Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
MEDICAL FLUID CONTAINER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/052218
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a medical fluid container (2) with a container connecting piece (6) which forms an inner channel (12) and via which the container interior (14) can be accessed from the outside, said container connecting piece having an outer thread (10) on a connecting piece longitudinal section. The inner channel (12) expands (20) in a substantially conical manner in a region of the outer thread (10) starting from the container interior (14) in order to then preferably transition into a first cylindrical channel shape (16) which extends to the free opening (18) of the container connecting piece (6). The invention additionally relates to a method for producing the medical fluid container.

Inventors:
LAMPRECHT VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/076234
Publication Date:
April 06, 2023
Filing Date:
September 21, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BRAUN MELSUNGEN AG (DE)
International Classes:
B29C49/04; B29C31/00; B29C49/48; B29C49/76; B65D1/02; B29L31/00
Attorney, Agent or Firm:
WINTER, BRANDL - PARTNERSCHAFT MBB (DE)
Download PDF:
Claims:
Ansprüche

1 . Medizinischer Fluidbehälter (2) mit einem, einen Innenkanal (12) ausbildenden Behälter-Anschlussstutzen (6), über den ein Behälterinnenraum (14) von außerhalb zugänglich ist und der über einen Stutzenlängsabschnitt hinweg ein Außengewinde (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkanal (12) innerhalb des das Außengewinde (10) aufweisenden Stutzenlängsabschnitts ausgehend von dem Behälterinnenraum (14) sich im Wesentlichen konisch aufweitet (20), um dann vorzugsweise in eine erste im Wesentlichen zylindrische Kanalform (16) überzugehen, die sich bis zur freien Mündung (18) des Behälter-Anschlussstutzens (6) erstreckt.

2. Medizinischer Fluidbehälter (2) vorzugsweise nach Anspruch 1 , mit einem, einen Innenkanal (12) ausbildenden Behälter-Anschlussstutzen (6), über den ein Behälterinnenraum (14) von außerhalb zugänglich ist und der an einem Stutzenlängsabschnitt ein Außengewinde (10) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter-Anschlussstutzen (6) ausschließlich durch kalibrierenden Materialeinschub mittels einer vorzugsweise einen sich konisch verjüngenden Außenumfangs- Längsabschnitt aufweisenden Blasdornspitze (40) ausgeformt wird, der einen Behälter- Rohling im Bereich des Behälter-Anschlussstutzens (6) gegen eine einen Außengewinde-Längsabschnitt aufweisende Matrize (42) presst.

3. Verfahren zur Ausbildung eines medizinischen Fluidbehälters (2), vorzugsweise nach Anspruch 1 mit den folgenden Verfahrensschritten:

- Bereitstellen eines im Wesentlichen unprofilierten zylindrischen Behälter-Rohlings;

- Einführen eines Blasdorns in den im Wesentlichen unprofilierten zylindrischen Behälter-Rohling;

- Einführen des Behälter-Rohlings in eine Matrize (42) mittels des Blasdorns; - Ausschließlich mechanisches Pressen des Behälter-Rohlings gegen die Matrize (42) zur Herstellung eines Behälter-Anschlussstutzens (6) mittels des Blasdorns und

- Pneumatisches Ausformen eines Behälterinnenraums (14) durch Einblasen von Druckgas über den Blasdorn in den Behälter-Rohling.

4. Medizinischer Fluidbehälter (2) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkanal (12) eine zweite zylindrische Kanalform (22) aufweist, die sich, ausgehend von dem sich im Wesentlich konisch aufweitenden Bereich (20), in Richtung zu dem Behälterinnenraum (14) erstreckt.

5. Medizinischer Fluidbehälter (2) nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Behälter-Anschlussstutzen (6) und dem Behälterkörper (8) eine vorzugsweise mit einem Radius (26) versehene Wulstgeometrie (24) ausgebildet ist.

6. Medizinischer Fluidbehälter (2) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius (26) dem Behälter-Anschlussstutzen (6) zugewandt orientiert ist.

7. Medizinischer Fluidbehälter (2) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein erster Durchmesser (d1 ) der ersten zylindrischen Kanalform (16) des Innenkanals (12) größer ist als ein zweiter Durchmesser (d2) der zweiten zylindrischen Kanalform (22) des Innenkanals (12).

8. Medizinischer Fluidbehälter (2) nach Anspruch 1 , 4 oder 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Wandstärke (p) des Behälter-Anschlussstutzens (6) kleiner gleich 1 ,8 mm ist.

9. Medizinischer Fluidbehälter (2) nach einem der Ansprüche 1 , 4 oder 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenkanal (12) sich konisch in einem Winkel von ungefähr 30° aufweitet.

10. Medizinischer Fluidbehälter (2) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälterkörper (8) durch Blasformen ausgeformt wird. 16

11 . Verfahren zur Ausbildung des medizinischen Fluidbehälters (2) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter-Rohling mechanisch gegen eine matrizenseitige Staukante (44) zur Herstellung des Behälter-Anschlussstutzens (6) gepresst wird.

Description:
Medizinischer Fluidbehälter

Beschreibung

Technisches Gebiet

Die vorliegende Offenbarung betrifft einen insbesondere wiederverschließbaren medizinischen Fluidbehälter mit einem einen Innenkanal ausbildenden Behälter- Anschlussstutzen und ein Verfahren zur Ausbildung eines medizinischen Fluidbehälters.

Zur Aufbewahrung und zum Transport von medizinischen Fluiden werden medizinische Fluidbehälter verwendet. Solche medizinischen Fluidbehälter sind häufig verschweißt, um ein Auslaufen des medizinischen Fluids zu verhindern. Alternativ können medizinische Fluidbehälter als wiederverschließbare medizinische Fluidbehälter ausgebildet sein. Die Herstellung eines solchen wiederverschließbaren medizinischen Fluidbehälters ist jedoch teuer und komplex.

Aufgabe der vorliegenden Offenbarung ist es demnach, die Nachteile solcher insbesondere wiederverschließbarer medizinischer Fluidbehälter zu beheben oder zumindest zu reduzieren und einen wiederverschließbaren medizinischen Fluidbehälter bereitzustellen, der einfach und kostengünstig gefertigt werden kann. Weiterhin Ziel der Offenbarung ist es, ein Verfahren zur Herstellung eines solchen wiederverschließbaren medizinischen Fluidbehälters bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch einen medizinischen Fluidbehälter mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und / oder 2 bzw. hinsichtlich des Verfahrens mit den Merkmalen des Patentanspruchs 3 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche. Im Konkreten ist ein medizinischer Fluidbehälter mit einem, einen Innenkanal ausbildenden Behälter-Anschlussstutzen, über den ein Behälterinnenraum von außerhalb zugänglich ist und der über einen Stutzenlängsabschnitt hinweg ein Außengewinde aufweist ausgebildet. Der Innenkanal weitet sich innerhalb des das Außengewinde (10) aufweisenden Stutzenlängsabschnitts ausgehend von einem Behälterinnenraum im Wesentlichen konisch auf, um dann vorzugsweise in eine erste im Wesentlichen zylindrische Kanalform überzugehen, die sich bis zur freien Mündung des Behälter-Anschlussstutzens erstreckt.

In anderen Worten ist der medizinische Fluidbehälter mit dem Behälter- Anschlussstutzen ausgebildet, welcher den Behälterinnenraum mit einem den medizinischen Fluidbehälter umgebenden Außenbereich verbindet und welcher ein Außengewinde aufweist und somit mittels eines Schraubdeckels verschlossen werden kann. Der Innenkanal des Behälter-Anschlussstutzens weist in einem von dem Behälterinnenraum abgewandten Abschnitt einen im Wesentlichen konstanten Innendurchmesser auf. Von diesem Abschnitt mit konstantem Innendurchmesser ausgehend, im Anschluss an den Abschnitt mit konstantem Innendurchmesser verkleinert sich der Innendurchmesser in Richtung zu dem Behälterinnenraum vorzugsweise linear über eine Länge des Behälter-Anschlussstutzens. Insbesondere vorzugsweise verkleinert sich der Innendurchmesser ausgehend von ungefähr 28 mm auf ungefähr 25 mm.

Ein derart ausgebildeter medizinischer Fluidbehälter mit einem so gestalteten Behälter- Anschlussstutzen ermöglicht eine reduzierte Wandstärke bei gleichzeitig reduziertem Risiko von Fehlstellen in dem Material des Behälter-Anschlussstutzens. Auf diese Weise kann Material und damit Kosten eingespart werden. Zusätzlich ist es möglich, einen derartigen medizinischen Fluidbehälter in nur einem Werkzeug zu fertigen, was Herstellungs- und Handhabungskosten erheblich verringert.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Offenbarung ist der medizinische Fluidbehälter mit dem, den Innenkanal ausbildenden Behälter-Anschlussstutzen, über den der Behälterinnenraum von außerhalb zugänglich ist und der an dem Stutzenlängsabschnitt das Außengewinde aufweist ausgebildet. Der Behälter-Anschlussstutzen wird ausschließlich durch kalibrierenden Materialeinschub mittels eines vorzugsweise einen sich konisch verjüngenden Außenumfangs-Längsabschnitt aufweisenden Blasdorn / eine Blasdornspitze ausgeformt, der / die einen Behälter-Rohling im Bereich des Behälter-Anschlussstutzens gegen / in eine einen Außengewinde-Längsabschnitt aufweisende Matrize presst.

In anderen Worten wird der Behälter-Anschlussstutzen des medizinischen Fluidbehälters ausschließlich durch mechanisches Druckumformen, insbesondere durch mechanisches Thermoformen ausgebildet. Hierbei drückt / presst der sich konisch verjüngende Außenumfangs-Längsabschnitt des Blasdorns den Behälter- Rohling in Form eines (erwärmten) extrudierten Schlauches gegen eine definierte Kontur. Durch das Pressen des Behälter-Rohlings zwischen zwei Formwerkzeugen aus Stahl (Blasdorn(-spitze) und Matrize) ist die Maßhaltigkeit im Vergleich zu Blasformen ohne entsprechende Maßnahmen deutlich verbessert und eine Wandstärke kann auf ein notwendiges Minimum reduziert werden. Durch das Pressen wir das Material des Behälter-Rohlings in dem betreffenden Bereich zusätzlich verdichtet, was das Risiko von Fehl- und Einfallstellen minimiert. Bei dem Behälter-Rohling handelt es sich vorzugsweise um einen extrudierten Schlauch aus thermoplastischem Kunststoff.

Kem der Erfindung ist demnach, dass der Behälter-Anschlussstutzen mittels kalibrierendem Materialeinschub bzw. mittels mechanischem Druckumformen mit Formwerkzeugen, welche den Blasdorn bzw. die Blasdornspitze und die Matrize enthalten, ausgebildet wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Offenbarung wird der medizinischer Fluidbehälter mit einem Verfahren, das die folgenden Verfahrensschritte aufweist, ausgebildet:

- Bereitstellen eines im Wesentlichen unprofilierten zylindrischen Behälter- Rohlings;

- Einführen des Blasdorns in den im Wesentlichen unprofilierten zylindrischen Behälter-Rohling;

- Einführen des Behälter-Rohlings in die Matrize mittels des Blasdorns; - Ausschließlich mechanisches (An-) Pressen des Behälter-Rohlings gegen die Matrize zur Herstellung des Behälter-Anschlussstutzens mittels des Blasdorns und

- Pneumatisches Ausformen des Behälterinnenraums durch Einblasen von Druckgas über den Blasdorn in den Behälter-Rohling.

In anderen Worten lässt sich das Verfahren zur Herstellung des medizinisches Fluidbehälters in die folgenden Verfahrensschritte einteilen:

- Platzieren des Blasdorns in einem Inneren des (erwärmten) schlauchförmigen Behälter-Rohlings;

- Platzieren des schlauchförmigen Behälter-Rohlings in der Matrize;

- Definiertes Verfahren des Blasdorns mit der Blasdomspitze relativ zu der Matrize in Richtung entlang einer Mittelfaser des Blasdorns und Formpressen des schlauchförmigen Behälter-Rohlings zwischen dem Blasdorn bzw. der Blasdomspitze, insbesondere der sich konisch verjüngende Außenumfangs- Längsabschnitt des Blasdorns, und der Matrize;

- Einblasen von Druckgas, insbesondere Druckluft, durch eine Druckgasleitung, welche durch den Blasdorn verläuft in den schlauchförmigen Behälter-Rohling und damit Ausbilden des Behälterinnenraums unterhalb des Behälter- Anschlussstutzens durch Aufblasen des schlauchförmigen Behälter-Rohlings in der Matrize, wobei sich der Behälter-Rohling gegen eine Formwandung der Matrize aufbläst;

- Aushärten des medizinischen Fluidbehälters;

- Entformen des medizinischen Fluidbehälters und

- Abtrennen von etwaigen Überständen und Grate, insbesondere eines Kopf- und Bodenbutzen.

In einem weiteren Aspekt kann der Innenkanal des Behälter-Anschlussstutzens des medizinischen Fluidbehälters eine zweite zylindrische Kanalform aufweisen, die sich, ausgehend von dem sich im Wesentlich konisch aufweitenden Bereich, in Richtung zu dem Behälterinnenraum erstreckt. In anderen Worten kann der Innenkanal drei Abschnitte beinhalten, wobei ein sich konisch aufweitender Abschnitt in Form des sich konisch aufweitenden Bereichs an beiden Enden von jeweils einem zylindrischen Abschnitt begrenzt ist.

In einem weiteren Aspekt kann zwischen dem Behälter-Anschlussstutzen und einem Behälterkörper des medizinischen Fluidbehälters eine vorzugsweise mit einem Radius versehene Wulstgeometrie ausgebildet sein.

In anderen Worten kann in einer Behälterwand des medizinischen Fluidbehälters die Wulstgeometrie in Form einer Auswölbung der Behälterwand in einer radialen Richtung, bezogen auf eine Mittelfaser des Behälter-Anschlussstutzens, weg von dem Behälterinnenraum ausgebildet sein. Diese Wulstgeometrie ist benachbart zu dem Behälter-Anschlussstutzen hin zu dem Behälterkörper angeordnet. Die Wulstgeometrie kann vorzugsweise mit dem Radius ausgebildet sein. Eine solche Wulstgeometrie ermöglicht ein Vorsehen eines Originalitätsrings, insbesondere eine beschädigungsfreie Montage des Originalitätsrings. Der Originalitätsring gewährleistet ein sicheres Anzeigen, ob der medizinische Fluidbehälter seit einem Verschließen (durch den Hersteller) erstmals geöffnet wurde. Dies geschieht, indem der Originalitätsring, welcher formschlüssig in dem Schraubdeckel ausgebildet ist, bei einem Aufschrauben des Schraubdeckels zumindest teilweise von diesem getrennt wird. Die Wulstgeometrie ist vorzugsweise dem Behälterkörper zuzuordnen und wird insbesondere durch Formblasen zeitgleich mit dem Behälterkörper ausgebildet.

In einem weiteren Aspekt kann der Radius dem Behälter-Anschlussstutzen zugewandt orientiert sein.

In anderen Worten kann der Radius dem Behälter-Anschlussstutzen zugewandt an einer von der Mittelfaser des Behälter-Anschlussstutzens abgewandten Kante der Wulstgeometrie ausgebildet sein. Eine weitere, der Behälter-Anschlussstutzen abgewandte Kante der Wulstgeometrie kann ohne Radius, insbesondere mit einer Rückhaltegeometrie ausgebildet sein. Auf diese Weise kann gewährleistet werden, dass der Originalitätsring bei einer Montage über den Radius der Wulstgeometrie gleitet, ohne dabei beschädigt zu werden und eine automatisierte Montage ermöglicht werden. Andererseits kann durch die Rückhaltegeometrie gewährleistet werden, dass der Originalitätsring bei dem Aufschrauben des Schraubdeckels zuverlässig von dem Schraubdeckel abgetrennt wird.

In einem weiteren Aspekt kann ein erster Durchmesser der ersten zylindrischen Kanalform des Innenkanals größer sein als ein zweiter Durchmesser der zweiten zylindrischen Kanalform des Innenkanals.

In anderen Worten kann der erste Durchmesser der ersten zylindrischen Kanalform des Innenkanals, welche einem Durchmesser einer Ausgussöffnung / freien Mündung des Behälter-Anschlussstutzens entspricht, größer sein als der zweite Durchmesser der zweiten zylindrischen Kanalform des Innenkanals, welche von der ersten zylindrischen Kanalform durch den konischen Bereich beabstandet ist. Insbesondere kann der erste Durchmesser ungefähr 28 mm betragen und der zweite Durchmesser kann ungefähr 25 mm betragen.

In einem weiteren Aspekt kann eine Wandstärke des Behälter-Anschlussstutzen kleiner gleich 1 ,8 mm sein. Durch eine solche dünne Wandstärke kann gewährleistet werden, dass Schrumpfungs- und / oder Setzungseffekte insbesondere bei einer thermischen Sterilisation des medizinischen Fluidbehälters reduziert werden. Anders ausgedrückt können durch eine derart dünne Wandstärke die Maßhaltigkeit und die mechanische Beständigkeit insbesondere auf thermische Einflüsse erhöht werden.

In einem weiteren Aspekt kann der Innenkanal sich konisch in einem Winkel von ungefähr 30° aufweiten.

In anderen Worten kann der Bereich des Innenkanals der sich ausgehend von einem Behälterinnenraum hin zu der Ausgussöffnung konisch aufweitet, eine Steigung von ungefähr 30° aufweisen. Durch einen solchen Winkel wird eine hohe Verdichtung des Materials im Fertigungsprozess gewährleistet, ohne dabei eine Ausflusscharakteristik eines Fluids aus dem medizinischen Fluidbehälter negativ zu beeinflussen.

Insbesondere kann durch einen Winkel von ungefähr 30° ein gluckerfreies Ausgießen des Fluids bei ordnungsgemäßer Handhabung sichergestellt werden. Für das gluckerfreie Ausgießen ist ebenfalls ein Mindestdurchmesser von ungefähr 25 mm des Innenkanals erforderlich.

In einem weiteren Aspekt kann der Behälterkörper des medizinischen Fluidbehälters durch Blasformen ausgeformt sein.

In anderen Worten können der Behälter-Anschlussstutzen und der Behälterkörper in zwei voneinander verschiedenen Verfahren ausgebildet werden. Während der Behälter- Anschlussstutzen ausschließlich durch kalibrierenden Materialeinschub ausgebildet wird, wird der Behälterkörper durch ein Einblasen von Druckgas in den Behälterkörper ausgeformt.

In einem weiteren Aspekt des beschriebenen Verfahrens kann der Behälter-Rohling mechanisch gegen eine Staukante der Matrize zur Herstellung des Behälter- Anschlussstutzens (in Form) gepresst werden.

In anderen Worten kann bei dem Verfahren zur Herstellung des medizinischen Fluidbehälters der Behälter-Anschlussstutzen durch mechanisches Pressen eines Abschnitts des Behälter-Rohlings ausgebildet werden. Der Behälter-Anschlussstutzen kann zwischen einem Abschnitt des Blasdorns bzw. der Blasdomspitze und einem als matrizenseitige Staukante ausgebildeten Abschnitt der Matrize ausgebildet werden. Bei der Staukante handelt es sich um eine Einschnürung des medizinischen Fluidbehälters, welcher durch einen Vorsprung oder Absatz in der Matrize erzeugt wird. Die Staukante verhindert ein Abfließen von Material des Behälter-Rohlings in Richtung des Behälterkörpers. Der Behälter-Anschlussstutzen wird durch Pressen zwischen dem Blasdorn und der Matrize hergestellt und durch die Staukante kann das Material in dem Bereich des Behälter-Anschlussstutzens verdichtet werden. Dies verhindert die Ausbildung von Fehlstellen, beispielsweise in Form von Lufteinschlüssen und erhöht die Festigkeit des Behälter-Anschlussstutzens.

Die Staukante kann als imaginäre räumliche Trennebene betrachtet werden, die die

Herstellverfahren des kalibrierenden Matenaleinschubs für den Behälter- Anschlussstutzen und des Formblasens für den Behälterkörper voneinander trennt. Kurzbeschreibung der Figuren

Fig. 1 ist eine Darstellung eines oberen Abschnittes eines erfindungsgemäßen medizinischen Fluidbehälters, welcher mit einem Schraubdeckel verschlossen ist.

Fig. 2 ist eine vergrößerte Schnittdarstellung des oberen Abschnitts des erfindungsgemäßen medizinischen Fluidbehälters, welcher mit einem Schraubdeckel verschlossen ist.

Fig. 3 ist eine vergrößerte Schnittdarstellung des oberen Abschnitts des erfindungsgemäßen medizinischen Fluidbehälters.

Fig. 4 ist eine vergrößerte Schnittdarstellung des oberen Abschnitts des erfindungsgemäßen medizinischen Fluidbehälters mit einer Blasdomspitze und einer Matrize.

Detaillierte Beschreibung

Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der vorliegenden Offenbarung auf der Basis der zugehörigen Figuren beschrieben.

Fig.1 zeigt einen oberen Abschnitt eines erfindungsgemäßen medizinischen Fluidbehälters 2, welcher mit einem Schraubdeckel 4 verschlossen ist. Der medizinische Fluidbehälter 2 beinhaltet einen Behälter-Anschlussstutzen 6 und einen Behälterkörper 8.

Die Ausgestaltung des Behälterkörpers 8 ist für die vorliegende Offenbarung von nachrangiger Bedeutung, weshalb auf eine detaillierte Darstellung und ausführliche Beschreibung des Behälterkörpers 8 verzichtet wird. Der Behälterkörper 8 kann jegliche geometrische Form aufweisen, welche für eine Verwendung als medizinischer Fluidbehälter 2 dienlich ist. Der Behälter-Anschlussstutzen 6 wird nachfolgend ausführlich anhand von Fig. 1 , Fig. 2 und Fig. 3 erläutert. Der Behälter-Anschlussstutzen 6 weist an einer Außenseite bzw. einem Stutzenlängsabschnitt ein Außengewinde 10 auf. Der Behälter- Anschlussstutzen 6 bildet einen Innenkanal 12, der eine den medizinischen Fluidbehälter 2 umgebende Umgebung mit einem Behälterinnenraum 14, der vorrangig durch den Behälterkörper 8 ausgebildet wird, verbindet. Der Innenkanal 12 beinhaltet drei Bereiche. Einen Bereich der ersten zylindrischen Kanalform 16, der direkt an eine Ausgussöffnung 18 des medizinischen Fluidbehälters angrenzt, einen konischen Bereich 20, der sich an die zylindrische Kanalform 16 in Richtung hin zu dem Behälterkörper 8 anschließt und einen Bereich der zweiten zylindrischen Kanalform 22, der sich an den konischen Bereich 20 in Richtung hin zu dem Behälterkörper 8 anschließt. Hierbei ist der Durchmesser des Bereichs der ersten zylindrischen Kanalform 16 größer als der Durchmesser der zweiten zylindrischen Kanalform 22. Der Durchmesserunterschied wird durch den konischen Bereich 20 ausgeglichen. Anders ausgedrückt wird der Durchmesser des Innenkanals 12 an keiner Stelle ausgehend von der Ausgussöffnung 18 bis hin zu dem Bereich der zweiten zylindrischen Kanalform 22 größer. Der Bereich der zweiten zylindrischen Kanalform 22 wird auch als Staukante bezeichnet. An die zweite zylindrische Kanalform 22 schließt sich eine Wulstgeometrie 24 an. Die Wulstgeometrie 24 ist eine Auswölbung des medizinischen Fluidbehälters 2, die sich, bezogen auf eine Mittelachse M des medizinischen Fluidbehälters 2 radial nach außen wölbt. Die Wulstgeometrie ist an einer Richtung Ausgussöffnung 18 orientierten Kante mit einem Radius 26 ausgebildet. Der Radius 26 ermöglich ein zerstörungsfreies Montieren eines Originalitätsrings 28. Der Originalitätsring 28 ist ein Element, welches ein Öffnen des medizinischen Fluidbehälters 2 nach einem erstmaligen Verschließen anzeigt. Der Originalitätsring 28 beinhaltet hierfür einen Oberring 30, einen Unterring 32 und Sollbruchstege 34, welche den Oberring 30 mit dem Unterrring 32 verbinden. Der Oberring 30 ist formschlüssig mit dem Schraubdeckel 4 verbunden. Bei der Montage gleitet der Unterring 32 über den Radius 26 der Wulstgeometrie 24. An einer dem Behälterkörper 8 zugewandten Kante ist die Wulstgeometrie 24 mit einer Rückhaltegeometrie 36 versehen. Wenn nun der Schraubdeckel 4 nach der Montage erstmalig geöffnet wird, verhakt sich der Unterring 32 an der Rückhaltegeometrie 36, die Sollbruchstege 34 brechen und Oberring 30 und Unterring 32 sind irreversibel getrennt. Die Wandstärke p des Behälter-Anschlussstutzen 6 beträgt an keiner Stelle mehr als 1 ,8 mm. Der Durchmesser d1 beträgt ungefähr 28 mm und der Durchmesser d2 beträgt ungefähr 25 mm. Der Winkel a beträgt ungefähr 30°.

Der Schraubdeckel beinhaltet weiterhin ein Dichtungseinlage 38, welches jedoch im Rahmen dieser Offenbarung nicht näher betrachtet wird.

Fig. 4 zeigt den Behälter-Anschlussstutzen 6 und eine Blasdomspitze 40 sowie eine Matrize 42. Die Blasdomspitze 40 und die Matrize 42 werden zur Ausbildung des medizinischen Fluidbehälters 2 verwendet. Der erfindungsgemäße medizinische Fluidbehälter 2 wird durch eine Kombination aus zwei Fertigungsverfahren ausgebildet, deren Ablauf im Folgenden anhand von Fig. 4 erläutert wird.

Ein Blasdorn mit der Blasdomspitze 40 wird in einen im Wesentlichen zylindrischen Behälter-Rohling, vorzugweisen in Form eines Schlauchs eingeführt. Der Behälter-Rohling besteht hierbei vorzugsweise aus einem Thermoplast. Der Behälter- Rohling wird erwärmt und mittels des Blasdorns mit der Blasdomspitze 40 in die Matrize 42 eingeführt. Die Blasdomspitze 40 presst den Behälter-Rohling gegen die Matrize 42, insbesondere gegen eine matrizenseitige Staukante 44. Hierdurch wird der Behälter- Anschlussstutzen 6, welcher in Fig. 4 oberhalb der matrizenseitige Staukante 44 dargestellt ist, ausgebildet. In anderen Worten wird der Behälter-Anschlussstutzen 6 durch kalibrierenden Materialeinschub zwischen der Blasdomspitze 40 und der Matrize 42 ausgebildet. Durch den konischen Bereich 20 an der Blasdomspitze 40 kann das Material des Behälter-Rohlings zwischen dem konischen Bereich und der matrizenseitige Staukante 44 zusätzlich verdichtet werden. Die matrizenseitige Staukante 44 verhindert hierbei auch ein Abfließen des Materials. Der notwendige Druck wird durch Verfahren des Blasdorns mit der Blasdomspitze 40 gegen die Matrize 42 erzeugt. In einem weiteren Schritt wird der Behälterkörper 8 (vgl. Fig.1 ) mittels Formblasen ausgebildet. Hierfür wird Druckgas, vorzugsweise in Form von Druckluft über eine Druckgasleitung 46, welche sich in dem Blasdorn mit der Blasdomspitze 40 befindet, in den Behälter-Rohling eingeblasen. Der Behälter-Rohling wird gegen die Formwandung der Matrize 42 aufgeblasen und härtet aus bzw. kühlt ab. Hierbei wird auch die Wulstgeometrie 24 mit dem Radius 26 und der Rückhaltegeometrie 36 ausgebildet. Anschließend wird der medizinische Fluidbehälter 2 entformt und entgratet bzw. Überstände des Materials entfernt. Anders ausgedrückt wird der medizinische Fluidbehälter 2 entformt und entbutzt.

Zusammengefasst betrifft die vorliegende Offenbarung einen medizinischen Fluidbehälter 2 mit einem, einen Innenkanal 12 ausbildenden Behälter- Anschlussstutzen 6, über den ein Behälterinnenraum 14 von außerhalb zugänglich ist und der an einem Stutzenlängsabschnitt ein Außengewinde 10 aufweist, welches sich über einen Gewindeabschnitt in einer Stutzenlängsrichtung erstreckt, wobei der Innenkanal 12 in dem Gewindeabschnitt ausgehend von dem Behälterinnenraum 14 sich im Wesentlichen konisch aufweitet 20, um dann vorzugsweise in eine erste im Wesentlichen zylindrische Kanalform 16 überzugehen, die sich bis zur freien Mündung 18 des Behälter-Anschlussstutzens 6 erstreckt.

Des Weiteren betrifft die vorliegenden Offenbarung einen medizinischen Fluidbehälter 2 vorzugsweise mit den unmittelbar vorstehenden Merkmalen, mit einem, einen Innenkanal 12 ausbildenden Behälter-Anschlussstutzen 6, über den ein Behälterinnenraum 14 von außerhalb zugänglich ist und der an einem Stutzenlängsabschnitt ein Außengewinde 10 aufweist, wobei der Behälter- Anschlussstutzen 6 ausschließlich durch kalibrierenden Materialeinschub mittels einer vorzugsweise einen sich konisch verjüngenden Außenumfangs-Längsabschnitt aufweisenden Blasdornspitze 40 ausgeformt wird, der einen Behälter-Rohling im Bereich des Behälter-Anschlussstutzens 6 gegen eine einen Außengewinde- Längsabschnitt aufweisende Matrize 42 presst.

Schließlich betrifft die vorliegende Offenbarung auch ein Verfahren zur Ausbildung eines medizinischen Fluidbehälters 2, vorzugsweise mit den vorstehenden Merkmalen mit den folgenden Verfahrensschritten:

- Bereitstellen eines im Wesentlichen unprofilierten zylindrischen Behälter-Rohlings; - Einführen eines Blasdorns in den im Wesentlichen unprofilierten zylindrischen Behälter-Rohling;

- Einführen des Behälter-Rohlings in eine Matrize 42 mittels des Blasdorns;

- Ausschließlich mechanisches Pressen des Behälter-Rohlings gegen die Matrize 42 zur Herstellung eines Behälter-Anschlussstutzens 6 mittels des Blasdorns und

- Pneumatisches Ausformen eines Behälterinnenraums 14 durch Einblasen von Druckgas über den Blasdorn in den Behälter-Rohling.

Bezugszeichenliste

2 medizinischer Fluidbehälter

4 Schraubdeckel

6 Behälter-Anschlussstutzen

8 Behälterkörper

10 Außengewinde

12 Innenkanal

14 Behälterinnenraum

16 erste zylindrische Kanalform

18 Ausgussöffnung / freie Mündung

20 konischer Bereich

22 zweite zylindrische Kanalform

24 Wulstgeometrie

26 Radius

28 Originalitätsring

30 Oberring

32 Unterring

34 Sollbruchsteg

36 Rückhaltegeometrie

38 Dichtungseinlage

40 Blasdomspitze

42 Matrize

44 matrizenseitige Staukante

46 Druckgasleitung a Winkel

M Mittelachse d1 Durchmesser 1 d2 Durchmesser 2 p Wandstärke