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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR ANALYZING POTENTIAL EVENTS, MONITORING ARRANGEMENT, COMPUTER PROGRAM, AND STORAGE MEDIUM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/222406
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for analyzing detected events (2), an arrangement (2), a computer program, and a machine-readable storage medium, wherein: a camera (3a) records image data (4); a detection module (6) detects an anomaly (7) on the basis of the image data (4); a determination module (8) determines a potential event (2) on the basis of the detected anomaly (7) and selects an analysis application (9) for evaluating the potential event (2); the camera (3) has an application module (10); the application module (10) installs and/or executes the selected analysis application (9); the analysis application (9) evaluates the potential event (2), the detected anomaly (7) and/or the associated image data (4) and determines analysis data (11); a verification module (1) verifies or falsifies the potential event (2) and/or a selection of the analysis application (9) on the basis of the verified or falsified analysis data; and wherein a reaction determination module, upon verification of the potential event (2) and/or the selection of the analysis application (9), installs and/or executes at least one supplementary application on at least one further camera of the number of cameras.

Inventors:
BURGER-SCHEIDLIN CHRISTOPH (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/061851
Publication Date:
November 23, 2023
Filing Date:
May 04, 2023
Export Citation:
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Assignee:
BOSCH GMBH ROBERT (DE)
International Classes:
G08B17/12; G08B13/196
Domestic Patent References:
WO2017220364A12017-12-28
Foreign References:
US20150098613A12015-04-09
US20200402379A12020-12-24
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zur Analyse von potentiellen Ereignissen (2) in einem, insbesondere von einer Überwachungsvorrichtung überwachten, Überwachungsbereich, wobei eine Überwachungsvorrichtung (1) eine Mehrzahl an Kameras umfasst, wobei die Mehrzahl der Kameras eine erste Kamera (3a) umfasst, wobei die erste Kamera (3a) Bilddaten (4) aufnimmt, wobei ein Detektionsmodul (6) auf Basis der Bilddaten (4) eine Anomalie (7) detektiert, wobei ein Ermittlungsmodul (8) auf Basis der detektierten Anomalie (7) ein potentielles Ereignis (2) ermittelt und eine Analyseapplikation (9) zur Auswertung des potentiellen Ereignisses (2) auswählt, wobei die erste Kamera (3a) ein Applikationsmodul (10) aufweist, wobei das Applikationsmodul (10) die ausgewählte Analyseapplikation (9) installiert und/oder ausführt, wobei die Analyseapplikation (9) das potentielle Ereignis (2), die detektierte Anomalie (7) und/oder die zugehörigen Bilddaten (4) auswertet und Analysedaten (11) ermittelt, wobei ein Verifikationsmodul (12) das potentielle Ereignis (2) und/oder eine Auswahl der Analyseapplikation (9) auf Basis der Analysedaten verifiziert und/oder falsifiziert, wobei ein Reaktionsbestimmungsmodul (14) bei Verifizierung des potentiellen Ereignisses (2) und/oder der Auswahl der Analyseapplikation (9) mindestens eine Ergänzungsapplikation (15, 15a, b) auf mindestens einer weiteren Kamera (3) der der Mehrzahl an Kameras (3) installiert und/oder ausführt. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Ergänzungsapplikation und/oder mindestens einer der Ergänzungsapplikationen (15, 15a, b) die Analyseapplikation (9) bildet. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsbestimmungsmodul (14) basierend auf der Analyseapplikation (9) und/oder dem potentiellen Ereignis (7) aus einer Mehrzahl an Applikationen mindestens eine Applikation als Ergänzungsapplikation (15, 15a, b) bestimmt und/oder auswählt. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsbestimmungsmodul (14) aus der Mehrzahl der Kameras (3) eine Teilmenge an Kameras (3) auswählt und die mindestens eine Ergänzungsapplikation (15, 15a, b) auf den Kameras (3) der Teilmenge installiert und/oder ausführt. Verfahren nach einem Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kameras (3) eine Charakterisierung (18) aufweisen und/oder zugeordnet haben, wobei das Reaktionsbestimmungsmodul (14) die Kameras (3) der Teilmenge basierend auf der Charakterisierung (18) auswählt und/oder die mindestens eine Applikation als die Ergänzungsapplikation (15, 15a, b) basierend auf der Charakterisierung (18) bestimmt und/oder auswählt. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Charakterisierung (18) eine Kamerarolle, eine Kameraaufgabe, einen Kameraeinsatzbereich und/oder eine Kameraposition umfasst und/oder beschreibt. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Charakterisierung (18) von einem Benutzer festgelegt, eingestellt und/oder ausgewählt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Charakterisierung (18) basierend auf den Applikationen der jeweiligen Kamera (3), aufgenommenen Bilddaten (4) der Kamera (3) und/oder einer Analyse der aufgenommenen Bilddaten (4) der Kamera (3) bestimmt und/oder ermittelt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Applikationsmodul (10) bei Nichtdetektion der Anomalie (7) und/oder Nichtdetektion des potentiellen Ereignisses (2) eine Routineapplikation (16) zur Analyse der Bilddaten (4) ausführt, wobei die Charakterisierung (18) basierend auf der Analyse durch die Routineapplikation (16) vorgeschlagen, ermittelt und/oder bestimmt wird. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren gleichzeitig den Kameras (3) der Überwachungsvorrichtung (1) ausgeführt wird. Computerprogramm zur Ausführung auf einem Computer, einer Überwachungsvorrichtung (1) und/oder einer Kamera (3) der Überwachungsvorrichtung (1), wobei das Computerprogramm ausgebildet und/oder eingerichtet ist, bei seiner Ausführung wenigstens einen der Schritte des Verfahrens nach einem der vorherigen Ansprüche auszuführen und/oder zu implementieren. Speichermedium, wobei das Computerprogramm nach Anspruch 11 auf dem Speichermedium gespeichert ist. Überwachungsvorrichtung (1) zur Anwendung und/oder Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 10, mit einer Mehrzahl an Kameras (3), wobei die Mehrzahl der Kameras (3) eine erste Kamera (3a) umfasst, wobei eine die erste Kamera (3a) Bilddaten (4) aufnimmt, wobei die erste Kamera (3a) ein Detektionsmodul (6) zur Detektion einer Anomalie (7) aufweist, wobei die erste Kamera (3a) ein Applikationsmodul (10) aufweist, mit einem Ermittlungsmodul (8) zur Ermittlung eines potentiellen Ereignisses (2) und/oder zur Auswahl einer Analyseapplikation (9), wobei die Analyseapplikation (9) ausgebildet ist, das potentielle Ereignis (2), die detektierte Anomalie (7) und/oder zugehörigen Bilddaten (4) auszuwerten und Analysedaten (11) zu ermitteln, wobei ein Verifikationsmodul (12) ausgebildet ist, das potentielle Ereignis (2) und/oder eine Auswahl der Analyseapplikation (9) auf Basis einer Verifikationsinformation (13) zu verifizieren und/oder zu falsifizieren, mit einem Reaktionsbestimmungsmodul (14), wobei das Reaktionsbestimmungsmodul (14) ausgebildet ist, bei Verifizierung des potentiellen Ereignisses (2) und/oder der Auswahl der Analyseapplikation (9) mindestens eine Ergänzungsapplikation (15, 15a, 15b) auf mindestens einer weiteren Kamera (3) der der Mehrzahl an Kameras (3) zu installieren und/oder auszuführen.

Description:
Titel

Verfahren zur von

Stand der Technik

Eine rechtzeitige Entdeckung einer Gefahr, wie zum Beispiel einer Explosion oder eines Brandes kann erhebliche Vorteile mit sich bringen. Durch die rechtzeitige Entdeckung der Gefahr, insbesondere einer Gefahrensituation und sich damit ergebende Möglichkeit auf eine schnelle Reaktion oder ein rechtzeitiges Handeln kann ein Schaden deutlich minimiert werden.

In der Regel werden die Gefahrensituationen durch Menschen entdeckt, wobei der Mensch als eine Reaktion auf die Gefahrensituation ein Ereignis auslöst und/oder eine Handlung vornimmt. Die Entdeckung der Gefahrensituation wird jedoch oft maschinell unterstützt, beispielsweise durch Kameraüberwachung. Die Überwachung mittels Kameras findet sowohl im öffentlichen Bereich wie zum Beispiel Flughäfen, Parks und/oder Bahnhöfen, sowie im privaten bzw. gewerblichen Bereich zur Überwachung von Firmengebäuden oder privaten Parkflächen ihren Einsatz.

Beispielsweise beschreibt die Druckschrift WO 2017/220364 A1 ein Verfahren und eine Anordnung zum Versenden einer vom Benutzer ausgelösten Gefahrenmeldung an eine Meldestelle unter Verwendung eines entsprechend konfigurierten mobilen Kommunikationsendgeräts. Im mobilen Kommunikationsendgerät ist eine Software zum Auslösen der Gefahrenmeldung installiert. Wenn die Gefahrenmeldung durch einen Benutzer ausgelöst wird, bestimmt ein Positionsbestimmungssystem die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts. Beim Versenden der Gefahrenmeldung an die Meldestation wird damit die Position des mobilen Kommunikationsendgeräts übermittelt.

Offenbarung der Erfindung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Analyse von potentiellen Ereignissen gemäß dem Anspruch 1 , ein Computerprogramm gemäß dem Anspruch 11 sowie ein Speichermedium gemäß dem Anspruch 12 und eine Überwachungsvorrichtung gemäß dem Anspruch 13. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.

Es wird ein Verfahren zur Analyse von potentiellen Ereignissen in einem, insbesondere von einer Überwachungsvorrichtung überwachten, Überwachungsbereich vorgeschlagen. Es werden insbesondere Ereignisse analysiert, die durch das erfindungsgemäße Verfahren detektiert und/oder verifiziert sind. Unter einem potentiellen Ereignis kann ein Ereignis verstanden werden, das zukünftig eintreten kann jedoch nicht muss. Beispielsweise ist ein Ereignis durch einen Brand, einen Unfall, einen Überfall und/oder eine Explosion gebildet. Das Verfahren ist für eine Überwachungsvorrichtung mit einer Mehrzahl an Kameras ausgebildet. Die Kameras der Mehrzahl an Kameras sind beispielsweise über einen Überwachungsbereich verteilt angeordnet. Insbesondere sind die Kameras der Mehrzahl an Kameras gleichartig ausgebildet. Alternativ sind die Kameras der Mehrzahl an Kameras mindestens teilweise unterschiedlich ausgebildet. Die Mehrzahl an Kameras umfasst eine erste Kamera. Insbesondere kann die Mehrzahl an Kameras mehrere erste Kameras umfassen. Im Speziellen ist die Auswahl und/oder Festlegung einer Kamera als die erste Kamera beliebig und/oder temporär. Vorzugsweise bildet die Kamera der Mehrzahl an Kameras die erste Kamera, die aktuell das Ereignis und/oder Anomalie detektiert und/oder aufnimmt.

Das Ereignis wird durch die erste Kamera aufgenommen. Die erste Kamera nimmt Bilddaten auf. Die Bilddaten umfassen eine Vielzahl an Bildern. Insbesondere können die Bilddaten Bilder, Einzelbilder oder Videos bilden und/oder umfassen. Die Videos umfassen bevorzugt eine Vielzahl an Bildern, insbesondere eine Vielzahl an sogenannten Frames. Alternativ oder ergänzend sind die Bilddaten qualitativ hochwertig, beispielsweise 4K oder HD.

Beispielsweise umfassen die Bilddaten Aufnahmen eines stationären, örtlich unveränderten Objektes und/oder eines bewegten Objektes wie eine brennende Holzstruktur oder rennende Menschen. Die Bilddaten umfassen, zeigen und/oder beschreiben interessante Bereiche und/oder Objekte, die für das Verfahren relevant sind. Beispielsweise sind interessante Bereiche und/oder Objekte beispielsweise durch Haupteingangsbereich eines Einkaufzentrums, Waffen oder sicherheitsrelevante Ereignisse (Explosion, Brand, Amoklauf) gebildet.

Die erste Kamera ist insbesondere in einem Gebäude, wie beispielsweise Industriegebäude, eine Fabrik und/oder einem Gelände, zum Beispiel Firmengelände, Industriegelände oder einen Campus installiert. Alternativ oder ergänzend ist die erste Kamera auf einem Privatgrundstück, in einem Haus und/oder in einem Hotel installiert.

Die erste Kamera weist ein Detektionsmodul auf. Das Detektionsmodul detektiert auf Basis der, durch die Kamera erfassten und/oder bereitgestellten Bilddaten eine Anomalie. Hierunter können insbesondere Unregelmäßigkeiten und/oder Abweichungen von einer festgelegten Norm verstanden werden. Beispielsweise wird durch die erste Kamera ein plötzlicher Helligkeitswechsel als Anomalie erfasst, wobei der Helligkeitswechsel eine beispielhafte Abweichung bildet. Das Detektionsmodul ist bevorzugt als ein generischer Detektor ausgebildet.

Ein Ermittlungsmodul ermittelt für die detektierte Anomalie ein potentielles Ereignis. Insbesondere wird anhand der detektierten Anomalie ein potentielles Ereignis festgelegt. Der Helligkeitswechsel wird beispielsweise als eine Explosion erkannt und/oder festgelegt. Auf Basis der Ermittlung und/oder Festlegung wird durch das Ermittlungsmodul eine entsprechende Analyseapplikation ausgewählt. Die ausgewählte Analyseapplikation wird auf die erste Kamera installiert. Bevorzugt wird die Analyseapplikation lokal auf die erste Kamera installiert. Alternativ oder ergänzend wird die Analyseapplikation in einer Cloud installiert. Handelt es sich bei dem potentiellen Ereignis beispielsweise um einen Brand, wird eine Analyseapplikation zur Branderkennung und/oder zur Erkennung gefährdeter Personen auf die erste Kamera installiert.

Die erste Kamera weist ein Applikationsmodul auf. Das Applikationsmodul installiert und/oder führt die ausgewählte Analyseapplikation aus. Die Analyseapplikation wird insbesondere auf der ersten Kamera lokal installiert. Die Analyseapplikation bildet bevorzugt eine Anwendung, wobei die Anwendung ausgebildet ist, generische Parameter einer Szene zu extrahieren. Im Speziellen ist die Analyseapplikation als eine Applikation, insbesondere eine App ausgebildet. Die Analyseapplikation ist bevorzugt für die erste Kamera bestimmt und/oder durch diese anwendbar. Die Analyseapplikation ist beispielsweise über einen Store, ähnlich wie ein App-Store, erhältlich. Alternativ oder ergänzend ist die Analyseapplikation über ein Gerät-externen Server erhältlich.

Die Analyseapplikation wertet das potentielle Ereignis, die detektierte Anomalie und/oder die zugehörigen Bilddaten aus, wobei die zugehörigen Bilddaten sowohl einen Livestream als auch eine Aufzeichnung bei einem Eintreten des potentiellen Ereignisses umfassen. Es ist vorgesehen, dass die Bilddaten gespeichert werden. Bevorzugt werden die gespeicherte Bilddaten, insbesondere ein Videomaterial der Analyseapplikation zur Verfügung gestellt. Im Speziellen werden die Bilddaten der Analyseapplikation zur Auswertung bereitgestellt. Mit der Auswertung werden durch die Analyseapplikation Analysedaten ermittelt. Alternativ oder ergänzend wird die Detektion und/oder die Erkennung der Anomalie durch weitere Erkennungsregeln erweitert, welche durch die ausgewählte spezialisierte Analyseapplikation bereitgestellt werden.

Die Analysedaten umfassen Informationen, insbesondere über eine Richtigkeit der Erkennung des potentiellen Ereignisses. Die Analysedaten umfassen bevorzugt eine Aussage, ob das potentielle Ereignis richtig ermittelt und/oder erkannt wurde. Alternativ oder ergänzend umfassen die Analysedaten eine Vielzahl an Parameter, die bei einem richtig erkannten und/oder ermittelten Ereignis von Bedeutung sind. Beispielsweise umfassen die Analysedaten eine Aussage über eine Schnelligkeit der Erfassung und/oder einer Reaktion auf das Ereignis, eine Einstufung des Ereignisses in eine Gefahrenklasse, Ort des aufgetretenen Ereignisses und/oder Szenarios zur weiteren Ausbreitung, z.B. eines Brandes.

Es ist vorgesehen, dass ein Verifikationsmodul auf Basis einer Verifikationsinformation das potentielle Ereignis und/oder eine Auswahl der Analyseapplikation verifiziert und/oder falsifiziert. Das verifizierte und/oder falsifizierte potentielle Ereignis bildet insbesondere ein verifiziertes Ereignis. Auf Basis des, durch das Verifikationsmodul, verifizierten Ereignisses werden beispielsweise weitere Szenarien und/oder Verfahrensschritte festgelegt. Ein verifiziertes Ereignis umfasst bevorzugt eine endgültige Aussage über eine Richtigkeit und/oder eine Falschheit des ermittelten potentiellen Ereignisses und/oder der ausgewählten Analyseapplikation.

Das Verifikationsmodul ist ausgebildet, z.B. eine Kommunikation und/oder Prozesssteuerung zwischen Modulen zu integrieren und/oder zu verwalten. Das Verifikationsmodul ist insbesondere als eine Schnittstelle zwischen der Kamera und weiteren Modulen ausgebildet. Das Verifikationsmodul umfasst beispielsweise eine Schnittstelle zum Kommunizieren mit einem Server. Insbesondere umfasst das Verifikationsmodul einen Prozessor, wobei der Prozessor zum Beispiel zum Generieren einer Vorschriftennachricht im Falle eines Ereignisses ausgebildet ist. Das Verifikationsmodul ist beispielsweise als ein stationäres Verifikationsmodul ausgebildet. Alternativ oder ergänzend ist das Verifikationsmodul als ein cloudbasiertes Modul ausgebildet.

Die Module, insbesondere das Detektionsmodul, das Ermittlungsmodul, das Applikationsmodul sowie das Verifikationsmodul sind bevorzugt als Softwareeinheiten ausgebildet, alternativ als Hardwareeinheiten, beispielsweise umfassend ein Rechnermodul, Prozessor oder eine Datenverarbeitungseinheit.

Es ist vorgesehen, dass die Verifikationsinformation eine Benutzereingabe umfasst. Alternativ oder ergänzend basiert das Verfahren auf einer Benutzerangabe. Als Benutzer wird beispielsweise ein Anwender, ein Betreiber, ein Wachmann einer Überwachungszentralle und/oder ein Angestellter eines Unternehmens oder einer Firmer verstanden.

Ein Reaktionsbestimmungsmodul installiert bei Verifizierung des potentiellen Ereignisses und/oder der Auswahl der Analyseapplikation mindestens eine Ergänzungsapplikation auf mindestens einer weiteren Kamera der Mehrzahl an Kameras. Insbesondere veranlasst und/oder triggert das Reaktionsbestimmungsmodul bei Verifizierung des potentiellen Ereignisses und/oder der Auswahl der Analyseapplikation die Installation und/oder das Ausführen der mindestens einen Ergänzungsapplikation auf mindestens einer weiteren Kamera der Mehrzahl an Kameras. Die Ergänzungsapplikation ist eine Applikation, insbesondere eine Analyseapplikation, im Speziellen einer Analyseapplikation verschieden von der ausgewählten Analyseapplikation. Die Ergänzungsapplikation ist beispielsweise zur Analyse und/oder Auswertung von Ereignissen und/oder zur Detektion von Objekten, die bei Vorliegen des potentiellen Ereignisses als Wahrscheinlich gelten und/oder zu erwarten sind. Beispielsweise ist die Ergänzungsapplikation zur tieferen, ergänzenden und/oder alternativen Auswertung des potentiellen Ereignisses ausgebildet und/oder eingerichtet. Insbesondere bildet die Ergänzungsapplikation eine Applikation zur Auswertung und/oder Analyse einer Umgebung, um das potentielle Ereignis und/oder basierend auf dem potentiellen Ereignis in der Umgebung zu erwartende resultierende Ereignisse auszuwerten und/oder zu analysieren.

Vorteilhaft erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren eine effiziente und zuverlässige Analyse von Ereignissen. Besonders vorteilhaft ergibt sich eine Flexibilität der Lösung und der Möglichkeit, unvorhergesehene Ereignisse analysieren zu können. Insbesondere können so weitere Kameras mit Applikationen, den Ergänzungsapplikationen, versehen und betrieben werden, sodass neben der ersten Kamera auch weitere Auswertungen und im Speziellen zur ersten Kamera und/oder Analyseapplikation alternative Auswertungen und/oder Ereignisse auswertbar sind.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus den speichersparenden Eigenschaften der Erfindung, die sich aus der Installation der Analyseapplikation herleiten lassen, die nur bei Bedarf, im Speziellen bei einem potentiellen Ereignis auf die Kamera und/oder in einer Cloud installiert wird.

Vorzugsweise wird dem Benutzer auf Basis des Ermittlungsmoduls eine Art des potentiellen Ereignisses und/oder eine Auflistung der potentiellen Ereignisse als ein Ereignishinweis bereitgestellt. Aus einer detektierten Anomalie wird bevorzugt ein potentielles Ereignis ermittelt. Der Benutzer verifiziert und/oder falsifiziert den Ereignishinweis. Der Benutzer bestätigt dabei, ob es sich um das potentielle Ereignis handelt. Im Speziellen bekommt der Benutzer eine Ansicht des Ereignisses bereitgestellt und/oder angezeigt. Insbesondere wird dem Benutzer eine Ansicht der Kamera bereitgestellt, die die Anomalie detektiert hat. Beispielsweise wird das potentielle Ereignis anhand von einer Sichtprobe durch den Benutzer bestätigt und/oder abgelehnt. Vorteilhaft erhält das Detektionsmodul und/oder das Ermittlungsmodul eine Rückmeldung über die Wahl des Ereignishinweises. Die Rückmeldung wird bevorzugt zu einer Bewertung künftiger Szenarien und/oder zum Trainieren des neuronalen Netzes verwendet und/oder herangezogen.

Bevorzugt definiert der Benutzer Hilfsregeln. Die Hilfsregeln bilden eine Verknüpfung der Bilddaten, der detektierten Anomalie, des potenziellen Ereignisses und/oder einer Analyseapplikationsauswahl. Die Hilfsregeln weisen beispielsweise Hinweise zu den Handlungen, die bei einem bestimmten Ereignis zu tätigen und/oder zu unterlassen sind. Beispielsweise kann in einem Einkaufszentrum ein erheblicher optischer Fluss auf rennende Menschen hinweisen, was möglicherweise durch ein Feuer ausgelöst ist. Die Hilfsregeln sind beispielsweise durch ein Abspielen einer Durchsage mit Informationen über Notausgängen, ein Auswählen einer Polizei und/oder Feuerwehr Notrufnummer und/oder Aufruf zu einer Überwachungsverstärkung durch Security Personal gebildet. Die Hilfsregeln sind insbesondere situations- und/oder ereignisabhängig. Die Hilfsregeln werden bevorzugt dem Detektionsmodul und/oder dem Ermittlungsmodul bereitgestellt, wobei die Hilfsregeln bevorzugt zum Trainieren des neuronalen Netzes verwendet und/oder herangezogen wird. Im Speziellen sind die Hilfsregeln durch den Benutzer vordefiniert und/oder a Prior festgelegt, wobei zu einem Zeitpunkt der Anomalie die Auswertung ohne den Benutzer, insbesondere ohne Benutzereingabe und/oder Hilfe des Benutzers erfolgt.

Es ist vorgesehen, dass die Verifikationsinformation die Analysedaten umfasst. Die Analysedaten werden durch Analyseapplikation ermittelt und/oder bereitgestellt. Die Analysedaten werden insbesondere durch Auswertung des potentiellen Ereignisses, der detektierten Anomalie und/oder der zugehörigen Bilddaten ermittelt. Es ist denkbar, dass durch die Bereitstellung der Analysedaten, ein selbstlernendes System gebildet wird.

Im Speziellen bildet die Analyseapplikation die Ergänzungsapplikation, insbesondere eine der Ergänzungsapplikationen, wobei die als Ergänzungsapplikation ausgebildete Analyseapplikation auf mindestens einer der weiteren Kameras installiert und/oder ausgeführt wird. Dieser Ausgestaltung liegt die Überlegung zu Grunde, dass bei Verifikation des potentiellen Ereignisses, die Installation und/oder Ausführung der Analyseapplikation auf mindestens einer weiteren der Kameras zusätzliche Erkenntnisse liefern kann. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Reaktionsbestimmungsmodul aus einer Mehrzahl an Applikationen, beispielsweise bereitgestellt durch eine Cloud und/oder einen App Store, mindestens eine als Ergänzungsapplikation bestimmt und/oder auswählt, wobei das Bestimmen und/oder das Auswählen durch das Reaktionsbestimmungsmodul basierend auf dem potentiellen Ereignis und/oder der Analyseapplikation erfolgt. Beispielsweise umfasst das Reaktionsbestimmungsmodul Regeln, Zusammenhänge, Korrelationen und/oder Relationen zwischen den Applikationen aus der Mehrzahl an Applikationen und den potentiellen Ereignissen und/oder den Analyseapplikationen. Zum Beispiel wählt das Reaktionsbestimmungsmodul für eine Analyseapplikation zur Detektion eine Explosion als Ergänzungsapplikationen Applikationen zur Branderkennung, Fluchtwegsanalyse und/oder der Detektion von Verletzten aus.

Besonders bevorzugt bestimmt und/oder ermittelt das Reaktionsbestimmungsmodul aus der Mehrzahl der Kameras eine Teilmenge an Kameras. Die Teilmenge ist insbesondere eine echte Teilmenge und/oder verschieden von der Menge bestehend lediglich aus der ersten Kamera. Die Teilmenge umfasst vorzugsweise mindestens zwei Kameras. Das Reaktionsbestimmungsmodul installiert die mindestens eine Ergänzungsapplikation auf den Kameras der Teilmenge und/oder veranlasst das Installieren und/oder Ausführen der mindestens einen Ergänzungsapplikation durch die Kameras der Teilmenge. Insbesondere werden vom Reaktionsbestimmungsmodul mehrere Teilmengen ermittelt und/oder bestimmt, wobei auf den unterschiedlichen Teilmengen insbesondere unterschiedliche Ergänzungsapplikationen und/oder Kombinationen von Ergänzungsapplikationen installiert und/oder ausgeführt werden.

Besonders bevorzugt ist es, dass die Kameras jeweils eine Charakterisierung aufweisen und/oder den Kameras jeweils eine Charakterisierung zugeordnet ist. Die Charakterisierung ist insbesondere eine logische Charakterisierung und/oder umfasst eine Mehrzahl an einzelnen Charakterisierungen. Die Charakterisierung umfasst und/oder bildet beispielsweise einen Kameratyp, beispielsweise Farboder Infrarotkamera, eine Kamerarolle, beispielsweise Kamera zur Erkennung von Personen oder zur Erkennung von Bränden, eine Kameraaufgabe, beispielsweise Personendetektion oder Fahrzeugdetektion, einen Kameraeinsatzbereich, beispielsweise Innenraum oder Außenraum, und/oder Kameraposition, beispielsweise Parkhaus oder Ladenbereich.

Vorzugsweise bestimmt und/oder ermittelt Das Reaktionsbestimmungsmodul die Teilmenge der Kameras, insbesondere wählt es die Kameras für die Teilmenge aus, basierend auf der Charakterisierung. Beispielsweise können so als die Kameras für die Teilmenge alle Kameras in einem Außenbereich, alle Infrarotkameras oder alle Kameras zur Personendetektion ausgewählt werden, so dass gezielt auf diesen entsprechende Ergänzungsapplikationen installiert und ausgeführt werden können. Alternativ und/oder ergänzend wählt das Reaktionsbestimmungsmodul aus der Mehrzahl der Applikationen die Applikationen als Ergänzungsapplikationen basierend auf der Charakterisierung aus. Beispielsweise weist die erste. Kamera als Charakterisierung ihre Ausgestaltung als Infrarotkamera oder als Kamera zur Personendetektion auf, sodass vom Reaktionsbestimmungsmodul als Ergänzung Applikationen solche Applikationen ausgewählt werden, die von einer Infrarotkamera ausführbar und/oder anwendbar sind und/oder zur Personendetektion ausgebildet sind.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Charakterisierung der Kamera und oder der Kameras von einem Benutzer festgelegt, eingestellt oder ausgewählt wird. Beispielsweise kann der Benutzer auf einem Userinterface die Charakterisierung der Kamera einstellen, insbesondere aus einer Liste und oder aus Vorschlägen auswählen.

Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Charakterisierung der Kamera basierend auf den Applikationen der jeweiligen Kamera, insbesondere den installierten und oder ausgeführten Applikationen, im speziellen der Analyseapplikation, erfolgt, festgelegt und oder eingestellt wird. Beispielsweise weist die zu charakterisieren der Kamera ausschließlich Applikationen zur Anwendung auf Infrarotbilder auf, sodass darauf basierend als Charakterisierung „Infrarotkamera“ festgelegt und oder eingestellt wird. Alternativ und oder ergänzend erfolgt das Festlegen, bestimmen und oder ermitteln der Charakterisierung basierend auf den von der Kamera aufgenommenen Bilddaten und oder der Analyse der aufgenommenen Bilddaten. Beispielsweise werden von der Kamera, die zu charakterisieren ist, Bilddaten einer Menschenmenge aufgenommen, wobei diese Kamera die Bilddaten analysiert und das Vorhandensein von Menschen detektiert, sodass darauf basierend als Charakterisierung beispielsweise festgelegt wird, dass die Kamera zur Personendetektion ausgebildet ist und/oder einen von Personen zugänglichen Bereich überwacht Eine Kamera, welche im wesentlichen Fahrzeuge aufnimmt, würde beispielsweise basierend auf den Bilddaten als Kamera in einem Verkehrsbereich oder Parkhaus charakterisiert.

Bevorzugt wird das Ermittlungsmodul und/oder das Detektionsmodul auf Basis der Verifikationsinformation verbessert und/oder trainiert Beispielsweise erfolgt das Verbessern und/oder das Trainieren auf Basis eines Algorithmus des maschinellen Lernens. Dieser Ausgestaltung der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde eine genauere und fehlerfreie Ermittlung und/oder Detektion der Anomalie und/oder des potentiellen Ereignisses zu ermöglichen.

Besonders bevorzugt umfasst das Ermittlungsmodul ein neuronales Netz zur Ermittlung der Analyseapplikation basierend auf der Verifikationsinformation. Das Ermittlungsmodul ist ausgebildet, das neuronale Netz basierend auf einer Benutzerinterkation und/oder der Verifikationsinformation zu trainieren und/oder zu verbessern.

Insbesondere umfasst das Detektionsmodul ein neuronales Netz. Das neuronale Netz ist zur Detektion der Anomalien basierend auf der Verifikationsinformation ausgebildet. Bevorzugt ist das Detektionsmodul ausgebildet, das neuronale Netz basierend auf einer Benutzerinterkation und/oder der Verifikationsinformation zu trainieren und/oder zu verbessern.

Besonders bevorzugt wird das Verfahren gleichzeitig auf den Kameras der Überwachungsvorrichtung, insbesondere auf einer Gruppe von Kameras, ausgeführt und/oder durchgeführt. Optional wird das Verfahren parallel auf weiteren Kameras, insbesondere einer Gruppe von Kameras durchgeführt. Die Anomalie und/oder das potentielle Ereignis wird bevorzugt durch eine Vielzahl an Kameras, insbesondere ein Kamerasystem aufgenommen und/oder detektiert. Bevorzugt ist die Kamera als ein Teil eines Überwachungssystems ausgebildet.

Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet eine Überwachungsvorrichtung. Die Überwachungsvorrichtung ist zur Ausführung und/oder Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet und/oder eingerichtet. Die Überwachungsvorrichtung weist eine Mehrzahl an Kameras auf, wobei die Mehrzahl an Kameras mindestens eine erste Kamera aufweist und/oder umfasst. Vorzugsweise weist die Vorrichtung mindestens 15 Kameras und im Speziellen mindestens 30 Kameras auf. Die Kameras sind zur Aufnahme von Bilddaten ausgebildet. Die erste Kamera weist insbesondere ein Detektionsmodul zur Detektion einer Anomalie und ein Applikationsmodul auf. Die Überwachungsvorrichtung weist ein Ermittlungsmodul zur Ermittlung eines potentiellen Ereignisses und/oder zur Auswahl einer Analyseapplikation. Alternativ oder ergänzend weist die erste Kamera das Ermittlungsmodul auf.

Die Analyseapplikation ist ausgebildet, das potentielle Ereignis, die detektierte Anomalie und/oder die zugehörigen Bilddaten auszuwerten und Analysedaten zu ermitteln. Ein Verifikationsmodul ist ausgebildet, das potentielle Ereignis und/oder eine Auswahl der Analyseapplikation auf Basis einer Verifikationsinformation zu verifizieren und/oder zu falsifizieren. Im Speziellen verifiziert das Verifikationsmodul, ob das potentielle Ereignis richtig erkannt wurde und/oder ob die Installierte Analyseapplikation eine Relevanz zu dem erkannten Ereignis aufweist.

Die Überwachungsvorrichtung umfasst ein Reaktionsbestimmungsmodul, wobei das Reaktionsbestimmungsmodul ausgebildet und/oder eingerichtet ist, bei Verifizierung und/oder Verifikation des potentiellen Ereignisses und/oder der Analyseapplikation mindestens eine Ergänzungsapplikation auf einer weiteren der Mehrzahl an Kameras zu installieren und/oder auszuführen, im Speziellen dies zu veranlassen und/oder zu triggern.

Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein Computerprogramm zur Ausführung auf einer Kamera, einem Rechner und/oder auf der Überwachungsvorrichtung. Das Computerprogramm umfasst Befehle, wobei die Befehle bei der Ausführung des Computerprogramms ausgebildet und/oder eingerichtet sind, jeden Schritt des Verfahrens wie der zuvor beschrieben wurde auszuführen, anzuwenden und/oder zu unterstützen.

Einen weiteren Gegenstand der Erfindung bildet ein maschinenlesbares Speichermedium, insbesondere nichtflüchtiges maschinenlesbares Speichermedium, wobei auf dem Speichermedium das zuvor beschriebene Computerprogramm gespeichert ist.

Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:

Figur 1 eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Überwachungsvorrichtung zur Analyse von ermittelten Ereignissen;

Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Überwachungsvorrichtung.

Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

Die Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht eines Ausführungsbeispiels einer Überwachungsvorrichtung 1 zur Analyse von potentiellen Ereignissen 2.

Die Überwachungsvorrichtung 1 weist eine Mehrzahl Kameras auf, wobei eine der Kameras eine erste Kamera 3a bildet. Die erste Kamera 3a ist ausgebildet, Bilddaten 4 aufzunehmen. Die Bilddaten 4 umfassen eine Vielzahl an Bildern. Die vorliegende Bilddaten 4 sind durch die erste Kamera 3 auf für Personen zugänglichen Bereich aufgenommen und zeigen einen Abschnitt des Überwachungsbereichs. Insbesondere umfasst die Überwachungsvorrichtung ein Managementsystem 5, beispielsweise als Cloud oder Backendsystem.

Die erste Kamera 3a weist ein Detektionsmodul 6 auf. Das Detektionsmodul 6 ist ausgebildet, auf Basis der Bilddaten 4, eine Anomalie 7 zu detektieren. Die Überwachungsvorrichtung 1 , beispielsweise eine Cloud, ein Managementsystem und/oder die erste Kamera 3a, weist ein Ermittlungsmodul 8 auf. Das Ermittlungsmodul 8 ermittelt auf Basis der detektierten Anomalie 7 ein potentielles Ereignis 2. Die Anomalie 7 ist figurativ durch eine plötzliche Helligkeitsänderung gebildet und dargestellt.

Das Ermittlungsmodul 8 ist ausgebildet, basierend auf dem potentiellen Ereignis 2, eine Analyseapplikation 9 zu bestimmen und/oder auszuwählen. Das potentielle Ereignis 2 bildet ein Indiz für eine Analyseapplikation 9. Die vorliegende plötzliche Helligkeitsänderung und die Menschengruppe können auf eine Explosion und/oder einen Brand hinweisen.

Die Analyseapplikation 9 ist durch ein Applikationsmodul 10 installiert und/oder ausgeführt. Auf Basis der detektierten Anomalie 7 (plötzliche Helligkeitsänderung), ist die vorliegende Analyseapplikation 9 als eine Branderkennungsapplikation gebildet. Die Analyseapplikation 9 ist zur Auswertung des potentiellen Ereignisses 2 ausgebildet. Die Analyseapplikation 9 wertet das potentielle Ereignis 2, die detektierte Anomalie 7 und/oder die zugehörigen Bilddaten 4 aus. Basierend auf der Auswertung der Analyseapplikation 9, ist die Analyseapplikation 9 ausgebildet Analysedaten 11 zu ermitteln.

Die Analysedaten 11 sind einem Verifikationsmodul 12 bereitgestellt. Das Verifikationsmodul 12 verifiziert und/oder falsifiziert auf Basis einer Verifikationsinformation 13 das potentielle Ereignis 2 und/oder eine Auswahl der Analyseapplikation 9. Die Verifikationsinformation 13 umfasst vorzugsweise die Analysedaten 11 .

Vorliegend ist einem Benutzer auf Basis des Ermittlungsmoduls 8 eine Art des potentiellen Ereignisses 2 und/oder eine Auflistung der potentiellen Ereignisse als ein Ereignishinweis bereitgestellt. Im Speziellen bekommt der Benutzer eine Ansicht des potentiellen Ereignisses 2 bereitgestellt und/oder angezeigt. Insbesondere wird dem Benutzer 14 eine Ansicht der ersten Kamera 3a bereitgestellt, die die Anomalie 7 detektiert und/oder erfasst hat.

Der Benutzer verifiziert und/oder falsifiziert den Ereignishinweis, wobei die Verifikation und/oder Falsifikation des Ereignishinweises die Verifikationsinformation 13 bildet. Beispielhaft ermittelt das Ermittlungsmodul 8 auf der Grundlage der erfassten plötzlichen Helligkeitsänderung einen möglichen Brand und wählt respektive eine Branderkennungsapplikation zur Auswertung des potentiellen Ereignisses 2 aus. Der Benutzer verifiziert, ob sich bei dem Ereignis tatsächlich um einen Brand handelt. Beispielsweise erfolgt die Verifikation und/oder Falsifikation der Aussage über die Wahl des Ereignisses und/oder der Analyseapplikation 9 anhand einer Sichtprobe. Das Managementsystem 5 umfasst ein Reaktionsbestimmungsmodul 14, wobei dem Reaktionsbestimmungsmodul insbesondere die Verifikationsinformation 13 bereitgestellt ist Das Reaktionsbestimmungsmodul 14 veranlasst bei Verifikation des potentiellen Ereignisses 7 das Installieren und/oder Ausführen mindestens einer Ergänzungsapplikation 15, hier von zwei Ergänzungsapplikationen 15a, b. Dabei können aus der Mehrzahl an Kameras auf unterschiedlichen Kameras 3 unterschiedliche und/oder unterschiedliche Kombinationen der Ergänzungsapplikationen 15a, 15b installiert werden und/oder ausgeführt werden.

Figur 2 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Überwachungsvorrichtung 1 , welches im Wesentlichen an das Ausführungsbeispiel aus Figur 1 angelehnt ist und/oder dieses fortführt. Hierbei umfasst die erste Kamera das Applikationsmodul 10, welches im Normalfall und/oder Routinebetrieb, mit anderen Worten, wenn keine Anomalie detektiert wird und/oder kein potentielles Ereignis detektiert wird, eine Routineapplikation 16 ausführt. Die Routineapplikation 16 ist beispielsweise die Detektion von Personen, eine Analyse eines Besucherstroms und/oder die Helligkeitsermittlung. Die Ausführung der Routineapplikation 16, insbesondere die Anwendung auf die Bilddaten 4, liefert Ergebnisdaten 17. Das Verifikationsmodul 12 bestimmt basierend und/oder bei Bereitstellung der Ergebnisdaten 17 eine Charakterisierung für die erste Kamera 3a. Beispielsweise liefern die Ergebnisdaten 17 vor allem detektierte Gesichter, sodass als Charakterisierung 18 für die Kamera 3a als Aufgabe „Personenerkennung“ bestimmt wird. Im Falle der Detektion der Anomalie 7, führt das Applikationsmodul die Analyseapplikation 9 aus.