. Flachelement bezeichnet werden kann. So kann die Fertigungsanlage 1 auch als Schwenkbiegeanlage oder Schwingbiegeanlage bezeich net werden.

Die im vorliegenden Fall für das Biegen eingesetzte Fertigungsanlage 1 umfasst eine Biege maschine 3, insbesondere eine Presse, die unter anderem zur klemmenden Halterung der aus dem Blech zu fertigenden Werkstücke 2 oder Werkteile zwischen einem relativ zueinander verstellbaren Klemmwerkzeug 4 ausgebildet ist. Das Klemmwerkzeug 4 umfasst im vorlie genden Ausführungsbeispiel eine untere Klemmbacke 5 und eine damit zusammenwirkende obere Klemmbacke 6. Die untere Klemmbacke 5 kann mehrere untere Klemmbackenseg mente 40 und die obere Klemmbacke 6 kann mehrere obere Klemmbackensegmente 41 um fassen, wobei diese nachfolgend noch näher beschrieben werden. Die untere Klemmbacke 5 kann auch als Unterwange oder Gegenhalter und die obere Klemmbacke 6 kann auch als Oberwange oder Niederhalter bezeichnet werden. Die untere Klemmbacke 5 kann auch als einziger Stempel durchgängig ausgebildet sein. Zur Anpassung an unterschiedliche Abmes- sungen des zu biegenden Blechzuschnitts können die oberen Klemmbackensegmente 41 zuei- nander eine unterschiedliche Dicke oder Breite aufweisen und in deren zusammengeschoben Arbeitsstellung einen Niederhaltestempel ausbilden, der zu einer Einheit zusammengesetzt ist.

Als Koordinatensystem wird bei derartigen Biegemaschine 3 grundsätzliches als„^‘-Rich tung jene Richtung bezeichnet, welche in einer Horizontal ebene sowie in senkrechter Aus- richtung bezüglich der Längserstreckung der jeweiligen Klemmbacken 5, 6 verläuft. Somit ist dies jene Richtung, welche auch der Zufuhrrichtung oder der Entnahmerichtung entspricht.

Als„Y“-Richtung wird die Vertikalrichtung verstanden, welche somit in Höhenrichtung der Klemmbacken 5, 6 verläuft. Schließlich wird als„Z“ -Richtung jene Richtung verstanden, welche in Längsrichtung oder in der Längserstreckung der Klemmbacken 5, 6 verläuft. Damit ist auch die Längserstreckung der später noch beschriebenen Umform- oder Biegekante in der „Z“-Richtung verlaufend ausgerichtet. Diese angegebenen Richtungen („X“,„Y“ und„Z“) definieren jeweils auch räumliche Achsen.

Die obere Klemmbacke 6 ist dabei oberhalb des zu fertigenden Werkstücks 2 an der Biegema schine 3 angeordnet und dort auch ausreichend fest gehalten, insbesondere geklemmt. Auch die untere Klemmbacke 5 ist an der Biegemaschine 3 gehalten, insbesondere geklemmt.

Ein Maschinengestell 7 der Biegemaschine 3 umfasst beispielsweise von einer Bodenplatte 8 vertikal aufragend, zueinander beabstandet und parallel zueinander ausgerichtete Seitenwan gen 9, 10. Diese sind bevorzugt durch einen massiven, beispielsweise aus einem Blechform teil gebildeten Querverband 11 an ihren von der Bodenplatte 8 distanzierten Endbereichen miteinander verbunden. Beim Maschinengestell 7 handelt es sich zumeist um einen massiven, bevorzugt auf einem ebenen Hallenboden feststehenden Bauteil der Biegemaschine 3. Die hier gezeigte Form ist nur beispielhaft für eine Vielzahl anderer möglicher Ausbildungen ge wählt worden. Die Seitenwangen 9, 10 können zur Bildung eines Freiraums für das Umformen des Werk stücks 2 bevorzugt in etwa C - förmig ausgebildet sein, wobei an Frontstimflächen 12 von bodennahen Schenkeln der Seitenwangen 9, 10 ein feststehender, insbesondere auf der Bo- denplatte 8 aufstehender unterer Klemmbalken 13 befestigt ist, der auch als Pressbalken be- zeichnet werden kann. Dieser bevorzugt ortsfest angeordnete und feststehende untere Klemm balken 13 kann auch als Klemmtisch bezeichnet werden, an welchem auch Teile des Klemm werkzeugs 4 (insbesondere die untere Klemmbacke 5) angeordnet und auch daran gehalten sind.

An Frontstirnflächen 14 ist an von der Bodenplatte 8 entfernten Schenkel in Klemmbalken führungen 15 ein zu dem unteren Klemmbalken 13 relativ verstellbarer, oberer Klemmbalken 16, insbesondere ein Druckbalken, geführt gelagert. Die Klemmbalkenführungen 15 sind zu meist als Linearführungen in den unterschiedlichsten Ausführungsformen ausgebildet. Auch dieser obere Klemmbalken 16 kann als Pressbalken bezeichnet werden, welcher jedoch relativ bezüglich des Maschinengestells 7 verlagerbar an diesem geführt ist. Auf einander gegenüber liegenden, parallel zueinander verlaufenden Stirnflächen 17, 18 der beiden Klemmbalken 13, 16 können Klemmbackenaufnahmen 19, 20 zur Bestückung mit dem oder den Klemmwerk zeugen 4, insbesondere der unteren und oberen Klemmbacke 5, 6, angeordnet sein. Das oder die Klemmwerkzeuge 4 können auch unter Zwischenschaltung eines nicht näher dargestellten Adapters an den Klemmbackenaufnahmen 19, 20 gehalten sein.

Die gezeigte Biegemaschine 3 kann als Antriebsanordnung 21 für den verstellbaren oberen Klemmbalken 16, nämlich den Druckbalken, zumindest ein mit elektrischer Energie betriebe nes Antriebsmittel 22 umfassen. Das oder die Antriebsmittel 22 sind mit einer aus einem Energienetz 23 angespeisten Steuerungsvorrichtung 24 leitungsverbunden, wie dies nur in der Fig. 2 angedeutet ist. Über ein mit der Steuerungsvorrichtung 24 leitungsverbundenes oder kommunikationsverbundenes Eingabeterminal 25 kann beispielsweise der Betrieb der Biege maschine 3 gesteuert werden.

Bei den Antriebsmitteln 22 handelt es sich bevorzugt um elektromotorisch betriebene Spin deltriebe 26, wie sie allgemein bekannt sind, von denen Stellmittel 27 für eine reversible Stellbewegung des durch den Druckbalken gebildeten oberen Klemmbalkens 16 mit diesem, zum Beispiel antriebsverbunden sind. Es können aber auch andere aus dem Stand der Technik bekannte Antriebsmittel 22, wie z.B. Zylinder-Kolbenanordnungen, Schrittmotore, Zahnstan genantriebe oder dergleichen, eingesetzt werden.

Auf weitere für den Betrieb einer derartigen Biegemaschine 3 erforderliche Details, wie bei spielsweise Sicherheitseinrichtungen, Anschlagsanordnungen und/oder Kontrollvorrichtungen wird in der gegenständlichen Beschreibung zur Vermeidung einer unnötigen Länge der Be schreibung verzichtet.

Weiters ist hier noch vereinfacht dargestellt, dass die beiden Klemmbalken 13, 16, insbeson dere deren Werkzeugaufnahmen 19, 20, bzw. das daran gehaltene Klemmwerkzeug 4 mit sei nem bzw. seinen unteren und oberen Klemmbacken 5, 6, bei einer Betrachtung in Längsrich tung der Klemmbalken 13, 16 eine sich dazwischen erstreckende Verstellebene 28 definieren. Die Verstellebene 28 verläuft bevorzugt mittig bezüglich der Klemmbalken 13, 16 oder den an diesen angeordneten Klemmbackenaufnahmen 19, 20. Im vorliegenden Ausführungsbei spiel wird hier eine vertikal ausgerichtete Ebene verstanden, welche von den beiden zuvor be schriebenen Richtungen oder Achsen, nämlich der„Y“-Achse und der„Z“-Achse aufgespannt wird. Die beiden Klemmbacken 5, 6 bilden zwischen sich und an einander zugewendeten En den einen Klemmbereich 29 aus. Einander zugewendete untere und obere Klemmflächen 30, 31 der beiden Klemmbacken 5, 6 sind bevorzugt rechtwinkelig bezüglich der Verstellebene 28 ausgerichtet. Diese Klemmflächen 30, 31 dienen dazu, das Blech je nach dessen Wand stärke für die Durchführung des Biegevorgangs zwischen den beiden Klemmbacken 5, 6 posi tioniert zu halten.

Ein zusätzlicher Auflagetisch 32 mit seiner eine Auflageebene 33 definierenden Auflageflä che ist bevorzugt im Bereich der Vorderseite oder der Beschickungsseite der Biegemaschine 3 angeordnet. Die Auflageebene 33 kann auch als Unterstützungsebene bezeichnet werden. Da bei sei erwähnt, dass die Auflagefläche nicht vollflächig ausgebildet sein muss, sondern auch aus mehreren in Zuführrichtung des zu bearbeitenden Blechs nebeneinander und/oder hinter einander angeordneten Auflageteilflächen gebildet sein kann. Die von der Auflageebene 33 definierte Auflagefläche ist bevorzugt in der gleichen Ebene angeordnet, wie die untere Klemmfläche 30 der unteren Klemmbacke 5. Diese dient bei großflächigeren Blechen als zu sätzliche Unterstützung, um ein unbeabsichtigtes Abknicken und damit verbunden eine Be schädigung bei dünneren Blechen zu vermeiden. Unter einem Biegebereich 34 wird dabei jener Bereich verstanden, welcher dazu dient, aus dem zumeist ebenflächig vorliegenden, noch unverformten Blech das zu fertigende Werk stück 2 zu bilden oder ein bereits vorverformtes Werkstück 2 weiter zu bearbeiten, indem zu- mindest eine zusätzliche Abkantung oder Umfalzung ausgebildet wird.

Der Biegebereich 34 liegt dabei zumeist beabstandet von der Verstellebene 28 der Klemmbal- ken 13, 16 und wird durch einander zugewendete Endabschnitte zumindest einer, bevorzugt jedoch beider Klemmbacken 5, 6 gebildet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Bie- gebereich 34 auf der vom Auflagetisch 32 oder einer nicht näher dargestellten Bedienperson abgewendeten Seite der Klemmbalken 13, 16 angeordnet. Damit ist der Biegebereich 34 in nerhalb des Maschinengestells 7 verlaufend angeordnet.

Der Biegebereich 34 bildet am herzustellenden Werkstück 2 zumeist eine bevorzugt geradli nig verlaufende Biegelinie aus, wobei sich beidseits des Biegebereichs 34 jeweils Schenkel infolge des durchgeführten Biegevorgangs ausbilden. Einer der Schenkel des Werkstücks 2 ist in klemmender Stellung zwischen den beiden Klemmflächen 30, 31 der Klemmbacken 5, 6 gehalten, wobei der zumindest eine weitere Schenkel außerhalb der Klemmflächen 30, 31 an geordnet ist. Je nach gewünschter bzw. herzustellender Geometrie des Werkstücks 2 schließen die beiden Schenkel zwischen sich einen Biegewinkel ein. Dieser Biegewinkel wird in einer senkrecht bezüglich der Biegelinie ausgerichteten Bezugsebene gemessen. Die Bezugsebene ihrerseits ist weiters bevorzugt auch noch bezüglich der Verstellebene 28 dazu in senkrechter Richtung verlaufend ausgerichtet.

Dabei sei erwähnt, dass das Maschinengestell 7 der Biegemaschine 3 nur sehr vereinfacht dar gestellt ist, wobei es auch noch möglich ist, davon abweichende Ausführungsformen einzuset zen. So könnte z.B. das Maschinengestell 7 oder der Maschinenkörper mit einem freien Stän derdurchgang ausgebildet sein. In diesem Fall würden die Klemmbackenaufnahmen 19, 20 zwischen den Seitenwangen 9, 10 bzw. Seitenteilen aufgenommen werden können. Bei einer anderen Ausbildung des Maschinengestells 7 bzw. des Maschinenkörpers ist kein freier Stän derdurchgang möglich, wodurch die Klemmbackenaufnahmen 19, 20 nicht zwischen den Sei tenwangen 9, 10 bzw. Seitenteilen aufgenommen werden können. Zur Durchführung des Biegevorgangs umfasst die Biegemaschine 3 der Fertigungsanlage 1 auch noch eine Biegeeinheit 35, welche auch als Abkanteinheit oder Umformeinheit bezeich net werden kann. Eine mögliche Ausbildung derselben ist vereinfacht in der Fig. 2 angedeutet und kann je nach durchzuführendem Biegevorgang relativ bezüglich des Maschinengestells 7 dazu verstellt werden. Der besseren Übersichtlichkeit halber, wurde in der Fig. 1 auf die Dar stellung der Biegeeinheit 35 sowie deren Komponenten verzichtet.

Dabei kann das zwischen den beiden Klemmbacken 5, 6 vorpositioniert und geklemmt gehal tene Blech zur Bildung des Werkstücks 2 durch einen Biegevorgang, insbesondere einen Ab kantvorgang, entlang der den Biegebereich 34 bildenden Biegelinie umgeformt, insbesondere abgekantet werden.

Je nach durchzuführender Abkantung des zwischen den Klemmbacken 5, 6 geklemmt gehal ten Blechs zur Herstellung des Werkstücks 2 bildet entweder die untere Klemmbacke 5 oder die obere Klemmbacke 6 den Abkantbereich und damit den Biegebereich 34 aus. So bildet die untere Klemmbacke 5 eine erste Umformkante aus oder weist diese auf. Die obere Klemmba cke 6 bildet eine zweite Umformkante aus oder weist diese auf.

Die beiden zuvor beschriebenen Klemmflächen 30, 31 der Klemmbacken 5, 6 definieren bei einer aneinander anliegenden Stellung eine Werkstückauflageebene 36 für das herzustellende Werkstück 2. Bevorzugt ist die Werkstückauflageebene 36 in vertikaler Richtung gesehen in der gleichen Höhe wie die vom Auflagetisch 32 definierte Auflageebene 33 angeordnet. Die beiden Ebenen sind bevorzugt zueinander planparallel verlaufend ausgerichtet und können in einer gemeinsamen Ebene angeordnet sein.

Die Biegeeinheit 35 kann ein oder aber auch mehrere Biegewerkzeuge 37 aufweisen, welches oder welche an einem Biegebalken 38 angeordnet sein können. Der Biegebalken 38 kann an nicht näher dargestellten Biegebalkenführungen mittels eines Biegebalkenantriebs relativ be züglich des Maschinengestells 7 verstellt werden. Es könnte aber auch nur ein Biegewerkzeug 37 vorgesehen sein, welches um eine parallel bezüglich des Biegebereichs 34 ver schwenkbare Werkzeugschwenkachse verschwenkbar ist. So kann das Biegewerkzeug 37 je nach ge wünschter Biegerichtung einmal oberhalb der Werkstückauflageebene 36 und einmal unter halb der Werkstückauflageebene 36 angeordnet sein und dabei das zum Biegen vorgesehene Ende des Biegewerkzeug 37 jeweils in Richtung auf den Biegebereich zeigend ausgerichtet werden.

Wie zuvor beschrieben, sind die oberen Klemmbackensegmente 41 des oberen Klemmba- ckens 6 bevorzugt derart geklemmt gehalten, dass eine derselben von einer schematisch ange- deuteten Werkzeugwechseleinheit 39 von der aktuellen Position entnommen und entweder nach dem Verschieben oder Versetzen von weiteren oberen Klemmbackensegmenten 41 in „Z“-Richtung und somit in Richtung der Längserstreckung des Biegebereichs 34 oder der Klemmbalken 13, 16, in den dabei entstandenen Freiraum oder die Lücke eingesetzt werden kann oder randseitig wieder eingesetzt und dort gegebenenfalls wieder geklemmt gehalten werden kann.

Die Werkzeugwechseleinheit 39 ist schematisch vor dem oberen Klemmbalken 16 dargestellt. Diese kann am oberen Klemmbalken 16 oder auch am feststehenden Maschinengestell 7, ins- besondere dessen Seitenwangen 9, 10, gehalten sein. In letztem Fall ist der obere Klemmbal- ken 16 in eine vordefinierte Werkzeugwechselstellung relativ bezüglich der Werkzeugwech seleinheit 39 zu verstellen, um den geplanten Wechselvorgang durchführen zu können. Dazu ist die Klemmung oder sind die Klemmungen der zu wechselnden und/oder zu verschieben den Klemmbackensegmente 41 zu lösen oder zu entriegeln, damit die Entnahme und/oder die Verschiebebewegung der am Klemmbalken 16 verbleibenden oberen Klemmbackensegmente 41 durchgeführt werden kann. Das zumindest eine entnommene obere Klemmbackensegment 41 wird bevorzugt in„X“ -Richtung von dem oberen Klemmbalken 16 nach erfolgter Entrie gelung der Klemmung entnommen und an einer der zuvor beschriebenen Positionen abgelegt.

In der Darstellung der Fig. 1 ist noch angedeutet, dass die untere Klemmbacke 5 mehrere in ihrer Breite gleichartig ausgebildete untere Klemmbackensegmente 40 umfassen kann. Glei ches gilt auch für die obere Klemmbacke 6, welche auch mehrere in ihrer Breite gleichartig ausgebildete obere Klemmbackensegmente 41 umfassen kann. Die Breite oder Dicke der Klemmbackensegmente 40, 41 wird dabei in Richtung der„Z“-Achse und somit in Richtung der Längserstreckung der Klemmbalken 13, 16 angesehen. Um eine nahezu exakte oder ganz exakte Anpassung der vom oberen Klemmbacken 6 gebil deten Biegelänge des Biegebereichs 34 an das zu biegende Werkstück 2 durchführen zu kön nen, ist zusätzlich zu dem oder den oberen Klemmbackensegmenten 41 zumindest ein oberer Klemmbackensatz 42 aus mehreren Einzelklemmbacken 43, 44, 45 und 46 vorgesehen. So kann z.B. eine Anzahl oder Stückzahl„m“ an Einzelklemmbacken 43, 44, 45 und 46 zwei, drei oder vier Stück bis hin zu sechs, sieben acht und zehn Stück betragen.

Ein konkretes Beispiel ist hier mit einer Stückzahl„m“ von sechs Stück Einzelklemmbacken 43, 44, 45 und 46 dargestellt. Dabei ist jeder der einzelnen bevorzugt oberen Einzelklemmba cken 43, 44, 45 und 46, welche jeweils eine gleiche Dicke oder Breite aufweisen, auch mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Dieser hier beispielhaft dargestellte Klemmbackensatz 42 umfasst z.B. eine erste Einzelklemmbacke 43 mit einer Dicke oder Breite von 10 mm, eine zweite Einzelklemmbacke 44 mit einer Dicke oder Breite von 15 mm, eine dritte Einzel klemmbacke 45 mit einer Dicke oder Breite von 20 mm und drei Stück vierte Einzelklemm backen 46 mit einer Dicke oder Breite von jeweils 40 mm. So ergibt sich bei dieser hier ge wählten Stückzahl„m“ von sechs Stück an Einzelklemmbacken 43, 44, 45 und 46 mit den beispielhaft angegebenen Dicken oder Breiten in Richtung der„Z“-Achse eine gesamte Bie gelänge aus der Summe der jeweiligen Dicken oder Breiten. Im vorliegenden Ausführungs beispiel bilden die sechs Stück Einzelklemmbacken 43, 44, 45 und 46 bei einer aneinander anliegenden Stellung eine Biegelänge von 165 mm aus.

Dabei sei erwähnt, dass die beispielhaft angegebene Gesamtstückzahl und/oder die Aufteilung und Anzahl der Einzelklemmbacken 43, 44, 45 und 46 und/oder deren Dicken oder Breiten auch von diesen Angaben abweichen können.

Die Halterung und Klemmung der Einzelklemmbacken 43, 44, 45 und 46 erfolgt analog zu dem oder den oberen Klemmbackensegmenten 41 gemäß dem bekannten Stand der Technik an der oberen Klemmbackenaufnahme 20. Nach dem Lösen der klemmenden Halterung oder Befestigung können die oberen Klemmbackensegmente 41 sowie auch die Einzelklemmba cken 43, 44, 45 und 46 in Richtung der Längserstreckung der oberen Klemmbackenaufnahme 20 mittels einer nicht näher dargestellten Verstell einheit verschoben oder verlagert werden. Weiters kann oder können zur Anpassung der aktiven Biegelänge einzelne der oberen Klemmbackensegmente 41 und/oder einzelne der Einzelklemmbacken 43, 44, 45 und 46 von der oberen Klemmbackenaufnahme 20 des oberen Klemmbalkens 16 entnommen und entwe- der außerhalb des Biegebereichs und somit seitlich wieder an der oberen Klemmbackenauf- nahme 20 eingesetzt und gehalten werden oder an einen Werkzeugspeicher abgegeben wer den.

Die obere Klemmbacke 6 kann zumindest ein oberes Klemmbackensegment 41 und/oder zu- mindest eine der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 umfassen. Es wird in den Fig. 1 bis 4 nur die Aufteilung und Ausbildung der oberen Klemmbacke 6 sowie der Werkzeugwechseleinheit 39 näher beschrieben, wobei diese Aufteilung und Ausbildung analog auch bei der unteren Klemmbacke 5 erfolgen kann.

Die Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 weisen ebenfalls jeweils die Klemmflächen 30 und die randseitig in„Z“-Richtung verlaufenden Eimformkanten 47 oder Biegekanten auf. Weiters ist bei jeder der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 ein von der Klemmfläche 30 distanziert ange- ordneter und dem oberen Klemmbalken 16, insbesondere dessen obere Klemmbackenauf- nahme 20, zugewendeter Anschlussabschnitt vorgesehen, welcher gemäß dem bekannten Stand der Technik ausgebildet sein kann. Der oder die Anschlussabschnitte dienen zur klem menden Halterung an dem Klemmbalken 16 der Fertigungsanlage 1.

Die weitere nähere Beschreibung der Ausbildung der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 er folgt nach der Beschreibung der Werkzeugwechseleinheit 39, wie diese mit deren Bauteilen oder Bauteilgruppen in den Fig. 3 bis 6 im Detail dargestellt ist.

Durch die Ausbildung der Werkzeugwechsel einheit 39 kann einfach die Einstellung einer ak tiven Klemmlänge eines Klemmwerkzeugs, insbesondere des Klemmbackensatzes 42 umfas send mehrere der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 durchgeführt werden. Die Werkzeughal- tevorrichtung 48 umfasst einen Tragkörper 49 sowie mehrere unmittelbar nebeneinander an geordnete Werkzeughaltemodule 50. Die Stückzahl der Werkzeughaltemodule 50 wird mit „n“ Stück angegeben und beträgt beim vorliegenden Ausführungsbeispiel 16 (sechzehn)

Stück. Die einzelnen Werkzeughaltemodule 50 sind unmittelbar nebeneinander angeordnet und auch am Tragkörper 49 gehalten oder befestigt. Auf die Darstellung von Antriebs- oder Verstellmittel für die Durchführung der relativen Ver lagerung oder Verstellung der Werkzeugwechseleinheit 39 bezüglich der Biegemaschine 3, insbesondere deren oberen Klemmbalken 16, wurde der besseren Übersichtlichkeit halber ver zichtet. Dabei kann es sich z.B. um Spindel antriebe, Stellmotore, Zylinder-Kolbenanordnun gen oder dergleichen handeln. Diese Antriebs- oder Verstellmittel können mit den unter schiedlichsten Antriebsenergien angetrieben werden und auch unabhängig von eigenen Ver schiebe- oder Verstellmitteln zur Durchführung der relativen Verschiebebewegung der oberen Klemmbacke 6 mit deren Klemmbackensegmenten 41 und/oder Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 die Verstellbewegungen durchführen. Damit kann die Umrüstzeit bei der Anpassung der aktuell benötigten Länge der Umformkante stark reduziert werden.

Die Werkzeughaltemodule 50 können entweder innerhalb eines gemeinsamen Grundkörpers 51 angeordnet und ausgebildet sein oder aber auch jeder der Werkzeughaltemodule 50 in ei nem eigenen plattenförmig ausgebildeten Grundkörper 51 angeordnet und die Grundkörper 51 zu einem gemeinsamen Block zusammengesetzt sein.

Sind die Werkzeughaltemodule 50 jeweils aus den einzelnen plattenförmigen Grundkörpem 51 gebildet, weisen diese eine im Wesentlichen flachprofilförmig ausgebildete Umrisskontur auf. Die Dicke oder Stärke der Werkzeughaltemodule 50 ist in diesem Fall gering gewählt und kann z.B. in etwa 10 mm betragen. Der Grundkörper 51 ist von einer ersten Flachseite 52, einer zweiten Flachseite 53, einer ersten Längsstirnseite 54, einer zweiten Längsstimseite 55, einer ersten Querstimseite 56 und einer zweiten Querstimseite 57 umgrenzt. Die jeweiligen Seiten können auch als Flächen bezeichnet werden. Die einzelnen plattenförmigen Werkzeug haltemodule 50 sind jeweils an ihren einander zugewendeten Flachseiten 52, 53 aneinander anliegen angeordnet. Weiters ist hier die erste Querstirnseite 56 dem Tragkörper 49 zugewen det. Auf die Darstellung von Befestigungsmitteln zwischen dem Grundkörper 51 und dem Tragkörper 49 wurde der besseren Übersichtlichkeit halber verzichtet.

Ist der Grundkörper 51 aus einem zusammenhängenden ganzen Stück gebildet, sind in diesem die Werkzeughaltemodule 50 in einem vorbestimmten Mittenabstand zueinander anzuordnen, wobei hier auf die Dicken oder Breiten der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 Bedacht zu nehmen ist. Innerhalb des Grundkörpers 51 oder der Grundkörper 51 sind noch verschiedenste Bauteile oder Bauteilgruppen aufgenommen, welche nachfolgend noch näher beschrieben werden.

Die Werkzeughaltemodule 50 der Werkzeugwechsel einheit 39 dienen dazu, die zuvor be- schriebenen Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 des Klemmbackensatzes 42 zum Werkzeug- wechsel in einer Koppel Stellung zu halten und nach dem Lösen der klemmenden Halterung am Klemmbalken 16 von diesem entfernen und auch wieder einsetzen zu können.

So ist hier vorgesehen, dass jedes der Werkzeughaltemodule 50 als Bestandteil einer Kopp- lungsvorrichtung 58 ein erstes Koppelmittel 59 sowie ein mit dem ersten Koppelmittel 59 zu- sammenwirkendes erstes Stellmittel 60 umfasst. Das jeweilige erste Stellmittel 60 dient dazu, das erste Koppelmittel 59 zu betätigen oder zu verstellen, um so dieses in eine Kopplungsstel- lung und damit in Kopplungseingriff mit einem später beschriebenen weiteren Koppelmittel zu bringen. Das erste Stellmittel 60 dient auch noch dazu, das erste Koppelmittel 59 außer Kopplungseingriff zu verbringen. Das erste Koppelmittel 59 kann mittels des ersten Stellmit tels 60 mit zumindest einem der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 oder auch allen in Kopp- lungseingriff oder außer Kopplungseingriff gebracht werden.

Das erste Koppelmittel 59 ist bei diesem Ausführungsbeispiel im Bereich der ersten Längs- stimseite 54 des Grundkörpers 51 bei jedem Werkzeughaltemodul 50 angeordnet.

Bevorzugt umfasst jedes Werkzeughaltemodul 50 ein zweites Koppelmittel 61 und ein mit dem zweiten Koppelmittel 61 zusammenwirkendes zweites Stellmittel 62. Das zweite Kop- pelmittel 61 ist bezüglich des ersten Koppelmittels 59 auf der dem ersten Koppelmittel 59 ge- genüberliegenden zweiten Längsstimseite 55 des Grundkörpers 51 oder der Grundkörper 51 angeordnet. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Koppelmittel 59, 61 jeweils durch einen im Grundkörper 51 aufgenommenen und relativ bezüglich des Grundkörpers 51 oder der Grundkörper 51 verstellbaren Kopplungskörper 63 gebildet. So können die Kopplungs- körper 63 z.B. durch Kugeln, Rotationsellipsoide oder Zylinder gebildet sein.

Es wäre aber auch möglich, die Koppelmittel 59, 61 durch Elektromagnete zu bilden. Dann ist auf die Werkstoffwahl bei den Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 des Klemmbackensatzes 42 Bedacht zu nehmen. Bei diesen hier auf mechanischer Basis beruhenden Koppelmitteln 59, 61 mit deren Stellmit teln 60, 62 wird nur eines der Koppelmittel 59, 61 sowie 60, 62 näher beschrieben, da diese grundsätzlich gleich ausgebildet und spiegelbildlich zueinander angeordnet sind.

Die Stellmittel 60, 62 umfassen jeweils einen Stellkolben 64, welche jeweils in einem im Grundkörper 51 oder in den Grundkörpern 51 angeordneten Stellkolbenraum 65 aufgenom men sind. Vom Stellkolbenraum 65 ist eine Stellkolbenraumachse 66 definiert, deren

Längserstreckung bevorzugt parallel bezüglich der Flachseiten 52, 53 ausgerichtet verläuft.

Da bevorzugt die Längsstirnseiten 54 und 55 sowie die Querstirnseiten 56 und 57 in normaler bzw. rechtwinkeliger Ausrichtung zueinander angeordnet sind, erstreckt sich auch die Stell kolbenraumachse 66 in paralleler Ausrichtung bezüglich der Längsstimseiten 54 und 55 oder in normaler oder rechtwinkeliger Ausrichtung bezüglich der Querstimseiten 56 und 57 des Grundkörpers 51 oder der Grundkörper 51. Jeder der Stellkolben 64 ist im Stellkolbenraum 65 in Richtung der Stellkolbenraumachse 66 geführt gelagert. Die Verstellbewegungen der Stellkolben 64 erfolgt hier mittels eines Druckmediums, wie z.B. Druckluft oder einer Hyd raulikflüssigkeit.

Zur Beaufschlagung des Stellkolbenraums 65 bei jedem der Werkzeughaltemodule 50 ist im Grundkörper 51 oder ist in jedem der Grundkörper 51 zumindest eine erste Druckmittellei tung 67 und zumindest eine zweite Druckmittelleitung 68 vorgesehen. Die Druckmittelleitun gen 67, 68 stehen jeweils mit einem der Stellkolbenräume 65 in Strömungsverbindung und münden jeweils auf voneinander abgewendeten Seiten des im Stellkolbenraum 65 aufgenom menen Stellkolbens 64 in den Stellkolbenraum 65 ein. Je nach Beaufschlagung einer der Druckmittelleitungen 67, 68 kann der Stellkolben 64 einmal in Richtung auf die zweite Quer stimseite 57 oder in Richtung auf die erste Querstirnseite 56 verstellt werden. Hier stehen die ersten Druckmittelleitungen 67 mit jener dem Tragkörper 49 zugewendeten Seite des Stellkol benraums 65 in Strömungsverbindung, wobei die zweiten Druckmittelleitungen 68 auf der da von abgewendeten Seite in den Stell kolbenraum 65 einmünden.

Die Stellkolben 64 weisen jeweils zumindest eine bezüglich der Stellkolbenraumachse 66 ge neigt dazu verlaufend ausgerichtete Stellfläche 69 auf. Die Stellflächen 69 sind dazu vorgese- hen und ausgebildet, bei einer Längsverstellung des Stellkolbens 64 den jeweils damit zusam menwirkenden und zu verstellenden Kopplungskörper 63 entweder in Kopplungseingriff oder außer Kopplungseingriff zu verbringen. Bevorzugt werden die Kopplungskörper 63 in den je- weiligen Kopplungseingriff verstellt, wobei die Rückstellung auch schwerkraftbasiert erfol- gen kann. Dies ist beim hier ersten und oben angeordneten Kopplungskörper 63 des ersten Koppelmittels 59 der Fall. Beim hier zweiten Koppelmittel 61 erfolgt die Rückverstellung durch eine Relativbewegung zwischen dem Grundkörper 51 und einer der Einzelklemmba- cken 43, 44, 45, 46. Jeder der Kopplungskörper 63 ist zumindest bei sich in Kopplungsein griff befindlichem Kopplungskörper 63 an der Stellfläche 69 anliegend daran abgestützt. Die Stellfläche 69 kann z.B. in Form einer Keilfläche ausgebildet sein. In diesem Fall ist eine Ver drehsicherung und Führung des Stellkolbens 64 vorzusehen, um eine Rotationsbewegung um die eigene Achse und auch um die Stellkolbenraumachse 66 zu vermeiden. Bevorzugt werden die Stellflächen 69 jeweils als Kegelstumpffläche ausgebildet.

Durch die Längsverstellung der Stellkolben 64 und dem Zusammenwirken der jeweiligen Stellfläche 69 mit dem Kopplungskörper 63 kann jeder der Kopplungskörper 63 von einer die Längsstirnseite 54, 55 überragenden Kopplungsstellung in eine sich innerhalb des Grundkör pers 51 oder der Grundkörper 51 befindliche Freigabestellung verlagert werden. Dabei kann die Rückverstellung nur ermöglicht werden, jedoch nicht zwingend vom Stellkolben 64 be wirkt werden.

Weiters kann noch zumindest ein Druckkolben 70 bei jedem der Werkzeughaltemodule 50 vorgesehen sein. Der zumindest eine Druckkolben 70 ist in einem im Grundkörper 51 oder in den Grundkörpern 51 angeordneten Druckkolbenraum 71 aufgenommen und in diesem in Richtung einer Druckkolbenraumachse 72 geführt gelagert. Damit wird die Möglichkeit ge schaffen, zumindest eine der an der Werkzeugwechsel einheit 39 gehaltene Einzelklemmba cken 43, 44, 45, 46 von einem oder mehreren der Werkzeughaltemodule 50 wegzuschieben. Die Druckkolben 70 sind jeweils derart im Grundkörper 51 oder in den Grundkörpern 51 an geordnet, dass diese von einer die zweite Querstirnseite 57 überragenden Druckstellung in eine innerhalb des Grundkörpers 51 oder der Grundkörper 51 befindliche Ruhestellung ver stellbar sind. Die Verstellbewegung in die die zweite Querstirnseite 57 überragenden

Druckstellung kann mittels eines Druckmittels erfolgen. Die Rückstellung in die innerhalb des Grundkörpers 51 befindliche Ruhestellung kann durch einen mechanischen Kontakt mit ei- nem der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 des Klemmbackensatzes 42 erfolgen.

Zur Beaufschlagung des Druckkolbenraums 71 ist hier vorgesehen, dass eine dritte Druckmit telleitung 73 bei jedem der Werkzeughaltemodule 50 angeordnet oder ausgebildet ist. Die dritte Druckmittelleitung 73 steht jeweils mit dem Druckkolbenraum 71 auf seiner der ersten Querstirnseite 56 zugewendeten Seite in Strömungsverbindung. Um eine korrekte Zu- und Ableitung des Druckmediums zu den Stellkolben 64 sowie dem Druckkolben 70 durchführen zu können, sind Ventilanordnungen 74 vorgesehen. Dabei ist für jeden einzelnen der Werk zeughaltemodule 50 jeweils eine eigene Ventilanordnung 74 vorgesehen. Es ist hier eine Stückzahl„n“ an Werkzeughaltemodulen 50 vorgesehen (bevorzugt 16 Stück), wobei auch die gleiche Anzahl„o“ an Ventilanordnungen 74 vorhanden ist. Jede der Ventilanordnungen 74 umfasst einen ersten Druckmittelanschluss 75 und einen zweiten Druckmittelanschluss 76. Der erste Druckmittelanschluss 75 steht hier mit der ersten Druckmittelleitung 67 und auch mit der dritten Druckmittelleitung 73 des jeweiligen Werkzeughaltemoduls 50 in Strömungs verbindung. Der zweite Druckmittelanschluss 76 steht seinerseits mit der zweiten Druckmit telleitung 68 des jeweiligen Werkzeughaltemoduls 50 in Strömungsverbindung.

Wie zuvor beschrieben, könnte das durch einen Elektromagnet gebildete Koppelmittel 59, 61 durch elektrischen Strom als Stellmittel 60 betätigt werden.

Um die Werkzeughaltemodule 50 mit den Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 des Klemmba ckensatzes 42 koppeln zu können, umfasst jede der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 als Be standteil der Kopplungsvorrichtung 58 weiters jeweils einen Kopplungsabschnitt 77, wie die ser besser aus den Fig. 3 bis 5 zu ersehen ist. Jeder der Kopplungsabschnitte 77 umfasst eine nutförmige Aufnahmeöffnung 78, welche von einer ersten Nutseitenfläche 79, einer zweiten Nutseitenfläche 80 und einer Nutgrundfläche 81 umgrenzt ist. Die Nutseitenflächen 79, 80 er strecken sich jeweils in einer normalen Ausrichtung bezüglich der Umformkante 47 auf die von der Umformkante 47 abgewendete Seite sowie in einer bevorzugt parallelen Ausrichtung bezüglich der Klemmfläche 30. Die nutförmige Aufnahmeöffnung 78 mit deren Nutseitenflä chen 79, 80 kann jeweils durch flachprofilförmige Anbauteile an der jeweiligen Einzelklemm backe 43, 44, 45, 46 gebildet werden. Damit können auch bereits bestehende Einzelklemmba cken 43, 44, 45, 46 mit den Kopplungsabschnitten 77 nachgerüstet werden. Die Kopplungsvorrichtung 58 umfasst weiters im Bereich der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 ein drittes Koppelmittel 82. Das dritte Koppelmittel 82 ist in oder an jeder der ersten Nut- seitenflächen 79 angeordnet oder ausgebildet und weiters dazu ausgebildet, um mit einem ers- ten Koppelmittel 61 eines der Werkzeughaltemodule 50 der Werkzeughaltevorrichtung 48 in Kopplungseingriff verbracht zu werden.

Bevorzugt ist auch noch ein viertes Koppelmittel 83 in oder an jeder der zweiten Nutseitenflä- che 80 angeordnet oder ausgebildet. Die dritten Koppelmittel 82 und die vierten Koppelmittel 83 sind jeweils im Querschnitt der nutförmigen Aufnahmeöffnung 78 gesehen durch eine V- förmige Vertiefung ausgebildet. Damit kann jeder der Kopplungskörper 63 nach deren Ver stellung in die Kopplungsstellung in die jeweils dafür vorgesehene V-förmige Vertiefung ein- greifen und sich an einer der Vertiefungs wände abstützen. Da jeder der Kopplungskörper 63 in der Kopplungsstellung an jener Vertiefungs wand anliegt, welche verjüngend und geneigt auf die von der jeweiligen Einzelklemmbacke 43, 44, 45, 46 abgewendete Richtung verläuft, wird jeder der Grundkörper 51 der Werkzeughaltemodule 50 mit seiner zweiten Querstirnseite 57 den an die Nutgrundfläche 81 angedrückt.

Um die Einsetzbewegung der Grundkörper 51 der Werkzeughaltemodule 50 in die Aufnah meöffnung 78 zu erleichtern und auch eine mögliche Rückstellung zumindest eines der Kopp lungskörper 63 in seine innerhalb des Grundkörpers 51 befindliche Position zu erleichtern, die Nutseitenflächen 79, 80 jeweils auf ihren von der Nutgrundfläche 81 abgewendeten Endab schnitten mit einer Einlaufschräge versehen sein.

Die zuvor beschriebene Fertigungsanlage 1 kann mit der zuvor beschriebenen Werkzeug wechseleinheit 39 und der Klemmbacke 5, 6, insbesondere der obere Klemmbacke 6, umfas send zumindest ein oberes Klemmbackensegment 41 und zumindest einen Klemmbackensatz 42 aus mehreren Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 umfassen.

Je nach Wahl und Ausbildung der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 mit deren Gesamtstück zahl„m“ weisen diese in Richtung von deren Umformkante 47 eine Gesamtdicke auf. Bei der zuvor beschriebenen Wahl sind dies z.B. 165 mm. Die Gesamtdicke der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 entspricht im Wesentlichen einer Baulänge der nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodule 50 mit ihrer Stückzahl„n“. Wird die Gesamtdicke der Einzelklemmba- cken 43, 44, 45, 46 durch die Stückzahl„n“ - im vorliegenden Ausführungsbeispiel von 16 Stück - geteilt, weisen die plattenförmigen Grundkörper 51 eine Dicke von 10,3 mm auf. Be- vorzugt wird die Dicke oder Stärke mit 10,5 mm gewählt. Damit können mit der Werkzeug- wechseleinheit 39 und deren Werkzeughaltemodule 50 auch alle Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 oder auch nur einzelne davon aufgenommen und daran gekoppelt gehalten werden.

Ist ein gemeinsamer Grundkörper 51 vorgesehen, ist ein Teilungsabstand zwischen den Werk- zeughaltemodulen 50 mit deren Kopplungskörpern 63 in gleicher Weise wie oben angegeben zu wählen. Der Teilungsabstand bezieht sich auf die jeweiligen Mittel der Werkzeughaltemo- dule 50, insbesondere deren Kopplungskörper 63. Der gemeinsame Grundkörper 51 könnte auch jeweils seitlich über das erste Werkzeughaltemodul 50 und/oder seitlich über das letzte Werkzeughaltemodul 50 hinausragen. Wesentlich ist dann die Einhaltung des Teilungsabstan des zwischen dem jeweiligen Mittel der Werkzeughaltemodule 50.

Für den Werkzeugwechsel von zumindest einer der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 des Klemmbackensatzes 42 an einer zuvor beschriebenen Fertigungsanlage 1 ist zumindest die Werkzeugwechseleinheit 39 sowie der Klemmbackensatz 42 gemäß der vorangehenden Be- schreibung bereit zu stellen. Zur Anpassung der benötigten Biegelänge sind die einzelnen Teillängen der vom Klemmbackensatz 42 und gegebenenfalls auch vom zumindest einen obe- ren Klemmbackensegment 41 gebildeten Umformkanten 47 daran durch Wechsel entspre- chend anzupassen. Dazu wird die Werkzeugwechseleinheit 39 mit deren Werkzeughaltemo- dulen 50 in die Aufnahmeöffnungen 78 der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 eingesetzt. Ist der Klemmbackensatz 42 nicht vollständig am oberen Klemmbalken 16 vorhanden, sind ge- gebenenfalls seitlich neben den Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 befindliche obere Klemm backensegmente 41 zu verlagern.

Da die Kopplungsabschnitte der Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 die Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 bevorzugt in Richtung auf die Zufuhrseite überragen, können damit auch schon Kollisionen mit der Werkzeugwechseleinheit 39 vermieden werden.

Nach dem Einsetzen der Werkzeughaltemodule 50 in die Aufnahmeöffnungen 78 wird zumin dest eines der ersten Stellmittel 60 sowie gegebenenfalls auch noch das zweite Stellmittel 62 des gleichen Werkzeughaltemoduls 50, falls dieses vorgesehen ist, aktiviert und das oder die Koppelmittel 59 sowie gegebenenfalls 61 in die Kopplungsstellung verstellt und damit in Kopplungseingriff mit dem oder den ausgewählten Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 ver bracht. Dann erfolgt das Lösen der klemmenden Halterung der oberen Klemmbacke 6. An schließend kann das oder können die an der Werkzeugwechseleinheit 39 gekoppelt gehaltenen Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 von dem oberen Klemmbalken 16, insbesondere dessen Klemmbackenaufnahme 20, entnommen und auf die dafür vorgesehene Position verbracht werden. Nach der Entnahme der zumindest einen Einzelklemmbacke 43, 44, 45, 46 werden das gegebenenfalls am oberen Klemmbalken 16 verbliebene zumindest eine obere Klemmba ckensegment 41 und die verbliebene oder die verbliebenen Einzelklemmbacken 43, 44, 45, 46 von einer Verstelleinheit in eine aneinander liegende Stellung verstellt. Die von der Werk zeugwechseleinheit 39 vom oberen Klemmbalken 16 entnommene zumindest eine Einzel klemmbacke 43, 44, 45, 46 kann entweder außerhalb des Biegebereichs und somit seitlich wieder am oberen Klemmbalken 16 in dessen Klemmbackenaufnahme 20 eingesetzt und ge halten werden oder an einen Werkzeugspeicher abgegeben werden.

In der Fig. 7 ist eine mögliche und gegebenenfalls für sich unabhängige Einsatzmöglichkeit der zuvor beschriebenen Werkzeugwechsel einh eit 39 bei einer zum Freibiegen oder Prägebie gen ausgebildeten Fertigungsanlage 1 gezeigt. Die Biegemaschine 3‘ umfasst bei diesem Aus führungsbeispiel anstatt der zuvor beschriebenen Klemmbalken 13, 16 und den dort gehalte nen Klemmbacken 5, 6 nun einen unteren oder ersten Pressbalken 84 und einen oberen oder zweiten Pressbalken 85. An den beiden Pressbalken 84, 85 ist hier ein Biegewerkzeug 86 um fassend zumindest ein Biegegesenk 87 und zumindest ein damit zusammenwirkender Biege stempel 88 angeordnet. Bevorzugt ist das Biegegesenk 87 und/oder der Biegestempel 88 je weils aus mehreren Einzelkomponenten zusammengesetzt, analog wie dies zuvor bereits be schrieben worden ist.

Der grundsätzliche Aufbau der Biegemaschine 3‘ ist gleich wie bei der zuvor beschriebenen Biegemaschine 3, jedoch ist keine eigene Biegeeinheit 35 vorgesehen. Der zumindest eine Biegestempel 88 ist dabei oberhalb des zu fertigenden Werkstücks 2 an der Biegepresse 3‘an geordnet und dort auch entsprechend gehalten, insbesondere geklemmt. Auch das zumindest eine Biegegesenk 87 ist an der Biegepresse 3‘ gehalten, insbesondere daran geklemmt gehal ten. Das Koordinatensystem ist gleich gewählt wie zuvor bereits beschrieben. Es kann aber die Anordnung des zumindest einen Biegestempels 88 und des zumindest einen Biegegesenks 87 abweichend von der zuvor beschriebenen Anordnung gewählt werden. So könnte der zu- mindest eine Biegestempel 88 am unteren oder ersten Pressbalken 84 und das zumindest eine Biegegesenk 87 am oberen oder zweiten Pressbalken 85 angeordnet werden.

Das Biegegesenk 87 kann bevorzugt mehrere untere Biegegesenksegmente 89 umfassen, wel- che analog den zuvor beschriebenen Klemmbackensegmenten 40 entsprechen. Der Biege- stempel 88 kann auch mehrere obere Biegestempel Segmente 90 umfassen, welche analog den zuvor beschriebenen Klemmbackensegmenten 41 entsprechen.

Das Maschinengestell 7 der Biegemaschine 3‘ umfasst wiederum beispielsweise die von der Bodenplatte 8 vertikal aufragend, zueinander beabstandet und parallel zueinander ausgerichte- ten Seitenwangen 9, 10, welche vom Querverband 11 miteinander zu einem Rahmen verbun den sind. An den Seitenwangen 9, 10 ist an eigenen Pressbalkenführungen 91 der obere oder zweiten Pressbalken 85 verlagerbar daran geführt. Auf den einander gegenüberliegenden, pa rallel zueinander verlaufenden Stirnflächen 17, 18 der beiden Pressbalken 84, 85 können je weils eine untere Werkzeugaufnahme 92 und eine obere Werkzeugaufnahme 93 angeordnet sein. Mittels der Antriebsanordnung 21 und der zuvor beschriebenen Steuerungsvorrichtung 24 und dem Eingabeterminal 25 kann beispielsweise der Betrieb der Biegemaschine 3‘ erfol gen und gesteuert werden.

Der Biegevorgang des herzustellenden Werkstücks 2 erfolgt bei dieser Biegemaschine 3‘ di- rekt mittels des Biegewerkzeugs 86 und seinen Komponenten. Um auch bei dieser Art der Biegemaschine 3‘ eine individuelle Anpassung der aktiven Länge des Biegewerkzeugs 86, insbesondere des oder der Biegestempel 88 in Kombination mit dem Biegestempelsegment 90 oder den Biegestempelsegmenten 90, durchführen zu können, kann auch hier die zuvor be schriebene Werkzeugwechsel einheit 39 eingesetzt werden.

Um auch hier eine sehr exakte oder ganz exakte Anpassung der vom Biegestempel 88 gebil deten oder definierten Biegelänge an das zu biegende Werkstück 2 durchführen zu können, ist zusätzlich zu dem oder den oberen Biegestempel Segmenten 90 zumindest ein oberer Biege stempelsatz 94 vorgesehen, welcher grundsätzlich dem zuvor beschriebenen Klemmbacken satz 42 entspricht. Der Biegestempelsatz 94 umfasst seinerseits mehreren Einzelbiegestempel 95, 96, 97 und 98. So kann z.B. eine Anzahl oder Stückzahl„m“ an Einzelbiegestempel 95,

96, 97 und 98 zwei, drei oder vier Stück bis hin zu sechs, sieben acht und zehn Stück betra- gen.

Als konkretes Beispiel ist auch hier eine Stückzahl„m“ von sechs Stück Einzelbiegestempel 95, 96, 97 und 98 gewählt und dargestellt. Dabei ist jeder der einzelnen bevorzugt oberen Ein zelbiegestempel 95, 96, 97 und 98, welche jeweils eine gleiche Dicke oder Breite aufweisen, auch mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Dieser hier beispielhaft dargestellte Biege- stempelsatz 94 umfasst z.B. einen ersten Einzelbiegestempel 95 mit einer Dicke oder Breite von 10 mm, einen zweiten Einzelbiegestempel 96 mit einer Dicke oder Breite von 15 mm, ei- nen dritten Einzelbiegestempel 97 mit einer Dicke oder Breite von 20 mm und drei Stück vierte Einzelbiegestempel 98 mit einer Dicke oder Breite von jeweils 40 mm. So ergibt sich bei dieser hier gewählten Stückzahl„m“ von sechs Stück an Einzelbiegestempel 95, 96, 97 und 98 mit den beispielhaft angegebenen Dicken oder Breiten in Richtung der„Z“-Achse eine gesamte Biegelänge aus der Summe der jeweiligen Dicken oder Breiten. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bilden die sechs Stück Einzelbiegestempel 95, 96, 97 und 98 bei einer aneinander anliegenden Stellung eine gesamte Biegelänge von 165 mm aus.

Dabei sei erwähnt, dass die beispielhaft angegebene Gesamtstückzahl und/oder die Aufteilung und Anzahl der Einzelbiegestempel 95, 96, 97 und 98 und/oder deren Dicken oder Breiten auch von diesen Angaben abweichen können.

Mittels der hier nicht mehr näher dargestellten Werkzeugwechseleinheit 39 können nicht nur der oder die Biegestempel 88, insbesondere die Biegestempelsegmente 90 sowie die Einzel- biegestempel 95, 96, 97 und 98, sondern auch das Biegegesenk 87 sowie dessen Komponen ten an die erforderliche Biegelänge angepasst werden. Dazu kann auch das Biegegesenk 87 nicht nur die Biegegesenksegmente 89 umfassen, sondern zusätzlich auch noch analog zum Biegestempelsatz 94 seinerseits einen eigenen, nur beispielhaft angedeuteten Biegegesenksatz 99 umfassend mehrere nicht mehr näher bezeichnete Einzelgesenke umfassen. Jeder Biegestempel 88, insbesondere die Biegestempelsegmente 90 sowie die Einzelbiege- stempel 95, 96, 97 und 98 bilden an ihrem dem Werkstück 2 zugewendeten Ende eine ETm- formkante 47 oder Biegekante aus, welche mit dem Biegegesenk 87 in bekannter Weise zu- sammenwirkt.

Die Ausbildung und Anordnung der Kopplungsmittel bzw. der Kopplungsabschnitte 77 als Bestandteil der Kopplungsvorrichtung 58 an den Einzelbiegestempel 95, 96, 97 und 98 und/o- der den Einzelgesenken kann analog erfolgen, wie dies zuvor bereits bei den Einzelklemmba- cken 43, 44, 45, 46 detailliert beschrieben worden ist. ETm unnötige Wiederholungen zu ver meiden wird auf die vorige Beschreibung Bezug genommen und hier darauf verzichtet.

Es soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass die Werkzeugwechseleinheit 39 nicht nur beim Schwenkbiegen eingesetzt werden kann, sondern auch bei einer Biegemaschine 3‘, welche zum Freibiegen, Gesenkbiegen oder Prägebiegen ausgebildet ist, Anwendung finden kann. Die dabei durchzuführenden Verfahrensschritte bei einem Werkzeugwechsel sind nach folgend angeführt:

Bereitstellen der Biegemaschine 3‘ mit dem feststehenden Maschinengestell 7, einem unteren Pressbalken 84 und einem oberen Pressbalken 85 wobei einer der Pressbalken 84, 85 relativ bezüglich des Maschinengestells 7 verstellt werden kann,

Bereitstellen einer Werkzeugwechseleinheit 39 mit einer Werkzeughaltevorrichtung 48, welche Werkzeughaltevorrichtung 48 den Tragkörper 49 sowie eine Stückzahl„n“ von unmittelbar nebeneinander angeordneten Werkzeughaltemodulen 50 umfasst, und die Werk- zeughaltemodule 50 am Tragkörper 49 gehalten sind,

Ausbilden eines jeden Werkzeughaltemoduls 50 mit dem ersten Koppelmittel 59 und dem mit dem ersten Koppelmittel 59 zusammenwirkenden ersten Stellmittel 60 als Bestand teil der Kopplungsvorrichtung 58,

Bereitstellen des Biegewerkzeugs 86 mit dem Biegegesenk 87 und dem Biegestempel 88, wobei das Biegegesenk 87 am unteren Pressbalken 84 und der Biegestempel 88 am oberen Pressbalken 85 lösbar geklemmt gehalten werden, um beim herzustellenden Werkstück 2 den Biegevorgang durchführen zu können,

Bereitstellen zumindest eines Biegestempelsegments 90 und zumindest eines Biege stempelsatzes 94 umfassend mehrere Einzelbiegestempel 95, 96, 97, 98 zur Bildung des Bie gestempels 88, Ausbilden der Einzelbiegestempel 95, 96, 97, 98 mit jeweils einer Umformkante 47 und einem davon distanziert angeordneten Anschlussabschnitt, wobei die Umformkante 47 dem umzuformenden Werkstück 2 zuwendbar ist und der Anschlussabschnitt lösbar am obe- ren Pressbalken 85 geklemmt gehalten wird,

Ausbilden der Einzelbiegestempel 95, 96, 97, 98 jeweils mit dem Kopplungsabschnitt 77 als Bestandteil der Kopplungsvorrichtung 58, wobei von jedem Kopplungsabschnitt 77 die nutförmige Aufnahmeöffnung 78 mit der ersten Nutseitenfläche 79, der zweiten Nutseitenflä- che 80 und der Nutgrundfläche 81 umgrenzt wird,

Ausbilden des dritten Koppelmittels 82 in oder an jeder der ersten Nutseitenflächen 79,

Einbringen der Werkzeughaltemodule 50 der Werkzeugwechseleinheit (39) in die nut- förmigen Aufnahmeöffnungen 78 der Einzelbiegestempel 95, 96, 97, 98,

Verstellen oder Aktivieren von zumindest einem ausgewählten ersten Stellmittel 60, wobei dabei das dem ersten Stellmittel 60 zugeordnete erste Koppelmittel 59 des Werkzeug- haltemoduls 50 mit dem dritten Koppelmittel 82 eines Einzelbiegestempel s 95, 96, 97, 98 in Kopplungseingriff gebracht wird,

Lösen der klemmenden Halterung des Biegestempels 88,

Wegverstellen der Werkzeugwechseleinheit 39 mitsamt dem zumindest einen daran gekoppelt gehaltenen Einzelbiegestempel 95, 96, 97, 98.

Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten, wobei an dieser Stelle be- merkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten Ausführungsvarianten dersel- ben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen der einzelnen Ausfüh rungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt.

Der Schutzbereich ist durch die Ansprüche bestimmt. Die Beschreibung und die Zeichnungen sind jedoch zur Auslegung der Ansprüche heranzuziehen. Einzelmerkmale oder Merkmals- kombinationen aus den gezeigten und beschriebenen unterschiedlichen Ausführungsbeispie- len können für sich eigenständige erfinderische Lösungen darstellen. Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrundeliegende Aufgabe kann der Beschreibung entnommen wer den. Sämtliche Angaben zu Weitebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verste- hen, dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mitumfassen, z.B. ist die Angabe 1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze 1 und der oberen Grenze 10 mit umfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereiche beginnen mit einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1, oder 5,5 bis 10.

Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis des Aufbaus Elemente teilweise unmaßstäblich und/oder vergrößert und/oder verkleinert darge- stellt wurden.

B e z u g s z e i c h e n a u f s t e l l u n g Fertigungsanlage 31 ob ere Kl emmfl äche

Werkstück 32 Auflagetisch

Biegemaschine 33 Auflageebene

Klemm Werkzeug 34 Biegebereich

untere Klemmbacke 35 Biegeeinheit

obere Klemmbacke 36 Werkstückauflageebene Maschinengestell 37 Biegewerkzeug

Bodenplatte 38 Biegebalken

Seiten wange 39 Werkzeugwechseleinheit Seiten wange 40 unteres Klemmbackensegment Querverband 41 oberes Klemmbackensegment Frontstimfläche 42 Klemmbackensatz

unterer Klemmbalken 43 erste Einzelklemmbacke Frontstimfläche 44 zweite Einzelklemmbacke Klemmbalkenführung 45 dritte Einzelklemmbacke oberer Klemmbalken 46 vierte Einzelklemmbacke untere Stirnfläche 47 Eimformkante

obere Stirnfläche 48 Werkzeughaltevorrichtung untere Klemmbackenaufnahme 49 Tragkörper

obere Klemmbackenaufnahme 50 Werkzeughaltemodul

Antri eb sanordnung 51 Grundkörper

Antriebsmittel 52 erste Flachseite

Energienetz 53 zweite Flachseite

Steuerungsvorrichtung 54 erste Längsstirnseite

Eingabeterminal 55 zweite Längsstimseite Spindeltrieb 56 erste Querstimseite

Stellmittel 57 zweite Querstirnseite

Verstellebene 58 Kopplungsvorrichtung Klemmbereich 59 erstes Koppelmittel untere Klemmfläche 60 erstes Stellmittel 1 zweites Koppelmittel 94 Biegestempelsatz zweites Stellmittel 95 erster Einzelbiegestempel Kopplungskörper 96 zweiter Einzelbiegestempel Stellkolben 97 dritter Einzelbiegestempel Stellkolbenraum 98 vierter Einzelbiegestempel Stellkolbenraumachse 99 Biegegesenksatz erste Druckmittelleitung

8 zweite Druckmittel 1 ei tung

Stellfläche

Druckkolben

1 Druckkolb enraum

Druckkolbenraumachse

3 dritte Druckmittelleitung

Ventilanordnung

5 erster Druckmittelanschluss

6 zweiter Druckmittelanschluss

7 Kopplungsabschnitt

8 Aufnahmeöffnung

9 erste Nutseitenfläche

0 zweite Nutseitenfläche

1 Nutgrundfläche

2 drittes Koppelmittel

3 viertes Koppelmittel

4 unterer Pressbalken

5 oberer Pressbalken

6 Biegewerkzeug

7 Biegegesenk

8 Biegestempel

9 Biegegesenksegment

0 Biegestempelsegment

1 Pressbalkenführung

2 untere Werkzeugaufnahme

3 obere Werkzeugaufnahme