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Title:
MEDICAL KIT FOR TREATMENT OF VASCULAR DISEASES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/112116
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medical kit for treating vascular diseases, the set comprising a tubular or sleeve-type insertion aid (10), a transport wire (20) having a distal tip (21), and a stent (30) having a wire mesh (37) which consists of a plurality of wires (36) that, at a proximal stent end (33) define loops (34, 35) and, at a distal stent end (31), open wire ends (32), the stent (30) being arranged on the transport wire (20) and together with the transport wire inside the insertion aid (10), and the distal stent end (31) is closer to the distal tip (21) of the transport wire (20) than the proximal stent end (33).

Inventors:
SCHÜSSLER ANDREAS (DE)
BRASCHKAT ANDRÉS (DE)
DING ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/082253
Publication Date:
June 02, 2022
Filing Date:
November 19, 2021
Export Citation:
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Assignee:
ACANDIS GMBH (DE)
International Classes:
A61F2/90; A61F2/966
Foreign References:
DE202013012692U12018-07-30
DE102012112730A12014-06-26
EP1880695A12008-01-23
DE102012112730A12014-06-26
DE102015107291A12015-09-17
DE102018333345A
DE202013012692U12018-07-30
Attorney, Agent or Firm:
KILCHERT, Jochen (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Medizinisches Set zur Behandlung von Blutgefäßerkrankungen mit

- einer rohr- oder schlauchförmigen Einführungshilfe (10),

- einem Transportdraht (20), der eine distale Spitze (21) aufweist und

- einem Stent (30), der ein Gittergeflecht (37) aus mehreren Drähten (36) aufweist, die an einem proximalen Stentende (33) Schlaufen (34, 35) und an einem distalen Stentende (31) offene Drahtenden (32) bilden, wobei der Stent (30) auf dem Transportdraht (20) und mit diesem innerhalb der Einführungshilfe (10) angeordnet ist, und wobei das distale Stentende (31) näher an der distalen Spitze (21) des Transportdrahts (20) positioniert ist als das proximale Stentende (33).

2. Medizinisches Set nach Anspruch 1, dad u rch geken nzeich net, dass das proximale Stentende (33), insbesondere die Schlaufen (34, 35), zwischen einem proximalen und einem distalen Röntgenmarker (22, 23) des Transportdrahts (20) angeordnet ist.

3. Medizinisches Set nach Anspruch 1 oder 2, dad u rch geken nzeich net, dass der Transportdraht (20) einen Transportabschnitt (26) und einen Führungsabschnitt (27) mit einem Durchmesser aufweist, der größer als ein Durchmesser des Transportabschnitts (26) ist, wobei der Führungsabschnitt (27) eine Anschlagfläche (28) aufweist, an der die Schlaufen (34, 35) des proximalen Stentendes (33) längsaxial anliegen können.

4. Medizinisches Set nach Anspruch 3, dad u rch geken nzeich net, dass der proximale Röntgenmarker (23) des Transportdrahts (20) an einem distalen Ende (29) des Führungsabschnitts (27) angeordnet ist.

5. Medizinisches Set nach Anspruch 3 oder 4, dad u rch geken nzeich net, dass der proximale Röntgenmarker (23) unmittelbar an die Anschlagfläche (28) angrenzt und/oder die Anschlagfläche (28) bildet.

6. Medizinisches Set nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dad u rch geken nzeich net, dass sich der Transportabschnitt (26) des Transportdrahts (20) vollständig durch den Stent (30) erstreckt.

7. Medizinisches Set nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dad u rch geken nzeich net, dass der distale Röntgenmarker (22) des Transportdrahts (20) im Transportabschnitt (26) angeordnet ist.

8. Medizinisches Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dad u rch geken nzeich net, dass der Transportdraht (20), insbesondere der Führungsabschnitt (27), proximal aus der Einführungshilfe (10) vorsteht und einen proximalen Greifabschnitt (25) mit einer Riffelung aufweist.

9. Medizinisches Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dad u rch geken nzeich net, dass die Einführungshilfe (10) an ihrem distalen Ende einen Anschluss zur Verbindung mit einem Katheter (40) aufweist.

10. Medizinisches Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dad u rch geken nzeich net, dass am proximalen Stentende (33) des Stents (30) erste Schlaufen (34) und zweite Schlaufen (35) angeordnet sind, wobei die ersten Schlaufen (34) längsaxial über die zweiten Schlaufen (35) vorstehen.

11. Medizinisches Set nach Anspruch 10, dad u rch geken nzeich net, dass am proximalen Stentende (33) die gleiche Anzahl von ersten Schlaufen (34) und zweiten Schlaufen (35) vorgesehen ist, wobei die ersten Schlaufen (34) und die zweiten Schlaufen (35) in Umfangsrichtung abwechselnd angeordnet sind.

12. Medizinisches Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dad u rch geken nzeich net, dass die Drähte (36) des Gittergeflechts (37) einen Kern aus einem röntgensichtbaren Material und eine Ummantelung aus einem Formgedächtniswerkstoff aufweisen.

13. Medizinisches Set nach Anspruch 12, dad u rch geken nzeich net, dass mindestens 10 vol.-%, insbesondere mindestens 20 vol.-%, insbesondere mindestens 25 vol.-%, insbesondere mindestens 30 vol.-% jedes Drahts (36) durch den Kern gebildet sind. 14. Medizinisches Set nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dad u rch geken nzeich net, dass der Stent (30) keine zusätzlichen Röntgenmarker aufweist und/oder ausschließlich aus Drähten (36) besteht.

Description:
Medizinisches Set zur Behandlung von Blutgefäßerkrankungen

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft ein medizinisches Set zur Behandlung von Blutgefäßerkrankungen.

Aus der Praxis sind zur Behandlung von Blutgefäßerkrankungen, wie Stenosen oder Aneurysmen, Stents bekannt, die in einem Set mit einer Einführungshilfe, auch „Introducer" genannt, und einem Transportdraht angeboten werden. Der Stent ist üblicherweise in einem komprimierten Zustand auf dem Transportdraht angeordnet und mit dem Transportdraht in der Einführungshilfe positioniert. Die Einführungshilfe bildet im Wesentlichen einen Schlauch oder ein Rohr, das den komprimierten Zustand des Stents aufrechterhält.

Für die eigentliche Behandlung wird der Stent mit dem Transportdraht durch einen Katheter an den Behandlungsort geführt. Dort wird der Stent aus dem Katheter entlassen und faltet sich dabei auf. Bei einigen Behandlungsmethoden kann es erforderlich sein, nach der vollständigen Entlassung des Stents in das Blutgefäß den Katheter in distale Richtung durch den Stent zu führen. Dies kann beispielsweise notwendig sein, um mittels eines Ballons den Stent nochmals aktiv zu expandieren bzw. an die Blutgefäßwand anzudrücken. Andere Gründe für das Einführen des Katheters in den expandierten Stent können darin bestehen, dass ein Blutgefäßareal, das distal des Stents angeordnet ist, zusätzlich behandelt werden soll. Teilweise führen Operateure den Katheter auch durch den expandierten Stent hindurch, um sicherzustellen, dass der Stent ausreichend durchgängig ist.

Bei dieser Prozedur, bei der der Katheter nach distal geschoben und durch den Stent hindurchgeführt wird, besteht das Risiko, dass sich der Katheter an den Drahtenden des Stents verhakt. Je nach Konstruktion des Stents kann es insbesondere Vorkommen, dass das proximale Stentende sich nicht ausreichend aufweitet, so dass Drahtenden leicht in das Blutgefäß hineinragen. Wenn nun der Katheter nach distal geschoben wird, kann sich die Katheterspitze an diesen Drahtenden verhaken. Dies kann dazu führen, dass der Stent weiter von der Blutgefäßwand gelöst wird oder durch eine Schiebebewegung, die auf den Stent einwirkt, eine Beschädigung der Blutgefäßwand auftritt. Außerdem besteht das Risiko, dass sich der Katheter nicht durch den Stent schieben lässt, so dass beispielsweise eine Behandlung nachfolgender Blutgefäßareale durch den Katheter nicht mehr möglich ist.

Der bisherige Stand der Technik hat das zuvor beschriebene Problem bislang nicht erkannt. Zwar sind Stents bekannt, die aus Drähten gebildet sind, welche an wenigstens einem Stentende Schlaufen bilden. Solche Stents sind beispielswiese in DE 10 2012 112 730 Al und DE 10 2015 107 291 Al beschrieben, wobei darin kein Hinweis enthalten ist, wie ein Verhaken einer Katheterspitze an den Drahtenden eines proximalen Endes des jeweiligen Stents zu vermeiden wäre.

Aus DE 10 2018 333 345 Al beschreibt einen Stent, der aus einem einzigen Draht gebildet ist, der an beiden Stentenden zu Schlaufen geformt ist. Der bekannte Stent zeichnet sich durch ein besonderes Expansionsverhalten aus. Die oben beschriebene Prozedur, bei welchem der Katheter nach distal durch den expandierten Stent geschoben wird und das damit verbundene Problem wurden jedoch nicht erkannt.

DE 20 2013 012 692 Ul offenbart zwar einen Stent, der aus mehreren Einzeldrähten gebildet sein kann, wobei die Einzeldrähte an einem oder beiden Enden zu Formschlaufen zusammengeschweißt, -geklebt oder verschmolzen werden. Welche Konfiguration des Stents für welche Herausforderung einzusetzen ist, geht daraus jedoch nicht hervor. Zudem ist nicht nur die Herstellung der Formschlaufen aufwändig, sondern die Verbindung der Einzeldrähte insbesondere an den hochbeanspruchten Stentenden birgt das Risiko, dass die Verbindungsstellen aufbrechen und offene Drahtenden entstehen, die zu einer Verletzung von Gefäßwänden führen können.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, ein medizinisches Set zur Behandlung von Blutgefäßerkrankungen anzugeben, das das Risiko eines Verhakens zwischen einer Katheterspitze und einem im Blutgefäß expandierten Stent reduziert und so eine Folgebehandlung mit dem Katheter ermöglicht. Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.

So beruht die Erfindung auf dem Gedanken, ein medizinisches Set zur Behandlung von Blutgefäßerkrankungen anzugeben, wobei das Set ausgestattet ist mit - einer rohr- oder schlauchförmigen Einführungshilfe,

- einem Transportdraht, der eine distale Spitze aufweist, und

- einem Stent, der ein Gittergeflecht aus mehreren Drähten aufweist, die an einem proximalen Stentende Schlaufen und an einem distalen Stentende offene Drahtenden bilden, wobei der Stent auf dem Transportdraht und mit diesem innerhalb der

Einführungshilfe angeordnet ist, und wobei das distale Längsende des Stents näher als das proximale Längsende an der distalen Spitze des Transportdrahts positioniert ist.

Die Erfindung nutzt zwei Aspekte, um ein Verhaken einer Katheterspitze am proximalen Stentende zu vermeiden.

Einerseits ist bei dem erfindungsgemäßen Set vorteilhaft vorgesehen, dass der Stent an einem Stentende Schlaufen aufweist. Die Schlaufen ermöglichen es durch ihre Krümmung, dass eine Katheterspitze abgelenkt und so in das Innere des Stents geführt wird. Die Katheterspitze kann sich also nicht so leicht verhaken, wie dies beispielsweise bei offenen Drahtenden der Fall ist.

Andererseits ist bei der Erfindung explizit vorgesehen, dass der Stent derart auf dem Transportdraht positioniert ist, dass die Schlaufen an einem proximalen Stentende angeordnet sind. Bei dem Set ist also sichergestellt, dass durch die Anordnung des Transportdrahts mit dem Stent in der Einführungshilfe der Stent nur so in ein Blutgefäß eingesetzt werden kann, dass die Schlaufen im Blutgefäß proximal ausgerichtet sind. Die Schlaufen weiten sich also bei der Entlassung aus einem Katheter als letztes auf und liegen so nahe an der Katheterspitze. Wenn nun der Katheter wieder in den Stent eingeschoben werden soll, so erfolgt dies grundsätzlich von der Seite aus, an der die Schlaufen positioniert sind. So ist das Risiko, dass der Katheter mit dem Stent verhakt, wenn der Katheter nach distal in den Stent eingeschoben wird, deutlich reduziert.

Ein weiterer vorteilhafter Effekt der am proximalen Stentende angeordneten Schlaufen besteht darin, dass durch die Schlaufen die Radialkraft am proximalen Stentende erhöht wird. Die beiden Schenkel einer Schlaufe tendieren nämlich dazu, sich voneinander zu entfernen, also sich aufzuspreizen. Das hat zur Folge, dass sich das proximale Stentende sehr gut aufweitet bzw. sehr gut expandiert. Damit ist das Risiko, dass sich am proximalen Ende des Stents Drähte in das Blutgefäß hineinragen, weil sie nicht ausreichend an der Gefäßwand anliegen, ebenfalls reduziert.

Alle vorgenannten Effekte in der Zusammenschau bewirken, dass nach einer vollständigen Entlassung des Stents ein Katheter gut nach distal durch den Stent geschoben werden kann, wobei die Gefahr eines Verhakens zwischen dem Katheter und dem Stent deutlich reduziert ist.

Um das proximale Stentende bei der Implantation des Stents in ein Blutgefäß gut erkennen zu können, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass das proximale Stentende, insbesondere die Schlaufen, zwischen einem proximalen und einem distalen Röntgenmarker des Transportdrahts angeordnet ist. Die Röntgenmarker sind unter Röntgenkontrolle gut erkennbar, so dass der Operateur nachvollziehen kann, wo sich das proximale Stentende derzeit befindet. Dies ist wesentlich, um bei einer Teilentlassung des Stents abschätzen zu können, ob die endgültige Position des Stents korrekt ist. Sobald die Positionierung abgeschlossen ist, kann dann der Stent vollständig aus dem Katheter entlassen werden.

Vorzugsweise weist der Transportdraht einen Transportabschnitt und einen Führungsabschnitt auf. Der Führungsabschnitt kann einen Durchmesser aufweisen, der größer als ein Durchmesser des Transportabschnitts ist. Ferner kann der Führungsabschnitt eine Anschlagfläche aufweisen, an der die Schlaufen des proximalen Stentendes längsaxial anliegen. Die Anschlagfläche ermöglicht es so, den Stent durch die Einführungshilfe und/oder den Katheter zu schieben.

Dazu liegen die Schlaufen längsaxial an der Anschlagfläche an. Bevorzugt ist es außerdem, wenn der Führungsabschnitt des Transportdrahts einen Querschnittsdurchmesser aufweist, der im Wesentlichen einem Innendurchmesser der Einführungshilfe und/oder eines Katheters entspricht. So ist sichergestellt, dass der Stent in dem an dem Führungsabschnitt anschließenden Transportabschnitt verbleibt. Insbesondere kann so verhindert werden, dass der Stent sich zwischen einer Innenwand der Einführungshilfe und/oder des Katheters und dem Transportdraht positioniert, was dazu führen könnte, dass der Stent durch den Transportdraht nicht mehr transportiert wird.

Bei einer bevorzugten Variante der Erfindung ist der proximale Röntgenmarker des Transportdrahts an einem distalen Ende des Führungsabschnitts angeordnet. Ferner kann der proximale Röntgenmarker unmittelbar an die Anschlagfläche angrenzen und/oder die Anschlagfläche bilden. Diese Anordnung des proximalen Röntgenmarkers stellt sicher, dass ein Operateur das proximale Stentende unter Röntgenkontrolle gut erkennt. Insbesondere ist so die Entlassung des Stents in ein Blutgefäß besonders gut steuerbar, da dem Operateur die Information vorliegt, wie sich das proximale Stentende der Katheterspitze nähert.

Der Transportabschnitt des Transportdrahts erstreckt sich vorzugsweise vollständig durch den Stent. Die distale Spitze des Transportdrahts kann Teil des Transportabschnitts sein. Vorzugsweise ist die distale Spitze flexibel, insbesondere flexibler als der Rest des Transportabschnitts. So kann die distale Spitze, die vorzugsweise über den Stent hinaus vorsteht, gut durch gekrümmte Blutgefäße navigieren.

Eine bevorzugte Variante der Erfindung sieht vor, dass der distale Röntgenmarker des Transportdrahts im Transportabschnitt angeordnet ist. Insbesondere kann der distale Röntgenmarker zwischen der distalen Spitze und der Anschlagfläche des Führungsabschnitts angeordnet sein. Der distale Röntgenmarker weist vorzugsweise einen Außendurchmesser auf, der kleiner als der Außendurchmesser des Führungsabschnitts ist, so dass sich zwischen dem distalen Röntgenmarker und der Innenwand der Einführungshilfe ein Spalt bildet, durch welchen sich das Gittergeflecht des Stents erstrecken kann. Vorzugsweise ist der distale Röntgenmarker nahe am proximalen Ende des Stents positioniert. Es ist besonders vorteilhaft, wenn die Schlaufen des proximalen Stentendes zwischen dem proximalen Röntgenmarker und dem distalen Röntgenmarker des Transportdrahts angeordnet sind. So ist die Position der Schlaufen für einen Operateur unter Röntgenkontrolle besonders gut erkennbar.

Der Transportdraht, insbesondere der Führungsabschnitt, kann in einer bevorzugten Variante der Erfindung proximal aus der Einführungshilfe vorstehen und einen proximalen Greifabschnitt mit einer Riffelung aufweisen. Die Gestaltung des Greifabschnitts ist vorteilhaft, weil auf diese Weise der Transportdraht für einen Operateur gut zu greifen ist. Ein guter Kontakt mit dem Transportdraht ist zweckmäßig, um den Transportdraht gut durch einen Katheter und ein Blutgefäß führen zu können. Durch die Riffelung wird dabei vermieden, dass der Operateur entlang des Transportdrahts abrutscht. Insofern verbessert die Riffelung im Greifabschnitt die Navigierbarkeit des Transportdrahts.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Einführungshilfe an einem distalen Ende einen Anschluss zur Verbindung mit einem Katheter aufweist. Die Einführungshilfe ist also direkt an einen Katheter anschließbar. Auf diese Weise kann der Stent mit dem Transportdraht einfach von der Einführungshilfe in einen Katheter überführt werden. Durch den Katheter gelangt der Stent, der weiterhin auf dem Transportdraht angeordnet ist, in das zu behandelnde Blutgefäß.

Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind am proximalen Stentende des Stents erste Schlaufen und zweite Schlaufen angeordnet. Die ersten Schlaufen können längsaxial über die zweiten Schlaufen vorstehen. Insbesondere können am proximalen Stentende die gleiche Anzahl von ersten Schlaufen und zweiten Schlaufen vorgesehen sein. Bevorzugt ist es, wenn die ersten Schlaufen und die zweiten Schlaufen in Umfangsrichtung abwechselnd angeordnet sind.

Im Wesentlichen ist also bei dieser Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass am proximalen Stentende abwechselnd längere und kürzere Schlaufen angeordnet sind. Dabei wechselt sich jeweils eine längere Schlaufe mit einer kürzeren Schlaufe ab. Die längeren Schlaufen werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung als erste Schlaufen und die kürzeren Schlaufen als zweite Schlaufen bezeichnet. Die ersten Schlaufen liegen bei dem Set vorzugsweise an der Anschlagfläche an. Die versetzte Anordnung der Schlaufen hat den Vorteil, dass auf diese Weise der Stent auch am proximalen Stentende gut auf einen kleinen Querschnittsdurchmesser komprimierbar ist. Außerdem erleichtert dies ebenfalls das Wiedereinfuhren eines Katheters in den expandierten Stent. Das Risiko, dass sich der Katheter an dem proximalen Stentende verhakt, wird somit weiter reduziert.

Um es zu ermöglichen, dass der Stent unter Röntgenkontrolle sichtbar ist, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Drähte des Gittergeflechts einen Kern aus einem röntgensichtbaren Material und eine Ummantelung aus einem Formgedächtniswerkstoff aufweisen. Der röntgensichtbare Kern ermöglicht es, dass das gesamte Gittergeflecht unter Röntgenkontrolle erkennbar ist. Damit ist nicht nur die Position des Gittergeflechts erkennbar, sondern auch zu sehen, ob das Gittergeflecht bzw. der Stent ausreichend dicht an der Gefäßwand anliegt. Die Ummantelung aus dem Formgedächtniswerkstoff ermöglicht eine Selbstexpansionsfähigkeit. Der Stent weitet sich also nach der Entlassung aus einem Katheter selbsttätig auf und behält vorzugsweise die aufgeweitete Form bei. Vorzugsweise wird eine Nickel-Titan-Legierung als Formgedächtniswerkstoff eingesetzt. Das röntgensichtbare Material für den Kern kann Platin, Gold oder Tantal umfassen. Besonders bevorzugt ist eine Platin-Iridium-Legierung.

Um eine ausreichend hohe Röntgensichtbarkeit zu gewährleisten, ist bei einer weiteren Variante der Erfindung vorgesehen, dass mindestens 20 Vol.-%, insbesondere mindestens 25 Vol.-%, insbesondere mindestens 30 Vol.-% jedes Drahts durch den Kern gebildet sind. Vorzugsweise sind höchstens 40 % des Drahts durch den Kern gebildet.

Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Stent keine zusätzlichen Röntgenmarker aufweist und/oder ausschließlich aus Drähten besteht. Damit wird vermieden, dass durch zusätzliche Bauelemente die Eigenschaften des Gittergeflechts beeinträchtigt werden. Insbesondere Röntgenmarker, die auf die Drähte aufgecrimpt sind, erschweren die Zuführung eines Stents durch einen Katheter, da derartige Röntgenmarker an der Katheterinnenwand reiben können. Durch den Verzicht auf derartige zusätzliche Elemente wird also die Zuführbarkeit des Stents verbessert. Alternative Ausführungsformen der Erfindung, bei welchen der Stent zusätzliche Röntgenmarker aufweist, sind allerdings nicht ausgeschlossen. Beispielsweise können am proximalen Stentende, insbesondere an den Schlaufen mehrere, insbesondere drei, zusätzliche Röntgenmarker angeordnet sein, um das proximale Stentende unter Röntgenkontrolle hervorzuheben.

In einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung weist der Stent des Sets ein Gittergeflecht aus Drähten auf, deren Durchmesser 30 pm beträgt. Vorzugsweise umfasst das Gittergeflecht 24 Drähte, wobei jeder Draht jeweils eine Schlaufe bildet. Am proximalen Stentende sind folglich 24 Schlaufen vorgesehen. Wegen der durch Bildung der Schlaufen zurückgeführten Drähte sind über den Umfang des Gittergeflechts daher 48 Drahtsegmente effektiv wirksam. Vorzugsweise liegen nur am proximalen Stentende Schlaufen vor. Am distalen Stentende bilden die Drähte in dieser bevorzugten Variante der Erfindung offene Drahtenden aus. Das Gittergeflecht weist vorzugsweise einen zylindrischen Geflechtabschnitt auf, der das distale Stentende umfasst und sich bis zum proximalen Stentende erstreckt. Das proximale Stentende ist somit nicht mehr Teil des zylindrischen Geflechtabschnitts, das distale Stentende hingegen schon. Im zylindrischen Geflechtabschnitt kann ein Flechtwinkel zwischen 70° und 75° eingestellt sein. Am proximalen Stentende, d.h. beim Übergang zu den Schlaufen, kann der Flechtwinkel kleiner sein. Insbesondere kann der Flechtwinkel am proximalen Stentende 60° betragen. Der Flechtwinkel ist derjenige Winkel, der sich zwischen einer Projektion der Längsachse des Gittergeflechts auf die Wandungsebene, in der die Drähte geflochten sind, und einem der Drähte einstellt. Das proximale Stentende kann überdies konisch aufgefächert sein, d.h. im expandierten, kraftunbelasteten Ruhezustand weiten sich die Schlaufen am proximalen Stentende auf, so dass die Scheitelbögen der Schlaufen auf einem Querschnittsdurchmesser angeordnet sind, der größer als der Querschnittsdurchmesser des zylindrischen Geflechtabschnitts ist. Der Stent kann in dieser Variante insbesondere einen Nenndurchmesser, d.h. einen Durchmesser, den der Stent im implantierten Zustand einnimmt, von 3,5 mm oder 3,0 mm oder 2,5 mm aufweisen. Im kraftunbelasteten, selbstexpandierten Ruhezustand ist der Durchmesser vorzugsweise etwas größer („Oversizing"), so dass sich der Stent im implantierten Zustand gut gegen eine Gefäßwand abstützt. Vorzugsweise umfasst ein Stent mit einem Nenndurchmesser von 2,5 mm einen

Querschnittsdurchmesser im Ruhezustand, der etwa 2,62 mm beträgt. Bei einem Stent mit einem Nenndurchmesser von 3,0 mm beträgt der Querschnittsdurchmesser im Ruhezustand etwa 3,12 mm und bei einem Stent mit einem Nenndurchmesser von 3,5 mm beträgt der Querschnittsdurchmesser im Ruhezustand etwa 3,62 mm. Der Querschnittsdurchmesser im Ruhezustand bezieht sich dabei auf den zylindrischen Geflechtabschnitt des Stents.

Besonders bevorzugt sind folgende Dimensionen des Stents eines erfindungsgemäßen Sets:

Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten, schematischen Zeichnungen näher erläutert. Darin zeigen

Fig. 1 eine Längsschnittansicht durch ein erfindungsgemäßes medizinisches

Set nach einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 einen Längsschnitt durch einen Katheter mit dem Transportdraht und dem Stent aus dem Set gemäß Fig. 1;

Fig. 3 eine Längsschnittansicht durch ein Blutgefäß beim Einsetzen des Stents aus dem Set gemäß Fig. 1; Fig. 4 eine Seitenansicht eines Stents aus dem Set gemäß Fig. 1; und

Fig. 5 eine Seitenansicht des Stents gemäß Fig. 4 und einer Katheterspitze vor dem Wiedereinfuhren der Katheterspitze in den Stent.

Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Set, wobei die Einführungshilfe 10 in einem Längsschnitt dargestellt ist. In der Einführungshilfe 10 ist ein Transportdraht 20 angeordnet. Der Transportdraht umfasst einen Führungsabschnitt 27 und einen Transportabschnitt 26. Im Transportabschnitt ist ein Stent 30 positioniert. Der Transportabschnitt steht über den Stent nach distal vor und bildet dort eine distale Spitze 21. Die distale Spitze 21 ist Teil des Transportabschnitts 26, der einen kleineren Querschnittsdurchmesser als der proximal angeordnete Führungsabschnitt 27 aufweist. Für den Übergang zwischen dem Transportabschnitt 26 und dem Führungsabschnitt 27 ist die Anschlagfläche 28 vorgesehen. Die Anschlagfläche erstreckt sich im Wesentlichen ringförmig um den Transportabschnitt 26. Direkt an die Anschlagfläche 28 schließt sich ein proximaler Röntgenmarker 23 des Transportdrahts 20 an. Der Röntgenmarker 23 kann auch die Anschlagfläche bilden.

Am proximalen Transportdrahtende 24 weist der Transportdraht 20 einen Greifabschnitt 25 auf. Der Greifabschnitt 25 umfasst eine Riffelung, so dass der Transportdraht durch einen Operateur gut gegriffen werden kann.

Wie in Fig. 1 ebenfalls erkennbar ist, ist lediglich ein distaler Abschnitt des Transportdrahts 20 mit dem Stent 30 innerhalb der Einführungshilfe 10 angeordnet. Die Einführungshilfe 10 kann einen Kunststoffschlauch oder ein Kunststoffrohr aufweisen. Vorzugsweise ist die Einführungshilfe transparent. Nicht dargestellt, jedoch bevorzugt vorhanden, ist ein Anschlusselement am distalen Ende der Einführungshilfe, wobei mit dem Anschlusselement eine direkte Verbindung zwischen der Einführungshilfe und einem Katheter hergestellt werden kann. Vorzugsweise wird ein Katheter eingesetzt, dessen Innendurchmesser dem Innendurchmesser der Einführungshilfe entspricht. So ist gewährleistet, dass der Stent im komprimierten Zustand von der Einführungshilfe 10 in einen Katheter 40 überführt werden kann.

Fig. 1 zeigt ebenfalls, dass das proximale Stentende 33 vorzugsweise zwischen zwei Röntgenmarkern 22, 23 des Transportdrahts 20 angeordnet ist. Dabei kann der distale Röntgenmarker 22 so gestaltet sein, dass er radial nach außen vorstehende Vorsprünge aufweist, die in das Gittergeflecht des Stents 30 eingreifen. Auf diese Weise kann der Stent nicht nur über den Transportdraht 20 nach distal an einen Behandlungsort geführt werden. Vielmehr ist es auch möglich, einen teilentlassenen Stent 30 mittels des Transportdrahts 20 wieder in den Katheter 40 zurückzuziehen.

Die Zuführung des Stents 30 durch den Katheter 40 ist in Fig. 2 gezeigt. Darin ist erkennbar, dass der Katheter, der in einer Längsschnittansicht dargestellt ist, an einem distalen Ende einen distalen Kathetermarker 41 aufweist. Es können grundsätzlich auch mehrere distale Kathetermarker 41 vorgesehen sein. Der Kathetermarker 41 umfasst vorzugsweise ein röntgensichtbares Material. Anhand der Lage der Röntgenmarker 22, 23 und des Kathetermarkers 41 ist es für einen Operateur leicht möglich, die exakte Position des Stents 30 zu erkennen und ggf. zu justieren.

In Fig. 3 ist im Längsschnitt ein Blutgefäß 50 gezeigt, in dem sich ein Aneurysma 51 ausgebildet hat. Um das Aneurysma von einer Blutströmung weitgehend abzuschirmen, wird das medizinische Set eingesetzt. Dabei wird der Stent 30 mittels des Transportdrahts 20 über einen Katheter 40 an den Behandlungsort geführt. Anschließend wird der Stent 30 aus dem Katheter 40 entlassen. Dadurch weitet sich der Stent 30 auf und legt sich an die Gefäßwand an. Der Stent überspannt so einen Hals eines Aneurysmas 51 und bewirkt, dass der Blutstrom in das Aneurysma 51 reduziert wird. Dies führt zur Bildung von Thromben in dem Aneurysma 51, so dass dieses im Wesentlichen verödet.

In Fig. 4 ist eine Seitenansicht eines Stents 30 gezeigt. Zur besseren Übersichtlichkeit ist jedoch eine hintere Hälfte des Stents 30 ausgeblendet. Der Stent 30 weist im expandierten Zustand vorzugsweise einen Außendurchmesser zwischen 2,5 mm und 3,5 mm auf. Der Stent 30 weist ein Gittergeflecht 37 auf, das aus Drähten 36 gebildet ist.

Die Drähte 36 umfassen vorzugsweise jeweils einen Kern aus einem röntgensichtbaren Material und eine Ummantelung aus einem Formgedächtniswerkstoff. Der Stent 30 weist vorzugsweise 48 Drähte auf. Die Drähte 36 sind am distalen Stentende 31 offen bzw. bilden offene Drahtenden 32. Am proximalen Stentende 33 sind die Drähte 36 jedoch jeweils umgelenkt und bilden Schlaufen 34, 35. Erkennbar ist in Fig. 4 außerdem, dass der Stent 30 am proximalen Stentende 33 vorzugsweise konisch aufgeweitet ist. Damit ist zusätzlich sichergestellt, dass das proximale Stentende 33 gut expandiert und sich eng an eine Gefäßwand anlegt.

Der Stent 30 weist am proximalen Stentende 33 erste Schlaufen 34 und zweite Schlaufen 35 auf. Die ersten Schlaufen 34 stehen längsaxial über die zweiten Schlaufen 35 vor. Mit anderen Worten bilden die ersten Schlaufen 34 lange Schlaufen, wogegen die zweiten Schlaufen 35 kurze Schlaufen bilden. Die ersten Schlaufen 34 und die zweiten Schlaufen 35 wechseln sich regelmäßig ab.

In Umfangsrichtung folgt also auf jede erste Schlaufe 34 eine zweite Schlaufe 35, woraufhin wieder eine erste Schlaufe 34 und anschließend eine zweite Schlaufe 35 folgt. Folglich ist jede zweite Schlaufe in Umfangsrichtung eine erste Schlaufe 34 bzw. lange Schlaufe.

In Fig. 5 ist die Funktionsweise der Erfindung besonders gut erkennbar. Bei dem hier beschriebenen medizinischen Set ist der Stent 30 so in der Einführungshilfe 10 angeordnet, dass die Schlaufen 34, 35 des Stents 30 am proximalen Stentende 33 angeordnet sind. Nach der Entlassung des Stents 30 aus dem Katheter 40 weisen die Schlaufen 34, 35 also in Richtung der Katheterspitze 42. Dies ist in Fig. 5 gezeigt.

Dabei ist darauf hinzuweisen, dass in Fig. 5 die konische Aufweitung des proximalen Stentendes 33 nicht erkennbar ist, da die Form des Stents 30 im implantierten Zustand gezeigt ist. Während in Fig. 4 der Ruhezustand des Stents 30 gezeigt ist, also der Stent ohne äußere Krafteinwirkung vollständig expandiert ist, zeigt Fig. 5 den Zustand, den der Stent 30 in einem Blutgefäß einnimmt.

Dabei wirkt die Blutgefäßwand als Widerstand gegen das Aufweiten des Stents 30, so dass sich das proximale Stentende 33 nicht konisch aufweitet. Vielmehr liegt das proximale Stentende 33 dicht an einer Gefäßwand an. In Fig. 5 ist deutlich erkennbar, dass durch die Schlaufen 34, 35 am proximalen Stentende 33 die Gefahr deutlich reduziert ist, dass der Katheter 40 an dem Gittergeflecht 37 verhakt, wenn der Katheter 40 in distale Richtung bewegt wird. Der Katheter 40 bzw. die Katheterspitze 42 gleitet, sofern sie überhaupt entlang der Gefäßwand an das Gittergeflecht 37 gelangt, an den Schlaufen 34, 35 ab und wird so in das Innere des Stents 30 geführt.

Es wird darauf hingewiesen, dass in allen beigefügten Zeichnungen Elemente auf der linken Seite der Zeichnungsfläche „distal" und Elemente auf der rechten Seite der Zeichnungsfläche „proximal" angeordnet sind.

Bezuqszeichenliste

10 Einführungshilfe (Introducer)

20 Transportdraht

21 distale Spitze

22 distaler Röntgenmarker

23 proximaler Röntgenmarker

24 proximales Transportdrahtende

25 Greifabschnitt

26 Transportabschnitt

27 Führungsabschnitt

28 Anschlagfläche

29 distales Ende des Führungsabschnitts 27

30 Stent

31 distales Stentende

32 offenes Drahtende

33 proximales Stentende

34 erste Schlaufe

35 zweite Schlaufe

36 Draht

37 Gittergeflecht

40 Katheter

41 distaler Kathetermarker

42 Katheterspitze Blutgefäß Aneurysma