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Title:
MEASURING DEVICE FOR A CASING STRING OF A DEEP BOREHOLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/253500
Kind Code:
A1
Abstract:
The application relates to a measuring device (100, 300, 400) for a casing string (450) of a deep borehole, comprising: - at least one electrical measurement cable (102, 202, 402), which can be inserted into the casing string (450) and which has a first cable end (311) connectable to at least a measurement apparatus (110, 310) of the measurement device (100, 300, 400) and has an additional cable end (110, 210); - at least one measurement head (104, 204, 404, 504), which is disposed at the additional cable end (110, 210) and which has at least one electrically conductive connection element (106, 206, 406), comprising a contact end (108, 208, 408), designed for contacting an inner wall (474) of the casing string (450); - at least one ground contact element (114, 414), which can be connected to the measurement apparatus (110, 310); wherein the measurement apparatus (110, 310) is designed to measure at least one electrical measurement variable which is dependent on at least one electrical protection variable applied to the casing string (450).

Inventors:
NEUHAUS GUIDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/061658
Publication Date:
December 08, 2022
Filing Date:
May 02, 2022
Export Citation:
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Assignee:
RWE GAS STORAGE WEST GMBH (DE)
International Classes:
E21B47/00; C23F13/04; E21B41/02
Foreign References:
EP0235478B11993-11-24
JPH0718929B21995-03-06
Other References:
DENNIS B ET AL: "BETTER CATHODIC PROTECTION OF WELL CASINGS WITH WIRELINE EVALUATION", PETROLEUM ENGINEER INTERNATIONAL, HART PUBLICATIONS, US, vol. 62, no. 12, 1 December 1990 (1990-12-01), pages 21 - 30, XP000219930, ISSN: 0164-8322
Attorney, Agent or Firm:
WALTER, Philipe (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Messvorrichtung (100, 300, 400) für eine Rohrtour (450) einer Tiefenbohrung, umfassend: mindestens ein in die Rohrtour (450) einführbares elektrisches Messkabel (102, 202, 402) mit einem ersten mit zumindest einer Messeinrichtung (110, 310) der Messvorrichtung (100, 300, 400) verbindbaren Kabelende (311) und einem weiteren Kabelende (110, 210), mindestens einen an dem weiteren Kabelende (110, 210) angeordneten Messkopf (104, 204, 404, 504) mit mindestens einem elektrisch leitfähigen Verbindungselement (106, 206, 406), umfassend ein Kontaktende (108, 208, 408), eingerichtet zum Kontaktieren einer Innenwand (474) der Rohrtour (450), mindestens ein mit der Messeinrichtung (110, 310) verbindbaren Erdkontaktelement (114, 414), wobei die Messeinrichtung (110, 310) eingerichtet ist zum Messen mindestens einer von mindestens einer an der Rohrtour (450) angelegten elektrischen Schutzgröße abhängenden elektrischen Messgröße.

2. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktende (108, 208, 408) des mindestens einen Verbindungselements (106, 206, 406) eingerichtet ist zum Kontaktieren der Innenwand (474) der Rohrtour (450) in mindestens einer bestimmten Messtiefe, derart, dass eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen der Innenwand (474) in der bestimmten Messtiefe und dem weiteren Kontaktende (108, 208, 408) des Messkabels (102, 202, 402) hergestellt wird.

3. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Messvorrichtung (100, 300, 400) mindestens eine Auswerteeinrichtung (340) umfasst, eingerichtet zum Feststellen eines ausreichenden Korrosionsschutzes, basierend auf der mindestens einen gemessenen elektrischen Messgröße und mindestens einem bestimmten Korrosionsschutzkriterium.

4. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach Anspruch 3, dadurch gekennze ichnet, dass die Messvorrichtung (100, 300, 400) mindestens eine

Schutzgrößeneinstelleinrichtung (342) umfasst, eingerichtet zum Einstellen der mindestens einen elektrischen Schutzgröße, basierend auf dem Auswerteergebnis.

5. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des Messkabels (102, 202, 402) zumindest 70 % der Länge der Rohrtour (450) entspricht, vorzugsweise zumindest 90 % der Länge der Rohrtour (450), besonders bevorzugt zumindest 100 % der Länge der Rohrtour

(450).

6. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Messkabel (102, 202, 402) mindestens eine elektrisch leitfähige und mit einem weiteren Ende des mindestens einen Verbindungselement (106, 206, 406) elektrisch verbundene Messleitung (220) umfasst, wobei die Messleitung (220) zumindest von einem Isolationsmantel (222) umgeben ist.

7. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass - der Messkopf (104, 204, 404, 504) mindestens ein Gewichtselement umfasst, und/oder der Messkopf (104, 204, 404, 504) mindestens ein Befestigungselement (232, 432) umfasst, eingerichtet zum Befestigen mindestens eines Gewichtselements (234, 434).

8. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (104, 204, 404, 504) ein erstes sich in eine erste radiale Richtung ersteckendes Verbindungselement (106, 206, 406) und mindestens ein zweites sich in eine zweite radiale Richtung ersteckendes Verbindungselement (106, 206, 406) umfasst, wobei die erste radiale Richtung eine im Wesentlichen entgegengesetzte radiale Richtung zu der zweiten radialen Richtung ist.

9. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Verhältnis des Kontaktendenabstands zwischen dem ersten Kontaktende (108, 208, 408) des ersten Verbindungselements (106, 206, 406) und dem zweiten Kontaktende (108, 208, 408) des zweiten Verbindungselements (106,

206. 406) zu dem Innendurchmesser zumindest größer als 1,001 ist, bevorzugt zumindest größer als 1,01, besonders bevorzugt 1,1.

10. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Messkopf (104, 204, 404, 504) mit den mindestens zwei Verbindungselementen (106, 206, 406) als Drahtbürstenkopf (104, 204, 404,

504) gebildet ist, insbesondere mit einer Vielzahl von sich radial nach außen erstreckenden Drahtelementen (106, 206, 406) als Verbindungselementen (106,

206. 406).

11. Messvorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem weiteren Kabelende (110, 210) des Messkabels (102, 202, 402) ein Kopplungsmechanismus (230) angeordnet ist, wobei der Kopplungsmechanismus (230) eingerichtet ist zum lösbaren Koppeln des weiteren Kabelendes (110, 210) mit einem Messkopf (104, 204, 404, 504), wobei der mindestens eine Messkopf (104, 204, 404, 504) insbesondere auswählbar ist aus mindestens zwei unterschiedlichen Messköpfen (104, 204, 404, 504).

12. Messset (580), umfassend: mindestens eine Mess Vorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche, und mindestens zwei unterschiedliche Messköpfen (104, 204, 404, 504), jeweils eingerichtet zum lösbaren Koppeln mit einem Kopplungsmechanismus (230) des Messkabels (104, 204, 404, 504).

13. Messfahrzeug (470), umfassend mindestens eine auf dem Messfahrzeug (470) installierte Messvorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 11.

14. Messsystem, umfassend mindestens eine Messvorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 11, und mindestens eine Schutzvorrichtung, insbesondere eine KKS-Schutzvorrichtung.

15. Messverfahren, umfassend:

Bereitstellen mindestens einer Messvorrichtung (100, 300, 400) nach einem der vorherigen Ansprüche 1 bis 11,

Einfuhren des Messkabels (102, 202, 402) mit dem Messkopf (104, 204, 404,

504) in die Rohrtour (450) bis zu mindestens einer ersten bestimmten Messtiefe, Messen mindestens einer von mindestens einer an der Rohrtour (450) angelegten elektrischen Schutzgröße abhängenden elektrischen Messgröße an dem ersten Kontaktende (311) des Messkabels (102, 202, 402) und dem elektrischen Erdkontaktelement (114, 414),

Description:
Messvorrichtung für eine Rohrtour einer Tiefenbohrung

Die Anmeldung betrifft eine Messvorrichtung für eine Rohrtour einer Tiefenbohrung. Darüber hinaus betrifft die Anmeldung ein Messset, ein Messfahrzeug, ein Messverfahren und ein Messsystem.

Bei Tiefenbohrungen wird das Bohrloch mit einer so genannten Rohrtour (auch Verrohrung genannt) ausgekleidet. Tiefenbohrungen werden beispielsweise zur Förderung fossiler Kohlenwasserstoffe eingesetzt, insbesondere Erdgas oder Erdöl. Vermehrt werden Tiefenbohrurigen auch bei einem Betrieb von Untergrundspeichern, bei Verpressungsanlagen oder Geothermieanlagen verwendet.

Bei einer Tiefenbohrung muss sichergestellt werden, dass keine Leckage in der Rohrtour während des Betriebs auftritt, um insbesondere zu verhindern, dass das durch die Rohrtour geförderte Fluid aus der Rohrtour in die Umgebung austreten kann.

Das mindestens eine Rohrelement einer Rohrtour ist in der Regel aus Metall hergestellt, insbesondere aus Stahl. Durch Korrosion kann es während des Betriebs zu einer Beschädigung eines Rohrelements und damit zu einer Leckage kommen. Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Korrosionsschutzmaßnahmen bekannt.

Grundsätzlich können die Korrosionsschutzmaßnahmen in passive Korrosionsschutzmaßnahmen und aktive Korrosionsschutzmaßnahmen unterteilt werden. Eine beispielhafte passive Korrosionsschutzmaßnahme ist das Vorsehen einer Korrosionsschutzbeschichtung, insbesondere aus einem geeigneten Korrosionsschutzmaterial - geeignete Korrosionsschutzinaterialien sind grundsätzlich bekannt). Problematisch bei einer Rohrtour einer Tiefenbohrung von regelmäßig über 500 m Tiefe (z.B. zwischen 500 m und 5000 m) ist, dass bei Anwendung einer passiven Korrosionsschutzmaßnahme nicht sichergestellt ist, dass diese auch tatsächlich während der gesamten Betriebszeitdauer der Rohrtour intakt ist. Beispielsweise kann es bei der Herstellung der Rohrelemente der Rohrtour, bei der Installation der

Rohrtour und/oder während des Betriebs zu einer Beschädigung einer Korrosionsschutzbeschichtung kommen.

Da eine solche Beschädigung nicht detektierbar ist, wird im Stand der Technik bei einer Rohrtour einer Tiefenbohrung (anstelle einer passiven

Korrosionsschutzbeschichtung) eine aktive Korrosionsschutzmaßnahme angewandt.

Insbesondere kommt der sogenannte kathodische Korrosionsschutz (KKS) zum Einsatz. Hierbei wird benachbart zu der Rohrtour mindestens eine Elektrode als Fremdstromanode im Erdreich angeordnet. Ferner ist eine (KKS-) Schutzvorrichtung mit einem Transformator, insbesondere in Form eines regelbaren Gleichstromtransformators (z.B. Strom- und/oder Spannungstransformator), vorgesehen.

Während des Betriebs der Rohrtour wird, insbesondere dauerhaft, durch den mindestens einen Transformator der (KKS-) Schutzvorrichtung eine elektrische Schutzgröße (vorzugsweise eine Schutzspannung und/oder ein Schutzstrom) an die Rohrtour (und die mindestens eine Elektrode) angelegt, so dass die Rohrtour, die mindestens eine Elektrode, der Transformator und das Erdreich einen Stromkreis bilden. Hierdurch kann in bekannter Weise verhindert werden, dass eine Korrosion an der Rohrtour auftritt.

Um einen ausreichenden Korrosionsschutz sicherzustellen, muss die angelegte Schutzspannung bzw. der beaufschlagte Schutzstrom ausreichend groß sein. Da es im Stand der Technik keine Möglichkeit gibt, festzustellen, ob der gewählte Schutzstromwert und/oder der gewählte Schutzspannungswert tatsächlich ausreichend hoch bzw. groß genug ist/sind, dass ein wirksamer Korrosionsschutz gewährleistet ist, werden in der Praxis stets Schutzgrößenwerte mit einer sehr hohen Fehlertoleranz verwendet.

Nachteilig hieran ist, dass der Schutzgrößenwert der mindestens einen elektrischen Schutzgröße in der Regel deutlich höher ist, als es tatsächlich erforderlich wäre. Dies führt während des Betriebs der Rohrtour zu einem erhöhten Energieverbrauch und damit einhergehenden erheblichen und zumindest teilweise unnötigen Betriebskosten, ohne dass hierdurch der Schutz vor einer Leckage der Rohrtour tatsächlich verbessert wird.

Das in der Praxis noch größere Problem tritt jedoch dann auf, wenn der gewählte Schutzgrößenwert der mindestens einen elektrischen Schutzgröße nicht ausreichend groß ist und daher kein ausreichender Korrosionsschutz durch die angelegte Schutzgröße bereitgestellt wird. In diesem Fall kann es zu einer Korrosion an der Rohrtour und damit zu einer Leckage (insbesondere in einem unteren Teil) der Rohrtour kommen.

Durch die Leckage kann beispielsweise bei einer Rohrtour in Form einer Produktionsverrohrung zur Förderung von Erdöl eine große Menge Erdöl in das Erdreich unbemerkt eindringen. Hierdurch kommt es zu einer erheblichen Umweltschädigung , da die Leckage häufig erst nach einer längeren Zeitdauer erkannt wird. Die Beseitigung einer derartigen Umweltschädigung - soweit überhaupt möglich - ist mit erheblichen Kosten verbunden.

Daher liegt der vorliegenden Anmeldung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit bereitzustellen, welche eine Detektion eines ausreichenden Korrosionsschutzes bei einer Rohrtour einer Tiefenbohrung, insbesondere in einer einfachen Weise, ermöglicht. Die Aufgabe wird gemäß einem ersten Aspekt der Anmeldung gelöst durch eine

Messvorrichtung nach Anspruch 1 für eine Rohrtour einer Tiefenbohrung, insbesondere für eine Produktionsrohrtour einer Tiefenbohrung. Die Messvorrichtung umfasst mindestens ein in die Rohrtour einführbares elektrisches Messkabel mit einem ersten mit zumindest einer Messeinrichtung der

Messvorrichtung verbindbaren Kabelende und einem weiteren Kabelende. Die Messvorrichtung umfasst mindestens einen an dem weiteren Kabelende angeordneten Messkopf mit mindestens einem elektrisch leitfähigen Verbindungselement Das elektrisch leitfähige Verbindungselement umfasst ein Kontaktende, eingerichtet zum Kontaktieren einer Innenwand der Rohrtour. Die Messvorrichtung umfasst mindestens ein mit der Messeinrichtung verbindbares Erdkontaktelement. Die Messeinrichtung ist eingerichtet zum Messen mindestens einer von mindestens einer an der Rohrtour angelegten elektrischen Schutzgröße abhängenden elektrischen Messgröße.

Im Gegensatz zum Stand der Technik wird anmeldungsgemäß eine Möglichkeit zur Detektion eines ausreichenden Korrosionsschutzes bei einer Rohrtour einer Tiefenbohrung bereitgestellt wird, indem eine Messmöglichkeit zum Überprüfen des (aktiven) Korrosionsschutzes einer Rohrtour bereitgestellt wird. Es ist erkannt worden, dass ein Messkabel mit einem Messkopf, welches in die Rohrtour zumindest nahezu bis zum Rohrtourende einführbar ist und welches es ermöglicht, (nur) in dieser Messtiefe, also an dieser bestimmten Messposition bzw. Messstelle, eine elektrische Verbindung zwischen der Innenwand der Rohrtour und dem Messkopf bzw. Messkabel herzustellen, eine Überprüfung des Korrosionsschutzes ermöglicht. In insbesondere einfacher Weise kann basierend auf dieser Messung ein ausreichender Korrosionsschutz nachgewiesen werden.

Die anmeldungsgemäße Messvorrichtung ist ein elektrisches Messinstrument. Das elektrische Messinstrument dient dazu, festzustellen, ob eine installierte Rohrtour einer Tiefenbohrung über einen ausreichenden (aktiven) Korrosionsschutz verfügt. Eine Tiefenbohrung meint vorliegend insbesondere eine Bohrung mit einer Tiefe von zumindest 100 m, vorzugsweise von zumindest 500 m (und z.B. höchstens 5000 m).

Wie bereits beschrieben wurde, werden Tiefenbohrungen beispielsweise zur Förderung fossiler Kohlenwasserstoffe eingesetzt, insbesondere zur Förderung von Erdgas oder Erdöl. Vermehrt werden Tiefenbohrungen auch bei einem Betrieb von Untergrundspeichern, bei Verpressungsanlagen oder Geothermieanlagen verwendet.

Ein Bohrloch einer Tiefenbohrung ist in der Regel mit einer so genannten Rohrtour versehen, insbesondere ausgekleidet. Vorliegend ist unter der Rohrtour bzw. Verrohrung insbesondere die Rohrstrecke zu verstehen, mit der das Bohrloch ausgekleidet ist. Aufgabe der Rohrtour ist es hierbei insbesondere, das Bohrloch langfristig zu stabilisieren und gegenüber dem U mgebungsrederei ch bzw. -gestein abzudichten.

Eine Rohrtour (bzw. die hiermit ausgestattete Bohrung) kann insbesondere über eine Mehrzahl an Rohrelementen verfügen. Vorzugsweise kann als Rohrelemente eine Mehrzahl an teleskopartig-konzentrisch ineinander steckbare Rohre vorgesehen sein. Der Rohrdurchmesser (insbesondere zumindest der Innenrohrdurchmesser) kann durch Einbauten (z.B. Landenippel, etc.) geringer werden.

Beispielsweise kann eine Rohrtour mindestens ein Rohrelement aufweisen, ausgewählt aus der Gruppe, umfassend:

- Standrohr,

Leit- bzw. Ankerrohrtour,

- technische Rohrtour oder Zwischenrohrtour, und

- Förder-, End- bzw. Produktionsrohrtour

Vorzugsweise kann eine Rohrtour sämtliche der genannten Rohrelemente umfassen. Es versteht sich, dass weitere Rohrelemente oder andere Rohrelemente vorgesehen sein können. Ein Rohrelement kann insbesondere eine zylindrische Form mit einem kreisförmigen

Querschnitt aufweisen. Es versteht sich, dass andere Formen vorgesehen sein können.

Ein Rohrelement kann in der Regel aus einem Metall hergestellt sein, vorzugsweise aus Stahl.

Die Messvorrichtung umfasst mindestens ein Messkabel mit zwei Kabelenden. Das erste Kabelende kann elektrisch, insbesondere fest bzw. dauerhaft, mit einer Messeinrichtung der Messvorrichtung verbunden sein. An dem weiteren bzw. anderen Kabelende ist anmeldungsgemäß ein Messkopf vorgesehen. Der Messkopf weist mindestens ein elektrisch leitfähiges Verbindungselement auf. Vorzugsweise kann der Messkopf eine Mehrzahl von elektrisch leitfähigen Verbindungselementen aufweisen.

Der Messkopf kann vorzugsweise eine kugelförmige Form aufweisen. Auch kann eine zylinderförmige Form vorgesehen sein. Es versteht sich, dass auch andere Formen denkbar sind, wie beispielsweise eine quaderförmige Form.

Der äußere (maximale) Durchmesser des Messkopfs (ohne Berücksichtigung des mindestens einen Verbindungselements) kann zumindest kleiner sein als der Innendurchmesser der Rohrtour (zumindest an der bestimmten Messstelle innerhalb der Rohrtour).

Das elektrisch leitfähige Verbindungselement umfasst insbesondere ein freies Kontaktende, eingerichtet zum (elektrischen) Kontaktieren einer Innenwand der Rohrtour, vorzugsweise in mindestens einer bestimmten Messtiefe innerhalb der Rohrtour. Insbesondere kann das Kontaktieren derart erfolgen, dass eine elektrische Verbindung zwischen Verbindungselement und Innenwand für die Durchführung einer Messung hergestellt ist. Ein derartiges Verbindungselement kann insbesondere ein länglicher Körper sein, beispielsweise ein Drahtelement. Vorzugsweise kann ein anmeldungsgemäßes Verbindungselement ein dünnes (z.B. zwischen 1 mm und 50 mm) Metallelement sein, insbesondere ein dünn und lang (z.B. zwischen 1 cm und 1 m) geformtes, biegsames Metallelement mit vorzugsweise kreisförmigem und/oder ovalem Querschnitt. Weitere Querschnittsförmen können Flach-, Vierkant- oder Profildrahtelemente sein.

Ein Ende des Verbindungselements kann mit dem Messkabel elektrisch (fest) verbunden sein, insbesondere mit mindestens einer Messleitung des Messkabels. Das freie Kontaktende kann sich, von einer Oberfläche des Messkopfs aus gesehen, nach Außen erstrecken. In einem eingeführten Zustand, also wenn sich der Messkopf innerhalb der Rohrtour befindet, kann sich das freie Kontaktende, von der Oberfläche des Messkopfs aus gesehen, im Wesentlichen in Richtung der Innenwand der Rohrtour erstrecken.

Insbesondere ermöglicht der anmeldungsgemäße Messkopf das Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen dem Messkabel (insbesondere der Messleistung) und der (metallischen) Innenwand der Rohrtour (zumindest an einer bestimmten Messstelle innerhalb der Rohrtour).

Darüber hinaus kann die Messeinrichtung elektrisch insbesondere fest bzw. dauerhaft mit dem mindestens einen Erdkontaktelement verbunden sein. Ein Erdkontaktelement kann zumindest während der Messung mit dem Erdreich in einem elektrischen Kontakt sein. Insbesondere kann das mindestens eine Erdkontaktelement zumindest während der Messung benachbart zu der Rohrtour auf das Erdreich abgesetzt und/oder zumindest teilweise in das Erdreich eingeführt sein.

Die Messeinrichtung kann insbesondere eine elektrische Messeinrichtung sein. Die Messeinrichtung kann beispielsweise ein Strommessgerät und/oder ein

Spännungsmessgerät umfassen. Insbesondere kann die Messeinrichtung eingerichtet sein zum Messen mindestens einer elektrischen Messgröße, vorzugsweise an dem ersten Kontaktende des Messkabels und dem mindestens einem elektrischen Erdkontaktelement.

Vorzugsweise kann die elektrische Messgröße eine Messspannung sein, wie eine zwischen dem ersten Kontaktende des Messkabels und dem mindestens einem elektrischen Erdkontaktelement anliegende Messspannung und/oder ein zwischen dem ersten Kontaktende des Messkabels und dem mindestens einem elektrischen Erdkontaktelement fließenden Messstrom. Vorzugsweise können sowohl Spannung als auch Strom gemessen werden.

Die mindestens eine elektrische Messgröße (z.B. Messspannung und/oder Messstrom) resultiert aus mindestens einer an die Rohrtour angelegten elektrischen Schutzgröße (z.B. Schutzstrom und /oder Schutzspannung) . Insbesondere kann eine (KKS-) Schutzvorrichtung mit einem (Schutzgrößen-) T ransformator, vorzugsweise in Form eines Gleichstromtransformators (z.B. Stromtransformator und/oder Spannungstransformator) vorgesehen sein. Während des Messvorgangs (und insbesondere während des Betriebs der Rohrtour, wie beschrieben) kann durch den mindestens einen Transformator der (KKS-) Schutzvorrichtung eine elektrische Schutzgröße (vorzugsweise eine Schutzspannung und/oder ein Schutzstrom) an die Rohrtour (und die mindestens eine Elektrode) angelegt werden.

Gemäß einer Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung kann das (freie) Kontaktende des mindestens einen Verbindungselements eingerichtet sein zum Kontaktieren der Innenwand der Rohrtour in mindestens einer bestimmten Messtiefe, derart, dass eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen der Innenwand in der bestimmten Messtiefe und dem Kontaktende des Verbindungselements und damit dem weiteren Ende des Messkabels hergestellt wird, insbesondere dem mindestens einen elektrischen Messleiter des Messkabels.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung kann die Messvorrichtung mindestens eine Auswerteeinrichtung umfassen. Die Auswerteeinrichtung kann eingerichtet sein zum Feststellen eines ausreichenden Korrosionsschutzes, basierend auf der mindestens einen gemessenen elektrischen Messgröße und mindestens einem bestimmten Korrosionsschutzkriterium. Die Auswerteeinrichtung kann insbesondere mit der Messeinrichtung kommunikativ verbindbar sein. Die Messeinrichtung kann der Auswerteeinrichtung den mindestens einen gemessenen Messwert der mindestens einen Messgröße zur Verfügung stellen.

Wenn beispielsweise das (vorgegebene) Korrosionsschutzkriterium durch den mindestens einen gemessenen Wert der mindestens einen Messgröße erfüllt ist (das Aus Werteergebnis also positiv ist), kann festgestellt werden, dass ein ausreichender (aktiver) Korrosionsschutzes vorliegt. Anders ausgedrückt, kann in diesem Fall ein ausreichender Korrosionsschutz nachgewiesen werden.

Wenn beispielsweise das (vorgegeben) Korrosionsschutzkriterium durch den mindestens einen gemessenen Wert der mindestens einen Messgröße nicht erfüllt ist (das Auswerteergebnis also negativ ist), kann festgestellt werden, dass kein ausreichender (aktiver) Korrosionsschutzes vorliegt. Anders ausgedrückt, kann in diesem Fall ein ausreichender Korrosionsschutz nicht nachgewiesen werden.

Das Korrosionsschutzkriterium kann beispielsweise einen zulässigen Messgrößenwertebereich (z.B. definiert durch mindestens einen Grenzwert, vorzugsweise einem oberen und einen unteren Grenzwert, besonders bevorzugt kann der Bereich von ca. -0,85Vcse bis -l,2Vcse (CSE steht insbesondere für copper-copper sulfate electrode bzw. Cu-CuSO 4 ) definieren. Beispielsweise kann das Korrosionsschutzkriterium einen zulässigen Spannungswertebereich (z.B. ca. - 0,65Vcse bis -l,2Vcse), einen zulässigen Stromwertebereich.

Dann kann beispielsweise geprüft werden, ob der mindestens eine gemessene Wert (oder beispielsweise der aus gemessenen Strom und Spannung bestimmte Widerstandswert) der mindestens einen Messgröße innerhalb des entsprechenden zulässigen Messgrößenwertebereichs liegt oder nicht. Liegt der gemessene Wert innerhalb des Messgrößenwertebereichs (das Korrosionsschutzkriterium ist in diesem Fall erfüllt), kann festgestellt werden, dass ein ausreichender (aktiver) Korrosionsschutzes vorliegt. Liegt der gemessene Wert außerhalb des Messgrößenwertebereichs (das Korrosionsschutzkriterium ist in diesem Fall nicht erfüllt), kann festgestellt werden, dass ein ausreichender (aktiver)

Korrosionsschutzes nicht vorliegt. In einfacher und sicherer Weise kann geprüft und bestimmt werden, ob ein ausreichender (aktiver) Korrosionsschutz vorhanden ist (oder nicht).

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung kann die Messvorrichtung mindestens eine Schutzgrößeneinstelleinrichtung umfassen, eingerichtet zum Einstellen der mindestens einen elektrischen Schutzgröße, basierend auf dem Auswerteergebnis. Die Schutzgrößeneinstelleinrichtung kann insbesondere mit der Auswerteeinrichtung kommunikativ verbindbar sein. Die Auswerteeinrichtung kann der Schutzgrößeneinstelleinrichtung das Auswerteergebnis zur Verfügung stellen. Insbesondere kann das Auswerteergebnis zumindest dann bereitgestellt werden, wenn das Korrosionsschutzkriterium nicht erfüllt ist.

Die Schutzgrößeneinstelleinrichtung kann mindestens ein mit der (beschriebenen) Schutzvorrichtung kommunikativ verbindbares (beispielsweise über eine drahtlose und/oder drahtgebundene Kommunikationsverbindung) Kommunikationsmodul umfassen. Die Schutzgrößeneinstelleinrichtung kann eingerichtet sein, in Abhängigkeit des Auswerteergebnis den mindestens einen Wert der mindestens einen Schutzgröße zu ändern, also insbesondere zu erhöhen oder zu reduzieren.

Dies kann insbesondere derart erfolgen, dass der mindestens eine Schutzgrößenwert derart geändert wird, dass das Korrosionsschutzkriterium erfüllt wird. Beispielsweise kann der mindestens eine Schutzgrößenwert der Schutzgröße so lange geändert werden, bis der (kontinuierlich oder in vorgebbaren Zeitabständen (beispielsweise stets nach einer erfolgten Änderung des Schutzgrößenwerts der Schutzgröße) Messwert der mindestens einen Messgröße das Korrosionsschutzkriterium erfüllt. Eine Änderung kann kontinuierlich oder diskret erfolgen. Beispielsweise kann der erzeugte Schutzstromwert derart erhöht werden, dass der Messwert der mindestens einen Messgröße das Korrosionsschutzkriterium erfüllt.

Wie bereits beschrieben wurde, kann das das Korrosionsschutzkriterium mindestens einen zulässigen Messgrößenwertebereich umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das Korrosionsschutzkriterium einen zulässigen optimierten Messgrößenwertebereich (auch Optimalwertebereich genannt) umfassen. Der Optimalwertebereich (dieser kann insbesondere von den am Installationsort vorliegenden Umgebungsvariablen, wie z.B. Bodenbeschaffenheit, Aufbau der Verrohrung, Leitfähigkeit der Rohrbodenkontakte etc. abhängen) kann insbesondere in dem zulässigen Messgrößenwertebereich enthalten sein kann. Der Optimalwertebereich gibt insbesondere den Größenwertebereich (beispielsweise ein Wertebereich -0,65Vcse bis -1,2 Vcse) an, bei der ein ausreichender Korrosionsschutz gewährleistet ist und gleichzeitig der Wert der mindestens einen elektrischen Schutzgröße nicht deutlich höher ist, als es tatsächlich erforderlich ist. Es erfolgt insbesondere zusätzlich eine Optimierung des Energieverbrauchs der mindestens einen Schutzvorrichtung.

Vorzugsweise kann die Schutzgrößeneinstelleinrichtung den mindestens einen Schutzgrößenwert der mindestens einen elektrischen Schutzgröße anpassen, derart, dass der Optimalwertebereich erfüllt ist, also der gemessene Wert innerhalb des Optimalwertebereichs liegt.

Das Auswerteergebnis kann insbesondere eine erste Information über den Abstand zum Optimalwertebereich und eine zweite Information darüber enthalten, ob der gemessene Wert unterhalb des Optimalwertebereichs oder oberhalb des Optimalwertebereichs liegt. In einem Fall kann die Schutzgrößeneinstelleinrichtung Teil der Auswerteeinrichtung sein und abhängig von dem mindestens einen Optimalwertebereichs und des mindestens einen gemessenen Werts eine Anpassung des mindestens einen Schutzgrößenwerts bewirken.

Beispielhaft wird der Optimalwertebereich an einem Spannungswertebereich erläutert.

Ist die gemessene Spannung geringer als der Optimalwertebereich (also beispielsweise geringer als ein unterer Spannungsgrenzwert], kann der Schutzgrößenwert derart erhöht werden, bis die gemessene Spannung in dem Optimalwertebereich liegt (also beispielsweise geringer als ein oberer Spannungsgrenzwert und größer als ein unterer Spannungsgrenzwert ist).

Ist die gemessene Spannung größer als der 0 ptimal werteberei ch (also beispielsweise größer als ein oberer Spannungsgrenzwert), kann der Schutzgrößenwert derart reduziert werden, bis die gemessene Spannung in dem Optimalwertebereich liegt (also beispielsweise geringer als ein oberer Spannungsgrenzwert und größer als ein unterer Spannungsgrenzwert ist).

In entsprechender Weise kann eine Anpassung bei weiteren oder anderen Optimalwertebereichen erfolgen. Zudem können diese Ausführungen auf einen zulässigen Messgrößenwertebereich übertragen werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung kann die Länge des Messkabels zumindest 70 % der Länge der Rohrtour entsprechen, vorzugsweise zumindest 90 % der Länge der Rohrtour, besonders bevorzugt zumindest 100 % der Länge der Rohrtour (und z.B. höchstes 200 %, vorzugsweise höchstens 125 %). Hierdurch kann die Messung an einer Messstelle durchgeführt werden, die im unteren Drittel der installierten Rohrtour gelegen ist, bevorzugt in einem unteren Viertel der installierten Rohrtour, besonders bevorzugt in einem unteren Fünftel. Darüber hinaus kann, gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung, das mindestens eine Messkabel mindestens eine elektrisch leitfähige und mit einem weiteren Ende des mindestens einen Verbindüngselements elektrisch verbundene Messleitung umfassen. Die Messleitung kann zumindest von einem (elektrisch nicht leitfähigen) Isolationsmantel umgeben sein. Durch das Vorsehen eines Isolationsmantels wird erreicht, dass es zu keinem urigewünschten elektrischen Kontakt zwischen Messleitung und Innenwand kommen kann. Um in besonders einfacher Weise den Messkopf an eine bestimmte Messstelle innerhalb der Rohrtour (insbesondere in einem unteren Drittel der Rohrtour) zu bringen, wird gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung vorgeschlagen, dass der Messkopf mindestens ein Gewichtselement umfassen kann. Alternativ oder zusätzlich kann der Messkopf mindestens ein Befestigungselement umfassen, eingerichtet zum Befestigen mindestens eines

Gewichtselements. Dies erlaubt die Auswahl des mindestens einen Gewichtselements (beispielsweise aus einer Mehrzahl von Gewichtselementen) abhängig von den Dimensionen der zu prüfenden Rohrtour. Durch die Gewichtskraft kann der Messkopf lotrecht bis zur Messstelle bewegt werden. An der Messstelle kann das Messkabel durch einen Arretiermechanismus arretiert werden. Nach der Messung kann das Messkabel wieder eingezogen werden.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung kann die Messvorrichtung mindestens eine Messkabelwickeleinrichtung umfassen, eingerichtet zum Aufwickeln und/oder Abwickeln des Messkabels. Die mindestens eine Messkabelwickeleinrichtung kann eine Kabeltrommel aufweisen. Die Messkabelwickeleinrichtung kann vorzugsweise motorbetrieben sein. Eine Messkabelwickeleinrichtung erlaubt eine einfache Lagerung des Messkabels in einem unbenutzten Zustand des Messkabels. Auch kann ein Messkabel mit einem . (vorzugsweise mit einem Gewichtselementen beschwerten) Messkopf in einfacher Weise (durch eine Schleuse in der Rohrtour) mittels einer Messkabelwickeleinrichtung in die Rohrtour eingeführt werden, also insbesondere herabgelassen und hinaufgezogen werden. Die Messkabelwickeleinrichtung kann insbesondere über ein Längenmessgerät zum Messen der Länge des abgewickelten Teils des Messkabels umfassen. Hierdurch kann das Messkabel bzw. der Messkopf in exakter Weise zu einer bestimmten Messstelle in einer bestimmten Messtiefe in der Rohrtour eingeführt werden.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung kann der Messkopf ein erstes sich in eine erste radiale Richtung ersteckendes Verbindungselement und mindestens ein zweites sich in eine zweite radiale Richtung ersteckendes Verbindungselement umfassen. Die erste radiale Richtung kann eine im Wesentlichen entgegengesetzte radiale Richtung zu der zweiten radialen Richtung sein.

Eine radiale Richtung meint insbesondere eine Richtung ausgehend von einer (während der Messung) vertikal durch den Mittelpunkt des Messkopfs laufende Achse. Die Verbindungselemente (zumindest das jeweilige erste mit dem Messkopf verbundene Ende (auch als Wurzel bezeichnet)) können im Wesentlichen in der gleichen horizontalen Ebene liegen. Zwischen den mindestens zwei Verbindungselementen kann ein Winkel (in einer horizontalen Ebene) von ca. 180° sein. Beispielsweise können zumindest vier Verbindungselemente vorhanden sein, dessen jeweilige Wurzeln in der im Wesentlichen gleichen horizontalen Ebene liegen, wobei zwischen zwei benachbarten Wurzeln (jeweils) ein Winkel (in einer horizontalen Ebene) von ca. 90° vorhanden sein kann.

Die jeweiligen Kontaktenden der jeweiligen Verbindungselemente befinden sich insbesondere an den jeweiligen entferntesten Punkten von einem Mittelpunkt bzw. einer Mittelachse des Messkopfs (in radialer Richtung gesehen). In einem Fall kann der Messkopf durch den Verbindungsbereich der zumindest zwei Verbindungselemente gebildet sein. Gemäß einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel einer anmeldungsgemäßen Messvorrichtung kann das Verhältnis des (horizontalen) Kontaktendenabstands zwischen dem ersten Kontaktende des ersten Verbindungselements und dem zweiten Kontaktende (das dem ersten Kontaktelement im Wesentlichen gegenüberliegt) des zweiten Verbindungselements zu dem Innendurchmesser (an der mindestens einen bestimmten Messposition innerhalb der Rohrtour) zumindest größer als 1,001 ist, bevorzugt zumindest größer als 1,01, besonders bevorzugt 1,1.

Die Verbindungselemente können insbesondere flexible Verbindungselemente sein, beispielsweise in Form von Drähten mit einem Querschnittsdurchmesser zwischen z.B. 1 mm und 50 mm. Die Länge eines solchen Verbindungselements kann insbesondere von dem Innendurchmesser im Bereich der bestimmten Messstelle abhängen. Hierdurch wird sichergestellt, dass mindestens ein Kontaktende der Mehrzahl von Verbindungselementen die Innenwand der Rohrtour an der bestimmten Messstelle (in ausreichender Weise) elektrisch kontaktiert.

Darüber hinaus kann, gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung, der Messkopf mit den mindestens zwei Verbindungselementen als Drahtbürstenkopf gebildet sein. Der Drahtbürstenkopf kann eine Vielzahl (z.B. zumindest größer 8, bevorzugt zumindest größer 20, besonders bevorzugt zumindest größer 50 (und z.B. kleiner als 200)) von Verbindungselemente umfassen, insbesondere sich radial nach außen erstreckenden Drahtelementen.

Ein Drahtelement kann aus Metall gebildet sein, zum Beispiel Eisen, Kupfer, Messing, Aluminium, Silber, Gold, Titan, rostfreier Stahl, Kupferlegierungen oder dergleichen.

Ferner ist erkannt worden, dass sich die Dimensionen von verschiedenen installierten Rohrtouren unterscheiden können. Neben der Tiefe bzw. Teufe einer Rohrtour können insbesondere die jeweiligen Innendurchmesser verschieden sein. Um die Messvorrichtung flexibel bei Rohrtouren unterschiedlicher Dimensionen, also insbesondere mit unterschiedlichen Innendurchmessern, einsetzen zu können, wird gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgeschlagen, dass der Messkopf auswechselbar ausgebildet ist.

Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass an dem weiteren Kabelende des Messkabels ein Kopplungsmechanismus angeordnet ist. Der Kopplungsmechanismus kann eingerichtet sein zum lösbaren (mechanischen und elektrischen) Koppeln des weiteren Kabelendes mit einem Messkopf. Beispielsweise kann eine Steckverbindung (ähnlich einer Stecker/ Steckdosen Verbindung) vorgesehen sein, die zusätzlich verrastet und/oder verriegelt werden kann.

Der mindestens eine Messkopf kann insbesondere auswählbar sein aus mindestens zwei unterschiedlichen Messköpfen (vorzugsweise mit unterschiedlichen langen Verbindungselementen, also mit unterschiedlichen (maximalen) Kontaktendenabständen). Hierbei sei angemerkt, dass ein Kontaktendenabstand insbesondere der maximale Außendurchmesser des Messkopfs inklusive der Vielzahl von Verbindungselementen sein kann.

Ein weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Messset. Das Messset umfasst mindestens eine zuvor beschriebene Messvorrichtung. Das Messset umfasst mindestens zwei unterschiedliche (vorbeschriebene) Messköpfe, jeweils eingerichtet zum lösbaren Koppeln mit einem Kopplungsmechanismus des Messkabels. Vorzugsweise können zumindest zwei, vorzugsweise zumindest fünf Messköpfe jeweils mit einem unterschiedlichen Kontaktendenabstand (und/oder Auendurchmesser) vorgesehen sein. -

Gemäß einer Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Messsets kann das Messset mindestens ein (zuvor beschriebenes) Gewichtselement umfassen, vorzugsweise eine Mehrzahl von Gewichtselementen mit jeweils unterschiedlichem Gewicht und/oder unterschiedlicher Form, insbesondere unterschiedlichem Außendurchmesser. Ein weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Messfahrzeug, umfassend mindestens eine auf dem Messfahrzeug installierte (zuvor beschriebene). Vorzugsweise kann das Messfahrzeug ein zuvor beschriebenes Messset umfassen. Das Messfahrzeug kann ein Straßenfahrzeug, Wasserfahrzeug oder Schienenfahrzeug sein.

Ein noch weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Messverfahren. Mit dem Messverfahren kann insbesondere eine zuvor beschriebene Messvorrichtung betrieben werden. Das Messverfahren umfasst:

Bereitstellen mindestens einer zuvor beschriebenen Messvorrichtung, Einführen des Messkabels mit dem Messkopf in die Rohrtour bis zu mindestens einer ersten bestimmten Messtiefe (bzw. Messteufe),

Messen mindestens einer von mindestens einer an der Röhrtour angelegten elektrischen Schutzgröße abhängenden elektrischen Messgröße an dem ersten Kontaktende des Messkabels und dem elektrischen Erdkontaktelement.

Das Verfahren kann ein zuvor beschriebenes Auswerten und insbesondere ein zuvor beschriebenes Einstellen des mindestens einen Schutzgrößenwerts umfassen. Das Verfahren kann zumindest teilweise ein computerimplementiertes Verfahren sein.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des anmeldungsgemäßen Messverfahrens kann das Verfahren umfassen:

Generieren, durch einen Transformator einer Schutzvorrichtung der (installierten) Rohrtour, mindestens einer elektrischen Schutzgröße, und insbesondere Anlegen der generierten Schutzgröße an die Rohrtour (zumindest während des Mess Vorgangs).

Ein noch weiterer Aspekt der Anmeldung ist ein Messsystem, umfassend eine (zuvor beschriebene) Schutzvorrichtung und mindestens eine zuvor beschriebene Messvorrichtung (nach Anspruch 1). Ein zuvor beschriebene Vorrichtung, Einrichtung (z.B, Auswerteeinrichtung, Schutzgrößeneinstelleinrichtung etc.), Element etc. kann zumindest teilweise Hardwareelemente (z.B. Prozessor, Speichermittel etc.) und/oder zumindest teilweise Softwareelemente (z.B. einen durch einen Prozessor ausführbaren Code) umfassen.

Die Merkmale der Messvorrichtungen, Messsets, Messsysteme Messfahrzeugen und Messverfahren, sind frei miteinander kombinierbar. Insbesondere können Merkmale der Beschreibung und/oder der abhängigen Ansprüche, auch unter vollständiger oder teilweiser Umgehung von Merkmalen der unabhängigen Ansprüche, in Alleinstellung oder frei miteinander kombiniert eigenständig erfinderisch sein.

Es gibt nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, die anmeldungsgemäße Messvorrichtung, das anmeldungsgemäße Messset, das anmeldungsgemäße Messfahrzeug, das anmeldungsgemäße Messsystem und das anmeldungsgemäße Messverfahren auszugestalten und weiterzuentwickeln. Hierzu sei einerseits verwiesen auf die den unabhängigen Patentansprüchen nachgeordneten Patentansprüche, andererseits auf die Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigt:

Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Messvorrichtung gemäß der vorliegenden Anmeldung,

Fig, 2a - d schematische Ansichten von Ausführungsbeispielen von Messköpfen gemäß der vorliegenden Anmeldung,

Fig. 3 eine schematische Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer Messvorrichtung gemäß der vorliegenden Anmeldung,

Fig. 4 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Messvorrichtung gemäß der vorliegenden Anmeldung während eines Messvorgangs bzw, der Durchführung eines Messverfahrens, Fig. 5 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Messsets gemäß der vorliegenden Anmeldung, und

Fig. 6 ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels eines Messverfahrens gemäß der vorliegenden Anmeldung.

Nachfolgend werden ähnliche Bezugszeichen für ähnliche Elemente verwendet.

Die Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Messvorrichtung 100 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Die Messvorrichtung 100 dient vorzugsweise zum Überprüfen eines ausreichenden (aktiven) Korrosionsschutzes (vorzugsweise KKS), insbesondere eines Nachweises, dass ein ausreichender Korrosionsschutz bei einer Rohrtour einer Tiefenbohrung vorhanden ist.

Die Messvorrichtung 100 umfasst mindestens ein in die zu prüfende Rohrtour einführbares elektrisches Messkabel 102 mit einem ersten mit zumindest einer Messeinrichtung 112 der Messvorrichtung verbindbaren Kabelende (dies ist zu Gunsten einer besseren Übersicht vorliegend nicht dargestellt) und einem weiteren Kabelende 110. An dem weiteren Kabelende 110 ist ein Messkopf 104 mit mindestens einem elektrisch leitfähigen Verbindungselement 106 angeordnet.

Das Verbindungselement 106 ist vorzugsweise ein längliches Stabelement 106, insbesondere ein Drahtelement 106 aus einem elektrisch leitfahigen Material. Der Messkopf 104 kann vorliegend der Verbindungsbereich zwischen dem Messkabel 102 und dem weiteren Ende des Verbindungselements 106 sein.

Das Verbindungselement 106 umfasst mindestens ein (freies) Kontaktende 108, eingerichtet zum Kontaktieren einer Innenwand der zu prüfenden Rohrtour. Darüber hinaus umfasst die Messvorrichtung 100 mindestens ein Erdkontaktelement 114, das mit der Messeinrichtung 112 elektrisch verbindbar ist. Das

Erdkontaktelement 114 kann zumindest während des Messvorgangs mit dem

Erdreich in einem elektrischen Kontakt sein, wie bereits beschrieben wurde.

Die (elektrische] Messeinrichtung 112 ist eingerichtet zum Messen mindestens einer von mindestens einer an der Rohrtour angelegten elektrischen Schutzgröße abhängenden elektrischen Messgröße. Wie bereits beschrieben wurde, kann die Messeinrichtung 112 ein Spannungsmessgerät (zum Messen einer Messspannung) und/oder ein Strommessgerät (zum Messen eines Messstroms) umfassen. Auch kann aus den gemessenen Werten ein Widerstandswert durch die Messeinrichtung 112 bestimmbar sein.

Vorzugsweise kann die Messvorrichtung 100 eine (insbesondere motorgetriebene) Messkabelwickeleinrichtung 116 umfassen, die eingerichtet ist zum Aufwickeln und/oder Abwickeln des Messkabels 102. Vorliegend ist beispielhaft eine Kabeltrommel 116 vorgesehen, welche ein Aufwickeln und/oder Abwickeln des Messkabels 102 ermöglicht. Ein nicht gezeigter Längenmesser der Messkabelwickeleinrichtung 116 kann die Länge des abgewickelten Kabelteils messen.

Wie bereits beschrieben wurde, umfasst eine anmeldungsgemäße Messvorrichtung mindestens einen Messkopf mit mindestens einem Verbindungselement. Bevorzugte und nicht abschließende Ausführungsbeispiele von Messköpfen sind in den Figuren 2a bis 2d dargestellt. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 beschrieben und ansonsten auf die Ausführungen zur Figur 1 verwiesen. In dem Koordinatensystem bezeichnet z hierbei die vertikale Richtung und r eine radiale Richtung. Die Figur 2a zeigt ein erstes Ausführungsbeispiels eines Messkopfes 204, der vorliegend zwei länglich ausgebildete Verlängerungselemente 206.1, 206.2 umfasst. Der Messkopf 204 wird insbesondere durch den Verbindungspunkt bzw. -bereich der jeweiligen weiteren Enden, auch Wurzeln genannt, der Verlängerungselemente 206.1, 206.2 gebildet.

Das Bezugszeichen 224 bezeichnet hierbei die durch den Mittelpunkt des (vorliegend beispielhaft kugelförmig gebildeten) Messkopfs 204 verlaufende vertikale Achse.

Wie zu erkennen ist, erstreckt sich ein erstes Verbindungselement 206.1 in eine erste radiale Richtung und das mindestens eine zweite Verbindungselement 206.2 in eine zweite radiale Richtung, jeweils ausgehend von der genannten vertikalen Achse 224. Wie ferner zu erkennen ist, ist die erste radiale Richtung eine im Wesentlichen entgegengesetzte radiale Richtung zu der zweiten radialen Richtung ist

Anders ausgedrückt, zwischen den Verlängerungselemente 206.1, 206.2 ist vorliegend ein Winkel von ca. 180° vorhanden, der in einer im Wesentlichen horizontalen Ebene liegt. Die jeweiligen Kontaktenden 208.1, 208.2 befinden sich insbesondere an den jeweiligen entferntesten Punkten von einem Mittelpunkt bzw. Achse 224 des Messkopfs 204 (in radialer Richtung gesehen).

Der insbesondere in einer horizontalen Ebene verlaufende maximale Kontaktendenabstand 226 kann auf den Innendurchmesser der Rohrtour an der Messstelle abgestimmt sein, derart, dass ein ausreichender Kontakt zwischen mindestens einem Kontaktende 208.1, 208.2 und der Innenwand hergestellt wird (während des Messvorgangs).

Vorzugsweise kann das Verhältnis des (horizontalen) Kontaktendenabstand 226 zwischen dem ersten Kontaktende 208.1 des ersten Verbindungselements 206.1 und dem zweiten Kontaktende 208.2 des zweiten Verbindungselements 206.2 zu dem Innendurchmesser (an der mindestens einen bestimmten Messposition innerhalb der Rohrtour) zumindest größer als 1,001 sein, bevorzugt zumindest größer als 1,01, besonders bevorzugt 1,1.

Das Bezugszeichen 228 bezeichnet vorliegend die Einführrichtung. Wie zu erkennen ist, kann vorzugsweise ein Kontaktende 208.1, 208.2 in Richtung der Einführrichtung 228 gebogen sein. Dies kann das Einführen des Messkopfs erleichtern und gleichzeitig sicherstellen, dass an der Messstelle ein ausreichender elektrischer Kontakt zwischen Innenwand und Kontaktende 208.1, 208.2 herstellbar ist.

Darüber hinaus kann der Figur 2a entnommen werden, dass das Messkabel 202 mindestens einen Messleiter 220 (aus einem elektrisch leitfähigen Material (z.B. Kupfer, Aluminium etc.)) und mindestens einen Isolationsmantel 222 (aus einem elektrisch nicht leitfähigen Material (z.B. ein geeigneter Kunststoff)) aufweisen kann.

Der Isolationsmantel 222 umgibt den mindestens einen Messleiter 220. Dies stellt sicher, dass kein ungewünschter elektrischer Kontakt zwischen der Innenwand und dem Messleiter (oberhalb der tatsächlichen Messstelle) während des Mess Vorgangs hergestellt wird. Es versteht sich, dass ein Messkabel weitere Elemente (z.B. Schutzschirm etc.) aufweisen kann.

Es sei angemerkt, dass ein Verbindungselement (allgemein) keinen Isolationsmantel aufweisen kann oder einen Isolationsmantel aufweisen kann, bei dem zumindest das freie Kontaktende freiliegt, also keinen Isolationsmantel aufweist.

Die Figur 2b zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiels eines Messkopfes 204. Im Unterschied zu dem Messkopf 204 nach Figur 2a umfasst der Messkopf 204 nach Figur 2b beispielhaft vier elektrisch leitfähige Verbindungselemente 206.1 bis 206.4, wobei jeweils zwei sich in entgegengesetzte radiale Richtung erstrecken.

Wie aus Figur 2b zu erkennen ist, können jeweilige Wurzeln in der im Wesentlichen gleichen horizontalen Ebene liegen, wobei zwischen zwei benachbarten Wurzeln (jeweils) ein Winkel (in einer horizontalen Ebene) von ca. 90° vorhanden sein kann. Diese kann in noch sicherer Weise gewährleisten, dass ein ausreichender elektrischer Kontakt an der bestimmten Messstelle hergestellt wird.

Die Figur 2c zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Messkopfs 204. Der Messkopf 204 der Figur 2c ist insbesondere als Drahtbürstenkopf 204 gebildet ist, insbesondere mit einer Vielzahl (zumindest > 5, vorzugsweise zumindest > 10) von sich radial nach außen erstreckenden Drahtelementen 206 als Verbindungselemente 208.

Der maximale (in einer horizontalen Ebene verlaufende) Kontaktendenabstand 226 zweier Kontaktenden 208 zweier sich im Wesentlichen in entgegengesetzte radiale Richtung erstreckender Verbindungselemente 206 kann auch als maximaler Durchmesser des Messkopfs 204 bezeichnet werden. Der Messkopf 204 gemäß der Figur 2c kann über ein integriertes (nicht gezeigtes) Gewichtselement verfügen.

Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2c ist bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 2d ein Messkopf 204 gezeigt, der ein (lösbares oder nicht-lösbares) Befestigungselement 238 (z.B. ein Karabinerhaken etc.) umfasst, das eingerichtet ist zum Befestigen mindestens eines Gewichtselements 234 an dem Messkopf 204.

Ferner ist an dem weiteren Kabelende 210 des Messkabels 202 vorliegend ein Kopplungsmechanismus 230 angeordnet, beispielsweise eine verrasstbare Steckverbindung. Der Kopplungsmechanismus 230 ist insbesondere eingerichtet zum lösbaren Koppeln des weiteren Kabelendes 210 des Messkabels 204 mit einem Messkopf 204. Mit anderen Worten, das Messkabel 202 kann mit verschiedenen Messköpfen 204 ausgestattet werden, insbesondere abhängig von der zu prüfenden Rohrtour. Der mindestens eine Messkopf 204 kann insbesondere auswählbar sein aus mindestens zwei unterschiedlichen Messköpfen 204 eines anmeldungsgemäßen Messsets. Es versteht sich, dass die verschiedenen Ausführungsbeispiele der Figuren 1 bis 2d miteinander kombiniert werden können. Beispielsweise kann der Messkopf 104, 204 nach Figur 1, 2a oder 2b mit einem Gewichtselement entsprechend der Figur 2d koppelbar sein, also ein entsprechendes Befestigungselement aufweisen. Auch kann der Messkopf 104, 204 nach Figur 1, 2a, 2b oder 2c auswechselbar sein entsprechend Fig. 2d.

Es sei ferner angemerkt, dass ein Messkopf auch andere Formen haben kann und beispielsweise zylinderförmig, quaderförmig oder dergleichen gebildet sein kann.

Die Figur 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Messvorrichtung 300 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Zu Gunsten einer besseren Übersicht wurde jedoch auf die Darstellung eines Messkabels und des Erdkontaktelements verzichtet (lediglich das erste Kabelende 311 des Messkabels und das Verbindungsende 313 des Erdkontaktelements sind dargestellt). Zur Vermeidung von Wiederholungen werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu dem vorherigen Ausführungsbeispielen erläutert.

Die Messvorrichtung 300 umfasst eine Messeinrichtung 310, eine Auswerteeinrichtung 340 und eine Schutzgrößeneinstelleinrichtung 342 mit einem Kommunikationsmodul 346. Die genannten Einrichtungen 310, 340, 342 können zumindest teilweise als Softwaremodule ausgebildet sein, die durch einen Computer bzw. dessen Prozessor ausführbar sind.

Die Messeinrichtung 310 ist mit dem ersten Kabelende 311 des Messkabels und dem Erdkontaktel ement elektrisch verbunden ist.

Die Funktionsweise der Messeinrichtung 310 wird beispielhaft mit Hilfe der Figur 6 erläutert. Die Figur 6 zeigt ein Diagramm eines Ausführungsbeispiels eines Messverfahrens gemäß der vorliegenden Anmeldung. In einem ersten Schritt 601 erfolgt ein Bereitstellen mindestens einer Messvorrichtung 310. Insbesondere erfolgt ein Bereitstellen der Messvorrichtung 300 an dem Installationsort der zu prüfenden Rohrtour. Wenn ein Messfahrzeug die Messvorrichtung 310 umfasst, kann das Bereitstellen ein Fahren zum Installationsort der zu prüfenden Rohrtour umfassen.

In einem Schritt 602 erfolgt ein Einführen des Messkabels mit dem Messkopf in die Rohrtour bis zu mindestens einer ersten bestimmten Messtiefe bzw. einer bestimmten Messstelle, also bis der Messkopf die gewünschte Messstelle erreicht hat.

Vorzugsweise kann das Messkabel durch eine Messkabelwickeleinrichtung (vgl. z.B. die Ausführungen zu Fig. 1) auf eine bestimmte Messtiefe bzw. bis zu einer bestimmten Messstelle abgewickelt werden. Dies meint insbesondere, dass sich der Messkopf des Messkabels an der bestimmten Messstelle innerhalb der Rohrtour der Tiefenbohrung befindet.

In Schritt 603 erfolgt ein Messen, durch die Messeinrichtung 310, mindestens einer von mindestens einer elektrischen Messgröße, die von einer an der Rohrtour angelegten elektrischen Schutzgröße abhängt. Wie dargestellt, kann das Messen an dem ersten Kontaktende 311 des Messkabels und dem Verbindungsende 313 des elektrischen Erdkontaktelements erfolgen. Wie bereits beschrieben wurde, kann eine Messspannung und/oder ein Messstrom gemessen werden.

In dem Schritt 603 kann vorzugsweise ein Generieren, durch einen Transformator einer (KKS) Schutzvorrichtung der installierten Rohrtour, mindestens einer elektrischen Schutzgröße (z.B. Schutzstrom und/oder Schutzspannung) erfolgen, und insbesondere ein Anlegen der generierten Schutzgröße an die Röhrtour (zumindest während des Messvorgangs). Vorzugsweise erfolgt in dem Schritt 604 ein Auswerten des mindestens einen gemessenen Werts der mindestens einen Messgröße und insbesondere in Schritt 605 ein Einstellen der mindestens einen elektrischen Schutzgröße, basierend auf dem

Auswerteergebnis des Schritts 605.

Nachfolgend basiert die Auswertung beispielhaft auf einem (vorgegebenen) Korrosionsschutzkriterium, welches mindestens einen zulässigen optimierten Messgrößenwertebereich umfasst Ein optimierter Messgrößenwertebereich unterscheidet sich von einem (normalen) zulässigen Messgrößenwertebereich insbesondere darin, dass dieser nicht nur den Bereich angibt, in dem ein ausreichender Korrosionsschutz (insbesondere ein ausreichender KKS Schutz ) sichergestellt ist- wie es bei einem (normalen) Messgrößenwertebereich vorliegend der Fall ist - sondern zusätzlich auch den Bereich angibt, der einem Wert der mindestens einen elektrischen Schutzgröße entspricht, der auch tatsächlich erforderlich ist Der Unterschied kann sich insbesondere dadurch zeigen, dass bei einem zulässigen (normalen) Messgrößenwertebereich nur ein (z.B. unterer) Grenzwert vorhanden ist und der Messgrößenwertebereich ansonsten offen ist, während bei einem zulässigen optimierten Messgrößenwertebereich es einen unteren und einen oberen Grenzwert gibt

In Schritt 604 erfolgt insbesondere ein Feststellen, durch die Auswerteeinrichtung 340, eines ausreichenden Korrosionsschutzes, basierend auf der mindestens einen gemessenen elektrischen Messgröße und mindestens einem bestimmten Korrosionsschutzkriterium. Wenn beispielhaft von einer Messspannung und dem beschriebenen zulässigen optimierten Messgrößenwertebereich in Form eines Spannungsmessbereichs, definiert durch einen oberen Spannungsgrenzwert (z.B. zwischen 5 und 20 V) und einem unteren Spannungsgrenzwert (z.B. zwischen 01, V und 4 V) ausgegangen wird, erfolgt durch die Auswerteeinrichtung insbesondere ein Überprüfen, ob der mindestens eine gemessene Spannungswert der Messspannung in dem genannten Bereich liegt oder nicht. Ist dies der Fall, kann festgestellt werden, dass das Korrosionsschutzkriterium erfüllt ist und somit ein ausreichender Korrosionsschutz vorliegt. Dann kann der

Messvorgang bzw, das Messverfahren in Schritt 606 beendet werden.

Wenn festgestellt wird, dass das Korrosionsschutzkriterium nicht erfüllt ist, kann insbesondere mit Schritt 605 fortgefahren werden. Es versteht sich, dass bei Varianten der Erfindung dieser Schritt auch entfallen kann.

Insbesondere erfolgt in Schritt 605 ein Einstellen der mindestens einen elektrischen Schutzgröße, also insbesondere des entsprechenden Schutzgrö ßen werts . Insbesondere kann der mindestens eine (von einem Transformator erzeugte) Schutzgrößenwert derart angepasst werden, dass der in Schritt 603 gemessene Messgrößenwert das Korrosionsschutzkriterium in Schritt 604 erfüllt. Beispielhaft wird nachfolgend von einem Schutzstrom ausgegangen.

Vorzugsweise kann bei einer Detektion einer Abweichung des gemessenen Spannungswerts von dem oberen oder unteren Spannungsgrenzwert diese Abweichungsinformation von der Auswerteeinrichtung 340 an die Schutzgrößeneinstelleinrichtung 342 als Auswerteergebnis weitergeleitet werden.

Liegt der mindestens eine gemessene Spannungswert beispielsweise unterhalb des unteren Spannungsgrenzwerts, kann der Schutzstromwert (beispielsweise um einen vorgegebenen Wert) erhöht werden. Dann kann mit Schritt 303 das Verfahren fortgesetzt werden. Wenn der nun gemessene Spannungswert in dem genannten Bereich liegt, kann das Verfahren mit Schritt 606 beendet werden. Ansonsten kann erneut der Schutzstromwert (beispielsweise wiederum um einen vorgegebenen Wert) erhöht werden. Dies kann so lange fortgesetzt werden, bis das Korrosionsschutzkriterium erfüllt ist.

Liegt der mindestens eine gemessene Spannungswert beispielsweise oberhalb des oberen Spannungsgrenzwerts, kann der Schutzstromwert (beispielsweise um einen vorgegebenen Wert) reduziert werden. Dann kann mit Sehritt 303 das Verfahren fortgesetzt werden. Wenn der nun gemessene Spannungswert in dem genannten Bereich liegt, kann das Verfahren mit Schritt 606 beendet werden. Ansonsten kann erneut der Schutzstromwert (beispielsweise wiederum um einen vorgegebenen Wert) reduziert werden. Dies kann so lange fortgesetzt werden, bis das Korrosionsschutzkriterium erfüllt ist.

Um ein Einstellen, insbesondere Anpassen, des Schutzstromwerts zu bewirken, kann eine entsprechende Kommunikation mittels des Kommunikationsmoduls 346 mit der (KKS-) Schutzvorrichtung erfolgen.

Es versteht sich, dass die Ausführungen zu den Figuren 3 und 6 auf andere Korrosionsschutzkriterien (z.B. andere zulässige (und optimierte) Messgrößenwertebereiche), andere Schutzgrößen und/oder andere Messgrößen übertragen werden können. Ferner versteht es sich, dass die Schritte (z.B. die Schritt 603 bis 605) zumindest teilweise parallel durchgeführt werden können. Insbesondere versteht es sich, dass der Wert der mindestens einen Schutzgröße nahezu kontinuierlich geändert werden kann und (nahezu) gleichzeitig ein Messen und Auswerten des gemessenen Wertes erfolgen kann.

Vorzugsweise kann das Messverfahren bzw. der Mess Vorgang an zumindest zwei unterschiedlichen Messstellen (insbesondere in unterschiedlichen Tiefen) durchgeführt werden.

Die Figur 4 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Messvorrichtung 400 während eines Messvorgangs, also insbesondere während einer Durchführung des Messverfahrens beispielsweise nach Figur 6. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden nachfolgend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu den vorherigen Ausführungsbeispielen beschrieben. Ferner wurde lediglich zu Gunsten einer besseren Übersicht auf die Darstellung einer Messeinrichtung, einer optionalen Auswerteeinrichtung und einer optionalen Schutzgrößeneinstelleinrichtung verzichtet.

Wie zunächst der Figur entnommen werden kann, ist ein Bohrloch (z.JB. mit einer Tiefe zwischen 500 m und 5000 m) mit einer Rohrtour 450 ausgekleidet. Die Aufgabe der Rohrtour 450 ist insbesondere, das Bohrloch langfristig zu stabilisieren und gegenüber dem U mgebungsgestein abzudichten.

Die Rohrtour 450 umfasst vorliegend insbesondere eine Mehrzahl an Rohrelementen 452 bis 460. Wie dargestellt, sind eine Mehrzahl an teleskopartig-konzentrisch ineinander steckbarer Metallrohre 452 bis 460 als Rohrelemente 452 bis 460 vorgesehen sein. Der Rohrdurchmesser (insbesondere zumindest der Innenrohrdurchmesser 476) kann mit zunehmender Tiefe geringer werden. In dem vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die Rohrtour 450 ein Standrohr 452, ein Ankerrohrtour 454, ein Futterrohrtour 456, einen Schutzstrang 458 und einen Produktionsstrang 460 bzw. eine Produktionsrohrtour 460.

Ein Rohrelement 452 bis 460 kann insbesondere eine zylindrische Form mit einem kreisförmigen Querschnitt aufweisen. Es versteht sich, dass andere Formen vorgesehen sein können. Ein Rohrelement 452 bis 460 kann vorzugsweise aus Stahl gebildet sein.

Beispielsweise kann die Rohrtour 450 zur Förderung von Erdöl 464 eingesetzt werden. Wie beschrieben wurde, kann eine Rohrtour auch bei anderen Anwendungen eingesetzt werden. Mit den Bezugszeichen 466 ist der sogenannte Sumpf bezeichnet und mit dem Bezugszeichen 468 die Endteufe.

Insbesondere ist ein Messsystem in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gezeigt. Das Messsystem umfasst zumindest die Messvorrichtung 400 und mindestens eine Schutzvorrichtung 478. Die Schutzvorrichtung 478 kann insbesondere eine KKS- Schutzvorrichtung 478 sein.

Die Schutzvorrichtung 478 kann vorzugsweise einen ansteuerbaren Transformator umfassen, eingerichtet zum Generieren mindestens einer elektrischen Schutzgröße (z.B. Schutzspannung und/oder Schutzstrom]. Die mindestens eine elektrische Schutzgröße kann an die Rohrtour 450 durch die Schutzvorrichtung 478 angelegt werden. Der Transformator kann insbesondere von einem Kommunikationsmodul der Messvorrichtung angesteuert werden, um den mindestens einen Schutzgrößenwert einzustellen, wie zuvor beschrieben wurde.

Wie bereits beschrieben wurde, kann die Schutzvorrichtung 478 über mindestens eine (vorliegend nicht gezeigte) Elektrode als Fremdstromanode im Erdreich verfügen.

Vorliegend ist ein Messfahrzeug 470 in Form eines Messwagens 470 vorgesehen. Der Messwagen 470 kann insbesondere zumindest die Messvorrichtung 400 umfassen, vorzugsweise ein Messset. Wie zu erkennen ist, ist ein Erdkontaktelement 414 und ein Messkabel 402 vorgesehen. Das Messkabel 402 ist in einem eingeführten Zustand dargestellt. Insbesondere kann das Messkabel 402 mit dem Messkopf 404 über eine Schleuse in der Rohrtour 450 eingeführt werden.

Der Messkopf 404 kann, insbesondere mittels einer Messkäbelwickeleinrichtung, bis zu einer bestimmten (vorgegebenen) Messstelle in die Rohrtour hinabgelassen werden, wie bereits beschrieben wurde. Mit dem Bezugszeichen 462 wird die Messtiefe bzw. Messteufe bezeichnet. Wie zu erkennen ist, befindet sich der Messkopfs 404 vorliegend in einem unteren Fünftel der Rohrtour 450.

Wie in dem vergrößerten Ausschnitt der Figur 4 zu sehen ist, ist der Messkopf 404 insbesondere ein Drahtbürstenmesskopf 404 mit einer Vielzahl von Drahtelementen 406. Mindestens ein Kontaktende 408 eines Verbindungselements 406 kontaktiert die Innenwand 474 der Rohrtour 450. Hierdurch wird eine elektrische Verbindung zwischen Innenwand 474 (an der Messstelle] und dem Messkabel 402 (und damit der Messeinrichtung] hergestellt Vorliegend kontaktiert eine Mehrzahl von Kontaktenden 408 einer entsprechenden Mehrzahl von Verbindungselementen 406 die Innenwand 474. Dies verbessert die genannte elektrische Verbindung und gewährleistet mit einer höheren Sicherheit, dass ein ausreichender elektrischer Kontakt herstellbar ist

Ein ausreichender elektrischer Kontakt kann insbesondere durch die Wahl eines bestimmten Messkopfs 404 erreicht werden, dessen Kontaktendenabstand bzw. - durchmesser im Wesentlichen dem Innendurchmesser 476 der zu prüfenden Rohrtour 450 (an der Messstelle) entspricht Insbesondere kann der Messköpf 404 so gewählt werden, dass das Verhältnis des Kontaktendenabstands zwischen dem ersten Kontaktende des ersten Verbindungselements 406 und dem zweiten Kontaktende des zweiten Verbindungselements 406 zu dem Innendurchmesser 476 zumindest größer als 1,001 ist, bevorzugt zumindest größer als 1,01, besonders bevorzugt 1,1 (und insbesondere kleiner als 1,5 ist, bevorzugt kleiner als 1,3).

Die Figur 5 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels eines Messsets 580 gemäß der vorliegenden Anmeldung. Zur Vermeidung von Wiederholungen werden auch vorliegend im Wesentlichen nur die Unterschiede zu den vorherigen Ausführungsbeispielen beschrieben.

Das Messset 580 umfasst eine (zuvor beschriebene und vorliegend zu Gunsten einer besseren Übersicht nicht im Detail dargestellte) Messvorrichtung 500 und eine Vielzahl von Messköpfen 504.1 bis 504.3 insbesondere mit einem jeweils unterschiedlichen Kontaktendendurchmesser bzw. -abstand.

Optional kann das Messset 500 eine Vielzahl von Gewichtselementen 534.1 bis 534.3 insbesondere mit einem jeweils unterschiedlichen Gewicht und/oder einer unterschiedlichen Form umfassen. Mit Hilfe des vorliegenden Wire-line-Verfahrens wird demnach insbesondere ein Drahtbürstenkopf, der mit einem Gewicht beschwert sein kann, an einem isolierten und mit der Drahtbürste verbundenen Messkabel über eine Schleuse in der Produktionsrohrtour herabgelassen. Der Drahtbürstenkopf ist vorzugsweise auswechselbar und kann vom Umfang (immer) im Wesentlichen dem Innenrohrdurchmesser der zu messenden Rohrtour entsprechen. Hierdurch kann ein ausreichender elektrischer Kontakt zum Rohr hergestellt werden.

Nach Einbringung des Werkzeugs bzw, Messkopfs in die Rohrtour kann obertägig das

Messkabel der in dem Messfahrzeug (insbesondere Service-Wagen) angeordneten Wire-line-Messvorrichtung mit einem Gleichspannungsmessgerät und der Bodensonde (bzw. Erdkontaktelement) verbunden werden. Wenn nun die Schutzvorrichtung getaktet wird, also insbesondere eine Schutzgröße generiert und angelegt wird, kann an dem Gleichspannungsmessgerät das Schutzpotential der Rohrtour abgelesen werden.

Auf Basis der Ergebnisse kann nun die Schutzvorrichtung bzw. der Transformator so eingestellt werden, dass ein ausreichender Schutzstrom in die Rohrtour fließt.

Der Vorteile bei der Nutzung der anmeldungsgemäßen Messvorrichtung sind insbesondere Folgende:

Der gesetzlich vorgeschriebene Schutz der Rohrtour von Tiefbohrungen kann nachgewiesen werden.

Falls kein ausreichender Korrosionsschutz an- bzw. vorliegt, können Ersatzmaßnahmen zur wiederkehrenden Prüfung der Integrität der Rohrtour aufgestellt werden.

- Es können Umweltschäden durch einen Bruch einer Rohrtour einer Ölkavernen) vermieden werden.

Der Energieverbrauch kann reduziert und die Kosten gesenkt werden, indem der Schutzstrom optimal eingestellt werden kann.