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Title:
MAT-SHAPED FOAM MATERIAL FOR CLEANING AND/OR FILTERING AIR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/148439
Kind Code:
A8
Abstract:
The invention relates to a mat-shaped foam material which is particularly suitable for cleaning and/or filtering air and, preferably, can be incorporated into ceilings and ceiling systems, walls and wall systems, air conditioning units, and ventilation shafts or can be used as a construction material or the like. The mat-shaped foam material comprises a gas-permeable, especially air-permeable, mat-shaped three-dimensional support that is designed as an open-cell or open-pore foam, particularly plastic foam. A material that sorbs odors and/or harmful substances is accommodated or provided in the support. Said material is designed as a sorbent which sorbs, particularly adsorbs, odors and/or harmful substances and is based on discrete sorption particles that are attached to the support, especially the walls of the cells or pores of the foam, particularly of the plastic foam.

Inventors:
VON BLUECHER HASSO (DE)
KAHROM KAMI KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/002773
Publication Date:
February 26, 2009
Filing Date:
April 08, 2008
Export Citation:
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Assignee:
BLUECHER GMBH (DE)
BLUECHER HASSO VON (DE)
KAHROM KAMI KLAUS (DE)
International Classes:
B01J20/20; B01D39/16
Attorney, Agent or Firm:
GESTHUYSEN, VON ROHR & EGGERT (Essen, DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Mattenförmiges Schaumstoffmaterial (1), insbesondere zu Zwecken der Luftreinigung und/oder Luftfiltration, vorzugsweise zum Einbau in Dek- ken und Deckensysteme, Wände und Wandsysteme, Klimatisierungseinrichtungen, Lüftungsschächte, als Baumaterial oder dergleichen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Schaumstoffmaterial (1) einen gasdurchlässigen, insbesondere luftdurchlässigen, mattenförmigen dreidimensionalen Träger (2) umfaßt, wobei der Träger (2) als offenzelliger oder offenporiger Schaum, insbesondere Schaumstoff, ausgebildet ist, und daß in den Träger (2) ein geruchs- und/oder schadstoffsorbierendes Material (3) aufgenommen oder vorgesehen ist, wobei das geruchs- und/ oder schadstoffsorbierende Material (3) als geruchs- und/oder schadstoffsorbierendes, insbesondere geruchs- und/oder schadstoffadsorbierendes Sorptionsmittel auf Basis diskreter Sorptionspartikel ausgebildet ist, wobei die Sorptionspartikel an dem Träger (2), insbesondere an den

Wandungen der Zellen oder Poren (4) des Schaums, insbesondere Schaumstoffs, fixiert sind.

2. Schaumstoffmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) ein insbesondere offenporiger und/oder offenzelliger Schaum, insbesondere Schaumstoff, auf Basis mindestens eines organischen Polymers, insbesondere auf Basis von Polyurethanen, Polyolefinen, Polystyrolen, Polyvinylchloriden, Polyisocyanuraten und Formaldehydharzen, besonders bevorzugt ein Polyurethanschaumstoff, ist.

3. Schaumstoffmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) ein insbesondere offenporiger und/oder offenzelliger Schaumstoff auf Polyurethanbasis (PU-Schaumstoff) oder Polyolefinba- sis (PO-Schaumstoff), insbesondere ein vorzugsweise großporiger reti- kulierter Polyurethanschaumstoff, ist und/oder daß der Träger (2) ein offenporiger und/oder ein offenzelliger Schaum, insbesondere Schaum-

stoff, mit einem mittleren Porendurchmesser von 1 bis 5 mm, bevorzugt 1 ,5 bis 3 mm, ist.

4. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2), insbesondere Schaum oder

Schaumstoff, eine Porigkeit (Porosität) von 5 bis 50 ppi, insbesondere 10 bis 30 ppi, aufweist und/oder daß der Träger (2), insbesondere Schaum oder Schaumstoff, flach ausgebildet ist und/oder daß der Träger (2), insbesondere Schaum oder Schaumstoff, eine Dicke von 1 bis 40 mm, ins- besondere 5 bis 30 mm, vorzugsweise 10 bis 25 mm, aufweist.

5. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2) selbsttragend ausgebildet ist und/oder daß der Träger (2) thermisch beständig ausgebildet ist, insbe- sondere bis mindestens 80 0 C, vorzugsweise bis mindestens 100 °C, besonders bevorzugt bis mindestens 120 °C.

6. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2), insbesondere Schaum oder Schaumstoff, versteift und/oder ausgehärtet ist, vorzugsweise durch insbesondere thermische und/oder chemische Aushärtung.

7. Schaumstoffmaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (2), insbesondere Schaum oder Schaumstoff, mit einem chemi- sehen Aushärtungsmittel getränkt und nachfolgend ausgehärtet ist, insbesondere wobei das Aushärtungsmittel ein Klebstoff oder eine anderweitige Haftmasse ist, welche gleichermaßen zur Fixierung der Sorptionspartikel dient.

8. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sorptionspartikel mittels einer Haftmasse, insbesondere eines Klebstoffs, an dem Träger (2) fixiert sind.

9. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, die Beladungsmenge an geruchs- und/oder schad- stoffsorbierendem Material (3) derart ausgelegt ist, daß die durch das ge-

ruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) bereitgestellte Sorptionskapazität, insbesondere Adsorptionskapazität, ausreicht, um bei der Verwendung des Schaumstoffmaterials (1) aus der Umgebung stammende Emissionen von Schad- und/oder Geruchsstoffen dauerhaft adsorptiv zu binden und/oder zu entfernen, und/oder daß das Schaumstoffmaterial

(1) das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) in Mengen von 30 bis 90 Gew.-%, insbesondere 40 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Schaumstoffmaterial (1 ), enthält.

10. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaumstoffmaterial (1) ein Gesamtflächengewicht von 1.500 bis 8.000 g/m 2 , insbesondere 2.000 bis 6.000

2 2 g/m , vorzugsweise 2.500 bis 5.000 g/m , aufweist.

1 1. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaumstoffmaterial (1) einen Druckabfall, insbesondere bestimmt nach DIN ISO 1 1 155-1 , • von höchstens 15 Pa, insbesondere 10 Pa, vorzugsweise höchstens

5 Pa, bei einer Anströmgeschwindigkeit von 0,35 m/s und/oder

• von höchstens 30 Pa, insbesondere 25 Pa, vorzugsweise höchstens 15 Pa, bei einer Anströmgeschwindigkeit von 0,7 m/s und/oder

• von höchstens 50 Pa, insbesondere 40 Pa, vorzugsweise höchstens 25 Pa, bei einer Anströmgeschwindigkeit von 1 m/s und/oder

• von höchstens 100 Pa, insbesondere 80 Pa, vorzugsweise höchstens 50 Pa, bei einer Anströmgeschwindigkeit von 1,5 m/s aufweist.

12. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, ge- kennzeichnet durch folgende Sorptionsleistung, insbesondere Adsorptionsleistung, in bezug auf Toluol, gemessen an einem lO ppm Toluol enthaltenden Luftstrom bei 23 0 C, bei 50 % relativer Luftfeuchtigkeit und bei 0,35 m/s Anströmgeschwindigkeit und insbesondere bestimmt nach DIN ISO 1 1 155-2:

Anfangsdurchbruch: < 5 %, insbesondere < 2 %, vorzugsweise < 1 %, und/oder • Zeitdauer bis du einem Durchbruch von 10 %: > 10 h, insbesondere

> 15 h, vorzugsweise > 20 h, und/oder

• Zeitdauer bis du einem Durchbruch von 50 %: > 15 h, insbesondere

> 18 h, vorzugsweise > 25 h.

13. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch folgende Sorptionsleistung, insbesondere Adsorptionsleistung, in bezug auf Toluol, gemessen an einem lO ppm Toluol enthaltenden Luftstrom bei 23 0 C, bei 50 % relativer Luftfeuchtigkeit und bei 0,73 m/s Anströmgeschwindigkeit und insbesondere bestimmt nach DIN ISO 1 1 155-2:

• Anfangsdurchbruch: < 10 %, insbesondere < 5 %, vorzugsweise < 2 %, und/oder

• Zeitdauer bis du einem Durchbruch von 10 %: > 1 h, insbesondere

> 5 h, vorzugsweise > 10 h, und/oder

• Zeitdauer bis du einem Durchbruch von 50 %: > 5 h, insbesondere > 10 h, vorzugsweise > 17 h.

14. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sorptionspartikel Poren zur Aufnahme und/oder Speicherung, insbesondere Adsorption, von Geruch- und/oder Schadstoffen aufweisen und/oder daß die Sorptionspartikel eine poröse

Struktur aufweisen.

15. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) teilchenförmig, insbesondere kornförmig, vorzugsweise kugelförmig, ausgebildet ist und/oder daß die Sorptionspartikel kornförmig, insbesondere kugelförmig, ausgebildet sind, insbesondere wobei der mittlere Partikeldurchmesser im Bereich von 0,01 bis 2,0 mm, insbesondere 0,05 bis 1 ,0 mm, vorzugsweise 0, 1 bis 0,8 mm, liegt und/oder

daß das Verhältnis von mittlerem Porendurchmesser des als Träger (2) verwendeten offenzelligen oder offenporigen Schaums, insbesondere Schaumstoffs, zu mittlerem Partikeldurchmesser der Sorptionspartikel mindestens 1,2, insbesondere mindestens 1,5, vorzugsweise mindestens 1 ,7, besonders bevorzugt mindestens 2, beträgt und bevorzugt im Bereich von 1 ,2 bis 7, insbesondere 1,5 bis 6, vorzugsweise 1,7 bis 5, besonders bevorzugt 2 bis 4, liegt.

16. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, daß das Sorptionsmittel ausgewählt ist aus der

Gruppe von Aktivkohle; Zeolithen; anorganischen Oxiden, insbesondere Siliciumdioxiden, Silicagelen und Aluminiumoxiden; Molekularsieben; mineralischen Granulaten; Klathraten; sowie deren Mischungen und besonders bevorzugt Aktivkohle ist.

17. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3), insbesondere die Aktivkohle, eine spezifische Oberfläche (BET) von mindestens 500 m /g, insbesondere mindestens 750 m /g, vorzugsweise mindestens 1.000 m /g, besonders bevorzugt mindestens

1.200 m /g, aufweist und/oder daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3), insbesondere die Aktivkohle, eine spezifische Oberfläche (BET) von 500 bis 2.500 m 2 /g, insbesondere 750 bis 2.250 m /g, vorzugsweise 900 bis 2.000 m Ig, besonders bevorzugt 1.000 bis 1.750 m 2 /g, aufweist.

18. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem Adsorptionsvolumen V adS von mindestens 250 cm Ig, insbesondere mindestens 300 cm Ig, vorzugsweise mindestens 350 cm Ig, besonders bevorzugt mindestens 400 cm Ig, ist und/oder daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem Adsorptionsvolumen V adS von 250 bis 1.000 cm Ig, insbesondere 300 bis 900 cm Ig, vorzugsweise 350 bis 750 cm Ig, ist.

19. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem Gesamtporenvolumen nach Gur- vich von mindestens 0,50 cm /g, insbesondere mindestens 0,55 cm 3 /g, vorzugsweise mindestens 0,60 cm /g, besonders bevorzugt mindestens

0,65 cm 3 /g, ganz besonders bevorzugt mindestens 0,70 cm 3 /g, ist und/oder daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem Gesamtporenvolumen nach Gurvich von 0,50 bis 0,90 cm /g, insbesondere 0,55 bis 0,85 cm /g, vorzugsweise 0,60 bis 0,80 cm Ig, besonders bevorzugt 0,65 bis 0,80 cm Ig, ganz besonders bevorzugt 0,70 bis 0,75 cm Ig, ist.

20. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem großen Mikroporenvolumenan- teil, bezogen auf das Gesamtporenvolumen der Aktivkohle, ist und/oder daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem Anteil des Mikroporenvolumens, bezogen auf das Gesamtporenvolumen der Aktivkohle, von mindestens 60 %, insbeson- dere mindestens 65 %, bevorzugt mindestens 70 %, ist.

21. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem aus Poren mit Porendurchmes- sern von ≤ 25 ä, vorzugsweise ≤ 20 ä, gebildeten Mikroporenvolumen- anteil von mindestens 60 %, insbesondere mindestens 65 %, bevorzugt mindestens 70 %, bezogen auf das Gesamtporenvolumen, ist.

22. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende

Material (3) eine Aktivkohle mit einem Mikroporenvolumen, insbesondere einem aus Poren mit Porendurchmessern von ≤ 25 ä, vorzugsweise ≤ 20 ä, gebildeten Mikroporenvolumen, nach Carbon Black von mindestens 0,40 cm Ig, insbesondere mindestens 0,45 cm /g, vorzugsweise mindestens 0,50 cm Ig, ist.

23. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem spezifischen Mikroporenoberflä- chenanteil, insbesondere einem aus Poren mit Porendurchmessern von ≤ 25 ä, vorzugsweise ≤ 20 ä, gebildeten spezifischen Mikroporenober- flächenanteil, von mindestens 70 %, insbesondere mindestens 75 %, bevorzugt mindestens 80 %, ganz besonders mindestens 85 %, bezogen auf die spezifische Gesamtoberfläche (BET) der Aktivkohle, ist.

24. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffadsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einer Mikroporenoberfläche nach Carbon Black, insbesondere einer aus Poren mit Porendurchmessern von ≤ 25 ä, vorzugsweise ≤ 20 ä, gebildete Mikroporenoberfläche, von mindestens 400 m /g, insbesondere mindestens 800 m /g, vorzugsweise mindestens 1.000 m Ig, besonders bevorzugt mindestens 1.200 m /g, ist.

25. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem mittleren Porendurchmesser

(Durchschnittsporendurchmesser) von höchstens 35 A, vorzugsweise höchstens 30 ä, besonders bevorzugt höchstens 25 ä, ist.

26. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, da- durch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende

Material (3) eine Aktivkohle mit einer Rohdichte im Bereich von 700 bis 975 g/cm 3 , insbesondere 750 bis 950 g/cm , vorzugsweise 800 bis 900 g/cm , und/oder mit einer Schüttdichte der im Bereich von 300 bis 900 g/cm 3 , insbesondere 350 bis 800 g/cm , vorzugsweise 400 bis 750 g/cm , und/oder mit einer Gesamtporosität von 40 bis 70 %, insbesondere 45 bis 65 %, vorzugsweise 50 bis 60 %, ist.

27. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle mit einem spezifischen Gesamtporenvolu- men im Bereich von 0, 1 bis 2,5 cm /g, insbesondere 0,2 bis 2,0 cm Ig, vorzugsweise 0,3 bis 1 ,5 cm Ig, besonders bevorzugt 0,4 bis 1,0 cm Ig, ist, insbesondere wobei der Anteil an Poren mit Porendurchmessern von ≤ 36 ä mindestens 65 %, insbesondere mindestens 70 %, vorzugsweise mindestens 75 %, und bis zu 95 %, insbesondere bis zu 90 %, beträgt.

28. Schaumstoffmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material (3) eine Aktivkohle, welche eine Imprägnierung aufweist, ist, insbesondere wobei die Imprägnierung ausgewählt ist der Gruppe von (i) Metallen, vorzugsweise Kupfer, Silber, Cadmium, Platin, Palladium, Rhodium, Zink, Quecksilber, Titan, Zirkonium, Molybdän und/oder

Aluminium, insbesondere deren Ionen und/oder Salzen; (ii) Enzymen; (iii) basischen Verbindungen, insbesondere organischen Basen, wie organischen Aminen; (iv) sauren Verbindungen, insbesondere salz- und schwefelsauren Verbindungen oder freien organischen oder anorgani- sehen Säuren; sowie deren Mischungen und/oder Kombination, und/oder insbesondere wobei die Imprägnierung, bezogen auf die Aktivkohle, in einer Menge von 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0, 1 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 15 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, auf die Aktivkohle aufgebracht ist.

29. Verwendung eines mattenförmigen Schaumstoffmaterials (1) nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche zur Beseitigung von Emissionen von Schad- und/oder Geruchsstoffen insbesondere mittels Adsorption, insbesondere in geschlossenen Räumen, Gebäuden, Fahrzeu- gen, Flugzeugen oder dergleichen.

30. Verwendung nach Anspruch 29 zur Entfernung von Schad- und/oder Geruchsstoffen in schad- und/oder geruchsstoffbelasteten Räumen.

31. Verwendung nach Anspruch 29 zur Raumluftverbesserung und/oder zur Verbesserung des Raumklimas.

32. Verwendung nach Anspruch 29 zur Raumluftreinigung und/oder Raumluftfiltration, insbesondere in Räumen für die Halbleiterherstellung.

33. Verwendung eines Schaumstoffmaterials (1) nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche zum Einbau in Decken und Deckensysteme, Wände und Wandsysteme, Klimatisierungseinrichtungen, Lüftungsschächte, als Baumaterial oder dergleichen.

Description:

Mattenform iges Schaumstoffmaterial zur Luftreinigung und/oder Luftfiltration

Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Luftreinigung und/oder Luftfiltration. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung mattenförmige Schaumstoffmaterialien mit adsorptiven Eigenschaften sowie deren Verwendung. Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein mattenförmiges Schaumstoffmaterial nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und dessen Verwendung.

Aufgrund eines steigenden Umweltbewußtseins einerseits, aber auch infolge hochempfindlicher Analysenmethoden andererseits rückt die Belastung unserer Umgebung bzw. Umwelt durch Schad- und Geruchsstoffe immer mehr ins Licht der öffentlichkeit. So besteht beispielsweise für den Bereich schad- und/oder geruchsstoffbelasteter Gebäude ein gesteigerter Bedarf, diese mit möglichst wenig Aufwand von Schad- und/oder Geruchsstoffen zu befreien und erforderlichenfalls zu sanieren. Weiterhin besteht ein Bedarf, das Raumklima bzw. die Raumluft in schad- und/oder geruchsstoffbelasteten Räumen entsprechend zu verbessern.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden als Schadstoffe insbesondere solche Stoffe bezeichnet, die bereits in geringer Menge beim Menschen Irritationen, Allergien oder Krankheiten auslösen können. Hierzu zählen beispielsweise Holzschutzmittel, wie Pentachlorphenol (PCP) und Lindan, Weichma- eher, wie polychlorierte Biphenyle (PCB), die sogenannten VOC oder aber auch Formaldehyd. So wurde beispielsweise Formaldehyd in Spanplatten eingesetzt und ist mittlerweile als karzinogen eingestuft. Auch können Kohlenwasserstoffe, die gegebenenfalls aromatisch sind, bzw. deren chlorierte Derivate als Schadstoffe im Sinne der vorliegenden Erfindung beispielsweise aus Lacken, Anstrichen, Klebstoffen oder dergleichen entweichen.

Wie zuvor erwähnt, zählen auch flüchtige organische Substanzen, meist als sogenannte VOC (= volatile organic Compounds) bezeichnet, zu den Schadstoffen im Sinne der vorliegenden Erfindung, welche das Raumklima oder die Umgebungsluft mehr oder minder stark belasten können. Gemäß Definition

BESTäTIGUNGSKOPfE

der Weltgesundheitsorganisation sind VOC organische Substanzen mit einem Siedebereich im allgemeinen von 60 bis 250 0 C; zu den VOC zählen z. B. Verbindungen der Stoffgruppen Alkane und Alkene, Aromaten, Terpene, Halogenkohlenwasserstoffe, Ester, Aldehyde und Ketone. Es gibt eine Viel- zahl von natürlich vorkommenden VOC, die zum Teil auch in erheblichen Mengen in die Atmosphäre abgegeben werden, so z. B. Terpene und Isoprene aus Wäldern. Die durch menschliche Aktivitäten verursachte Umweltbelastung durch VOC ist jedoch im letzten Jahrhundert stark angestiegen. Den größten Anteil daran hat der Verkehr, aber schon an zweiter Stelle steht der Bausektor mit den bauchemischen Produkten, wie z. B. Anstrichstoffen, Klebstoffen, Dichtungsmassen oder dergleichen. Mögliche Quellen von VOC in Innenräumen sind neben den Baustoffen aber auch Einrichtungsgegenstände, Reinigungs- und Pflegemittel, Hobby- und Heimwerkerprodukte, Bürochemikalien, Tabakrauch, Teppichböden etc. Das Gefährdungspotential durch diese Stoff gruppe ist sehr unterschiedlich, da es sich um eine Vielzahl ganz verschiedener Stoffe handelt, die dementsprechend auch ganz unterschiedliche Wirkungen auf die Gesundheit haben können. Mit folgenden Aussagen kann die VOC-Problematik aber umrissen werden: Zu den VOC gehören einige Verbindungen, die als hochgiftig bzw. sogar als krebserregend eingestuft sind, so z. B. Benzol. Auch für typische Symptome des sogenannten "Sick- building-Syndroms", wie trockene Schleimhäute der Augen, der Nase und des Rachens, werden VOC verantwortlich gemacht. Außerdem werden Nasenlaufen, Augentränen, Juckreiz, Müdigkeit, Kopfschmerzen, eingeschränkte geistige Leistungsfähigkeit, erhöhte Infektionsanfälligkeit sowie unangenehme Gerüche und Geschmackswahrnehmungen im Zusammenhang mit einer erhöhten VOC-Belastung beobachtet.

Besonders problematische Schadstoffe sind auch die vorgenannten PCB, die beispielsweise als Weichmacher in Fugendichtungsmassen, insbesondere bei der Errichtung von Bauten aus Fertigelementen, eingesetzt wurden. Neuere Erkenntnisse haben gezeigt, daß PCB im Laufe der Zeit aus Dichtungsmassen sowohl in die angrenzenden Betonelemente diffundieren als auch von den Fugendichtungen in die Umgebungsluft abgegeben werden können. über den Luftaustausch wird dann die mit PCB belastete Luft über das gesamte Gebäu- de verteilt. Das so von den Fugenabdichtungen freigesetzte PCB schlägt sich in den Räumen teilweise partikelgebunden nieder, löst sich zu einem großen

Teil aber auch in Wandfarben und Kunststoffen, was dazu führt, daß nach einiger Zeit der Freisetzung eine Reihe von sogenannten sekundären Emissionsquellen gebildet werden, wobei hier insbesondere gestrichene Wand- und Deckenflächen zu nennen sind. Diese Sekundärquellen enthalten dann im all- gemeinen eine derart große Menge an PCB, daß sie eine große Emissionsfläche darstellen, so daß ein alleiniges Entfernen der Fugenabdichtungen kein Absinken der PCB-Konzentrationen in der Raumluft unter die vorgeschriebenen Werte bewirken kann.

Wie zuvor erwähnt, können eine weitere Quelle von Schad- und/oder Geruchsstoffen beispielsweise Teppichböden darstellen. Die Emissionen entstehen z. B. dadurch, daß Ausgangsstoffe dieser Produkte unter dem Einfluß von Feuchtigkeit und/oder unter dem Einfluß von Bestandteilen der Untergrundmaterialien reagieren, so daß der Boden selbst nach dem Entfernen des Bo- denbelags weiter Geruchs- und/oder Schadstoffe emittiert, so daß entweder der gesamte Fußboden entfernt oder aber ein Zwischenboden mit Hinterlüftung verlegt werden muß.

Eine weitere Emissionsquelle für unangenehme, manchmal auch gesundheits- schädliche Emissionen sind Zusätze zum Baumaterial selbst. Beispielsweise sind viele Gebäude von Ammoniakausdünstungen betroffen, die auf die Verwendung von Ammoniumsalzen, Harnstoffen oder organischen Aminen im weitesten Sinne als Frostschutzmittel für Beton und Mörtel zurückzuführen sind. Des weiteren ist als Ursache für die Ausdünstung von Aminen bisweilen auch eine vormalige Nutzung eines Raumes (z. B. zu Zwecken der Tierhaltung) zu nennen, welche dazu führt, daß Bauelemente über einen längeren Zeitraum mit den Schadstoffen aus der Luft beaufschlagt werden. Selbst bei einem Entfernen der Primäremissionsquellen dieser Substanzen, etwa bei einer Umwidmung eines Stallgebäudes zu einem Wohn- oder Geschäftsraum, werden dann diese Schad- und/oder Geruchsstoffe von den Sekundärquellen, nämlich Wand- und Deckenflächen, weiter emittiert.

Aber auch relativ harmlose, da nicht unbedingt gesundheitsgefährdende Gerüche können bisweilen das Raumklima belasten, beispielsweise die aus Abfall- behältnissen, Toiletten, Abflüssen oder dergleichen austretenden unangenehmen Gerüche bzw. Geruchsstoffe.

Es hat im Stand der Technik nicht an Versuchen gefehlt, die Schadstoffe und Geruchsstoffe der zuvor beschriebenen Art zu entfernen. Zumeist sind die aus dem Stand der Technik zu diesem Zweck bekannten Methoden wenig leistungsstark bzw. wenig effizient oder aber lösen das betreffende Problem nur unvollständig. Viele Methoden und die hierfür eingesetzten Materialien sind zudem im Hinblick auf ihr Anwendungsspektrum nicht universell, insbesondere meist nur für einen sehr speziellen Einsatzzweck, einsetzbar.

So ist in der DE 40 28 434 Al eine Möglichkeit zur Entfernung von PCB emittierenden Schadstoffquellen in Form von PCB-belasteten Fugendicht- massen vorgesehen, wobei durch geeignete Maßnahmen die Dichtungsmasse, d. h. nur die Primärquelle, herausgeschnitten und entsorgt wird. Das Verfahren greift damit aber lediglich auf die Primärquellen zu, so daß eine Dekonta- minierung der Sekundärquellen unberücksichtigt bleibt.

Weiter ist aus der DE 38 18 993 Al ein Verfahren zur Sanierung schadstoffbelasteter Räume bekannt, bei dem die schadstoffbelastete Raumluft dadurch gereinigt wird, daß durch geeignete Maßnahmen Luft an Adsorbentien künstlich oder nur durch Eigenzirkulation vorbeigeführt wird. Beispielsweise wird die schadstoffbelastete Luft durch mit Adsorbentien beschickte Adsorptionstürme gepreßt. Eine andere dort beschriebene Möglichkeit besteht darin, die Luft an großflächigen, mit Adsorbentien beladenen Flächengebilden, wie beispielsweise Vorhängen, vorbeizuführen. Dieses Verfahren hat den entscheidenden Nachteil, lediglich auf die bereits belastete Raumluft zurückzugreifen, welche sich immer wieder mit der schadstoffbelasteten Luft vermischt, so daß allenfalls ein Verdünnungseffekt erzielt wird.

Weiterhin sind textile, mit Adsorbentien beaufschlagte, im allgemeinen mit einer wasserundurchlässigen, aber wasserdampfdurchlässigen Beschichtung versehene Flächenmaterialien bekannt, welche in Abhängigkeit von der Schadstoffquelle als Tapete, Bodenbelag oder dergleichen ausgebildet sind und über die entsprechenden Schad- und/oder Geruchsstoffe emittierenden Quellen aufgebracht werden (vgl. z. B. DE 44 32 834 Al, DE 44 47 844 C2, DE 196 07 423 Al und DE 200 08 162 Ul). Die dort beschriebenen Materia- lien eignen sich aber nicht als Wand-, Boden- oder Deckenelemente.

Des weiteren sind aus der WO 2005/026465 A2 Baumaterialien für den Innenausbau auf Basis von Gipsbauplatten, wie beispielsweise Gipskartonplatten und Gipsfaserplatten, bekannt, welche Zeolithe in Mengen von 1 bis 25 Gew.-% enthalten und dazu bestimmt sind, Luftschadstoffe in Innenräumen, wie Formaldehyde, Ammoniak, Tabakrauch etc., zu reduzieren. Die dort eingesetzten Zeolithe liefern aber nicht immer das gewünschte Ergebnis, insbesondere aufgrund ihres nicht immer ausreichenden Vermögens, Schad- und/oder Geruchsstoffe aus der Umgebungsluft abzubauen oder zu sorbieren. Da die Zeolithe bei der Herstellung der Gipsplatten in die Gipsmasse einge- rührt werden, ist zudem ein großer Teil ihrer Oberfläche nicht für die aufzunehmenden bzw. zu zersetzenden Schad- und Geruchsstoffe frei zugänglich, so daß die Schad- und Geruchsstoffe durch die Gipsmasse hindurch zu den hierin eingelagerten Zeolithen diffundieren müssen. Aus den vorgenannten Gründen müssen relativ große Mengen an Zeolithen eingesetzt werden, was aber die Baumaterialien als solche, insbesondere im Hinblick auf ihren Verbund oder ihre Stabilität, beeinträchtigen kann.

Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem liegt daher insbesondere in der Bereitstellung von möglichst universell einsetzbaren Materiali- en mit adsorptiven Eigenschaften im Hinblick auf Geruchs- und/oder Schadstoffe, welche die zuvor geschilderten Nachteile des Standes der Technik zumindest weitgehend vermeiden oder aber wenigstens abschwächen sollen.

Insbesondere sollen Materialien auf Basis insbesondere mattenförmiger Schaum(stoff)materialien mit adsorptiven Eigenschaften bereitgestellt werden, welche eine möglichst universelle und/oder effiziente Verwendbarkeit im Hinblick auf eine Reduktion von Geruchs- und/oder Schadstoffen aus der Umgebungsluft ermöglichen sollen.

Die Anmelderin hat nun überraschenderweise herausgefunden, daß das zuvor geschilderte Problem dadurch gelöst werden kann, daß man ein mattenförmi- ges Schaumstoffmaterial, welches sich insbesondere zu Zwecken der Luftreinigung und/oder Luftfiltration, vorzugsweise zum Einbau in Decken und Dek- kensysteme, Wände und Wandsysteme, Klimatisierungseinrichtungen, Lüf- tungsschächte, als Baumaterial oder dergleichen, eignet, derart ausgestaltet, daß das Schaumstoffmaterial einen gasdurchlässigen, insbesondere luftdurch-

lässigen, mattenförmigen dreidimensionalen Träger umfaßt, wobei der Träger als offenzelliger oder offenporiger Schaum, insbesondere Schaumstoff, ausgebildet ist, und daß in den Träger ein geruchs- und/oder schadstoffsorbieren- des Material aufgenommen oder vorgesehen ist, wobei das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material als geruchs- und/oder schadstoffsorbierendes, insbesondere geruchs- und/oder schadstoffadsorbierendes Sorptionsmittel auf Basis diskreter Sorptionspartikel ausgebildet ist, wobei die Sorptionspartikel an dem Träger, insbesondere an den Wandungen der Zellen oder Poren des Schaums, insbesondere Schaumstoffs, fixiert sind.

Zur Lösung des zuvor geschilderten Problems schlägt die vorliegende Erfindung somit gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ein insbesondere mattenförmiges Schaum(stoff)material nach Anspruch 1 vor. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteran- sprüche (Ansprüche 2 bis 28).

Des weiteren schlägt die vorliegende Erfindung gemäß einem weiteren, zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung die Verwendung des erfindungsgemäßen mattenförmigen Schaum(stoff)materials nach Anspruch 29 vor. Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der diesbezüglichen Unteransprüche (Ansprüche 30 bis 33)

Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem e r s t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist somit eine mattenförmiges Schaumstoffmaterial, welches insbesondere zu Zwecken der Luftreinigung und/oder Luftfiltration, vorzugsweise zum Einbau in Decken und Deckensysteme, Wände und Wandsysteme, Klimatisierungseinrichtungen, Lüftungsschächte, als Baumaterial oder dergleichen, geeignet ist, wobei das Schaumstoffmaterial einen gasdurchlässigen, insbesondere luftdurchlässigen, dreidimensionalen Träger umfaßt, wobei der Träger als offenzelliger oder offenporiger Schaum, insbesondere Schaumstoff, ausgebildet ist, und wobei in den Träger ein geruchs- und/oder schadstoffsorbierendes Material aufgenommen und/oder vorgesehen ist, wobei das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material als geruchs- und/oder schadstoffsorbierendes, insbesondere geruchs- und/oder schadstoff- adsorbierendes Sorptionsmittel auf Basis konkreter Sorptionspartikel ausgebildet ist, wobei die Sorptionspartikel an dem Träger, insbesondere an den

Wandungen der Zellen oder Poren des Schaums, insbesondere Schaumstoffs, fixiert sind.

Wie zuvor beschrieben, ist eine Besonderheit der vorliegenden Erfindung dar- in zu sehen, daß eine Trägerstruktur auf Basis eines Schaums verwendet wird, der mit den Sorptionspartikel beladen ist. Unter dem Begriff des Schaums wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung insbesondere ein Gebilde aus im Gebrauchszustand gas- bzw. luftgefüllten, kugel- oder polyederförmigen Zellen, welche durch feste Zellstege begrenzt und voneinander getrennt werden, bezeichnet. Die Zellstege, welche selbst über sogenannte Knotenpunkte verbunden sind, bilden dabei ein zusammenhängendes Gerüst. Zwischen den Zellstegen können sich sogenannte Schaumlamellen spannen, die im Fall von offenzelligen bzw. offenporigen Schäumen zumindest teilweise zerstört sind. Für weitergehende Einzelheiten zum Begriff des Schaums kann beispielsweise verwiesen werden auf Römpp Chemielexikon, 10. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York, Stichwort "Schaum", sowie die dort referierte Literatur, wobei der gesamte Offenbarungsgehalt der vorgenannten Literaturstellen hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird als Träger ein offenzelliger oder offenporiger Schaum bzw. Schaumstoff verwendet.

Unter dem Begriff des Schaumstoffs werden erfindungsgemäß insbesondere Werkstoffe mit über ihre ganze Masse verteilten, im Fall der vorliegenden Er- findung offenen Zellen bzw. Poren mit einer Rohdichte, die niedriger ist als die der Gerüst- bzw. Schaumsubstanz, verstanden. Als Gerüstsubstanz fungieren im allgemeinen organische Polymere (z. B. Schaumkunststoffe).

Die Schaumstoffe können dabei nach DIN 7726 (Mai 1982) in Hartschaum- Stoffe, halbharte Schaumstoffe, Weichschaumstoffe, elastische Schaumstoffe und weichelastische Schaumstoffe in Abhängigkeit ihres Verformungswiderstand bei Druckbelastung unterteilt werden: Elastische Schaumstoffe sind solche, die bei Druckverformung nach DIN 53580 bis zu 50 % ihrer Dicke keine verbleibende Verformung von mehr als 2 % ihres Ausgangsvolumen aufwei- sen, wohingegen Hartschaumstoffe nach DIN 7726 (Mai 1982) Schaumstoffe sind, die bei einer Verformung unter Druckbelastung einen relativ hohen Wi-

derstand entgegensetzen (Druckspannung bei 10 % Stauchung bzw. Druckfestigkeit nach DIN 53421 , Juni 1984, ≥ 80 kPa).

Weitere Einteilungen der Schaumstoffe erfolgen unter anderem nach der Ge- rüstsubstanz (z. B. Polyurethanschäume, Polystyrolschäume, Polyolefin- schäume, Polyvinylchloridschäume etc.), der Werkstoffklasse der Gerüstsubstanz (z. B. elastomere Schaumstoffe, thermoelastomere Schaumstoffe, thermoplastische Schaumstoffe etc.), der Art, der Größe und der Form der Schaumstoffzellen (z. B. offenzellige Schaumstoffe, gemischtzellige SchaumStoffe, grob- und feinzellige Schaumstoffe, Kugelschaumstoffe, Wabenschaumstoffe, doppelschichtige bzw. echte Schaumstoffe, einschichtige bzw. unechte Schaumstoffe etc.), nach der Dichte (z. B. leichte Schaumstoffe mit Dichten < 100 kg/m 3 und schwere Schaumstoffe mit Dichten > 100 kg/m 3 ) oder Dichteverteilung (z. B. Struktur- oder Integralschaumstoffe etc.).

Für weitergehende Einzelheiten zu dem Begriff des Schaumstoffs kann beispielsweise verwiesen werden auf Römpp Chemielexikon, 10. Auflage, Georg Thieme Verlag, Stuttgart/New York, Stichwort: "Schaumstoffe", "Hartschaumstoffe", "Weichschaumstoffe", "Integralschaumstoffe" und "Schaum", sowie die dort jeweils referierte Literatur, wobei der gesamte Offenbarungsgehalt der vorgenannten Literaturstellen hiermit durch Bezugnahme eingeschlossen ist.

Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform wird als Träger ein offenporiger und/oder ein offenzelliger Schaum, insbesondere Schaumstoff, auf Basis mindestens eines organischen Polymers, insbesondere auf Basis von Polyurethanen, Polyolefinen, Polystyrolen, Polyvinylchloriden, PoIy- isocyanuraten und Formaldehydharzen, besonders bevorzugt ein Polyurethanschaumstoff, eingesetzt. Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein offenporiger und/oder ein offenzelliger Schaum, insbesondere Schaumstoff, mit einem mittleren Porendurchmesser von 1 bis 5 mm, bevorzugt 1,5 bis 3 mm (sogenannter großporiger oder grobzelliger Schaum bzw. Schaumstoff), da auf diese Weise sowohl eine gute Luftdurchlässigkeit und somit ein hoher Filtrationsdurchsatz als auch eine gute Beladbarkeit bzw. Beladungsfähigkeit mit den Sorptionspartikeln erreicht wird. Erfindungsgemäß bevorzugt ist ein offenpo-

riger und/oder offenzelliger Schaum, insbesondere Schaumstoff, mit einer Dichte < 100 kg/m 3 .

Gemäß einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Träger ein offenporiger und/oder offenzelliger Schaumstoff auf Polyurethanbasis oder Polyolefinbasis (d. h. ein offenporiger und/oder offenzelliger PU-Schaumstoff oder PO-Basis), insbesondere ein vorzugsweise großporiger retikulierter Polyurethanschaumstoff (vorzugsweise mit einem Porendurchmesser von 1 bis 5 mm, bevorzugt 1,5 bis 3 mm) und/oder vorzugsweise mit einer Dichte < 100 kg/m 3 .

Gemäß einer erfindungsgemäß bevorzugten Ausführungsform, weist der Träger, insbesondere Schaum oder Schaumstoff, eine Porigkeit (Porosität) von 5 bis 50 ppi (= ppres p_er mch), insbesondere 10 bis 30 ppi, auf.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Träger, insbesondere Schaum oder Schaumstoff, üblicherweise flach ausgebildet. Im allgemeinen weist der Träger, insbesondere Schaum oder Schaumstoff, eine Dicke von 1 bis 40 mm, insbesondere 5 bis 30 mm, vorzugsweise 10 bis 25 mm auf.

Vorteilhafterweise ist der Träger selbsttragend ausgebildet. Im allgemeinen werden solche Materialien eingesetzt, die dazu führen, daß der Träger thermisch beständig ausgebildet ist, insbesondere bis mindestens 80 0 C, vorzugsweise bis mindestens 100 0 C, besonders bevorzugt bis mindestens 120 0 C.

Gemäß einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform ist der Träger, insbesondere Schaum oder Schaumstoff, versteift und/oder ausgehärtet, vorzugsweise durch insbesondere thermische und/oder chemische Aushärtung. Alternativ kann auch ein Hartschaumstoff im Sinne von DIN 7726 (Mai 1982) zur Anwendung kommen.

Gemäß einer erfindungsgemäß besonders bevorzugten Ausführungsform wird der Träger, insbesondere Schaum oder Schaumstoff, zu diesem Zweck zunächst mit einem chemischen Aushärtungsmittel getränkt und nachfolgend ausgehärtet, wobei das Aushärtungsmittel beispielsweise ein Klebstoff (z. B. ein chemisch aushärtender bzw. chemisch vernetzender Klebstoff) oder eine

anderweitige sein kann, wobei das Aushärtungsmittel in diesem Fall gleichermaßen zur Fixierung der Sorptionspartikel an dem Träger dienen kann. Die Aushärtung führt dazu, daß der Schaum- bzw. Schaumstoff gegenüber seinem Ursprungszustand nicht bzw. zumindest im wesentlichen nicht mehr reversibel verformbar ist.

üblicherweise sind die Sorptionspartikel mittels einer Haftmasse, insbesondere mittels eines Klebstoffs, an dem Träger fixiert. Wie zuvor beschrieben, kann vorteilhafterweise die Haftmasse bzw. der Klebstoff für die Fixierung der Sorptionspartikel an dem Träger gleichzeitig das Aushärtungsmittel für den Träger sein.

Was die Beladungsmenge an geruchs- und/oder schadstoffsorbierendem Material anbelangt, so ist diese Beladungsmenge üblicherweise derart ausgelegt, daß die durch das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material bereitgestellte Sorptionskapazität, insbesondere Adsorptionskapazität, ausreichend ist, um bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterials aus der Umgebung stammende Emissionen von Schad- und/oder Geruchsstoffen dauerhaft adsorptiv zu binden und/oder zu entfernen.

Im allgemeinen kann das erfindungsgemäße mattenförmige Schaumstoffmaterial das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material in weiten Mengenbereichen enthalten. üblicherweise enthält das erfindungsgemäße Schaumstoffmaterial das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material in Mengen von 30 bis 90 Gew.-%, insbesondere 40 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis 80 Gew.-%, besonders bevorzugt 55 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Schaumstoffmaterial; hierdurch wird eine sehr hohe Adsorptionskapazität und eine effiziente Leistungsfähigkeit des erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterials erreicht. Dennoch kann es anwendungsbezogen oder einzelfallbedingt er- forderlich sein, von den vorgenannten Werten abzuweichen, ohne daß der Rahmen der vorliegenden Erfindung verlassen ist.

Das Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfindung weist im allgemeinen ein Gesamtflächengewicht von 1.500 bis 8.000 g/m 2 , insbesondere 2.000 bis 6.000 g/m 2 , vorzugsweise 2.500 bis 5.000 g/m 2 , auf.

Trotz der hohen Beladungsdichte mit geruchs- und/oder schadstoffsorbieren- dem Material weist das erfindungsgemäße Schaumstoffmaterial eine hohe Luftdurchlässigkeit, nachfolgend ausgedrückt als Druckabfall, auf, was der Effizienz in bezug auf die Luftreinigung und/oder Luftfiltration zugute kommt. üblicherweise weist das Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfindung einen Druckabfall, insbesondere bestimmt nach DIN ISO 1 1 155-1,

• von höchstens 15 Pa, insbesondere 10 Pa, vorzugsweise höchstens 5 Pa, bei einer Anströmgeschwindigkeit von 0,35 m/s und/oder

von höchstens 30 Pa, insbesondere 25 Pa, vorzugsweise höchstens 15 Pa, bei einer Anströmgeschwindigkeit von 0,7 m/s und/oder

• von höchstens 50 Pa, insbesondere 40 Pa, vorzugsweise höchstens 25 Pa, bei einer Anströmgeschwindigkeit von 1 m/s und/oder

• von höchstens 100 Pa, insbesondere 80 Pa, vorzugsweise höchstens 50 Pa, bei einer Anströmgeschwindigkeit von 1,5 m/s auf.

Auch die Sorptionsleistung, insbesondere Adsorptionsleistung, des erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterials ist ausgezeichnet. So ist das erfindungsgemäße Schaumstoffmaterial durch die folgende Sorptionsleistung, insbeson- dere Adsorptionsleistung, in bezug auf Toluol gekennzeichnet, wenn es mit einem 10 ppm Toluol enthaltenden Luftstrom bei 23 0 C, bei 50 % relativer Luftfeuchtigkeit und bei 0,35 m/s Anströmgeschwindigkeit beaufschlagt wird, insbesondere bestimmt nach DIN ISO 11155-2: • Anfangsdurchbruch: < 5 %, insbesondere < 2 %, vorzugsweise < 1 %, und/oder

• Zeitdauer bis du einem Durchbruch von 10 %: > 10 h, insbesondere

> 15 h, vorzugsweise > 20 h, und/oder

• Zeitdauer bis du einem Durchbruch von 50 %: > 15 h, insbesondere

> 18 h, vorzugsweise > 25 h.

Weiterhin ist das erfindungsgemäße Schaumstoffmaterial durch folgende Sorptionsleistung, insbesondere Adsorptionsleistung, in bezug auf Toluol gekennzeichnet, gemessen an einem 10 ppm Toluol enthaltenden Luftstrom bei 23 °C, bei 50 % relativer Luftfeuchtigkeit und bei 0,73 m/s Anströmge- schwindigkeit, insbesondere bestimmt nach DIN ISO 11 155-2:

• Anfangsdurchbruch: < 10 %, insbesondere < 5 %, vorzugsweise < 2 %, und/oder • Zeitdauer bis du einem Durchbruch von 10 %: > 1 h, insbesondere

> 5 h, vorzugsweise > 10 h, und/oder

• Zeitdauer bis du einem Durchbruch von 50 %: > 5 h, insbesondere

> 10 h, vorzugsweise > 17 h.

Im allgemeinen werden als Sorptionspartikel poröse Sorptionspartikel eingesetzt, d. h. solche Sorptionspartikel, welche Poren zur Aufnahme und/oder Speicherung, insbesondere Adsorption, von Geruchs- und/oder Schadstoffen aufweisen, d. h. die erfindungsgemäß eingesetzten Sorptionspartikel weisen mit anderen Worten eine poröse Struktur auf, welche sie befähigen, Geruchs- und/oder Schadstoffe aufzunehmen bzw. zu speichern, insbesondere zu adsorbieren.

Wie zuvor beschrieben ist das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Mate- rial, welches nach der vorliegenden Erfindung eingesetzt wird, teilchenförmig, insbesondere kornförmig, vorzugsweise kugelförmig, ausgebildet.

Die kornförmig, insbesondere kugelförmig, ausgebildeten Sorptionspartikel weisen dabei insbesondere mittlere Partikeldurchmesser im Bereich von 0,01 bis 2,0 mm, insbesondere 0,05 bis 1,0 mm, vorzugsweise 0, 1 bis 0,8 mm, auf.

Wie die Anmelderin überraschenderweise herausgefunden hat, sind im Hinblick auf eine gute Adsorptionsleistung, insbesondere Adsorptionseffizienz und -kinetik, und ein gutes Durchbruchverhalten nicht nur der Porendurch- messer des als Träger verwendeten offenporigen bzw. offenzelligen Schaums bzw. Schaumsstoffs und der Partikeldurchmesser der Sorptionspartikel von Bedeutung, sondern auch deren Verhältnis zueinander. überraschenderweise werden eine besonders gute Adsorptionsleistung, insbesondere Adsorptions-

effizienz und -kinetik, und ein besonders gutes Durchbruchverhalten gerade dann erhalten, wenn das Verhältnis von mittlerem Porendurchmessers des als Träger verwendeten offenporigen bzw. offenzelligen Schaums bzw. Schaumsstoffs zu mittlerem Partikeldurchmesser der Sorptionspartikel mindestens 1,2, insbesondere mindestens 1,5, vorzugsweise mindestens 1 ,7, besonders bevorzugt mindestens 2, beträgt; im allgemeinen liegt dieses Verhältnis im Bereich von 1,2 bis 7, insbesondere 1,5 bis 6, vorzugsweise 1,7 bis 5, besonders bevorzugt 2 bis 4.

Das Sorptionsmittel kann insbesondere ausgewählt sein aus der Gruppe von Aktivkohle; Zeolithen; anorganischen Oxiden, insbesondere Lithiumdioxid, Silicagelen und Aluminiumoxiden; Molekularsieben, mineralischen Granulaten; Klathraten; sowie deren Mischungen.

Das erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte Schadstoff- und/oder geruchsadsorbierende Material ist Aktivkohle, d. h. das geruchs- und/oder schadstoff- sorbierende Material bzw. das Sorptionsmittel ist vorteilhafterweise auf Basis von Aktivkohle ausgebildet.

Wie zuvor beschrieben, ist gemäß einer bevorzugten Ausfiihrungsform der vorliegenden Erfindung das erfindungsgemäß eingesetzte geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material partikel- bzw. teilchenförmig, insbesondere kornförmig, vorzugsweise kugelförmig, ausgebildet. Dennoch kommen auch andere Erscheinungsformen, wie beispielsweise Fasern, wie z. B. Aktivkohle- fasern, oder pulverförmige Aktivkohle etc. in Betracht.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist es jedoch, wenn das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material als kornförmige, vorzugsweise kugelförmige, Aktivkohlepartikel ausgebildet ist, d. h. die Aktivkohle kornförmig ("Kornkoh- Ie"), vorzugsweise kugelförmig ("Kugelkohle"), ausgebildet ist. Dabei weisen die Aktivkohlekörner, vorzugsweise Aktivkohlekugeln, vorteilhafterweise mittlere Teilchendurchmesser im Bereich von 0,01 bis 2,0 mm, insbesondere 0,05 bis 1,0 mm, vorzugsweise 0,1 bis 0,8 mm, auf.

Erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte Aktivkohlekörner, vorzugsweise Ak- tivkohlekügelchen, weisen einen Berstdruck von mindestens 5 Newton, insbesondere einen Berstdruck im Bereich von 5 Newton bis 20 Newton, pro Aktivkohlekorn bzw. Aktivkohlekügelchen auf.

Um eine hohe Leistungsfähigkeit des erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterials zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn das eingesetzte geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material, insbesondere die eingesetzte Aktivkohle, eine spezifische Oberfläche (BET) von mindestens 500 m /g, insbesondere minde- stens 750 m /g, vorzugsweise mindestens 1.000 m /g, besonders bevorzugt mindestens 1.200 m Ig, aufweist. Im allgemeinen weist das erfindungsgemäß eingesetzte geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material, insbesondere die erfindungsgemäß eingesetzte Aktivkohle, eine spezifische Oberfläche (BET) im Bereich von 500 bis 2.500 m 2 /g, insbesondere 750 bis 2.250 m 2 /g, vorzugsweise 900 bis 2.000 m Ig, besonders bevorzugt 1.000 bis 1.750 m Ig, auf. Zur BET-Methode kann beispielsweise verwiesen werden auf Römpp Chemielexikon, 10. Auflage, Georg Thieme Verlag Stuttgart/New York, Stichwort: "BET-Methode", sowie auf die dort referierte Literatur, insbesondere Winnacker-Küchler, 3. Auflage, Band 7, Seiten 93 ff, sowie Z. Annal. Chem. 238, Seiten 187 bis 193 (1968).

Um eine hohe Effizienz des erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterials zu ermöglichen, ist es bevorzugt, wenn das eingesetzte geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material, insbesondere die eingesetzte Aktivkohle, eine Ak- tivkohle mit einem Adsorptionsvolumen V ads von mindestens 250 cm Ig, insbesondere mindestens 300 cm Ig, vorzugsweise mindestens 350 cm Ig, besonders bevorzugt mindestens 400 cm Ig, ist. Im allgemeinen wird eine Aktivkohle mit einem Adsorptionsvolumen V adS von 250 bis 1.000 cm Ig, insbesondere 300 bis 900 cm Ig, vorzugsweise 350 bis 750 cm Ig, eingesetzt.

Erfindungsgemäß bevorzugt ist eine Aktivkohle mit einem Gesamtporenvo- lumen nach Gurvich von mindestens 0,50 cm Ig, insbesondere mindestens

0,55 cm 3 Ig, vorzugsweise mindestens 0,60 cm 3 Ig, besonders bevorzugt mindestens 0,65 cm Ig, ganz besonders bevorzugt mindestens 0,70 cm Ig. Im all- gemeinen wird eine Aktivkohle mit einem Gesamtporenvolumen nach Gurvich von 0,50 bis 0,90 cm 3 /g, insbesondere 0,55 bis 0,85 cm Ig, vorzugsweise

0,60 bis 0,80 cm 3 Ig, besonders bevorzugt 0,65 bis 0,80 cm 3 /g, ganz besonders bevorzugt 0,70 bis 0,75 cm /g, eingesetzt. Zu weitergehenden Einzelheiten bezüglich der Bestimmung des Gesamtporenvolumens nach Gurvich kann beispielsweise verwiesen werden auf L. Gurvich (1915), J. Phys. Chem. Soc. Russ. 47, 805, sowie auf S. Lowell et al., Characterization of Porous Solids and Powders: Surface Area Pore Size and Density, Kluwer Academic Publi- shers, Article Technology Series, Seiten 1 1 1 ff.

Die Anmelderin hat herausgefunden, daß als Aktivkohle insbesondere eine Aktivkohle mit großem Mikroporenvolumenanteil, bezogen auf das Gesamt- porenvolumen der Aktivkohle, geeignet ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter dem Begriff des Mikroporenvolumens insbesondere dasjenige Porenvolumen der Aktivkohle verstanden, welches durch Poren mit einem Durchmesser von ≤ 25 ä (2,5 nm), insbesondere ≤ 20 A (2,0 nm), bereit- gestellt wird.

Die Anmelderin hat nämlich überraschenderweise herausgefunden, daß die Reduzierung der Schad- und/oder Geruchsstoffkonzentrationen besonders effizient ist, wenn der Mikroporenvolumenanteil der eingesetzten Aktivkohle besonders hoch ist. Ohne sich auf eine bestimmte Theorie festlegen zu wollen, läßt sich die besonders gute Effizienz mit einer Aktivkohle mit besonders großem Mikroporenvolumenanteil darauf zurückführen, daß die Mikroporen aufgrund ihrer nur geringen Größe sozusagen von allen Seiten bzw. Wandungen mit den zu sorbierenden bzw. adsorbierenden Molekülen in Wechselwirkung treten können. Insbesondere wird eine Aktivkohle mit einem Anteil des Mikroporenvolumens, bezogen auf das Gesamtporenvolumen der Aktivkohle, von mindestens 60 %, insbesondere mindestens 65 %, bevorzugt mindestens 70 %, eingesetzt.

Insbesondere wird in erfindungsgemäß bevorzugter Weise eine Aktivkohle mit einem aus Poren mit Porendurchmessern von ≤ 25 ä, vorzugsweise ≤ 20 A, gebildeten Mikroporenvolumenanteil von mindestens 60 %, insbesondere mindestens 65 %, bevorzugt mindestens 70 %, bezogen auf das Gesamtporenvolumen der Aktivkohle, eingesetzt.

Eine erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte Aktivkohle weist ein Mikropo- renvolumen, d. h. ein aus Poren mit Porendurchmessern von ≤ 25 ä, vorzugsweise ≤ 20 A, gebildetes Mikroporenvolumen, nach Carbon Black von mindestens 0,40 cm /g, insbesondere mindestens 0,45 cm /g, vorzugsweise mindestens 0,50 cm /g, auf. Im allgemeinen liegt dieses Mikroporenvolumen nach Carbon Black im Bereich von 0,40 bis 0,80 cm 3 /g, insbesondere 0,45 bis 0,75 cm /g, vorzugsweise 0,50 bis 0,60 cm Ig.

Zu weitergehenden Einzelheiten der Bestimmung der Porenoberfläche nach Carbon Black kann beispielsweise verwiesen werden auf R. W. Magee, Evaluation of the External Surface Area of Carbon Black by Nitrogene Adsorption, Presented at the Meeting of the Rubber Division of the American Chem. Soc, Oktober 1994, z. B. referiert in: Quantachrome Instruments, AUTOSORB- 1 ASl WinVersion 1.50, Operating Manual, P/N 05061, Quantachro- me Instruments 2004, Florida, USA, Seiten 71 ff.

Aufgrund der hohen Mikroporosität der erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Aktivkohle weist diese gleichermaßen einen hohen spezifischen Mi- kroporenoberflächenanteil auf. Der spezifische Mikroporenoberflächenanteil, d. h. der Oberflächenanteil, der auf Poren mit Porendurchmessern von ≤ 25 ä, vorzugsweise ≤ 20 ä, zurückgeht beträgt mindestens 70 %, insbesondere mindestens 75 %, bevorzugt mindestens 80 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 85 %, bezogen auf die spezifische Gesamtoberfläche (BET) der Aktivkohle. Insbesondere liegt dieser Mikroporenoberflächenanteil im Be- reich von 70 bis 95 %, insbesondere 75 bis 95 %, vorzugsweise 80 bis 90 %.

Die erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzte Aktivkohle weist aufgrund ihrer Mikroporosität gleichermaßen eine große Mikroporenoberfläche auf. Insbesondere liegt die Mikroporenoberfläche nach Carbon Black (d. h. die aus Po- ren mit Porendurchmessern von ≤ 25 ä, vorzugsweise ≤ 20 ä, gebildete Mi- kroporenoberfläche) bei mindestens 400 m /g, insbesondere mindestens 800 m /g, vorzugsweise mindestens 1.000 m /g, besonders bevorzugt minde- stens 1.200 m /g. Gemäß einer bevorzugten Ausfuhrungsform liegt diese Mikroporenoberfläche im Bereich von 400 bis 1.750 m /g, insbesondere 800 bis

2 2 1.500 m /g, vorzugsweise 1.000 bis 1.400 m /g, besonders bevorzugt 1.100 bis 1.300 m 2 /g.

Erfindungsgemäß bevorzugt wird als Aktivkohle eine mikroporöse Aktivkohle mit einem mittleren Porendurchmesser (Durchschnittsporendurchmesser) von höchstens 35 ä, vorzugsweise höchstens 30 A, besonders bevorzugt höchstens 25 A, eingesetzt. Insbesondere liegt dieser mittlere Porendurchmes- ser im Bereich von 15 bis 35 A, insbesondere 15 bis 30 A, vorzugsweise 15 bis 25 A.

Was die Dichte der erfindungsgemäß bevorzugt eingesetzten Aktivkohle anbelangt, so liegt die Rohdichte der eingesetzten Aktivkohle im allgemeinen im Bereich von 700 bis 975 g/cm , insbesondere 750 bis 950 g/cm , vorzugsweise 800 bis 900 g/cm . Die Schüttdichte der eingesetzten Aktivkohle liegt dagegen im Bereich von 300 bis 900 g/cm , insbesondere 350 bis 800 g/cm , vorzugsweise 400 bis 750 g/cm .

Für eine besonders gute Effizienz ist es von Vorteil, wenn die eingesetzte Aktivkohle eine Gesamtporosität von 40 bis 70 %, insbesondere 45 bis 65 %, vorzugsweise 50 bis 60 %, aufweist.

Erfindungsgemäß bevorzugt wird als Aktivkohle eine Aktivkohle mit einem spezifischen Gesamtporenvolumen im Bereich von 0, 1 bis 2,5 cm /g, insbesondere 0,2 bis 2,0 cm /g, vorzugsweise 0,3 bis 1 ,5 cm /g, besonders bevorzugt 0,4 bis 1 ,0 cm /g, eingesetzt. Dabei liegt der Anteil an Poren mit Porendurchmessern von ≤ 36 A bei mindestens 65 %, insbesondere mindestens 70 %, vorzugsweise mindestens 75 %, und kann Werte bis zu 95 %, insbeson- dere bis zu 90 %, erreichen.

Eine erfindungsgemäß besonders geeignete mikroporöse Aktivkohle, welche die vorgenannten Eigenschaften und Spezifikationen erfüllt, wird beispielsweise von der Blücher GmbH, Erkrath, Deutschland, oder von der AdsorTech GmbH, Premnitz, Deutschland, vertrieben.

Zur Steigung der Adsorptionsleistung kann die erfindungsgemäß eingesetzte Aktivkohle mit einer Imprägnierung versehen werden. Dies ist dem Fachmann als solches bekannt.

Eine derartige Imprägnierung kann beispielsweise ausgewählt sein aus der Gruppe von

(i) Metallen, vorzugsweise Kupfer, Silber, Cadmium, Platin, Palladium, Rhodium, Zink, Quecksilber, Titan, Zirkonium, Molybdän und/oder Aluminium, insbesondere deren Ionen und/oder Salzen;

(ii) Enzymen;

(iii) basischen Verbindungen, insbesondere organischen Basen, wie organischen Aminen;

(iv) sauren Verbindungen, insbesondere salz- und schwefelsauren Verbin- düngen oder freien organischen oder anorganischen Säuren; sowie Mischungen der vorgenannten Imprägnierungen.

Für den Fall, daß eine mit einer Imprägnierung versehene Aktivkohle verwendet wird, wird die Imprägnierung im allgemeinen in einer Menge, bezogen auf die Aktivkohle, von 0,01 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0, 1 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt 1 bis 15 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt 1 bis 10 Gew.-%, auf die Aktivkohle aufgebracht.

Die vorgenannten Imprägnierverbindungen ermöglichen zum Teil die kataly- tische Zersetzung bestimmter Geruchs- und/oder Schadstoffe bzw. deren beschleunigten Abbau bzw. deren beschleunigte Adsorption.

Weitere vorteilhafte Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen. Es zeigt:

Fig. IA eine schematische Schnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes Schaumstoffmaterial gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung; und

Fig. IB einen vergrößerten Ausschnitt durch den Schichtaufbau des erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterials gemäß Fig. IA.

Fig. IA zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch ein erfindungsgemäßes mattenförmiges Schaumstoffmaterial 1 , welches sich insbesondere zu Zwecken der Luftreinigung und/oder Luftfiltration, vorzugsweise zum Einbau in Decken und Deckensysteme, Wände und Wandsysteme, Klimatisierungs- einrichtungen, Lüftungsschächte, als Baumaterial oder dergleichen, eignet.

Wie sich aus dem Vergrößerungsausschnitt Fig. IB ergibt, weist das erfindungsgemäße mattenförmige Schaumstoffmaterial 1 einen gasdurchlässigen, insbesondere luftdurchlässigen, mattenförmigen dreidimensionalen Träger 2 auf, wobei der Träger 2 als offenzelliger oder offenporiger Schaum, insbesondere Schaumstoff, ausgebildet ist. In den Träger 2 ist ein geruchs- und/oder schadstoffsorbierendes Material 3 aufgenommen oder vorgesehen, wobei das geruchs- und/oder schadstoffsorbierende Material 3 als geruchs- und/oder schadstoffsorbierendes, insbesondere geruchs- und/oder schadstoffadsorbie- rendes Sorptionsmittel auf Basis konkreter Sorptionspartikel ausgebildet ist, wobei die Sorptionspartikel an dem Träger 2, insbesondere an den Wandungen der Zellen oder Poren 4 des Schaums, insbesondere Schaumstoffs, fixiert sind.

Für weitergehende Einzelheiten zu dem in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiel kann auf die obigen allgemeinen Ausführungen zu dem erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfindung verwiesen werden, welche in bezug auf das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel gleichermaßen gelten.

Mit dem erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterial sind eine Vielzahl von Vorteilen verbunden, welche nachfolgend nur ansatzweise wiedergegeben werden können:

Das Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfindung ermöglicht eine vielfältige, universelle Anwendbarkeit in bezug auf Beseitigung von Emissionen von Schad- und/oder Geruchsstoffen, insbesondere mittels Adsorption. Wie nachfolgend noch geschildert, läßt sich das Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfindung nahezu beliebig für universelle Anwendungsmöglich- keiten einsetzen, so z. B. zur Beseitigung von Emissionen von Schad-

und/oder Geruchsstoffen in geschlossenen Räumen, Gebäuden, Fahrzeugen etc.

Wie zuvor beschrieben, stellt das erfindungsgemäße Schaumstoffmaterial eine hohe Adsorptionskapazität in bezug auf Emissionen von Schad- und Geruchsstoffen zur Verfügung. Dabei kann nach Erschöpfung der Adsorptionskapazität ohne weiteres eine Regenerierung erfolgen, indem das gesamte Schaumstoffmaterial einer thermischen Desorptionsbehandlung unterzogen wird. Auf diese Weise läßt sich das Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfin- düng nach seiner Verwendung ohne weiteres rezy klieren. Die durch das erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterial bereitgestellte Adsorptionskapazität ist aber im allgemeinen derart groß, daß eine Erschöpfung der Adsorptionskapazität allenfalls erst nach sehr langer Anwendungsdauer zu erwarten ist, sofern überhaupt.

Wie zuvor beschrieben, ermöglicht das erfindungsgemäße Schaumstoffmate- rial universelle Anwendungsmöglichkeiten.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung - gemäß einem z w e i t e n Aspekt der vorliegenden Erfindung - ist somit die Verwendung des zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterials zur Beseitigung von Emissionen von Schad- und/oder Geruchsstoffen, insbesondere mittels Adsorption, insbesondere in geschlossenen Räumen, Gebäuden, Fahrzeugen etc.

So eignet sich das Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfindung beispielsweise zur Entfernung von Schad- und/oder Geruchsstoffen in schad- und/oder geruchsstoffbelasteten Räumen.

Weiterhin eignet sich das Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfin- düng zur Raumluftverbesserung und/oder zur Verbesserung des Raumklimas.

Die Beseitigung der Emissionen von Schad- und/oder Geruchsstoffen kann zu Zwecken der bloßen Entfernung von Schad- und/oder Geruchsstoffen in schad- und/oder geruchsstoffbelasteten Räumen, zu Zwecken der Sanierung schad- und/oder geruchsstoffbelasteter Räume oder zu Zwecken der Raumluftverbesserung bzw. zur Verbesserung des Raumklimas erfolgen. Hier kann

aber auch ein Bautenschutz erfolgen, insbesondere zur Verhinderung der Kontaminierung eines Bauwerks mit in die Raumluft abgegebenen Schad- und/oder Giftstoffen (z. B. bei chemischen Reinigungsbetrieben, chemischen Anlagen, Laboratorien etc.).

Beispielsweise kann das erfindungsgemäße Schaumstoffmaterial zur Raumluftreinigung und/oder Raumluftfiltration, insbesondere in Räumen für die Halbleiterherstellung, eingesetzt werden.

Weiterhin kann das mattenförmige Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfindung zum Einbau in Deckensysteme, Wände und Wandsysteme, Klimatisierungseinrichtungen (z. B. Klimaanlagen), Lüftungsschächte, als Baumaterial oder dergleichen eingesetzt werden.

Wie zuvor beschrieben, ermöglicht das erfindungsgemäße mattenförmige Material aufgrund seiner Universalität und aufgrund seines Adsorptionsvermögen, insbesondere im Hinblick auf seine Adsorptionseffizienz, ein weites Anwendungsspektrum. So läßt sich das erfindungsgemäße mattenförmige Schaumstoffmaterial beispielsweise zur Luftfiltration in Kfz-Fahrgastzellen oder in Flugzeugen zur Anwendung bringen. Auch eignet sich das erfindungsgemäße mattenförmige Schaumstoffmaterial beispielsweise zur Geruchs- und/oder Schadstoffreinigung in Gebäuden oder im Hinblick auf den Umweltschutz. Infolge der hohen Beladung mit den Sorptionspartikeln wird eine hohe Leistungsfähigkeit des erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterials bereitgestellt. Infolge der hohen Luftdurchlässigkeit des Trägers wird eine hohe Filtrationseffizienz erreicht. Aufgrund seiner Vielseitigkeit läßt sich das mattenförmige Schaumstoffmaterial nach der vorliegenden Erfindung in vielfachen Formgebungen (rund, eckig etc.) zu Anwendung bringen und ermöglicht somit einen universellen Einbau.

Gleichermaßen ist das erfindungsgemäße Schaumstoffmaterial auch für mobile Filtrationsanwendungen geeignet. Darüber hinaus eignet es sich gleichermaßen für stationäre Anwendungen der zuvor beschriebenen Art.

Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar, ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen veranschaulicht, welche die vorliegende Erfindung jedoch keinesfalls beschränken.

Ausführungsbeispiele:

Ausführungsbeispiel 1: Herstellung erfindungsgemäßer mattenförmiger

Schaumstoffmaterialien mit adsorptiven Eigen- Schäften mit mikroporöser Aktivkohle als Sorptionspartikel

Ein ca. 20 mm dicker retikulierter offenporiger (offenzelliger) Polyurethanschaumstoff mit den Abmessungen 20 cm x 20 cm und einer Porigkeit (Poro- sität) von ca. 12 bis 14 ppi (mittlerer Zellen- bzw. Porendurchmesser des Schaumstoffs: ca. 2 mm) sowie einer Dichte von ca. 40 kg/m 3 wird mit einem isocyanatreaktiven Polyurethanklebstoff abgequetscht (Abquetscheffekt: 100 %) und nachfolgend mit variierenden Mengen von Sorptionspartikeln beladen (Ausführungsbeispiel IA: 30 Gew.-%; Ausführungsbeispiel IB: 40 Gew.-%; Ausführungsbeispiel I C: 55 Gew.-%; Ausführungsbeispiel ID: 70 Gew.-%; Ausführungsbeispiel IE: 80 Gew.-%, wobei alle Gewichtsprozentangaben auf das Gesamtmaterial bezogen sind).

Als geruchs- bzw. schadstoffadsorbierendes Material dient eine teilchenför- mige Aktivkohle in Form von Aktivkohlekugeln, wie sie von der Blücher GmbH, Erkrath, und der Adsor-Tech, Premnitz, kommerziell erhältlich ist (Produktdaten der eingesetzten mikroporösen Aktivkohlekügelchen: mittlerer Durchmesser der Aktivkohlekugeln ca. 0,55 mm, BET-Oberfläche ca. 1.580 m 2 /g, Adsorptionsvolumen V ads ca. 430 cm 3 /g, Mikroporenvolumenanteil > 60 %, Gesamtporenvolumen nach Gurvich > 0,70 cm 3 /g, spezifischer Mi- kroporenoberflächenanteil > 80 %, Mikroporenoberfläche nach Carbon Black ca. 1.280 m 3 /g, mittlerer Porendurchmesser < 20 ä, Gesamtporosität ca. 55 %, Berstdruck pro Aktivkugel ca. 10 Newton, Iodzahl > 1.400 mg/g und Butanadsorption > 35 %).

Das Ganze wird zur reaktiven Vernetzung des Klebstoffs zunächst bei 100 0 C für eine Stunde und nachfolgend bei Raumtemperatur an Luft für fünf Stunden aushärten gelassen, so daß ein ausgehärtetes Schaumstoffmaterial resultiert, an dessen Porenwandungen die Aktivkohlepartikel fixiert sind.

Es resultieren erfindungsgemäße mattenförmige Schaumstoffmaterialien mit adsorptiven Eigenschaften, welche mit unterschiedlichen Mengen an mikroporösen Aktivkohlepartikeln (Ausführungsbeispiele IA bis IE) beladen sind.

Ausführungsbeispiel 2: Herstellung erfindungsgemäßer mattenförmiger

Schaumstoffmaterialien mit adsorptiven Eigenschaften mit meso-/makroporöser Aktivkohle als Sorptionspartikel

Ausführungsbeispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch abweichend von Ausführungsbeispiel 1 eine andere Aktivkohle eingesetzt wurde, welche deutlich weniger mikroporös ist und grobkörniger ist, d. h. über größere Teilchendurchmesser verfügt (Produktdaten der eingesetzten meso-/makroporösen Ak- tivkohlekügelchen: mittlerer Durchmesser der Aktivkohlekugeln ca. 1,5 mm, BET-Oberfläche ca. 1.500 m 2 /g, Adsorptionsvolumen V ads ca. 480 cmVg, Mi- kroporenvolumenanteil < 40 %, spezifischer Mikroporenoberflächenanteil < 30 %, mittlerer Porendurchmesser > 40 ä, Gesamtporosität ca. 50 %, Berstdruck pro Aktivkugel ca. 1 Newton, Iodzahl < 1.000 mg/g, Butanadsorption < 20 %). Die eingesetzte Aktivkohle ist gleichermaßen kommerziell verfügbar (z. B. von der Fa. Kureha oder der Fa. Rohm & Haas Company).

Es resultieren gleichermaßen erfindungsgemäße mattenförmige Schaumstoffmaterialien mit adsorptiven Eigenschaften, welche im Unterschied zu Ausfüh- rungsbeispiel 1 mit einer grobkörnigeren Aktivkohle mit höherem Meso- und Makroporenvolumenanteil und Meso- und Makroporenoberflächenanteil beladen sind.

Ausführungsbeispiel 3: Durchführung verschiedener physikochemischer Messungen und Auswertung

An den erfindungsgemäßen Schaumstoffmaterialien, wie sie in den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen 1 und 2 hergestellt worden sind, werden verschiedene Messungen im Hinblick auf die Adsorptionseffizienz und ver- schiedene physikochemische Daten durchgeführt, wie sie im folgenden in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt sind.

Es fällt auf, daß durch die Verwendung einer feinkörnigen mikroporösen Aktivkohle in den vorgenannten Mengenverhältnissen (Ausführungsbeispiel 1 ) eine deutlich gesteigerte Adsorptionseffizienz gegenüber der Verwendung einer grobkörnigen meso-/makroporösen Aktivkohle erreicht werden kann. Die mit den grobkörnigeren Aktivkohlepartikeln erreichten Ergebnisse sind aber immer noch ausreichend, obwohl die mit der mikroporösen Aktivkohle erhaltenen Adsorptionsleistungen deutlich gesteigert sind.

Die Ausführungsbeispiele belegen, daß sich durch die Auswahl einer mikroporösen Aktivkohle sowie die Einstellung des Verhältnisses von mittlerem Porendurchmesser des Schaumstoffs zu mittlerem Partikeldurchmesser der Sorptionspartikel die Adsorptionseffizienz, insbesondere die Adsorptionskinetik sowie die -leistung, und die Filtrationseffizienz gezielt steuern lassen. Die Beispiele zeigen auch, daß ein Beladungsoptimum im Hinblick auf die Sorptionspartikel im Bereich von 40 bis 80 Gew.-% erreicht wird.

Tabelle: