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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND APPARATUS FOR CONVERTING ENERGY AND OBTAINING WATER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/086637
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for converting energy and obtaining water, comprising the following steps: - compressing air in a compressor; - withdrawing a portion of the thermal energy which is contained in the compressed air in a heat exchanger; - expanding and cooling the compressed air in a turbine which is connected downstream of the compressor; - controlling the turbine in such a way that the air is at a temperature of greater than 0°C after the expansion; - capturing steam which is condensed in the turbine; and - using the captured water in a cooling process.

Inventors:
LENK UWE (DE)
TREMEL ALEXANDER (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/074858
Publication Date:
June 12, 2014
Filing Date:
November 27, 2013
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F01K3/18; F24F5/00; F25B9/00
Foreign References:
US5678401A1997-10-21
US4314454A1982-02-09
US5402967A1995-04-04
US3052106A1962-09-04
CH596511A51978-03-15
JPH04184049A1992-07-01
US5168728A1992-12-08
EP1698837A22006-09-06
EP1022521A12000-07-26
US5317904A1994-06-07
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Energieumwandlung und Wassergewinnung, mit den folgenden Schritten:

- Verdichten von Luft in einem Verdichter;

- Entziehen eines Teils der in der verdichteten Luft enthaltenen Wärmeenergie in einem Wärmetauscher;

- Entspannen und Abkühlen der verdichteten Luft in einer dem Verdichter nachgeschalteten Turbine;

- Regeln der Turbine, derart, dass die Luft nach der Ex¬ pansion eine Temperatur über 0 °C aufweist;

- Auffangen von in der Turbine kondensiertem Wasserdampf; und

- Verwenden des aufgefangenen Wassers in einem Kühlpro- zess .

Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die expandierte, abgekühlte Luft nach dem Passieren der Turbine ebenfalls in einem Kühlprozess verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die abgekühlte Luft nach dem Passieren der Turbine einen Wärmetauscher durchläuft, um Wasser abzukühlen, wobei das abgekühlte Wasser in einem Kaltwasser- Speicher gespeichert wird.

4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der expandierten Luft nach dem Passieren der Turbine eine Temperatur zwischen 2 °C und 6 °C aufweist, vorzugsweise näherungs¬ weise 4 °C.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdichter und die Turbi¬ ne über eine gemeinsame Welle verbunden sind.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Verdichter und die Turbine nicht über eine gemeinsame Welle verbunden und mit unter¬ schiedlichen Drehzahlen betreibbar sind.

7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Turbine ein Generator nachgeschaltet ist, um in der entspannten Luft enthalte¬ ne kinetische Energie in elektrischen Strom umzuwandeln.

8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es bei hoher Luftfeuchtigkeit der Umgebungsluft, vorzugsweise wenigstens 70 % oder 80 %, und/oder bei hoher Temperatur der Umgebungsluft, vorzugsweise wenigstens 30 °C oder 40 °C, durchgeführt wird .

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Wärme, die dem zwischen Ver¬ dichter und Turbine angeordneten Wärmetauscher entzogen wird, in einem Wasserdampfkreislauf genutzt wird, indem im Wärmetauscher entstehendes Druckwasser entspannt wird, um Dampf zu erzeugen, der eine Dampfturbine an¬ treibt, die vorzugsweise mit einem Generator zur Stro¬ merzeugung gekoppelt wird.

Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Dampf nach dem Passieren der Dampfturbine zumindest teilweise in einem Kondensator kondensiert und vorzugs¬ weise dem Wärmetauscher wieder in einem Kreislauf zugeführt wird.

Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeich net, dass in dem Wasserdampfkreislauf ein Druckwasser¬ speicher verwendet wird, der zwischen dem Wärmetausche und der Dampfturbine angeordnet ist.

Vorrichtung (1, 16) zur Energieumwandlung und Wassergewinnung, die zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11 geeignet ist, umfassend: - einen elektrisch antreibbaren Verdichter (2) zum Verdichten von Umgebungsluft, einen Wärmetauscher (5) , um der verdichteten Luft Wärme zu entziehen,

- eine dem Verdichter (5) nachgeschaltete Turbine (6), um die verdichtete Luft zu entspannen und abzukühlen, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbine (6) so geregelt ist, dass die Luft nach der Expansion eine oberhalb 0 °C liegende Temperatur aufweist und dass die Vorrichtung (1, 16) ein Mittel zum Auffangen von kondensiertem Wasserdampf aufweist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das am Ausgang der Turbine (6) anfallende Wasser und die expandierte kalte Luft als Prozesswasser bzw. Prozessluft zur Kühlung nutzbar sind.

14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Verdichter (2) nachgeschaltete Wärmetauscher (5) an eine Dampfturbine (12) angeschlos¬ sen ist, die mit einem Generator (13) zur Stromerzeugung gekoppelt ist.

Description:
Beschreibung

Verfahren und Vorrichtung zur Energieumwandlung und Wassergewinnung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Energieumwandlung und Wassergewinnung.

In vielen Teilen der Erde wird in steigendem Maße Kälte beziehungsweise Kühlleistung zur Gebäudeklimatisierung sowie für andere Anwendungszwecke benötigt. Auf herkömmlichem Wege wird Kälte in Kompressionskältemaschinen, Absorptionskältemaschinen und Adsorptionskältemaschinen erzeugt. Diese unterschiedlichen Kältemaschinen werden überwiegend durch Elektromotoren angetrieben, so dass während Spitzenlastzeiten, insbesondere tagsüber, eine hohe Belastung des Stromnetzes auf ¬ tritt .

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Energieumwandlung anzugeben, mit dem die Bereitstellung von Kälte vereinfacht werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren zur Energieumwandlung und Wassergewinnung mit den folgenden Schritten vorgesehen: Verdichten von Luft in einem Verdichter, Entziehen eines Teils der in der verdichteten Luft enthaltenen Wärmeenergie in einem Wärmetauscher, Entspannen und Abkühlen der verdichteten Luft in einer dem Verdichter nachgeschalteten Turbine, Regeln der Turbine, derart, dass die Luft nach der Expansion eine Temperatur über 0 °C aufweist, Auffangen von in der Turbine kondensiertem Wasserdampf und Verwenden des aufgefangenen Wassers in einem Kühlprozess.

Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass auf her ¬ kömmliche, elektrisch angetriebene Kältemaschinen verzichtet werden kann, indem stattdessen ein Kraftwerksprozess mit einer Turbomaschine durchgeführt wird. Bei dem erfindungsgemä ¬ ßen Verfahren wird ein Verdichter vorzugsweise elektrisch an- getrieben und produziert verdichtete und heiße Luft. Eine Kondensation des Wasserdampfs wird durch die beim Verdichten entstehende Kompressionswärme verhindert. In einem Wärmetau ¬ scher, der zwischen Verdichter und Turbine angeordnet ist, wird der verdichteten Luft ein Teil der enthaltenen Wärmeenergie entzogen. Vorzugsweise ist der Wärmetauscher als Luft-Wasser-Wärmetauscher ausgebildet. Nach dem Durchlaufen des Wärmetauschers wird die Luft in der Turbine expandiert und kühlt dabei ab. Die Turbine wird so geregelt, dass die Luft nach der Expansion eine Temperatur über 0 °C aufweist, so dass ein Ausfrieren von Wasser vermieden wird. Vorzugswei se wird die Temperatur auf ca. 4 °C eingestellt. Bei der Ex ¬ pansion der Luft in der Turbine kühlt diese ab, so dass Was ¬ serdampf und/oder Luftfeuchtigkeit in der Turbine kondensier und als Wasser gewonnen werden kann. Das aufgefangene Wasser wird in einem Kühlprozess verwendet, beispielsweise zur Ge ¬ bäudeklimatisierung .

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es vorgesehen sein, dass die expandierte, abgekühlte Luft nach dem Passieren der Turbine ebenfalls in einem Kühlprozess verwendet wird. Dem ¬ entsprechend kann sowohl der kondensierte Wasserdampf bezie ¬ hungsweise das aufgefangene Wasser als auch die abgekühlte Luft in einem Kühlprozess eingesetzt werden.

Eine Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass die abgekühlte Luft nach dem Passieren der Turbine einen weiteren Wärmetauscher durchläuft, der als Luft-Wasser-Wärmetauscher ausgebildet sein kann, um Wasser abzukühlen, wobei das abgekühlte Wasser in einem Kaltwasserspeicher gespeichert wird. Die Speicherung des abgekühlten Wassers in dem Kaltwasserspeicher ermöglicht es das gekühlte Wasser zu einem bestimmten Zeitpunkt zu erzeugen und zu einem späteren Zeitpunkt zu nutzen. Beispielsweise kann das gekühlte Wasser nachts er ¬ zeugt werden und am nächsten Tag zur Gebäudeklimatisierung genutzt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders effizient, wenn die Temperatur der expandierten Luft nach dem Passieren der Turbine eine Temperatur zwischen 2 °C und 6 °C aufweist, vor ¬ zugsweise beträgt die Temperatur der expandierten Luft nähe- rungsweise 4 °C. Die Temperatur wird so eingestellt, dass ei ¬ ne maximale Kühlung erreicht wird, ohne dass es zum Ausfrie ¬ ren von Wasser innerhalb der Turbine kommt.

Gemäß einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es vorgesehen sein, dass der Verdichter und die Turbine über eine gemeinsame Welle verbunden sind. Dementsprechend weisen Verdichter und Turbine bei dieser Variante stets die ¬ selbe Drehzahl auf.

Gemäß einer zweiten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens kann es alternativ auch vorgesehen sein, dass der Verdichter und die Turbine nicht über eine gemeinsame Welle verbunden und mit unterschiedlichen Drehzahlen betreibbar sind. Bei dieser Variante ergeben sich auch Vorteile hinsichtlich des Platzbedarfs, da zwischen Verdichter und Turbine der (erste) Wärmetauscher angeordnet ist. Wenn der Verdichter und die Turbine mit unterschiedlichen Drehzahlen betreibbar sind, können sie einfacher in einem optimalen Betriebsbereich betrieben werden.

Um das erfindungsgemäße Verfahren noch effizienter zu gestal ¬ ten, kann es vorgesehen sein, dass der Turbine ein Generator nachgeschaltet ist, um in der entspannten Luft enthaltene ki ¬ netische Energie in elektrischen Strom umzuwandeln. Somit kann mittels des Generators ein Teil der elektrischen Antriebsleistung, die für den Verdichter benötigt wird, zurückgewonnen werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders gut für Umgebungen mit hoher Luftfeuchtigkeit, die vorzugsweise we ¬ nigstens 70 % oder 80 % beträgt und/oder für Umgebungsbedingungen mit hohen Temperaturen, die vorzugsweise wenigstens 30 °C oder 40 °C betragen. Bei diesen Temperatur- und Feuchtebe- dingungen ist die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens gewinnbare Wassermenge signifikant, so dass das erfindungsge mäße Verfahren gezielt zur Gewinnung von Wasser aus Luftfeuchtigkeit eingesetzt werden kann.

Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass Wärme, die dem zwischen Verdichter und Turbine angeordneten Wärmetauscher entzogen wird, in einem Wasserdampfkreislauf genutzt wird, indem im Wärmetauscher entstehendes Druckwasser entspannt wird, um Dampf zu erzeugen, der eine Dampfturbine antreibt, die vorzugsweise mit einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt ist. Anstelle eines Wasserdampfkreislaufs kann auch ein Organic Rankine Cycle (ORC) zum Rückgewinnen eines Teils der für den Verdichter eingesetzten elektrischen Antriebsenergie verwendet werden. In dem Wasserdampfkreislauf wird zunächst das in dem zwischen Verdichter und Turbine angeord ¬ neten Wärmetauscher entstehende Druckwasser entspannt, wodurch Dampf erzeugt wird. Dieser Dampf treibt die Dampfturbi ne, die mit einem Generator gekoppelt ist, an. Das beim Ent ¬ spannen entstehende Wasser kann wieder dem Wärmetauscher zugeführt werden. Vorzugsweise wird der Dampf nach der Turbine in einem Kondensator kondensiert und anschließend mittels ei ner Pumpe in einem Kreislauf zu dem Wärmetauscher gefördert. Optional kann die Dampfturbine auch als Sattdampfturbine aus geführt sein, wobei dann eine Teilkondensation des Wassers schon in der Turbine erfolgt. Es ist allerdings auch denkbar dass keine Stromerzeugung mittels des Generators stattfindet stattdessen kann die in dem Dampf enthaltene Wärme auch direkt für andere Anwendungen eingesetzt werden.

Eine wesentliche Verbesserung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann erzielt werden, wenn zwischen dem Wärmetauscher un der Dampfturbine ein Druckwasserspeicher vorgesehen wird. Durch Speicherung des Druckwassers kann die Erzeugung von Kälte und die Wiedergewinnung von elektrischer Energie aus dem Druckwasser beziehungsweise dem Wasserdampf zeitlich ver setzt zueinander durchgeführt werden. Beispielsweise können Verdichter und Turbine nachts betrieben werden, um gegebenen falls einen günstigeren Stromtarif zu nutzen. Tagsüber, wenn ein erhöhter Strombedarf besteht, kann das in dem Druckwasserspeicher gespeicherte Druckwasser mittels der Dampfturbine in dem damit gekoppelten Generator zur Stromerzeugung genutzt werden. Dementsprechend erlaubt das erfindungsgemäße Verfah ¬ ren einen sehr flexiblen Betrieb, der an den aktuellen Bedarf angepasst werden kann.

Daneben betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Energie- Umwandlung und Wassergewinnung, die zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens geeignet ist. Die Vorrichtung umfasst: einen elektrisch antreibbaren Verdichter zum Verdichten von Umgebungsluft, einen Wärmetauscher, um der verdichteten Luft Wärme zu entziehen, eine dem Verdichter nachgeschaltete Tur- bine, um die verdichtete Luft zu entspannen und abzukühlen.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Turbine so geregelt ist, dass die Luft nach der Ex ¬ pansion eine oberhalb 0 °C liegende Temperatur aufweist und dass die Vorrichtung ein Mittel zum Auffangen von kondensiertem Wasserdampf aufweist.

Der Begriff „Mittel zum Auffangen von kondensiertem Wasserdampf" kann als Behälter oder Speicher ausgebildet sein, in dem das Wasser gesammelt wird, es kann jedoch auch als Rohrleitung ausgebildet sein, durch die das Wasser gefördert wird, um dieses unmittelbar, ohne vorherige Speicherung, in einem Kühlprozess zu verwenden. Dasselbe gilt für die am Aus ¬ gang der Turbine anfallende expandierte kalte Luft, die als Prozessluft zur Kühlung nutzbar ist.

Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird es bevorzugt, dass der dem Verdichter nachgeschaltete Wärmetauscher an die

Dampfturbine angeschlossen ist, die mit dem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt ist. Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:

Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die für die

Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist gemäß einem ersten Ausführungsbei- spiel; und

Fig. 2 eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die für die

Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist gemäß einem zweiten Ausführungsbei- spiel.

Die in Fig. 1 gezeigte Vorrichtung 1 zur Energieumwandlung und Wassergewinnung umfasst einen Verdichter 2, der durch einen Elektromotor 3 angetrieben wird. Mittels des Verdichters 2 wird Umgebungsluft 4 verdichtet. Die verdichtete und heiße Luft durchläuft anschließend einen Wärmetauscher 5, der als Luft-Wasser-Wärmetauscher ausgebildet ist. In dem Wärmetauscher 5 wird der verdichteten Luft ein Teil der enthaltenen Wärmeenergie entzogen, diese Wärmeenergie wird auf Wasser übertragen, das den Wärmetauscher 5 durchströmt.

Nach dem Passieren des Wärmetauschers 5 wird die abgekühlte, verdichtete Luft in einer Turbine 6 entspannt und weiter ab ¬ gekühlt. Verdichter 2 und Turbine 6 sind bei dem in Fig. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel nicht über eine gemeinsame Wel ¬ le miteinander gekoppelt, dementsprechend können Verdichter 2 und Turbine 6 mit unterschiedlichen Drehzahlen betrieben werden. Ebenso können der Verdichter 2 und die Turbine 6 in einem gewissen räumlichen Abstand voneinander angeordnet sein. Die Vorrichtung 1 eignet sich besonders gut für den Betrieb bei hohen Umgebungstemperaturen und gleichzeitig hoher Luftfeuchtigkeit. In diesem Ausführungsbeispiel wird von einer Umgebungstemperatur von 40 °C und einer Luftfeuchtigkeit von 80 % ausgegangen. Derartige Umgebungsbedingungen treten z. B. im arabischen Raum häufig auf.

Als Folge der Expansion und der Abkühlung der komprimierten Luft in der Turbine 6 kondensiert Wasserdampf nach dem Pas ¬ sieren der Turbine 6. Der Wärmeaustrag im Wärmetasucher 5 und die Turbine 6 werden dabei so geregelt, dass die Luft nach der Expansion eine Temperatur über 0 °C aufweist. Durch diese Maßnahme soll vermieden werden, dass Wasser innerhalb der Turbine 6 ausfriert. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Temperatur auf ca. 4 °C eingestellt. Während des Be ¬ triebs der Turbine 6 kondensiert permanent Wasserdampf, das aufgefangene Wasser wird in einem Kühlprozess verwendet. Be ¬ zugszeichen 7 zeigt schematisch die Wassergewinnung am Aus- gang der Turbine 6. Die Vorrichtung 1 und das beschriebene Verfahren eignen sich somit zur Gewinnung von kaltem Wasser aus Umgebungsluft unter der Voraussetzung, dass die Umge ¬ bungsluft eine hohe Luftfeuchtigkeit aufweist. Zusätzlich zu dem gekühlten Wasser, das am Ausgang der Turbine 6 anfällt, kann auch die abgekühlte entspannte Luft ver ¬ wendet werden, die einen Wärmetauscher 8 passiert, der der Turbine 6 nachgeschaltet ist. Mittels des Wärmetauschers 8 kann ein anderer Flüssigkeitskreislauf gekühlt werden, um z. B. ein Gebäude 9 zu klimatisieren, das heißt zu kühlen. Nachdem die Luft den Wärmetauscher 8 passiert hat, bleibt trocke ¬ ne Abluft übrig, die eventuell weiter genutzt werden kann.

In Fig. 1 erkennt man, dass der zwischen dem Verdichter 2 und der Turbine 6 angeordnete Wärmetauscher 5 Bestandteil eines Wasserdampfkreislaufs 10 ist. Der dargestellte Wasserdampf ¬ kreislauf 10 ist lediglich beispielhaft zu verstehen, alter ¬ nativ könnte auch ein anderer Kreisprozess vorgesehen werden, z. B. ein Organic Rankine Cycle, um einen Teil der für die Verdichtung eingesetzten elektrischen Energie zurückzugewinnen . In dem Wasserdampf reislauf 10 gibt die in dem Verdichter 2 verdichtete heiße Luft einen Teil ihrer Wärmeenergie an eine Flüssigkeit wie Wasser ab, die den Wärmetauscher 5 durchströmt. Nach dem Passieren des Wärmetauschers 5 kann optional eine Wärmeauskopplung 11 vorgesehen sein. Durch Entspannen des Druckwassers in dem Wasserdampfkreislauf 10 wird Dampf erzeugt, der eine Dampfturbine 12 antreibt, die wiederum mit einem Generator 13 zur Stromerzeugung gekoppelt ist. Alternativ kann direkt im Wärmetauscher 5 Dampf erzeugt werden, wenn dieser als Dampferzeuger ausgeführt ist. Anschließend, nach dem Passieren der Dampfturbine 12, wird der Wasserdampf in einem Kondesator 14 kondensiert und mittels einer Pumpe 15 wieder dem Zulauf des Wärmetauschers 5 zugeführt. Weitere Komponenten, die für einen Wasserdampfkreislauf notwendig sind (z. B. Speisewasserbehälter, Ventile) sind in Fig. 1 nicht gezeigt.

Mittels der Vorrichtung 1 können sowohl Wärme als auch Kälte durch einen Prozess auf Basis einer Turbine, z. B. einer Gas- turbine, erzeugt werden. An Standorten mit Wassermangel kann auf diese Weise Wasser aus Luftfeuchtigkeit gewonnen werden.

Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel einer Vorrich ¬ tung 16 zur Energieumwandlung, die ebenfalls für die Durch- führung des Verfahrens zur Energieumwandlung geeignet ist.

Diejenigen Komponenten des Ausführungsbeispiels von Fig. 2, die mit denjenigen des ersten Ausführungsbeispiels überein ¬ stimmen, werden an dieser Stelle nicht nochmals im Detail be- schrieben.

In Übereinstimmung mit dem ersten Ausführungsbeispiel umfasst die Vorrichtung 16 den Verdichter 2 zum Verdichten von Umgebungsluft 4, die Turbine 6 und den zwischen Verdichter 2 und Turbine 6 angeordneten Wärmetauscher 5. Zwischen dem Wärmetauscher 8 und dem Gebäude 9 ist abweichend zu dem ersten Ausführungsbeispiel ein Kaltwasserspeicher 17 angeordnet, der als Vorratsbehälter für gekühltes Wasser dient. Das Vorsehen des Kaltwasserspeichers 17 ermöglicht es, das gekühlte Wasser zu einem bestimmten Zeitpunkt bereitzustellen und zu einem späteren Zeitpunkt zur Kühlung des Gebäudes 9 zu nutzen. Dementsprechend kann die Vorrichtung 16 zu einem günstigen Zeit- punkt betrieben werden, z. B. nachts oder wenn ein großes

Stromangebot durch regenerative Energien zur Verfügung steht. Das in dem Kaltwasserspeicher 17 gespeicherte gekühlte Wasser kann andererseits zu einem späteren Zeitpunkt zur Kühlung genutzt werden, z. B. tagsüber, wenn ein hoher Bedarf an Kälte- leistung zur Gebäudeklimatisierung vorhanden ist.

Die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung 16 umfasst ebenfalls einen Wasserdampfkreislauf 18, der die Dampfturbine 12 mit Genera ¬ tor 13 sowie den Kondensator 14 und die Pumpe 15 umfasst. Zu- sätzlich ist ein Druckwasserspeicher 19 vorgesehen, der zwischen dem Wärmetauscher 5 und der Dampfturbine 12 angeordnet ist. Dementsprechend kann der Druckwasserspeicher während des Betriebs des Verdichters 2 mittels des Wärmetauschers 5 „ge ¬ laden" werden, bis er mit heißem, unter Druck stehendem Was- ser gefüllt ist. Das Vorhandensein des Druckwasserspeichers 19 gestattet es, das darin gespeicherte Wasser zu einem spä ¬ teren Zeitpunkt für den Wasserdampfkreislauf zu nutzen, um auf diese Weise elektrischen Strom zu erzeugen. Bei der Vorrichtung 16 wird somit der Kaltwasserspeicher 17 zum Speichern von Energie (Kaltwasser) in einem Wasserspeicher genutzt, daneben wird der Druckwasserspeicher 19 zum Speichern von Energie in Form von Druckwasser als weiterer Wasserspeicher benutzt. Die Wiedergewinnung (Rückverstromung) in der Dampfturbine und die Wärmenutzung können zeitlich versetzt beziehungsweise unabhängig von dem Betrieb des Verdich ¬ ters 2 und der Turbine 6 erfolgen. Diese Komponenten können z. B. nachts bei reduziertem Strompreis in Betrieb sein, tagsüber kann anschließend mittels der Dampfturbine 13 Strom zur Deckung von Spitzenlasten erzeugt werden. Zudem wird durch die Vorrichtung 16 die Speicherung von Kälte in einem Kaltwasserspeicher ermöglicht. Die Kälte wird nachts kontinu ¬ ierlich erzeugt und kann tagsüber, insbesondere zur Mittags- zeit, zur Klimatisierung eines Gebäudes eingesetzt werden. Dementsprechend erfolgt bei der Vorrichtung 16 eine Trennung von Stromaufnahme und Stromabgabe beziehungsweise von Wärme- und Kälteabgabe, wodurch ein sehr flexibler Betrieb möglich wird.

Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele einge- schränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen .