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Title:
METHOD AND APPARATUS FOR IDENTIFICATION OF UNDESIRABLE MESSAGES, IN PARTICULAR SO-CALLED SPAM OVER INTERNET TELEPHONY MESSAGES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/115955
Kind Code:
A1
Abstract:
The subject matter of the invention is a method and apparatus for identification of undesirable messages, in particular so-called spam over Internet Telephony messages, or, SPIT messages for short, in an communication network in which communication traffic in the communication network is subject to monitoring by a SPIT analysis apparatus (SA). A subscriber (A) can in this case be classified as a subscriber sending SPIT messages, on the basis of the behaviour that is observed by the SPIT analysis apparatus (SA) and is characteristic of SPIT senders. Furthermore, messages sent by the subscriber (A) identified as a subscriber sending SPIT messenger can be identified as being undesirable messages.

Inventors:
STUCKY VOLKER (DE)
ZILKER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/053125
Publication Date:
October 18, 2007
Filing Date:
March 30, 2007
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
STUCKY VOLKER (DE)
ZILKER KLAUS (DE)
International Classes:
H04M3/436; H04M7/00
Foreign References:
US20050132060A12005-06-16
US20050201363A12005-09-15
Other References:
J.ROSENBERG, C. JENNINGS, CISCO, J.PETERSON: "The Session Initiation Protocol (SIP) and Spam draft-ietf-sipping-spam-02", 6 March 2006 (2006-03-06), XP002442168, Retrieved from the Internet [retrieved on 20070706]
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1) Verfahren zur Erkennung unerwünschter Nachrichten, insbesondere sogenannter Spam over Internet Telephony- Nachrichten, abgekürzt SPIT-Nachrichten, in einem Kommunikationsnetzwerk, bei dem Kommunikationsverkehr im Kommunikationsnetzwerk einer Beobachtung durch eine SPIT- Analysevorrichtung (SA) unterliegt; - bei dem ein Teilnehmer (A) basierend auf durch die

SPIT-Analysevorrichtung (SA) beobachtetem, SPIT- Versender charakterisierenden Verhalten als SPIT- Nachrichten versendender Teilnehmer klassifizierbar ist; und - bei dem durch den als SPIT-Nachrichten versendender

Teilnehmer erkannten Teilnehmer (A) versendete Nachrichten als unerwünschte Nachrichten erkennbar sind.

2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass weitere durch den als SPIT-Nachrichten versendender Teilnehmer erkannten Teilnehmer (A) initiierte Verbindungsversuche zur Reduzierung des Empfangs unerwünschter Nachrichten abwehrbar sind.

3) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klassifizierung des Teilnehmers (A) als SPIT- Nachrichten versendender Teilnehmer unter Berücksichtigung einer Teilnehmer-spezifische Daten bezüglich des Teilnehmers (A) beinhaltenden Schwarzen Liste unerwünschter Teilnehmer erfolgt.

4) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klassifizierung des Teilnehmers (A) als SPIT-

Nachrichten versendender Teilnehmer auf Basis einer im Zuge der Beobachtung des Kommunikationsverkehrs festgestellten überdurchschnittlich hohen Anzahl von durch den Teilnehmer (A) initiierten Verbindungsversuchen vornehm- bar ist, wobei die Verbindungsversuche an eine gesonderte Rufnummern-Teilmenge von zu dem Kommunikationsnetzwerk gehörigen Rufnummern erfolgen.

5) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Klassifizierung des Teilnehmers (A) als SPIT- Nachrichten versendender Teilnehmer auf Basis einer Erkennung seitens des Teilnehmers (A) angewendeter automatisierter Wählverfahren, insbesondere der Erkennung ei- nes durch den Teilnehmer (A) ausgeführten Inkrementie- rens oder Dekrementierens eines Rufnummernblockes ausgehend von einer Startrufnummer, erfolgt.

6) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die gesonderte Rufnummern-Teilmenge Rufnummern aufweist, die aus der Gesamtmenge der Endteilnehmern des Kommunikationsnetzwerkes zugeordneter Rufnummern ausgeklammert sind, insbesondere „Honeypot"-Rufnummern und/oder be- wusst nicht eingerichtete Rufnummern.

7) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unerwünschte Nachrichten durch Zurückweisung der Verbin- dungsversuche abgewehrt werden.

8) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass unerwünschte Nachrichten durch Umlenkung der Verbin- dungsversuche auf eine Voicebox abgewehrt werden.

9 ) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche , dadurch gekennz ei chne t , da s s im Zuge der Beobachtung durch die SPIT-

Analysevorrichtung (SA) ermittelte Informationen spei- cherbar und/oder für weitere Netzelemente (VS) zum Zwecke einer weiteren Auswertung, insbesondere hinsichtlich einer Abwehr unerwünschter Nachrichten, zugreifbar sind.

10) Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das für den als SPIT-Nachrichten versendender Teilnehmer erkannten Teilnehmer (A) beobachtete, SPIT-Versender charakterisierende Verhalten als Charakteristik speicherbar und für die Erkennung weiterer SPIT-Versender abfragbar und auswertbar ist.

11) SPIT-Analysevorrichtung (SA) zur Erkennung unerwünschter Nachrichten, insbesondere sogenannter Spam over Internet Telephony-Nachrichten, abgekürzt SPIT-Nachrichten, in einem Kommunikationsnetzwerk, mit Mitteln zur Beobachtung von Kommunikationsverkehr im Kommunikationsnetzwerk durch eine SPIT- Analysevorrichtung (SA) ; und mit Mitteln zur Klassifizierung eines Teilnehmers (A) als SPIT-Nachrichten versendender Teilnehmer, basierend auf durch die SPIT-Analysevorrichtung (SA) beobachtetem, SPIT-Versender charakterisierenden Verhalten.

12) Vermittlungssystem (VS), aufweisend eine SPIT- Analysevorrichtung (SA) gemäß Anspruch 11.

13) Kommunikationsnetzwerk, aufweisend zumindest eine SPIT- Analysevorrichtung (SA) gemäß Anspruch 11.

14) Kommunikationsnetzwerk, aufweisend zumindest ein Vermittlungssystem (VS) gemäß Anspruch 12.

Description:

VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUR ERKENNUNG UNERWüNSCHTER NACHRICHTEN, INSBESONDERE SOGENANNTER SPAM OVER INTERNET TELEPHONY-NACHRICHTEN

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erkennung unerwünschter Nachrichten, insbesondere sogenannter Spam over Internet Telephony-Nachrichten, abgekürzt SPIT- Nachrichten, in einem Kommunikationsnetzwerk.

Der Begriff „Spamming" bezeichnet die massenweise Versendung unerwünschter Nachrichten („Spam") . Begünstigt wird „Spam- ming" durch den einfachen und günstigen Zugang zu elektronischen Medien, die in der Regel bei geringem Zeit- und Kostenaufwand den Versand von Nachrichten an eine große Zahl von Empfängern ermöglichen. Der Inhalt derartiger „Spam"- Nachrichten ist häufig kommerzieller Art, wobei vor allem „Spam" zweifelhaften Inhalts überwiegt. Eine sehr bekannte Form von „Spam" ist der massenhafte Versand von E-Mails zu Werbezwecken. Neben E-Mail-„Spam" existieren weitere Formen wie zum Beispiel „Spam" bezüglich Instant Messaging, Usenet newsgroups, WWW-Suchmaschinen, Weblogs oder Mobilfunk.

Wie schon erwähnt wird „Spam" dadurch begünstigt, dass den Verursachern, zum Beispiel Werbetreibenden, nahezu keine effektiven Kosten abgesehen von der Verwaltung entsprechender E-Mail-Adressenlisten durch das „Spamming" entstehen. Neben den offensichtlichen Nachteilen, die durch den Versand unerwünschter Nachrichten für die jeweiligen Empfänger entstehen, verursacht „Spamming" mittlerweile hohe Kosten, die von der Allgemeinheit zu tragen sind. Dies sind zum einen indirekte Kosten, die zum Beispiel durch Produktivitätsverlust oder ü- berfüllte elektronische Briefkästen entstehen. Schwerwiegender sind noch die Kosten, die von den jeweils betroffenen Infrastrukturanbietern, zum Beispiel Internet Service-

Providern (ISP), entstehen: Häufig ist eine Aufstockung der Bandbreitenkapazitäten notwendig, da die vorhandenen Bandbreiten nicht mehr ausreichen, um die Flut von „Spams" zu bewältigen .

Obwohl „Spamming" von der Allgemeinheit geächtet ist und die Rechtslage in Deutschland und anderen Ländern derzeit ange- passt wird, nimmt das „Spamming" eher noch zu, da die Hürde für diese Art des Nachrichtenversandes sehr gering ist.

Mit der zunehmenden Verbreitung der Internettelefonie (Voice over IP, kurz VoIP) wird erwartet, dass VoIP-Teilnehmer in zunehmendem Ausmaß sogenanntem SPIT (Spam over Internet Te- lephony) ausgesetzt sein werden. Derzeit werden Werbeanrufe zu konventionellen PSTN-Teilnehmern (PSTN für Public Switched Telephone Network) normalerweise immer zu Lasten des Anrufenden vergebührt. Anrufe zu VoIP-Teilnehmern können hingegen aufgrund des abweichenden Vergebührungsmodells für den Anrufenden nahezu kostenfrei geführt werden, was ein massives SPIT-Aufkommen für die Zukunft erwarten lässt. Insbesondere die Möglichkeit, aufgezeichnete Sprachdateien beispielsweise durch automatisierte Anrufmaschinen in Massen zu versenden, dürfte für Werbetreibende interessant sein. Es ist davon auszugehen, dass die betroffenen VoIP-Teilnehmer ihren jeweili- gen VoIP-Provider zu geeigneten Maßnahmen auffordern werden, SPIT-Anrufe zu unterbinden, um vor unerwünschten Anrufen geschützt zu sein.

Als Gegenmaßnahme gegen SPIT werden unter anderem so genannte Weiße Listen (englisch White lists) und Schwarze Listen (englisch Black lists) eingesetzt. Eine Weiße Liste enthält für einen Teilnehmer X teilnehmerspezifische Informationen zu solchen anderen Teilnehmern Y im Kommunikationsnetz, die als vertrauenswürdig eingestuft wurden und somit berechtigt sind, Teilnehmer X anzurufen. Eine Schwarze Liste enthält hingegen teilnehmerspezifische Informationen zu solchen anderen Teil-

nehmern Y, die als nicht vertrauenswürdig eingestuft wurden und somit nicht berechtigt sind, Teilnehmer X anzurufen.

Es ist möglich, Netzwerkkomponenten in ein Kommunikations- netzwerk zu integrieren, die auf Anfrage beispielsweise eine Wahrscheinlichkeit dafür berechnen, dass es sich bei einer Nachricht, beispielsweise einer Verbindungsanfrage, um eine SPIT-Nachricht handelt. Eine derartige Anfrage kann beispielsweise durch einen Signalisierungsendpunkt oder einen Softswitch an eine derartige Netzwerkkomponente gestellt werden. Die berechnete SPIT-Wahrscheinlichkeit wird in Form eines formatierten Objekts, beispielsweise einer die SPIT- Wahrscheinlichkeit repräsentierenden Zahl, an die anfragende Netzwerkkomponente zurückgesendet und anschließend von der anfragenden Netzwerkkomponente dahingehend ausgewertet, ob es sich bei der Verbindungsanfrage um eine SPIT-Nachricht handelt. Die Auswertung kann beispielsweise aufgrund eines einstellbaren Schwellwertes vorgenommen werden. Für den Fall, dass die berechnete SPIT-Wahrscheinlichkeit beispielsweise den Schwellwert überschreitet, wird die Verbindungsanfrage abgewiesen. Diese Vorgehensweise erfordert jedoch eine Abfrage und Berechnung der SPIT-Wahrscheinlichkeit für jede einzelne im Kommunikationsnetzwerk versandte Nachricht, wobei der anfragende Signalisierungsendpunkt auf das Berechnungser- gebnis der Netzwerkkomponente zur Berechnung der SPIT- Wahrscheinlichkeit warten muss. Eine generelle überwachung des Kommunikationsverkehrs im Kommunikationsnetzwerk ist auf diese Weise nur mit großem Aufwand möglich.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung dahingehend auszugestalten, dass die Erkennung unerwünschter Nachrichten, insbesondere sogenannter Spam over Internet Telephony-Nachrichten, abgekürzt SPIT- Nachrichten, in einem Kommunikationsnetzwerk verbessert und effizienter gestaltet wird.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 hinsichtlich des Verfahrens und durch die Merkmale des Patentanspruchs 11 hinsichtlich der Vorrichtung gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angege- ben .

Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Erkennung unerwünschter Nachrichten, insbesondere sogenannter Spam over Internet Telephony-Nachrichten, abgekürzt SPIT-Nachrichten, in einem Kommunikationsnetzwerk, bei dem Kommunikationsverkehr im Kommunikationsnetzwerk einer Beobachtung durch eine SPIT-Analysevorrichtung unterliegt. Ein Teilnehmer ist dabei basierend auf durch die SPIT-Analysevorrichtung beobachtetem, SPIT-Versender charakterisierenden Verhalten als SPIT- Nachrichten versendender Teilnehmer klassifizierbar. Weiterhin sind durch den als SPIT-Nachrichten versendender Teilnehmer erkannten Teilnehmer versendete Nachrichten als unerwünschte Nachrichten erkennbar.

Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Ausführung des dargestellten Verfahrens.

Die Erfindung bringt den Vorteil mit sich, dass unerwünschte Nachrichten, insbesondere sogenannter Spam over Internet Te- lephony-Nachrichten, abgekürzt SPIT-Nachrichten, in einem

Kommunikationsnetzwerk erkennbar sind, wodurch Belästigungen von Teilnehmern vermieden werden können.

Erfindungsgemäß werden interne Call-Processing-Abläufe, Er- kenntnisse und/oder Entscheidungen einer Vermittlungsstelle VS, dargestellt beispielsweise durch einen Softswitch, zur Erkennung von SPIT aufbereitet und/oder anderen Netzelementen zur Verfügung gestellt.

Eine SPIT-Analysevorrichtung SA beobachtet Kommunikationsverkehr im Kommunikationsnetzwerk, wobei durch die Vermittlungsstelle VS ermittelte Informationen, beispielsweise bezüglich

fehlgeschlagener Verbindungsanfragen, durch die SPIT- Analysevorrichtung SA auswertbar sind. Ein Teilnehmer A ist basierend auf durch die SPIT-Analysevorrichtung SA beobachtetem, SPIT-Versender charakterisierenden Verhalten als SPIT- Nachrichten versendender Teilnehmer klassifizierbar. Nachrichten, die durch den als SPIT-Teilnehmer erkannten Teilnehmer A versendet werden, werden als unerwünschte Nachrichten erkannt .

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung sind weitere durch den als SPIT-Nachrichten versenden Teilnehmer erkannten Teilnehmer A initiierte Verbindungsversuche zur Reduzierung des Empfangs unerwünschter Nachrichten abwehrbar. Dies hat den Vorteil, dass Nachrichten des als SPIT-Versender erkannten Teilnehmers A zukünftig keine Belästigungen mehr bei anderen Teilnehmern verursachen können.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung erfolgt die Klassifizierung des Teilnehmers A als SPIT-Nachrichten versenden- der Teilnehmer unter Berücksichtigung einer Teilnehmerspezifische Daten bezüglich des Teilnehmers A beinhaltenden Schwarzen Liste unerwünschter Teilnehmer. Dies hat den Vorteil, dass zusätzlich oder alternativ zu dem durch die SPIT- Analysevorrichtung SA beobachteten Verhalten des Teilneh- mers A ein weiteres Merkmal zur Klassifizierung des Teilnehmers A als SPIT-Teilnehmer auswertbar ist. Die Schwarze Liste enthält beispielsweise Absenderadressen unerwünschter Teilnehmer. Rufversuche von in der Schwarzen Liste vermerkten unerwünschten Teilnehmern werden in gleicher Weise behandelt wie Rufversuche zu den im folgenden erwähnten „Honeypot"- o- der bewusst nicht eingerichteten Rufnummern.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung ist die Klassifizierung des Teilnehmers A als SPIT-Nachrichten versendender Teilnehmer auf Basis einer im Zuge der Beobachtung des Kommunikationsverkehrs festgestellten überdurchschnittlich hohen Anzahl von durch den Teilnehmer A initiierten Verbindungsver-

suchen vornehmbar, wobei die Verbindungsversuche an eine gesonderte Rufnummern-Teilmenge von zu dem Kommunikationsnetzwerk gehörigen Rufnummer erfolgen. Die Beobachtung geschieht dabei beispielsweise unter Berücksichtigung von durch die Vermittlungsstelle VS ermittelten und im Signalisierungsweg rückübermittelten Informationen, die durch die SPIT- Analysevorrichtung SA auswertbar sind.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung erfolgt die Klas- sifizierung des Teilnehmers A als SPIT-Nachrichten versendender Teilnehmer auf Basis einer Erkennung seitens des Teilnehmers A angewendeter automatisierter Wählverfahren, insbesondere der Erkennung eines durch den Teilnehmer A ausgeführten Inkrementierens oder Dekrementierens eines Rufnummernblockes ausgehend von einer Startrufnummer.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung weist die gesonderte Rufnummern-Teilmenge Rufnummern auf, die aus der Gesamtmenge der Endteilnehmern des Kommunikationsnetzwerkes zu- geordneter Rufnummern ausgeklammert sind, insbesondere sogenannte „Honeypot"-Rufnummern . „Honeypot"-Rufnummer sind durch einen Netzwerkbetreiber einrichtbar und stellen Rufnummern dar, die von dem Netzwerkbetreiber beispielsweise nur virtuell vergeben sind, das heißt, diese Rufnummern sind keinem Endteilnehmer zugeordnet. Somit stellen derartige Rufnummern eine Art Lockrufnummern dar, deren Anwahl Rückschlüsse auf den diese „Honeypot"-Rufnummer anrufenden Teilnehmer erlaubt. Da „Honeypot"-Rufnummern keinem Teilnehmer zugeordnet sind, würde ein regulärer Teilnehmer eine derartige „Honeypot"- Rufnummer nicht bewusst anwählen. Ein regulärer Teilnehmer könnte eine „Honeypot"-Rufnummer allenfalls zufällig durch Verwählen anwählen. Für den Fall, dass der Teilnehmer A überdurchschnittlich häufig „Honeypot"-Rufnummern anwählt, beispielsweise durch offensichtliches Hochzählen eines derart gekennzeichneten Rufnummernblocks, lässt sich aus diesem Anrufverhalten eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür ableiten, dass es sich bei dem Teilnehmer A um einen SPIT-Teilnehmer

handelt, da eine Häufung beispielsweise von irrtümlich falsch gewählten Rufnummern sehr unwahrscheinlich ist.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung ist eine Menge von Rufnummern in einem Rufnummernblock durch den Netzwerkbetreiber bewusst nicht eingerichtet. Nicht eingerichtete Rufnummern sind beispielsweise mit einer gesonderten Ansage verbindbar, die einen Anrufenden darauf hinweist, dass die von ihm gewählte Rufnummer nicht vergeben ist. Für den Fall, dass der Teilnehmer A häufig nicht eingerichtete Rufnummern anwählt, beispielsweise durch Anwendung eines automatischen Wählverfahrens wie das Hochzählen eines derartigen Rufnummernblocks, lässt sich aus diesem Anrufverhalten eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür ableiten, dass es sich bei dem Teil- nehmer um einen SPIT-Teilnehmer handelt. Ein regulärer Teilnehmer wird in der Regel nicht bewusst mehrfach eine nicht eingerichtete Rufnummer wählen oder eine Rufnummer durch Hochzählen raten.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung werden unerwünschte Nachrichten durch Zurückweisung der Verbindungsversuche abgewehrt .

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung werden unerwünsch- te Nachrichten durch Umlenkung der Verbindungsversuche auf eine Voicebox abgewehrt.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung sind im Zuge der

Beobachtung durch die SPIT-Analysevorrichtung SA ermittelte Informationen speicherbar und/oder für weitere Netzelemente

VS zum Zwecke einer weiteren Auswertung zugreifbar. Insbesondere können auf Basis der Auswertung dieser Informationen erkannte unerwünschte Nachrichten abgewehrt werden.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung ist das für den als SPIT-Nachrichten versendenden Teilnehmer erkannten Teilnehmer A beobachtete, SPIT-Versender charakterisierende Ver-

halten als Charakteristik speicherbar und für die Erkennung weiterer SPIT-Versender auswertbar. Somit sind weitere Nachrichten, die der als „nicht erlaubt" bzw. „nicht erwünscht" erkannten Charakteristik entsprechen, abwehrbar.

Gemäß der Erfindung sind insbesondere Informationen bezüglich terminierender Verbindungsversuche, beispielsweise zu „Honey- pot"-Rufnummern oder ausgeklammerten Rufnummern, die normalerweise, das heißt für den Fall, dass es sich um irrtümlich von normalen Teilnehmern verursachte Fehlversuche handelt, uninteressant sind, gezielt zur Erkennung und Reduzierung von SPIT verwertbar. Weiterhin sind derartige Informationen speicherbar und/oder für Netzwerkelemente abrufbar, wobei eine Teilnehmer-bezogene Speicherung möglich ist.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

Es zeigt:

Figur 1: Kommunikationsnetzwerk mit Mitteln zur Erkennung unerwünschter Nachrichten

Figur 1 zeigt ein Kommunikationsnetzwerk mit einem Teilneh- mer A, einer SPIT-Analysevorrichtung SA und einem Vermittlungssystem VS, dargestellt beispielsweise durch einen Soft- switch. Figur 1 verdeutlicht das erfindungsgemäße Prinzip zur Erkennung von SPIT-Nachrichten .

Die SPIT-Analysevorrichtung SA beobachtet den Kommunikationsverkehr im Kommunikationsnetzwerk. In einem ersten Sl versucht der Teilnehmer A, eine Anzahl von Rufnummern anzuwählen. Falls es sich bei dem Teilnehmer A um einen SPIT- Teilnehmer handelt, ist in der Regel seitens des Teilneh- mers A kein Wissen über tatsächlich vergebene Rufnummern vorhanden. Es kann sich beispielsweise um einen Anrufautomat für Werbeansagen handeln, der schematisch Rufnummern für eine be-

kannte Vorwahl und/oder Nebenstellen wie beispielsweise Pilot Directory Numbers anwählt.

Die zu den Rufversuchen des Teilnehmers A gehörigen Verbin- dungsanfragen erreichen den Softswitch VS, der die Verbindungsanfragen zurückweist, da die vom Teilnehmer A angewählten Rufnummer nicht eingerichtet sind. Die Zurückweisung durch den Softswitch VS entspricht beispielsweise einer übermittlung eines Fehlercodes und/oder einer Rufannahme mit Ab- spielen einer Ansage, beispielsweise „Teilnehmer nicht bekannt". Alternativ und/oder zusatzlich übermittelt der Softswitch VS Informationselemente bezuglich der Anwahl nicht eingerichteter Rufnummern im Signalisierungsweg zurück, so dass beispielsweise die SPIT-Analysevorrichtung SA davon Kenntnis nimmt. Weiterhin sind die Informationen bezuglich fehlgeschlagener Rufversuche des Teilnehmers A in einer Datenbank speicherbar, wobei die in der Datenbank gespeicherten Informationen beliebig zugreifbar und/oder auswertbar sind, beispielsweise durch weitere Netzelemente VS. Weiterhin sind die Informationen in Form eines Triggers an weitere Netzelemente VS ubermittelbar, wobei der Trigger den weiteren Netzelementen VS eine weitere Auswertung der Informationen und/oder ein zentrales Speichern der Informationen ermöglicht.

Für den Fall, dass der Teilnehmer A nur eine kleine Anzahl von zurückgewiesenen Verbindungsanfragen innerhalb eines festgelegten Zeitraums initiiert, beispielsweise durch Verwählen, endet das Verfahren.

Für den in Figur 1 dargestellten Fall, dass der Teilnehmer A überdurchschnittlich häufig „Honeypot"- oder ausgeklammerte Rufnummern anruft und auf diese Weise eine überdurchschnittlich hohe Anzahl zurückgewiesener Verbindungsanfragen innerhalb eines festgelegten Zeitraums initiiert, wird das Verfah- ren wie folgt fortgesetzt.

Die SPIT-Analysevorrichtung SA ermittelt im Zuge der Beobachtung des Kommunikationsverkehrs in einem zweiten Schritt S2 Teilnehmer-spezifische Daten bezüglich des Teilnehmers A, insbesondere die Rufnummer des Teilnehmers A.

Für den Fall, dass im Zuge der Beobachtung und Analyse der SPIT-Analysevorrichtung SA im zweiten Schritt S2 erkennbar ist, dass der Teilnehmer A die Erreichbarkeit beliebiger Ziele testet, beispielsweise durch das oben erwähnte Hochzählen eines Rufnummernblocks und/oder durch Anwählen von „Honey- pot"- und/oder ausgeklammerten Rufnummern, wird der Teilnehmer A von der SPIT-Analysevorrichtung SA als SPIT-Teilnehmer erkannt. Die SPIT-Analysevorrichtung SA initiiert weiterhin in einem dritten Schritt S3 Maßnahmen zur Abwehr weiterer, durch den Teilnehmer A initiierter Verbindungsanfragen, beispielsweise die Umlenkung auf eine Voicebox und/oder Abweisung weiterer, durch den Teilnehmer A initiierter Verbindungsanfragen. Auf diese Weise werden weitere, durch den Teilnehmer A initiierte Verbindungsanfragen nicht mehr an den Softswitch VS weitergeleitet.

In einer weiteren Ausprägung der Erfindung werden Teilnehmerspezifische Daten bezüglich des als SPIT-Teilnehmer erkannten Teilnehmers A in einer Schwarzen Liste gespeichert, so dass zukünftige Anrufversuche des Teilnehmers A in der oben beschriebenen Art gesondert behandelbar sind.

Die Figur 1 zeigt logische Einheiten. Insbesondere ist die SPIT-Analysevorrichtung SA in den Softswitch VS integrierbar oder alternativ gesondert implementierbar.

Das in Figur 1 dargestellte Szenario stellt eine mögliche Beispiel-Architektur dar. Andere Netzwerk-Architekturen sind denkbar .

SPIT-Erkennungs- und Vermeidungssysteme sind auf aufwändige technische Auswertungen und Analysen von Netz- bzw. Signali-

sierungsverkehr angewiesen und benötigen zudem empirische Erkenntnisse bezüglich Teilnehmern. Die Klassifizierung einer Nachricht als unerwünschte Nachricht bzw. die Berechnung einer SPIT-Wahrscheinlichkeit für eine Nachricht ist umso zu- verlässiger, je mehr Informationen gezielt und insbesondere Teilnehmer-abhängig zur Verfügung gestellt werden können. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Erkennung unerwünschter Nachrichten erleichtert die Erkennung von SPIT, indem das Vermittlungssystem VS beispielsweise der SPIT- Analysevorrichtung SA gezielt interne Informationen bezüglich des Verhaltens von Teilnehmern zur Verfügung stellt.