OTT HEINRICH (DE)
WO1992014620A2 | 1992-09-03 | |||
WO2002007993A2 | 2002-01-31 |
US20110148617A1 | 2011-06-23 |
Patentansprüche 1. Verfahren zur Ansteuerung eines Betriebsmodus einer Reifendruckkontrollvorrichtung, wobei die Reifendruckkontrollvorrichtung an einem Rad eines Fahrzeugs montiert ist, wobei die Reifendruckkontrollvorrichtung wenigstens eine Druckmesseinrichtung und eine Sendeeinrichtung zur Funk-Übermittlung von Druckmessdaten an eine Empfangseinrichtung einer Zentraleinheit am Fahrzeug und Speichermittel für Druckdaten und Vergleichsmittel für Vergleiche von Druckwerten sowie einen Bewegungssensor aufweist, wobei die Reifendruckkontrollvorrichtung wenigstens zwei Betriebsmodi einnehmen kann, wobei in einem ersten Betriebsmodus der Reifendruck wiederholt in ersten Zeitabständen gemessen wird, wobei in einem zweiten Betriebsmodus der Reifendruck in zweiten Zeitabständen gemessen wird, wobei die zweiten Zeitabstände geringer sind als die ersten Zeitabstände und wobei Druckmessdaten im zweiten Betriebsmodus von der Reifendruckkontrollvorrichtung ausgesendet werden, wobei aus dem ersten Betriebsmodus in den zweiten Betriebsmodus gewechselt wird, wenn ein gemessener Druck von einem gespeicherten ersten Referenzwert um mehr als einen ersten Schwellwert abweicht, dadurch gekennzeichnet, dass bei Eintritt in den ersten Betriebsmodus aus zuvor abgesendeten Druckwerten ein erster Referenzwert berechnet und in den Speichermitteln der Reifendruckkontrollvorrichtung gespeichert wird, dass ein Timer in der Reifendruckkontrollvorrichtung gestartet wird, der ein Zeitintervall bis zu einer ersten vorgegebenen Abklingdauer überwacht, dass nach Ablauf der vorgegebenen ersten Abklingdauer der zuletzt gemessene Druckwert als erster Referenzwert gespeichert wird. 2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei als erster Referenzwert bei Eintritt in den ersten Betriebsmodus der zuletzt abgesendete Druckwert gespeichert wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei in dem ersten Betriebsmodus keine Druckmessdaten von der Reifendruckkontrollvorrichtung ausgesendet werden. 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in der Reifendruckkontrollvorrichtung ein zweiter Referenzwert gespeichert wird und wobei in den zweiten Betriebsmodus gewechselt wird, wenn ein gemessener Druck von dem zweiten Referenzwert um mehr als einen zweiten Schwellwert abweicht. 5. Verfahren nach Anspruch 4, wobei bei Eintritt in den ersten Betriebsmodus der zuletzt abgesendete Druckwert als zweiter Referenzwert in den Speichermitteln der Reifendruckkontrollvorrichtung gespeichert wird. 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei der zweite Schwellwert größer ist als der erste Schwellwert. 7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Timer nach Ablauf der ersten Abklingdauer erneut gestartet wird . 8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die erste Abklingdauer wenigstens eine Minute, vorzugsweise wenigstens fünf Minuten beträgt. 9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der erste Schwellwert wenigstens 50mbar, vorzugsweise wenigstens 100 mbar beträgt. 10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der zweite Schwellwert wenigstens 200 mbar, vorzugsweise wenigstens 350 mbar beträgt. 11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei in Abhängigkeit von den Signalen des Bewegungssensors in den ersten Betriebsmodus gewechselt wird, |
Reifendruckkontrollvorrichtung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auswahl und
Umschaltung zwischen Betriebsmodi von
Reifendruckkontrollvorrichtungen .
Reifendruckkontrollvorrichtungen sind Bestandteil von
Reifendrucküberwachungssystemen (Tire Pressure Monitoring
Systems-TPMS ) . Die Reifendruckkontrollvorrichtungen werden teilweise auch als Radmodule bezeichnet und an einem Rad des zu überwachenden Fahrzeuges befestigt. Die Befestigung kann in dem Fahrzeugreifen auf der Innenseite der Lauffläche oder im Bereich der Felge erfolgen.
Derartige Reifendruckkontrollvorrichtungen überwachen den Reifendruck und senden in zeitlichen Abständen Druckmesswerte an eine zentrale Fahrzeugeinheit, die einen vom Reifen
beabstandeten Bestandteil des Reifendruckkontrollsystems bildet. Für entsprechende Reifendruckkontrollvorrichtungen gibt es am Markt verfügbare technische Module und Baugruppen, welche bereits die Druckmesskomponenten, Steuerkomponenten in Gestalt von MikroControllern, Niederfrequenzempfänger und
Hochfrequenzsender aufweisen. Auch Temperatursensoren und
Speicherbausteine sind vorhanden. Ein Beispiel derartiger
Baugruppen die in Reifendruckkontrollvorrichtungen einsetzbar sind, sind zum Beispiel die Produkte des Unternehmens Infineon mit der Modellbezeichnung SP 40.
Reifendruckkontrollvorrichtungen können auch
Bewegungssensoren aufweisen, beispielsweise in Gestalt von
Beschleunigungssensoren. Die Signale dieser Bewegungssensoren können zur Bestimmung von Sendezeitpunkten der Druckmessdaten verwendet werden und die Reifendruckkontrollvorrichtungen können auch in Abhängigkeit von den Bewegungszuständen in
unterschiedliche Betriebsmodi schalten.
Es ist insbesondere bekannt, dass
Reifendruckkontrollvorrichtungen in einen energiesparenden Zustand versetzt werden können, wenn das Fahrzeug abgestellt wird. In einem solchen Zustand werden die Reifendrücke nur in größeren Zeitabständen erfasst und eine Aussendung an die zentrale Fahrzeugeinheit erfolgt gar nicht oder selten.
Demgegenüber werden im Fahrzustand des Fahrzeuges, insbesondere bei Fahrtantritt, die Reifendrücke häufiger erfasst und
gesendet. Außerdem ist es dem Stand der Technik bekannt, auch in Abhängigkeit von raschen Druckänderungen die Betriebszustände zu ändern. Beispielsweise ist ein Übergang in einen sogenannten Delta-P-Modus bekannt, der durch eine an der
Reifendruckkontrollvorrichtung erfasste rasche Druckänderung ausgelöst wird. Diese Änderung des Betriebsmodus gilt sowohl bei raschen Druckerhöhungen als auch bei raschen
Druckverringerungen .
In einem solchen Delta-P-Modus, also nach Detektion einer raschen Druckverringerung oder Druckerhöhung, werden die
Druckwerte in besonders schneller Folge erfasst und an die zentrale Fahrzeugeinheit gesendet. Dies erlaubt zum Beispiel die fahrzeugseitige Überwachung bei einem raschen Druckverlust durch Beschädigung des Reifens, insbesondere jedoch auch bei der
Befüllung der Fahrzeugreifen zum Erreichen eines gewünschten Betriebsdrucks. Beispielsweise ist es bekannt, am Fahrzeug eine Befüllhilfe vorzusehen, die beispielsweise ein Signal ausgibt, wenn ein Reifen am Fahrzeug einen vorgegebenen Druckwert
erreicht. Dafür ist jedoch erforderlich, dass die
Reifendruckkontrollvorrichtung von sich aus in den raschen
Überwachungsmodus mit einer hochfrequenten Erfassung der
Reifendrücke und Übermittlung an das Fahrzeug schaltet. Nur dann kann der Reifendruck während des Befüllvorgangs mit angemessener Zeitauflösung überwacht werden.
Auch wenn eine solche hochfrequente Überwachung des
Reifendruckes bei Bedarf vorteilhaft ist, nämlich wenn
tatsächlich rasche Druckänderungen erfolgen, erfordert sie einen hohen Energieeinsatz. Da Reifendrucksensoren aber meist nur zusammen mit Fahrzeugreifen gewechselt werden, sollte die
Betriebsdauer einer Reifendruckkontrollvorrichtung einige Jahre, möglichst zehn Jahre betragen. Mit der im Fahrzeugbau einhergehenden Gewichtsverringerung und Verkleinerung der
Systeme werden jedoch zunehmend Reifendruckkontrollvorrichtungen mit reduzierten Energiespeichern ausgestattet. Beispielsweise ist es inzwischen durchaus üblich,
Reifendruckkontrollvorrichtungen mit Knopfzellen mit Kapazitäten im Bereich von 200 mAh auszustatten.
Bei Systemen gemäß dem Stand der Technik wird für solch reduzierte Energieversorgungen zu häufig (und unnötig) in einen Betriebsmodus geschaltet, in dem mit hoher Frequenz Werte erfasst und gesendet werden. Um dem Benutzer nämlich erhöhten Komfort zu bieten, wird regelmäßig bereits in einem solchen Delta-P-Modus geschaltet, wenn eine Druckänderung von mehr als 100 mbar erfolgt. Eine solche Druckänderung tritt jedoch auch im alltäglichen Nutzungsbetrieb auf, beispielsweise beim Abkühlen eines Reifens nach Abstellen des Fahrzeuges (z.B. mit
Druckveränderungen im Bereich 100 mbar bis 200 mbar) . Auch wenn also gar keine Befüllung eines Reifens oder eine sonstige massive Druckveränderung vorliegt, wird allein durch die
Abkühlung des Reifens in den energieintensiven Modus geschaltet.
Aufgabe der Erfindung ist es, den Energiebedarf einer
Reifendruckkontrollvorrichtung zu verbessern.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Ansteuerung eines
Betriebsmodus einer Reifendruckkontrollvorrichtung ist mit herkömmlichen Reifendruckkontrollvorrichtungen einsetzbar.
Derartige herkömmliche Reifendruckkontrollvorrichtungen weisen Druckmesseinrichtungen, eine Sendeeinrichtung zur Funk- Übermittlung von Druckmessdaten an eine Zentraleinheit am
Fahrzeug, Speichermittel für Druckdaten und Vergleichsmittel für Vergleiche von Druckwerten sowie einen Bewegungssensor auf.
Entsprechende Reifendruckkontrollvorrichtungen zum Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens können wenigstens zwei
Betriebsmodi einnehmen, wobei regelmäßig auch mehr Betriebsmodi vorhanden sein können. In einem ersten Betriebsmodus der
Reifendruckkontrollvorrichtung wird der Reifendruck wiederholt in ersten Zeitabständen gemessen. In diesem Betriebsmodus erfolgt die Messung zu dem Zweck, Veränderungen des Reifendrucks zu erfassen, die Übermittlung an eine fahrzeugseitige
Empfangseinrichtung ist jedoch nicht unbedingt vorgesehen, jedenfalls nicht zwingend erforderlich. Dieser erste
Betriebsmodus ist als energiesparend anzusehen.
In einem zweiten Betriebsmodus wird der Reifendruck in zweiten Zeitabständen gemessen, wobei diese zweiten Zeitabstände kürzer sind als die ersten Zeitabstände. Im zweiten
Betriebsmodus wird also häufiger der Reifendruck erfasst als im ersten Betriebsmodus. Außerdem werden im zweiten Betriebsmodus Druckmessdaten in dritten Zeitabständen von der
Reifendruckkontrollvorrichtung ausgesendet. Der zweite
Betriebsmodus bezeichnet also den energieintensiveren
Betriebsmodus, in dem in jedem Fall eine häufigere Erfassung und auch eine Übermittlung der Druckmessdaten erfolgt. Die
Übermittlung kann nach jeder Druckerfassung erfolgen (die dritten Zeitabstände sind gleich den zweiten Zeitabständen) , es ist jedoch auch möglich, die Reifendrücke in größeren
Zeitabständen erfolgen zu lassen als die Messungen (die dritten Zeitabstände sind größer als die zweiten Zeitabstände) .
In den oben genannten Beispielen würde der zweite
Betriebsmodus also dem sogenannten Delta-P-Modus entsprechen, welcher eingenommen wird, wenn eine rasche Druckänderung
überwacht werden soll. Aus dem ersten Betriebsmodus in den zweiten Betriebsmodus wird dann gewechselt, wenn ein gemessener Druck von einem gespeicherten Referenzwert um mehr als einen ersten Schwellwert abweicht. Wird also in dem ersten
Betriebsmodus, in welchem die Reifendrücke gemessen, jedoch nicht unbedingt übermittelt werden, eine Druckänderung erfasst die einen raschen Druckabfall oder Druckanstieg charakterisiert, so wird in den zweiten Betriebsmodus mit höherer Messfrequenz und mit Messwertübermittlung an die zentrale Fahrzeugeinheit gewechselt. Was unter einer raschen Druckänderung zu verstehen ist, ist durch den gespeicherten Referenzwert und den ersten Schwellwert gekennzeichnet.
Erfindungsgemäß wird zur Verhinderung einer unnötigen
Umschaltung in den energieintensiven zweiten Betriebsmodus beim Eintritt in den ersten, energiereduzierten Betriebsmodus der zuletzt abgesendete Druckwert als erster Referenzwert in den Speichermitteln der Reifendruckkontrollvorrichtung gespeichert. Wird also beispielsweise ein Fahrzeug aus dem Fahrbetrieb abgestellt, wird der zuletzt an die zentrale Fahrzeugeinheit übermittelte Druckwert als ersten Referenzwert gespeichert. Wie vorstehend beschrieben, werden im ersten Betriebsmodus die
Druckmesswerte weiterhin mit ersten Zeitabständen erfasst (zum Beispiel alle fünf Sekunden oder alle dreißig Sekunden) , diese Druckwerte werden jedoch gar nicht oder nur selten an die
Fahrzeugeinheit übermittelt.
Erfindungsgemäß wird außerdem mit dem Eintritt im ersten Betriebsmodus ein Timer in der Reifendruckkontrollvorrichtung gestartet, der ein Zeitintervall bis zu einer ersten
vorgegebenen Abklingdauer überwacht. Nach Ablauf der
vorgegebenen ersten Abklingdauer wird der zuletzt gemessene Druckwert als neuer erster Referenzwert gespeichert.
Gemäß der Erfindung wird also in Abhängigkeit von dem Ablauf eines Timers der erste Referenzwert, der für einen Vergleich zum Erkennen einer raschen Druckveränderung herangezogen wird, nach Timerablauf auf den aktuellen Druckmesswert neu festgesetzt (aktualisiert) . Im Beispiel eines Abkühlens des Reifens nach Abstellen eines Fahrzeuges erreicht man so, dass zwar eine empfindliche Schwellwertgrenze beibehalten werden kann, um eine Druckveränderung festzustellen, während der eher langsamen
Abkühlung jedoch der Referenzwert an die veränderten
Druckverhältnisse angepasst wird. Wird beispielsweise durch die Erwärmung im Fahrbetrieb eine Druckerhöhung von 200 mbar hervorgerufen, so würde ein vollständiges Abkühlen des Reifens eine Druckabsenkung von 200 mbar hervorrufen. Beträgt
beispielsweise der erste Schwellwert 100 mbar, würde im Verlauf der Abkühlung aus dem ersten Betriebsmodus in den zweiten
Betriebsmodus gewechselt, da dies als signifikante Druckänderung erkannt würde. Wenn nach Ablauf des Timers jedoch der
Referenzwert nachgeführt wird, indem er auf den letzten
Druckmesswert gesetzt wird, kann die Sensitivität gegenüber raschen Änderungen beibehalten werden, ein unnötiger Wechsel in den zweiten Betriebsmodus wird jedoch vermieden. Der erste
Referenzwert wird nach Timerablauf auf den dann aktuellen
Druckwert heruntergestuft.
Wesentlich ist, dass der Referenzwert den Druckmesswerten in zeitlichem Abstand nachgeführt wird, wobei der Timer mit seiner ersten Abklingdauer so zu wählen ist, dass bei dem Auftreten der üblichen Ereignisse, wie beispielsweise dem Abstellen eines Fahrzeuges, der Wechsel in den zweiten Betriebsmodus verhindert wird. Beispielsweise kann davon ausgegangen werden, dass ein Fahrzeugreifen bei einem üblichen Abkühlvorgang um weniger als 100 mbar Druck in fünf bis zehn Minuten abbaut. Die erste
Abklingdauer kann dann zum Beispiel auf fünf oder zehn Minuten festgelegt werden, so dass nach Ablauf dieser ersten
Abklingdauer der Referenzwert neu gesetzt wird. Wird allerdings innerhalb dieser ersten Abklingdauer beispielsweise ein
Befüllvorgang am Reifen gestartet, wird in der vorgesehenen Weise in den zweiten Betriebsmodus gewechselt. Ist der
Referenzwert nach der ersten Abklingdauer neu gesetzt, so ist auch dann ausreichend Sensitivität für den Wechsel in den zweiten Betriebsmodus beim Start eines Befüllvorgangs vorhanden. Allerdings ist durch die Nachführung des Referenzwertes auf den aktuellen Messwert ein Wechsel in den zweiten Betriebsmodus durch den Abkühlvorgang unterbunden.
Das Nachführen durch Timer und Aktualisierung auf einen gerade gemessenen Druckwert ist äußerst energiesparend.
Grundsätzlich könnte zwar über die Erfassung einer Temperatur mit einem vorhandenen Temperatursensor eine
Temperaturkompensation der Druckwerte vorgenommen werden, dies erfordert jedoch häufige, energieintensive Rechenoperationen (ggf. 32bit Arithmetik) . Ähnliches gilt für die Nachführung eines gleitenden Mittelwertes oder gleitenden, gewichteten
Mittelwertes. Die erfindungsgemäße Gestaltung ist aufgrund der einfachen Vergleichsoperationen und geringen Anforderungen an Berechnungen diesen Alternativen bezüglich des Energiebedarfs deutlich überlegen.
Wie oben ausgeführt, kann in dem ersten Betriebsmodus vorgesehen sein, die Druckmessdaten in gewissen Zeitabständen auszusenden, wobei jedoch die Zeitabstände deutlich größer sind als im zweiten Betriebsmodus. Es ist jedoch bevorzugt, wenn in dem ersten Betriebsmodus keine Druckmessdaten von der
Reifendruckkontrollvorrichtung ausgesendet werden. In diesem Fall beschränkt sich die Reifendruckkontrollvorrichtung
ausschließlich auf die Messung der Druckmessdaten und eine
Differenzbildung der gemessenen Daten mit dem Referenzwert und dem Vergleich der Abweichung dieser Werte mit einem ersten
Schwellwert. Die Reifendruckkontrollvorrichtung ist in dem ersten Betriebsmodus dann in einem reinen Überwachungsmodus ohne über Reifendrücke zu informieren. Dieser Betriebszustand ist energetisch erheblich begünstigt gegenüber dem zeitweisen
Aussenden der Druckmesswerte.
In einer besonders bevorzugten Gestaltung des
erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der
Reifendruckkontrollvorrichtung ein zweiter Referenzwert
gespeichert, wobei in den zweiten Betriebsmodus auch dann gewechselt wird, wenn ein gemessener Druck von dem zweiten
Referenzwert um mehr als einen zweiten Schwellwert abweicht.
Gemäß dieser Ausführungsform wird der zweite Referenzwert benutzt, um ein Alternativkriterium für einen Wechsel in den zweiten Betriebsmodus bereitzustellen. Der zweite Referenzwert wird im Gegensatz zu dem ersten Referenzwert nicht
aktualisiert/nachgeführt, sondern bleibt unabhängig vom Ablauf des Timers erhalten. Auf diese Weise kann beispielsweise eine
Höchstgrenze festgesetzt werden, die eine maximale Druckänderung im üblichen Betrieb darstellt. Wird beispielsweise festgestellt, dass der aktuelle Druckmesswert von dem zweiten Referenzwert um mehr als 350 mbar abweicht, kann dies nicht auf übliche
Vorgänge, wie z.B. übliche Erwärmung oder Abkühlung des Reifens zurückgeführt werden. Es liegt dann beispielsweise ein
Druckverlust durch Schädigung des Reifens oder ein Überdruck aus ungewöhnlichen Gründen vor. In diesem Fall wird in den zweiten Betriebsmodus gewechselt, unabhängig von den Vergleichen des ersten Referenzwertes mit den Messwerten.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn bei Eintritt in den ersten Betriebsmodus der zuletzt abgesendete Druckwert als zweiter Referenzwert in den Speichermitteln der
Reifendruckkontrollvorrichtung gespeichert wird.
In dieser Ausführungsform werden sowohl der erste als auch zweite Referenzwert auf den zuletzt abgesendeten Druckwert gesetzt. Während des Betriebs im ersten Betriebszustand und nach Ablauf des Timers, wird zwar der erste Referenzwert auf den dann aktuell gemessenen Druckmesswert aktualisiert, der zweite
Referenzwert verbleibt jedoch auf seinem ursprünglichen Wert. Erster und zweiter Referenzwert fallen also nach Ablauf des Timers auseinander. Auf diese Weise können unübliche
Druckänderungen jederzeit durch Vergleich des zweiten
Referenzwertes mit den aktuellen Druckmesswerten erkannt werden, während die üblichen Vorgänge durch Nachführen des ersten
Referenzwertes abgefangen werden. Es ist vorteilhafterweise so, dass der zweite Schwellwert zum Vergleich der Abweichungen der aktuellen Messwerte vom zweiten Referenzwert größer ist als der erste Schwellwert, der für den Vergleich der aktuellen Messwerte mit dem ersten Referenzwert herangezogen wird. Der erste
Referenzwert wird also innerhalb der Grenzen nachgeführt, die durch den zweiten Referenzwert und dem zweiten Schwellwert gesetzt werden. Brechen die aktuellen Messwerte aus den Grenzen des zweiten Referenzwertes mit dem zweiten Schwellwert aus, so wird in jedem Fall in dem zweiten Betriebsmodus mit erhöhter Erfassungsfrequenz und Sendung der Messdaten gewechselt. Erfolgt jedoch eine Druckveränderung innerhalb dieser Grenzen, so gewährleistet die Nachführung des ersten Referenzwertes
innerhalb dieser Grenzen die Verhinderung eines unnötigen
Wechsels in den zweiten Betriebsmodus.
In einer Weiterbildung der Erfindung wird der Timer nach Ablauf der ersten Abklingdauer erneut gestartet.
Bei Vorgängen, die länger als die erste Abklingdauer in Anspruch nehmen, kann der Timer nach Ablauf der ersten
Abklingdauer erneut gestartet werden. Der Timer kann dann mit identischer Abklingdauer erneut gestartet werden oder mit einer kürzeren oder längeren Abklingdauer. Wesentlich ist, dass der Vorgang des Nachführens des ersten Referenzwertes wiederholt wird. Eine solche Wiederholung kann einmal oder mehrmals
erfolgen .
Je nach den erwarteten Vorgängen kann die erste Abklingdauer wenigstens eine Minute betragen, vorzugsweise beträgt sie jedoch wenigstens fünf Minuten. Der erste Schwellwert beträgt bevorzugt wenigstens 50 mbar, um zu häufige Wechsel in den zweiten Modus auch innerhalb der ersten Abklingdauer zu verhindern,
vorzugsweise beträgt er wenigstens 100 mbar. Weiterhin beträgt der zweite Schwellwert wenigstens 200 mbar, bevorzugt jedoch wenigstens 350 mbar. Wird ein solcher Schwellwert als Abweichung zwischen Referenzwert und Messwert überschritten (durch
Druckanstieg oder durch Druckabfall) so liegt üblicherweise ein außergewöhnliches Ereignis vor, was unbedingt einen Wechsel in den zweiten Modus erfordert.
In einer bevorzugten Gestaltung der Erfindung wir in
Abhängigkeit von den Signalen des Bewegungssensors in den ersten Betriebsmodus gewechselt. Die Reifendruckkontrollvorrichtung erfasst anhand der Daten des Bewegungssensors den Fahrzustand des Fahrzeuges. Wird das Fahrzeug abgestellt und bewegen sich die Räder des Fahrzeuges nicht länger, wird in den ersten
Betriebsmodus gewechselt, wobei eine Vorlaufdauer eingehalten werden kann. Beim Wechsel in den ersten Betriebsmodus werden die vorstehend beschriebenen Schritte der Setzung von Referenzwerten und der Start des Timers veranlasst. Bei einem Wechsel in einen Betriebsmodus im Fahrzustand verhindern die kürzeren
Sendeintervalle einen unnötigen Übergang in den Betriebsmodus 2. Zwar kann das hier beschriebene erfindungsgemäße Verfahren auch dann angewandt werden, es wird jedoch keine dann nur geringe oder gar keine vorteilhafte Wirkung entfalten.
Die Erfindung wird nun anhand der beiliegenden Zeichnung näher erläutert.
Figur 1 zeigt ein Ablaufdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens .
In Figur 1 ist ein Ablaufdiagramm einer möglichen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Verfahrensschritt 10 zeigt den Übergang in den ersten
Betriebsmodus. In dem ersten Betriebsmodus wird der Reifendruck zwar in regelmäßigen Abständen gemessen, es erfolgt jedoch keine Aussendung des Reifendrucks. Es handelt sich entsprechend um einen energiereduzierten Modus, da die Erfassung ohne Sendung des Reifendrucks wenig Energie erfordert. Dennoch ist die
Reifendruckkontrollvorrichtung in einem Bereitschaftszustand, um bei Bedarf und signifikanten Druckänderungen in den zweiten Betriebsmodus zu wechselnd. In dem ersten Betriebsmodus ist die Messfrequenz auf eine energiesparende Frequenz gesetzt. In dieser Ausführungsform wird beispielsweise der Reifendruck im ersten Betriebsmodus alle drei Sekunden erfasst (andere
Zeitabstände sind ebenfalls möglich, z.B. alle fünf oder zehn Sekunden) . Der Übergang in diesen Betriebsmodus kann
beispielsweise in Abhängigkeit von den Daten des
Bewegungssensors der Reifendruckkontrollvorrichtung erfolgen. Detektiert die Reifendruckkontrollvorrichtung mit ihrem
Bewegungssensor, in diesem Beispiel mit einem Bewegungssensor in Gestalt eines Beschleunigungssensors, einen Stillstand der Einrichtung, wird in den Betriebsmodus 1 geschaltet. Es ist außerdem möglich, dass der Betriebsmodus 1 nach Ablauf einer vorgegebenen Zeitdauer in einen weiteren Betriebsmodus übergehen kann, der noch energiesparender ist. Wird beispielsweise das Fahrzeug für eine längere Zeitdauer abgestellt und es erfolgt keine Änderung der Beschleunigungswerte des Bewegungssensors und auch keine Änderung der Druckwerte, kann die Erfassungsfrequenz der Reifendrücke weiter reduziert werden. Dies ist jedoch nicht Gegenstand dieser Anmeldung und wird daher nicht weiter
beschrieben. Im Rahmen der Anmeldung und der Erfindung geht es darum, aus dem energiesparenden Modus in einen
energieintensiveren Modus mit höherer Messfrequenz und
Übermittlung der Messdaten zu schalten und eine solche
Umschaltung zu verhindern, wenn sie nicht unbedingt erforderlich ist .
Gemäß Schritt 20 wird zusammen mit dem Übergang in den
Betriebsmodus oder unmittelbar davor oder danach eine
Referenzwertfestsetzung vorgenommen. In diesem
Ausführungsbeispiel werden zwei Referenzwerte in der
Reifendruckkontrollvorrichtung gespeichert, die jeweils auf den zuletzt von der Reifendruckkontrollvorrichtung ausgesendeten Druckwert p_sent des Reifens festgesetzt werden. Die
Referenzwerte Refl und Ref2 sind also in Schritt 20 identisch. Außerdem wird in Schritt 30 ein Timer t_l gestartet, indem der Zeitwert t_l auf null gesetzt wird. Der Timer läuft im
Betriebsmodus 1 in einer üblichen Weise zur Zeitmessung ab.
Schritt 40 definiert den ersten Schritt in einem Messzyklus. In Schritt 40 wird ein aktuell gemessener Druckmesswert p_mess mit dem ersten Referenzwert Refl verglichen. Beträgt die
absolute Abweichung mehr als ein erster Schwellwert sw_l, so zeigt dies an, dass eine rasche Druckänderung im Reifen
vorliegt. In diesem Fall wird zu Schritt 100 gesprungen, welcher einem Betriebsmodus mit rascherer Messfolge und Übermittlung der Messdaten entspricht. Wird also beispielsweise in diesem
Ausführungsbeispiel eine Befüllung der Reifen an einer
Servicestation vorgenommen, würde in Schritt 40 erkannt, dass der Messwert von dem Referenzwert Refl, der dem zuletzt
ausgesendeten Druckmesswert entspricht, erheblich abweicht und es wird auf eine raschere Messfolge mit Druckdatenaussendung umgeschaltet. Der Betriebsmodus 2 entspricht also beispielsweise dem in den Fachkreisen bekannten Delta-P-Modus .
Der Schwellwert sw_l ist so gewählt, dass geringe, jedoch signifikante Druckabweichungen zu einem Übergang in den
Betriebsmodus 2 führen. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Schwellwert sw_l beispielsweise auf 100 mbar festgesetzt. Wenn von einer absoluten Abweichung gesprochen wird, ist damit gemeint, dass die Druckabweichung sowohl einen Druckanstieg als auch einen Druckabfall erfasst. In Schritt 40 wird also der absolute Betrag der Abweichung mit dem Schwellwert sw_l
verglichen.
In dem üblichen Fall, dass kein rascher oder erheblicher Druckabfall oder Druckanstieg vorliegt, also der Schwellwert sw_l nicht überschritten wird, wird zu Schritt 50 gewechselt.
In Schritt 50 wird geprüft, ob der Timer t_l eine
Abklingdauer ak überschritten hat. Ist dies nicht der Fall, wird zurückgekehrt zu Schritt 40. In der Schleife zwischen den
Schritten 40 und 50 können Verzögerungen berücksichtigt werden, um einen Zeitabstand der Messungen von Druckwerten vorzugeben. Beispielsweise kann vorgegeben werden, dass die Druckwerte alle drei, fünf oder zehn Sekunden erfasst werden. Dies ist jedoch für das grundsätzliche Prinzip der Erfindung nicht wesentlich.
Ist in Schritt 50 der Timer t_l abgelaufen, so wird in
Schritt 60 ein Vergleich des aktuellen Messwertes mit dem zweiten Referenzwert Ref2 vorgenommen und die absolute
Abweichung gebildet. Diese absolute Abweichung wird mit dem Schwellwert sw_2 verglichen. Der Schwellwert sw_2 ist größer gewählt als der Schwellwert sw_l . Der Schwellwert sw_2 ist in diesem Beispiel auf 300 mbar gesetzt. Zu Beginn des Verfahrens, wenn die Referenz Refl und Ref2 noch gleich sind, wird der
Vergleich in Schritt 60 angesichts der Tatsache, dass der
Schwellwert sw_2 größer als der Schwellwert sw_l ist, immer negativ ausfallen. Im weiteren Verfahren wird jedoch der
Referenzwert Refl den Druckmesswerten p_mess nachgeführt, während der Referenzwert Ref2 auf dem anfänglich gesetzten Wert bleibt. Da dann die Referenzwerte auseinanderfallen kann der Vergleich in Schritt 60 durchaus als Abbruchkriterium und einen Wechsel zu Schritt 100 bewirken. Dazu weiter unten mehr.
Wird in Schritt 60 festgestellt, dass ein Übergang zu dem Betriebsmodus 2 nicht erforderlich ist, wird mit Schritt 70 fortgefahren. Dort wird der Referenzwert Refl auf den letzten gemessenen Druckwert p_mess gesetzt. In diesem Schritt wird also der Referenzwert refl den Messungen nachgeführt, während der Referenzwert ref2 unverändert gelassen wird. Dies bedeutet im Beispiel des Abkühlens eines Reifens nach einer Fahrt, dass nach Ablauf der Abklingdauer der aktuelle Vergleichswert Refl für den Vergleich mit der geringen Abweichung sw_l dem durch Abkühlung sinkenden Druck nachgeführt wird. Die Abklingdauer kann in diesem Beispiel einen Wert von ak gleich fünf Minuten haben. Nachdem dieser Schritt 70 zum ersten Mal absolviert wurde, fallen also die Referenzwerte Refl und Ref2 auseinander.
Im nachfolgenden Schritt 80 wird der Timer t_l wieder zurückgesetzt und außerdem wird in diesem Ausführungsbeispiel die Abklingdauer ak verdoppelt, wonach zu Schritt 40
zurückgekehrt wird. Die Abklingdauer beträgt nun statt der anfänglichen fünf Minuten zehn Minuten und diese Schleife zwischen den Schritten 40 und 80 kann mehrfach wiederholt werden. Beim zweiten Durchlauf fallen die Referenzwerte Refl und Ref2 auseinander, wodurch auch in Schritt 60 der Vergleich zu abweichenden Schrittergebnissen gegenüber Schritt 40 führen kann. Im Beispiel des abkühlenden Fahrzeugreifens wird der
Druckwert den langsamen Veränderungen einer
Reifendruckveränderung durch Abkühlen folgen. Ändert sich der Druck jedoch kurzfristig und über den Schwellwert sw_l hinaus, so greift das Abbruchkriterium in Schritt 40 und es wird zu dem Betriebsmodus 2 in Schritt 100 gewechselt. Findet jedoch ein langsamerer, jedoch erheblicher Druckverlust statt, so wird dies in Schritt 60 detektiert, da der Referenzwert Ref2 gleich bleibt. Verliert also beispielweise ein Reifen im geparkten Zustand des Fahrzeuges Luft, so könnte dies grundsätzlich in einer langsamen Weise geschehen, welche durch die Anpassungen und Nachführungen des Druckmesswertes in Schritt 70 und den Vergleich in Schritt 40 nicht erfasst wird. Da jedoch Schritt 60 eine absolute Obergrenze für tolerable Druckänderungen vorgibt, in diesem Beispiel einen Wert von sw_2 gleich 350 mbar, würde ein Druckverlust oder allgemein eine Druckänderung über diesen Betrag zu einem Abbruch bei Schritt 60 führen und einen
entsprechenden Wechsel in den Betriebsmodus 2 bei Schritt 100.
Das erfindungsgemäße Verfahren gemäß dieser Ausführungsform sorgt also dafür, dass ein zu häufiger Wechsel in den
Betriebsmodus 2 verhindert wird, da die Vergleichswerte den Messwerten gemäß vorgegebenen Zeitgrenzwerten nachgeführt werden. Dennoch wird sichergestellt, dass im Falle einer
ungewöhnlichen und/oder raschen Druckänderung ein Wechsel in den aktiveren und sendenden Betriebsmodus sichergestellt ist.