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Title:
METHOD FOR ACCELERATING A ROTARY PRESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2009/040178
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a method for accelerating a rotary press. In said method, the rotary press is accelerated from the standstill thereof after triggering a single control command on a control unit executing a program. At least at one checkpoint defined during the acceleration process, the program verifies, on the basis of at least one defined admissibility condition, whether it is admissible to continue the acceleration process. In case one or more conditions for continuing the acceleration process is/are not met, the acceleration process is stopped by the program or is interrupted by automatically initiating a deceleration process.

Inventors:
HORN MATTHIAS WILLI (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/060481
Publication Date:
April 02, 2009
Filing Date:
August 08, 2008
Export Citation:
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Assignee:
KOENIG & BAUER AG (DE)
HORN MATTHIAS WILLI (DE)
International Classes:
B41F33/00; B41F33/12; B41F33/16
Foreign References:
EP0685338A11995-12-06
DE19746323A11999-04-22
DE102004005602A12005-09-01
US20050028700A12005-02-10
EP0293618A11988-12-07
Attorney, Agent or Firm:
KOENIG & BAUER AKTIENGESELLSCHAFT (Friedrich-Koenig-Str. 4, Würzburg, DE)
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Claims:

Ansprüche

1. Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine, wobei die Rotationsdruckmaschine aus ihrem Stillstand nach dem Auslösen eines einzigen Steuerbefehls an einer ein Programm ausführenden Steuereinheit hochgefahren wird, wobei an mindestens einem im Verlauf des Hochlaufs festgelegten Kontrollpunkt das Programm eine Zulässigkeit zur Fortsetzung des Hochlaufs anhand mindestens einer für die Zulässigkeit festgelegten Bedingung prüft, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer oder mehrerer nicht erfüllter Bedingungen zur Fortsetzung des Hochlaufs der Hochlauf durch das Programm ausgesetzt oder durch eine selbsttätige Einleitung eines Runterlaufs abgebrochen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine aus ihrem Stillstand zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit hochgefahren wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine vom Programm gesteuert hochgefahren wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine mithilfe eines Regelkreises vollautomatisch hochgefahren wird.

5. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Runterlauf der Rotationsdruckmaschine eingeleitet wird, nachdem die Rotationsdruckmaschine in dem bei ihrem Hochlauf an dem betreffenden Kontrollpunkt eingenommenen Betriebszustand eine als unzulässig lang festgelegte Zeit verharrt hat.

6. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass während des Hochlaufs von der Steuereinheit an einer Ausführung des anstehenden Druckprozesses

beteiligte Aggregate dieser Rotationsdruckmaschine selbsttätig sowohl aktiviert als auch auf die Ausführung des anstehenden Druckprozesses eingestellt werden.

7. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Prüfung auf Zulässigkeit zur Fortsetzung des Hochlaufs unter Berücksichtigung von in der Rotationsdruckmaschine erhobenen Messdaten erfolgt.

8. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine in deren Hochlauf eine Bahnspannung der in der Rotationsdruckmaschine zu bedruckenden Papierbahn einstellt.

9. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine in deren Hochlauf mithilfe einer

Farbregisterregeleinrichtung eine Passerhaltigkeit mehrerer an dem Druckprozess beteiligter Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine aufeinander einregelt.

10. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine in deren Hochlauf mithilfe einer Farbdichteregeleinrichtung eine zur Erzeugung eines Druckerzeugnisses erforderliche Farbdichte einregelt.

1 1 . Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine in deren Hochlauf mithilfe einer

Schnittregisterregeleinrichtung mehrere Lagen der Papierbahn in ihrem jeweiligen seitlichen Versatz sowie in ihren jeweiligen Abschnitten zueinander einregelt.

12. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine in deren Hochlauf einen zur Rotationsdruckmaschine gehörenden Trockner betriebsbereit einstellt.

13. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit der

Rotationsdruckmaschine ein Waschen mindestens eines auf einem übertragungszylinder aufgespannten Drucktuches veranlasse

14. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine eine Makulaturweiche betätigt.

15. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass den Hochlauf der Rotationsdruckmaschine beeinflussende Parameter an der Steuereinheit eingestellt werden.

16. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass den Hochlauf der Rotationsdruckmaschine beeinflussende Parameter an einer Anzeigeeinrichtung der Steuereinheit angezeigt werden.

17. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine in ihrem Erstanlauf und in einem Wiederanlauf jeweils selbsttätig hochgefahren wird.

18. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine in ihrem Erstanlauf und in einem Wiederanlauf in voneinander unterschiedlichen Hochlaufkurven hochgefahren wird.

19. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hochlaufkurven des Erstanlaufs und eines Wiederanlaufs der Rotationsdruckmaschine jeweils in Form eines Diagramms an der Anzeigeeinrichtung der Steuereinheit angezeigt werden.

20. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Hochlaufkurven des Erstanlaufs und eines Wiederanlaufs der Rotationsdruckmaschine gleichzeitig in einer selben Programmmaske an der Anzeigeeinrichtung der Steuereinheit angezeigt werden.

21 . Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine nach dem Auslösen des einzigen Steuerbefehls von der Steuereinheit bis zu ihrer maximalen Produktionsgeschwindigkeit selbsttätig hochgefahren wird.

22. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass im Falle einer oder mehrerer nicht erfüllter Bedingungen zur Fortsetzung des Hochlaufs eine Meldung an einen Bediener der Rotationsdruckmaschine erfolgt.

23. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Programm der Steuereinheit nach einer Beendigung eines nach dem Hochlauf ausgeführten Druckauftrags selbsttätig den Runterlauf der Rotationsdruckmaschine einleitet.

24. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Programm der Steuereinheit im Runterlauf der Rotationsdruckmaschine die Ausführung eines Auslaufwaschens der Druckwerkszylinder veranlasse

25. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine in einem Zeitungsdruck verwendet wird.

26. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine zur Ausführung eines Offsetdruckverfahrens verwendet wird.

27. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Rotationsdruckmaschine im Mehrfarbendruck verwendet wird.

Description:

Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.

Eine z. B. im Zeitungsdruck verwendete Rotationsdruckmaschine, insbesondere eine in einem Offsetdruckverfahren arbeitende Rotationsdruckmaschine, vorzugsweise eine Rollendruckmaschine, weist in Verbindung mit ihrem Einsatz zur Herstellung eines Druckerzeugnisses im Wesentlichen folgende drei zeitlich aufeinanderfolgende Arbeitsphasen auf: Rüsten, Produzieren, Abrüsten. Diese drei Arbeitsphasen werden üblicherweise in Verbindung mit jedem neuen Druckauftrag erneut ausgeführt. Das Rüsten der Rotationsdruckmaschine wird auch als deren Einrichten bezeichnet. In der eigentlichen Produktionsphase werden mehrere gleiche Exemplare eines bestimmten Druckerzeugnisses gemäß einem aktuell abzuarbeitenden Druckauftrag hergestellt.

Durch die DE 28 46 968 A1 ist ein automatisches Steuersystem für eine Offset- Druckmaschine bekannt, wobei die Offset-Druckmaschine aus ihrem Stillstand zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit nach dem Auslösen eines einzigen Steuerbefehls an einer Steuereinheit hochgefahren wird, wobei während des Hochlaufs von der Steuereinheit an einer Ausführung des anstehenden Druckprozesses beteiligte Aggregate dieser Offset-Druckmaschine selbsttätig sowohl aktiviert als auch auf die Ausführung des anstehenden Druckprozesses eingestellt werden, wobei an mindestens einem im Verlauf des Hochlaufs festgelegten Kontrollpunkt eine Zulässigkeit zur Fortsetzung des Hochlaufs anhand von in der Rotationsdruckmaschine erhobenen Messdaten prüft.

Der DE 10 2004 021 657 A1 ist ein Verfahren zum Hochlauf einer

Rotationsdruckmaschine entnehmbar, wobei die Rotationsdruckmaschine aus ihrem Stillstand zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit nach dem Auslösen eines einzigen Steuerbefehls an einer Steuereinheit hochgefahren wird, wobei während dieses Hochlaufs von der Steuereinheit an einer Ausführung des anstehenden Druckprozesses beteiligte Aggregate dieser Rotationsdruckmaschine selbsttätig sowohl aktiviert als auch auf die Ausführung des anstehenden Druckprozesses eingestellt werden.

Durch die DE 101 06 986 A1 ist ein Verfahren zum Anfahren einer Offsetrotationsdruckmaschine bekannt, wobei die Offsetrotationsdruckmaschine aus ihrem Stillstand zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit hochgefahren wird, wobei während des Hochlaufs von einer Steuereinheit an einer Ausführung des anstehenden Druckprozesses beteiligte Aggregate dieser Offsetrotationsdruckmaschine aktiviert und auf die Ausführung des anstehenden Druckprozesses eingestellt werden.

Auch aus der JP 1 1 165405 A ist ein Verfahren zum Anfahren einer Rotationsdruckmaschine bekannt, wobei die Rotationsdruckmaschine aus ihrem Stillstand zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit hochgefahren wird, wobei während des Hochlaufs von einer Steuereinheit an einer Ausführung des anstehenden Druckprozesses beteiligte Aggregate dieser Rotationsdruckmaschine aktiviert und auf die Ausführung des anstehenden Druckprozesses eingestellt werden.

Durch die EP 1 155 856 B1 ist eine Vorrichtung zum automatischen Schalten der Arbeitsvorgänge einer Rollenoffsetdruckmaschine bekannt, wobei durch eine Betätigung eines einzigen Schalters durch einen Bediener Einrichtungen der Rollenoffsetdruckmaschine gemäß vorgegebenen Schritten basierend auf einem Signal des Schalters automatisch und aufeinander folgend angesteuert werden, um jede der Einrichtungen von einem vorhergehenden Druck in einen nächsten Druck zu verändern. Durch eine Betätigung eines einzigen Schalters werden also alle am Druck beteiligten

Einrichtungen der Rollenoffsetdruckmaschine veranlasst, sich auf einen neuen Druck einzustellen. Die Rollenoffsetdruckmaschine kann so in einer kurzen Zeit auf den neuen Druck umgestellt werden. EP 1 1 55 856 B1 betrifft somit allein die Tätigkeiten eines automatisierten Einrichtens der Rollenoffsetdruckmaschine auf einen neuen Druckauftrag.

Durch die EP 1 155 853 B1 ist ein Steuerverfahren für eine Druckmaschine bekannt, welches folgende Schritte umfasst: a) Reinigen eines an einem Gummituchzylinder angebrachten Gummituchs, b) Austauschen einer an einem Plattenzylinder angebrachten Druckplatte gegen eine neue Druckplatte, c) Belichten eines Bildes auf der an dem Plattenzylinder angebrachten Druckplatte, d) Bilden einer Farbfilmauftragsverteilung, die asdfeinem als nächstes zu belichtenden Bild entspricht, auf einer Farbwalzengruppe, und e) automatisches Durchführen von Gummituchreinigung, Plattenaustausch, Bildbelichtung und Farbfilmauftragsverteilungsbildung in einer Arbeitsvorgangsreihenfolge, die durch einen einzigen Startbefehl eingestellt wird.

Durch die EP 0 293 618 A1 ist eine Einrichtung zur Steuerung einer Druckmaschine bekannt, wobei zum Abrüsten und/oder Hochlauf der Druckmaschine gehörende Tätigkeiten, die von verschiedenen Aggregaten an unterschiedlichen Stellen in der Druckmaschine ausgeführt werden, an einer Steuereinheit zentral gestartet und nach diesem Start nach Vorgaben eines in der Steuereinheit ablaufenden Programms automatisch ausgeführt werden, wobei Tätigkeiten des Abrüstens und/oder Hochlaufs betreffende Parameter einzelner Aggregate in einer an einer mit der Steuereinheit verbundenen Anzeigeeinrichtung angezeigten Programmmaske eingestellt werden.

Durch die US 5,461 ,560 A ist ein Verfahren zur Steuerung von Hilfseinrichtungen einer Druckmaschine bekannt, wobei diese Hilfseinrichtungen mit einer zentralen Steuereinheit verbunden sind, wobei Betriebsparameter der Hilfseinrichtungen an einer mit der zentralen Steuereinheit verbundenen Anzeigeeinrichtung angezeigten Programmmaske eingestellt werden können.

Durch die DE 44 35 429 A1 ist eine Rollenrotationsdruckmaschine mit einem verstellbaren Rollenwechsler zur Aufnahme von Bedruckstoffbahnen mit unterschiedlichen Breiten, mit einem Druckwerk mit aneinander anstellbaren Druckzylindern zur Bildung von Druckstellen und mit einem verstellbaren Falzapparat bekannt. Die Breite des Rollenwechslers, die Stellung der Druckzylinder und von Komponenten des Falzapparats werden zum Umstellen der Produktion von einem ersten Druckprodukt auf ein zweites Druckprodukt während des Maschinenlaufs unterstützt von einer Steuerung zur Rollenrotationsdruckmaschine automatisch und aufeinander abgestimmt verstellt.

Durch die DE 43 38 625 A1 ist ein Verfahren zur vollautomatischen Zylinderreinigung bei Druckmaschinen bekannt, die mit einem zentralen Leitsystem und automatisierten Wascheinrichtungen ausgerüstet sind, wobei das zentrale Leitsystem eine Erweiterung aufweist, mittels der die Betriebsparameter zur Ermittlung der für jede einzelne Wascheinrichtung jeweils optimalen Waschablaufprogramme durch Zugriff auf das zentrale Druckmaschinen-Leitsystem erfasst, die jeweils optimalen Waschablaufprogramme für jede einzelne Wascheinrichtung automatisch ermittelt und die einzelnen Wascheinrichtungen mit dem jeweils entsprechenden optimalen Waschablaufprogramm gesteuert werden.

Zudem ist durch die EP 1 361 049 A2 eine Druckeinheit mit mindestens vier Zylindern bekannt, welche ein erstes Paar aus einem ersten Formzylinder und einem ersten übertragungszylinder sowie ein zweites Paar aus einem zweiten Formzylinder und einem zweiten übertragungszylinder aufweist, wobei die übertragungszylinder in einer Druck- An-Stellung zusammen wirken und wobei zumindest die beiden Zylinder eines Paares jeweils durch einen eigenen Antriebsmotor ohne Antriebskopplung zu einem der übrigen Zylinder sowohl im Rüstbetrieb als auch während der Produktion angetrieben sind. Mindestens der eigens angetriebene übertragungszylinder weist eine von einer Produktionsdrehzahl und von einer Drehzahl Null verschiedene Drehzahl für das

Waschen des übertragungszylinders oder für das Einziehen einer Bahn auf und gleichzeitig weist der diesem übertragungszylinder zugeordnete Formzylinder desselben Paares eine von einer Produktionsdrehzahl und von einer Drehzahl Null verschiedene Rüstdrehzahl auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine zu schaffen, welches die Effizienz des Hochlaufs verbessert.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

Die gefundene Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass zum Abrüsten und/oder Hochlauf der Rotationsdruckmaschine gehörende Tätigkeiten, die von verschiedenen Aggregaten an unterschiedlichen Stellen in der Rotationsdruckmaschine ausgeführt werden, an einer Steuereinheit, z. B. an einem Leitstand der Rotationsdruckmaschine zentral gestartet und nach diesem Start nach Vorgaben eines in der Steuereinheit ablaufenden Programms automatisch ausgeführt werden, d. h. nach dem Programmstart wird das Abrüsten und/oder der Hochlauf der Rotationsdruckmaschine ohne weitere Bedienung eines die betreffende Tätigkeit ausführenden Aggregates automatisch ausgeführt. Die das Abrüsten und/oder den Hochlauf der Rotationsdruckmaschine ausführenden Aggregate sind zentral in der Steuereinheit parametrierbar und damit in einfacher Weise an ihre jeweilige Umgebung sowie an den gewünschten Einsatzfall anpassbar. Die Effizienz des Abrüstens und/oder des Hochlaufs wird dadurch verbessert, weil die Parameter der am Abrüsten beteiligten Aggregate flexibel und bedarfsgerecht auf einfache Weise einstellbar sind. Vorgänge beim Abrüsten und/oder Hochlauf der Rotationsdruckmaschine sind damit in kürzester Zeit an z. B. veränderte konstruktive Gegebenheiten in der Rotationsdruckmaschine oder an geänderte Abläufe adaptierbar. Auch ein Nachrüsten von verschiedenen Aggregaten in der Rotationsdruckmaschine und/oder ein Austausch eines Aggregates eines bestimmten Herstellers oder Typs gegen ein anderes Aggregat desselben oder eines anderen Herstellers oder gegen ein Aggregat eines anderen Typs

wird erleichtert. Durch die flexible und bedarfsgerechte Einstellbarkeit der Parameter des Aggregates kann selbiges in kürzester Zeit in Betrieb genommen werden, ohne dass es für die Rotationsdruckmaschine zu einem längeren Stillstand kommt, was insbesondere für eine im Zeitungsdruck verwendete Rotationsdruckmaschine sehr wichtig ist.

Vorteilhaft ist auch, dass das Abrüsten und/oder der Hochlauf zum einen durch einen einzelnen Bediener ausgeführt und zudem in einer im Vergleich zum konventionellen Abrüsten kürzeren Zeit durchführt wird. Dadurch steht die Rotationsdruckmaschine schneller wieder für eine weitere Produktion zur Verfügung. Ihre Verfügbarkeit und damit ihre Wirtschaftlichkeit werden verbessert.

überdies ist vorteilhaft, dass mit der Steuereinheit, z. B. am Leitstand der Rotationsdruckmaschine mehrere der Automatisierung der Rotationsdruckmaschine dienende Verfahren ausgeführt und bedient werden können. So kann an derselben Steuereinheit sowohl das Verfahren das Abrüsten als auch das Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine ausgeführt werden, wobei letzteres die Rotationsdruckmaschine mit minimalen Zeitaufwand und in einer für einen Bediener der Rotationsdruckmaschine komfortablen Weise in einen produktionsfähigen Betriebszustand versetzt.

Ein bevorzugtes Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass die Rotationsdruckmaschine aus ihrem Stillstand zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit nach dem Auslösen eines einzigen Steuerbefehls an einer Steuereinheit hochgefahren wird, wobei während dieses Hochlaufs von der Steuereinheit an einer Ausführung des anstehenden Druckprozesses beteiligte Aggregate dieser Rotationsdruckmaschine selbsttätig sowohl aktiviert als auch auf die Ausführung des anstehenden Druckprozesses eingestellt werden.

Eine derartiges Verfahren zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine hat den Vorteil,

dass eine Rotationsdruckmaschine mit hoher Anfahrsicherheit und ohne Risiko eines Bahnrisses auf einfache Weise angefahren werden kann. Dadurch wird die Betriebssicherheit der Rotationsdruckmaschine erhöht und eine Menge der von ihr unvermeidlich produzierten Anfangsmakulatur minimiert, was die Wirtschaftlichkeit der Rotationsdruckmaschine verbessert. überdies wird das die Rotationsdruckmaschine bedienende Personal, z. B. ein Drucker, insbesondere vor dem Hintergrund der Komplexität heutiger Rotationsdruckmaschinen entlastet, denn solche Rotationsdruckmaschinen weisen eine Vielzahl von Aggregaten auf, die zur Vermeidung einer unwirtschaftlich großen Menge von Makulatur für einen beabsichtigten Druckprozess allesamt in kürzester Zeit in einer aufeinander abgestimmten Weise einzustellen sind. Die Rotationsdruckmaschine wird also mit minimalen Zeitaufwand und in einer für einen Bediener der Rotationsdruckmaschine komfortablen Weise zuverlässig in einen produktionsfähigen ausführenden Betriebszustand versetzt, in welchem die Rotationsdruckmaschine verkaufsfähige Exemplare eines Druckerzeugnisses produziert. Im Fall einer beim Hochlauf auftretenden, detektierten Störung wird die Rotationsdruckmaschine in einen definierten Betriebszustand versetzt. Auch dies erhöht die Betriebssicherheit der Rotationsdruckmaschine, insbesondere bei einem von einem Programm gesteuerten, voll automatisierten Betrieb der Rotationsdruckmaschine.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.

Es zeigen:

Fig. 1 Eine erste von einer Steuereinheit angezeigte Programmmaske zur Ausführung eines Verfahren zum Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine;

Fig. 2 eine zweite von der Steuereinheit angezeigte Programmmaske zur Einstellung von Parametern für den automatischen Hochlauf der Rotationsdruckmaschine;

Fig. 3 ein erstes Beispiel einer Hochlaufkurve für einen automatisch ausgeführten Hochlauf der Rotationsdruckmaschine;

Fig. 4 ein zweites Beispiel einer Hochlaufkurve für einen automatisch ausgeführten Hochlauf der Rotationsdruckmaschine;

Fig. 5 eine Druckeinheit in Einzelantriebstechnik und mit weiteren für einen Abrüstvorgang fernbetätigbaren Aggregaten;

Fig. 6 eine Programmmaske aus einem Programm zur Ausführung des Abrüstvorgangs;

Fig. 7 eine weitere Programmmaske aus dem Programm zur Ausführung des Abrüstvorgangs;

Fig. 8 ein Flussdiagramm zum Ablauf des Abrüstvorgangs.

Da mit Bezug auf einen Produktionsprozess der Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine einem Abrüsten dieser Rotationsdruckmaschine vorausgeht, soll hier eine Beschreibung eines Verfahrens zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine der Beschreibung eines Verfahrens zum Abrüsten dieser Rotationsdruckmaschine vorangestellt werden.

Der Hochlauf einer Rotationsdruckmaschine wird auch als deren Anfahren oder Aufstarten oder als ein Andrucken des bevorstehenden Druckprozesses bezeichnet, wobei Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine aus dem Stillstand in einer so genannten Hochlaufkurve durch eine Aktivierung mindestens eines Antriebs auf eine Drehzahl gebracht werden, bei welcher die Rotationsdruckmaschine verkaufsfähige Exemplare eines herzustellenden Druckerzeugnisses produziert. Im Folgenden wird eine

als eine Rollenrotationsmaschine ausgebildete Rotationsdruckmaschine zugrunde gelegt, die vorzugsweise in einem Zeitungsdruck verwendet wird und/oder in einem Offsetdruckverfahren druckt. Bei dem verwendeten Offsetdruckverfahren kann es sich um ein konventionelles, ein Feuchtmittel verwendendes Nassoffsetdruckverfahren handeln oder um ein Trockenoffsetdruckverfahren, welches ohne die Verwendung eines Feuchtmittels auskommt. Ein mit dieser Rotationsdruckmaschine vorzugsweise beidseitig bedruckter Bedruckstoff ist vorzugsweise als eine Papierbahn ausgebildet. Die Papierbahn wird an dieser Rotationsdruckmaschine in Form zumindest einer Papierrolle, vorzugsweise in Form mehrerer Papierrollen bereitgestellt, deren jeweilige abzuwickelnde Bahn jeweils als eine Teilbahn der insgesamt in einem bestimmten Druckprozess zu bedruckenden Papierbahn z. B. automatisch aneinander gefügt werden.

Der Hochlauf der Rotationsdruckmaschine gliedert sich üblicherweise in drei aufeinander folgende Phasen, in denen die Rotationsdruckmaschine auf eine Ausführung eines neuen Druckauftrages eingerichtet wird. Nach Ablauf dieser drei Phasen erreicht die Rotationsdruckmaschine eine erste Produktionsgeschwindigkeit, in welcher diese Rotationsdruckmaschine verkaufsfähige Exemplare eines in dem aktuellen Druckprozess produzierten Druckerzeugnisses, z. B. einer Zeitung, druckt, weil bis zu diesem Zeitpunkt alle an diesem Druckprozess beteiligten Aggregate dieser Rotationsdruckmaschine in einer zur Erzeugung dieses Druckerzeugnisses geeigneten Weise entweder manuell oder in aggregatbezogenen teilautomatisierten Prozessen eingestellt worden sind. Ausgehend von ihrer ersten Produktionsgeschwindigkeit wird die Rotationsdruckmaschine üblicherweise auf mindestens eine weitere, vergleichsweise höhere, z. B. auf ihre maximale Produktionsgeschwindigkeit beschleunigt, um mit dieser letztlich eingestellten höheren Produktionsgeschwindigkeit einen diesen Druckprozess betreffenden Druckauftrag abzuarbeiten.

In der ersten Phase des Aufstartens wird aus einem Stillstand der Rotationsdruckmaschine die Papierbahn mit einer Einziehgeschwindigkeit von z. B.

maximal 5 m/s in die Rotationsdruckmaschine eingezogen. In der zweiten Phase, welche von Druckern gewöhnlich als „erster Schneller" bezeichnet wird, weil sie nach Verlassen des Stillstandes eine erste Beschleunigung von am Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylindern dieser Rotationsdruckmaschine in der Hochlaufkurve einschließt, wird in der Papierbahn eine erforderliche Bahnspannung aufgebaut. Ein Lauf der Papierbahn wird in der Rotationsdruckmaschine mit geeigneten Messmitteln, z. B. Sensoren, überwacht. In einer anschließenden dritten Phase wird die Transportgeschwindigkeit der Papierbahn auf einen ersten durch den Typ der Rotationsdruckmaschine festgelegten Wert beschleunigt, wobei in dieser Beschleunigungsphase so genannte Offsetkommandos zugeschaltet werden. Die zuzuschaltenden Offsetkommandos sind z. B. in einer so genannten Offsetsequenz vorgegeben und betreffen eine Aktivierung von Aggregaten der Rotationsdruckmaschine, die zur Ausführung des Druckprozesses erforderlich sind. üblicherweise werden diese Aggregate in der vorgenannten Beschleunigungsphase bei vorgegebenen Werten für eine Drehzahl der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine zugeschaltet. Betroffene Aggregate sind z. B. mindestens ein Farbwerk und/oder ein Feuchtwerk sowie eine Makulaturweiche dieser Rotationsdruckmaschine. Die Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine werden von z. B. elektronisch steuerbaren oder regelbaren Antrieben angetrieben, vorzugsweise direkt und/oder einzeln und unabhängig voneinander angetrieben, wobei diese Antriebe z. B. als elektrische Motore ausgebildet sind. Für eine weitergehende detaillierte Erläuterung der Rotationsdruckmaschine bzw. einer ihrer Druckeinheiten samt darin verbauter Aggregate wird auf die Fig. 5 mit der dazugehörigen Beschreibung verwiesen.

Die Offsetsequenz sieht z. B. vor, a) eine Abgabe von Feuchtmittel aus einem Feuchtmittelreservoir des z. B. als ein Sprühfeuchtwerk ausgebildeten Feuchtwerks in Gang zu setzen, b) mindestens eine der das Feuchtmittel auf einen der Druckwerkszylinder auftragenden Feuchtauftragswalzen an diesen i. d. R. als ein Formzylinder ausgebildeten Druckwerkszylinder anzustellen, c) eine Abgabe von

Druckfarbe aus einem Farbreservoir des Farbwerks in Gang zu setzen, indem z. B. in vorzugsweise mehreren in Axialrichtung des Druckwerkszylinders aneinander gereihten Farbzonen ein jeweils einer dieser Farbzonen zugeordnetes Farbmesser geöffnet wird, d) mindestens eine der die Druckfarbe auf einen der Druckwerkszylinder auftragenden Farbauftragswalzen an diesen i. d. R. als Formzylinder ausgebildeten Druckwerkszylinder anzustellen, e) eine überfeuchtung und/oder eine überfärbung zu starten sowie f) gegebenenfalls die eine unvermeidlich produzierte Anfangsmakulatur ausschleusende Makulaturweiche zu schließen. Weitere Offsetkommandos können je nach Ausstattung der Rotationsdruckmaschine und gewünschtem Ablauf des Produktionsprozesses hinzukommen. Die vorgenannten den jeweiligen Aggregaten zugeordneten jeweils von entsprechenden Offsetkommandos ausgelösten Stellvorgänge werden vorzugsweise jeweils fernbetätigt, z. B. durch eine Betätigung entsprechender Bedienelemente an einem zu der Rotationsdruckmaschine gehörenden Leitstand. Falls während eines Erstanlaufs der Rotationsdruckmaschine ein Bahnriss auftritt, werden bereits ausgeführte Offsetkommandos sofort inaktiv und wieder zurückgesetzt.

Es ist vorteilhaft, zumindest alle wesentlichen, vorzugsweise sämtliche im Hochlauf der Rotationsdruckmaschine vorzunehmenden Einstellungen von und an Aggregaten vorzugsweise von einem Programm gesteuert vollständig automatisiert ablaufen zu lassen, nachdem der Drucker an einer z. B. das Programm ausführenden Steuereinheit, z. B. am Leitstand der Rotationsdruckmaschine, einen entsprechenden Steuerbefehl ausgelöst hat. Nach dem Auslösen dieses einzigen Steuerbefehls wird die Rotationsdruckmaschine aus ihrem Stillstand vorzugsweise zumindest bis zu einer ersten Produktionsgeschwindigkeit selbsttätig hochgefahren, ohne dass es eines zusätzlichen Eingriffs des Druckers bedarf. Dieser Steuerbefehl wird vorzugsweise durch eine Betätigung eines einzigen, z. B. am Leitstand der Rotationsdruckmaschine ausgebildeten Bedienelementes ausgelöst.

Ergänzend wird darauf hingewiesen, dass beim Hochlauf der Rotationsdruckmaschine

i. d. R. zwei Betriebssituationen zu unterscheiden sind. In einer ersten Betriebssituation wird die Rotationsdruckmaschine für einen bestimmten Druckprozess erstmalig hochgefahren, wohingegen eine zweite Betriebssituation ein Wiederanfahren der Rotationsdruckmaschine in einem selben Druckprozess z. B. nach einer Betriebsstörung, z. B. nach einem Bahnriss, betrifft. An der Steuereinheit, z. B. am Leitstand der Rotationsdruckmaschine besteht eine vorzugsweise von dem Programm vorgegebene Auswahlmöglichkeit zwischen beiden Betriebssituationen. Nach einem zur Abarbeitung eines bestimmten Druckauftrages bereits erfolgten Hochlauf der Rotationsdruckmaschine gibt das Programm selbsttätig nur die Möglichkeit des Wiederanfahrens der Rotationsdruckmaschine vor. Manuell, d. h. ohne diese vorgenannte programmgemäße Vorgabe hinsichtlich einer der genannten Betriebssituationen, kann ein Hochlauf der Rotationsdruckmaschine jederzeit wahlweise gemäß beiden Betriebssituationen durchgeführt werden. In beiden Betriebssituationen kann der jeweilige Hochlauf der Rotationsdruckmaschine selbsttätig und ohne zusätzlichen Eingriff des Druckers erfolgen. In den beiden Betriebssituationen kann sich der Hochlauf der Rotationsdruckmaschine in den Einstellungen des auszuführenden Programms unterscheiden. In diesem den jeweiligen Hochlauf der Rotationsdruckmaschine steuernden Programm sind jeweils zumindest die Art und Abfolge der hier als Offsetkommandos bezeichneten Steuerbefehle sowie deren jeweilige Zuschaltzeitpunkte festgelegt.

Zusätzlich zu einem Hochlauf der Rotationsdruckmaschine ist vorzugsweise in derselben Steuereinheit, z. B. dem Leitstand der Rotationsdruckmaschine, auch mindestens ein Programm oder zumindest ein mit dem Programm zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine zusammen wirkender Programmteil hinterlegt, welches bzw. welcher einen nach einem Störfall oder nach einer Beendigung eines nach dem Hochlauf ausgeführten Druckauftrags einzuleitenden Runterlauf der Rotationsdruckmaschine betrifft. Der Runterlauf der Rotationsdruckmaschine wird auch als deren Auslauf bezeichnet. Nach dem Runterlauf oder beginnend mit der Phase des Runterlaufs der Rotationsdruckmaschine oder innerhalb dieser Phase des Runterlaufs kann deren

Abrüsten erfolgen, sofern z. B. eine Produktionsumstellung ansteht. Für den Runterlauf der Rotationsdruckmaschine können in der Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine auch mehrere, für verschiedene Betriebssituationen der Rotationsdruckmaschine vorgesehene Sequenzen gespeichert sein, die automatisch oder manuell in Abhängigkeit von einer aktuellen Betriebssituation der Rotationsdruckmaschine ausgewählt werden können. Ein Auswahlkriterium dafür, welche der Sequenzen für den Runterlauf der Rotationsdruckmaschine auswählbar ist oder ausgewählt wird, kann die Drehzahl der Rotationsdruckmaschine sein, die diese zum Zeitpunkt der Auswahl der Sequenz für den Runterlauf gerade aufweist.

Nachfolgend werden zunächst diverse Verläufe jeweils eines automatisierten kontrollierten, d. h. in aufeinander abgestimmten Verfahrensschritten ausgeführten und überwachten Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine beispielhaft anhand einiger Figuren erläutert. Fig. 1 zeigt eine erste vorzugsweise an einer optischen Anzeigeeinrichtung der Steuereinheit, z. B. des Leitstandes, angezeigten Programmmaske, wobei in der dargestellten Ausführungsvariante diese Programmmaske zweigeteilt ist und in ihrer oberen Hälfte einen Verlauf eines Erstanlaufs der Rotationsdruckmaschine und in ihrer unteren Hälfte einen Verlauf eines Wiederanlaufs der Rotationsdruckmaschine aufzeigt. Beide vorzugsweise gleichzeitig in dieser Programmmaske angezeigte Verläufe sind jeweils in Form eines Diagramms dargestellt, wobei eine Abszisse des jeweiligen Diagramms ein Zeitstrahl ist und auf einer Ordinate des jeweiligen Diagramms eine mit der Transportgeschwindigkeit der Papierbahn korrelierende Produktionsgeschwindigkeit der Rotationsdruckmaschine jeweils in Werten für eine Drehzahl der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine dargestellt ist. Jeder dieser Verläufe eines Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine weist mehrere Plateaus auf, in denen die Drehzahl der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine in einem bestimmten Wert verharrt, wobei in dem jeweiligen Zeitabschnitt konstanter Drehzahl der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine jeweils von oder an Aggregaten der Rotationsdruckmaschine bestimmte Stellvorgänge auszuführen sind.

In der Fig. 1 unterscheiden sich die jeweiligen Verläufe für den Erstanlauf und den Wiederanlauf nicht grundsätzlich voneinander, sondern nur in einigen den jeweiligen Plateaus zugeordneten Werten für die Drehzahl der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine, zu denen ein bestimmtes Plateau erreicht wird, und/oder in der Anzahl von Umdrehungen der Druckwerkszylinder dieser Rotationsdruckmaschine, wodurch eine bestimmte Dauer für den einem bestimmten Plateau zugeordneten Zeitabschnitt festgelegt wird. So wird nach einem Verlassen des Stillstands in der ersten Phase des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine die Papierbahn mit einer konstanten Einziehgeschwindigkeit von z. B. vier Umdrehungen der Druckwerkszylinder in die Rotationsdruckmaschine eingezogen, wobei nach weiteren z. B. sechs Umdrehungen der Druckwerkszylinder bereits die als „erster Schneller" bezeichnete zweite Phase des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine einsetzt. Es kann vorgesehen sein, dass bei einer Drehzahl der Druckwerkszylinder von z. B. 500 Umdrehungen pro Stunde ein so genanntes Anfahrwaschen der Druckwerkszylinder ausgeführt wird. Mit Erreichen einer Drehzahl der Druckwerkszylinder von z. B. 2.050 Umdrehungen pro Stunde beginnt die dritte Phase des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine, in welcher die vorgenannten Offsetkommandos zugeschaltet werden. Diese dritte Phase dauert an, bis die Drehzahl der Druckwerkszylinder einen Wert von z. B. 6.000 Umdrehungen pro Stunde erreicht hat. Auf diesem Plateau verharrt die Drehzahl der Druckwerkszylinder z. B. für 500 weitere Umdrehungen dieser Druckwerkszylinder, bevor die Drehzahl der Druckwerkszylinder dann auf einen Wert von z. B. 20.000 Umdrehungen pro Stunde erhöht wird, womit eine erste Produktionsgeschwindigkeit erreicht sein kann. Auf dem Wert dieser die erste Produktionsgeschwindigkeit kennzeichnenden Drehzahl der Druckwerkszylinder können die Druckwerkszylinder für 1.500 weitere Umdrehungen dieser Druckwerkszylinder verharren, bevor dann die Druckwerkszylinder auf das Plateau einer zweiten, z. B. maximalen Produktionsgeschwindigkeit von z. B. 35.000 Umdrehungen pro Stunde beschleunigt werden. Wenn der dem aktuellen Druckprozess zugrunde liegende Druckauftrag abgearbeitet ist, wird die Rotationsdruckmaschine von dem in der

Steuereinheit ablaufenden Programm und damit selbsttätig in der Drehzahl ihrer Druckwerkszylinder wieder z. B. bis zum Stillstand heruntergefahren. Während des Runterlaufs kann bei einer Drehzahl der Druckwerkszylinder von z. B. 10.000 Umdrehungen pro Stunde ein Auslaufwaschen der Druckwerkszylinder vorgesehen sein.

Der Verlauf des in der Fig. 1 dargestellten Wiederanlaufs der Rotationsdruckmaschine unterscheidet sich von deren Erstanlauf lediglich in einigen an der Steuereinheit eingestellten Zahlenwerten. Es ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass alle vorgenannten Zahlenwerte in dem zugrunde liegenden Programm an der Steuereinheit variabel einstellbar sind, also insbesondere die Drehzahl der Druckwerkszylinder und/oder die Drehzahl einer in einem Farbwerk oder Feuchtwerk angeordneten Walze sowie deren jeweilige Wirkungsdauer. Eine Programmmaske zur Vornahme derartiger Einstellungen ist beispielhaft in der Fig. 2 gezeigt, wobei einerseits bestimmte Drehzahlen für die Druckwerkszylinder angegeben sind, zu denen bestimmte Verfahrensschritte wie die Offsetkommandos eingeleitet werden, und andererseits in Zuordnung zu einzelnen Offsetkommandos auch jeweils eine bestimmte Anzahl von Umdrehungen dieser Druckwerkszylinder angegeben sind, um die jeweilige Dauer des mit der Ausführung eines bestimmten Offsetkommandos einhergehenden Zeitabschnitts festzulegen. Die Programmmaske zur Vornahme von Einstellungen hinsichtlich des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine enthält vorzugsweise auch Felder zur Einstellung von Werten für den Runterlauf dieser Rotationsdruckmaschine. So sind in der Fig. 2 für den Runterlauf der Rotationsdruckmaschine beispielhaft Zahlenwerte z. B. für zwei sich zumindest in ihrer jeweiligen Startdrehzahl unterscheidende Sequenzen aufgezeigt.

Fig. 3 zeigt ein erstes Beispiel für einen Verlauf des von der Steuereinheit automatisiert ausgeführten Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine, wobei in diesem Diagramm beispielhaft Zahlenwerte sowohl an dessen Abszisse als auch an dessen Ordinate angetragen sind, wobei die Ordinate jedoch die jeweilige Transportgeschwindigkeit der Papierbahn angibt. Ein möglicher Verlauf des Wiederanlaufs der Rotationsdruckmaschine

ist lediglich durch eine punktierte Linie angedeutet. So ist in dem dargestellten Beispiel 10 Sekunden nach Verlassen des Stillstandes bei einer Transportgeschwindigkeit der Papierbahn von etwa 0,1 m/s bereits ein erstes Plateau P1 erreicht, mit welchem die als „erster Schneller" bezeichnete zweite Phase des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine beginnt und auf welchem in der Papierbahn die erforderliche Bahnspannung aufgebaut wird. 15 Sekunden später oder 25 Sekunden nach Beginn des Hochlaufs werden die für den anstehenden Druckprozess benötigten und die Papierbahn durch ihre Rotation fördernden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine derart beschleunigt, dass die Papierbahn zu einem Zeitpunkt von z. B. 44 Sekunden nach Beginn des Hochlaufs eine Transportgeschwindigkeit von z. B. 2 m/s aufweist. Jetzt beginnt die eigentliche Einrichtephase der Rotationsdruckmaschine. Auf einem bei dieser vorgenannten Transportgeschwindigkeit der Papierbahn z. B. 180 Sekunden dauernden zweiten Plateau P2 werden in einer in der zuständigen Steuereinheit festgelegten Reihenfolge die bereits genannten Offsetkommandos ausgegeben und damit die für den anstehenden Druckprozess benötigten Aggregate der Rotationsdruckmaschine in einen für den Druckprozess brauchbaren Betriebszustand versetzt, sodass am Ende dieses Plateaus P2 bei einem Zeitpunkt von z. B. 224 Sekunden nach Beginn des Hochlaufs erste Exemplare des herzustellenden Druckerzeugnisses in einer verkaufsfähigen Qualität produziert sind. In den folgenden 60 Sekunden wird die Transportgeschwindigkeit der Papierbahn durch eine Erhöhung der Drehzahl der Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine z. B. auf einen Wert von etwa 8 m/s beschleunigt, womit dann ein drittes Plateau P3, nämlich das Plateau P3 einer ersten Produktionsgeschwindigkeit dieser Rotationsdruckmaschine erreicht ist. Dieses Plateau P3 der ersten Produktionsgeschwindigkeit dieser Rotationsdruckmaschine kann z. B. weitere 60 Sekunden andauern, wonach die Transportgeschwindigkeit der Papierbahn durch eine weitere Erhöhung der Drehzahl der Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine z. B. auf einen maximalen Wert beschleunigt werden kann, womit dann eine zweite, z. B. die maximale Produktionsgeschwindigkeit dieser Rotationsdruckmaschine von deren Steuereinheit eingestellt worden ist, welche in der dargestellten Hochlaufkurve ein viertes

Plateau P4 ausbildet. Nach einer Abarbeitung des Druckauftrages wird die Drehzahl der Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine und damit die Transportgeschwindigkeit der Papierbahn wieder heruntergefahren, z. B. bis zum Stillstand, wobei im Runterlauf bedarfsweise bei Erreichen eines fünften Plateaus P5 ein Auslaufwaschen der am vorangegangenen Druckprozess beteiligten Druckwerkszylinder vorgesehen sein kann, wobei das Programm der Steuereinheit die Ausführung des Auslaufwaschens der Druckwerkszylinder im Runterlauf der Rotationsdruckmaschine veranlasse Wenn die Rotationsdruckmaschine während der Abarbeitung desselben Druckauftrages erneut hochgefahren werden muss, kann die Hochlaufkurve auch den in Fig. 3 punktiert eingezeichneten Verlauf nehmen.

Fig. 4 zeigt ein zweites Beispiel für einen Verlauf des von der Steuereinheit automatisiert ausgeführten Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine, wobei in diesem Diagramm wiederum beispielhaft Zahlenwerte sowohl an dessen Abszisse als auch an dessen Ordinate angetragen sind, wobei die Ordinate jedoch die jeweilige Drehzahl der Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine angibt. In diesem Beispiel wird ein Verfahrensablauf erläutert, der innerhalb der Rotationsdruckmaschine die Verwendung eines Trockners einschließt, weil in dem Druckprozess z. B. Heatset-Druckfarben verdruckt werden. Dies kann z. B. bei einer Anwendung im Semicommercial-Bereich der Fall sein.

Wenn ein Bediener der Rotationsdruckmaschine an der zu dieser Rotationsdruckmaschine gehörenden Steuereinheit das vorzugsweise dort in einer Speichereinheit implementierte Programm zum automatisiert ausgeführten Hochlauf dieser Rotationsdruckmaschine z. B. durch eine Betätigung eines z. B. an der Steuereinheit angebrachten Bedienelementes startet, kann eine Aktivierung dieses Programms und damit der Start des Hochlaufs z. B. durch eine optische Anzeige, insbesondere durch ein Blinken des betätigten Bedienelementes, angezeigt werden. Mit der Betätigung des Bedienelementes beginnt z. B. u. a. eine überprüfung des Trockners

dieser Rotationsdruckmaschine, insbesondere ob dessen Türen geschlossen sind und sein Düsenbett betriebsbereit ist. Auch beginnt nach diesem ersten Systemcheck eine Aufheizung dieses Trockners auf eine Temperatur von z. B. 100° C. Sofern eine Korrektur in einer Einstellung des Trockners erforderlich ist, erfolgt eine entsprechende Meldung an der zur Steuereinheit gehörenden Anzeigeeinrichtung, z. B. an einem zum Leitstand gehörenden Monitor, und fordert den Bediener der Rotationsdruckmaschine auf, eine änderung in der Einstellung des Trockners auszuführen. Das Versetzen des Trockners in seine Betriebsbereitschaft ist z. B. in höchstens 45 Sekunden abgeschlossen. Sobald sich der Trockner in seiner Betriebsbereitschaft befindet, erfolgt an der zur Steuereinheit gehörenden Anzeigeeinrichtung eine entsprechende, z. B. optische Meldung. Gleichzeitig mit der erreichten Betriebsbereitschaft des Trockners kann begonnen werden, z. B. eine Waschfunktion zum Waschen mindestens eines auf einem übertragungszylinder aufgespannten Drucktuches durch eine Aktivierung eines entsprechenden Programms vorzubereiten, sofern zumindest einer der am anstehenden Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine als ein solcher übertragungszylinder ausgebildet ist. Diese Vorbereitungszeit kann z. B. 6 Sekunden dauern, wobei z. B. 2 Sekunden vor Ablauf dieser Vorbereitungszeit von der zu dieser Rotationsdruckmaschine gehörenden Steuereinheit ein akustisches Signal in Form z. B. eines Huptons ausgegeben wird. Es kann vorgesehen sein, dass am Ende dieser Vorbereitungszeit das vorzugsweise noch anhaltend blinkende Bedienelement der Steuereinheit zur Aktivierung des Programms zum automatisiert ausgeführten Hochlauf dieser Rotationsdruckmaschine erneut zu betätigen ist, um nun den Beginn einer Rotation der am anstehenden Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine auszulösen. Mit dem Beginn der Rotation dieser Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine wird deren Trockner auf seine endgültige Betriebstemperatur aufgeheizt. Sobald die Rotation dieser Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine eine Drehzahl von z. B. 1.000 Umdrehungen pro Stunde erreicht, kann eine Ausführung der bereits vorbereiteten Waschfunktion zum Waschen mindestens eines auf dem übertragungszylinder aufgespannten Drucktuches

programmgesteuert ausgelöst werden. In der sich weiter fortsetzenden, insgesamt eine Dauer von z. B. ungefähr 8 Sekunden umfassenden Beschleunigungsphase dieser Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine wird vorzugsweise sensorisch die Bahnspannung der in die Rotationsdruckmaschine eingezogenen Papierbahn überprüft. Auch kann am Trockner der Rotationsdruckmaschine eine weitere, z. B. zweite Gebläsestufe eingeschaltet werden. Bei einer Drehzahl dieser Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine von etwa 10.000 Umdrehungen pro Stunde kann die vorgenannte erste Beschleunigungsphase dieser Druckwerkszylinder beendet sein, sodass die Drehzahl der Druckwerkszylinder bei diesem Wert für eine z. B. variabel einstellbare Dauer X verharrt. Diese Verweildauer X ist z. B. von dem zu dieser Zeit ausgeführten Waschprogramm zum Waschen mindestens eines auf dem übertragungszylinder aufgespannten Drucktuches abhängig. Nach Ablauf dieser Verweildauer X ist das Waschen mindestens eines auf dem übertragungszylinder aufgespannten Drucktuches beendet und es beginnt eine Sequenz, in der mindestens einer der an dem anstehenden Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine gegen einen weiteren dieser Druckwerkszylinder angestellt wird, um eine Ausführung des anstehenden Druckprozesses zu ermöglichen. Nach dem Ablauf dieser Verweildauer X werden die an dem anstehenden Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine auch weiter beschleunigt, z. B. auf eine Drehzahl von etwa 12.000 Umdrehungen pro Stunde. Mit Erreichen der zuletzt genannten Drehzahl der Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine beginnen Verfahrensschritte zum weiteren Einrichten dieser Rotationsdruckmaschine. Diese Verfahrensschritte können den eingangs dargestellten Offsetkommandos entsprechen. Bei Bedarf können in diesem Abschnitt des Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine auch noch manuelle Eingriffe durch den Bediener der Rotationsdruckmaschine erfolgen. Ab einem Ende dieses Abschnittes beginnt die Rotationsdruckmaschine erste verkaufsfähige Exemplare E des in dem aktuellen Druckauftrag herzustellenden Druckerzeugnisses zu produzieren. In einem nicht vollautomatisch ablaufenden Verfahren zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine kann vorgesehen sein, dass der Bediener dieser

Rotationsdruckmaschine nun ein weiteres z. B. gleichfalls an der Steuereinheit angebrachtes Bedienelement betätigen muss, um zu veranlassen, dass die an dem anstehenden Druckprozess beteiligten Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine auf eine weitere, höhere, vorzugsweise maximale Produktionsgeschwindigkeit mit einer Drehzahl n PrO du k tio n beschleunigt werden. Dieser manuelle Bedienschritt entfällt jedoch in einem vollautomatisch ablaufenden Verfahren zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine, in welchem die Rotationsdruckmaschine nach dem Auslösen des einzigen Steuerbefehls von dem in der Steuereinheit ablaufenden Programm bis zu ihrer maximalen Produktionsgeschwindigkeit selbsttätig hochgefahren wird.

Unter der Voraussetzung, dass die Rotationsdruckmaschine in Verbindung mit ihren Aggregaten zur Bahnspannungseinstellung sowie zur Einstellung des Farbauftrages und zur Einstellung mindestens eines an der Papierbahn ausgeführten Längs- und/oder Querschnitts über eine Bahnspannungsregeleinrichtung, eine Farbregisterregeleinrichtung, eine Farbdichteregeleinrichtung und/oder eine Schnittregisterregeleinrichtung verfügt, kann der bisher beschriebene gesteuerte Hochlauf der Rotationsdruckmaschine zu einer diesen Hochlauf selbsttätig zumindest an mindestens einem zuvor festgelegten Kontrollpunkt kontrollierenden Regelung ausgebaut werden. Ein geregelter Hochlauf der Rotationsdruckmaschine läuft dann in einer nachfolgend beispielhaft beschriebenen Schrittfolge ab.

Wie zuvor beschrieben, wird nach einer Betätigung eines bestimmten z. B. am Leitstand angebrachten Bedienelementes das Verfahren zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine gestartet. Die an dem anstehenden Druckprozess zu beteiligenden Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine beginnen die Papierbahn mit der so genannten Einziehgeschwindigkeit von z. B. maximal 5 m/s konstant in die Rotationsdruckmaschine einzuziehen. Auf dem ersten Plateau P1 (Fig. 3) prüft die Bahnspannungsregeleinrichtung, ob eine ausreichende Bahnspannung in der Papierbahn vorhanden ist und regelt bei Bedarf die vorhandene Bahnspannung auf einen

vorgegebenen ersten Sollwert aus. Sodann wird durch den „ersten Schneller" die Bahnspannung erhöht und die Bahnspannungsregeleinrichtung regelt die jetzt vorhandene Bahnspannung auf einen vorgegebenen zweiten Sollwert aus. Wenn dieses Regelungsziel erreicht ist, beschleunigt die Rotationsdruckmaschine ihre Druckwerkszylinder auf die Einrichtedrehzahl, welche dem zweiten Plateau P2 in der Fig. 3 entspricht. Dort führt die zu dieser Rotationsdruckmaschine gehörende Steuereinheit die Offsetsequenz mit den vorgenannten Offsetkommandos selbsttätig aus. Dazu gehört, dass die Farbregisterregeleinrichtung eine Passerhaltigkeit mehrerer an dem anstehenden Druckprozess beteiligte Druckwerkszylinder der Rotationsdruckmaschine aufeinander einregelt, sodass ein mit dieser Rotationsdruckmaschine ausgeführter Mehrfarbendruck, insbesondere Vierfarbendruck, fehlerfrei, zumindest jedoch mit ausreichender Genauigkeit ausgeführt wird. Ebenso regelt die Farbdichteregeleinrichtung die zur Erzeugung des Druckerzeugnisses erforderliche Farbdichte ein. Sofern zur Erzeugung des Druckerzeugnisses mehrere Lagen der Papierbahn benötigt werden, regelt die Schnittregisterregeleinrichtung diese Papierbahnlagen in ihrem jeweiligen seitlichen Versatz sowie in ihren jeweiligen Abschnitten, insbesondere hinsichtlich ihrer jeweiligen Druckbilder, zueinander ein.

Wenn die Farbregisterregeleinrichtung, die Farbdichteregeleinrichtung und gegebenenfalls die Schnittregisterregeleinrichtung jeweils eine erfolgreiche Einregelung der von ihnen beeinflussten Aggregate an die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine zurückmelden, wird die Makulaturweiche der Rotationsdruckmaschine programmgesteuert geschlossen. Die Steuereinheit der Rotationsdruckmaschine beschleunigt deren Druckwerkszylinder dann auf die gewünschte, insbesondere maximale Produktionsdrehzahl dieser Rotationsdruckmaschine, indem sie entsprechend auf die jeweiligen Antriebe dieser Druckwerkszylinder einwirkt. In einem solchen vollautomatisch ablaufenden Regelkreis, in welchem positive Rückmeldungen vorangegangener Verfahrensschritte nachfolgende Verfahrensschritte anhand zuvor festgelegter Kriterien automatisiert freigeben, wird die erste Produktionsdrehzahl (Fig. 3 oder 4) nicht benötigt,

da die Bahnspannungsregeleinrichtung, die Farbregisterregeleinrichtung, die Farbdichteregeleinrichtung und gegebenenfalls die Schnittregisterregeleinrichtung ihre jeweilige Einstellung und Einwirkung auf den Druckprozess z. B. sensorisch kontinuierlich überprüfen und bei einer Feststellung einer Abweichung eines erfassten Istwertes von einem vorgegebenen Sollwert selbsttätig nachregeln. Daher kann im Fall eines geregelten Hochlaufs der Rotationsdruckmaschine deren Steuereinheit die Druckwerkszylinder ohne Einhaltung eines Zwischenplateaus P3 (Fig. 3 oder 4) gleich weiterbeschleunigen, was einen sehr schnell ausführbaren Hochlauf der Rotationsdruckmaschine ermöglicht. In dem vorzugsweise geregelten Hochlauf der Rotationsdruckmaschine ist somit vorgesehen, dass an mindestens einem im Programmablauf und damit auch im Verlauf des Hochlaufs festgelegten Kontrollpunkt das von der Steuereinheit ausgeführte Programm eine Zulässigkeit zur Fortsetzung des Hochlaufs anhand mindestens einer für die Zulässigkeit zuvor festgelegten Bedingung und z. B. unter Berücksichtigung von in der Rotationsdruckmaschine erhobenen Messdaten prüft, wobei der Hochlauf vom Programm nur dann fortgesetzt wird, wenn die mindestens eine für die Zulässigkeit festgelegte, vorzugsweise in einem Speicher der Steuereinheit hinterlegte Bedingung hinsichtlich dieses Kontrollpunktes erfüllt ist. Ist eine oder sind gar mehrere an dem betreffenden Kontrollpunkt geltende Bedingungen zur Fortsetzung des Hochlaufs nicht erfüllt, geht das Programm vom Vorliegen eines Störfalls aus, und der Hochlauf der Rotationsdruckmaschine kann durch das Programm ausgesetzt, d. h. unterbrochen werden, wodurch die Rotationsdruckmaschine in einem bei ihrem Hochlauf an dem betreffenden Kontrollpunkt eingenommenen Betriebszustand verharrt, oder gegebenenfalls kann der Hochlauf durch das Programm auch durch eine selbsttätige Einleitung des Runterlaufs abgebrochen werden, wobei der Runterlauf der Rotationsdruckmaschine z. B. dann eingeleitet wird, nachdem die Rotationsdruckmaschine in dem bei ihrem Hochlauf an dem betreffenden Kontrollpunkt eingenommenen Betriebszustand eine als unzulässig lang festgelegte Zeit verharrt hat. Zumindest erfolgt eine Meldung an den Bediener der Rotationsdruckmaschine.

Im Folgenden soll nun näher auf den bereits angesprochenen Runterlauf der Rotationsdruckmaschine eingegangen werden, dem oftmals ein Abrüsten der Rotationsdruckmaschine nachfolgt. Unter dem Begriff des Abrüstens sind alle Tätigkeiten zu verstehen, welche nötig sind und durchgeführt werden müssen, um die Rotationsdruckmaschine wieder in ihren Ausgangszustand zu bringen, sodass sie für eine neue Produktion oder auch für eine Folgeproduktion gerüstet, d. h. eingerichtet werden kann.

Das Abrüsten der Rotationsdruckmaschine schließt im Wesentlichen folgende Tätigkeiten oder Arbeitsschritte ein:

Mindestens eine einen Bedruckstoff führende Leitwalze ist zu reinigen.

■ Mindestens ein Rest des in der vorangegangenen Produktion verwendeten Bedruckstoffes, z. B. von einer oder mehreren Materialbahnen, insbesondere Papierbahnen, ist aus der Rotationsdruckmaschine zu entfernen, sofern die neue Produktion einen anderen Bedruckstoff oder eine andere Anzahl von Materialbahnen des betreffenden Bedruckstoffes erfordert.

Mindestens eine Walze eines Farbwerks und gegebenenfalls auch mindestens eine Walze eines Feuchtwerks dieser Rotationsdruckmaschine sind zu reinigen.

Mindestens ein Drucktuch eines mit dem Formzylinder zusammenwirkenden übertragungszylinders, d. h. mindestens ein so genanntes Gummituch, ist zu reinigen.

Mindestens eine in der vorangegangenen Produktion verwendete Druckform ist von ihrer Montageposition an einem Formzylinder dieser Rotationsdruckmaschine zu entfernen.

Alle diese Arbeitsschritte des Abrüstens werden oft entweder manuell durch Bedienpersonal der Rotationsdruckmaschine oder automatisch durch in der Rotationsdruckmaschine angeordnete, spezielle, einzeln betätigte Aggregate wie eine

entsprechende Waschanlage, z. B. eine Gummituchwaschanlage, ausgeführt. Dabei werden diese Tätigkeiten durch einen einzigen Bediener einzeln nacheinander oder durch mehrere Bediener gleichzeitig, aber voneinander autark, jeweils durch eine Betätigung des jeweiligen Aggregates ausgeführt.

Auch für das Abrüsten ist es wünschenswert, dass die zum Abrüsten der Rotationsdruckmaschine gehörenden Tätigkeiten, die von verschiedenen Aggregaten an unterschiedlichen Stellen in der Rotationsdruckmaschine ausgeführt werden, an einer Steuereinheit, z. B. an einem Leitstand der Rotationsdruckmaschine zentral gestartet und nach diesem Start nach Vorgaben eines in der Steuereinheit ablaufenden Programms automatisch ausgeführt werden, d. h. nach dem Programmstart wird das Abrüsten der Rotationsdruckmaschine ohne weitere Bedienung eines die betreffende Tätigkeit ausführenden Aggregates automatisch ausgeführt. Denn dadurch wird die Effizienz des Abrüstens verbessert, denn das Abrüsten wird zum einen durch einen einzelnen Bediener ausgeführt und zudem in einer im Vergleich zum konventionellen Abrüsten kürzeren Zeit durchführt. Dadurch steht die Rotationsdruckmaschine schneller wieder für eine weitere Produktion zur Verfügung. Ihre Verfügbarkeit und damit ihre Wirtschaftlichkeit werden verbessert.

Die in der Fig. 5 dargestellte Rotationsdruckmaschine weist beispielhaft mindestens eine Druckeinheit zum beidseitig vierfarbigen Bedrucken eines Bedruckstoffes 12, vorzugsweise einer Materialbahn 12 auf, wobei die Druckeinheit z. B. als ein kompakt aufgebauter Achterturm ausgebildet ist. Dieser Achterturm weist insgesamt acht Druckwerke auf, wovon jeweils vier Druckwerke übereinander zu beiden Seiten der Materialbahn 12 angeordnet sind. Jedes Druckwerk weist mindestens einen Formzylinder 01 , ferner mindestens einen mit dem Formzylinder 01 zusammenwirkenden übertragungszylinder 02 und zumindest ein an den Formzylinder 01 anstellbares Farbwerk 03 und gegebenenfalls auch ein Feuchtwerk 04 auf, wobei das Farbwerk 03 und das Feuchtwerk 04 jeweils mindestens eine, vorzugsweise mehrere Walzen 06

aufweisen. Die in der Fig. 5 dargestellte Druckeinheit verfügt damit über acht Formzylinder 01 , ferner über acht jeweils mit einem der Formzylinder 01 zusammenwirkenden übertragungszylinder 02 und auch über acht jeweils an einen der Formzylinder 01 anstellbare Farbwerke 03 und gegebenenfalls auch Feuchtwerke 04, wobei die Farbwerke 03 und Feuchtwerke 04 jeweils mindestens eine, vorzugsweise mehrere Walzen 06 aufweisen. Die Formzylinder 01 , die übertragungszylinder 02 und mindestens eine der in einem der Farbwerke 03 und Feuchtwerke 04 angeordneten Walzen 06 weisen jeweils einen separaten Antrieb (nicht dargestellt) auf, sodass der betreffende Formzylinder 01 und/oder der betreffende übertragungszylinder 02 und/oder die betreffende Walze 06 des Farbwerks 03 und/oder die betreffende Walze 06 des Feuchtwerks 04 zumindest hinsichtlich ihrer jeweiligen Drehbewegung jeweils einzeln von einer Steuereinheit (nicht dargestellt) steuerbar und tatsächlich angesteuert sind.

Die Formzylinder 01 können hinsichtlich ihres Durchmessers einfachgroß oder doppeltgroß ausgebildet sein, was bedeutet, dass sie in ihrer einfachgroßen Ausführung entlang ihres Umfangs jeweils nur eine einzige Druckform aufnehmen, wohingegen ein doppeltgroß ausgebildeter Formzylinder 01 entlang seines Umfangs jeweils zwei hintereinander angeordnete Druckformen aufnehmen kann. Sowohl ein einfachgroß ausgebildeter Formzylinder 01 als auch ein doppeltgroß ausgebildeter Formzylinder 01 wirken vorzugsweise jeweils mit einem doppeltgroß ausgebildeten übertragungszylinder 02 zusammen. Die Formzylinder 01 weisen auf ihrer Mantelfläche in ihrer jeweiligen Axialrichtung vorzugsweise mehrere, z. B. vier oder sechs Montagepositionen für jeweils mindestens eine Druckform in Umfangsrichtung des betreffenden Formzylinders 01 auf. Es können an den jeweiligen axialen Positionen des betreffenden Formzylinders 01 jedoch auch mehrere, z. B. zwei Montagepositionen in Umfangsrichtung dieses Formzylinders 01 vorgesehen sein.

über die erwähnte Einzelantriebstechnik hinaus weist diese Rotationsdruckmaschine an zumindest einem ihrer Formzylinder 01 , vorzugsweise an allen ihren Formzylindern 01

jeweils eine Einrichtung 07 zum automatischen Wechseln mindestens einer Druckform, d. h. einen so genannten Plattenwechsler 07, auf. Es ist mindestens eine Gummituchwascheinrichtung 08 vorgesehen, welche an einen der übertragungszylinder 02 anstellbar ist. Vorzugsweise sind alle übertragungszylinder 02 jeweils mit einer Gummituchwascheinrichtung 08 ausgerüstet. Auch das Farbwerk 03 verfügt über mindestens eine Farbwalzenwascheinrichtung 09, wobei die Farbwalzenwascheinrichtung 09 vorzugsweise mindestens eine an einer der Walzen 06 dieses Farbwerks 03 anstellbare Waschrakel aufweist. In einer mindestens ein Feuchtwerk 04 aufweisenden Rotationsdruckmaschine ist zur Verbindung des betreffenden Farbwerks 03 mit dem Feuchtwerk 04 eine Brückenwalze 1 1 vorgesehen. Vor dem Einlauf des Bedruckstoffes 12, z. B. der von einer Rolle kontinuierlich abgewickelten Materialbahn 12, in die Druckeinheit ist eine Abschlageinrichtung 13 angeordnet, um damit die Materialbahn 12 bedarfsweise quer zu ihrer Transportrichtung zu zertrennen und damit von ihrer jeweiligen Rolle abzutrennen. Vorzugsweise an verschiedenen Stellen der Rotationsdruckmaschine, z. B. im Einlauf des Bedruckstoffes 12 in die Druckeinheit oder im Oberbau der Rotationsdruckmaschine, ist jeweils mindestens eine den Bedruckstoff 12 führende Leitwalze 14 angeordnet, welche z. B. eine Leitwalzenwascheinrichtung 16 aufweisen kann. Alle vorgenannten Aggregate, d. h. der jeweilige Antrieb des jeweiligen Formzylinders 01 , der jeweilige Antrieb des jeweiligen übertragungszylinders 02, der jeweilige Antrieb von zumindest einer Walze 06 des jeweiligen Farbwerks 03 und/oder der jeweilige Antrieb von zumindest einer Walze 06 des jeweiligen Feuchtwerks 04 sowie die jeweilige Einrichtung 07 zum automatischen Wechseln mindestens einer Druckform an einem der Formzylinder 01 , die Gummituchwascheinrichtung 08, die Farbwalzenwascheinrichtung 09 vorzugsweise mitsamt ihrer Waschrakel, die Abschlageinrichtung 13 und gegebenenfalls auch die Leitwalzenwascheinrichtung 16 sind jeweils zentral von einer vorzugsweise elektronischen Steuereinheit, z. B. von einem zur Rotationsdruckmaschine gehörenden Leitstand, fernbetätigbar und werden auch tatsächlich fernbetätigt. Die Walzen 06 des Farbwerks 03 und die Walzen 06 des Feuchtwerks 04 sowie gegebenenfalls eine zwischen dem Farbwerk 03 und dem

Feuchtwerk 04 angeordnete Brückenwalze 1 1 , jedoch auch die mindestens eine den Bedruckstoff 12 führende Leitwalze 14 und der oder die Formzylinder 01 und der oder die übertragungszylinder 02 der Rotationsdruckmaschine sowie gegebenenfalls ein mit mindestens einem übertragungszylinder 02 zusammenwirkender Gegendruckzylinder werden verallgemeinernd jeweils auch als Rotationskörper der Rotationsdruckmaschine bezeichnet.

Die Steuereinheit ist mit mindestens einer Bedieneinheit und mit mindestens einer Anzeigeeinrichtung verbunden. Mit der Bedieneinheit ist ein weiteres oder ein das Programm zum Hochlauf der Rotationsdruckmaschine ergänzendes, jeweils in der Steuereinheit ablaufendes Programm, welches das Abrüsten der Rotationsdruckmaschine steuert, auswählbar und aktivierbar, wobei einzelne Arbeitsschritte des Abrüstens an der Anzeigeeinrichtung in einer entsprechenden Programmmaske anzeigbar und dort nach Bedarf selektierbar sind, wobei die einzelnen selektierten Arbeitsschritte von den jeweiligen Aggregaten in der Rotationsdruckmaschine dann automatisch entweder parallel, d. h. im Wesentlichen zeitgleich, oder nacheinander ausgeführt werden, wozu das den Vorgang des Abrüstens steuernde Programm die jeweiligen Aggregate gemäß einem in dem Programm festgelegten Ablauf betätigt. Die Fig. 6 und 7 zeigen beispielhaft jeweils eine Programmmaske aus dem Programm zur Ausführung des Abrüstvorgangs.

Mit der Bedieneinheit der Steuereinheit, z. B. mit einem Zeigerinstrument oder einer Tastatur, werden vom Bediener der Rotationsdruckmaschine in der in der Fig. 6 dargestellten Programmmaske die zur Ausführung des Abrüstvorgangs gewünschten Arbeitsschritte vorzugsweise für jedes der z. B. acht in der beispielhaft dargestellten Druckeinheit angeordneten Druckwerke selektiert, d. h. die zu betätigenden Aggregate dieser Druckwerke werden ausgewählt. Danach wird in der Programmmaske die Schaltfläche mit der Funktion „Auto Abrüsten" ausgewählt, wodurch der Ablauf dieses Programmes oder Programmteils hinsichtlich der selektierten Aggregate startet. Wenn die Rotationsdruckmaschine mehrere Druckeinheiten aufweist, kann an der

Anzeigeeinrichtung vor einer Vornahme der beschriebenen Einstellungen auch die jeweilige Druckeinheit an der Programmmaske ausgewählt werden. Die insbesondere Tätigkeiten des Abrüstens betreffende Parameter der einzelnen Aggregate werden z. B. in einer Programmmaske gemäß der Fig. 7 eingestellt. Diese Parameter betreffen z. B. eine zeitliche Dauer und/oder eine zeitliche Lage und/oder eine Anzahl von Wiederholungen einzelner Waschvorgänge oder eine Anstellzeit oder Abstellzeit der jeweiligen Waschrakel, wobei diese Parameter z. B. für jede der in einem der Farbwerke 03 vorhandenen Farbwalzenwascheinrichtungen 09 und Waschrakel jeweils einzeln und vorzugsweise auch unabhängig von anderen Farbwalzenwascheinrichtungen 09 bzw. Waschrakeln einstellbar sind. Auch kann als ein Parameter z. B. die während des Waschvorgangs auszuführende Drehzahl des betreffenden übertragungszylinders 02 oder der betreffenden Walze 06 des jeweiligen Farbwerks 03 oder der betreffenden Walze 06 des jeweiligen Feuchtwerks 04 oder der betreffenden Leitwalze 14 eingestellt werden.

Der automatisierte Abrüstvorgang beginnt z. B. mit einem Waschen von einer oder mehreren Leitwalzen 14. Dazu werden die an der vorangegangenen Produktion beteiligten Druckstellen, ferner alle die Materialbahn/en 12 in der Druckeinheit fördernden Zugelemente sowie ein der Druckeinheit nachgeordneter Falzapparat mit ihrer jeweiligen Einziehgeschwindigkeit aktiviert, wobei diese Einziehgeschwindigkeit für die Materialbahn/en 12 eine Transportgeschwindigkeit von z. B. etwa 5 m/min, bedeuten kann. Auch wird auf die Materialbahn/en 12 jeweils ein Waschmittel aufgetragen. Die mit dieser Materialbahn 12 oder diesen Materialbahnen 12 in Kontakt befindlichen Leitwalzen 14 werden in vorzugsweise mehreren einzelnen Intervallen gebremst, sodass ein diese Leitwalzen 14 belegender Schmutz über die jeweilige mit Waschmittel getränkte Materialbahn 12, welche mit einer im Vergleich zur vollen Produktionsgeschwindigkeit geringen Transportgeschwindigkeit durch die Druckeinheit und gegebenenfalls den der Druckeinheit nachgeordneten Falzapparat bewegt wird, abtransportiert wird.

Nach Beendigung der Reinigung der Leitwalzen 14 werden die an der vorangegangenen Produktion beteiligten Druckstellen, ferner alle die Materialbahn/en 12 in der Druckeinheit fördernden Zugelemente sowie die Materialbahn/en 12 im Falzapparat fördernde Rotationselemente auf eine Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt, welche z. B. etwa 5% der vollen Produktionsgeschwindigkeit entspricht. Mit einem Erreichen der mit dieser Umfangsgeschwindigkeit korrespondierenden Transportgeschwindigkeit für die zu fördernde(n) Materialbahn(en) 12 wird die Abschlagvorrichtung 13 vor der jeweiligen Druckeinheit ausgelöst und die jeweilige Materialbahn 12 wird von ihrer jeweiligen Rolle getrennt.

In einer mehrere Druckeinheiten aufweisenden Rotationsdruckmaschine kann eine Materialbahn 12 üblicherweise entlang unterschiedlicher Bahnwege geführt und befördert werden, wobei die Länge der jeweiligen Bahnwege bekannt und ein mit der jeweiligen Länge korrespondierender Rechenwert in einem Speicher der den Abrüstvorgang steuernden Steuereinheit gespeichert ist. Nachdem die Materialbahn 12 mit dem längsten Bahnweg den zu der Rotationsdruckmaschine gehörenden Falzapparat erreicht hat, werden die Materialbahn 12 mit dem längsten Bahnweg und gegebenenfalls weitere durch diese Rotationsdruckmaschine zu demselben Falzapparat geführte Materialbahnen 12 in ihrer jeweiligen Transportbewegung angehalten. Mit Ausführung dieses Arbeitsschrittes ist die Rotationsdruckmaschine von allen an der vorangegangenen Produktion beteiligten Materialbahnen 12 freigefahren, d. h. es befindet sich derzeit keine Materialbahn 12 mehr in den zu dieser Rotationsdruckmaschine gehörenden Druckeinheiten. Dieser Arbeitsschritt ist in der in der Fig. 6 gezeigten Programmmaske mittels einer in der Fußleiste dargestellten auswählbaren Schaltfläche in dem den Abrüstvorgang steuernden Programm aktiviert. Ein Rest von einer oder mehreren der an der vorangegangenen Produktion beteiligten Materialbahnen 12 kann nun auch aus dem zur Rotationsdruckmaschine gehörenden Falzapparat entfernt werden.

Der gemäß der Programmmaske der Fig. 6 beispielhaft gezeigte Abrüstvorgang sieht vor, dass in allen an der vorangegangenen Produktion beteiligten Druckwerken jeweils das Farbwerk 03 und das zugehörige Feuchtwerk 04 gewaschen werden, denn in der dargestellten Programmmaske sind die ihnen zugeordneten Schaltflächen mittels der zur Steuereinheit gehörenden Bedieneinheit jeweils ausgewählt, womit der jeweilige programmgemäß auszuführende Arbeitsschritt aktiviert ist. In der Praxis ist vorzugsweise eine Verknüpfung zwischen den in der Programmmaske anhand von Schaltflächen selektierbaren Funktionen „Farbwerk bzw. Farbwalzen waschen" und „Feuchtwerk waschen" vorgesehen, wobei diese Verknüpfung vorsieht, dass eine Aktivierung der Funktion „Feuchtwerk waschen" zwangsweise auch zu einer Aktivierung der Funktion „Farbwerk bzw. Farbwalzen waschen" führt. Es ist vorzugsweise programmgemäß ausgeschlossen, dass das Feuchtwerk 04 gewaschen werden kann, ohne gleichzeitig auch das Farbwerk 03 zu waschen. Es ist jedoch möglich, allein nur das Farbwerk 03 zu waschen, ohne einen Waschvorgang beim Feuchtwerk 04 einzuleiten.

Beim Waschen des Farbwerks 03, d. h. von dessen Walzen 06, wird ein Waschmittel mittels der Farbwalzenwascheinrichtung 09 auf mindestens eine dieser Walzen 06 aufgetragen, wobei die Farbwalzenwascheinrichtung 09 z. B. eine das Waschmittel auf die Mantelfläche der zugeordneten Walze 06 aufsprühende Sprühleiste aufweist. Beim Waschen des Feuchtwerks 04 wird ein Feuchtmittel, z. B. Wasser, auf mindestens eine der Walzen 06 dieses Feuchtwerks 04 aufgetragen. Das Feuchtwerk 04 ist z. B. als ein Sprühfeuchtwerk 04 ausgebildet, sodass das Feuchtmittel gleichfalls mittels einer Sprühleiste auf die Mantelfläche eine dieser Sprühleiste zugeordneten Walze 06 aufgesprüht wird. In jedem Druckwerk sind der Walzenzug des Farbwerks 03 und derjenige des Feuchtwerks 04 über eine Brückenwalze 1 1 miteinander verbunden, wobei diese Brückenwalze 1 1 zumindest für die Dauer des Vorgangs des Reinigens dieses Farbwerks 03 und dieses Feuchtwerks 04 zwischen diesem Farbwerk 03 und diesem Feuchtwerk 04 angestellt wird. überschüssiges auf die Walzen 06 des Farbwerks 03 aufgetragenes Waschmittel kann mittels der Waschrakel der Farbwalzenwascheinrichtung

09 abgerakelt werden. Die zeitliche Dauer und/oder die zeitliche Lage und/oder die Anzahl von Wiederholungen einzelner Waschvorgänge im Farbwerk 03 und/oder im Feuchtwerk 04 sowie An- und Abstellzeiten der Waschrakel sind vorzugsweise am Leitstand z. B. gemäß der in der Fig. 7 gezeigten Programmmaske variabel einstellbar, wobei eine wertmäßige Einstellung dieser Parameter z. B. von den im Druckprozess verwendeten Materialien, z. B. dem Bedruckstoff, der Druckfarbe oder einer Oberflächenbeschaffenheit der den Bedruckstoff und/oder die Druckfarbe führenden und/oder fördernden Rotationskörper abhängig ist.

Zur Ausführung des Arbeitsschrittes des Waschens des Farbwerks 03 werden dessen Walzen 06 rotativ beschleunigt und auf eine im Bereich z. B. zwischen 3.000 und 6.000 Umdrehungen pro Stunde variabel wählbare Waschdrehzahl eingestellt. Wenn durch entsprechende Selektion z. B. in der in der Fig. 6 gezeigten Programmmaske zudem auch ein Waschen des Feuchtwerks 04 vorgesehen wurde, wird zunächst die Brückenwalze 1 1 zwischen dem Farbwerk 03 und dem Feuchtwerk 04 angestellt und erst danach werden die Walzen 06 des Farbwerks 03 und die des Feuchtwerks 04 beschleunigt und auf die zuvor erwähnte Waschdrehzahl im Bereich z. B. zwischen 3.000 und 6.000 Umdrehungen pro Stunde eingestellt. In beiden Fällen - ob mit einem Waschen des Feuchtwerks 04 oder ohne - wird nach dem Einstellen der Waschdrehzahl das zuvor beschriebene Walzenwaschprogramm ausgeführt. Nach Beendigung des Walzenwaschprogramms werden die Walzen 06 des Farbwerks 03 und gegebenenfalls auch die Walzen 06 des Feuchtwerks 04 bis zu ihrem jeweiligen Stillstand abgebremst und es kann vom Programm eine Freigabe zu einem nachfolgenden Arbeitsschritt erfolgen.

Wenn in der Programmmaske der Fig. 6 für mindestens ein Druckwerk ein Waschen eines auf einem übertragungszylinder 02 aufgespannten Gummituches ausgewählt worden ist, wird die diesem übertragungszylinder 02 zugeordnete Gummituchwascheinrichtung 08 nach dem Freifahren der Rotationsdruckmaschine von einem Rest von einer oder mehreren der an der vorangegangenen Produktion beteiligten

Materialbahnen 12 vorzugsweise zeitgleich mit dem Arbeitsschritt des Waschens des Farbwerks 03, sofern dieser letztgenannte Arbeitsschritt auch ausgewählt wurde, aktiviert. Der übertragungszylinder 02 wird auf seine Waschdrehzahl beschleunigt, wobei diese Waschdrehzahl im Bereich z. B. zwischen 3.000 und 10.000 Umdrehungen pro Stunde variabel eingestellt werden kann. Das zugehörige Waschprogramm kann in der in der Fig. 6 gezeigten Programmmaske z. B. als Funktion „Endwaschen ohne Papier" aufgerufen und zur Ausführung freigegeben werden. Während der Ausführung des Arbeitsschrittes des Waschens des mindestens einen Gummituches auf dem übertragungszylinder 02 ist im Farbwerk 03 eine Zufuhr von Druckfarbe und vorzugsweise auch der übertragungszylinder 02 von seinem Gegendruckzylinder, d. h. in dem in der Fig. 5 gezeigten Beispiel von dem übertragungszylinder 02 eines anderen Druckwerks, abgestellt. Nach erfolgtem Waschen des Gummituches wird der betreffende übertragungszylinder 02 von seiner Waschdrehzahl bis zum Stillstand abgebremst. Danach kann das Programm eine Freigabe für einen im Abrüstvorgang nachfolgenden Arbeitsschritt erteilen oder eine das Ende des Abrüstvorgangs indizierende Meldung zum Leitstand absetzen, sofern der Abrüstvorgang bereits mit dem Waschen des Gummituches beendet werden soll. Ein noch nach dem Waschen des Gummituches auszuführender Arbeitsschritt kann insbesondere darin bestehen, dass an mindestens einem selektierten Druckwerk mindestens eine in der vorangegangenen Produktion verwendete Druckform von ihrer Montageposition an dem zugehörigen Formzylinder 01 mit Hilfe des zugehörigen Plattenwechslers 07 vorzugsweise vollautomatisiert entfernt wird. Die zum Abrüsten der Rotationsdruckmaschine gehörenden Tätigkeiten können aber auch ein Entfernen von mehreren in der vorangegangenen Produktion verwendeten Druckformen einschließen, wobei diese Druckformen an einem der Formzylinder 01 dieser Rotationsdruckmaschine an demselben Formzylinder 01 in dessen Axialrichtung und/oder in dessen Umfangsrichtung jeweils an verschiedenen Montagepositionen verwendet werden. Nach diesem zumeist „Abplatten" genannten Arbeitsschritt erfolgt endgültig die das Ende des Abrüstvorgangs indizierende Meldung an die den Abrüstvorgang steuernde Steuereinheit. Der Abrüstvorgang ist damit beendet.

Anhand eines in der Fig. 8 gezeigten Flussdiagramms wird der Ablauf des Abrüstvorgangs nochmals erläutert. Der Programmablauf beginnt damit, dass das den Abrüstvorgang steuernde Programm z. B. an einem zur Rotationsdruckmaschine gehörenden Leitstand durch Auslösen des Befehls „Start" gestartet wird. Damit werden vorzugsweise alle mit dem Abrüsten der Rotationsdruckmaschine in Verbindung stehenden Tätigkeiten zentral aktiviert und fernbetätigt. Zu diesem Zeitpunkt sind alle am Abrüstvorgang beteiligten Aggregate durch entsprechende Eingaben oder Selektionen an mindestens einer auf der Anzeigeeinrichtung angezeigten Programmmaske vorzugsweise bereits parametrisiert.

Das gestartete Programm prüft in einer ersten Abfrage 21 , ob in diesem Abrüstvorgang ein Reinigen mindestens einer Leitwalze 14 vorgesehen ist. Wenn diese Frage bejaht wird, wird das Reinigen der ausgewählten Leitwalze 14 in dem Arbeitsschritt 22 ausgeführt. Andernfalls erfolgt ein Sprung zu einer nächsten Abfrage 23, ob ein Freifahren der Rotationsdruckmaschine von einem in der Rotationsdruckmaschine von der vorangegangenen Produktion verbliebenen Rest des Bedruckstoffes 12 erfolgen soll. Wenn dem so ist, wird das Freifahren der Rotationsdruckmaschine in dem Arbeitsschritt 24 ausgeführt. Andernfalls erfolgt ein Sprung zu einer weiteren Abfrage 26, ob mindestens ein Farbwerk 03 oder ein Farbwerk 03 zusammen mit einem Feuchtwerk 04 zu reinigen ist. Wenn dies gemäß der Auswahl und den Einstellungen in der entsprechenden Programmmaske vorgesehen wurde, wird die Reinigung des Farbwerks 03 und/oder des Feuchtwerks 04 in dem Arbeitsschritt 27 ausgeführt. Wenn dieser Arbeitsschritt 27 des Reinigens des Farbwerks 03 und/oder des Feuchtwerks 04 ausgespart werden soll, springt das Programm zu einer weiteren dahingehend gerichteten Abfrage 28, ob mindestens ein Drucktuch von einem der übertragungszylinder 02 zu reinigen ist. Wird dies bejaht, erfolgt die Reinigung des betreffenden Drucktuchs in dem Arbeitsschritt 29. Andernfalls erfolgt im Programmablauf wiederum ein Sprung zu einer weiteren Abfrage 31 , nämlich ob an mindestens einem Formzylinder 01 mindestens eine

Druckform zu entfernen ist. Wenn dem so ist, wird die betreffende Druckform in dem Arbeitsschritt 32 durch Verwendung einer Einrichtung 07 zum automatischen Wechseln der mindestens einen Druckform von dem betreffenden Formzylinder 01 entfernt. Wenn dies nicht beabsichtigt ist, kann der Ablauf des Programms zur Ausführung des Abrüstvorgangs bereits mit der Abfrage 31 zum Entfernen mindestens einer Druckform an mindestens einem Formzylinder 01 beendet werden.

Es kann vorgesehen sein, dass statt der in der Fig. 8 gezeigten sequentiellen Abfolge die Arbeitsschritte 27 und 29, die das Reinigen des Farbwerks 03 und/oder des Feuchtwerks 04 bzw. die Reinigung des Drucktuchs betreffen, gleichzeitig, d. h. parallel nebeneinander ausgeführt werden, wodurch der Abrüstvorgang nochmals beschleunigt ausgeführt wird. Es ist vorteilhaft, nach einem ausgeführten Arbeitsschritt 22; 24; 27; 29 eine Freigabe für einen programmgemäß nachfolgenden Programmschritt durch eine entsprechende Meldung an die den Abrüstvorgang steuernde Steuereinheit zu erteilen. Zumindest nach dem Arbeitsschritt 32 des Abplattens wird eine das Ende des Abrüstvorgangs indizierende Meldung an die Steuereinheit abgesetzt. Mit dieser Meldung ist der Abrüstvorgang beendet, und die Rotationsdruckmaschine steht zum Einrichten für einen neuen Druckauftrag wieder bereit.

Bezugszeichenhste

01 Formzylinder

02 übertragungszylinder

03 Farbwerk

04 Feuchtwerk, Sprühfeuchtwerk

05 -

06 Walze

07 Einrichtung, Plattenwechsler

08 Gummituchwascheinrichtung

09 Farbwalzenwascheinrichtung

10 -

1 1 Brückenwalze

12 Bedruckstoff, Materialbahn

13 Abschlageinrichtung

14 Leitwalze

15 -

16 Leitwalzenwascheinrichtung

17 -

18 -

19 -

20 -

21 Abfrage

22 Arbeitsschritt

23 Abfrage

24 Arbeitsschritt

25 -

26 Abfrage

27 Arbeitsschritt

28 Abfrage

29 Arbeitsschritt

30 -

31 Abfrage

32 Arbeitsschritt

E Exemplar des Druckerzeugnisses

P1 Plateau P2 Plateau P3 Plateau P4 Plateau P5 Plateau

X Dauer, Verweildauer