Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR AUTOMATICALLY CONTROLLING AN ELECTRICALLY OPERATED WINDOW IN A MOTOR VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/006261
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for automatically controlling an electrically operated window in a motor vehicle, wherein the method comprises the following: (i) determining, using a sensor arranged on the motor vehicle, whether, during a driven moving process of the window, in which a window pane is moved within an associated window frame of the window, a physical object is present in an intermediate space between the window pane and the window frame of the window, wherein (ii) the sensor operates on the basis of a wireless measuring principle, such that, in the determining process, wireless, in particular electromagnetic or acoustic signals characterising the presence or absence of the object in the intermediate space are detected by the sensor; and (iii) controlling the moving process, in particular an opening or closing process, of the window, according to the determined presence or absence of the object in the intermediate space.

Inventors:
RUPP MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/059633
Publication Date:
February 02, 2023
Filing Date:
April 11, 2022
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
E05F15/40
Domestic Patent References:
WO2008081026A12008-07-10
Foreign References:
DE102009048922A12011-04-21
Download PDF:
Claims:
ANSPRÜCHE

1. Verfahren (100) zur automatisierten Steuerung eines elektrisch betriebenen Fensters in einem Kraftfahrzeug, wobei das Verfahren aufweist:

Ermitteln (110), unter Verwendung eines am Kraftfahrzeug angeordneten Sensors, ob während eines angetriebenen Bewegungsvorgangs des Fens ters, bei dem eine Fensterscheibe innerhalb eines zugehörigen Fensterrah mens des Fensters bewegt wird, ein physisches Objekt in einem Zwischen raum zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen des Fensters an wesend ist, wobei (120) der Sensor auf einem drahtlosen Messprinzip beruht, so dass bei dem Ermitteln die An- oder Abwesenheit des Objekts in dem Zwi schenraum charakterisierende drahtlose Signale durch den Sensor detektiert werden; und

Steuern (130) des Bewegungsvorgangs des Fensters, in Abhängigkeit von der ermittelten An- bzw. Abwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum.

2. Verfahren (100) nach Anspruch 1, wobei das Steuern (130) ein Unterbrechen des Bewegungsvorgangs des Fensters bei einer ermittelten Anwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum aufweist. 3. Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, des Weiteren aufweisend:

Wenn bei dem Ermitteln (110) die Anwesenheit des Objekts in dem Zwischen raum festgestellt wird, Bestimmen von einen Objekttyp des Objekts in Abhän gigkeit von den detektierten Signalen und mittels eines Abgleichs der Signale oder daraus abgeleiteten Messdaten mit vorbestimmten Referenzdaten zu be kannten Objekten; wobei das Steuern (130) des Bewegungsvorgangs zusätzlich in Abhängigkeit von dem bestimmten Objekttyp erfolgt. 4. Verfahren (100) nach einem der vorausgehenden Ansprüche, wobei das Er mitteln (110) ferner aufweist, dass die Signale durch den Sensor mehrfach innerhalb eines Messzeitraums während des Bewegungsvorganges detektiert werden, und das Ermitteln der An- oder Abwesenheit des Objekts auf Basis eines Vergleichs von zumindest an zwei verschiedenen Zeitpunkten innerhalb des Messzeitraums durch den Sensor detektierten Signalen erfolgt.

5. Verfahren (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei das Steuern des Bewegungsvorgangs des Fensters in dem Fall, dass die Anwesenheit des

Objekts in dem Zwischenraum festgestellt wird, ein automatisches Veranlas sen einer Richtungsumkehr der Bewegung des Fensters aufweist.

6. Verfahren (100) nach einem der vorherigen Ansprüche, des Weiteren aufwei- send:

Sensorisches Erfassen eines Fahrzeugzugstands des Kraftfahrzeugs oder ei ner Identität oder eines Verhaltens einer oder mehrerer Fahrzeuginsassen und ausgeben entsprechender Sensordaten, wobei ein vorbestimmter Bewe gungsvorgang des Fensters automatisch initiiert wird, wenn die Sensordaten ein vorgegebenes Kriterium erfüllen.

7. Verfahren (100) nach Anspruch 6, wobei durch das sensorische Erfassen er mittelt wird, ob ein Sitz im Fahrzeug durch eine Person besetzt ist, und wobei durch das sensorische Erfassen biometrische Daten dieser Person bestimmt werden, und wobei ein manuelles Steuern eines Fensters, das benachbart zu dem Sitz angeordnet ist, in Abhängigkeit von den biometrischen Daten erfolgt.

8. Vorrichtung zur automatisierten Steuerung eines elektrisch betriebenen Fens ters in einem Kraftfahrzeug, wobei die Vorrichtung konfiguriert ist, das Verfah- ren (100) gemäß einem der vorherigen Ansprüche auszuführen.

9. Computerprogramm mit Anweisungen, die bewirken, dass die Vorrichtung nach Anspruch 8 die Schritte des Verfahren (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7 ausführt.

Description:
Verfahren zur automatisierten Steuerung eines elektrisch betriebenen Fensters in einem Kraftfahrzeug

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatisierten Steuerung eines elektrisch betriebenen Fensters in einem Kraftfahrzeug. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung und ein Computerprogramm, die jeweils konfiguriert sind, das Ver fahren auszuführen.

Es sind Kraftfahrzeuge mit Fenstern bekannt, die eine Einklemmschutz-Funktion auf weisen. Derartige Fenster sind insbesondere in neueren Kraftfahrzeugen eingebaut, bei denen eine jeweilige Fensterscheibe im Fensterrahmen des Fensters durch einen Elektromotor bewegt wird. Die Einklemmschutz-Funktion soll verhindern, dass wäh rend eines Schließvorgangs des Fensters durch den Elektromotor ein Gegenstand zwischen der Fensterscheibe und dem zugehörigen Fensterrahmen eingeklemmt wird. Insbesondere soll vermieden werden, dass ein menschliches Körperteil, bei spielsweise eine Hand oder ein Arm eingeklemmt wird. Eine Möglichkeit, um festzu stellen, ob sich ein Gegenstand zwischen der Fensterscheibe und dem Rahmen be findet, ist eine indirekte Messung der aufgewandten Kraft für die Bewegung der Fens terscheibe durch den Elektromotor. Für den Schließvorgang kann durch den Elektro motor eine kontinuierliche und im Wesentlichen konstante Kraft auf die Fenster scheibe übertragen werden. Ein hierfür benötigter Strom kann gemessen werden. Wenn die Fensterscheibe während des Schließvorgangs auf ein Hindernis trifft, kann sich die Kraft, welche die Fensterscheibe bzw. der Elektromotor zur Bewegung der Fensterscheibe in Schließrichtung überwinden muss, erhöhen. Damit würde sich der erforderliche Strom des Elektromotors zur Bewegung der Fensterscheibe ebenfalls erhöhen. Durch eine kontinuierliche Messung dieses Stroms kann ermittelt werden, ob sich der durch den Elektromotor verwendete Strom im Wesentlichen konstant bleibt, oder sich erhöht. Eine Erhöhung des verwendeten Stroms kann auf einen ein geklemmten Gegenstand zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen hin deuten. Durch eine Steuerung des Elektromotors kann erreicht werden, dass der Schließvorgang bei einer Erhöhung des Stroms unterbrochen oder auch umgekehrt wird, d.h. das Fenster wieder geöffnet wird.

Diese Art der Kraftmessung ist technisch aufwändig und kann insbesondere gegen über äußeren Einflüssen, wie einer Temperaturschwankung oder sehr heißen oder sehr kalten Temperaturen, fehleranfällig sein. Beispielsweise kann dies im Winter bei kalten Temperaturen, bei Schnee und/oder Eisbildung am Fensterrahmen, dazu füh ren, dass im Fensterrahmen angeordnete Dichtungen einen höheren mechanischen Widerstand gegenüber einer Bewegung der Fensterscheibe entlang der Dichtungen hervorrufen, wodurch eine höhere Stromaufnahme des Elektromotors erforderlich wird. Dadurch kann es zu Fehlauslösungen der Einklemmschutz-Funktion kommen, wodurch der Schließvorgang des Fensters gestoppt oder umgekehrt wird, obwohl sich kein Gegenstand zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen befin det.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Steuerung eines elektrisch betriebenen Fensters mit einer zuverlässigen Einklemmschutz-Funk tion vorzuschlagen.

Die Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Lehre der unabhängigen Ansprüche er reicht. Verschiedene Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Ge genstand der Unteransprüche.

Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatisierten Steuerung eines elektrisch betriebenen Fensters in einem Kraftfahrzeug, wobei das Verfahren aufweist: (i) Ermitteln, unter Verwendung eines am Kraftfahrzeug angeordneten Sen sors, ob während eines angetriebenen Bewegungsvorgangs des Fensters, bei dem eine Fensterscheibe innerhalb eines zugehörigen Fensterrahmens des Fensters be wegt wird, ein physisches Objekt in einem Zwischenraum zwischen der Fenster scheibe und dem Fensterrahmen des Fensters anwesend ist, wobei (ii) der Sensor auf einem drahtlosen Messprinzip beruht, so dass bei dem Ermitteln die An- oder Abwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum charakterisierende drahtlose, insbe sondere elektromagnetische und/oder akustische, Signale durch den Sensor detek- tiert werden; und (iii) Steuern des Bewegungsvorgangs, insbesondere eines Öff- nungs- oder Schließvorgangs, des Fensters, in Abhängigkeit von der ermittelten An- bzw. Abwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum.

Die hierein gegebenenfalls verwendeten Begriffe "umfasst", "beinhaltet", "schließt ein", "weist auf", "hat", "mit", oder jede andere Variante davon sollen eine nicht aus schließliche Einbeziehung abdecken. So ist beispielsweise ein Verfahren oder eine Vorrichtung, die eine Liste von Elementen umfasst oder aufweist, nicht notwendiger weise auf diese Elemente beschränkt, sondern kann andere Elemente einschließen, die nicht ausdrücklich aufgeführt sind oder die einem solchen Verfahren oder einer solchen Vorrichtung inhärent sind.

Ferner bezieht sich "oder", sofern nicht ausdrücklich das Gegenteil angegeben ist, auf ein inklusives oder und nicht auf ein exklusives „oder“. Zum Beispiel wird eine Bedingung A oder B durch eine der folgenden Bedingungen erfüllt: A ist wahr (oder vorhanden) und B ist falsch (oder nicht vorhanden), A ist falsch (oder nicht vorhanden) und B ist wahr (oder vorhanden), und sowohl A als auch B sind wahr (oder vorhan den).

Die Begriffe "ein" oder "eine", wie sie hier verwendet werden, sind im Sinne von „ein/eine oder mehrere“ definiert. Die Begriffe "ein anderer" und „ein weiterer“ sowie jede andere Variante davon sind im Sinne von „zumindest ein Weiterer“ zu verstehen.

Der Begriff "Mehrzahl", wie er hier verwendet wird, ist im Sinne von „zwei oder mehr“ zu verstehen.

Unter dem Begriff „konfiguriert“ oder „eingerichtet“ eine bestimmte Funktion zu erfül len, (und jeweiligen Abwandlungen davon) ist im Sinne der Erfindung zu verstehen, dass die entsprechende Vorrichtung bereits in einer Ausgestaltung oder Einstellung vorliegt, in der sie die Funktion ausführen kann oder sie zumindest so einstellbar - d.h. konfigurierbar - ist, dass sie nach entsprechender Einstellung die Funktion aus führen kann. Die Konfiguration kann dabei beispielsweise über eine entsprechende Einstellung von Parametern eines Prozessablaufs oder von Schaltern oder ähnlichem zur Aktivierung bzw. Deaktivierung von Funktionalitäten bzw. Einstellungen erfolgen. Insbesondere kann die Vorrichtung mehrere vorbestimmte Konfigurationen oder Be triebsmodi aufweisen, so dass das Konfigurieren mittels einer Auswahl einer dieser Konfigurationen bzw. Betriebsmodi erfolgen kann.

Durch das Verfahren nach dem ersten Aspekt kann erreicht werden, dass das Steu ern des Bewegungsvorgangs des Fensters, in Abhängigkeit von der ermittelten An- bzw. Abwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum unter Verwendung eines Sen sors erfolgt, der auf einem drahtlosen Messprinzip beruht. Dadurch kann auf eine Kabelverbindung im Bereich des Fensters, insbesondere auf eine Kabelverbindung zwischen einem elektrischen Antrieb für die Bewegung der Fensterscheibe und einer damit verbundenen Auswertelogik verzichtet werden. Aus dem Stand der Technik ist bekannt, dass in einer derartigen Auswertelogik Strom-Messdaten eines elektrischen Antriebs für die Fensterscheibe ausgewertet werden können, und darauf basierend ermittelt werden kann, ob sich ein Objekt zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen befindet. Eine im Fensterrahmen angeordnete Dichtung, in welcher die Fensterscheibe bewegt wird, kann gegenüber der sich bewegenden Fenster scheibe eine temperaturabhängige Reibung aufweisen. Dies kann zu fehlerhaften Strom-Messungen und fehlerhaften Auslösungen der Einklemm-Funktion führen. Durch die Verwendung eines Sensors, der auf einem drahtlosen Messprinzip beruht, kann erreicht werden, dass Fehlauslösungen aufgrund einer Strom-Messung, die ins besondere nicht auf ein zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen ein geklemmtes physisches Objekt zurückzuführen sind, zumindest verringert werden. Auf die Auswertung des Stromes des elektrischen Antriebs zur Ermittlung, ob sich ein physisches Objekt zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen befindet, kann daher verzichtet werden. Ein integriertes Modul mit einem elektrischen Antrieb und einer zugehörigen Auswertelogik kann durch den Verzicht der Auswertelogik ein facher ausgestaltet werden, so dass dieses Modul dadurch auch kostengünstiger wird.

Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsformen des Verfahrens beschrieben, die jeweils, soweit dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wird oder technisch un möglich ist, beliebig miteinander sowie mit den weiteren beschriebenen anderen As pekten der Erfindung kombiniert werden können.

Bei einigen Ausführungsformen weist das Steuern ein Unterbrechen des Bewegungs vorgangs des Fensters bei einer ermittelten Anwesenheit des Objekts in dem Zwi schenraum auf. Dadurch kann sichergestellt werden, dass das Objekt in dem Zwi schenraum zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen nicht eingeklemmt wird.

Bei einigen Ausführungsformen weist das Verfahren ferner auf, wenn bei dem Ermit teln die Anwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum festgestellt wird, Bestimmen von einen Objekttyp des Objekts in Abhängigkeit von den detektierten Signalen und mittels eines Abgleichs der Signale oder daraus abgeleiteten Messdaten mit vorbe stimmten Referenzdaten zu bekannten Objekten; wobei das Steuern des Bewe gungsvorgangs zusätzlich in Abhängigkeit von dem bestimmten Objekttyp erfolgt. Durch einen Vergleich mit einem bekannten Objekt kann zuverlässiger ermittelt wer den, ob sich zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen ein Objekt befin det. Denn durch diesen Verfahrensschritt kann nicht nur ermittelt werden, ob sich ein Objekt zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen befindet, sondern auch welches Objekt.

Bei einigen Ausführungsformen weist das Ermitteln ferner auf, dass die Signale durch den Sensor mehrfach innerhalb eines Messzeitraums während des Bewegungsvor ganges detektiert werden, und das Ermitteln der An- oder Abwesenheit des Objekts auf Basis eines Vergleichs von zumindest an zwei verschiedenen Zeitpunkten inner halb des Messzeitraums durch den Sensor detektierten Signalen erfolgt. Dadurch kann erreicht werden, dass die Ermittlung der An- oder Abwesenheit des Objekts zu verlässiger erfolgt, da wenigstens an zwei verschiedenen Zeitpunkten Signale detek tiert werden, die miteinander verglichen werden.

Bei einigen Ausführungsformen weist das Steuern des Bewegungsvorgangs des Fensters in dem Fall, dass die Anwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum fest gestellt wird, ein automatisches Veranlassen einer Richtungsumkehr der Bewegung des Fensters auf. In einem Fall kann die aktuelle Bewegung des Fensters zu einem Schließen des Fensters führen. Bei einer Richtungsumkehr wird das Fenster dann geöffnet. Dies kann vorteilhaft sein, um ein Einklemmen des Objekts zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen zu verhindern. Weiterhin ist es denkbar, dass ein bereits eingeklemmter Gegenstand durch die Richtungsumkehr wieder be freit wird. In einem anderen Fall kann die aktuelle Bewegung des Fensters zu einem Öffnen des Fensters führen. Bei einer Richtungsumkehr wird das Fenster dann ge schlossen. Dies kann vorteilhaft sein, um ein Schließen des Fensters durch eine kurze Bewegung einer Hand odereines Arms zwischen Fensterscheibe und Fensterrahmen zu erreichen, ohne dass hierfür eine Betätigung eines Hebels odereines Schalters im Fahrzeug betätigt werden müsste. Es ist auch denkbar, dass in dem anderen Fall ein Zugriff in das Fahrzeug von außerhalb des Fahrzeugs verhindert werden kann. Wenn das Fenster sich gerade öffnet, und beispielsweise von außerhalb des Fahrzeugs eine fremde Person im Fahrzeug einen Gegenstand entwenden möchte, kann die automatische Fensterschließung dieses Vorgehen zumindest erschweren.

Bei einigen Ausführungsformen weist das Verfahren weiterhin ein sensorisches Er fassen eines Fahrzeugzugstands des Kraftfahrzeugs oder einer Identität oder eines Verhaltens einer oder mehrerer Fahrzeuginsassen auf, und ausgeben entsprechen der Sensordaten, wobei ein vorbestimmter Bewegungsvorgang des Fensters auto matisch initiiert wird, wenn die Sensordaten ein vorgegebenes Kriterium erfüllen. Dadurch kann erreicht werden, dass ein Bewegungsvorgang des Fensters automa tisch initiiert wird, wenn die Sensordaten ein vorgegebenes Kriterium erfüllen. In die sem Fall wäre es nicht erforderlich, dass ein Benutzer im Kraftfahrzeug, insbesondere ein Fahrer, den Bewegungsvorgang des Fensters manuell auslösen muss. Dies kann auch verhindern, dass unabsichtlich durch eine manuelle Initiierung ein Fenster ge schlossen wird, und dadurch eine Klemmschutz-Funktion umgangen wird.

Bei einigen Ausführungsformen wird durch das sensorische Erfassen ermittelt, ob ein Sitz im Fahrzeug durch eine Person besetzt ist, und wobei durch das sensorische Erfassen biometrische Daten dieser Person bestimmt werden, und wobei ein manu elles Steuern eines Fensters, das benachbart zu dem Sitz angeordnet ist, in Abhän gigkeit von den biometrischen Daten erfolgt. Insbesondere können Gewicht, Größe des Oberkörpers oder auch der Augenabstand der Person durch entsprechende Sen soren bestimmt werden. Durch diese biometrischen Daten kann eine Einschätzung erfolgen, ob es sich bei der Person beispielsweise um einen Erwachsenen oder ein Kind handelt. Beispielsweise in dem Fall, dass das Gewicht der Person einen Wert aufweist, bei dem die Annahme getroffen werden kann, dass es sich um ein Kind handelt, kann das manuelle Steuern des Fensters automatisiert unterbunden werden. Dadurch kann die Sicherheit des Kindes im Fahrzeug erhöht werden. In einem ande ren Fall, wenn die bestimmte Höhe des Oberkörpers der Person einem Erwachsenen zugeordnet werden kann, könnte das manuelle Steuern des Fensters ermöglicht wer den.

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur automatisierten Steu erung eines elektrisch betriebenen Fensters in einem Kraftfahrzeug, wobei die Vor richtung konfiguriert ist, das Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung aus zuführen. Ein dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Computerprogramm, mit Anweisungen, die bewirken, dass die Vorrichtung gemäß dem zweiten Aspekt die Schritte des Ver fahrens gemäß dem ersten Aspekt ausführt.

Das Computerprogramm kann insbesondere auf einem nichtflüchtigen Datenträger gespeichert sein. Bevorzugt ist dies ein Datenträger in Form eines optischen Daten trägers oder eines Flashspeichermoduls. Dies kann vorteilhaft sein, wenn das Com puterprogramm als solches unabhängig von einer Prozessorplattform gehandelt wer den soll, auf der das ein bzw. die mehreren Programme auszuführen sind. In einer anderen Implementierung kann das Computerprogramm als eine Datei auf einer Da tenverarbeitungseinheit, insbesondere auf einem Server vorliegen, und übereine Da tenverbindung, beispielsweise das Internet oder eine dedizierte Datenverbindung, wie etwa ein proprietäres oder lokales Netzwerk, herunterladbar sein.

Die in Bezug auf den ersten Aspekt der Erfindung erläuterten Merkmale und Vorteile gelten entsprechend auch für die weiteren Aspekte der Erfindung.

Weitere Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfin dung ergeben sich aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung im Zusammen hang mit den Figuren.

Dabei zeigt

Fig. 1 schematisch ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 2 schematisch ein Diagramm zur Veranschaulichung der Zusammenwirkung von Ansteuerungen für Fensterheber und einem Insassenmodell mit einer zentralen Lo gik.

In den Figuren werden durchgängig dieselben Bezugszeichen für dieselben oder ei nander entsprechenden Elemente der Erfindung verwendet. In Figur 1 wird schematisch ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung einer bevor zugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens 100 zur automatisier ten Steuerung eines elektrisch betriebenen Fensters in einem Kraftfahrzeug gezeigt.

In dem Verfahren erfolgt in einem Schritt 110 ein Ermitteln, unter Verwendung eines am Kraftfahrzeug angeordneten Sensors, ob während eines angetriebenen Bewe gungsvorgangs des Fensters, bei dem eine Fensterscheibe innerhalb eines zugehö rigen Fensterrahmens des Fensters bewegt wird, ein physisches Objekt in einem Zwi schenraum zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen des Fensters an wesend ist.

Dabei soll insbesondere ermittelt werden, ob während eines Bewegungsvorgangs, insbesondere eines Schließvorgangs, ein Objekt, beispielsweise eine menschliche Hand oder ein menschlicher Arm, zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrah men anwesend ist, und das bei einer Fortführung des Bewegungsvorgangs zwischen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen eingeklemmt werden könnte oder be reits eingeklemmt ist.

In dem Verfahren 100 beruht der Sensor auf einem drahtlosen Messprinzip, so dass bei dem Ermitteln die An- oder Abwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum 120 charakterisierende drahtlose, insbesondere elektromagnetische und/oder akustische, Signale durch den Sensor detektiert werden.

Zum Detektieren der elektromagnetischen und/oder akustischen Signale können Sensoren verwendet werden, die bereits im Fahrzeug angeordnet sind, wie beispiels weise Kameras, die für ein Insassenmodell vorgesehen sind. Dabei kann es sich um eine Kamera handeln, die beispielsweise für die Erkennung eines Zustands eines Fahrers, wie Müdigkeit, oder die für eine Plausibilisierung, ob die Sitzplätze im Fahr zeug besetzt sind, verwendet wird. Dabei kann die Kamera in einem Dachmodul im Fahrzeug angeordnet sein, und beispielsweise mit einer Weitwinkeloptik ausgestattet sein, durch die ein Großteil des Innenraums des Fahrzeugs erfasst werden kann. Auch kann ein Ultraschallsensor, der bereits für die Diebstahlsicherung vorgesehen ist, auch für die Erfassung des physischen Objekts verwendet werden. Ein elektro-akustischer Sensor ist geeignet akustische Signale, insbesondere Schall wellen, in elektrische Signale umzuwandeln. Vorliegend können die Schallwellen, die durch Umgebungsgeräusche im Bereich des Kraftfahrzeugs vorherrschen, und die durch das Fenster und ein möglicherweise am Fenster anwesendes physisches Ob jekt reflektiert werden, durch den Sensor erfasst werden, und in ein elektrisches Sig nal für die Ermittlung umgewandelt werden. Es ist aber auch denkbar, dass durch eine separate akustische Quelle ein bekanntes akustisches Signal, insbesondere ein Ultraschall-Signal, ausgegeben wird, das daraufhin durch das Fenster und ein mög licherweise am Fenster angeordnetes physisches Objekt reflektiert wird, und von dem Sensor erfasst wird. Durch einen Vergleich des ausgesendeten bekannten Signals mit dem reflektierten Signal kann ermittelt werden, ob sich ein physisches Objekt zwi schen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen befindet.

Die Verwendung von sowohl detektierten elektromagnetischen also auch akustischen Signalen bei der Ermittlung, ob ein physisches Objekt in einem Zwischenraum zwi schen der Fensterscheibe und dem Fensterrahmen des Fensters anwesend ist, kann vorteilhaft sein. Bei der Ermittlung kann eine höhere Zuverlässigkeit erreicht werden, wenn unter Verwendung der detektierten elektromagnetischen Signale und der de tektierten akustischen Signale jeweils eine gesonderte Ermittlung erfolgt, ob ein phy sisches Objekt in einem Zwischenraum zwischen der Fensterscheibe und dem Fens terrahmen des Fensters anwesend ist, und diese gesonderten Ermittlungen gegenei nander verifiziert werden. Dadurch kann die Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Er mittlung verringert werden.

In einem weiteren Schritt 130 des Verfahrens 100 ist vorgesehen, ein Steuern des Bewegungsvorgangs, insbesondere eines Öffnungs- oder Schließvorgangs, des Fensters, in Abhängigkeit von der ermittelten An- bzw. Abwesenheit des Objekts in dem Zwischenraum.

In Figur 2 wird schematisch ein Diagramm 200 zur Veranschaulichung der Zusam menwirkung von Ansteuerungen für die Fensterheber des Fahrers und Beifahrers 240, 250 sowie der Ansteuerungen für die Fensterheber der Mitfahrer 260, 270 und einem Insassenmodell 230 mit einer zentralen Logik 220 gezeigt. Die zentrale Logik 220 wechselwirkt zudem mit einem Fahrerassistenzsystem 210 sowie einem Insas senmodell des Kraftfahrzeugs, wodurch beispielsweise individualisierte Einstellungen für die Insassen des Kraftfahrzeugs vorgenommen werden können. Das Insassen modell 320 wiederum wechselwirkt mit im Kraftfahrzeug angeordneten Sensoren 320 oder auch mit Sitzbelegungsmatten 330, mit denen festgestellt werden kann, ob ein Sitz im Kraftfahrzeug durch einen Insassen besetzt ist oder nicht. Durch diese Wech selwirkungen der Ansteuerungen der Fensterheber 240, 250, 260, 270, der Taster 280, 290, 300, 310, des Insassenmodells 230 und des Fahrerassistenzsystems 210 mit der zentralen Logik 220 können für die Steuerung der Fenster, insbesondere des Einklemm-Schutzes, weitere Parameter berücksichtigt werden. Beispielsweise kann durch eine Plausibilisierungs-Abfrage der Sitzbelegungsmatten 330 ermittelt werden, ob ein Sitz durch einen Mitfahrer besetzt ist, oder ob ein Sitz durch ein minderjähriges Kind besetzt ist. Wenn ein Sitz durch ein Kind besetzt ist, könnten zusätzliche Sicher heitsabfragen ausgelöst werden, beispielsweise, ob die Kindersicherung im Kraftfahr zeug aktiviert ist. Eine weitere Funktion der zentralen Logik 220 kann sein, zusätzlich zur Ansteuerung der Fensterheber 240, 250, 260, 270 Informationen von weiteren Systemen im Kraftfahrzeug, wie dem Insassenmodell 230, zugeführt zu bekommen, um diese Informationen durch die zentrale Logik 210 für ein anderes System im Kraft fahrzeug bereitstellen zu können. Beispielsweise kann im Insassenmodell 230 ein in dividuelles Profil des Fahrers hinterlegt sein, welches auch beinhaltet, dass der Fah rer ab einer bestimmten Temperatur möchte, dass alle Fenster des Kraftfahrzeugs geschlossen werden sollen. Durch dieses individualisierte Profil kann erreicht werden, dass eine Fensterschließung bei einer bestimmten Temperatur erfolgt, wobei gleich zeitig die Einklemmschutz-Funktion gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren akti viert wird. Weiterhin können durch die zentrale Logik 220 die Funktionalität der ande ren Systeme überwacht werden. Beispielsweise kann ein Warnsignal ausgegeben werden, das durch den Fahrer wahrnehmbar ist, wenn ein Sensor, der für ein sicher heitsrelevantes System, wie dem Einklemm-Schutz, nicht funktionsfähig ist. Dadurch wird dem Fahrer zur Kenntnis gegeben, dass der Einklemmschutz nicht funktionsfä hig sein kann, und repariert werden muss.

Während vorausgehend wenigstens eine beispielhafte Ausführungsform beschrieben wurde, ist zu bemerken, dass eine große Anzahl von Variationen dazu existiert. Es ist dabei auch zu beachten, dass die beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen nur nichtlimitierende Beispiele darstellen, und es nicht beabsichtigt ist, dadurch den Umfang, die Anwendbarkeit oder die Konfiguration der hier beschriebenen Vorrich- tungen und Verfahren zu beschränken. Vielmehr wird die vorausgehende Beschrei bung dem Fachmann eine Anleitung zur Implementierung mindestens einer beispiel haften Ausführungsform liefern, wobei sich versteht, dass verschiedene Änderungen in der Funktionsweise und der Anordnung der in einer beispielhaften Ausführungs- form beschriebenen Elemente vorgenommen werden können, ohne dass dabei von dem in den angehängten Ansprüchen jeweils festgelegten Gegenstand sowie seinen rechtlichen Äquivalenten abgewichen wird.

BEZUGSZEICHENLISTE

100 Verfahren zur automatisierten Steuerung eines elektrisch betriebenen Fens ters. 110 Ermitteln, ob ein physisches Objekt in einem Zwischenraum zwischen der

Fensterscheibe und dem Fensterrahmen des Fensters anwesend ist 120 Detektieren von charakteristischen drahtlosen Signalen 130 Steuern des Bewegungsvorgangs des Fensters.

200 Diagramm zur Veranschaulichung der Zusammenwirkung von Ansteuerungen für Fensterheber mit einer zentralen Logik.

210 Fahrerassistenzsystem 220 Zentrale Logik 230 Insassenmodell

240, 250 Ansteuerung Fensterheber Fahrer, Beifahrer

260, 270 Ansteuerung Fensterheber Mitfahrer

280, 290 Taster Fensterheber Fahrer, Beifahrer

300, 310 Taster Fensterheber Mitfahrer

320 Innenraumsensoren 330 Sitzbelegungsmatten