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Title:
MEDICINE CONTAINER FOR STORING AND PROVIDING AT LEAST TWO MEDICINE SUBSTANCES THAT CAN BE MIXED WITH ONE ANOTHER, AND METHOD FOR OPERATING A MEDICINE CONTAINER OF THIS TYPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/149920
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a medicine container (1) for medicine substances (59) that can be mixed with one another, comprising a container body (3), a stopper (27) and a mixing element (51), wherein the container body (3) has a first end (5) with a stopper opening (9) and a second end (7) with a base (11) having an outlet (13), wherein the stopper (27) can be moved between the ends (5, 7), wherein a mixing chamber (57) for receiving the medicine substances (59) is delimited by a section of an inner casing surface (33) of the container body (3), a side (29) of the stopper (27) and the base (11), wherein the mixing element (51) can be arranged in the mixing chamber (57), and wherein the medicine container (1) is configured to discharge the medicine substances (59) out of the medicine container (1) by moving the stopper (27) in the direction of the outlet (13). In addition, according to the invention, the stopper (27) is configured to accommodate at least part of the mixing element (51) by means of a recess (41). The invention also relates to a method for operating a medicine container (1) of this type.

Inventors:
RUGOVA FATBARDHA (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/053786
Publication Date:
August 23, 2018
Filing Date:
February 15, 2018
Export Citation:
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Assignee:
VETTER PHARMA FERTIGUNG GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B01F13/00; A61M5/24; B01F15/00; A61J1/06; A61J1/20
Domestic Patent References:
WO2003053494A22003-07-03
WO2015199336A12015-12-30
WO2008151737A12008-12-18
Foreign References:
EP0328699A11989-08-23
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
KORDEL, Mattias et al. (DE)
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Claims:
ANSPRÜCHE

1. Medikamentenbehälter (1) zur Bevorratung und Bereitstellung von mindestens zwei

miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen (59), mit

- einem Behälterkörper (3),

- einem Stopfen (27), und mit

- einem Mischelement (51 ), wobei

- der Behälterkörper (3) ein erstes Ende (5) und ein dem ersten Ende (5)

gegenüberliegendes zweites Ende (7) aufweist, wobei

- der Behälterkörper (3) an dem ersten Ende (5) eine Stopfenöffnung (9) und an dem

zweiten Ende (7) einen Boden (11) mit einem Auslass (13) aufweist, wobei

- der durch die Stopfenöffnung (9) in den Behälterkörper (3) einführbare Stopfen (27) in dem Behälterkörper (3) entlang einer Längsachse (15) desselben zwischen dem ersten (5) und dem zweiten Ende (7) verlagerbar ist, wobei

- durch einen Abschnitt einer inneren Mantelfläche (33) des Behälterkörpers (3), eine dem Auslass (13) zugewandte Seite (29) des Stopfens (27) und den Boden (11) ein Mischraum (57) zur Aufnahme der mindestens zwei Medikamentensubstanzen (59) begrenzt ist, wobei

- das Mischelement (51) in dem Mischraum (57) anordenbar ist, und wobei

- der Medikamentenbehälter (1) dazu eingerichtet ist, durch Verlagerung des Stopfens (27) in Richtung des Auslasses (13) die mindestens zwei in dem Mischraum (57)

aufgenommenen Medikamentensubstanzen (59) aus dem Medikamentenbehälter (1) durch den Auslass (13) zumindest teilweise auszuleiten,

dadurch gekennzeichnet, dass

- der Stopfen (27) mittels einer an der dem Auslass (13) zugewandten Seite (29) desselben ausgebildeten Ausnehmung (41) eingerichtet ist, das Mischelement (51) zumindest teilweise in sich aufzunehmen,

- insbesondere wenn der Stopfen (27) an dem zweiten Ende (7) des Behälterkörpers (3) angeordnet ist. Medikamentenbehälter (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Form einer Außenfläche (43) des Stopfens (27) im Bereich der Ausnehmung (41) derart auf eine Form einer Außenfläche (52) des Mischelements (51) abgestimmt ist, dass bei einem maximalen Übergreifen des Mischelements (51) durch den Stopfen (27) mittels der

Ausnehmung (41) kein Hohlraum zwischen der Außenfläche (43) des Stopfens (27) im Bereich der Ausnehmung (41) und der Außenfläche (52) des Mischelements (51) verbleibt.

Medikamentenbehälter (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stopfen (27) bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende (7) des Behälterkörpers (3) bereichsweise auf dem Boden (11) aufliegt.

Medikamentenbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass in den Boden (11) mindestens eine erste Rille (53,53 ') eingebracht ist, welche in den Auslass (13) mündet, wobei bei einer Lage des Stopfens (27) an dem zweiten Ende (7) des Behälterkörpers (3) die mindestens zwei Medikamentensubstanzen (59) zumindest durch die mindestens eine erste Rille (53,53') aus dem Medikamentenbehälter (1) durch den Auslass (13) ausleitbar sind.

Medikamentenbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass in die Außenfläche (52) des Mischelements (51) mindestens eine zweite Rille eingebracht ist, wobei bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende (7) des Behälterkörpers (3) die mindestens zwei Medikamentensubstanzen (59) zumindest durch die mindestens eine zweite Rille aus dem Medikamentenbehälter (1) durch den Auslass (13) ausleitbar sind.

Medikamentenbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Form der Außenfläche (52) des Mischelements (51) derart auf eine Form des Bodens (11) abgestimmt ist, dass bei einer Lage des Stopfens (27) an dem zweiten Ende (7) des Behälterkörpers (3) kein Hohlraum zwischen der Außenfläche (52) des Mischelements (51) und dem Boden (11) in einem Bereich außerhalb der mindestens einen ersten (53,53') und/oder zweiten Rille verbleibt.

Medikamentenbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass der Boden (11) mit dem Auslass (13) an einem separaten Bodenelement ausgebildet ist, welches an dem Behälterkörper (3) an dem zweiten Ende (7) desselben angeordnet ist.

Medikamentenbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischelement (51) kugelförmig ausgebildet ist.

Medikamentenbehälter (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

- der Mischraum (57) als erste Kammer eines als Doppelkammerkarpule ausgebildeten Medikamentenbehälters (1) ausgebildet ist, wobei

- der Stopfen (27) den Mischraum (57) von einer zweiten in dem Behälterkörper (3)

angeordneten Kammer des als Doppelkammerkarpule ausgebildeten

Medikamentenbehälters (1) trennt, und wobei

- die zweite Kammer zwischen dem ersten Ende (5) des Behälterkörpers (3) und einer dem Auslass (13) abgewandten Seite (31) des Stopfens (27) angeordnet ist. Verfahren zum Betreiben eines einen Behälterkörper (3), einen Stopfen (27) und ein Mischelement (51) aufweisenden Medikamentenbehälters (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei

- der in den Behälterkörper (3) eingeführte Stopfen (27) entlang einer Längsachse (15) des Behälterkörpers (3) in Richtung eines an einem zweiten Ende (7) des Behälterkörpers (3) angeordneten Auslasses (13) des Behälterkörpers (3) verlagert wird, um mindestens zwei miteinander vermischbare in einem Mischraum (57) des Medikamentenbehälters (1) befindliche Medikamentensubstanzen (59) aus dem Medikamentenbehälter (1) durch den Auslass (13) zumindest teilweise auszuleiten, wobei

- durch den Stopfen (27) bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende (7) des

Behälterkörpers (3) ein in dem Mischraum (57) angeordnetes Mischelement (51) in einer an einer dem Auslass (13) zugewandten Seite (29) des Stopfens (27) ausgebildeten Ausnehmung (41) zumindest teilweise aufgenommen wird.

Description:
BESCHREIBUNG

Medikamentenbehälter zur Bevorratung und Bereitstellung von mindestens zwei miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen und Verfahren zum Betreiben eines solchen Medikamentenbehälters

Die Erfindung betrifft einen Medikamentenbehälter zur Bevorratung und Bereitstellung von mindestens zwei miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen sowie ein Verfahren zum Betreiben eines solchen Medikamentenbehälters.

Medikamentenbehälter zur Bevorratung und Bereitstellung von mindestens zwei miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen und Verfahren zum Betreiben solcher Medikamentenbehälter sind bekannt. Sie werden üblicherweise in Zusammenhang mit Medikamenten verwendet, welche mindestens zwei Phasen aufweisen und dienen dazu, die mindestens zwei Phasen vor einer Applikation derselben miteinander zu vermischen. Insbesondere für mehrphasige, als grobdisperse Systeme vorliegende Medikamente, welche eine Flüssigkeit mit darin befindlichen typischerweise heterogen verteilten Teilchen aufweisen, ist eine luftfreie Abfüllung und Bevorratung in dem Medikamentenbehälter aufgrund der dadurch verlängerten Haltbarkeit anzustreben. Weiterhin wird zunehmend eine Mehrfachanwendung von in einem Medikamentenbehälter bevorrateten mehrphasigen Medikamenten angestrebt. Insbesondere bei als Suspensionen, insbesondere heterogene Stoffgemische aus Flüssigkeit und fein verteilten Festkörpern, und als Emulsionen, insbesondere zwei nicht mischbare Flüssigkeiten, welche als sehr feine Tröpfchen ineinander verteilt sind, ausgebildeten Medikamenten ist eine effektive Durchmischung der verschiedenen Phasen des Medikaments vor einer Applikation desselben erforderlich, um bei jeder Anwendung jeweils eine gleichbleibende Konzentration der Phasen zu gewährleisten. Zur Vermischung derartiger mehrphasiger Medikamente sind Mischkörper bekannt, welche in einem Medikamentenbehälter frei verlagerbar angeordnet sind, wobei durch Schütteln des Medikamentenbehälters der Mischkörper relativ zu dem Medikamentenbehälter verlagert und dadurch eine Vermischung der verschiedenen Phasen des Medikaments unterstützt wird. Es hat sich immer wieder gezeigt, dass der Mischkörper häufig zu klein und/oder zu leicht ist, um eine schnelle und effektive Homogenisierung des Medikaments zu bewirken. Es hat sich auch gezeigt, dass eine Vergrößerung des Mischkörpers häufig nicht möglich ist, ohne ein Ausleitverhalten des Medikamentenbehälters, insbesondere bei einer hohen Viskosität des darin bevorrateten Medikaments, zu behindern. Das Ausleitverhalten des Medikamentenbehälters wird insoweit signifikant verschlechtert, als mit - insbesondere bezogen auf den Medikamentenbehälter - zunehmender Größe des Mischkörpers ein Totvolumen, mithin eine Menge des Medikaments, welche aus dem Medikamentenbehälter nicht ausleitbar ist, vergrößert wird. Außerdem wird bei zunehmender Viskosität ein selbstständiges Herausfließen des Medikaments aus dem Medikamentenbehälter erschwert. Ein durch ein verschlechtertes Ausleitverhalten vergrößertes effektives Totvolumen führt aufgrund der unvollständigen Nutzung teurer Medikamentenbestandteile zu hohen Kosten. Darüber hinaus kann eine Dosiergenauigkeit des Medikamentenbehälters negativ beeinträchtigt werden.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Medikamentenbehälter und ein Verfahren der oben angesprochenen Art zu schaffen derart, dass die hier angesprochenen Nachteile vermieden werden können.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Medikamentenbehälter zur Bevorratung und Bereitstellung von mindestens zwei miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen vorgeschlagen, welcher die in Anspruch 1 genannten Merkmale umfasst. Es wird also ein Medikamentenbehälter zur Bevorratung und Bereitstellung von mindestens zwei miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen geschaffen, welcher einen Behälterkörper, einen Stopfen und ein Mischelement aufweist. Der Behälterkörper weist ein erstes Ende und ein dem ersten Ende gegenüberliegendes zweites Ende auf. Der Behälterkörper weist an dem ersten Ende eine Stopfenöffnung auf. Weiterhin ist in dem Behälterkörper an dem zweiten Ende desselben ein Boden mit einem Auslass vorgesehen. Der Stopfen, welcher durch die Stopfenöffnung in den Behälterkörper einführbar ist, ist in dem Behälterkörper entlang einer Längsachse desselben zwischen dem ersten und dem zweiten Ende verlagerbar. Durch einen Abschnitt einer inneren Mantelfläche des Behälterkörpers, eine dem Auslass zugewandte Seite des Stopfens und den Boden ist ein Mischraum zur Aufnahme der mindestens zwei Medikamentensubstanzen begrenzt. Das Mischelement ist in dem Mischraum anordenbar. Der Medikamentenbehälter ist dazu eingerichtet, durch Verlagerung des Stopfens in Richtung des Auslasses die mindestens zwei in dem Mischraum aufgenommenen Medikamentensubstanzen aus dem Medikamentenbehälter durch den Auslass zumindest teilweise auszuleiten. Der Stopfen ist mittels einer an der dem Auslass zugewandten Seite desselben ausgebildeten Ausnehmung eingerichtet, das Mischelement zumindest teilweise in sich aufzunehmen, insbesondere wenn der Stopfen an dem zweiten Ende des Behälterkörpers angeordnet ist. Insbesondere nimmt der Stopfen bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende des Behälterkörpers das Mischelement mittels der Ausnehmung zumindest teilweise in sich auf. Der Medikamentenbehälter weist Vorteile gegenüber dem Stand der Technik auf. Dadurch, dass der Stopfen mittels der Ausnehmung, welche an der dem Auslass zugewandten Seite des Stopfens ausgebildet ist, bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende des Behälterkörpers das Mischelement zumindest teilweise in sich aufnimmt, wird ein Ausleitverhalten des Medikamentenbehälters verbessert, indem ein Totvolumen der mindestens zwei insbesondere miteinander vermischten Medikamentensubstanzen signifikant reduziert wird. Auf diese Weise werden eine Verschwendung teurer Substanzen und damit verbundene Kostennachteile minimiert oder gar eliminiert. Darüber hinaus wird eine Vermischbarkeit von Suspensionen und Emulsionen, insbesondere grobdisperser Systeme, verbessert, indem vorzugsweise ein hinreichend groß ausgelegtes Mischelement verwendet wird. Insbesondere ist aufgrund der verbesserten Vermischbarkeit eine Mehrfachanwendung eines durch Vermischung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen hergestellten Medikaments möglich, wobei eine gleichbleibende Konzentration der mindestens zwei Medikamentensubstanzen bei jeder Anwendung jeweils sichergestellt ist. Eine solche Mehrfachanwendung des Medikaments ist also mit einem einzelnen Pen möglich. Mittels des erfindungsgemäßen Medikamentenbehälters wird eine verbesserte Vermischbarkeit des Medikaments insbesondere bei einer luftfreien Abfüllung desselben ermöglicht, wobei eine Haltbarkeit des Medikaments signifikant gesteigert wird. Weiterhin können mittels des erfindungsgemäßen Medikamentenbehälters insbesondere schwer lösliche Lyophilisate schnell und effektiv in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst werden.

Die mindestens zwei Medikamentensubstanzen ergeben insbesondere ein grobdisperses System, wobei insbesondere Teilchen mit einem Durchmesser von größer als 1 μιη heterogen in einer Flüssigkeit verteilt sind. Alternativ oder zusätzlich bilden die mindestens zwei Medikamentensubstanzen eine Suspension, wobei insbesondere Flüssigkeit und fein verteilte Festkörper ein heterogenes Stoffgemisch bilden, oder eine Emulsion, wobei insbesondere zwei nicht mischbare Flüssigkeiten als sehr feine Tröpfchen ineinander verteilt sind.

Darunter, dass die mindestens zwei Medikamentensubstanzen„nicht mischbar" sind, wird hier insbesondere verstanden, dass die Medikamentensubstanzen miteinander keine homogene Phase bilden, vorzugsweise insbesondere wenigstens eine Mischungslücke im Phasendiagramm des Stoffgemischs aufweisen. In Abgrenzung hierzu wird unter dem Begriff „Vermischen" verstanden, dass eine Homogenisierung im Sinne einer möglichst gleichmäßigen Verteilung der Medikamentensubstanzen ineinander angestrebt wird. In diesem Sinne sind auch nicht mischbare Substanzen, insbesondere auch nicht mischbare Flüssigkeiten, miteinander vermischbar, indem beispielsweise eine Suspension aufgeschlämmt und damit Feststoffpartikel möglichst homogen in einer Flüssigkeit verteilt werden, oder indem beispielsweise in zwei separate Phasen getrennte Flüssigkeiten derart vermischt werden, dass sich eine Emulsion mit möglichst homogener Verteilung der einen Flüssigkeit in der anderen Flüssigkeit ergibt.

Das Mischelement ist in dem Mischraum insbesondere unabhängig von dem Stopfen und/oder außerhalb des Stopfens zum Zwecke des Vermischens der Medikamentensubstanzen verlagerbar. Besonders bevorzugt ist das Mischelement unabhängig von dem Stopfen und außerhalb des Stopfens in dem Mischraum verlagerbar. Dies ist zumindest so lange der Fall, bis der Stopfen an dem zweiten Ende des Behälterkörpers derart angeordnet ist, dass er das Mischelement zumindest teilweise in sich aufnimmt, insbesondere in der an der dem Auslass zugewandten Seite ausgebildeten Ausnehmung. Der Behälterkörper ist vorzugsweise als Hohlkörper ausgebildet, welcher insbesondere rohrförmig ausgebildet ist. Vorzugsweise ist der Behälterkörper aus Glas oder Kunststoff ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Medikamentenbehälter als Spritze oder als Karpule, insbesondere zur Verwendung in einem Pen, ausgebildet.

Der Stopfen weist vorzugsweise ein flexibles Material, insbesondere einen Kunststoff, auf oder besteht aus einem solchen Material. Er ist insbesondere eingerichtet, um im in den Behälterkörper eingeführten Zustand zu verhindern, dass ein Fluid, insbesondere ein Gas oder eine Flüssigkeit, zwischen einer äußeren Mantelfläche des Stopfens und der inneren Mantelfläche des Behälterkörpers oder durch den Stopfen selbst fließt.

Vorzugsweise weist der Stopfen - beispielsweise bei einer Ausbildung des Medikamentenbehälters als Spritze - an einer dem Auslass abgewandten Seite desselben ein Innengewinde auf, in welches vorzugsweise ein Kolben mit einem entsprechenden Außengewinde eingeschraubt werden kann. Eine Verlagerung des Stopfens entlang der Längsachse des Behälterkörpers zwischen dem ersten und dem zweiten Ende ist vorzugsweise mittels des Kolbens bewirkbar, wobei der Kolben bei einer Verlagerung des Stopfens insbesondere die Stopfenöffnung durchgreift. Alternativ weist der Stopfen - beispielsweise bei einer Ausbildung des Medikamentenbehälters als Karpule, insbesondere für einen Pen - kein an der dem Auslass abgewandten Seite desselben ausgebildetes Innengewinde auf. Insbesondere wird dann mittels eines Kolbens an der dem Auslass abgewandten Seite des Stopfens, vorzugsweise über einen an dem Kolben angeordneten Stempel, eine Druckkraft auf den Stopfen aufgebracht, wobei eine Verlagerung desselben entlang der Längsachse des Behälterkörpers zwischen dem ersten und dem zweiten Ende bewirkt wird.

Das Mischelement weist vorzugsweise ein Material auf oder besteht aus einem Material, welches inert gegenüber dem mittels des erfindungsgemäßen Medikamentenbehälters bevorrateten Medikaments, insbesondere der mindestens zwei miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen ausgebildet ist. Insbesondere weist das Mischelement ein Material auf oder besteht aus einem Material, welches nicht zu einer Beeinträchtigung des bevorrateten Medikaments, insbesondere der mindestens zwei miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen führt. Das Mischelement weist vorzugsweise eine von den mindestens zwei Medikamentensubstanzen verschiedene, insbesondere höhere Dichte auf, wobei insbesondere mittels weniger Schüttelbewegungen eine effektive Homogenisierung des Medikaments bewirkt wird. Weiterhin weist das Mischelement vorzugsweise eine bestimmte geometrische Form und/oder bestimmte Maße auf, welche insbesondere eine Homogenisierung des Medikaments mittels weniger Schüttelbewegungen erlauben. Vorzugsweise ist der Auslass mittels einer Verschlusseinrichtung fluiddicht verschließbar, wobei der Auslass insbesondere zur Bevorratung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen fluiddicht verschlossen ist. Vorzugsweise weist die Verschlusseinrichtung ein Septum auf, welches insbesondere mittels einer Injektionsnadel durchstochen werden kann, sodass ein Ausleiten der mindestens zwei insbesondere miteinander vermischten Medikamentensubstanzen aus dem Medikamentenbehälter durch die Injektionsnadel realisierbar ist.

Der Mischraum ist insbesondere durch den Abschnitt der inneren Mantelfläche des Behälterkörpers, die dem Auslass zugewandte Seite des Stopfens und den Boden zur Bevorratung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen fluiddicht begrenzt, wobei über den Auslass, insbesondere durch Aufbringen einer die Verschlusseinrichtung durchdringenden Injektionsnadel, eine Ausleitung des Medikaments aus dem Medikamentenbehälter realisierbar ist. Das Mischelement ist in dem Mischraum vorzugsweise entlang der Längsachse des Behälterkörpers und in - bezogen auf die Längsachse - radialer Richtung insbesondere dann frei und unabhängig sowie separat von dem Stopfen verlagerbar, wenn der Stopfen nicht an dem zweiten Ende des Behälterkörpers angeordnet ist. Hierdurch wird insbesondere eine effektive und schnelle Vermischung der zwei Medikamentensubstanzen durch Schütteln des Medikamentenbehälters bewirkbar. Durch Verlagerung des Stopfens in Richtung des Auslasses werden die mindestens zwei in dem Mischraum aufgenommenen Medikamentensubstanzen aus dem Medikamentenbehälter durch den Auslass zumindest teilweise ausgeleitet, wobei hierfür insbesondere eine, den Auslass verschließende Verschlusseinrichtung ein Ausleiten freigibt, beispielsweise indem ein Septum mittels einer Injektionsnadel durchstochen wird. Der Stopfen nimmt bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende des Behälterkörpers das Mischelement mittels der Ausnehmung zumindest teilweise in sich auf, wobei der Stopfen das Mischelement zumindest teilweise übergreift. Das Mischelement befindet sich dann zumindest teilweise in der Ausnehmung des Stopfens. Vorzugsweise ist die Ausnehmung an dem Stopfen mit dem Auslass fluchtend angeordnet. Besonders bevorzugt ist die Ausnehmung - bezogen auf die Längsachse des Behälterkörpers - in einem mittleren Bereich des Stopfens ausgebildet. Besonders bevorzugt ist der Auslass - bezogen auf die Längsachse des Behälterkörpers - in einem mittleren Bereich des Bodens angeordnet, wobei besonders bevorzugt die Ausnehmung und der Auslass miteinander fluchtend ausgebildet sind.

Es wird ein Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass eine Form einer Außenfläche des Stopfens im Bereich der Ausnehmung derart auf eine Form einer Außenfläche des Mischelements abgestimmt ist, das bei einem maximalen Übergreifen des Mischelements durch den Stopfen mittels der Ausnehmung kein Hohlraum zwischen der Außenfläche des Stopfens im Bereich der Ausnehmung und der Außenfläche des Mischelements verbleibt. Ein Übergreifen des Mischelements durch den Stopfen kann prinzipiell in jeder Lage des Stopfens in dem Behälterkörper bewirkt werden. Entscheidend ist, dass bei einer Verlagerung des Stopfens in Richtung des Auslasses mittels der Ausnehmung spätestens bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende des Behälterkörpers das Mischelement maximal übergriffen wird. Vorzugsweise wird bei einem maximalen Übergreifen des Mischelements durch den Stopfen mittels der Ausnehmung ein Einklemmen des Mischelements durch den Stopfen in der Ausnehmung verhindert. Auf diese Weise wird insbesondere verhindert, dass sich das Mischelement in der Ausnehmung verklemmt, bevor der Stopfen bei einer Verlagerung desselben zur Ausleitung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen das zweite Ende des Behälterkörpers erreicht. Indem ein Hohlraum zwischen der Außenfläche des Stopfens im Bereich der Ausnehmung und der Außenfläche des Mischelements, welches von dem Stopfen übergriffen wird, verhindert wird, kann in vorteilhafter Weise ein Totvolumen der mindestens zwei Medikamentensubstanzen signifikant verringert werden. Es wird ein Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass der Stopfen bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende des Behälterkörpers bereichsweise auf dem Boden aufliegt. Vorzugsweise verbleibt zwischen einem auf dem Boden aufliegenden Bereich des Stopfens und dem Boden kein Hohlraum, sodass ein Totvolumen der mindestens zwei Medikamentensubstanzen signifikant verringert wird. Es wird ein Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass in den Boden mindestens eine erste Rille eingebracht ist, welche in den Auslass mündet. Vorzugsweise sind bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende des Behälterkörpers die mindestens zwei Medikamentensubstanzen zumindest durch die mindestens eine erste Rille aus dem Medikamentenbehälter durch den Auslass ausleitbar. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters sind vier erste Rillen in den Boden eingebracht, welche jeweils in den Auslass münden. Grundsätzlich kann auch eine andere Anzahl von ersten Rillen in den Boden eingebracht sein, wobei mittels der mindestens einen ersten Rille ein gutes Ausleitverhalten des Medikamentenbehälters bezüglich der mindestens zwei Medikamentensubstanzen sichergestellt wird. Die Anzahl der ersten Rillen ist ebenso wie eine Form und/oder Maße derselben auf die mindestens zwei Medikamentensubstanzen, insbesondere auf eine Viskosität derselben, abgestimmt. Es wird also in vorteilhafter Weise mittels der mindestens einen ersten Rille ein gutes Ausleitverhalten gewährleistet, wobei insbesondere verhindert wird, dass bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende des Behälterkörpers der Auslass durch den Stopfen entweder vollständig oder in einem solchen Maße verschlossen wird, dass ein Ausleiten der mindestens zwei Medikamentensubstanzen gemäß einem bestimmungsgemäßen Gebrauch des Medikamentenbehälters behindert wird. Insbesondere wird durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Bodens mit der mindestens einen ersten Rille vorzugsweise ein Vorbeifließen der mindestens zwei Medikamentensubstanzen an dem Mischelement bewirkt. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters sind vier erste Rillen in den Boden eingebracht, welche insbesondere in gleichem Abstand zueinander auf dem Boden angeordnet sind und sich von dem insbesondere zentriert angeordneten Auslass im Wesentlichen radial nach außen erstrecken. Ein erstes Ende der ersten Rillen mündet dabei jeweils in den Auslass, wobei ein zweites Ende jeweils im Bereich des Innenmantels des Behälterkörpers endet.

Mittels der mindestens einen ersten Rille kann in vorteilhafter Weise das Ausleitverhalten des Medikamentenbehälters auch bei einer hoher Viskosität des Medikaments gewährleistet werden, wobei eine Anzahl und Maße der ersten Rillen insbesondere derart auf die Eigenschaften der mindestens zwei Medikamentensubstanzen, insbesondere deren Viskosität, abgestimmt sind, dass eine Erhöhung des Totvolumens durch eine unnötig hohe Anzahl erster Rillen und/oder eine unnötig große Dimensionierung der ersten Rillen vermieden wird. Insbesondere kann in vorteilhafter Weise ein gutes Ausleitverhalten in Verbindung mit einem verringerten Totvolumen gewährleistet werden. Insbesondere wird ein gutes Ausleitverhalten auch bei einer Lage des Medikamentenbehälters sichergestellt, in welcher der Auslass senkrecht nach unten weist, wobei das Mischelement insbesondere während der gesamten Verlagerung des Stopfens in Richtung des Auslasses an dem zweiten Ende des Behälterkörpers aufliegt. Ein gutes Auslassverhalten kann mittels der mindestens einen ersten Rille insbesondere auch bei einem relativ zu dem Behälterkörper groß dimensionierten Mischelement sichergestellt werden.

Es wird ein Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass in die Außenfläche des Mischelements mindestens eine zweite Rille eingebracht ist. Vorzugsweise sind bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende des Behälterkörpers die mindestens zwei Medikamentensubstanzen zumindest durch die mindestens eine zweite Rille aus dem Medikamentenbehälter durch den Auslass ausleitbar. Die mindestens eine zweite Rille weist vorzugsweise eine Form auf, welche ein sicheres Ausleiten der mindestens zwei Medikamentensubstanzen bei einem möglichst geringen Totvolumen ermöglicht. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters sind in die Außenfläche des Mischelements eine Vielzahl von Noppen eingebracht, wobei bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende des Behälterkörpers die mindestens zwei Medikamentensubstanzen zumindest durch die mittels der Noppen erzeugten Kanäle zwischen der Außenfläche des Mischelements und dem Boden aus dem Medikamentenbehälter durch den Auslass ausleitbar sind. Mittels der in einer geeigneten Form ausgebildeten Außenfläche des Mischelements, insbesondere mit der mindestens einen zweiten Rille, kann in vorteilhafter Weise das Ausleitverhalten des Medikamentenbehälters verbessert werden, wobei gleichzeitig eine effektive Vermischung insbesondere mittels des Mischelements und ein insbesondere minimiertes Totvolumen sichergestellt wird. Es sei hier darauf hingewiesen, dass die mindestens eine zweite Rille und/oder die Noppen die mindestens eine erste Rille ersetzen können. Es ist aber auch möglich, die mindestens eine zweite Rille und/oder die Noppen zusätzlich zu der mindestens einen ersten Rille vorzusehen. In vorteilhafter Weise ergibt sich bei Realisierung der mindestens einen ersten Rille, insbesondere bei Verzicht auf die mindestens eine zweite Rille und/oder die Noppen, das kleinste Totvolumen, wobei eine besonders große Kostenersparnis realisiert wird.

Es wird ein Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass die Form der Außenfläche des Mischelements derart auf eine Form des Bodens abgestimmt ist, dass bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende des Behälterkörpers kein Hohlraum zwischen der Außenfläche des Mischelements und dem Boden in einem Bereich außerhalb der mindestens einen ersten und/oder zweiten Rille und/oder den Noppen verbleibt. Besonders bevorzugt weist der Mischraum bei einer Lage des Stopfens an dem zweiten Ende des Behälterkörpers ein minimales Volumen auf, welches sich insbesondere nur aus der mindestens einen ersten und/oder zweiten Rille und/oder den Noppen ergibt. Auf diese Weise wird ein Totvolumen des Medikamentenbehälters effektiv minimiert, wobei gleichzeitig ein verbessertes Ausleitverhalten des Medikamentenbehälters realisiert wird.

Es wird ein Ausfuhrungsbeispiel des Medikamentenbehälters bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass der Boden mit dem Auslass an einem separaten Bodenelement ausgebildet ist. Vorzugsweise ist das separate Bodenelement an dem Behälterkörper an dem zweiten Ende desselben angeordnet. Besonders bevorzugt ist das separate Bodenelement an dem Behälterkörper an dem zweiten Ende desselben fest angeordnet. Besonders bevorzugt ist das separate Bodenelement an dem zweiten Ende des Behälterkörpers fluiddicht an dem Behälterkörper angeordnet. Bei einem bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel ist der Behälterkörper zumindest an dem zweiten Ende desselben rohrförmig ausgebildet, wobei das separate Bodenelement an dem zweiten Ende des rohrförmigen Behälterkörpers insbesondere fluiddicht mit dem Behälterkörper verbunden ist. Vorzugsweise ist das separate Bodenelement aus Kunststoff ausgebildet oder weist Kunststoff auf.

Bei einem anderen bevorzugten Ausfuhrungsbeispiel des Medikamentenbehälters ist das separate Bodenelement in dem Behälterkörper an dem zweiten Ende desselben angeordnet, wobei es insbesondere mittels Form-, Kraft- oder Stoffschluss an einem Herausfallen aus dem Behälterkörper gehindert wird. Eine solche Ausgestaltung kann vorteilhaft sein, weil ein insbesondere standardisiertes separates Bodenelement bei einer Mehrzahl verschieden ausgebildeter Behälterkörper eingesetzt werden kann, wodurch sich Kostenvorteile ergeben. Kostenvorteile können weiterhin dadurch realisiert werden, als ein Einbringen der mindestens einen ersten Rille in den Boden an einem separaten Bodenelement fertigungstechnisch einfacher realisierbar ist, als ein Einbringen der mindestens einen ersten Rille in einem, integral mit dem Behälterkörper ausgebildeten Boden.

Es wird ein Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass das Mischelement kugelförmig ausgebildet ist. Vorzugsweise weist das Mischelement ein Material auf oder besteht aus einem Material, welches ausgewählt ist aus einer Gruppe bestehend aus Glas, Stahl, Kunststoff und Keramik. Vorzugsweise weist das Mischelement eine Beschichtung auf. Mittels eines solchen Mischelements ist es in vorteilhafter Weise möglich, grobdisperse Lösungen, Suspensionen, insbesondere Nanosuspensionen, oder schlecht emulgierte Emulsionen gleichmäßig zu vermischen. Besonders bevorzugt weist das Mischelement eine Dichte auf, welche höher ist als eine Dichte der mindestens zwei Medikamentensubstanzen.

Es wird ein Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters bevorzugt, das sich dadurch auszeichnet, dass der Mischraum als erste Kammer eines als Doppelkammerkarpule ausgebildeten Medikamentenbehälters ausgebildet ist. Vorzugsweise trennt der Stopfen den Mischraum von einer zweiten in dem Behälter angeordneten Kammer des als Doppelkammerkarpule ausgebildeten Medikamentenbehälters. Weiterhin ist bevorzugt die zweite Kammer zwischen dem ersten Ende des Behälterkörpers und einer dem Auslass abgewandten Seite des Stopfens angeordnet. Es werden insbesondere nach einem Einleiten einer in der zweiten Kammer bevorrateten Phase des Medikaments in die erste Kammer, vorzugsweise über einen Bypasskanal in der inneren Mantelfläche des Behälterkörpers, in dem als erste Kammer ausgebildeten Mischraum die mindestens zwei Medikamentensubstanzen miteinander vermischt, wobei diese insbesondere durch Schütteln des Medikamentenbehälters mittels des Mischelements miteinander vermischt werden. Die insbesondere miteinander vermischten Medikamentensubstanzen sind durch Verlagerung des Stopfens in Richtung des Auslasses aus dem Medikamentenbehälter durch den Auslass zumindest teilweise ausleitbar. Es kann somit auch bei einer Ausbildung des erfindungsgemäßen Medikamentenbehälters als Doppelkammerkarpule eine Verbesserung des Ausleitverhaltens desselben realisiert werden. Zur Lösung der Aufgabe wird insbesondere auch ein Verfahren zum Betreiben eines einen Behälterkörper, einen Stopfen und ein Mischelement aufweisenden Medikamentenbehälters vorgeschlagen, welches die in Anspruch 10 genannten Merkmale umfasst. Im Rahmen des Verfahrens ergeben sich insbesondere die Vorteile, die bereits in Zusammenhang mit dem Medikamentenbehälter erläutert wurden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der in den Behälterkörper eingeführte Stopfen entlang einer Längsachse des Behälterkörpers in Richtung eines an einem zweiten Ende des Behälterkörpers angeordneten Auslasses des Behälterkörpers verlagert, um mindestens zwei miteinander vermischbare in einem Mischraum des Medikamentenbehälters befindliche Medikamentensubstanzen aus dem Medikamentenbehälter durch den Auslass zumindest teilweise auszuleiten. Durch den Stopfen wird bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende des Behälterkörpers ein in dem Mischraum angeordnetes Mischelement in einer Ausnehmung, welche an einer dem Auslass zugewandten Seite des Stopfens ausgebildet ist, zumindest teilweise aufgenommen.

Insbesondere werden vor einem Verlagern des Stopfens entlang der Längsachse des Behälterkörpers in Richtung des Auslasses die mindestens zwei Medikamentensubstanzen durch Schütteln des Medikamentenbehälters miteinander vermischt, wobei mittels des durch das Schütteln in dem Mischraum separat und unabhängig von dem Stopfen hin- und herverlagerte Mischelement eine Vermischung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen bewirkt oder zumindest unterstützt wird. Insbesondere wird durch ein Hin- und Herverlagern des Mischelements in dem Mischraum ein die mindestens zwei Medikamentensubstanzen aufweisendes Medikament homogenisiert.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird ein mehrfaches, jeweils zumindest teilweises Ausleiten der mindestens zwei Medikamentensubstanzen aus dem Medikamentenbehälter durchgeführt. Vorzugsweise wird jeweils vor dem zumindest teilweisen Ausleiten der mindestens zwei Medikamentensubstanzen der Auslass geöffnet, indem beispielsweise durch Durchstechen einer Injektionsnadel durch ein an dem Auslass angeordneten Septum eine Fluidverbindung zwischen dem Mischraum und der Umgebung des Medikamentenbehälters hergestellt wird. Dabei wird vorzugsweise jeweils nach einem zumindest teilweisen Ausleiten, insbesondere wenn ein weiteres Ausleiten vorgesehen ist, der Auslass wieder verschlossen, sodass die mindestens zwei Medikamentensubstanzen sicher und haltbar in dem Medikamentenbehälter weiter bevorratet werden können. Insbesondere kann das Mischelement in der Ausnehmung des Stopfens zumindest teilweise auch schon aufgenommen werden, bevor der Stopfen bei einer Verlagerung desselben in Richtung des zweiten Endes des Behälterkörpers das zweite Ende erreicht. Entscheidend ist, dass spätestens dann der Stopfen mittels der Ausnehmung das Mischelement zumindest teilweise aufnimmt, wenn der Stopfen das zweite Ende des Behälterkörpers erreicht.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Medikamentenbehälters in einem Querschnitt als Explosionsdarstellung,

Figur 2 eine schematische Darstellung des Medikamentenbehälters in einem gefüllten, verschlossenen Zustand in einem Querschnitt, und

Figur 3 eine schematische Darstellung des Medikamentenbehälters in einem entleerten

Zustand in einem Querschnitt.

Figur 1 zeigt schematisch einen Querschnitt eines Medikamentenbehälters 1 in Explosionsdarstellung. Der Medikamentenbehälter 1 ist zur Bevorratung und Bereitstellung von mindestens zwei miteinander vermischbaren Medikamentensubstanzen ausgebildet. Der Medikamentenbehälter 1 weist einen Behälterkörper 3 auf. Besonders bevorzugt ist der Medikamentenbehälter 1 als Spritze oder als Karpule, insbesondere zur Verwendung in einem Pen, ausgebildet, wobei der Behälterkörper 3 Glas oder Kunststoff aufweist oder aus Glas oder Kunststoff besteht. Der Behälterkörper 3 weist ein erstes Ende 5 und ein dem ersten Ende 5 gegenüberliegendes zweites Ende 7 auf. An dem ersten Ende 5 weist der Behälterkörper 3 eine Stopfenöffnung 9 auf. Der Behälterkörper 3 weist an dem zweiten Ende 7 einen Boden 11 mit einem Auslass 13 auf. Der Auslass 13 weist hier einen Auslassbereich 14 auf, welcher sich entlang einer Längsachse 15 des Behälterkörpers 3 zwischen einer inneren Auslassöffnung 16, welche hier quasi eine Fortsetzung des Bodens 11 im Bereich des Auslasses 13 bildet, und einer äußeren Auslassöffnung 17 erstreckt. Der Auslassbereich 14 wird dabei von einem Fortsatz 19 des Behälterkörpers 3 radial ummantelt. Der Fortsatz 19 weist eine Einschnürung 21 auf.

Der Behälterkörper 3 ist vorzugsweise rotationssymmetrisch ausgebildet. Er ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 zwischen dem ersten Ende 5 und dem zweiten Ende 7 als rohrförmiger Hohlkörper mit im Wesentlichen konstantem Durchmesser ausgebildet. An dem ersten Ende 5 verbreitert sich eine Wandstärke des Behälterkörpers 3 leicht nach innen in Richtung der Längsachse 15. Auf diese Weise wird vorzugsweise eine Herausverlagerung eines in den Behälterkörper 3 eingeführten Stopfens erschwert. In einem Bereich zwischen dem ersten Ende 5 und dem zweiten Ende 7 ist die Wandstärke des Behälterkörpers 3 im Wesentlichen konstant. An dem zweiten Ende 7 ist die Wandstärke des Behälterkörpers 3 nach innen in Richtung der Längsachse 15 verdickt ausgebildet, wobei in dem Behälterkörper 3 ein umlaufender Vorsprung 23 ausgebildet ist. Der Boden 11 ist hier trichterförmig ausgebildet und erstreckt sich - mit einem breiten Querschnitt - von dem Vorsprung 23 bis zu der inneren Auslassöffnung 16 - mit einem schmalen Querschnitt. Der Medikamentenbehälter 1 weist weiterhin einen Stopfen 27 auf. Der Stopfen 27 ist durch die Stopfenöffnung 9 in den Behälterkörper 3 einführbar. In dem Behälterkörper 3 ist der Stopfen 27 entlang der Längsachse 15 zwischen dem ersten Ende 5 und dem zweiten Ende 7 verlagerbar. Der im Wesentlichen zylindrisch ausgebildete Stopfen 27 weist eine dem Auslass 13 zugewandte Seite 29 und eine dem Auslass 13 abgewandte Seite 31 auf. Zwischen der dem Auslass 13 zugewandten Seite 29 und der dem Auslass 13 abgewandten Seite 31 erstreckt sich eine Mantelfläche 33. Der Stopfen 27 ist entsprechend der bevorzugten rotationssymmetrischen Ausbildung des Behälterkörpers 3 im Wesentlichen ebenfalls rotationssymmetrisch ausgebildet.

Die Mantelfläche 33 weist zwischen der dem Auslass 13 zugewandten Seite 29 und der dem Auslass 13 abgewandten Seite 31 - entlang einer Längsachse des Stopfens 27 - eine Form auf, welche bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 zwei Einschnürungen 35, 35' umfasst. Außenmaße des Stopfens 27 sind dabei insbesondere derart auf Innenmaße des Behälterkörpers 3 abgestimmt, sodass der Stopfen 27 über die Stopfenöffnung 9 in den Behälterkörper 3 einführbar ist und in dem Behälterkörper 3 insbesondere entlang der Längsachse 15 verlagerbar ist. Eine innere Mantelfläche 37 des Behälterkörpers 3 wirkt nach der Einführung des Stopfens 27 in den Behälterkörper 3 derart mit der Form der Mantelfläche 33 mit den Einschnürungen 35, 35' des Stopfens 27 zusammen, dass ein Dichtungssystem geschaffen wird, welches insbesondere ein Fließen der mindestens zwei in dem Medikamentenbehälter 1 bevorratbaren Medikamentensubstanzen zwischen der inneren Mantelfläche 37 und der Mantelfläche 33 mit den Einschnürungen 35, 35' des Stopfens 27 an dem Stopfen vorbei verhindert. Vorzugsweise ist ein Außendurchmesser des Stopfens 27 vor dem Einführen in den Behälterkörper 3 größer als dessen Innendurchmesser. Der Stopfen 27 wird folglich beim Einführen in den Behälterkörper 3 komprimiert. An der dem Auslass 13 abgewandten Seite 31 des Stopfens 27 ist bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 1 ein Innengewinde 39 angeordnet, in welches vorzugsweise ein mit einem entsprechend ausgebildeten Außengewinde versehener Kolben eingeschraubt werden kann. Bei einem weiteren bevorzugten - in Figur 1 nicht dargestellten - Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass an der dem Auslass 13 abgewandten Seite 31 des Stopfens 27 kein Innengewinde 39 angeordnet ist. Ein Kolben kann dann insbesondere über einen an demselben angeordneten Stempel mit dem Stopfen 27 an dessen dem Auslass 13 abgewandten Seite 31 zusammenwirken. Mittels eines solchen Kolbens kann vorzugsweise der Stopfen 27 in dem Behälterkörper 3 verlagert werden. Der Stopfen 27 weist an seiner dem Auslass 13 zugewandten Seite 29 eine Ausnehmung 41 auf. Der Stopfen 27 weist im Bereich der Ausnehmung 41 eine Außenfläche 43 auf, wobei die Außenfläche 43 im Wesentlichen die Form einer Innenseite einer hohlen Halbkugel aufweist. Die Ausnehmung 41 ist an der dem Auslass 13 zugewandten Seite 29 von einem Rand 45 umgeben, welcher sich zwischen der Mantelfläche 33 und einer Ausnehmungsöffnung 47 erstreckt. Der Rand 45 weist hier in einem - in radialer Richtung gesehen - inneren Bereich einen Grat 49 auf. Der Grat 49 erstreckt sich in Richtung des Auslasses 13. Entsprechend weist der Rand 45 in einem - in radialer Richtung gesehen - äußeren Bereich einen sich in Richtung der dem Auslass 13 abgewandten Seite 31 des Stopfens 27 erstreckenden axial zurückgesetzten Bereich 50 auf. Der Grat 49 ist bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel nicht kreisförmig umlaufend an dem Rand 45 ausgebildet, sondern weist vier Segmente auf, wobei in Figur 1 ein erstes und ein zweites Segment im Querschnitt dargestellt sind, wobei ein drittes Segment in Draufsicht dargestellt ist. Bei einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Grat 49 umlaufend an dem Rand 45 ausgebildet.

Weiterhin weist der Medikamentenbehälter 1 ein Mischelement 51 auf. Es ist in einem Mischraum in dem Behälterkörper 3, welcher im Folgenden näher ausgeführt wird, anordenbar. Der Stopfen 27 ist mittels der an der dem Auslass 13 zugewandten Seite 29 desselben ausgebildeten Ausnehmung 41 eingerichtet, um das Mischelement 51 zumindest teilweise in sich aufzunehmen. Besonders bevorzugt ist das Mischelement 51 kugelförmig ausgebildet. Das Mischelement 51 weist insbesondere eine Außenfläche 52 auf, welche eine kugelförmige Form aufweist, sodass das Mischelement 51 zumindest teilweise in der insbesondere halbkugelförmigen Ausnehmung 41 aufgenommen werden kann. In den Boden 11 ist mindestens eine erste Rille 53 eingebracht, wobei bei dem hier dargestellten Ausfuhrungsbeispiel vier erste Rillen 53 in den Boden 11 eingebracht sind. Eine erste und eine zweite erste Rille 53 sind in Figur 1 geschnitten dargestellt, wobei eine dritte erste Rille in einer Draufsicht dargestellt ist. Die vier ersten Rillen 53 münden jeweils in den Auslass 13. Bei dem hier gezeigten Ausfuhrungsbeispiel erstrecken sich die ersten Rillen 53 im Wesentlichen in Längsrichtung des Behälterkörpers 3 entlang des trichterförmigen Bodens 11. Eine Breite der ersten Rillen 53 ist hier in dem Boden 11 im Bereich des Vorsprungs 23 breiter ausgebildet, als eine Breite der ersten Rillen 53 in dem Boden 11 im Bereich der inneren Auslassöffhung 16, was insbesondere bei der in Draufsicht dargestellten ersten Rille 53' gut sichtbar ist. Bei einer Lage des Stopfens 27 an dem zweiten Ende 7 des Behälterkörpers 3 sind die mindestens zwei Medikamentensubstanzen zumindest durch die mindestens eine erste Rille 53, hier durch die vier ersten Rillen 53, 53', aus dem Medikamentenbehälter 1 durch den Auslass 13 ausleitbar. Das Mischelement 51 versperrt also, wenn es sich an dem zweiten Ende 7 des Behälterkörpers 3 befindet, nicht den Auslass 13, insbesondere nicht die innere Auslassöffhung 16. Vielmehr wird durch die ersten Rillen 53, 53' ein Bypass geschaffen, durch welchen die mindestens zwei Medikamentensubstanzen an dem Mischelement 51 vorbeifließen und den Medikamentenkörper 1 durch den Auslass 13 verlassen können.

Bei einem weiteren - hier nicht dargestellten - Ausfuhrungsbeispiel des Medikamentenbehälters 1 ist der Boden 11 mit dem Auslass 13 an einem separaten Bodenelement ausgebildet, wobei das separate Bodenelement an dem Behälterkörper 3 an dem zweiten Ende 7 desselben vorzugsweise fest angeordnet ist. Insbesondere umfasst das separate Bodenelement - entlang der Längsachse 15 - einen Abschnitt des Behälterkörpers 3 zwischen einer gestrichelten Linie 55 und der äußeren Auslassöffnung 17. Vorzugsweise ist der Behälterkörper 3 - von dem ersten Ende 5 aus gesehen - über die Linie 55 hinaus fortgesetzt, wobei der Behälterkörper 3 in diesem - über die Linie 55 hinausgehenden Bereich - das separate Bodenelement zumindest teilweise in Umfangsrichtung umgreift. Es sind vielfältige Ausführungen hinsichtlich des separaten Bodenelements denkbar, wobei es letztlich darauf ankommt, dass die gemäß Figur 1 dargestellten geometrischen Elemente im Bereich des zweiten Endes 7 durch den Behälterkörper 3 und/oder das separate Bodenelement verwirklicht sind. Es ist insbesondere auch möglich, dass der Behälterkörper 3 an der Linie 55 - von dem ersten Ende 5 aus gesehen - endet, wobei der gemäß Figur 1 dargestellte Bereich des Behälterkörpers 3 - von dem ersten Ende 5 aus gesehen - oberhalb der Linie 55 mittels des separaten Bodenelements ausgebildet ist, wobei das separate Bodenelement fest, insbesondere fluiddicht, mit dem Behälterkörper 3 verbunden ist. In Figur 2 ist der Medikamentenbehälter 1 schematisch in einem gefüllten, verschlossenen Zustand in einem Querschnitt dargestellt. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Der Stopfen 27 ist hier durch die Stopfenöffnung 9 in den Behälterkörper 3 eingeführt und an einem ersten Ende 5 angeordnet. Durch einen Abschnitt der inneren Mantelfläche 37 des Behälterkörpers 3, die dem Auslass 13 zugewandte Seite 29 des Stopfens 27 und den Boden 11 ist ein Mischraum 57 zur Aufnahme der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 begrenzt. Die innere Mantelfläche 37 erstreckt sich insbesondere von einem Kontaktbereich mit dem Stopfen 27 an dem zurückgesetzten Bereich 50 bis zu dem Boden 11. An den Mischraum 57 grenzt bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 auch der Auslassbereich 14, welcher an der äußeren Auslassöffnung 17 von einem einer Verschlusseinrichtung 60 zugeordneten Septum 61 begrenzt ist. Das Septum 61 ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel mittels eines Verschlusselements 63 der Verschlusseinrichtung 60, welches das Septum 61 umgreift, fest an dem Fortsatz 19 des Behälterkörpers 3 angeordnet. Insbesondere wird das Septum 61 durch das Verschlusselement 63 fest, insbesondere fluiddicht auf einem Rand 65 des Fortsatzes 19 gehalten. Das Verschlusselement 63 ist hier im Bereich der Einschnürung 21 gebördelt, sodass es insbesondere nicht ohne weiteres von dem Fortsatz 19 entfernt werden kann.

Das Mischelement 51 ist in dem Mischraum 57 angeordnet, wobei es - insbesondere bei einer Lage des Stopfens 27 gemäß Figur 2 - frei, insbesondere separat und unabhängig von dem Stopfen 27, in dem Mischraum 57 verlagerbar angeordnet ist. Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 ist das Mischelement 51 sowohl entlang der Längsachse 15, als auch - in Bezug auf die Längsachse 15 - in radialer Richtung frei verlagerbar angeordnet. Durch Schütteln des Medikamentenbehälters 1, vorzugsweise mittels weniger Schüttelbewegungen, ist es vorzugsweise möglich, die mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 in dem Mischraum 57 miteinander zu vermischen, wobei durch ein - insbesondere durch das Schütteln bewirktes - Verlagern des Mischelements 51 in dem Mischraum 59 eine Vermischung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 unterstützt wird. Der Auslassbereich 14 ist bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel zwar fluidisch mit dem Mischraum 57 verbunden, wobei hier in diesem Bereich aber keine direkte Unterstützung der Vermischung mittels des Mischelements 51 bewirkbar ist, da das Mischelement 51 zumindest teilweise nicht in den Auslassbereich 14 eindringen kann. Der Medikamentenbehälter 1 ist eingerichtet, insbesondere nachdem beispielsweise mittels einer Injektionsnadel des Septum 61 durchstochen ist und dadurch eine Fluidverbindung zwischen dem Mischraum 57 und einer Umgebung des Medikamentenbehälters 1 geschaffen ist, durch Verlagerung des Stopfens 27 in Richtung des Auslasses 13 die mindestens zwei in dem Mischraum 57 aufgenommenen Medikamentensubstanzen 59 aus dem Medikamentenbehälter 1 durch den Auslass 13 zumindest teilweise auszuleiten.

In Figur 3 ist der Medikamentenbehälter 1 in einem entleerten Zustand schematisch in einem Querschnitt dargestellt. Gleiche und funktionsgleiche Elemente sind mit gleichen Bezugszeichen versehen, sodass insofern auf die vorangegangene Beschreibung verwiesen wird. Der Stopfen 27 ist gemäß Figur 3 in dem Behälterkörper 3 an das zweite Ende 7 verlagert. Die Verlagerung in Richtung des zweiten Endes 7 wird insbesondere mit einem Kolben 67 bewirkt. Gemäß Figur 3 ist der Kolben mittels eines auf das Innengewinde 39 des Stopfens 27 abgestimmten Außengewindes 69 mit dem Stopfen 27 fest verbunden. Bei einem weiteren - in Figur 3 nicht dargestellten Ausführungsbeispiel - weist der Stopfen 27 kein Innengewinde 39 auf, wobei der Kolben 67 insbesondere auch kein darauf abgestimmtes Außengewinde 69 aufweist. Vorzugsweise weist der Kolben 67 stattdessen einen Stempel auf, welcher eingerichtet ist, um auf den Stopfen 27 eine Druckkraft zu dessen axialer Verlagerung aufzubringen.

Das Septum 61 ist hier mittels einer Injektionsnadel 71 durchstochen, wobei die Injektionsnadel 71 mittels eines Halters 73 auf das Verschlusselement 63 aufgesetzt ist. Mittels der Injektionsnadel 71 wird eine Fluidverbindung zwischen dem Auslassbereich 14 und der Umgebung des Medikamentenbehälters 1 hergestellt.

Aus Figur 3 wird deutlich, dass der Medikamentenbehälter 1 eingerichtet ist, durch Verlagerung des Stopfens 27 in Richtung des Auslasses 13 die mindestens zwei in dem Mischraum 57 aufgenommenen Medikamentensubstanzen 59 aus dem Medikamentenbehälter 1 durch den Auslass 13 zumindest teilweise auszuleiten, wobei gemäß Figur 3 die mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 nahezu vollständig aus dem Medikamentenbehälter 1 ausgeleitet sind. Ein Volumen des Mischraums 57 ist bei einer Lage des Stopfens 27 an dem zweiten Ende 7 minimiert, wobei es im Wesentlichen ein durch die ersten Rillen 53, 53' ausgebildetes Volumen umfasst. Der Stopfen 27 nimmt bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende 7 des Behälterkörpers 3 das Mischelement 51 zumindest teilweise in sich auf. Vorzugsweise ist - wie in Figur 3 dargestellt - eine Form der Außenfläche 43 des Stopfens 27 im Bereich der Ausnehmung 41 derart auf eine Form der Außenfläche 52 des Mischelements 51 abgestimmt, dass bei einem maximalen Übergreifen des Mischelements 51 durch den Stopfen 27 mittels der Ausnehmung 41 kein Hohlraum zwischen der Außenfläche 43 des Stopfens 27 im Bereich der Ausnehmung 41 und der Außenfläche 52 des Mischelements 51 verbleibt. Auf diese Weise wird ein Totvolumen der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59, welches insbesondere auch bei einer Verlagerung des Stopfens 27 bis zu dem zweiten Ende 7 nicht aus dem Medikamentenbehälter 1 ausgeleitet werden kann, verringert. Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel übergreift der Stopfen 27 mittels der Ausnehmung 41 das Mischelement 51 in etwa zur Hälfte.

Vorzugsweise liegt - wie in Figur 3 dargestellt - der Stopfen 27 bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende 7 des Behälterkörpers 3 bereichsweise auf dem Boden 11 auf. Insbesondere liegt der Stopfen 27 mit dem Rand 45 an dem Vorsprung 23 auf. Insbesondere liegt der zurückgesetzte Bereich 50 des Randes 45 auf dem Vorsprung 23 auf, wobei der Grat 49 des Rands 45 über den Vorsprung 23 seitlich hinausragt. Auf diese Weise wird das Totvolumen der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 signifikant verringert. Es zeigt sich, dass bei einer Lage des Stopfens 27 an dem zweiten Ende 7 das Mischelement 51 im Wesentlichen fest zwischen der Außenfläche 43 des Stopfens 27 und dem Boden 11 angeordnet ist. Das Mischelement 51 ist insbesondere derart angeordnet, dass ein Hohlraum zwischen der Außenfläche 52 des Stopfens 27 im Bereich der Ausnehmung 41 und der Außenfläche 43 des Mischelements 51 vermieden wird. Durch die ersten Rillen 53, 53' sind die mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 aus dem Medikamentenbehälter 1 durch den Auslass 13 ausleitbar, wobei die mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 durch die ersten Rillen 53, 53' insbesondere an dem Mischelement 51 vorbei entlang der Pfeile P fließen.

Es zeigt sich, dass bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 lediglich ein minimales Totvolumen der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 verbleibt, welches sich insbesondere in dem Auslassbereich 14 und den ersten Rillen 53, 53' befindet, sofern die mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 nicht von selbst aus dem Medikamentenbehälter 1 fließen. Bei einem weiteren - hier nicht dargestellten - bevorzugten Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters 1 springt das Septum 61 in Richtung der inneren Auslassöffnung 16 vor, wobei das Totvolumen in dem Auslassbereich 14 signifikant verringert ist. Bei einem weiteren - hier nicht dargestellten - bevorzugten Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters 1 ist in die Außenfläche 52 des Mischelements 51 mindestens eine zweite Rille eingebracht, wobei bei einer Lage des Stopfens 27 an dem zweiten Ende 7 des Behälterkörpers 3 die mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 zumindest durch die mindestens eine zweite Rille aus dem Medikamentenbehälter 1 durch den Auslass 13 ausleitbar sind. Besonders bevorzugt ist die Form der Außenfläche 52 des Mischelements 51 derart auf eine Form des Bodens 11 abgestimmt, dass bei einer Lage des Stopfens 27 an dem zweiten Ende 7 des Behälterkörpers 3 kein Hohlraum zwischen der Außenfläche 52 des Mischelements 51 und dem Boden 11 in einem Bereich außerhalb der mindestens einen ersten Rille 53, 53' und/oder zweiten - hier nicht dargestellten - Rille verbleibt. Bei einem weiteren - hier nicht dargestellten - bevorzugten Ausführungsbeispiel des Medikamentenbehälters 1 ist der Mischraum 57 als erste Kammer eines als Doppelkammerkarpule ausgebildeten Medikamentenbehälters 1 ausgebildet. Vorzugsweise trennt der Stopfen 27 den Mischraum 57 von einer zweiten in dem Behälterkörper 3 angeordneten Kammer des als Doppelkammerkarpule ausgebildeten Medikamentenbehälters 1. Bevorzugt ist die zweite Kammer zwischen dem ersten Ende 5 des Behälterkörpers 3 und einer der Stopfenöffnung 9 zugewandten Seite des Stopfens 27, mithin der dem Auslass 13 abgewandten Seite 31 des Stopfens 27 angeordnet.

Im Folgenden wird ein Verfahren zum Betreiben eines Medikamentenbehälters 1 beschrieben, wobei der Medikamentenbehälter 1 einen Behälterkörper 3, einen Stopfen 27 und ein Mischelement 51 aufweist. Insbesondere wird mittels des Verfahrens ein Medikamentenbehälter 1 nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele betrieben, wobei insbesondere mittels des Medikamentenbehälters 1 nach einem der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele das Verfahren durchgeführt wird. Im Rahmen des Verfahrens wird der in den Behälterkörper 3 eingeführte Stopfen 27 entlang der Längsachse 15 des Behälterkörpers 3 in Richtung des an dem zweiten Ende 7 des Behälterkörpers 3 angeordneten Auslasses 13 des Behälterkörpers 3 verlagert, um die mindestens zwei miteinander vermischbaren in dem Mischraum 57 des Medikamentenbehälters 1 befindlichen Medikamentensubstanzen 59 aus dem Medikamentenbehälter 1 durch den Auslass 13 zumindest teilweise auszuleiten. Durch den Stopfen 27 wird bei einer Lage desselben an dem zweiten Ende 7 des Behälterkörpers 3 das in dem Mischraum 57 angeordnete Mischelement 51 in der Ausnehmung 41, welche an der dem Auslass 13 zugewandten Seite 29 des Stopfens 27 ausgebildet ist, zumindest teilweise aufgenommen. Vorzugsweise wird das Mischelement 51 - insbesondere nach einer Vermischung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 miteinander - durch den Stopfen 27 mittels der Ausnehmung 41 zumindest teilweise bereits aufgenommen, noch bevor der Stopfen 27 an dem zweiten Ende 7 anliegt. Besonders bevorzugt wird das Mischelement 51 nicht in dem Stopfen 27 im Bereich der Ausnehmung 41 eingeklemmt, sodass insbesondere bei einer Mehrfachanwendung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 auch in einer Stellung des Stopfens 27 zwischen dem ersten Ende 5 und dem zweiten Ende 7 ein Vermischen der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 mittels des Mischelements 51 effektiv zumindest unterstützt werden kann.

Insgesamt zeigt sich, dass mittels des Medikamentenbehälters 1 und des Verfahrens zum Betreiben des Medikamentenbehälters 1 ein Ausleitverhalten des Medikamentenbehälters 1 signifikant verbessert werden kann. Insbesondere wird eine effektive Vermischung der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59 durch das Mischelement 51 insbesondere bei einem Schütteln des Medikamentenbehälters 1 zumindest unterstützt. Darüber hinaus wird ein Totvolumen der mindestens zwei Medikamentensubstanzen 59, welches in dem Medikamentenbehälter 1 verbleiben kann, effektiv minimiert. Insbesondere auch hochviskose Medikamentensubstanzen 59 können mittels der mindestens einen ersten Rille 53, 53' und/oder zweiten Rille einfach und sicher aus dem Medikamentenbehälter 1 durch den Auslass 13 ausgeleitet werden.