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Title:
MATERIAL-REMOVING MACHINE TOOL, TOOL SET AND METHOD FOR PRODUCING A CYLINDER HAVING A BLIND AND/OR STEPPED BORE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/183871
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a material-removing machine tool, in particular a deep-hole drilling machine or lathe, having a workpiece holder (14) for holding a workpiece (30), a tool holder (16), a rotary drive (18), by means of which the tool holder (16) can be rotated relative to the workpiece holder (14), an adapter (20), which has a base (20) which is rotationally fixedly connected to the tool holder (16) and has a drive side facing the tool holder (16) and an output side facing away from the tool holder (16), an anti-rotation device (42) for preventing drill head (22) and adapter (20) from rotating relative to each other, and a central, continuous channel (44), through which chips can be transported away counter to a machining direction (B) of the drill head (22), and a drill head (22) which is rotationally fixedly connected to the adapter (20). According to the invention the drill head (22) has a drill head thread (48) and a tapered shaft (50), and the adapter (20) has a union nut (34), which is rotatably fixed to the base (20), and an adapter thread (36) to interact with the drill head thread (48), and a tapered bore (38) to receive the tapered shaft (50).

Inventors:
OSTERTAG ALFRED (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/001302
Publication Date:
November 20, 2014
Filing Date:
May 14, 2014
Export Citation:
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Assignee:
ECOROLL AG WERKZEUGTECHNIK (DE)
International Classes:
B23B29/034; B23B31/00; B23B31/11; B23B41/02; B23B47/34; B23B51/08; B23P23/04
Domestic Patent References:
WO2014001198A12014-01-03
WO2014012821A12014-01-23
Foreign References:
DE102011110044A12013-02-14
DE19963636A12001-07-19
DE202009012087U12009-11-26
US4573841A1986-03-04
US20100040425A12010-02-18
DE3744091A11989-07-13
Attorney, Agent or Firm:
PLÖGER, Jan (DE)
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Claims:
Patentansprüche:

1. Spanende Werkzeugmaschine, insbesondere Tiefbohrmaschine oder Drehmaschine, mit

(a) einer Werkstückaufnahme (14) zum Aufnehmen eines Werkstücks (30),

(b) einer Werkzeugaufnahme (16),

(c) einem Drehantrieb (18), mittels dem die Werkzeugaufnahme (16) relativ zur Werkstückaufnahme (14) drehbar ist,

(d) einem Adapter (20), der

- einen Grundkörper (20), der mit der Werkzeugaufnahme (16) drehfest verbunden ist und

- eine der Werkzeugaufnahme (16) zugewandte Antriebsseite und eine der Werkzeugaufnahme (16) abgewandte Abtriebsseite,

- eine Verdrehsicherungsvorrichtung (42) zum Verhindern eines Verdrehens von Bohrkopf (22) und Adapter (20) relativ zueinander und

- einen zentralen, durchgehenden Kanal (44), durch den Späne entgegen einer Bearbeitungsrichtung (B) des Bohrkopfs (22) abtransportierbar sind, aufweist, und

(e) einem Bohrkopf (22), der mit dem Adapter (20) drehfest verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass

(f) der Bohrkopf (22)

- ein Bohrkopf-Gewinde (48) und

- einen Kegelschaft (50) hat, und dass

(g) der Adapter (20)

(i) eine Überwurfmutter (34), die

drehbar am Grundkörper (20) befestigt ist und ein Adapter-Gewinde (36) zum Zusammenwirken mit dem Bohrkopf-Gewinde (48) hat, und

(ii) eine Kegelbohrung (38) zum Aufnehmen des Kegelschafts (50) besitzt. Spanende Werkzeugmaschine nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch

- eine Druckfluidleitung (68), die durch den zentralen Kanal (44) verläuft, und

- eine Bohrkopf-Kühlschmierstoffleitung (84), die

mit der Druckfluidleitung (68) verbunden ist und

eine Öffnung an einer radial außen liegenden Außenfläche des Bohrkopfs (22) hat, so dass Kühlschmierstoff (62) aus der Druckfluidleitung (68) in einen Zwischenraum (64) zwischen dem Bohrkopf (22) und einer Innenwandung (28) des Werkstücks (30) zuführbar ist.

Spanende Werkzeugmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch

eine automatisch ansteuerbare Greifereinheit (94), die einen Greifer (96) aufweist, der zum formschlüssigen Verbinden mit der Überwurfmutter (34) ausgebildet ist, so dass die Verbindung zwischen Adapter (20) und Bohrkopf (22) automatisch lösbar und/oder herstellbar ist.

Spanende Werkzeugmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Überwurfmutter (34)

- in eine Freigabestellung, in der der Bohrkopf (22) in axialer Richtung relativ zum Adapter (20) bewegbar ist, und

- in eine Arretierstellung, in der der Bohrkopf (22) formschlüssig mit dem Adapter (20) verbunden ist,

bringbar ist, und dass

- die Überwurfmutter (34) mittels einer Drehung relativ zum Grundkörper (20) um maximal 90° aus der Arretierstellung in die Freigabestellung bringbar ist. Spanende Werkzeugmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass,

der Adapter (20) eine zentrale Druckfluidleitung (68) besitzt,

die im zentralen Kanal (44) angeordnet ist und an ihrer der Werkstückaufnahme (14) zugewandten Seite mit einer Druckfluid- Versorgungseinheit (24) zum Beaufschlagen mit Fluiddruck (p) verbunden ist, sodass der Fluiddruck (p) von der Antriebsseite zur Abtriebsseite übertragbar ist.

Spanende Werkzeugmaschine nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch ein

Schälwerkzeug (70), das

eine Eingangsöffnung (72) aufweist, die zum Verbinden mit der Druckfluidleitung (68) angeordnet ist und

einen Druckkanal (74) aufweist, der mit zumindest einem Steuerzylinder zum Betätigen zumindest eines Schälmessers verbunden ist, und

so ausgebildet ist, dass das Schälwerkzeug (70) durch Beaufschlagen der Druckfluidleitung mit Fluiddruck (p) das Schälmesser (70) in und/oder außer Eingriff bringbar ist.

Spanende Werkzeugmaschine nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine Drehmaschine handelt, die

eine Kühlschmierstoff-Versorgungseinheit (24) zum Abgeben von Kühl- schmierstoff (62) mit einem Druck von unter 45 bar und

Druckerhöhungseinheit aufweist, die mit der Kühlschmierstoff- Versorgungseinheit (24) verbunden ist und ausgebildet ist zum Erhöhen des Drucks auf zumindest 50 bar. Werkzeugsatz mit

(a) einem Adapter (20), der

(i) mit einer Werkzeugaufnahme (16) einer spanenden Werkzeugmaschine (10) drehfest verbindbar ist,

(ii) eine der Werkzeugaufnahme (16) zugewandte Antriebsseite und eine der Werkzeugaufnahme (16) abgewandte Abtriebsseite hat, und

(iii) einen zentralen, durchgehenden Kanal (44) hat, und

(b) einem Bohrkopf (22),

(c) wobei der zentrale Kanal (44) ausgebildet ist zum Abtransportieren von den Spänen und Kühlschmierstoff entgegen einer Bearbeitungsrichtung (B) des Bohrkopfs (22) und

(d) wobei der Adapter (20) eine Verdrehsicherungsvornchtung (42) zum Verhindern eines Verdrehens von Bohrkopf (22) und Adapter (20) relativ zueinander aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

(e) der Adapter (20)

(i) eine Überwurfmutter (34), die ein Adapter-Gewinde (36) besitzt, und

(ii) eine Kegelbohrung (38) aufweist,

(f) der Bohrkopf (22), der

(i) ein Bohrkopf-Gewinde (48) zum formschlüssigen Zusammenwirken mit dem Adapter-Gewinde (36) besitzt und

(iii) einen Kegelschaft (50) zum formschlüssigen Zusammenwirken mit der Kegelbohrung (38) hat,

(g) der Werkzeugsatz ein Schälwerkzeug (70), insbesondere ein kombiniertes Schäl-Glattwalzwerkzeug, das anstelle des Bohrkopfs (22) formschlüssig mit dem Adapter (20) koppelbar ist, aufweist. Werkzeugsatz nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass

der Adapter (20) eine Druckfluidleitung (68), die im zentralen Kanal (44) und von der Antriebsseite (40) zur Abtriebsseite verläuft, aufweist,

das Schälwerkzeug (70) zumindest ein Schälmesser und eine Betätigungsvorrichtung zum Betätigen des Schälmessers aufweist, die mittels Fluid- drucks (p) betätigbar ist, und dass

die Druckfluidleitung (68) mit der Betätigungsvorrichtung verbunden ist, so dass durch Beaufschlagen der Druckfluidleitung (68) mit Fluiddruck (p) das zumindest eine Schälmesser aus- und/oder einfahrbar ist.

0. Werkzeugsatz nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch

ein Glattwalzwerkzeug, das alternativ zum Bohrkopf (22) mit dem Adapter (22) formschlüssig verbindbar ist, einen Kegelschaft (50) zum formschlüssigen Verbinden mit der Kegelbohrung (38) des Adapters (20) aufweist und vorzugsweise eine Walzwerkzeug-Kühlschmierstoffleitung (90) hat, die mit der Adapter-Kühlschmierstoffleitung verbindbar ausgebildet ist und eine Öffnung an einer radial außen liegenden Außenfläche des Glattwalzwerkzeugs hat, so dass Kühlschmierstoff (62) aus der Adapter-Kühlschmierstoffleitung in einen Zwischenraum zwischen dem Glattwalzwerkzeug und einer Innenwandung (28) des Werkstücks (30) zuführbar ist.

Verfahren zum Herstellen eines Zylinders mit einer Sack-und/oder Stufenbohrung, mit den Schritten:

(i) Aufspannen eines Werkstücks (30) auf einer Werkzeugmaschine (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche,

(ii) Aufbohren einer Werkstück-Innenseite (80) mittels eines Bohrkopfs (22), der mittels eines Adapters (20) mit einer Werkzeugaufnahme (16) verbunden ist,

(iii) automatisches Lösen des Bohrkopfs (22) vom Adapter (20),

(iv) automatisches Verbinden eines Schälwerkzeugs (70) mit dem Adapter (20), so dass eine Druckleitung (68) des Adapters (20) mit einem Druckkanal (74) des Schälwerkzeugs (70) verbunden wird,

(v) Schälen der Werkstück-Innenseite (80) des Werkstücks (30) mittels des

Schälwerkzeugs (70), gegebenenfalls Betätigen zumindest eines Schälmessers des Schälwerkzeugs (70) durch Beaufschlagen der Druckleitung (68) des Adapters (20) mit Fluiddruck (p),

(vi) automatisches Lösen des Schälwerkzeugs (70) und Verbinden eines Walzwerkzeugs (82) mit dem Adapter (20),

(vii) Glattwalzen der Werkstück-Innenseite (80) des Werkstücks (30) mittels des Walzwerkzeugs (82),

(viii) wobei das Werkstück (30) in der gleichen Aufspannung gebohrt, geschält und glattgewalzt wird und

(ix) wobei Späne beim Aufbohren der Zylinder-Innenwand durch einen zentralen, durchgehenden Kanal (44) im Adapter (44) entgegen einer Bearbeitungsrichtung (B) abgeführt werden.

Description:
Spanende Werkzeugmaschine, Werkzeugsatz und Verfahren zum Herstellen eines Zylinders mit einer Sack- und/oder Stufenbohrung

Die Erfindung betrifft eine spanende Werkzeugmaschine mit den Merkmalen von An- spruch 1. Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung einen Werkzeugsatz. Gemäß einem dritten Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines Zylinders mit einer Sack- und/oder Stufenbohrung, das insbesondere ein Tiefbohrverfahren ist. Die Herstellung von Zylindern erfordert in aller Regel zumindest drei Arbeitsgänge, . nämlich ein Aufbohren, ein Schälen, und ein nachfolgendes Glattwalzen. Auf dies'e Weise lassen sich die hohen Anforderungen an die Formgenauigkeit und die Oberflächennöte der Zylinder-Innenwandung erreichen. Besonders aufwändig ist die Fertigung von Zylindern, die eine Sackbohrung und/oder eine Stufenbohrung aufweisen. Der Grund dafür ist, dass insbesondere beim Aufbohren die entstehenden Späne abgeführt werden müssen. Das aber ist bei einer Sackbohrung nur durch das Werkzeug möglich. Um nachfolgend die Zylinder-Innenwandung zu schälen und glattzuwalzen, ist zumindest ein weiteres Werkzeug notwendig, das einen hohen Fluiddruck benötigt, nämlich entweder zum Ein- und Ausklappen der Schälmesser und/oder zum Beaufschlagen der Walzrollen mit Druck. Dieser Werkzeugwechsel gestaltet sich wegen der unterschiedlichen Anforderungen der einzelnen Werkzeuge schwierig. Insbesondere bei der Fertigung von größeren Losen hat es sich daher durchgesetzt, zunächst alle Werkstücke aufzubohren, dann das Schälwerkzeug einzubauen und für alle Werkstücke des Loses die Schälbehandlung durchzuführen. Nachteilig an diesem Vorgehen ist, dass aufgrund der Neu-Aufspannung höchste Genauigkeiten nur schwer zu erreichen sind und das Umspannen zudem aufwändig ist.

Aus der DE 10 2010 013 480 A1 ist eine spanende Werkzeugmaschine bekannt, bei der der Bohrkopf über einen Werkzeugträger mit einem Bohrrohr verbunden ist. Über eine Richtungssteuerung kann während der Bearbeitung aktiv Einfluss auf die Bearbeitungsrichtung genommen werden. Das erhöht die erreichbare Genauigkeit insbesonde-

BESTÄTiGUNGSKOPtE re bei der Fertigung von exzentrischen Rohrinnenstrukturen.

Aus der DE 10 2011 110 044 B4 ist ein Verfahren zum Herstellen einer Zylindereinheit bekannt, mittels der der Zylinder und die Stirnfläche in einer Aufspannung bearbeitet werden kann. Um ohne zusätzliche Komponenten zum Schalten der zum Schälen verwendeten Schälmesser auszukommen, können die Schälmesser mittels dem Kühl- schmierstoff geschaltet werden, der für die Spanabfuhr genutzt wird.

Aus der EP 048 578 A2 ist ein Werkzeughalter bekannt, der eine Kegelbohrung auf- weist, mittels dem ein kegelstumpfförmiger Schaft eines Werkzeugs fixierbar ist. Der Schaft wird mittels einer Überwurfmutter am Werkzeughalter befestigt. Ein derartiger Werkzeughalter ist nicht für das Aufbohren von Zylindern geeignet, da die Spanabfuhr nicht gewährleistet ist. Aus der WO 2014/011 198 A1 ist eine Tiefbohrmaschine bekannt, die einen Adapter besitzt. Mittels des Adapters kann eine Tiefbohrmaschine in einer Aufspannung nicht durchgängige Zylinder aufbohren, schälen und glattwalzen. Die Schälmesser können dazu mittels einer zentralen Druckleitung mit Druckfluid beaufschlagt und so geschaltet werden. Nachteilig an dieser Tiefbohrmaschine ist, dass Sacklöcher nicht gefertigt wer- den können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Fertigung von Zylindern mit Sack- und/oder Stufenbohrung zu verbessern. Die Erfindung löst das Problem durch eine Werkzeugmaschine mit den Merkmalen von Anspruch 1. Gemäß einem zweiten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch einen Werkzeugsatz gemäß dem nebengeordneten Sachanspruch. Gemäß einem dritten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Verfahrensanspruchs.

Vorteilhaft an der Erfindung ist, dass auch bestehende spanende Werkzeugmaschinen, beispielsweise Drehmaschinen oder Tiefbohrmaschinen, zum automatischen Werkzeugwechsel ertüchtigt werden können. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Gefahr, beim Werkzeugwechsel eines der beteiligten Gewinde zu beschädigen und somit das ganze Werkzeug unbrauchbar zu machen, deutlich reduziert ist. Durch die Kegelbohrung und die Verdrehsicherungsvornchtung ist es möglich, den Bohrkopf nicht vollständig axial fluchtend mit dem Adapter in Kontakt zu bringen, ohne dass dies ein Gewinde gefährdet. Der Bohrkopf kann dann durch Eindrücken in den Adapter mit diesem fluchtend ausgerichtet werden. Ist dies erreicht, wird der Bohrkopf mittels der Überwurfmutter fest mit dem Adapter verbunden.

Der erfindungsgemäße Adapter erlaubt es, je nach Werkzeugtyp, Maschinentyp und Bearbeitungsaufgabe, im Wesentlichen druckfreien Kühlschmierstoff mit Spänen abzuleiten, Hydraulikdruck zur Steuerung eines Schälwerkzeugs oder Kühlschmierstoff mit einem Druck von mehr als 40 bar zum Kühlen der Schneiden und zum Späneaustrag sowie zur gleichzeitigen Werkzeugsteuerung bereitzustellen.

Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter der spanenden Werkzeugmaschine insbesondere eine Tiefbohrmaschine verstanden. Unter einer Tiefbohrmaschine wird insbesondere eine Vorrichtung verstanden, die ausgebildet ist zum Bohren von Löchern mit einem Aspektverhältnis von zumindest 10 in Werkstücke aus Metall. Das Aspektverhältnis ist der Quotient aus Länge der Bohrung und deren Durchmesser. Derartige Tiefbohrmaschinen sind Spezialmaschinen, da das Tiefbohren mit einer hinreichend hohen Genauigkeit durchgeführt werden muss, damit insbesondere Hydraulikzylinder gefertigt werden können. Unter dem Bohrkopf wird eine vom Adapter und der Werkzeugaufnahme trennbare Einheit verstanden, an der eine Schneide oder mehrere Schneiden ausgebildet sind, mittels denen die Zylinder-Innenfläche des entstehenden Zylinders bearbeitet wird. Unter der Verdrehsicherungsvornchtung wird insbesondere eine Vorrichtung verstanden, die eine Drehung zwischen Adapter und Bohrkopf in zumindest einer Richtung unter- bindet. Besonders günstig ist es jedoch, wenn die Verdrehsicherungsvornchtung ein Verdrehen von Bohrkopf und Adapter relativ zueinander in beide Drehrichtungen unterbindet. Beispielsweise umfasst die Verdrehsicherungsvornchtung eine Passfeder oder einen Passstift. Der Begriff drehfest bezeichnet dabei, dass in zumindest einer Drehrichtung ein Drehmoment von dem einen Objekt, im vorliegenden Fall der Werkzeugaufnahme, auf das andere Objekt, in diesem Fall, den Grundkörper, übertragbar ist. Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass ein Drehmoment in beide Richtungen übertragbar ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist der Adapter einen Grundkörper, an dem die Überwurfmutter befestigt ist, und ein Ringelement, das zwischen einer Stirnfläche des Kegelschafts und dem Grundkörper so angeordnet ist, dass der zentrale Kanal bezüglich der Bearbeitungsrichtung des Bohrkopfs hinterschneidungsfrei ist, auf. Dieses Ringelement ist vorzugsweise aus einem Material gefertigt, das elastischer ist als das Material, aus dem der Grundkörper und/oder der Kegelschaft des Bohrkopfs gefertigt sind. So deformiert sich das Ringelement leichter als der Adapter oder der Bohrkopf, und deren Passgenauigkeit relativ zueinander wird durch das Ringelement nicht beeinflusst wird.

Unter dem Merkmal, dass der zentrale Kanal zumindest bezüglich der Bearbeitungsrichtung des Bohrkopfs zwischen der Stirnfläche und einer gegenüberliegenden Fläche des Adapters hinterschneidungsfrei ist, wird insbesondere verstanden, dass eine gedachte Kugel mit einem Durchmesser von 1 mm, wenn sie sich in Bearbeitungsrichtung des Bohrkopfs von der Antriebsseite auf die Abtriebsseite zu entlang der Innenwandung von Adapter und Bohrkopf bewegt, an keiner Stelle um mehr als 1 mm nach radial auswärts bewegt wird. Umgekehrt bedeutet dass, das Späne, die vom Bohrkopf auf die Antriebsseite strömen, keine nach radial innen vorspringende Kante erfahren, an deren sie festhängen könnten. Auf diese Weise wird ein optimaler Spänefluss garantiert.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die spanende Werkzeugmaschine in Form einer CNC-Drehmaschine eine Druckfluidleitung, die durch den zentralen Kanal verläuft, und eine Bohrkopf-Kühlschmierstoffleitung, die mit der Adapter-Kühlschmier- stoffleitung verbunden ist und eine Öffnung an einer radial außen liegenden Außenfläche des Bohrkopfs hat, so dass Kühlschmierstoff aus der Adapter-Kühlschmierstoff- leitung in einen Zwischenraum zwischen dem Bohrkopf und einer Innenwandung des Werkstücks zuführbar ist. Beide Kühlschmierstoffleitungen sind insbesondere zum Lei- ten von Kühlschmierstoff mit einem Druck von zumindest 50 bar ausgebildet.

Besonders günstig ist, wenn die spanende Werkzeugmaschine zudem ein Schälwerkzeug aufweist, das alternativ zum Bohrkopf mit dem Adapter formschlüssig verbindbar ist, wobei das Schälwerkzeug einen Kegelschaft zum formschlüssigen Verbinden mit der Kegelbohrung des Adapters aufweist und eine Schälwerkzeug-Kühlschmierstoff- leitung hat, die mit der Adapter-Kühlschmierstoffleitung verbindbar ausgebildet ist und eine Öffnung an einer radial außen liegenden Außenfläche des Schälwerkzeugs hat, so dass Kühlschmierstoff aus der Adapter-Kühlschmierstoffleitung in einen Zwischenraum zwischen dem Schälwerkzeug und der Innenwandung des Werkstücks zuführbar ist.

Besonders günstig ist es, wenn der Bohrkopf, das Schälwerkzeug und das Glattwalzwerkzeug in einem automatisch betätigbaren Werkzeugmagazin vorgehalten werden, das von einer Maschinensteuerung der spanenden Werkzeugmaschine ansteuerbar ist. Besonders bevorzugt umfasst die spanende Werkzeugmaschine eine automatisch ansteuerbare Greifereinheit, die einen Greifer aufweist, der zum formschlüssigen Verbinden mit der Überwurfmutter ausgebildet ist, so dass die Verbindung zwischen Adapter und Bohrkopf automatisch lösbar und/oder herstellbar ist. Das formschlüssige Verbinden kann beispielsweise durch Eingreifen des Greifers in einer Ausnehmung des Bohr- kopfs und/oder durch Eingreifen des Vorsprungs der Überwurfmutter in einer Ausnehmung des Greifers erfolgen. Selbstverständlich ist grundsätzlich auch eine reibschlüssige Verbindung denkbar, wenngleich diese in der Regel weniger Drehmomente übertragen können. Besonders günstig ist es, wenn die spanende Werkzeugmaschine zudem ein Walzwerkzeug aufweist, das alternativ zum Bohrkopf mit dem Adapter formschlüssig verbindbar ist und einen Kegelschaft zum formschlüssigen Verbinden mit der Kegelbohrung des Adapters aufweist und eine Walzwerkzeug-Kühlschmierstoffleitung hat, die mit der Adapter-Kühlschmierstoffleitung verbindbar ausgebildet ist und eine Öffnung an einer radial außen liegenden Außenfläche des Glattwalzwerkzeugs hat, so dass Kühl- schmierstoff aus der Adapter-Kühlschmierstoffleitung in einen Zwischenraum zwischen dem Glattwalzwerkzeug und einer Innenwandung des Werkstücks zuführbar ist. Mit diesem Glattwalzwerkzeug kann ein Zylinder endbearbeitet werden. Durch das Vorsehen von Kegelschaft und Kegelbohrung nebst Verdrehsicherungsvor- richtung ist es möglich, einen automatischen Greifer vorzusehen, da die mit Greifern erreichbaren Genauigkeiten in der Regel nicht ausreichen, um direkt ein Gewinde zu verschrauben. Die Konstruktion des Adapters führt jedoch zu einer erhöhten Fluchtungstoleranz des Systems, so dass die mit einem automatischen Greifer leicht erreichbare Genauigkeit ausreichend ist, um die Werkzeuge mit dem Adapter zu verbinden und von diesem zu lösen. Besonders günstig ist es, wenn der Greifer relativ zu einer Aufnahme des Greifers drehbar ausgebildet ist. Ein besonders einfacher Aufbau ergibt sich, wenn die Drehbewegung zwischen Greifer und Aufnahme durch einen Zylinder, insbesondere einen Hydraulikzylinder bewirkbar ist. Dieser Zylinder kann dann mit Druckfluid, insbesondere Kühlschmierstoff, und einer Hydraulikflüssigkeit, mittels der auch die Schälmesser des Schälwerkzeugs betätigt werden, bewegt werden.

Vorzugsweise sind der Adapter, insbesondere die Überwurfmutter, und das jeweilige Werkzeug so ausgebildet, dass die Überwurfmutter durch eine Drehung um maximal 90°, insbesondere maximal 80°, aus einer Arretierstellung, in der der Bohrkopf form- schlüssig mit dem Adapter verbunden ist, in eine Freigabestellung, in der der Bohrkopf in axialer Richtung relativ zum Adapter bewegbar ist, bringbar ist. Eine derartige Bewegung kann der Greifer relativ zu seiner Aufnahme durch Betätigen eines Antriebszylinders ausführen, so dass der Greifer einfach anzusteuern ist. Vorzugsweise weist der Adapter an der Abtriebsseite ein Abgabeventil auf, das einen Abgabeventilkörper besitzt, der durch Bewegung auf die Antriebsseite zu das Abgabeventil öffnet. Günstig ist es, wenn der Bohrkopf, der das Schälwerkzeug und/oder das Festwalzwerkzeug ein Übernahmeventil besitzen, das einen Übernahmeventilkörper aufweist, der durch Bewegung in axialer Richtung von dem Adapter weg das Übernah- meventil schließt. So wird verhindert, dass Fluid, insbesondere Kühlschmierstoff und/oder Druckfluid, beim Abkoppeln austreten kann.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt der Adapter eine zentrale Druckflu- idleitung, die im zentralen Kanal angeordnet ist und an ihrer der Werkstückaufnahme zugewandten Seite mit einer Druckfluid-Versorgungseinheit zum Beaufschlagen mit Fluiddruck verbunden ist, sodass der Fluiddruck von der Antriebsseite zur Abtriebsseite übertragbar ist.

Die Druckfluid-Versorgungseinheit umfasst insbesondere eine Kühlschmierstoff- Versorgungseinheit und/oder eine Hydraulikflüssigkeit-Versorgungseinheit. Durch die zentrale Druckfluidleitung kann beispielsweise Hydraulikflüssigkeit zu einem Schälwerkzeug geleitet werden, das mit dem Adapter verbunden ist. Mittels des Fluiddrucks der Hydraulikflüssigkeit ist ein Schälmesser ein- und/oder ausfahrbar. In diesem Fall besitzt die Werkzeugmaschine vorzugsweise eine Kühlschmierstoff-Versorgungseinheit, mittels der Kühlschmierstoff in einen Zwischenraum zwischen dem Schälwerkzeug und einer Innenwandung des Werkstücks zuführbar ist. Vorzugsweise ist die Werkzeugaufnahme hohl ausgebildet, so dass ein Kanal gebildet wird. Günstig ist es, wenn der Kanal mit der Druckfluid-Versorgungseinheit so verbunden ist, dass Druckfluid in Form von Kühlschmierstoff und/oder Druckfluid in Form von Hydraulikflüssigkeit durch die Werkzeugaufnahme hindurch leitbar ist. Alternativ oder zusätzlich ist die Werkzeugaufnahme mit der Druckfluid-Versorgungseinheit so verbun- den, dass Kühlschmierstoff aus dem zentralen Kanal des Adapters durch die Werkzeugaufnahme zur Kühlschmierstoff-Versorgungseinheit leitbar ist, die den Kühl- schmierstoff mittels eines Filters reinigt und unter Druck zum Adapter und/oder durch eine Kühlschmierstoff-Leitung in den Zwischenraum zwischen dem Schälwerkzeug und einer Innenwandung des Werkstücks leitet.

Erfindungsgemäß ist zudem eine spanende Werkzeugmaschine, insbesondere eine Tiefbohrmaschine oder CNC-Drehmaschine, mit (a) einem Adapter, der (i) mit einer Werkzeugaufnahme einer spanenden Werkzeugmaschine drehfest verbindbar ist, und (ii) eine Überwurfmutter, die ein Adapter-Gewinde besitzt und (iii) eine Kegelbohrung besitzt, wobei der Adapter eine der Werkzeugaufnahme zugewandte Antriebsseite und eine der Werkzeugaufnahme abgewandte Abtriebsseite hat, und einen zentralen, durchgehenden Kanal, durch den Späne entgegen einer Bearbeitungsrichtung des Aufbohrwerkzeugs abtransportierbar sind, besitzt, und mit einem (b) einem Bohrkopf, der (i) ein Bohrkopf-Gewinde zum formschlüssigen Zusammenwirken mit dem Adapter- Gewinde besitzt und (ii) einen Kegelschaft zum formschlüssigen Zusammenwirken mit der Kegelbohrung hat, wobei (c) der Adapter eine Adapter-Leitfläche hat und der Bohrkopf eine Bohrkopf-Leitfläche hat, die zum Verhindern eines Verdrehens von Bohrkopf und Adapter relativ zueinander zusammenwirken, wobei (d) der Werkzeugsatz ein Schälwerkzeug aufweist, insbesondere ein kombiniertes Schäl-Glattwalzwerkzeug, das eine Schälwerkzeug-Leitfläche hat, die ausgebildet ist zum Zusammenwirken mit der Adapter-Leitfläche zum Verhindern eines Verdrehens von Schälwerkzeug und Adapter relativ zueinander.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt

Figur 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen spanenden Werkzeugmaschine,

Figur 2 einen Adapter eines erfindungsgemäßen Werkzeugsatzes und der Werkzeugmaschine nach Figur 1 ,

Figur 3 zwei Querschnitte bezüglich der Schnitte A-A und B-B durch den Adapter gemäß Figur 1 ,

Figur 4 den Adapter gemäß Figur 1 mit einer Druckfluidleitung, die ein Schälwerkzeug kontaktiert,

Figur 5 eine alternative Ausführungsform eines Adapters gemäß Figur 3,

Figur 6 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Werkzeugsatzes auf einer erfindungsgemäßen Tiefbohrmaschine,

Figur 7 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen Verfahrens unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Werkzeugsatzes auf einer erfindungsgemäßen CNC-Drehmaschine,

Figur 8 eine Teilansicht einer erfindungsgemäßen Werkzeugmaschine, Figur 9 eine Schnittansicht gemäß des Schnittes B-B,

Figur 10 eine Schnittansicht gemäß des Schnittes C-C gemäß Figur 7 und

Figur 11 eine Schnittansicht gemäße des Schnittes A-A gemäß Figur 7.

Figur 12 zeigt den Einsatz des Adaptersatzes beim Herstellen von Stufenbohrungen

(obere Teilbilder) und Sackbohrungen (untere Teilbilder) auf Tiefbohrmaschinen.

Figur 1 zeigt schematisch eine spanende Werkzeugmaschine 10 in Form einer Tiefbohrmaschine, die ein Maschinenbett 12, eine Werkstückaufnahme 14 und eine Werkzeugaufnahme 16 aufweist. Die Werkzeugaufnahme 16 ist mittels eines Drehantriebs 18, der im vorliegenden Fall durch einen Elektromotor gebildet ist, relativ zur Werkstückaufnahme 14 drehbar. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass die Werkstückaufnahme 14 drehbar ausgebildet ist. Es kommt auf eine Relativbewegung zwischen der Werkstückaufnahme und der Werkzeugaufnahme an. Die Werkzeugmaschine 10 umfasst einen Adapter 20, der in den nachfolgenden Figuren detaillierter darge- stellt ist, und einen Bohrkopf 22 mit einem schematisch eingezeichneten Schneideinsatz in Form einer Schneidplatte.

Die Werkzeugmaschine 10 besitzt eine Druckfluid-Versorgungseinheit, die eine Kühlschmierstoff-Versorgungseinheit 24, mittels der Kühlschmierstoff durch eine Kühl- schmierstoffzuleitung 26 in einen Zwischenraum 64 (siehe unten, Figur 6) zwischen dem Bohrkopf 22 und einer Innenwandung 28 eines Werkstücks 30 zuführbar ist, und eine Hydraulikflüssigkeits-Versorgungseinheit 24a umfasst. Die Hydraulikflüssigkeits- Versorgungseinheit 24a ist mittels einer Druckfluidleitung (Bezugszeichen 68, siehe unten) mit einem Schälwerkzeug zum Ansteuern von dessen Schälmessern verbindbar, wobei die Verbindung beispielsweise durch die hohle Werkzeugaufnahme 16 erfolgt.

Das Werkstück 30 ist in der Werkstückaufnahme 14 gespannt. Die Werkstückaufnahme 14 und die Werkzeugaufnahme 16 sind motorisch linear geführt aufeinander zu bewegbar. Die entsprechende Führung sowie die Antriebsmotoren bzw. der Antriebs- motor sind nicht eingezeichnet, da sie zum Stand der Technik gehören.

Figur 2 zeigt eine Detailansicht des Adapters 20, der einen Grundkörper 32 aufweist. Der Grundkörper 32 ist mit der Werkzeugaufnahme 16 drehfest verbunden, beispiels- weise durch ein Gewinde. Der Adapter 20 umfasst zudem eine Überwurfmutter 34, die drehbar am Grundkörper 32 befestigt ist und ein Adaptergewinde 36 hat.

Der Adapter 20 weist eine Kegelbohrung 38 auf, wobei unter dieser Kegelbohrung insbesondere eine um eine Drehachse L drehsymmetrische Ausnehmung verstanden wird, deren Radius mit zunehmendem Abstand von einer Antriebsseite 40 des Adapters 22 monoton, insbesondere streng monoton, zunimmt. Es ist daher möglich und bevorzugt, nicht aber notwendig, dass die Innenkontur der Kegelbohrung 38 im mathematischen Sinne kegelstumpfförmig ist. Der Adapter 20 besitzt zudem eine Verdrehsicherungsvorrichtung 42, die im vorliegenden Fall zwei Mitnehmer aufweist, die in Längsnuten eingesetzt sind. Im Adapter 20 ist ein zentraler, durchgehender Kanal 44 ausgebildet, der mit einem Bohrkopf-Kanal 46 des Bohrkopfs 22 verbunden ist. Das Adapter-Gewinde 36 kämmt mit einem Bohrkopf- Gewinde 48 des Bohrkopfs 22, so dass ein Kegelschaft 50 des Bohrkopfs 22 in form- schlüssige Verbindung mit der Kegelbohrung 38 ziehbar ist. In diesem Zustand liegen eine Planschulter 52 des Bohrkopfs 22 und eine gegenüber liegende Anlagefläche 54 des Grundkörpers 32 flächig aneinander an und sorgen für eine steife Verbindung.

Zwischen einer Stirnfläche 56 des Kegelschafts 50 und einer Stützfläche 58 des

Grundkörpers 32 ist ein aus je nach Anzahl der Mitnehmer 42 segmentiertes Ringelement 60 angeordnet. Dieses Ringelement 60 füllt den ansonsten vorhandenen Hinterschnitt im Bereich zwischen Kegelschaft 50 und Grundkörper 32 auf, so dass sich ein stetiger Übergang zwischen dem Bohrkopf-Kanal 46 und dem zentralen Kanal 44 ergibt. Ein Spänestau wird so vermieden.

Figur 6a zeigt schematisch, wie Kühlschmierstoff 62 in einen Zwischenraum 64 zwischen Werkstück 30 und Bohrkopf 22 zugeführt wird. Dieser Kühlschmierstoff 62 wird bei Sacklochbearbeitung zusammen mit den entstehenden Spänen durch den Bohr- kopf-Kanal 46, der zur Stirnfläche des Bohrkopfs 22 hin geöffnet ist, abtransportiert und gelangt so in den Kanal 44 (Figur 2). Von dort aus gelangt der Kühlschmierstoff in eine Bohrung 66 in der Werkzeugaufnahme und wird von dort einer Kühlschmierstoff- Aufbereitungsanlage zugeführt.

Figur 3 zeigt links einen Querschnitt A-A gemäß Figur 2 und rechts einen Querschnitt B-B gemäß Figur 2. Zu erkennen ist im linken Teilbild, dass das Adapter-Gewinde 36 und das Bohrkopf-Gewinde 48 jeweils unterbrochen ausgeführt sind, so dass zumindest drei, im vorliegenden Fall vier Winkelstellungen der Überwurfmutter 34 relativ zu dem Bohrkopf 22 existieren, bei denen Bohrkopf und Adapter axial zueinander verschoben werden können. Auf diese Weise reicht ein Drehen der Überwurfmutter um weniger als 90°, im vorliegenden Fall weniger als 80°, nämlich 70°, aus, um den Adapter mit dem Bohrkopf zu verbinden. Im rechten Teilbild sind Ausnehmungen 67.1 , 67.2, 67.3, 67.4 zu sehen, die in der Überwurfmutter 34 eingebracht sind, so dass ein weiter oben beschriebener Greifer in diese formschlüssig eingreifen kann.

Figur 4 zeigt den Adapter 20, der anstelle des Ringelements 60 (vgl. Figur 2) einen Hal- ter einer zentralen Druckfluidleitung 68 aufweist. Diese Druckfluidleitung 68 ist im zentralen Kanal 44 angeordnet und überträgt im Betrieb einen Fluiddruck p von der Hy- draulikflüssigkeits-Versorgungseinheit 24a (siehe Figur 1) an ein Schälwerkzeug 70, das in die Figur 3 anstelle des Bohrkopfes mit dem Adapter 20 verbunden ist. Das Schälwerkzeug 70 umfasst eine Eingangsöffnung 72, die zum Verbinden mit der Druckfluidleitung 68 ausgebildet ist und die an einem Druckkanal 64 ausgebildet ist. Der Druckkanal 64 führt zu einem in Figur 3 nicht eingezeichneten Steuerzylinder, mittels dem ebenfalls nicht eingezeichnete Schälmesser ein- und/oder ausgefahren werden können. Es ist auf diese Weise möglich, die Schälmesser nach Gebrauch zurück- zufahren, so dass die beim Bewegen in eine Bearbeitungsrichtung B erzeugte Innenoberfläche des Werkstücks nicht durch die Schälmesser beschädigt werden kann. Es ist daher mit dem in Figur 3 gezeigten Adapter möglich, eine Stufenbohrung zu fertigen, sofern keine Sackbohrung vorliegt. Figur 4 zeigt zudem, dass der Adapter 20 an der Abtriebsseite ein Abgabeventil 76 besitzt, das einen Abgabeventilkörper 78 umfasst. Dieser verschließt die Öffnung, so dass beim Abtrennen des Schälwerkzeugs 70 kein Druckfluid austreten kann. Bei dem Druckfluid kann es sich um ein Hydrauliköl handeln, was den Vorteil hat, dass das Schälwerkzeug besonders sauber sein kann. Alternativ kann es sich jedoch auch um Kühlschmierstoff handeln, so dass keine gesonderte Hydraulikflüssigkeit neben dem Kühlschmierstoff vorgehalten werden muss.

Figur 5 zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der kein Abgabeventil 76 vorhanden ist. Diese Ausführungsform wird beispielsweise für Werkzeugmaschinen in Form von CNC-Drehmaschinen verwendet. Die Druckfluidleitung 68 ist mit der Kühlschmierstoff- Versorgungseinheit 24 der CNC-Drehmaschine verbunden, so dass Kühlschmierstoff zu den Werkzeugen oder dem Bohrkopf leitbar ist.

Figur 6 zeigt ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Fertigen einer Sackbohrung auf einer Tiefbohrmaschine. Es ist zu erkennen, dass der Bohrkopf 22 in Bearbeitungsrichtung B vorwärts bewegt wird. Der Kühlschmierstoff 62 wird in den Zwischenraum 64 zwischen dem Bohrkopf 22 und einer Werkstückinnenseite 80 eingepresst und fließt durch den Bohrkopf-Kanal entgegen der Bearbeitungsrichtung B ab. Nach dem Aufbohren wird der Bohrkopf entgegen der Bearbeitungsrichtung B aus dem Werkstück entfernt. Es wird danach auf weiter oben beschriebene Weise das Schälwerkzeug 70 mit dem Adapter verbunden und die Werkstück-Innenseite geschält. Nachfolgend wird ein in Figur 5c gezeigtes Walzwerkzeug 82 mit dem Adapter verbunden und die Werkstück-Innenseite 80 glattgewalzt.

Figur 7 zeigt die Bearbeitung einer Stufenbohrung auf einer CNC-Drehmaschine, bei der der Kühlschmierstoff nicht wie in Figur 5 gezeigt, in den Zwischenraum zwischen Werkzeug und Werkstück-Innenseite zugefügt werden kann. Teilfigur 7a zeigt, dass der Bohrkopf 22 eine Bohrkopf-Kühlschmierstoffleitung 84 besitzt, die mit dem Bohrkopf- Kanal 46 verbunden ist, so dass Kühlschmierstoff aus der Druckfluidleitung 68 (vgl. Figur 3 oder 4) in den Zwischenraum 64 abgegeben werden kann. Der mit Spänen versetzte Kühlschmierstoff 62 fließt in Bearbeitungsrichtung B ab. Figur 7b zeigt ein alternatives Schälwerkzeug 70, das eine Schälwerkzeug-Kühlschmierstoffleitung 68 aufweist, die ebenfalls mit einem Kanal 88 in Verbindung steht, wiederum mit der Druckfluidleitung 68 (vgl. Figuren 3, 4) in Verbindung steht.

Figur 7c zeigt ein alternatives Walzwerkzeug 82 mit einer Walzwerkzeug-Kühl- schmierstoffleitung 90, die ebenfalls mit einem Kanal 92 in Verbindung steht, der seinerseits mit der Druckfluidleitung 68 im Betrieb verbunden ist. Figur 8 zeigt eine Greifereinheit 94, die einen Greifer 96 besitzt, mittels dem der Bohrkopf 22, das Schälwerkzeug 70 und das Walzwerkzeug 82 gehalten werden können. Der Greifer 96 umfasst zumindest eine Klinke, im vorliegenden Fall zwei Klinken 98.1 , 98.2, die ausgebildet sind zum Eingreifen in die Ausnehmungen 67.1 , 67.2 (vgl. Figur 3).

Die Greifereinheit 94 ist automatisch positionierbar. Beispielsweise ist sie an einem Werkzeugwechsler der Werkzeugmaschine befestigt, so dass der Greifer 96 von einer Maschinensteuerung der Werkzeugmaschine, die nicht eingezeichnet ist, automatisch positioniert werden kann. Es ist für diesen Zweck vorteilhaft, wenn die Werkzeugma- schine ausgebildet ist zum Bringen der Werkstückaufnahme auf eine vorgebbare Winkelposition. In anderen Worten ist es günstig, wenn die Werkzeugmaschine einen Winkelgeber umfasst, anhand dessen die Winkellage der Werkzeugaufnahme relativ zum Maschinengestell feststellbar ist. Es ist jedoch auch möglich, dass die Greifereinheit relativ zum Maschinenbett befestigt ist und eine eigene Ansteuereinheit aufweist, mit- tels der der Greifer 96 positionierbar ist. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn die Maschinensteuerung mit der Steuerung der Greifereinheit unten ist, so dass ein auf der Maschinensteuerung laufendes Programm auch die Positionierung des Greifers bewirken kann. Figur 9 zeigt eine Ansicht B-B gemäß Figur 8. Es ist zu erkennen, dass der Greifer 96 zumindest einen Greifarm, im vorliegenden Fall zwei Greifarme 100.1 , 100.2 umfasst, die mittels eines Antriebs 102, der im vorliegenden Fall durch einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder gebildet ist, geöffnet und geschlossen werden können, um das Werkzeug, also den Bohrkopf 22, das Schälwerkzeug 70 oder das Walzwerkzeug 82 zu greifen. Die Greifarme 100 (Bezugszeichen ohne Zählsuffix bezeichnen jeweils alle entsprechenden Objekte) sind an einer Halterung 104 befestigt, die mittels eines weiteren Antriebs 106 auf eine vorgebbare Position bringbar ist.

Figur 10 zeigt eine Ansicht C-C gemäß Figur 8. Es ist zu erkennen, dass der Antrieb 106, der im vorliegenden Fall als Hydraulik- oder Pneumatikzylinder ausgebildet ist, so angeordnet ist, dass ein Hakenschlüssel 105, der an der Halterung 104 befestigt ist, so schwenkbar ist, dass die Klinken 98.1 , 98.2, die am Hakenschlüssel 105 montiert sind, einen Kreisbogen um eine Drehachse D der Werkzeugaufnahme 16 und damit des Adapters 20 und des jeweils verbundenen Werkzeugs ausführt.

Da das jeweilige Werkzeug 22, 70, 82 wie in Figur 9 gezeigt von dem zumindest einen Greifarm fixiert ist, kann die zumindest eine Klinke 98 die Überwurfmutter 34 (vgl. Figur 2) relativ zum Werkzeug und damit auch zum Grundkörper 32 drehen und so die Verbindung zwischen dem Werkzeug und dem Adapter lösen

Figur 11 zeigt die Ansicht A-A gemäß Figur 8. Es ist zu erkennen, dass ein Hakenschlüssel 105, an dem die Klinken 98 befestigt sind (vgl. Figur 10), mittels Rollen 108.1 , 108.7 an der Halterung 104 befestigt ist. Durch Betätigung des Antriebs 106 rollen die Rollen 108 an der Halterung 104 ab, so dass sich der Hakenschlüssel 105 um die Drehachse D herum bewegt.

Ein erfindungsgemäßes Verfahren wird durchgeführt, indem zunächst ein Werkstück in Form eines Zylinder-Rohlings auf die Werkzeugmaschine 10 aufgespannt wird. Es wird danach die Werkstück-Innenseite 80 mittels des Bohrkopfs 22 aufgebohrt. Nachfolgend wird der Bohrkopf vom Adapter gelöst, indem die Greifereinheit wie oben beschrieben automatisch positioniert wird und die Verbindung zwischen der Überwurfmutter und dem Bohrkopf 22 durch Drehen des Greifers 96 gelöst wird.

Danach wird der Bohrkopf von der Greifereinheit automatisch, beispielsweise in einem Werkzeugmagazin, abgelegt und das Schälwerkzeug geholt und automatisch mit dem Adapter verbunden, wobei durch das Verbinden die Verbindung zwischen der Druck- fluidleitung 68 (vgl. Figur 3) und dem Druckkanal 74 des Schälwerkzeugs hergestellt wird. Nachfolgend wird die Werkstück-Innenseite mittels des Glattwalzwerkzeugs glattgewalzt. Nachfolgend wird das Schälwerkzeug automatisch vom Adapter gelöst und das Glattwalzwerkzeug automatisch mit dem Adapter verbunden. In einem folgenden Arbeitsschritt wird die Werkstück-Innenseite glattgewalzt.

Figur 12 zeigt den Einsatz des Adaptersatzes beim Herstellen von Stufenbohrungen (obere Teilbilder) und Sackbohrungen (untere Teilbilder) auf Tiefbohrmaschinen. Nicht eingezeichnet ist, dass das Schälwerkzeug 70 (Figur 12d), das Walzwerkzeug 82 (Figur 12e) und das kombinierte Schäl-Walzwerkzeug 110 gemäß Figur 12b jeweils mittels Druckfluids betätigbar sind. So sind die Walzen des Walzwerkzeugs 82 durch Verändern des Fluiddrucks des Druckfluids ein-und/oder ausfahrbahr. Das Gleiche gilt für die Schälmesser des Schälwerkzeugs 82. Es ist zu erkennen, dass der Werkzeugsatz für Tiefbohrmaschinen und CNC-Drehmaschinen die automatisierte Bearbeitung von Zy- lindern mit Stufen und gegebenenfalls Sacklöchern erlaubt.

Bezugszeichenliste

10 Werkzeugmaschine 66 Bohrung

12 Maschinenbett 67 Ausnehmung

14 Werkstückaufnahme 68 Druckluftleitung

16 Werkzeugaufnahme

70 Schälwerkzeug

18 Drehantrieb

72 Eingangsöffnung

20 Adapter 74 Druckkanal

22 Bohrkopf 76 Abgabeventil

24 Kühlschmierstoff- 78 Abgabeventilkörper

Versorgungseinheit

24a Hydraulikflüssigkeits- 80 Werkstück-Innenseite

Versorgungseinheit 82 Walzwerkzeug

26 Kühlschmierstoffzuleitung 84 Bohrkopf-Kühlschmierstoffleitung

28 Innenwandung 86 Schälwerkzeug-Kühlschmierstoffleitung

30 Werkstück 88 Kanal

32 Grundkörper

34 Überwurfmutter 90 Walzwerkzeug-Kühlschmierstoffleitung

36 Adapter-Gewinde

92 Kanal

38 Kegelbohrung

94 Greifereinheit

40 Antriebsseite 96 Greifer

42 Verdrehsicherungsvorrichtung 98 Klinke

44 Kanal

100 Greifarm

46 Bohrkopf-Kanal

102 Antrieb

48 Bohrkopf-Gewinde

104 Halterung

50 Kegelschaft 105 Hakenschlüssel

52 Planschulter 106 Antrieb

54 Anlagefläche 108 Rolle

56 Stützfläche 1 10 kombiniertes Werkzeug

58 Stützfläche

L Längsachse

60 Ringelement

p Fluiddruck

62 Kühlschmierstoff

B Bearbeitungsrichtung

64 Zwischenraum

D Drehachse