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Title:
MEDICAL INSTRUMENT FOR ADMINISTERING A LIQUID IN DOSES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/026684
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical instrument (10) for administering a liquid in doses. The inventive instrument has a reservoir (12) for the liquid, a dosing tube (14) from which the liquid is administered and a valve arrangement (16) which has at least one valve (43) and which is located between the reservoir (12) and the dosing tube (14). Said valve arrangement (16) can be moved back and forth between a closed position and a maximum open position. Pressure is applied to the liquid in the reservoir (12). A first actuating means (18) and a second actuating means (20) are provided for actuating the valve arrangement (16). The first actuating means (18) is used to move a valve (43) into a specific intermediate position, between the closed position and the maximum open position, in which a certain quantity of liquid per unit of time is administered from the dosing tube (14) in this position. The second actuating means (20) is used to move a valve (43) into the maximum open position in order to fill the reservoir.

Inventors:
LANG DIETER (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/007419
Publication Date:
June 03, 1999
Filing Date:
November 19, 1998
Export Citation:
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Assignee:
STORZ KARL GMBH & CO (DE)
LANG DIETER (DE)
International Classes:
A61M3/02; (IPC1-7): A61M5/168; A61M31/00; A61M3/02; A61B1/00
Domestic Patent References:
WO1994008654A21994-04-28
Foreign References:
US4414999A1983-11-15
US3605740A1971-09-20
US5037384A1991-08-06
EP0519292A11992-12-23
Attorney, Agent or Firm:
Witte, Alexander (Rotebühlstrasse 121 Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Medizinisches Instrument zur dosierten Abgabe einer Flüs sigkeit, mit einer Vorratskammer (12) für die Flüssigkeit, mit einem Dosierrohr (14), aus dem die Flüssigkeit abgege ben wird, und mit einer zumindest ein Ventil (43) aufwei senden Ventilanordnung (16) zwischen der Vorratskammer (12) und dem Dosierrohr (14), wobei die Ventilanordnung (16) zwischen einer Schließlage und einer maximalen Offen lage hinund herbewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit in der Vorratskammer (12) mit Druck beauf schlagt ist, daß ein erstes Betätigungsmittel (18) und ein zweites Betätigungsmittel (20) zum Betätigen der Venti lanordnung (16) vorgesehen ist, daß mittels des ersten Be tätigungsmittels (18) ein Ventil (43) in eine definierte Zwischenstellung zwischen der Schließlage und der maxima len Offenlage bewegbar ist, in der eine bestimmte Menge an Flüssigkeit pro Zeiteinheit aus dem Dosierrohr (14) abge geben wird, und daß mittels des zweiten Betätigungsmittels (20) ein Ventil (43) in die maximale Offenlage bewegbar ist, so daß die Flüssigkeit zum Befüllen der Vorratskammer (12) über dieses Ventil (43) in die Vorratskammer (12) strömen kann.
2. Instrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mittel (78) zum Einstellen der definierten Zwischen stellung des Ventils (43) vorgesehen ist, wobei das Mittel (78) mit dem ersten Betätigungsmittel (18) zusammenwirkt.
3. Instrument nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Mittel (78) zum Einstellen definierter Zwischen stellungen des Ventils (43) Abgaberaten von einem Tropfen pro zwei Sekunden bis fünf Tropfen pro Sekunde einstellbar sind.
4. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, daß die Ventilanordnung (16) in die Schließ lage vorgespannt ist.
5. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge kennzeichnet, daß die Ventilanordnung (16) bei der Bewe gung aus der Zwischenstellung in die Schließlage in dem Dosierrohr (14) einen Unterdruck erzeugt.
6. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge kennzeichnet, daß die Ventilanordnung (16) ein einziges Ventil (43) aufweist, das sowohl mittels des ersten als auch mittels des zweiten Betätigungsmittels (18,20) hin und herbewegbar ist.
7. Instrument nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (43) einen Schließkolben (44) aufweist, der in einer Kammer (46) zwischen der Vorratskammer (12) und dem Dosierrohr (14) zwischen der Schließlage und maximalen Of fenlage verschiebbar angeordnet ist.
8. Instrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (46) einen sich erweiternden Abschnitt (54) aufweist, in dem der Schließkolben (44) die definierte Zwischenstellung und die maximale Offenlage einnimmt.
9. Instrument nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Betätigungsmittel (10) durch ein mit dem Schließkolben (44) in Verbindung stehendes Schubelement (62) gebildet ist.
10. Instrument nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Betätigungsmittel (18) einen Hebel (66) auf weist, der an dem Schubelement (62) über eine an diesem ausgebildete Stützfläche (74) angreift.
11. Instrument nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Hebel (66) das Schubelement (62) gabelartig umgreift und daß die Stützfläche (74) als Schulter am Schubelement (62) ausgebildet ist, auf der die gabelartigen Bereiche des Hebels (60) ruhen.
12. Instrument nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch ge kennzeichnet, daß der Schließkolben (44) in die Schließla ge mittels einer Feder (52) vorgespannt ist.
13. Instrument nach einem der Ansprüche 2 bis 12, dadurch ge kennzeichnet, daß das Mittel (78) zum Einstellen der defi nierten Zwischenstellung einen verstellbaren Anschlag (80) aufweist.
14. Instrument nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (80) durch eine an dem ersten Betätigungsmit tel (18) angeordnete Stellschraube (82) gebildet wird.
15. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge kennzeichnet, daß die Flüssigkeit in der Vorratskammer (12) mittels eines federkraftbeaufschlagten Spritzenkol bens (30) mit Druck beaufschlagt ist.
16. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge kennzeichnet, daß das Dosierrohr (14) flexibel ist.
17. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch ge kennzeichnet, daß das Dosierrohr (14) in einen Endoskop schaft oder dgl. einführbar ist.
18. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch ge kennzeichnet, daß es eine Zeitschaltuhr zur Bestimmung der Abgabe einer vorbestimmten Menge an Flüssigkeit aus dem Dosierrohr (14) umfaßt.
19. Instrument nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch ge kennzeichnet, daß es mit einem endoskopischen Beobach tungsinstrument kombiniert ist.
Description:
Medizinisches Instrument zur dosierten Abqabe einer Flüssiqkeit Die Erfindung betrifft ein medizinisches Instrument zur dosier- ten Abgabe einer Flüssigkeit, mit einer Vorratskammer für die Flüssigkeit, mit einem Dosierrohr, aus dem die Flüssigkeit ab- gegeben wird, und mit einer zumindest ein Ventil aufweisenden Ventilanordnung zwischen der Vorratskammer und dem Dosierrohr, wobei die Ventilanordnung zwischen einer Schließlage und einer maximalen Offenlage hin-und herbewegbar ist.

Ein derartiges Instrument ist aus der EP-A-0 519 292 bekannt. Im medizinischen Bereich wird ein Instrument der eingangs ge- nannten Art dazu verwendet, eine flüssige Arzneimittelzuberei- tung durch eine operativ geschaffene oder eine natürliche Kör- peröffnung hindurch an einen zu behandelnden Krankheitsherd in- nerhalb eines menschlichen oder tierischen Körpers zu bringen.

Ein spezieller Anwendungsfall einer medikamentösen Behandlung besteht in der Nachbehandlung eines operativen Eingriffes in den Nasennebenhöhlen, der zur Heilung einer chronischen Sinusi- tis erforderlich geworden ist. Nach einer derartigen Operation muß oftmals mit ödematösen Schleimhautherden im Operationsge- biet gerechnet werden. Die Schleimhautherde werden dann lokal behandelt, indem sie mit einer Silbernitratlösung als Medika- ment verätzt werden. Dazu muß die Silbernitratlösung unter en- doskopischer Kontrolle durch die Nasenöffnungen in die Nasenne- benhöhlen gezielt auf die Schleimhautherde aufgebracht werden.

Dies geschah bis jetzt dadurch, daß kleine mit Silbernitratlö- sung getränkte Watteträger mittels einer Pinzette in die Nasen- nebenhöhle geführt werden, wo die Silbernitratlösung dann auf die Schleimhautherde aufgetupft wird.

Dieses herkömmliche Verfahren hat jedoch mehrere Nachteile. Es ist in der Handhabung sehr umständlich, weil für jede Anwendung ein Watteträger bereitgehalten werden muß, der vor der Behand- lung mit der Silbernitratlösung getränkt und an dem Instrument, mit dem der Watteträger in die Nebenhöhle eingeführt wird, be- festigt werden muß. Dabei besteht auch die Gefahr, daß der Arzt selbst mit dem die Haut ätzenden Silbernitrat in Berührung kommt. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß es mit dem her- kömmlichen Verfahren sehr schwierig ist-bedingt durch unter- schiedliche Wattestärken-eine wohl dosierte Menge an Silber- nitrat gezielt auf die Schleimhautherde aufzubringen. Des wei- teren besteht dabei die Gefahr, daß beim Einführen der Wat- teträger in die Nasennebenhöhlen Silbernitrat an unbeteiligten Partien in der Nase abgestreift wird, die dann durch das Sil- bernitrat ungewollt verätzt werden, während für die zu behan- delnden Schleimhautherde dann nicht mehr genügend Silbernitrat an dem Watteträger vorhanden ist. Umgekehrt kann es auch beim Entfernen des Watteträgers aus dem Behandlungsgebiet zu unge- wollten Verätzungen der Nasenschleimhaut kommen, weil auch nach dem Abtupfen des Silbernitrats auf dem krankhaften Schleimhau- therd stets ein Rest an Silbernitrat an dem Watteträger zurück- bleibt. Dieses Verfahren ist somit nicht nur in der Handhabung kompliziert, sondern birgt auch eine Reihe von Verletzungsge- fahren sowohl für den behandelnden Arzt als auch für den Pati- enten in sich.

Es besteht daher ein Bedürfnis an einem medizinischen Instru- ment, mit dem eine flüssige Arzneimittelzubereitung sicher, ge- zielt und wohl dosiert an einen Krankheitsherd im menschlichen oder tierischen Körper gebracht werden kann.

Das in der eingangs genannten EP-A-0 519 292 beschriebene In- strument zum Dosieren von Flüssigkeiten oder Pasten weist in spritzenartiger Bauart eine Vorratskammer für die Flüssigkeit, ein Dosierrohr sowie eine Ventilanordnung zwischen der Vorrats- kammer und dem Dosierrohr auf. Die Ventilanordnung wird aus zwei hintereinander angeordneten Ventilen gebildet, zwischen denen eine Dosierkammer angeordnet ist. Die Vorratskammer ist ein abnehmbarer Behälter, der vor dem Gebrauch des Instruments an dem Gehäuse des Instrumentes befestigt wird. Dazu muß von dem Behälter, der bereits mit der medizinischen Flüssigkeit ge- füllt bereitgehalten wird, eine Verschlußkappe abgenommen und das Instrument mit etwa senkrecht nach oben weisendem Dosier- rohr auf den Behälter aufgeschraubt werden, damit keine Flüs- sigkeit aus dem geöffneten Behälter verschüttet wird. Nach dem Befestigen des Behälters wird dann das Instrument mit dem Dosi- errohr nach unten gehalten, so daß die Flüssigkeit aus dem Be- hälter in die Dosierkammer strömt. Zur dosierten Abgabe der Flüssigkeit wird mittels eines Betätigungshebels ein Verbin- dungsrohr zwischen der Dosierkammer und dem Behälter samt einem Kolben in Richtung der Auslaßöffnung des Instrumentes verscho- ben, wodurch das erste Ventil durch den im Verbindungsrohr ent- stehenden Unterdruck geschlossen und das zweite Ventil durch den in der Dosierkammer entstehenden Überdruck geöffnet wird.

Dabei wird ein entsprechend dem Vorschub des Kolbens verdräng- tes Volumen einer Flüssigkeit dosiert abgegeben. Beim Loslassen des Betätigungshebels drückt eine Rückstellfeder das Verbin- dungsrohr samt Kolben wieder in seine Ausgangsposition zurück, wodurch das zweite Ventil wieder geschlossen und das erste Ven- til geöffnet wird, so daß wieder Flüssigkeit aus dem Behälter in die Dosierkammer angesaugt wird.

Obwohl mit diesem bekannten Instrument eine dosierte Abgabe der Flüssigkeit möglich ist, weist es dennoch mehrere Nachteile auf. Die Handhabung dieses Instrumentes ist dadurch erschwert, daß zum Anbringen des Behälters mit der darin enthaltenen Flüs- sigkeit das Instrument zunächst aufrecht und anschließend nach unten gehalten werden muß, damit die Flüssigkeit in die Dosier- kammer strömt. Beim Befestigen des Behälters ist nicht gewähr- leistet, daß nicht doch Flüssigkeit verschüttet wird, was im Falle von Silbernitrat zu einer Verätzung der Haut der Bedie- nungsperson führen kann. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß nach jeder Abgabe von Flüssigkeit neue Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter in die Dosierkammer angesaugt werden muß, wo- durch in dem Vorratsbehälter allmählich ein Unterdruck aufge- baut wird. Dieser Unterdruck muß mittels eines in dem Behälter angeordneten Belüftungsventils abgebaut werden, um die Funktion des Instrumentes aufrechtzuerhalten. Wird nämlich der Unter- druck in dem Behälter zu groß, so kann keine Flüssigkeit mehr in die Dosierkammer strömen. Durch das Belüftungsventil können Kontaminationen in den Vorratsbehälter eindringen.

Ein weiterer Nachteil des bekannten Instruments besteht darin, daß die aus dem Dosierrohr abgegebene Menge an Flüssigkeit pro Zeiteinheit durch die auf den Betätigungshebel ausgeübte Hand- kraft beeinflußt wird, da die Handkraft den Kolbenvorschub und damit den in der Dosierkammer entstehenden Überdruck bestimmt. Dadurch ist es nicht möglich, stets eine wohl definierte Abga- berate einzustellen. Der das Instrument bedienende Arzt muß da- her stets die durch das Dosierrohr abgegebene Flüssigkeitsmenge optisch kontrollieren. Im Fall der zuvor geschilderten Anwen- dung eines solchen Instruments zum Einbringen einer Silberni- tratlösung in die Nasennebenhöhlen ist es aber gerade erforder- lich, eine genau definierte Menge von nur etwa einem bis zwei Tropfen auf den Schleimhautherd aufzubringen, da eine höhere Dosis zu ungewollten Verätzungen angrenzender Bereiche führt und dem Arzt nur eingeschränkte Möglichkeiten einer optischen Kontrolle zur Verfügung stehen.

Es ist demnach Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Instru- ment der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, daß die Dosierung einer Flüssigkeit, beispielsweise eines Medika- ments, bei der Abgabe der Flüssigkeit an einem Krankheitsherd im menschlichen Körper vereinfacht wird, daß es wieder befüll- bar ist, und daß mit dem Instrument eine Abgabe der Flüssigkeit unabhängig von der Lage des Instrumentes und unabhängig von der ausgeübten Handkraft bei der Betätigung des Instrumentes mög- lich ist.

Hinsichtlich des eingangs genannten Instrumentes wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe dadurch gelöst, daß die Flüssigkeit in der Vorratskammer mit Druck beaufschlagt ist, daß ein erstes Betätigungsmittel und ein zweites Betätigungs- mittel zum Betätigen der Ventilanordnung vorgesehen ist, daß mittels des ersten Betätigungsmittels ein Ventil in eine defi- nierte Zwischenstellung zwischen der Schließlage und der maxi- malen Offenlage bewegbar ist, in der eine bestimmte Menge an Flüssigkeit pro Zeiteinheit aus dem Dosierrohr abgegeben wird, und daß mittels des zweiten Betätigungsmittels ein Ventil in die maximale Offenlage bewegbar ist, so daß die Flüssigkeit zum Befüllen der Vorratskammer über dieses Ventil in die Vorrats- kammer strömen kann.

Dadurch, daß die Flüssigkeit in der Vorratskammer mit Druck be- aufschlagt ist, wird die Flüssigkeit bei geöffneter Ventil- anordnung stets unter Druck aus dem Dosierrohr herausgetrieben.

Der Austrieb der Flüssigkeit ist nicht mehr von der Handkraft, also auch nicht mehr von der Geschicklichkeit der Bedienungs- person abhängig. Das erfindungsgemäße Instrument kann in jeder Stellung benutzt werden, insbesondere auch mit aufrecht gehal- tenem Dosierrohr, da der Austritt der Flüssigkeit schwerkraf- tunabhängig ist. Daher ist das erfindungsgemäße Instrument ins- besondere für eine Anwendung zum Einbringen beispielsweise von Silbernitrat in die Nasennebenhöhlen eines sitzenden Patienten geeignet. Mit dem ersten Betätigungsmittel wird ein Ventil in eine definierte Stellung zwischen der Schließ-und der maxima- len Offenlage bewegt, so daß bei Betätigung des ersten Betäti- gungsmittels stets eine bestimmte und gleichbleibende Menge an Flüssigkeit pro Zeiteinheit unter der Wirkung des Drucks in der Vorratskammer aus dem Dosierrohr austritt, beispielsweise ein Tropfen pro Sekunde. Um eine bestimmte Menge der Flüssigkeit auf einen Krankheitsherd aufzubringen, braucht der Arzt demnach nicht seine Handkraft zu dosieren. Das Ventil wird vielmehr un- abhängig von der vom Arzt ausgeübten Handkraft stets in diesel- be Zwischenstellung bewegt, bei der die Flüssigkeit mit einer bestimmten konstanten Durchflußrate von der Vorratskammer in das Dosierrohr strömt. Die Handhabung und die Funk- tionssicherheit des erfindungsgemäßen Instrumentes ist somit wesentlich verbessert. Insbesondere an Behandlungsgebieten im menschlichen Körper, die der Arzt während der Behandlung nur schwer optisch kontrollieren kann, kann zuverlässig eine wohl dosierte Menge an Flüssigkeit abgegeben werden. Dies kann ein- fach dadurch erreicht werden, daß der Arzt das Ventil für eine bestimmte Zeitdauer betätigt. Bei konstanter Durchflußrate er- gibt sich aus der Dauer der Betätigung des Ventils die genaue abgegebene Menge Flüssigkeit.

Durch das zweite Betätigungsmittel kann ein Ventil zum Befüllen der Vorratskammer vollständig geöffnet und geschlossen werden.

Das Befüllen der Vorratskammer kann somit unabhängig von der Betätigung des Ventils zum dosierten Abgeben der Flüssigkeit erfolgen, das ja ggf. nur geringe Mengen an Flüssigkeit pro Zeiteinheit durchtreten läßt. Unter Betätigung des zweiten Be- tätigungsmittels kann dies wie bei einer Spritze durch Aufzie- hen der Flüssigkeit in kürzester Zeit geschehen. Ein Befüllen des Instruments durch Aufziehen der Flüssigkeit hat den Vor- teil, daß die Gefahr von Kontaminationen der Flüssigkeit ver- ringert ist. Dies kann dadurch erreicht werden, daß das Dosier- rohr vor dem Aufziehen der Flüssigkeit sterilisiert wird. Die Handhabung des erfindungsgemäßen Instrumentes ist somit wesent- lich vereinfacht und bedienungssicher.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird somit vollkom- men gelöst.

In einer bevorzugten Ausgestaltung weist das Instrument ein mit dem ersten Betätigungsmittel zusammenwirkendes Mittel zum Ein- stellen der definierten Zwischenstellung des einen Ventils auf.

Diese Weiterbildung des erfindungsgemäßen Instrumentes hat den Vorteil, daß die Durchflußrate durch das teilgeöffnete Ventil variiert werden kann. Um eine bestimmte Menge an Flüssigkeit auf einen Krankheitsherd aufzubringen, beispielsweise zwei Tropfen, kann der Arzt vor der Anwendung eine Zwischenstellung des Ventils einstellen, in der zwei Tropfen pro Sekunde aus dem Dosierrohr abgegeben werden, wobei dann zur Abgabe der Flüssig- keit das erste Betätigungsmittel eine Sekunde lang betätigt wird. Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung besteht darin, daß das Instrument für verschiedene Flüssigkeiten unterschied- licher Viskositäten verwendbar ist, für die mit dem Mittel zum Einstellen der Zwischenstellung des Ventils jeweils dieselbe Durchflußrate eingestellt werden kann.

Dabei ist es bevorzugt, wenn mit dem Mittel zum Einstellen de- finierte Zwischenstellungen des Ventils mit Abgaberaten von ei- nem Tropfen pro zwei Sekunden bis 5 Tropfen pro Sekunde ein- stellbar sind.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß das erfindungsgemäße In- strument je nach Wunsch auf einen weiten Bereich von Abgabera- ten eingestellt werden kann, wodurch die Variabilität des er- findungsgemäßen Instrumentes erhöht ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Ventil- anordnung in die Schließlage vorgespannt.

Durch diese Maßnahme wird die Handhabung des erfindungsgemäßen Instrumentes weiter verbessert, weil die Ventilanordnung nur zum Öffnen betätigt werden muß, wohingegen diese ihre Schließ- lage nach Freigabe der Betätigungsmittel automatisch wieder einnimmt.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung erzeugt die Ventil- anordnung bei der Bewegung aus der Zwischenstellung in die Schließlage in dem Dosierrohr einen Unterdruck.

Der Unterdruck bewirkt, daß sich an der Spitze des Dosierrohres befindliche Flüssigkeit beim Loslassen der Betätigungsmittel in das Dosierrohr zurückgesaugt wird. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Instrument zum Aufbrin- gen von Silbernitrat in der Nasennebenhöhle verwendet wird, weil durch den Unterdruck sichergestellt ist, daß die Spitze des Dosierrohres frei von Silbernitratlösung ist. Somit wird ausgeschlossen, daß beim Einführen und Herausziehen des Dosier- rohres schon aus der endseitigen Öffnung des Dosierrohres aus- getretene, jedoch noch nicht abgetropfte Silbernitratlösung ab- gestreift wird. Die Gefahr von ungewollten Verätzungen wird mit dem erfindungsgemäßen Instrument demnach besonders wirkungsvoll beseitigt.

Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel weist die Ventil- anordnung ein einziges Ventil auf, das sowohl mittels des er- sten als auch mittels des zweiten Betätigungsmittels hin-und herbewegbar ist.

Durch diese Maßnahme wird vorteilhafterweise ein konstruktiv einfaches, mechanisch wenig aufwendiges und damit kostengünstig herstellbares Instrument geschaffen.

Dabei ist es weiter bevorzugt, wenn das Ventil einen Schließ- kolben aufweist, der in einer zwischen der Vorratskammer und dem Dosierrohr angeordneten Kammer zwischen der Schließlage und maximalen Offenlage verschiebbar angeordnet ist.

Die Verwendung eines Schließkolbens als Ventil führt vorteil- hafterweise zu einer mechanisch einfachen und betriebssicheren Bauweise des erfindungsgemäßen Instrumentes.

Dabei ist es weiterhin bevorzugt, wenn die Kammer einen sich mit dem Dosierrohr in Verbund stehenden erweiternden Abschnitt aufweist, in dem der Schließkolben die definierte Zwischenstel- lung und die maximale Offenlage einnimmt.

In einem ersten, nicht aufgeweiteten Abschnitt sitzt der Kolben dichtend. Durch den sich anschließenden allmählich erweiternden Bereich sind auf konstruktiv einfache Weise eine Vielzahl an definierten Zwischenstellungen des Kolbens mit unterschiedli- chen Durchflußraten möglich. Das Zusammenspiel aus der Elasti- zität der Kolbendichtungen und dem Druck in der Vorratskammer erlaubt es, je nach Kolbenstellung im sich erweiternden Bereich der Kammer, mehr oder weniger Flüssigkeit pro Zeiteinheit durch den Zwischenraum zwischen Außenseite des Kolbens und der Innen- seite der sich erweiternden Kammer durchtreten zu lassen.

Weiterhin ist es bevorzugt, wenn das zweite Betätigungsmittel durch ein mit dem Schließkolben in Verbindung stehendes Schube- lement gebildet ist.

Durch diese Maßnahme wird ein vorteilhaft einfaches Betäti- gungsmittel in der Art eines Drückmechanismus geschaffen, mit dem das Ventil zum Befüllen des Instrumentes in seine maximale Offenlage bewegbar ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das erste Be- tätigungsmittel einen Hebel auf, der an dem Schubelement über eine an diesem ausgebildete Stützfläche angreift.

Durch diese Maßnahme wird ein vorteilhaft einfacher Betäti- gungsmechanismus gebildet, mit dem der Schließkolben sowohl in die definierte Zwischenstellung zur Abgabe einer bestimmten Menge an Flüssigkeit pro Zeiteinheit als auch zum Befüllen in die maximale Offenstellung gebracht werden kann. Durch Anlage des Hebels des ersten Betätigungsmittels auf der Stützfläche des zweiten Betätigungsmittel ist das zweite Betätigungsmittel unabhängig vom ersten Betätigungsmittel betätigbar. Das Ventil zum Befüllen der Vorratskammer kann unabhängig von der Betäti- gung des ersten Betätigungsmittels in seine maximale Offenlage gebracht werden kann. Bei Betätigung des Hebels wird der Schließkolben nur bis in die definierte Zwischenstellung be- wegt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Schließkolben in die Schließlage mittels einer Feder vorgespannt.

Dies stellt eine vorteilhaft einfache und mechanisch stabile Lösung dar, um das Ventil in die Schließlage vorzuspannen.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Mittel zum Einstellen der definierten Zwischenstellung einen verstell- baren Anschlag auf.

Der verstellbare Anschlag begrenzt die Beweglichkeit des ersten Betätigungsmittels. Wird das erste Betätigungsmittel bis zum Anschlag betätigt, wird dabei das Ventil genau in die definier- te Zwischenstellung bewegt. Somit wird eine mechanisch beson- ders einfache Bauweise zur Einstellung der definierten Zwi- schenlage des Ventils geschaffen.

Dabei ist bevorzugt, wenn der Anschlag durch eine an dem ersten Betätigungsmittel angeordnete Stellschraube gebildet wird.

Die Stellschraube bildet auf vorteilhaft einfache Weise einen verstellbaren Anschlag. Die Stellschraube kann dabei auf einfa- che Weise zum Verstellen der definierten Zwischenstellung des Ventils durch Drehen verstellt werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die Flüssigkeit in dem Vorratsbehälter mittels eines mit Federkraft beauf- schlagten Spritzenkölbens mit Druck beaufschlagt.

Diese Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Instrumentes hat den Vorteil, daß sich die Flüssigkeit durch den Spritzenkolben wie bei einer Spritze aufziehen läßt. Nach Freigeben des Spritzen- kolbens drückt die Kraft der Feder den Spritzenkolben auf die aufgezogene Flüssigkeit und setzt diese unter Druck.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Dosierrohr flexibel.

Durch die flexible Ausgestaltung kann das erfindungsgemäße In- strument sich an den anatomischen Verlauf von Körperhohlräumen anpassen und daher vorteilhafterweise zum Einbringen von Flüs- sigkeiten in nur schwer zugängliche Körperhöhlen-wie die Na- sennebenhöhlen-verwendet werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist das Dosierrohr in einen Endoskopschaft oder dgl. einführbar.

Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die in dem Instrument ent- haltene flüssige Arzneimittelzubereitung unter zusätzlicher op- tischer Kontrolle durch eine ebenfalls in dem Endoskopschaft vorgesehene Optik gezielt auf den zu behandelnden Krankheits- herd aufgebracht werden kann.

In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Instru- ment eine Zeitschaltuhr zur Bestimmung der Abgabe einer vorbe- stimmten Menge an Flüssigkeit aus dem Dosierrohr auf.

Hierdurch kann die Bedienungsperson die Zeitschaltuhr auf eine bestimmte Zeit einstellen, bspw. drei Sekunden, wodurch in Ver- bindung mit der eingestellten Abgabe an Flüssigkeit pro Zeiteinheit eine vorbestimmte gewünschte Menge an Flüssigkeit aus dem Dosierrohr abgegeben werden kann. Die Zeitschaltuhr kann in das Instrument integriert oder extern vorgesehen wer- den. Ferner kann es auch vorgesehen werden, die Zeitschaltuhr mit dem einen Ventil so zu koppeln, daß nach Ablauf der vorein- gestellten Zeit das Ventil automatisch in seine Schließlage zu- rückkehrt.

In einer bevorzugten Ausgestaltung einer endoskopischen Anord- nung wird das erfindungsgemäße Instrument mit einem endoskopi- schen Beobachtungsinstrument kombiniert.

Weitere Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschrei- bung der beigefügten Zeichnung.

Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angege- benen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorlie- genden Erfindung zu verlassen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar- gestellt. Es zeigen : Fig. 1 ein medizinisches Instrument zur dosierten Abgabe einer Flüssigkeit ; Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Teil des Instruments in Fig. 1 in vergrößerter Darstellung ; Fig. 3 einen Längsschnitt durch einen Teil des Instruments in Fig. 1 und 2 in weiter vergrößerter Darstellung ; Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung des In- struments in einer Betriebsstellung, in der mit dem Instrument eine bestimmte Menge an Flüssigkeit pro Zeiteinheit abgegeben wird ; Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung des In- struments in einer weiteren Betriebsstellung, in der das Instrument mit der Flüssigkeit gefüllt werden kann ; Fig. 6 einen Schnitt des Instruments längs der Linie VI-VI in Fig. 3, der die Ventilanordnung in der Schließla- ge zeigt ; und Fig. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII in Fig. 5, der die Ventilanordnung in der maximalen Offenlage zum Befüllen des Instruments zeigt.

Fig. 1 bis 3 zeigen ein medizinisches Instrument 10 zur dosier- ten Abgabe einer Flüssigkeit, bspw. einer Silbernitratlösung.

Das Instrument 10 weist an seinem hinteren, d. h. proximalen En- de eine Vorratskammer 12 und an seinem vorderen, d. h. distalen Ende ein flexibles Dosierrohr 14 mit einer Dosierspitze 15 auf, aus der die Flüssigkeit abgegeben wird.

Mit dem Instrument 10 wird die darin enthaltene Flüssigkeit bspw. ein Medikament, zur therapeutischen Behandlung gezielt an einer zu behandelnde Stelle im menschlichen Körper in einer wohl dosierten Menge abgegeben, indem das Dosierrohr 14 mit der Dosierspitze 15 durch eine Körperöffnung hindurch an die be- treffende Stelle geführt und die Flüssigkeit dort dosiert abge- geben wird. An der Dosierspitze 15 ist eine einzelne Öffnung zur Abgabe jeweils einzelner Tropfen oder sind eine Vielzahl von Öffnungen vorgesehen, durch die die Flüssigkeit so aus- tritt, daß sie gleichmäßig auf dem zu behandelnden Krankheits- herd verteilt werden kann, ohne auf der Oberfläche des Gewebes zu verlaufen. Auch ist es möglich, die Dosierspitze 15 so aus- zubilden, daß die Flüssigkeit in einer dosierten Menge auf dem Krankheitsherd aufgesprüht wird.

Zwischen der Vorratskammer 12 und dem Dosierrohr 14 weist das Instrument 10 weiterhin eine Ventilanordnung 16 auf. Für die Ventilanordnung 16 ist ein erstes Betätigungsmittel 18 und ein zweites Betätigungsmittel 20 vorgesehen.

Die Vorratskammer 12 wird aus einem Außenrohr 24 und einem dar- in angeordneten Innenrohr 26 gebildet. Das Außenrohr 24 und das Innenrohr 26 sind am proximalen Ende durch eine Verschlußkappe 28 verschlossen.

In dem Innenrohr 26 ist ein Spritzenkolben 30 beweglich ange- ordnet, der über eine gegen das Innenrohr 26 anliegende Dich- tung 31 einen Flüssigkeitsraum 32 am distalen Ende des Sprit- zenkolbens 30 von einem sich proximal an den Kolben 30 an- schließenden Luftraum 33 abdichtet. Der Spritzenkolben 30 ist über eine Schubstange 34 mit einem Griffelement 36 am proxima- len Ende fest verbunden.

Ferner ist in dem Luftraum 33 eine Druckfeder 38 angeordnet, die sich distal gegen den Spritzenkolben 30 und proximal gegen eine in dem Innenrohr 26 angeordnete feststehende Hülse 40 ab- stützt, und die den Spritzenkolben 30 in Richtung zum Dosier- rohr 14 vorspannt und dabei die Flüssigkeit in dem Flüssig- keitsraum 32 mit Druck beaufschlagt. Fig. 2 zeigt das Instru- ment 10 in einem Zustand, in dem der Kolben 30 in seine distale Endlage verschoben ist. In dieser Stellung ist der Flüssig- keitsraum 32 entleert. Im befüllten Zustand der Vorratskammer 12 befindet sich der Spritzenkolben 30 in einer zu der Hülse 40 hin zurückgezogenen Stellung.

An die Vorratskammer 12 schließt sich ein Mittelstück 42 an, das mit dem Außenrohr 24 fest verbunden ist. In dem Mittelstück 42 ist die Ventilanordnung 16 angeordnet.

Die Ventilanordnung 16 weist ein einziges Ventil 43 auf, das durch einen Schließkolben 44 gebildet ist. Der Schließkolben 44 ist in einer Kammer 46 angeordnet. In der Kammer 46 ist der Schließkolben 44 zwischen einer in Fig. 3 dargestellten Schließlage und einer in Fig. 5 dargestellten maximalen Offen- lage hin-und herbewegbar.

Die Bewegungsrichtung des Schließkolbens 44 verläuft dabei etwa senkrecht zur Längsachse des Instruments 10.

Eine erste Dichtung 48 liegt in jeder Stellung des Schließkol- bens 44 dichtend an der Wand der Kammer 46 an. Eine zweite Dichtung 50 liegt in der Schließlage des Schließkolbens 44 ebenfalls dichtend an der Wand der Kammer 46 an, wie in Fig. 3 dargestellt ist.

Der Schließkolben 44 ist mittels einer Druckfeder 52, die in einer Ausnehmung des Schließkolbens 44 angeordnet ist, in seine Schließlage vorgespannt.

In ihrem unteren Bereich weist die Kammer 46 einen sich nach unten hin erweiternden Abschnitt 54 auf, in dem die radiale Ab- messung der Kammer 46 kontinuierlich zunimmt.

Der Flüssigkeitsraum 32 der Vorratskammer 12 steht über einen Kanal 56 mit der Kammer 46 in Verbindung. An die Kammer 46 schließt sich dann ein weiterer Kanal 58 an, der wiederum mit dem Dosierrohr 14 verbunden ist und einen Durchtritt der Flüs- sigkeit von der Kammer 46 über den Kolben 44 in das Dosierrohr 14 ermöglicht.

Das zweite Betätigungsmittel 20 zum Betätigen des Ventils 43, d. h. des Schließkolbens 44, weist ein Schubelement 62 auf, das in axialer Verlängerung des Schließkolbens 44 mit diesem fest verbunden ist. Am freien Ende des Schubelementes 62 ist ein Drückknopf 64 befestigt, der zum Betätigen des Schließkolbens 44 mit dem Daumen heruntergedrückt werden kann. Mit dem zweiten Betätigungsmittel 20 wird der Schließkolben 44 in seine maxima- le Offenlage gemäß Fig. 5 bewegt.

Das erste Betätigungsmittel 18 weist einen Hebel 66 auf, der über ein Drehlager 68 an seinem distalen Ende verschwenkbar an dem Mittelstück 42 gelagert ist. Der Hebel 66 weist ferner eine Gabel 70 auf, die mit ihren beiden Schenkeln beidseits an dem Schubelement 62 vorbeigeführt ist (vergl. Fig. 6 und 7), wobei die Schenkel zum proximalen Ende hin einstückig zusammenlaufen.

Die Gabel 70 weist. einen konkaven Abschnitt 72 auf, der sich auf einer als Schulter ausgebildeten Stützfläche 74, die an dem Schubelement 62 ausgebildet ist, abstützt bzw. auf dieser auf- liegt.

Mittels des ersten Betätigungsmittels 18, und zwar durch Herun- terdrücken des Hebels 66, wird der Schließkolben 44 aus seiner Schließlage nach unten bewegt, indem der konkave Abschnitt 72 der Gabel 70 das Schubelement 62 und damit den Schließkolben 44 nach unten schiebt. Der Schließkolben 44 wird bei vollständigem Herunterdrücken des Hebels 66 nicht bis in seine maximale Of- fenlage gemäß Fig. 5 bewegt, sondern in eine definierte Zwi- schenstellung, die in Fig. 4 dargestellt ist. In dieser Zwi- schenstellung tritt unter der Wirkung des in der Vorratskammer 12 herrschenden Drucks eine wohl definierte Menge an Flüssig- keit pro Zeiteinheit aus dem Flüssigkeitsraum 32 gemäß einem Pfeil 75 durch den Kanal 56 an der Dichtung 50 gemäß Pfeil 76 vorbei und über den Kanal 58 in das Dosierrohr 14 und gemäß ei- nem Pfeil 77 bis zur Dosierspitze 15, wo dann die Flüssigkeit tröpfchenweise in einer definierten Rate abgegeben wird. Dies wird dadurch bewirkt, daß in dieser definierten Zwischenstel- lung des Schließkolbens 44 sich die Dichtung 50 in dem sich erweiternden Abschnitt 54 der Kammer 46 bewegt wird. Aufgrund der Erweiterung der Kammer 46 an dieser Stelle steht die Dich- tung 50 in einem weniger innigen Kontakt mit der Wand der Kam- mer 46, so daß Flüssigkeit mit einer definierten geringen Durchflußrate in das Dosierrohr 14 gelangt und an der Dosier- spitze 15 austritt.

An dem ersten Betätigungsmittel 18 bzw. an dem Hebel 66 ist ferner ein Mittel zum Einstellen einer definierten Zwischen- stellung des Schließkolbens 44 vorgesehen.

Das Mittel 78 zum Einstellen der Zwischenstellung weist einen Anschlag 80 auf, der als Kopf einer Stellschraube 82 ausgebil- det ist, die in den Hebel 66 eingeschraubt ist. Die Stell- schraube 82 ist auf der dem Instrument 10 abgewandten Seite des Hebels 66 mit einem Drehknopf 83 fest verbunden. Durch Drehen des Drehknopfes 83 kann die Stellschraube 82 zum Instrumenten- körper hin aus dem Hebel 66 herausgedreht werden. Eine sich in dem Drehknopf 83 und in dem Hebel 66 abstützende Druckfeder 84 dient als Hemmung, so daß sich die Stellschraube 82 nicht uner- wünscht herausdrehen kann, sondern nur, wenn der Drehknopf 83 mit einer gewissen Mindesthandkraft gedreht wird.

Der Anschlag 80 wirkt mit einem Gegenanschlag 86 in Form eines Kopfes einer in das Mittelstück 42 eingedrehten Schraube derart zusammen, daß beim Herunterdrücken des Hebels 66 die Bewegung des Hebels 66 durch das Anschlagen des Anschlages 80 an den Ge- genanschlag 86, und somit die Bewegung des Schließkolbens 44 in der Kammer 46 begrenzt wird. Bei vollständig heruntergedrücktem Hebel 66 befindet sich der Schließkolben 44 bei sich berühren- dem Anschlag 80 und Gegenanschlag 86 dann in der zuvor beschriebenen definierten Zwischenstellung. Soll eine andere Durchflußrate eingestellt werden, bspw. einen geringere Durch- flußrate, wird die Stellschraube 82 durch Drehen des Drehknop- fes 83 entsprechend aus dem Hebel 66 zum Instrumentenkörper hin herausgedreht, wodurch der Hebel 66 und damit der Schließkolben 44 weniger weit nach unten bewegt wird. Zum Erhöhen der Durch- flußrate wird die Stellschraube 82 entsprechend in den Hebel 66 hineingedreht.

Ferner weist die Vorratskammer 12 ein Sichtfenster 88 auf, durch das hindurch der Füllstand der Vorratskammer 12 kontrol- liert werden kann.

Im folgenden wird nun die Funktions-und Bedienungsweise des Instruments 10 näher beschrieben.

Vor dem erstmaligen Gebrauch des Instrumentes 10 muß dieses mit der gewünschten Flüssigkeit, bspw. einer Silbernitratlösung, gefüllt werden. Dazu wird das Instrument 10 mit dem Dosierrohr 14 bzw. dessen Spitze 15 in ein Gefäß getaucht, in dem die Flüssigkeit enthalten ist. Vor dem Eintauchen des Dosierrohres 14 wird dieses sterilisiert, um eine Kontamination der Flüssig- keit zu vermeiden. Anschließend wird der Schließkolben 44 aus seiner Schließlage, die er aufgrund der Vorspannung durch die Feder 52 von selbst einnimmt, durch Daumendruck auf den Drück- knopf 64 in seine maximale Offenlage gebracht, wie in Fig. 5 dargestellt ist. Aus Fig. 6 und 7 geht hervor, daß der Schließ- kolben 44 beim Herunterdrücken des Drückknopfes 64 aus seiner Schließlage in die maximale Offenlage bewegt wird, ohne daß da- zu das erste Betätigungsmittel 18 betätigt werden muß. Das Schubelement 62 ist zwischen der Gabel 70 des Hebels 66 frei verschiebbar angeordnet. Beim Herunterdrücken des Drückknopfes 64 wird die Kraft unmittelbar über das Schubelement 62 auf den Schließkolben 44 übertragen.

Während der Drückknopf 64 weiter heruntergedrückt bleibt, wird mit der anderen Hand der Spritzenkolben 30 über das Griffele- ment 36 zurückgezogen. Durch den dafür in dem Flüssigkeitsraum 32 entstehenden Unterdruck wird die Flüssigkeit durch die Spit- ze 15 des Dosierrohres 14 durch den Kanal 58 an der Dichtung 50 vorbei und durch den Kanal 56 in den Flüssigkeitsraum 32 ge- saugt, bis dieser vollständig gefüllt ist. Dann wird der Drück- knopf 64 losgelassen, wodurch sich der Schließkolben 44 selbst- tätig in seine Schließlage bewegt.

Bevor mit dem Instrument 10 zum ersten Mal eine wohl dosierte Menge der in der Vorratskammer 12 enthaltenen Flüssigkeit abge- geben wird, ist es vorteilhaft, zunächst in einem "Eichverfahren"zu bestimmen, wieviele Tropfen der Flüssigkeit pro Sekunde bei vollständig heruntergedrücktem Hebel 66 aus dem Dosierrohr 14 austreten. Auf diese Weise kann je nach Art der in der Vorratskammer 12 enthaltenen Flüssigkeit die Abgaberate, die von der Viskosität und damit auch von der Temperatur der Flüssigkeit, von der Stellung der Druckfeder 38 und von der Ausbildung der Dichtung 50 abhängt, bestimmt und durch eine entsprechende Einstellung der Stellschraube 82 fest eingestellt werden. Dazu kann an der Stellschraube 82 eine Markierung vor- gesehen sein, die die bestimmte eingestellte Abgaberate anzeigt und für spätere Einsätze des Instruments 10 für diese Flüssig- keit wiederverwendet werden kann.

Soll nun eine wohl dosierte Menge der in der Vorratskammer 12 enthaltenen Flüssigkeit an eine bestimmte Stelle im menschli- chen Körper, bspw. einem Schleimhautherd in der Nasennebenhöh- le, gebracht werden, wird das Instrument 10 mit dem Dosierrohr 14 durch die entsprechende Nasenöffnung mit der Spitze an den Krankheitsherd geführt. Wird dann der Hebel 66 soweit herunter- gedrückt, bis der Anschlag 80 auf dem Anschlag 86 zu liegen kommt, wird der Schließkolben 44 wie in Fig. 4 dargestellt, in die definierte Zwischenstellung bewegt, wodurch dann eine wohl definierte Menge an Flüssigkeit pro Zeiteinheit in das Dosier- rohr 14 gelangt und aus der Dosierspitze 15 austritt. Ist das Mittel 78 zum Einstellen der definierten Zwischenstellung des Schließkolbens 44 bspw. so eingestellt, daß ein Tropfen pro Se- kunde aus der Dosierspitze 15 austritt, so muß der Hebel 66 ei- ne Sekunde heruntergedrückt werden, um einen Tropfen auf den Krankheitsherd aufzubringen, und zwei Sekunden, wenn bspw. zwei Tropfen auf den Krankheitsherd aufgebracht werden sollen, usw.

Die Zeitmessung kann dadurch erleichtert werden, daß an dem In- strument 10 eine Zeitschaltuhr vorgesehen ist, mit der eine Zeit in Sekundenschritten eingestellt werden kann. Die Zeit- schaltuhr kann so ausgestaltet sein, daß beim Herunterdrücken des Hebels 66 automatisch gestartet und nach Ablauf der Zeit ein akustisches Signal emittiert, das der Bedienungsperson den Ablauf der voreingestellten Zeitspanne anzeigt, so daß die Be- dienungsperson dann den Hebel 66 unmittelbar wieder losläßt. Es wäre aber auch denkbar, die Zeitschaltuhr so mit dem Instrument 10 zu kombinieren, daß nach Ablauf der voreingestellten Zeit der Schließkolben 44 wieder selbsttätig in seine Schließlage zurückkehrt, so daß vermieden wird, daß eine Übermenge an Flüs- sigkeit aus dem Dosierrohr 14 austritt.

Anstatt die Menge an abgegebener Flüssigkeit dadurch zu dosie- ren, daß der Hebel 66 für eine bestimmte Zeit heruntergedrückt wird, kann mit dem Mittel 78 zum Einstellen der definierten Zwischenstellung des Schließkolbens 44 auch eine andere Durch- flußrate eingestellt werden, bspw. zwei Tropfen pro Sekunde, so daß bei einer solchen Einstellung der Hebel 66 dann wiederum nur eine Sekunde heruntergedrückt werden muß, um zwei Tropfen auf den Krankheitsherd aufzubringen. Im gleichen Fall kann das Mittel 78 zum Einstellen der defi- nierten Zwischenstellung des Schließkolbens 44 auch dazu ver- wendet werden, für unterschiedliche Flüssigkeiten mit unter- schiedlichen Viskositäten eine gleiche Durchflußrate einzustel- len.

Beim Loslassen des Hebels 66 kehrt der Schließkolben 44, wie bereits erwähnt, selbständig in seine Schließlage zurück. Dabei wird in der Kammer 46 ein Unterdruck erzeugt, durch den sich noch an der Dosierspitze 15 befindliche Flüssigkeit in das Do- sierrohr 14 zurückgezogen wird. Dadurch wird vermieden, daß beim Herausziehen des Instrumentes 10 aus der Nasennebenhöhle noch an der Dosierspitze 15 vorhandene Flüssigkeit an Körper- stellen abgestreift wird, die mit der Flüssigkeit nicht in Be- rührung kommen sollen.

Während die Erfindung in einer speziellen Verwendung zum Ein- bringen definierter Dosen von Silbernitrat in Nasennebenhöhlen beschrieben wurde, versteht es sich von selbst, daß die Erfin- dung nicht auf einen derartigen Anwendungsfall beschränkt ist. Es sind eine Reihe weiterer Anwendungen denkbar, insbesondere solche, bei denen eine wohl definierte Menge einer Flüssigkeit sicher und gezielt an eine Stelle im menschlichen oder tieri- schen Körper gebracht werden muß.