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Title:
METHOD AND ARRANGEMENT FOR DETECTING A RADIO COVERAGE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/086515
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and arrangement for detecting a radio coverage in a synchronous multicellular mobile radio system having a multitude of synchronous base stations (BS1 to BS9) that are connected to an evaluating unit (AE). According to the invention, all base stations are operated in succession in a measuring operating mode. A respective field intensity of base stations that are locally adjacent and in a normal operating mode is measured, and the respectively measured field intensity data are evaluated by the evaluating unit (AE). This enables a sufficient radio coverage to be determined in a highly cost-effective manner and, optionally, to be corrected.

Inventors:
NIENTIEDT ROBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/050142
Publication Date:
September 15, 2005
Filing Date:
January 14, 2005
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
NIENTIEDT ROBERT (DE)
International Classes:
H04W16/18; H04W24/10; H04L12/28; H04W16/00; (IPC1-7): H04Q7/36
Domestic Patent References:
WO1996038990A21996-12-05
WO1999033297A11999-07-01
WO2002028136A12002-04-04
Foreign References:
EP1304896A22003-04-23
GB2347826A2000-09-13
EP1304896A22003-04-23
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zum Erfassen einer Funkabdeckung in einem Mehr zellenMobilfunksystem mit einer Vielzahl von Basisstationen (BS1 bis BS9), die mit einer Auswerteeinheit (AE) in Verbin dung stehen, dadurch gekennzeichnet, dass nacheinander alle Basisstationen in eine Mess Betriebsart geschaltet werden, wobei eine jeweilige Feldstär ke (FS1 bis FS4, FS6 bis FS9) von örtlich benachbarten und in einer NormalBetriebsart befindlichen Basisstationen (BS1 bis BS4, BS6 bis BS9) gemessen wird, und die jeweils gemessenen Feldstärkedaten von der Auswerteein heit (AE) ausgewertet werden.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils in die MessBetriebsart geschaltete Basis station (BS5) in Synchronität zu den in NormalBetriebsart befindlichen Basisstationen (BS1 bis BS4, BS6 bis BS9) ist.
3. Verfahren nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Qualität der Synchronität gemessen und ausgewertet wird.
4. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der Funkabdeckung zyklisch durchgeführt wird, wobei ein Vergleich eines aktuellen Auswerteergebnisses mit zumindest einem vorhergehenden Auswerteergebnis erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (AE) die Basisstationen automatisch ansteuert und die gemessenen Feldstärkedaten automatisch aus wertet.
6. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessenen Feldstärkedaten eine Basisstations Kennung aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit das Mobilfunksystem in Abhän gigkeit vom Auswerteergebnis verändert.
8. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (AE) Feldstärkekarten zur Positions bestimmung von Mobilteilen erstellt.
9. Verfahren nach einem der Patentansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das MehrzellenMobilfunksystem gemäß dem DECTStandard ausgelegt ist.
10. Anordnung zum Erfassen einer Funkabdeckung in einem Mehr zellenMobilfunksystem mit einer Vielzahl von Basisstationen, die mit einer Auswerteeinheit (AE) in Verbindung stehen, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Basisstation (BS5) in einer Mess Betriebsart betrieben wird, in der eine jeweilige Feldstärke (FS1 bis FS4, FS6 bis FS9) von örtlich benachbarten Basissta tionen gemessen wird, die in einer NormalBetriebsart betrie ben werden, und die Auswerteeinheit (AE) die jeweils gemessenen Feldstärkeda ten auswertet.
11. Anordnung nach Patentanspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils in der MessBetriebsart betriebene Basissta tion (BS5) in Synchronität zu den in NormalBetriebsart be triebenen Basisstationen (BS1 bis BS4, BS6 bis BS9) ist.
12. Anordnung nach Patentanspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassung der Funkabdeckung zyklisch erfolgt, wobei ein Vergleich eines aktuellen Auswerteergebnisses mit zumin dest einem vorhergehenden Auswerteergebnis durchgeführt wird.
13. Anordnung nach einem der Patentansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die gemessenen Feldstärkedaten eine Basisstations Kennung aufweisen.
14. Anordnung nach einem der Patentansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (AE) das Mobilfunksystem in Abhän gigkeit vom Auswerteergebnis verändert.
15. Anordnung nach einem der Patentansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswerteeinheit (AE) Feldstärkekarten zur Positions bestimmung von Mobilteilen erstellt.
16. Anordnung nach einem der Patentansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das MehrzellenMobilfunksystem gemäß dem DECTStandard ausgelegt ist.
Description:
Beschreibung Verfahren und Anordnung zum Erfassen einer Funkabdeckung Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anordnung zum Erfassen einer Funkabdeckung und insbeson- dere auf ein Verfahren und eine Anordnung zum Erfassen einer Funkabdeckung in einem synchronen Mehrzellen-Mobilfunksystem gemäß dem DECT-Standard.

Mehrzellen-Mobilfunksysteme sind üblicherweise in hierarchi- schen Strukturen geordnet. Ein Telekommunikationsendgerät, wie beispielsweise ein Mobilteil, eines Teilnehmers kommuni- ziert hierbei mit einer Basisstation, die die funktechnische Versorgung eines geografischen Gebietes, einer sogenannten Funkzelle übernimmt. Die Basisstationen können wiederum an Vermittlungszentren, beispielsweise einer Kommunikationsanla- ge, angeschlossen werden, die einen Übergang zu anderen Kom- munikationsnetzen ermöglichen. Im Idealfall wird durch eine Basisstation eine Funkzelle mit einer hexagonalen Struktur abgedeckte. wobei die Basisstation üblicherweise im Zentrum der Zelle angeordnet ist. Im Realfall wird jedoch die Ausges- taltung der Netzstruktur von der geografischen Topologie be- einflusst, da Höhen-, Landschafts-oder Bebauungsprofile die Wellenausbreitung einer Basisstation beeinflussen und damit eine regelmäßige Struktur verzerren.

Besonders in Gebäuden, wie beispielsweise Fertigungshallen, wo die Bebauungsprofile die Wellenausbreitung stark beein- flussen, müssen zur Gestaltung und zur Überprüfung des Mobil- funknetzes eine Funkabdeckung bzw. eine ausreichende Funk- feldsausleuchtung regelmäßig erfasst werden, um beispielswei- se eine Störung oder eine Unterbrechung einer Telekommunika- tions-Verbindung insbesondere während eines sogenannten"Han- dovers"zwischen zwei Funkzellen innerhalb eines Funkberei- ches oder einem sogenannten"Roaming"zwischen zwei aus einer

Vielzahl von Funkzellen bestehenden Funkbereichen zu verhin- dern.

Üblicherweise wurde diese Überprüfung einer ausreichenden Funkfeldausleuchtung bzw. Funkabdeckung in einem Mehrzellen- Mobilfunksystem manuell mit einem eigens dafür entwickelten Messkoffer durchgeführt. Genauer gesagt wurde von Messtrupps mit einem mobilen Messgerät der vom Mehrzellen-Mobilfunksys- tem abzudeckende Bereich zumindest stichprobenartig vermessen und bei einer fehlenden bzw. unzureichenden Funkabdeckung ei- ne Korrektur des Mobilfunksystems durchgeführt. Insbesondere nach baulichen Veränderungen bzw. Erweiterung des Mehrzellen- Mobilfunksystems muss eine derartige Prüfung wiederholt wer- den, um eine ausreichende Funkfeldausleuchtung zu gewährleis- ten, wodurch sich jedoch außerordentlich hohe Kosten ergeben.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anordnung zum Erfassen einer Funkabdeckung zu schaf- fen, die besonders kostengünstig ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe hinsichtlich des Verfah- rens durch die Maßnahmen des Patentanspruchs 1 und hinsicht- lich der Anordnung durch die Merkmale des Patentanspruchs 10 gelöst.

Insbesondere durch die Verwendung eines Mehrzellen-Mobilfunk- systems mit einer Vielzahl von Basisstationen, die mit einer Auswerteeinheit in Verbindung stehen, wobei nacheinander alle Basisstationen in eine Mess-Betriebsart geschaltet werden, eine jeweilige Feldstärke von örtlich benachbarten und in ei- ner Normal-Betriebsart befindlichen Basisstationen gemessen wird, und die gemessenen Feldstärkedaten anschließend von der Auswerteeinheit ausgewertet werden, kann eine reale Funkfeld- ausleuchtung bzw. Funkabdeckung mit ausreichender Genauigkeit und minimalen Kosten insbesondere ohne Personaleinsatz er- fasst werden.

Vorzugsweise sind die jeweils in Mess-Betriebsart betriebenen Basisstationen in Synchronität zu den in Normal-Betriebsart befindlichen Basisstationen, wodurch neben einer Feldstärke auch eine Qualität der Synchronität zur Erfassung einer Funk- abdeckung herangezogen werden kann. Die Erfassung der Funkab- deckung wird dadurch weiter verbessert und ermöglicht weitere Auswerte-Alternativen.

Vorzugsweise wird die Erfassung der Funkabdeckung in vorbe- stimmten Zeitabständen und insbesondere zyklisch durchge- führt, wobei ein Vergleich eines aktuellen Auswerteergebnis- ses mit einem oder mehreren vorhergehtenden. Auswerteergebnis- sen durchgeführt wird. Auf diese Weise können insbesondere bauliche Veränderungen innerhalb eines Gebäudes, die zu einer veränderten Funkabdeckung führen, in vorgegebenen Zeitabstän- den erfasst und gegebenenfalls korrigiert werden.

Die Auswerteeinheit steuert hierbei die Basisstationen vor- zugsweise automatisch an, wobei auch eine Auswertung der ge- messenen Daten vorzugsweise automatisch erfolgt.

Ferner können die gemessenen Feldstärkedaten neben einer ei- gentlichen Feldstärke und einer zugehörigen Synchronitätsqua- lität auch eine Basisstations-Kennungr aufweisen, wodurch ins- besondere in DECT-Systemen mögliche Fehlplanungen durch An- ordnung von Basisstationen mit gleichem RFPI-Wert (Radio Fi- xed Part Identification) zuverlässig verhindert werden kann.

Darüber hinaus kann die Auswerteeinheit auf der Grundlage der gemessenen Feldstärkedaten auch eine geografische Feldstärke- karte erstellen, die weiterhin zur genauen Positionsbestim- mung von Mobilteilen innerhalb des Mahrzellen-Mobilfunksys- tems herangezogen werden kann.

In den weiteren Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gekennzeichnet.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines Ausführungsbei- spiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.

Es zeigen : Figur 1 eine vereinfachte Darstellung eines Mehrzellen- Mobilfunksystems mit einem Funkbereich ; Figur 2 eine vereinfachte Darstellung einer Mess-Betriebs- art im Mobilfunksystem gemäß Figur 1 ; und Figuren 3A bis 3C vereinfachte Darstellungen sowie eine zugehörige Tabelle für eine falsche und korrekte Planung von sich überlappenden Funkbereichen in einem DECT- Mobilfunksystem.

Die Erfindung wird nachfolgend an Hand eines Mehrzellen- Mobilfunksystems beschrieben, das nach dem DECT-Standard (Di- gital Enhanced Cordless Telecommunications) ausgelegt ist.

Figur 1 zeigt eine vereinfachte Darstellung eines derartigen DECT-Mehrzellen-Mobilfunksystems, wobei beispielsweise neun Basisstationen BS bis BS9 über eine erste Kommunikations- schnittstelle UPO an eine Funkvermittlerbaugruppe SLC (Subsc- riber Line Card) angeschaltet sind. Die Funkvermittlerbau- gruppe SLC kann ihrerseits über eine zweite Kommunikations- schnittstelle HICOM an eine Auswerteeinheit AE angeschaltet sein.

Jede Basisstation BS1 bis BS9 dient der funktechnischen Ver- sorgung eines vorbestimmten geografischen Gebietes, welches eine sogenannte Funkzelle FZ1 bis FZ9 darstellt. Die Gesamt- heit der Funkzellen FZ1 bis FZ9 stellt einen Funkbereich FBx dar, der einer jeweiligen Funkvermittlerbaugruppe SLC zuge- ordnet ist. Innerhalb einer Funkvermittlerbaugruppe SLC kön- nen maximal 16 Basisstationen zur Realisierung eines gemein-

samen Funkbereichs angeschaltet werden. Ferner gilt die Be- sonderheit, dass den Funkvermittlerbaugruppen SLC lediglich ein vierstelliger Binärcode als SLC-Kennung zur Verfügung steht, so dass maximal 16 Funkvermittlerbaugruppen SLC mit einer eindeutigen Kennung versehen werden können, während be- reits eine siebzehnte Funkvermittlerbaugruppe eine gleiche SLC-Kennung aufweist, wie beispielsweise eine erste Funkver- mittlerbaugruppe.

Die erste Kommunikationsschnittstelle UPO ist beispielsweise eine Pingpong bzw. Burst-Schnittstelle, wobei jedoch auch al- ternative Schnittstellen verwendet werden können. Die zweite Kommunikationsschnittstelle HICOM wird beispielsweise durch ein privates Kommunikationsnetz oder durch alternative Schnittstellen realisiert. Die Auswerteeinheit AE stellt bei- spielsweise einen an der zweiten Kommunikationsschnittstelle angeschlossenen PC oder einen über eine weitere Kommunikati- onsschnittstelle bzw. ein weiteres Netz angeschlossenen ex- ternen Server dar und kann sich jedoch auch bereits innerhalb der Funkvermittlerbaugruppe SLC befinden.

Für das problemlose Funktionieren des in Figur 1 dargestell- ten Mehrzellen-Mobilfunksystems gemäß dem DECT-Standard ist die qualitativ gute Ausleuchtung der zu versorgenden Funkzel- len und/oder Funkbereiche von hoher Bedeutung. Bei schlechter Funkfeldausleuchtung bzw. schlechter Funkabdeckung sind Ge- sprächsabbrüche, Störgeräusche und/oder Nicht-Erreichbarkeit für ein nicht dargestelltes Teilnehmerendgerät bzw. Mobilteil unvermeidlich.

Die Anzahl der Basisstationen werden in einem derartigen Mehrzellen-Mobilfunksystem üblicherwei-se nach Verkehrswerten und insbesondere einer Funkabdeckung bzw. Funkfeldausleuch- tung des Gebäudes/Fläche dimensioniert. Die Topologie dieser Stationen wird in einen Installationsplan eingetragen und ist damit bekannt. Mit diesen Informationen kann zunächst eine theoretische Funkverteilung bzw. Funkabdeckung der Basissta-

tionen berechnet werden, die jedoch von einer realen Funk- feldverteilung üblicherweise stark abweicht.

Zur Erfassung einer derartigen realen Funkfeldverteilung bzw.

Funkabdeckung werden erfindungsgemäß nunmehr nacheinander al- le Basisstationen des synchronen Mehrzellen-Mobilfunksystems in einen Mess-Betriebsmodus bzw. eine Mess-Betriebsart ge- schaltet, wobei eine jeweilige Feldstärke von örtlich benach- barten und in einer Normal-Betriebsart befindlichen Basissta- tionen gemessen wird. Diese gemessenen Feldstärkedaten werden anschließend an die Auswerteeinheit AE weitergegeben und dort an Hand der zusätzlichen Funkfeldstärkewerte eine reale Funk- feldverteilung bzw. Funkabdeckung näherungsweise berechnet.

Figur 2 zeigt eine vereinfachte Darstellung zur Veranschauli- chung einer derartigen Mess-Betriebsart in einem DECT-Mobil- funksystem gemäß Figur 1, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche oder entsprechende Elemente bezeichnen und auf eine wieder- holte Beschreibung nachfolgend verzichtet wird.

Gemäß Figur 2 wird beispielsweise eine Basisstation 5 vorü- bergehend bzw. kurzzeitig in eine Mess-Betriebsart geschal- tet, während die weiteren Basisstationen des Mobilfunksystems und insbesondere die örtlich benachbarten Basisstationen BS1 bis BS4 und BS6 bis BS9 der in Mess-Betriebsart befindlichen Basisstation BS5 in einer Normal-Betriebsart betrieben wer- den. Unter einer Normal-Betriebsart wird hierbei eine Be- triebsart verstanden, bei der die Basisstation in üblicher Weise über die zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle mit den anderen Basisstationen oder den nicht dargestellten Mobilteilen in Verbindung steht und sich somit in einer Da- ten-Sende-/Empfangs-Betriebsart befindet. In der Mess- Betriebsart werden hingegen keine Daten von Basisstationen oder nicht dargestellten Mobilteilen empfangen oder zu diesen gesendet, sondern lediglich eine Messung der von den benach- barten Basistationen empfangenen Signale durchgeführt. Insbe- sondere wird hierbei eine jeweilige Feldstärke der im Emp-

fangsbereich befindlichen Basisstationen erfasst bzw. gemes- sen.

Genauer gesagt misst die Basisstation BS5 die an ihrem Ort vorliegende Feldstärke FS1 der Basisstation l. In gleicher Weise misst sie auch die an ihrem Ort vorliegenden Feldstär- ken FS2 bis FS4 und FS6 bis FS9 der in ihrem Empfangsbereich liegenden weiteren Basisstationen BS2 bis BS4 und BS6 bis BS9, die beispielsweise örtlich benachbart um die Basisstati- on BS5 gruppiert sind und in einer Normal-Betriebsart betrie- ben werden. Diese zusätzlich gemessenen und jeweiligen Ba- sistationen zugeordneten Funkfeldstärkedaten werden anschlie- ßend beispielsweise über die Funkvermittlerbaugruppe SLC an die Auswerteeinheit AE gesendet.

Anschließend wird die Basisstation BS5 wieder in ihren Nor- mal-Betriebszustand bzw. in ihre Normal-Betriebsart geschal- tet und eine weitere Basisstation des Mehrzellen-Mobilfunk- systems in die Mess-Betriebsart gebracht, wobei wiederum ein zusätzlicher Satz von Feldstärkedaten gemessen und an die Auswerteeinheit AE übertragen wird.. Nachdem alle Basisstatio- nen des Mobilfunksystems oder eines zu betrachtenden Teilbe- reichs in eine derartige Mess-Betriebsart geschaltet wurden und alle zugehörigen Feldstärkedaten der Auswerteeinheit AE übermittelt wurden, erfolgt nunmehr die Auswertung dieser zu- sätzlichen Feldstärkedaten in der Auswerteeinheit AE.

Genauer gesagt wird nunmehr unter Verwendung der zusätzlichen Feldstärkedaten für jeden Messpunkt bzw. jede in Mess-Be- triebsart gebrachte Basisstation eine reale Funkfeldvertei- lung bzw. Funkabdeckung des Mehrzellen-Mobilfunksystems be- rechnet, wodurch Schwachstellen bzw. eine unzureichende Funk- ausleuchtung innerhalb des Mobilfunksystems aufgedeckt werden können. Da erfindungsgemäß keine mobilen Messtrupps zum ört- lichen Vermessen des Mobilfunksystems notwendig sind, können die Kosten wesentlich reduziert werden.

Obwohl die Basisstationen grundsätzlich manuell in den Mess- Betriebszustand bzw. die Mess-Betriebsart geschaltet werden können, erfolgt diese Umschaltung vorzugsweise automatisch durch die Auswerteeinheit AE.

Die in die Mess-Betriebsart geschalteten Basisstati-onen be- finden sich hierbei vorzugsweise in Synchronität zu den in Normal-Betriebsart befindlichen Basisstationen, wodurch ins- besondere bei Verwendung eines Mehrzellen-Mobilfunk : systems gemäß dem DECT-Standard neben den Feldstärkewerten auch ein Synchronitätswert bzw. eine Synchronitätsqualität gemessen und ausgewertet werden kann. Genauer gesagt wird bei DECT beispielsweise über einen sogenannten"Multiframecounter"ei- ne Qualität der Synchronität zwischen sich überlappenden Funkzellen von benachbarten Basisstationen gemessen, wobei die Qualität der Synchronität insbesondere ein Maß für stö- rende Geräusche während eines sogenannten"Handovers"eines nicht dargestellten Mobilteils von einer Funkzelle zu einer weiteren Funkzelle darstellt. Unter Berücksichtigung dieser zusätzlichen Synchronitätswerte bzw.-qualität kann daher die Genauigkeit einer Auswertung für eine reale Funkabdeckung weiter verbessert werden.

Auf diese Weise kann somit eine ausreichende Überlappung der Funkzellen bzw. Funkbereiche innerhalb eines Mehrzallen- Mobilfunksystems sehr genau ermittelt bzw. überprüft werden, um gegebenenfalls entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten.

Da die Auswerteeinheit die Basisstationen vorzugsweise auto- matisch ansteuert und die gemessenen Feldstärkedaten, die auch die vorstehend genannten Synchronitätswerte aufweisen können, ebenfalls automatisch ausgewertet werden, ergeben sich wesentliche Kostenersparungen bei der Erfassung einer Funkfeldausleuchtung bzw. Funkabdeckung eines Mehrz ellen- Mobilfunksystems.

Zur weiteren Verbesserung und insbesondere zur Erfassung von Veränderungen in der Funkabdeckung beispielsweise durch Bau- maßnahmen innerhalb eines Gebäudes oder einer Erweiterung des Mobilfunksystems kann die Erfassung der Funkabdeckung auch in zeitlich vorbestimmten regelmäßigen oder unregelmäßigen Ab- ständen zyklisch durchgeführt werden, wobei ein Vergleich ei- nes aktuellen Auswerteergebnisses mit zumindest einem vorher- gehenden Auswerteergebnis durchgeführt wird. Auf diese Weise können Veränderungen in der Funkabdeckung, wie sie beispiels- weise durch Baumaßnahmen regelmäßig hervorgerufen werden, rechtzeitig erkannt und entsprechend Gegenmaßnahmen eingelei- tet werden.

Ferner können die gemessenen Feldstärkedaten, wie bei DECT üblich, auch eine Basisstations-Kennung aufweisen. Eine der- artige Basisstations-Kennung ist beispielsweise der sogenann- te RFPI-Wert (Radio Fixed Part Identity), der gemäß DECT- Standard 40 Bit lang ist. In"Private multiple cells" (Ari- Class B) definieren die unteren 8 Bits hierbei die Anzahl (maximal 255) der Basisstationen bzw."Fixed Parts". In DECT- Mobilfunksystemen mit mehr als 255 Basisstationen dürfen sich daher Basisstationen mit gleichen RFPI-Werten funktechnisch nicht überlappen. Ein Mobilteil würde sich in diesem Fall im Überlappungsbereich in einem undefinierten Bereich befinden, da keine eindeutige Adressierung der Basisstation möglich ist. Erfindungsgemäß kann demzufolge ein derartiger nicht er- laubter Zustand bzw. eine derartige Fehlplanung des Mobil- funksystems sofort erkannt werden, da gemessene Feldstärkeda- ten mit identischer Basisstations-Kennung wie die in Mess- Betriebsart befindliche Basistation in der Auswerteeinheit beispielsweise einen Warnhinweis oder eine Fehlermeldung her- vorrufen würden.

Die Figuren 3A bis 3C zeigen vereinfachte Darstellungen bzw. eine vereinfachte Tabelle für diesen insbesondere in DECT- Mobilfunksystemen für"Private multiple cells"auftretenden Fall.

Gemäß Figur 3A kann bei einer falschen Planung bzw. Erweite- rung des Mehrzellen-Mobilfunksystems beispielsweise ein Funk- bereich FB1 mit einer Funkvermittlerbaugruppennummer SLC-Nr.

1 beispielsweise im Überlappungsbereich des Funkbereichs 2 mit einer Funkvermittlerbaugruppennummer SLC-Nr. 17 liegen.

Da aufgrund des beschränkten SLC-Binärcodes gemäß Figur 3C lediglich 4 Bits zur Identifizierung der Funkvermittlerbau- gruppen zur Verfügung stehen, sind die Funkbereiche FB1 und FB2 nicht eindeutig voneinander zu unterscheiden, weshalb ein im Überlappungsbereich dieser Funkbereiche (bzw. nicht darge- stellter Funkzellen) liegendes Mobilteil identische RFPI- Werte von unterschiedlichen Basistationen empfängt, was zu einer Fehlfunktion führt.

Gemäß der vorliegenden Erfindung kann ein derartiger Zustand bzw. eine derartige falsche Planung oder Erweiterung des Mo- bilfunksystems sofort erkannt werden, da zumindest eine der in die Mess-Betriebsart geschaltete Basisstation ein Feld- stärkedatum mit einer Basisstations-Kennung messen würde, welches die gleiche. RFPI-Kennung aufweist wie sie selbst.

Eine derartige Fehlplanung kann demzufolge von der Auswerte- einheit unverzüglich erkannt und beispielsweise gemäß Figur 3B korrigiert werden, wobei beispielsweise dem Funkbereich 2 nunmehr eine SLC-Nr. 2 zugewiesen wird. Vorzugsweise wird ei- ne derartige Veränderung bzw. Umkonfiguration des Mobilfunk- system bzw. der Funkabdeckung in Abhängigkeit vom Auswerteer- gebnis unmittelbar von der Auswerteeinheit AE durchgeführt.

Demzufolge kann die Auswerteeinheit AE bei Erkennen einer Fehlplanung gemäß Figur 3A die Funkvermittlerbaugruppe des Funkbereichs FB2 beispielsweise derart umprogrammieren, dass sie nunmehr die RFPI-Kennung bzw. SLC-Nr. 2 aufweist.

Neben einer derartigen Korrektur bzw. Neu-Konfiguration der RFPI-Werte von sich überlappenden Funkbereichen bzw. zugehö- rigen Funkvermittlerbaugruppen SLC, kann die Funkabdeckung

grundsätzlich auch hinsichtlich ihrer Feldstärkewerte in Ab- hängigkeit vom Auswerteergebnis verändert werden. Beispiels- weise könnten Basisstationen mit variabler Sendeleistung in einem Bereich mit verminderter Funkfeldausleuchtung in einer Betriebsart mit erhöhter Sendeleistung betrieben werden, um beispielsweise bauliche Veränderungen zumindest teilweise zu kompensieren.

Obwohl die Basisstationen vorzugsweise zwischen einer Normal- Betriebsart und einer Mess-Betriebsart hin-und hergeschaltet werden, kann optional eine als Messpunkt dienende Basisstati- on auch zusätzlich zu ihrer Normal-Betriebsart in eine Mess- Betriebsart geschaltet werden, wobei sie beide Betriebsarten gleichzeitig ausführt. Aufgrund der gleichzeitigen Betriebs- arten ergeben sich hierbei jedoch üblicherweise Einschränkun- gen für diese Betriebsart, weil nicht alle Timeslots für den Mess-und Normal-Betrieb zur Verfügung stehen.

Neben der Erfassung einer Funkabdeckung bzw. einer ausrei- chenden Funkfeldausleuchtung in einem Mehrzellen-Mobilfunk- system kann die Auswerteeinheit auf der. Grundlage der über- mittelten Feldstärkedaten ferner sogenannte Feldstärkekarten zur Positionsbestimmung von im Mobilfunksystem befindlichen Mobilteilen erstellen. Genauer gesagt können durch Überlage- rung der Installationspläne mit den ausgewerteten gemessenen Feldstärkedaten sehr genaue, z. B. geografische, Feldstärke- karten für ein jeweiliges Mobilfunksystem erstellt werden, welche unter Auswertung der von Mobilteilen übermittelten Mo- bilteil-Feldstärkedaten zur hochgenauen Positionsbestimmung der Mobilteile herangezogen werden können.

Auf diese Weise kann nur mit Hilfe der bereits installierten Basisstationen eine reale Funkabdeckung bzw. Funkfeldaus- leuchtung in einem Mehrzellen-Mobilfunksystem schnell und kostengünstig erfasst bzw. ermittelt werden. Ferner können auf diese Weise eine Funkabdeckung in Mobilfunksystemen in vorbestimmten Zeitabständen kontrolliert und optimiert wer-

den. Insbesondere kann in DECT-Mobilfunksystemen eine RFPI- Kollision zuverlässig verhindert und das Mobilfunksystem au- tomatisch angepasst werden.

Die Erfindung wurde vorstehend an Hand eines Mehrzellen- Mobilfunksystems gemäß dem DECT-Standard beschrieben. Sie ist jedoch nicht darauf beschränkt und umfasst in gleicher Weise auch alternative Mehrzellen-Mobilfunksysteme.