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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CALIBRATING AN ABSOLUTE DISPLACEMENT MEASUREMENT DEVICE OF A SPINDLE ACTUATOR FOR A HYDRAULIC MASTER UNIT, METHOD FOR CONTROLLING THE POSITION OF A SPINDLE NUT OF A SPINDLE ACTUATOR FOR A HYDRAULIC MASTER UNIT, AND SPINDLE ACTUATOR FOR A HYDRAULIC MASTER UNIT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/070877
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for calibrating an absolute displacement measurement device of a spindle actuator for a hydraulic master unit, wherein the spindle actuator comprises two measurement magnets, wherein the second measurement magnet exerts on the first angle measurement signal at most an influence that is so negligible that a first angle measurement signal is clear, and wherein the first measurement magnet influences the second angle measurement signal in such a way that a second angle measurement signal is unclear, wherein the method comprises at least the following steps: a. defining a single first angular position of the first measurement magnet per full revolution of the drive spindle as a turn change, b. capturing the second angle measurement signal when at least one turn change is present; c. storing the second angle measurement signal as a calibration value in association with the at least one present gear change, wherein in particular a translational absolute displacement position of the spindle nut is determined on the basis of the clearly determined present thread turn by means of the mechanical relationship between the thread turn in question and the translational absolute displacement position of the spindle nut. By means of the method and the device according to the invention, an absolute displacement position can be determined without a complex absolute displacement sensor.

Inventors:
FRANZ VIKTOR (DE)
BUNOUT FELIX (DE)
Application Number:
PCT/DE2015/200474
Publication Date:
May 12, 2016
Filing Date:
October 09, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER TECHNOLOGIES AG (DE)
International Classes:
G01D5/04; G01D5/14; G01D18/00
Foreign References:
FR2964734A12012-03-16
US20090031578A12009-02-05
DE102011103576A12012-12-06
US20110219851A12011-09-15
DE102010047801A12011-05-05
DE19506938A11996-08-29
DE102009048389A12011-05-12
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Kalibrieren einer Absolutwegmesseinrichtung (1 ) eines

Spindelaktors (2) für eine hydraulische Gebereinheit (3), wobei der Spindelaktor (2) zumindest die folgenden Komponenten aufweist:

- eine Antriebsspindel (4), welche eine Mehrzahl von Gewindegängen mit einer definierten Gewindesteigung aufweist, zum translatorischen Bewegen einer Spindelmutter (5), wobei die Antriebsspindel (4) einen ersten Messmagneten (6) an einer ersten Winkelposition (7) der Antriebsspindel (4) aufweist, und wobei die Spindelmutter (5) zwischen einer Anfangsstellung (8) und einer Endstellung (9) einen vorbestimmten maximalen Verfahrweg (10) aufweist;

- eine Messwelle (1 1 ) mit einem zweiten Messmagneten (12) an einer zweiten Winkelposition (13) der Messwelle (1 1 ), wobei die Messwelle (1 1 ) in fester Übersetzung mit der Antriebsspindel (4) von der Antriebsspindel (4) antreibbar ist, wobei die Übersetzung zur Messwelle (1 1 ) derart eingerichtet ist, dass die

Periodizität der Messwelle (1 1 ) einer vollen Umdrehung der Antriebsspindel (4) multipliziert mit der Summe aus einer beliebigen ersten Ganzzahl (m) und aus dem Kehrwert einer zweiten Ganzzahl (N) entspricht, wobei die zweite Ganzzahl (N) betragsmäßig größer als die Anzahl (G) der Gewindegänge der

Antriebsspindel (4) ist;

- einen ersten Winkelsensor (14) zur Erfassung eines ersten Winkelmesssignals vom ersten Messmagneten (6) mit einem ersten Magnetfeld; und

- einen zweiten Winkelsensor (15) zur Erfassung eines zweiten

Winkelmesssignals vom zweiten Messmagneten (12) mit einem zweiten

Magnetfeld,

wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte aufweist:

a. Definieren einer einzigen ersten Winkelposition des ersten Messmagneten pro voller Umdrehung der Antriebsspindel (4) als Gangwechsel,

b. Erfassen des zweiten Winkelmesssignals bei zumindest einem anliegenden Gangwechsel;

c. Speichern des zweiten Winkelmesssignals als Kalibrierungswert zugeordnet zu dem zumindest einen anliegenden Gangwechsel,

wobei insbesondere eine translatorische Absolutwegposition (16) der Spindelmutter (5) auf Basis des eindeutig bestimmten vorliegenden Gewindegangs mithilfe des mechanischen Zusammenhangs zwischen dem jeweiligen Gewindegang und der translatorischen Absolutwegposition (16) der Spindelmutter (5) bestimmt wird.

2. Verfahren zum Kalibrieren nach Anspruch 1 , wobei der zweite Messmagnet (12) maximal einen derart vernachlässigbaren Einfluss auf das erste Winkelmesssignal ausübt, dass das erste Winkelmesssignal eindeutig ist, und wobei der erste Messmagnet (6) das zweite Winkelmesssignal derart beeinflusst, dass das zweite Winkelmesssignal uneindeutig ist, wobei zusätzlich zumindest folgende Schritte ausgeführt werden:

a'. Durchfahren der einzelnen Gewindegänge der Antriebsspindel,

b'. bei jedem Gangwechsel Erfassen des zweiten Winkelmesssignals;

c'. Speichern des zweiten Winkelmesssignals als Kalibrierungswert zugeordnet zu dem jeweilig anliegenden Gangwechsel.

3. Verfahren zum Kalibrieren nach Anspruch 1 oder 2, wobei in einem Schritt c. eine Obergrenze und eine Untergrenze eines Abweichungsbereichs vom

Kalibrierungswert derart bestimmt und gespeichert wird, dass ein erstes

Winkelmesssignal zusammen mit einem zugehörigen zweiten Winkelmesssignal im Abweichungsbereich des Kalibrierungswerts eine eindeutige Bestimmung des vorliegenden Gewindegangs erlaubt,

wobei bevorzugt die Obergrenze und die Untergrenze auf Basis zumindest einer der folgenden Maßnahmen bestimmt wird:

- Bestimmung auf Basis eines mathematischen Zusammenhangs;

- Bestimmung auf Basis empirischer Messdaten;

- Bestimmung auf Basis eines wiederholten Kalibrierungsvorgangs gemäß Anspruch 1 . 4. Verfahren zum Steuern der Position einer Spindelmutter (5) eines Spindelaktors (2) für eine hydraulische Gebereinheit (3) mit einer Absolutwegmesseinrichtung (1 ), welche nach einem Verfahren zum Kalibrieren gemäß einem der

vorhergehenden Ansprüche kalibriert ist, aufweisend zumindest die folgenden Schritte: i. Anfahren eines benachbarten Gangwechsels;

ii. Erfassen des zweiten Winkelmesssignals;

iii. Bestimmen des Gewindegangs aus den gespeicherten Kalibrierungswerten; iv. Ausgeben des bestimmten Gewindegangs und dadurch insbesondere

Bestimmen der translatorischen Absolutwegposition (16) der Spindelmutter (5).

5. Verfahren zum Steuern nach Anspruch 4, wobei nachfolgend einer eindeutigen Bestimmung eines Gewindegangs nur die Lage des ersten Messmagneten (6) erfasst wird und die Absolutwegposition der Spindelmutter (5) damit inkrementell ermittelt wird, wobei nach einem Speicherverlust der Absolutwegposition, und bevorzugt nach einem vorbestimmten Zeitabstand, die Absolutwegposition der Spindelmutter (5) mithilfe des Verfahrens zum Steuern nach Anspruch 4 mittels Erfassens des zweiten Winkelmesssignals ermittelt wird. 6. Spindelaktor (2) für eine hydraulische Gebereinheit (3), aufweisend zumindest die folgenden Komponenten:

- eine Antriebsspindel (4), welche abtriebsseitig eine Mehrzahl von

Gewindegängen mit einer definierten Gewindesteigung aufweist, zum

translatorischen Bewegen einer Spindelmutter (5), wobei die Antriebsspindel (4) einen ersten Messmagneten (6) an einer ersten Winkelposition (7) der

Antriebsspindel (4) aufweist, und wobei die Spindelmutter (5) zwischen einer Anfangsstellung (8) und einer Endstellung (9) einen vorbestimmten maximalen Verfahrweg (10) aufweist;

- eine Messwelle (1 1 ) mit einem zweiten Messmagneten (12) an einer zweiten Winkelposition (13) der Messwelle (1 1 ), wobei die Messwelle (1 1 ) in fester

Übersetzung mit der Antriebsspindel (4) von der Antriebsspindel (4) antreibbar ist, wobei die Übersetzung zur Messwelle (1 1 ) derart eingerichtet ist, dass die

Periodizität der Messwelle (1 1 ) einer vollen Umdrehung der Antriebsspindel (4) multipliziert mit der Summe aus einer beliebigen ersten Ganzzahl (m) und aus dem Kehrwert einer zweiten Ganzzahl (N) entspricht, wobei die zweite Ganzzahl (N) betragsmäßig größer als die Anzahl (G) der Gewindegänge der

Antriebsspindel (4) ist;

- einen ersten Winkelsensor (14) zum Erfassen eines ersten Winkelmesssignals vom ersten Messmagneten (6) mit einem ersten Magnetfeld; und - einen zweiten Winkelsensor (14) zum Erfassen eines zweiten

Winkelmesssignals vom zweiten Messmagneten (12) mit einem zweiten

Magnetfeld. 7. Spindelaktor nach Anspruch 6, wobei der erste Messmagnet (6) in jeder relativen Lage zum zweiten Messmagneten (12) maximal 10 mm, bevorzugt maximal 8 mm, entfernt liegt und der erste Messmagnet (12) eine größere, bevorzugt eine mindestens 2,5-fache, erste Magnetflussdichte im Vergleich zur zweiten

Magnetflussdichte des zweiten Messmagneten aufweist.

8. Spindelaktor (2) nach Anspruch 6 oder 7, wobei der erste Messmagnet (6) und die Messwelle (1 1 ) mit dem zweiten Messmagnet (12) von der Abtriebsseite (19) der Antriebsspindel (4) gesehen hinter einer Antriebseinheit (20) endseitig angeordnet sind.

9. Hydraulische Gebereinheit (3) für eine Reibkupplung (21 ), aufweisend zumindest die folgenden Komponenten:

- einen Spindelaktor (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 7,

- eine elektrische Antriebseinheit (20) zum gesteuerten Rotieren der

Antriebsspindel (4);

- einen Geberkolben (22), welcher mit der Spindelmutter (5) zur translatorischen Bewegung fest verbindbar ist; und

- einen Geberzylinder (23) zur Aufnahme des Geberkolbens (22) und einer hydraulischen Flüssigkeit, wobei der Geberzylinder (23) mittels der hydraulischen Flüssigkeit kommunizierend mit einem Nehmerzylinder (24) verbindbar ist.

10. Reibkupplung (21 ) mit einer Rotationsachse (25) zum lösbaren Verbinden einer Abtriebswelle (26) mit einem Verbraucher (27), aufweisend zumindest die folgenden Komponenten:

- zumindest ein Reibpaket (28,29) mit zumindest einer Reibplatte

(30,31 ,32,33,34,35) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und zumindest einer korrespondierenden Reibscheibe (36,37,38,39), über welches im

angepressten Zustand ein Drehmoment übertragbar ist

- zumindest eine Betätigungseinrichtung (40,41 ) mit einem Nehmerzylinder (24) zum Verpressen des zumindest einen Reibpakets (28,29); und

- zumindest eine kommunizierend verbindbare hydraulische Gebereinheit (3) nach Anspruch 9.

Description:
Verfahren zum Kalibrieren einer Absolutwegmesseinrichtung eines Spindelaktors für eine hydraulische Gebereinheit, Verfahren zum Steuern der Position einer Spindelmutter eines Spindelaktors für eine hydraulische Gebereinheit und Spindelaktor für eine hydraulische Gebereinheit Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren einer Absolutwegmesseinrichtung eines Spindelaktors für eine hydraulische Gebereinheit, ein Verfahren zum Steuern der Position einer Spindelmutter eines Spindelaktors für eine hydraulische

Gebereinheit und einen Spindelaktor für eine hydraulische Gebereinheit, sowie eine Reibkupplung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug.

Aus dem Stand der Technik sind Spindelaktoren für eine hydraulische Gebereinheit bekannt, insbesondere für eine Betätigungseinrichtung einer Reibkupplung eines Kraftfahrzeugs, bei denen eine rotatorisch fixierte Spindelmutter mittels einer

Antriebsspindel translatorisch bewegbar ist. Hierzu wird beispielsweise auf die DE 10 2010 047 801 A1 verwiesen. Um die Position der Spindelmutter zu steuern beziehungsweise zu regeln, wird im Stand der Technik beispielsweise ein

translatorischer Absolutwegsensor zur Messung der translatorischen

Absolutwegposition direkt an der Spindelmutter eingesetzt. Solch ein

Absolutwegsensor kann im Betrieb zu jedem Zeitpunkt eindeutig feststellen, an welcher Position sich die Spindelmutter befindet, ohne dass hierzu eine weitere Referenz benötigt wird. Ein solcher Sensor gibt aber über die Winkelstellung der Antriebsspindel keinen beziehungsweise nur indirekten Aufschluss, nämlich über eine Berechnung des geometrischen Zusammenhangs (der Gewindesteigung). Die Winkelstellung der Antriebsspindel wird aber als Regelungswert für den (elektrischen) Antrieb der Antriebsspindel benötigt. Insbesondere bei einer üblicherweise

eingesetzten spiel behafteten Übertragung zwischen Antriebsspindel und

Spindelmutter ist diese berechnete Winkelstellung für eine Steuerung, zum Beispiel für eine korrekte Kommutierung eines Servomotors, nicht ausreichend genau. Daher wird stets zusätzlich ein Rotorlagesensor (oder Winkelsensor) eingesetzt, welcher die Winkellage der Antriebsspindel direkt registriert. Der Absolutwegsensor ist teuer und zudem meist räumlich getrennt und daher oftmals über bauraumintensive zusätzliche Steckverbindungen und/oder aufwendigere Kapselungen zu integrieren. Weiterhin ist eine Konfiguration bekannt, bei der lediglich ein Rotorlagesensor (oder Winkelsensor) vorgesehen ist. Hierbei wird inkrementell durch Zählen jeder vollständigen Umdrehung der Antriebsspindel und indirekt mittels Berechnens des geometrischen Zusammenhangs zwischen Gewindesteigung und translatorischer Verschiebung der Spindelmutter auf die Position der Spindelmutter geschlossen. Bei dieser Konfiguration ist es notwendig, zumindest einen Referenzanschlag oder einen Referenzsensor vorzusehen, bei welchem eine Ausgangslage definiert wird. Das bedeutet, dass bei einem (Speicher-) Verlust der Steuerung beziehungsweise bei einem Fehler beim Zählen der vollständigen Umdrehungen, und damit Verlust des Relativbezugs zum Referenzanschlag, der Referenzanschlag oder Referenzsensor angefahren werden muss. Dabei wird ein hoher Zeitverbrauch benötigt, insbesondere wegen eines meist notwendigen zusätzlichen Plausibilisierungsvorgangs. Der

Plausibilisierungsvorgang ist zum Beispiel notwendig, um eine mögliche

Schwergängigkeit oder andere Anschläge von dem Referenzanschlag sicher unterscheiden zu können. Nachteilig ist hierbei auch, dass die mechanischen

Anforderungen an einen solchen Aktor besonders hoch sind, weil zum einen eine hohe Laufgüte und zum anderen eine hohe Anschlagfestigkeit für den

Referenzanschlag benötigt werden. Um eine inkrementelle Winkellageerfassung einer Welle mit mehr als einer vollen Umdrehung zu vermeiden, ist es bekannt, zumindest zwei mit der Welle mit abweichender Periodizität übersetzungsfeste Messwellen vorzusehen, wobei sich eine verminderte Anzahl an, beziehungsweise keine, gleichen Winkelstellungen über eine Mehrzahl voller Umdrehungen einer Welle ergeben, sodass keine inkrementelle Berechnung der Winkellage der Welle notwendig ist. Ein solches Verfahren ist zum Beispiel aus der DE 195 06 938 A1 bekannt. Nachteilig bei einer solchen Vorrichtung ist, dass bei einer Verwendung von magnetischen Sensoren (zum Beispiel GMR: Riesenmagnetowiderstand; engl.: Giant Magnetoresistance) die magnetischen Felder sich gegenseitig stören, also umlenken, können, wenn diese nicht ausreichend weit voneinander beabstandet sind. Hierdurch wird die Auslesung aufgrund eines nichtlinearen Zusammenhangs erheblich erschwert. Eine Lösung dafür ist in der DE 10 2009 048 389 A1 beschrieben, indem dort Magnetflussleitbleche und/oder Abschirmungen zur Vermeidung von gegenseitiger Beeinflussung auf engem Raum vorgesehen werden. Diese Lehre erfordert jedoch einen erheblichen Aufwand bei der Gestaltung der Messeinrichtung.

Hiervon ausgehend stellt sich die vorliegende Erfindung der Aufgabe, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden. Die erfindungsgemäßen Merkmale ergeben sich aus den unabhängigen Ansprüchen, zu denen vorteilhafte Ausführungsformen in den abhängigen Ansprüchen aufgezeigt werden. Die Merkmale der Ansprüche können in jeglicher technisch sinnvollen Art und Weise kombiniert werden, wobei hierzu auch die Erläuterungen aus der

nachfolgenden Beschreibung sowie Merkmale aus den Figuren hinzugezogen werden können, die ergänzende Ausgestaltungen der Erfindung umfassen.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren einer Absolutwegmesseinrichtung eines Spindelaktors für eine hydraulische Gebereinheit, wobei der Spindelaktor zumindest die folgenden Komponenten aufweist:

eine Antriebsspindel, welche eine Mehrzahl von Gewindegängen mit einer definierten Gewindesteigung aufweist, zum translatorischen Bewegen einer

Spindelmutter, wobei die Antriebsspindel einen ersten Messmagneten an einer ersten Winkelposition der Antriebsspindel aufweist, und wobei die Spindelmutter zwischen einer Anfangsstellung und einer Endstellung einen vorbestimmten maximalen

Verfahrweg aufweist;

eine Messwelle mit einem zweiten Messmagneten an einer zweiten

Winkelposition der Messwelle, wobei die Messwelle in fester Übersetzung mit der Antriebsspindel von der Antriebsspindel antreibbar ist, wobei die Übersetzung zur Messwelle derart eingerichtet ist, dass die Periodizität der Messwelle einer vollen Umdrehung der Antriebsspindel multipliziert mit der Summe aus einer beliebigen ersten Ganzzahl (m) und aus dem Kehrwert einer zweiten Ganzzahl (N) entspricht, wobei die zweite Ganzzahl (N) betragsmäßig größer als die Anzahl (G) der

Gewindegänge der Antriebsspindel ist;

- einen ersten Winkelsensor zur Erfassung eines ersten Winkelmesssignals vom ersten Messmagneten mit einem ersten Magnetfeld; und

einen zweiten Winkelsensor zur Erfassung eines zweiten Winkelmesssignals vom zweiten Messmagneten mit einem zweiten Magnetfeld,

wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte aufweist: a. Definieren einer einzigen ersten Winkelposition des ersten Messmagneten pro voller Umdrehung der Antriebsspindel als Gangwechsel,

b. Erfassen des zweiten Winkelmesssignals bei zumindest einem anliegenden Gangwechsel;

c. Speichern des zweiten Winkelmesssignals als Kalibrierungswert zugeordnet zu dem zumindest einen anliegenden Gangwechsel,

wobei insbesondere eine translatorische Absolutwegposition der Spindelmutter auf Basis des eindeutig bestimmten vorliegenden Gewindegangs mithilfe des

mechanischen Zusammenhangs zwischen dem jeweiligen Gewindegang und der translatorischen Absolutwegposition der Spindelmutter bestimmt wird.

Der zur Ausübung dieses Kalibrierverfahrens eingerichtete Spindelaktor weist eine Antriebsspindel auf, welche über eine Mehrzahl von Gewindegängen mit einer definierten, also bekannten, Gewindesteigung eine translatorische Bewegung einer rotatorisch fixierten Spindelmutter ermöglicht. Es besteht also ein klarer geometrischer Zusammenhang zwischen einer Drehung der Antriebsspindel beziehungsweise eines vorliegenden Gewindegangs und der translatorischen, beziehungsweise axialen, (Absolutweg-) Position der Spindelmutter. Die Spindelmutter ist dabei zwischen einer Anfangsstellung und einer Endstellung entlang eines dazwischen liegenden

vorbestimmten maximalen Verfahrwegs axial hin und her bewegbar. Auf diesen maximalen Verfahrweg ist die Übersetzung zwischen der Antriebsspindel und der Messwelle eingerichtet, sodass die Messwelle über eine vollständige Umdrehung der Antriebswelle bei jedem Gangwechseln jeweils in einem anderen Winkel im Vergleich zu allen anderen Gangwechseln ausgerichtet ist. Ein Gangwechsel wird bei einer vorbestimmten Winkelposition des ersten Messmagneten an der Antriebsspindel definiert und wiederholt sich also nach jeder vollen Umdrehung der Antriebsspindel. Daraus folgend ist die Spindelmutter bei einer vollen Umdrehung axial um den Betrag der Gewindesteigung fortbewegt worden. Die Messwelle ist nun mittels einer festen Übersetzung verbunden, die eine

unterschiedliche Periodizität bewirkt. Das bedeutet, dass die Messwelle eine volle Umdrehung entweder schneller oder langsamer durchläuft als die Antriebswelle.

Diese Übersetzung ist dabei derart eingerichtet, dass über den gesamten Verfahrweg der Antriebsspindel die Messwelle zum Zeitpunkt eines Gangwechsels an der Antriebsspindel nie an der gleichen Stelle also der gleichen Winkelposition steht.

Damit ist infolge der Erfassung des zweiten Winkelmesssignals bei einem

Gangwechsel der Antriebsspindel der anliegende Gewindegang eindeutig

bestimmbar. In einer Konfiguration ist die Übersetzung derart gewählt, dass die Messwelle weniger als eine einzige volle Umdrehung ausführt, wenn der maximale Verfahrweg von der Anfangsstellung bis zur Endstellung und umgekehrt ausgeführt wird. Die Antriebsspindel hingegen führt hierbei gleichzeitig eine Vielzahl von vollen Umdrehungen aus. Diese Umsetzung erfordert aber eine große oder zumindest aufwendige (eventuell spielbehaftete) Übersetzungseinrichtung. Vorteilhaft ist es daher, eine Übersetzung einzurichten, die nahe bei eins liegt. Zur Auslegung ist hierzu die folgende Formel geeignet: für : ψ (x) = 2, Während ψ die Winkelstellung des ersten Messmagneten an der Antriebsspindel beschreibt, beschreibt φ hierbei die Winkelstellung des zweiten Messmagneten der Messwelle. Für die Messpunkte werden beliebige Faktoren (x e fft - Element der reellen Zahlen) gewählt, welche jedoch in ganzzahligen Abständen gewählt werden, also einem Gangwechsel entsprechen. In der Regel wird der Anfangswinkel als nullter Gewindegang mit x 0 = 0 gewählt. Bei jeder vollen Umdrehung (2π) der

Antriebsspindel also jedem Gangwechsel durchläuft die Messwelle in der gleichen Zeit mehr oder weniger (bei direkter, also gegenläufiger, Radübersetzung

entgegengesetzte, also negative) Umdrehungen. Dieser Zusammenhang ist durch den Faktor aus der Summe aus einer ersten Ganzzahl (Modulor m e Έ 0 - Element der ganzen Zahlen mit Null, also: -3, -2, -1 , 0, 1 , 2, 3, ...) und aus dem Kehrwert einer zweiten Ganzzahl (N e Element der ganzen Zahlen ohne Null, also: -3, -2, -1 , 1 , 2, 3, ...). Hierbei ist die zweite Ganzzahl (N) dem Betrag nach größer als die Anzahl der Gewindegänge der Antriebsspindel. Der Winkel a 0 repräsentiert einen eventuell vorliegenden Phasenversatz gegenüber der Antriebsspindel und ist grundsätzlich ein beliebiger Winkel; dieser kann zum Beispiel fertigungsbedingt festgelegt werden. In den folgenden Beispielen wird dieser Phasenversatz als a 0 = 0 angenommen.

Aufgrund dieses Zusammenhangs ist der zweite Messmagnet über den gesamten Verfahrweg der Spindelmutter bei jedem (unterschiedlichen) Gangwechsel stets an einer anderen Winkelposition. Dazwischen aber, werden bei einem Modulor m 0 (erste Ganzzahl) gleiche Winkelstellungen durchfahren, wobei dann aber die

Winkelstellung des ersten Messmagneten von dem definierten Gangwechsel, oder mathematisch ausgedrückt von einem ganzzahligen Abstand ausgehend vom

Anfangspunkt ( 0 ), abweicht und daher nicht ausgelesen werden. Die Auslesung findet also immer bei x 0 + n (mit « e 0, 1 , 2, 3, ...) statt; das sind die Gangwechsel.

Für eine besonders bauraumgünstige Konfiguration läuft die Messwelle mit einer wenig aufwendigen Übersetzungseinrichtung leicht nach oder leicht vor, also wird dafür die erste Ganzzahl m = 1 gesetzt. Besonders günstiger Weise für möglichst große Abstände zwischen den einzelnen Winkelstellungen des zweiten

Messmagneten bei den jeweiligen Gangwechseln ist N = G + 1 , wobei G die Anzahl der Gewindegänge ist, also bei x 0 = 0 ist n max = G. Es sind aber auch deutlich schnellere und deutlich langsamere Übersetzungen gemäß diesem Zusammenhang möglich. In diesem Beispiel mit beispielsweise 32 Gewindegängen wird die zweite Ganzzahl vorteilhafter Weise auf 33 gesetzt. Erst beim theoretisch 33ten

Gewindegang ist der Faktor der Periodizität der Messwelle wieder ganzzahlig:

Und erst damit würde sich eine doppelte Konstellation (wie beim nullten

Gewindegang) der beiden Messmagnete wiederholen, jedoch weist die

Antriebsspindel keinen 33ten Gewindegang auf. Aus jeder vollen Umdrehung folgt eine axiale Verschiebung der Spindelmutter um den Betrag der Gewindesteigung, weil ein Gewindegang zurückgelegt wird. Daher ist die Registrierung eines Gangwechsels, also der Übergang zwischen zwei vollen

Umdrehungen oder der Übergang vom Ende einer Gewindesteigung zur nächsten Gewindesteigung ein markanter und nützlicher Punkt für die Bestimmung der Position der Spindelmutter.

Die Übersetzung zwischen der Messwelle und der Antriebsspindel ist bevorzugt über einen Zahnkranz oder ein Zahnrad übertragbar, ist aber auch schlupffrei zum Beispiel reibschlüssig oder über einen Umschlingungstrieb übertragbar. Wenn es die gewünschte Präzision der Messung, beziehungsweise die gewünschte

Kleinschrittigkeit der Messung, zulässt, ist die Übersetzung auch spielbehaftet ausführbar. Das oben aufgezeigte Beispiel einer geeigneten Übersetzung bei 32 Gewindegängen ist zum Beispiel mittels einer Zahnradpaarung mit einem ersten Zahnrad an der Antriebsspindel mit 33 Zähnen und einem zweiten Zahnrad an der Messwelle mit 32 Zähnen ausführbar, oder einem ganzzahligen Vielfachen davon. Mit anderen Worten entspricht die Periodizität der Antriebsspindel der Anzahl der Zähne der Messwelle.

Die Messmagneten sind an der Antriebsspindel oder einem zur Antriebsspindel rotatorisch fixierten Fortsatz beziehungsweise an der Messwelle an einer festen Winkelposition angeordnet, sodass ihre Winkellage einen Rückschluss auf die

Umdrehung der Antriebsspindel beziehungsweise der Messwelle zulässt.

Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens übt der zweite

Messmagnet maximal einen derart vernachlässigbaren Einfluss auf das erste

Winkelmesssignal aus, dass das erste Winkelmesssignal eindeutig ist, und der erste Messmagnet beeinflusst das zweite Winkelmesssignal derart, dass das zweite

Winkelmesssignal uneindeutig ist, wobei zusätzlich zumindest folgende Schritte ausgeführt werden:

a'. Durchfahren der einzelnen Gewindegänge der Antriebsspindel,

b'. bei jedem Gangwechsel Erfassen des zweiten Winkelmesssignals;

c'. Speichern des zweiten Winkelmesssignals als Kalibrierungswert zugeordnet zu dem jeweilig anliegenden Gangwechsel. Die zwei Messmagnete sind dabei derart angeordnet, dass ihre Magnetfelder sich zumindest im Bereich des zweiten Winkelsensors beeinflussen, sodass das zweite Winkelmesssignal des zweiten Messmagneten gegenüber einer idealen Messung ohne den ersten Messmagneten (deutlich) verfälscht ist. Das erste Winkelmesssignal des ersten Messmagneten ist dabei eindeutig, weil der Einfluss des zweiten

Messmagneten unabhängig von dessen zweiter Winkelposition vernachlässigbar ist.

Das beschriebene Verfahren ist aber auch mit sich nicht überschneidenden

Magnetfeldern ausführbar. Dann kann bei ausreichender mechanischer Genauigkeit (zum Beispiel geringes Spiel) eine Kalibrierung der einzelnen zweiten

Winkelmesssignale mittels Speichern der zweiten Messsignale bei jedem

Gangwechsel entfallen, wenn der einmal erfasste Lagezusammenhang der

Messmagnete eine eindeutige Vorhersage der weiteren Winkelmesssignale erlaubt.

Bei einer Überschneidung der Magnetfelder im Bereich des zweiten Winkelsensors kommt es jedoch zu Messwerten, die keinen eindeutigen Rückschluss auf eine bestimmte Winkelstellung der zweiten Messwelle erlauben. Vielmehr sind mehrere Winkellagen der Messwelle einem zweiten Winkelmesssignal zugeordnet (vergleiche Figuren 4 und 5). Das zweite Magnetfeld des zweiten Messmagnets beeinflusst das erste Magnetfeld des ersten Messmagnets zumindest im Bereich der Erfassung mittels des ersten Winkelsensors nicht oder nur vernachlässigbar, sodass es nur eindeutige Messwerte, beziehungsweise Messwertbereiche, gibt, die eindeutig einer Winkellage des ersten Winkelsensors der Antriebsspindel zuordbar sind. Daher ist mittels des ersten Winkelsensors eine konventionelle inkrementelle

Positionsbestimmung möglich.

Zum Kalibrieren dieser Absolutwegmesseinrichtung wird hier vorgeschlagen, zumindest die folgenden Schritte durchzuführen, nämlich eine Kombination aus Schritt a. und Zusatzschritt a'., Schritt b. und Zusatzschritt b'. sowie Schritt c. und

Zusatzschritt c'.:

a. Definieren einer einzigen ersten Winkelposition des ersten Messmagneten pro voller Umdrehung der Antriebsspindel als Gangwechsel und Durchfahren der einzelnen Gewindegänge der Antriebsspindel,

b. bei jedem Gangwechsel Erfassen des zweiten Winkelmesssignals; c. Speichern des zweiten Winkelmesssignals als Kalibrierungswert zugeordnet zu einem jeweilig anliegenden Gangwechsel,

wobei insbesondere eine translatorische Absolutwegposition der Spindelmutter auf Basis des eindeutig bestimmten vorliegenden Gewindegangs mithilfe des

mechanischen Zusammenhangs zwischen dem jeweiligen Gewindegang und der translatorischen Absolutwegposition der Spindelmutter bestimmt wird.

Die Gewindegänge beziehungsweise Gangwechsel der Antriebsspindel werden durch Verfahren der Spindelmutter einzeln durchgegangen, und zwar am einfachsten von der Anfangsstellung bis zur Endstellung und/oder umgekehrt. Hierbei wird das jeweils bei einem Gangwechsel erfasste zweite Winkelmesssignal (überlagert vom ersten Magnetfeld) festgestellt und der zugehörige Kalibrierungswert gespeichert. Es wird also eine Tabelle erstellt, die für jeden einzelnen Gewindegang beziehungsweise Gangwechsel einen Kalibrierungswert für das zweite Winkelmesssignal enthält. In einer bevorzugten Ausführungsform werden bei ausreichender Genauigkeit nur für einige der Gewindegänge die jeweils zugehörigen Kalibrierungswerte festgestellt und entsprechend gespeichert.

Bei dem hier vorgeschlagenen Verfahren ergeben sich Kalibrierungswerte, die sich jeweils von den anderen Kalibrierungswerten der anderen Gangwechsel

unterscheiden. Somit ist die Absolutwegposition der Spindelmutter aufgrund des mechanischen Zusammenhangs zwischen dem jeweiligen Gewindegang und der translatorischen Absolutwegposition der Spindelmutter jederzeit eindeutig

bestimmbar, und zwar zumindest im Zusammenhang mit dem ersten

Winkelmesssignal in einer Gangwechselstellung. Zugleich ist mit dem ersten

Winkelsensor die Rotorlage der Antriebsspindel wie konventionell bestimmbar und zur exakten Ansteuerung beziehungsweise Kommutierung einer Antriebseinheit für die Antriebsspindel, bevorzugt für einen Elektromotor verwendbar.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens wird in einem Schritt c. eine Obergrenze und eine Untergrenze eines Abweichungsbereichs vom Kalibrierungswert derart bestimmt und gespeichert, dass ein erstes Winkelmesssignal zusammen mit einem zugehörigen zweiten Winkelmesssignal im Abweichungsbereich des Kalibrierungswerts eine eindeutige Bestimmung des vorliegenden Gewindegangs erlaubt, wobei bevorzugt die Obergrenze und die Untergrenze auf Basis zumindest einer der folgenden Maßnahmen bestimmt wird:

Bestimmung auf Basis eines mathematischen Zusammenhangs; und

Bestimmung auf Basis empirischer Messdaten.

Bei diesem Verfahren wird eine Abweichung vom Kalibrierungswert miteinbezogen, indem eine Obergrenze und eine Untergrenze festgelegt wird, indem ein Messwert für einen bestimmten Kalibrierungswert liegen muss, um einen bestimmten Gewindegang zugeordnet zu werden. Die Abweichungsbereiche sind dabei derart ausgelegt, dass sie sich nicht überschneiden, sodass bereits durch die Messung des zweiten

Winkelmesssignals die Absolutwegposition der Spindelmutter bestimmbar ist.

Bevorzugt wird die Obergrenze und die Untergrenze auf Basis eines mathematischen Zusammenhangs festgelegt, wodurch sich eine besonders genaue Auslegung der Absolutwegmesseinrichtung ergibt. Gemäß einer anderen bevorzugten

Ausführungsform werden die Obergrenze und die Untergrenze auf Basis empirischer Messdaten festgelegt, wodurch sich fertigungsbedingte Abweichungen eines rein mathematischen Zusammenhangs ausgleichen lassen. Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekts der Erfindung wird ein Verfahren zum Steuern der Position einer Spindelmutter eines Spindelaktors für eine hydraulische Gebereinheit vorgeschlagen, wobei deren Absolutwegmesseinrichtung mittels einer Ausführungsform des oben beschriebenen Verfahrens kalibriert ist, wobei das

Verfahren zumindest die folgenden Schritte aufweist:

i. Anfahren eines benachbarten Gangwechsels;

ii. Erfassen des zweiten Winkelmesssignals;

iii. Bestimmen des Gewindegangs aus den gespeicherten Kalibrierungswerten; iv. Ausgeben des bestimmten Gewindegangs und dadurch insbesondere

Bestimmen der translatorischen Absolutwegposition der Spindelmutter.

Nachdem ein Kalibrieren gemäß der obigen Beschreibung durchgeführt worden ist, kann die Absolutwegposition der Spindelmutter beziehungsweise der konkrete zugehörige Gewindegang zum Steuern leicht (eindeutig) erfasst werden. Hierzu wird das zweite Winkelmesssignal erfasst, zum Beispiel beim Durchschreiten oder Anfahren eines Gangwechsels, welcher mittels des ersten Winkelsensors eindeutig bestimmbar ist, und das zugehörige vorliegende zweite Winkelmesssignal wird mit den gespeicherten Kalibrierungswerten verglichen. Hieraus lässt sich der

Gewindegang bereits eindeutig bestimmen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Verfahrens zum Steuern der Position einer Spindelmutter wird nachfolgend einer eindeutigen Bestimmung eines Gewindegangs nur die Lage des ersten Messmagneten erfasst und die

Absolutwegposition der Spindelmutter damit inkrementell ermittelt, wobei nach einem Speicherverlust der Absolutwegposition, und bevorzugt nach einem vorbestimmten Zeitabstand, die Absolutwegposition der Spindelmutter mithilfe des oben

beschriebenen Verfahrens zum Steuern mittels Erfassen des zweiten Messmagneten ermittelt wird. Bei einer solchen Ausführung wird der Speicheraufwand beziehungsweise der

Ausleseaufwand und damit der Energiebedarf deutlich reduziert. Auch ist dabei die Auslesegeschwindigkeit erhöhbar und somit die Stellgeschwindigkeit der

Antriebsspindel steigerbar. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Spindelaktor für eine

hydraulische Gebereinheit vorgeschlagen, welcher zumindest die folgenden

Komponenten aufweist:

eine Antriebsspindel, welche abtriebsseitig eine Mehrzahl von Gewindegängen mit einer definierten Gewindesteigung aufweist, zum translatorischen Bewegen einer Spindelmutter, wobei die Antriebsspindel einen ersten Messmagneten an einer ersten Winkelposition der Antriebsspindel aufweist, und wobei die Spindelmutter zwischen einer Anfangsstellung und einer Endstellung einen vorbestimmten maximalen

Verfahrweg aufweist;

eine Messwelle mit einem zweiten Messmagneten an einer zweiten

Winkelposition der Messwelle, wobei die Messwelle in fester Übersetzung mit der Antriebsspindel von der Antriebsspindel antreibbar ist, wobei die Übersetzung zur Messwelle derart eingerichtet ist, dass die Periodizität der Messwelle einer vollen Umdrehung der Antriebsspindel multipliziert mit der Summe aus einer beliebigen ersten Ganzzahl (m) und aus dem Kehrwert einer zweiten Ganzzahl (N) entspricht, wobei die zweite Ganzzahl (N) betragsmäßig größer als die Anzahl (G) der

Gewindegänge der Antriebsspindel ist;

einen ersten Winkelsensor zum Erfassen eines ersten Winkelmesssignals vom ersten Messmagneten mit einem ersten Magnetfeld; und

- einen zweiten Winkelsensor zum Erfassen eines zweiten Winkelmesssignals vom zweiten Messmagneten mit einem zweiten Magnetfeld.

Der hier vorgeschlagene Spindelaktor ist zur Ausführung eines Verfahrens gemäß der obigen Beschreibung eingerichtet, sodass die absolute Lage der Spindelmutter hinreichend genau bestimmbar ist, ohne dass hierzu ein translatorischer

Absolutwegsensor oder ein Referenzanschlag oder ein Referenzsensor notwendig sind. Der erste Messmagnet muss nicht direkt mit der Antriebsspindel verbunden sein, sondern ist bevorzugt mit einem rotatorisch zur Antriebswelle fixierten und (technisch) spielfreien Fortsatz verbunden. Zu weiteren Details der Vorrichtung wird hier auf die detaillierte Erläuterung der Vorrichtung im Bezug auf das oben aufgezeigte Verfahren verwiesen.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Spindelaktors liegt der erste Messmagnet in jeder relativen Lage zum zweiten Messmagneten maximal 10 mm, bevorzugt maximal 8 mm, entfernt und der erste Messmagnet weist eine größere, bevorzugt eine mindestens 2,5-fache, erste Magnetflussdichte im Vergleich zur zweiten Magnetflussdichte des zweiten Messmagneten auf.

Aufgrund der nur geringen Beabstandung der Messmagneten und aufgrund der deutlich unterschiedlichen Auslegung der Magnetflussdichten ist eine besonders kleine Bauweise der Absolutwegmesseinrichtung an dem Spindelaktor möglich. Die erste Magnetflussdichte beträgt bevorzugt mindestens das 1 ,5-fache, besonders bevorzugt mindestens das 2,5-fache der zweiten Magnetflussdichte. Insbesondere muss kein räumlich getrennter Absolutwegsensor vorgesehen werden und die

Absolutwegmesseinrichtung ist mittels einer zusammenhängenden (separaten) Bauelektronik mit dem Spindelaktor verbindbar. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des Spindelaktors sind der erste Messmagnet und die Messwelle mit dem zweiten Messmagnet von der Abtriebsseite der Antriebsspindel gesehen hinter der Antriebseinheit endseitig angeordnet. Durch die endseitige Anbringung der Messvorrichtung ist eine einfach zugängliche und einfach zu montierende Bauweise erreicht. Besonders bevorzugt ist die

Messwelle lediglich als Zahnrad beziehungsweise als Zahnkranz ausgebildet und weist lediglich eine ausreichende mechanische Stabilität und rotatorische Aufhängung zur Sicherstellung der exakten Lage des zweiten Messmagnets auf. Besonders bevorzugt ist die Messwelle mittels eines Planetengetriebes mit der Antriebsspindel übersetzungsfest verbunden.

Gemäß einem weiteren vorteilhaften Aspekt der Erfindung wird eine hydraulische Gebereinheit für eine Reibkupplung vorgeschlagen, welche zumindest die folgenden Komponenten aufweist:

einen Spindelaktor nach einer Ausführungsform gemäß der obigen

Beschreibung,

eine elektrische Antriebseinheit zum gesteuerten Rotieren der Antriebsspindel; einen Geberkolben, welcher mit der Spindelmutter zur translatorischen

Bewegung fest verbindbar ist; und

einen Geberzylinder zur Aufnahme des Geberkolbens und einer hydraulischen Flüssigkeit, wobei der Geberzylinder mittels der hydraulischen Flüssigkeit

kommunizierend mit einem Nehmerzylinder verbindbar ist. Die Antriebsspindel des Spindelaktors ist hierbei über eine elektrische Antriebseinheit rotierbar, zum Beispiel ein Servo-Motor, und die elektrische Antriebseinheit wird mittels der Messung gemäß der obigen Beschreibung gesteuert. Die Spindelmutter ist dabei fest mit einem Geberkolben verbunden, beziehungsweise die Spindelmutter ist einstückig mit einem Geberkolben gebildet, und führt eine translatorische Bewegung aus, indem die Antriebsspindel mittels der Gewindesteigung der Gewindegänge die rotatorisch fixierte Spindelmutter axial verschiebt. Somit ist eine hydraulische

Flüssigkeit in dem Geberzylinder mittels des Geberkolbens verdrängbar

beziehungsweise ansaugbar, sodass ein hiermit kommunizierend verbundener Nehmerzylinder steuerbar ist und eine Kraft vom Geberzylinder auf den Nehmerzylinder übertragbar ist. Ganz besonders bevorzugt ist hiermit eine schnelle und exakte Betätigung des Geberkolbens möglich. Zudem sind hohe Kräfte, die zum Beispiel zum Anpressen einer Reibkupplung notwendig sind, erzeugbar. Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Reibkupplung mit einer

Rotationsachse zum lösbaren Verbinden einer Antriebswelle mit einem Verbraucher vorgeschlagen, welcher zumindest die folgenden Komponenten aufweist:

zumindest ein Reibpaket mit zumindest einer Reibplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche und zumindest einer korrespondierenden Reibscheibe, über welches im angepressten Zustand ein Drehmoment übertragbar ist

zumindest eine Betätigungseinrichtung mit einem Nehmerzylinder zum

Verpressen des zumindest einen Reibpakets; und

zumindest eine kommunizierend verbindbare hydraulische Gebereinheit gemäß obiger Beschreibung.

Die Reibkupplung ist dazu eingerichtet, ein Drehmoment lösbar von einer

Abtriebswelle auf einen Verbraucher und umgekehrt zu übertragen. Dies wird in der Regel über das zumindest eine Reibpaket erreicht, welches eine axial verschiebbare, in der Regel mit der Abtriebswelle rotationsfeste, Anpressplatte aufweist, die gegen zumindest eine korrespondierende Reibscheibe pressbar ist. Infolge der Anpresskraft ergibt sich eine Reibkraft über die Reibfläche, die multipliziert mit dem mittleren Radius der Reibfläche ein übertragbares Drehmoment ergibt. Damit ein möglichst präziser Anpressvorgang möglich ist, bei dem vor allem schnell und verschleißarm gekuppelt werden kann, ist die oben beschriebene Gebereinheit besonders vorteilhaft. Damit ist in jeder Situation die die Absolutwegposition des Geberkolbens bestimmbar und zugleich sehr genau einstellbar. Ganz besonders vorteilhaft ist der Aufbau dabei raumsparend, einfach montierbar und verbraucht wenig Energie zum Auslesen.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Antriebsstrang vorgeschlagen, welcher eine Antriebseinheit mit einer Abtriebswelle und eine Reibkupplung gemäß der obigen Beschreibung umfasst, wobei die Abtriebswelle zur

Drehmomentübertragung mittels der Reibkupplung mit zumindest einem Verbraucher lösbar verbindbar ist. Der Antriebsstrang ist dazu eingerichtet, ein von einer Antriebseinheit, zum Beispiel einer Energiewandlungsmaschine, bevorzugt einer Verbrennungskraftmaschine oder einem Elektromotor, bereitgestelltes und über ihre Abtriebswelle abgegebenes

Drehmoment für zumindest einen Verbraucher lösbar, also zuschaltbar und

abschaltbar, zu übertragen. Ein beispielhafter Verbraucher ist zumindest ein

Antriebsrad eines Kraftfahrzeugs und/oder ein elektrischer Generator zur

Bereitstellung von elektrischer Energie. Um das Drehmoment gezielt und/oder mittels eines Schaltgetriebes mit unterschiedlichen Übersetzungen zu übertragen

beziehungsweise eine Übertragung zu trennen, ist die Verwendung der oben beschriebenen Reibkupplung besonders vorteilhaft, weil ein hohes Drehmoment präzise und verschleißarm realisierbar ist, wobei zugleich die Dauer bis zur

Bestimmung der Absolutwegposition des Geberkolbens gegenüber vergleichbar einfachen aufgebauten Absolutwegmesseinrichtungen deutlich beschleunigt ist. Umgekehrt ist auch eine Aufnahme einer von zum Beispiel einem Antriebsrad eingebrachte Trägheitsenergie umsetzbar. Das zumindest eine Antriebsrad bildet dann die Antriebseinheit, wobei dessen Trägheitsenergie mittels der Doppelkupplung auf einen elektrischen Generator zur Rekuperation, also zur elektrischen Speicherung der Bremsenergie, mit einem entsprechend eingerichteten Antriebsstrang übertragbar ist. Weiterhin sind in einer bevorzugten Ausführungsform eine Mehrzahl von

Antriebseinheiten vorgesehen, die mittels der Reibkupplung in Reihe oder parallel geschaltet beziehungsweise voneinander entkoppelt betreibbar sind,

beziehungsweise deren Drehmoment jeweils lösbar zur Nutzung zur Verfügung stellbar ist. Beispiele sind Hybridantriebe aus Elektromotor und

Verbrennungskraftmaschine, aber auch Mehrzylindermotoren, bei denen einzelne Zylinder (-gruppen) zuschaltbar sind.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Kraftfahrzeug vorgeschlagen, welches zumindest ein Antriebsrad aufweist, welches mittels eines Antriebsstrangs gemäß der obigen Beschreibung antreibbar ist.

Die meisten Kraftfahrzeuge weisen heutzutage einen Frontantrieb auf und ordnen daher bevorzugt die Antriebseinheit, beispielsweise eine Verbrennungskraftmaschine oder einen Elektromotor, vor der Fahrerkabine und quer zur Hauptfahrrichtung an. Der Bauraum ist gerade bei einer solchen Anordnung besonders gering und es ist daher besonders vorteilhaft, eine Reibkupplung kleiner Baugröße zu verwenden. Ähnlich gestaltet sich der Einsatz einer Reibkupplung in motorisierten Zweirädern, für welche eine deutlich gesteigerte Leistung bei gleichbleibendem Bauraum gefordert wird.

Verschärft wird diese Problematik bei Personenkraftwagen der Kleinwagenklasse nach europäischer Klassifizierung. Die verwendeten Aggregate in einem

Personenkraftwagen der Kleinwagenklasse sind gegenüber Personenkraftwagen größerer Wagenklassen nicht wesentlich verkleinert. Dennoch ist der zur Verfügung stehende Bauraum bei Kleinwagen wesentlich kleiner. Der oben beschriebene

Antriebsstrang weist eine hydraulische Gebereinheit besonders geringer Baugröße auf, die zugleich den erhöhten Anforderungen an übertragbaren Drehmomenten bei gleichbleibender oder sogar verlängerter Lebensdauer der Reibbeläge nachkommt. Personenkraftwagen werden einer Fahrzeugklasse nach beispielsweise Größe, Preis, Gewicht und Leistung zugeordnet, wobei diese Definition einem steten Wandel nach den Bedürfnissen des Marktes unterliegt. Im US-Markt werden Fahrzeuge der Klasse Kleinwagen und Kleinstwagen nach europäischer Klassifizierung der Klasse der Subcompact Car zugeordnet und im Britischen Markt entsprechen sie der Klasse Supermini beziehungsweise der Klasse City Car. Beispiele der Kleinstwagenklasse sind ein Volkswagen up! oder ein Renault Twingo. Beispiele der Kleinwagenklasse sind ein Alfa Romeo Mito, Volkswagen Polo, Ford Fiesta oder Renault Clio.

Die oben beschriebene Erfindung wird nachfolgend vor dem betreffenden technischen Hintergrund unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen, die bevorzugte Ausgestaltungen zeigen, detailliert erläutert. Die Erfindung wird durch die rein schematischen Zeichnungen in keiner Weise beschränkt, wobei anzumerken ist, dass die Zeichnungen nicht maßhaltig sind und zur Definition von Größenverhältnissen nicht geeignet sind. Es wird dargestellt in

Fig. 1 : ein Spindelaktor mit inkrementeller Wegmessung;

Fig. 2: ein Spindelaktor mit Absolutwegsensor; Fig. 3: ein Spindelaktor mit Absolutwegmesseinrichtung mittels zweier Winkelmesssensoren;

Fig. 4: eine beispielhafte Messfehlerkurve eines zweiten Winkelmesssensors;

Fig. 5: ein Ausschnitt der in Fig. 4 gezeigten Messfehlerkurve;

Fig. 6: eine schematische Darstellung des ersten Winkelverlaufs einer

Antriebsspindel im Vergleich zu zwei verschiedenen zweiten Winkelverläufen einer Messwelle;

Fig. 7: einen Graph mit möglichen Messwerten des zweiten Winkelmesssignals;

Fig. 8: eine hydraulische Gebereinheit im Schnitt;

Fig. 9: eine hydraulische Gebereinheit in räumlicher Rückansicht;

Fig. 10: eine Reibkupplung mit Gebereinheit; Fig. 1 1 : eine schematische Darstellung des Kalibrierverfahrens; und

Fig. 12: eine schematische Darstellung des Steuerverfahrens.

In Fig. 1 wird ein Spindelaktor 2 schematisch dargestellt, bei welchem eine

Antriebsspindel 4 mittels einer Antriebseinheit 20 rotierbar ist, sodass eine

rotationsfeste Spindelmutter 5 entlang des maximalen Verfahrwegs 10 von einer Anfangsstellung 8 in eine Endstellung 9 verfahrbar ist. Die Spindelmutter 5 befindet sich dabei abtriebsseitig der Antriebseinheit 20. Auf der der Abtriebsseite 19 abgekehrten Seite des Spindelaktors 2 ist ein (erster) Rotor 43 vorgesehen, an dem ein erster Messmagnet 6 angeordnet ist und dessen Winkellage mittels eines ersten Winkelsensors 14 erfassbar ist. Mittels inkrementeller Aufnahme der Anzahl der Durchgänge, also der Gangwechsel, wird die Position der Spindelmutter 5 bestimmt, wobei nur durch ein Anfahren des hier vorgesehenen Kalibrieranschlags 45 bei der Endstellung 9 die Position in eine translatonsche Absolutwegposition 16 umrechenbar ist.

In Fig. 2 ist ein Spindelaktor 2 mit einer anderen Konfiguration zur Erfassung der translatorischen Absolutwegposition 16 der Spindelmutter 5 gezeigt. Hierbei erfasst ein Absolutwegsensor 46 die Absolutwegposition 16 der Spindelmutter 5 direkt. Weil die Antriebseinheit 20 aber mit einem Winkelmesssignal versorgt werden muss, ist hier weiterhin ein (erster) Rotor 43 mit einem ersten Messmagneten 6 wie in der Konfiguration in Fig. 1 vorgesehen.

In Fig. 3 ist ein Spindelaktor 2 gezeigt, bei dem an dem der Abtriebsseite 19 gegenüberliegenden Ende der Antriebsspindel 4 eine Absolutwegmesseinrichtung 1 gebildet ist. Diese umfasst einen ersten Rotor 43, welcher einen ersten

Messmagneten 6 aufweist und dessen Winkellage mittels des ersten Winkelsensors 14 erfassbar ist. Weiterhin ist übersetzungsfest verbunden ein zweiter Rotor 44, beziehungsweise eine Messwelle 1 1 vorgesehen, an der ein zweiter Messmagnet 12 vorgesehen ist, welcher mittels eines zweiten Winkelsensors 15 erfassbar ist. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind die Messmagnete 6 und 12 so nah beieinander angeordnet, dass sich die Magnetfelder (teilweise) überschneiden. Dabei hat das Magnetfeld des zweiten Messmagnets 12 auf die Messung der Winkellage des ersten Messmagneten 6 mittels des ersten Winkelsensors 14 einen

vernachlässigbaren Einfluss. Bei diesem Aufbau ist wie oben in der Beschreibung aufgezeigt, eine Absolutwegposition 16 der Spindelmutter 5 eindeutig bestimmbar. In Fig. 4 ist eine Messfehlerkurve 49 bei einem beeinflussten zweiten

Winkelmesssignal des zweiten Winkelsensors 15, über einer Gangachse 47 (die Zahlen bezeichnen einzelne Gewindegänge an Ihren jeweiligen Gangwechseln) und einer Winkelfehlerachse 48, dargestellt. Hierbei ist klar zu erkennen, dass sich die Messfehler in nicht-linearer Weise überschneiden und somit ein nur mehrdeutiges Signal erzeugen.

In Fig. 5 ist ein in Fig. 4 bezeichneter Messausschnitt 50 der Messfehlerkurve 49 aus Fig. 4 gezeigt, wobei hier die Mehrdeutigkeit bereits in diesem kleinen Bereich einer einzigen ganzen Umdrehung der Antriebsspindel deutlich wird. In Fig. 6 ist schematisch ein erster Winkelverlauf 53 (durchgehende Kurve) einer Antriebsspindel mit hier sechs Gewindegängen dargestellt, wobei die Gangwechsel 57 bis 62 hier nach jeweils einer vollen Umdrehung, also 2πχ, festgelegt ist. Es sind drei Konfigurationen der Übersetzung zur Messwelle dargestellt, wobei der Modulor m bei dem zweiten Winkelverlauf der Messwelle mit der ersten Übersetzung 54 (lang gestrichelte Kurve) eins ist, bei dem zweiten Winkelverlauf der Messwelle mit der zweiten Übersetzung 55 (kurz gestrichelte Kurve) zwei ist und bei dem zweiten Winkelverlauf der Messwelle mit der dritten Übersetzung 56 (doppelpunkt-gestrichelte Kurve) null ist. Zwischen dem Startpunkt und dem Endpunkt ist bei keiner der dargestellten zweiten Winkelverläufe 54, 55 und 56 die Konstellation, also die

Winkelpositionen der Messwelle zur Antriebswelle, identisch. Infolge der Reduzierung der Messpunkte auf die Gangwechsel 57 bis 62 werden die Abstände zwischen den zu messenden zweiten Winkelmesssignalen so groß, dass die Uneindeutigkeit des zweiten Winkelmesssignals ausgeglichen wird.

In Fig. 7 ist eine beispielhafte Auslesetabelle eines beeinflussten zweiten

Winkelmesssignals von einem vollständigen Verfahrweg einer Spindelmutter 5 gezeigt über den Koordinatenachsen y-Achse 63 und x-Achse 64. Zum Referenzieren auf den richtigen Kalibrierungswert wird beim Auslesen ein solcher Messpunkt mit den x-Koordinaten und den y-Koordinaten der Abstand zu den Kalibrierungswerten berechnet. Der Kalibrierungswert mit dem geringsten errechneten Abstand ist dann der derjenige, der den vorliegenden Gewindegang bestimmt. Im Folgenden ist dazu beispielhaft eine Tabelle und die Berechnung des Abstands dargestellt:

Bx2i sind die gespeicherten x-Werte und By2i sind die gespeicherten y-Werte des zweiten Winkelmesssignals, die jeweils einem Gewindegang (beziehungsweise Gang) zugeordnet sind. Nun wird die Antriebsspindel zum Beispiel in die Winkelstellung 0° (also in eine Gangwechselposition) überführt und der vorliegende x-Wert Bx2 und y-Wert By2 des zweiten Winkelmesssignals erfasst. Anschließend wird der Abstand (ai), zum Beispiel wie folgt, berechnet:

! ~

Oi = l(B x2 - B x2i ) 2 + (ß y2 - B v2i ) "

Der kleinste Abstand ai ergibt dann den anliegenden Gewindegang und erlaubt so die Bestimmung der Absolutwegposition der Spindelmutter.

In Fig. 8 ist ein konkretes Ausführungsbeispiel einer hydraulischen Gebereinheit 3 im Schnitt gezeigt, wobei die Antriebsspindel 4 mit einem ersten Rotor 43 verbunden ist, welcher in fester Verbindung mit einer Messwelle 1 1 steht. Der erste Rotor 43 und die Messwelle 1 1 sind dabei, gesehen von der Abtriebsseite 19, rückseitig der

Antriebseinheit 20 angeordnet.

In Fig. 9 ist die gleiche hydraulische Gebereinheit räumlich in einem ähnlichen

Ausschnitt wie in Fig. 8 von außen gezeigt, wobei hier die Zahnradverbindung zur übersetzungsfesten Verbindung zwischen dem ersten Rotor 43 und der Messwelle 1 1 gut erkennbar ist.

In Fig. 10 ist beispielhaft eine Reibkupplung 23 als (trockene) Doppelkupplung dargestellt, welche mittels eines Nehmerzylinders 24 und jeweils einem ersten

Betätigungstopf 40 und einem zweiten Betätigungstopf 41 ein über die Abtriebswelle 26 eingegebenes Drehmoment über das erste Reibpaket 28 auf die erste

Ausgangswelle 51 und über das zweite Reibpaket 29 auf die zweite Ausgangswelle 52 abgibt. Das erste Reibpaket 28 setzt sich dabei aus einer ersten Reibplatte 30 (Anpressplatte), einer zweiten Reibplatte 31 (Zwischenplatte), einer dritten Reibplatte 32 (Gegenplatte) und einer ersten Reibscheibe 36 sowie einer zweiten Reibscheibe 37, für welche auch Reiblamellen verwendbar sind, zusammen. Das zweite Reibpaket 22 setzt sich in ähnlicher Bauweise aus einer ersten Reibplatte 33 (Anpressplatte), einer zweiten Reibplatte 34 (Zwischenplatte), einer dritten Reibplatte 35 (Gegenplatte) und einer ersten Reibscheibe 38 sowie einer zweiten Reibscheibe 39, für welche auch Reiblamellen verwendbar sind, zusammen. Die Reibpakete 28 und 29 sind über eine hydraulische Gebereinheit 3 mittels einer Hydraulikleitung 42 automatisiert betätigbar. Hierzu ist der Hydraulikkolben 22 im hydraulischen Zylinder 23 mittels einer Spindel 4 hin und her bewegbar, sodass eine hydraulische Flüssigkeit in der hydraulischen Gebereinheit 3 verdrängt und in den Nehmerzylinder 24 eingepresst wird.

In Fig. 1 1 ist schematisch ein Kalibrierungsverfahren mit uneindeutigen zweiten Winkelmesssignalen gemäß der obigen Beschreibung gezeigt, wobei in einem Schritt (a.1 .) ein erster Gewindegang der Antriebsspindel angefahren und dazu in einem Schritt (b.1 .) das vorliegende Winkelmesssignal der Messwelle 1 1 erfasst wird.

Zusätzlich wird hier in einem Schritt (c.1 .) eine Abweichung (obere und untere

Toleranzgrenze) berechnet oder empirisch ermittelt zugewiesen und anschließend in einer Messwerttabelle gespeichert. Daraufhin wird im weiteren Schritt (a.2.) der zweite Gewindegang angefahren und das Verfahren wiederholt bis alle Gewindegänge der Antriebsspindel durchfahren worden sind. Hierbei können auch Zwischengänge erfasst werden oder einige Gewindegänge ausgelassen werden. Beispielhaft ist im Folgenden eine Messwerttabelle gezeigt, wobei RLS1 das erste Winkelmesssignal des ersten Winkelsensors, RLS2 das zweite Winkelmesssignal des zweiten

Winkelsensors und Gang den Gewindegang jeweils bei einer vollen Umdrehung der Antriebswelle bezeichnet:

In Fig. 12 ist ein Steuerverfahren basierend auf einer wie zum Beispiel in Fig. 1 1 dargestellt erzeugten Messwerttabelle dargestellt. Zunächst wird in Schritt (i.) ein Gangwechsel angefahren, in einem Schritt (ii.) die Winkellage der Messwelle erfasst und anschließend in einem Schritt (iii.) wird der erfasste Wert mit der wie in Fig. 1 1 erstellten Tabelle verglichen und mögliche Werte ermittelt. Anschließend wird in Schritt (iv.) der Gewindegang ausgegeben und anschließend die Absolutwegposition der Spindelmutter inkrementell errechnet.

Die Erfindung betrifft also ein Verfahren zum Kalibrieren einer

Absolutwegmesseinnchtung eines Spindelaktors für eine hydraulische Gebereinheit, wobei der Spindelaktor zwei Messmagneten aufweist, wobei der zweite Messmagnet maximal einen derart vernachlässigbaren Einfluss auf das erste Winkelmesssignal ausübt, dass ein erstes Winkelmesssignal eindeutig ist, und wobei der erste

Messmagnet das zweite Winkelmesssignal derart beeinflusst, dass ein zweite

Winkelmesssignal uneindeutig ist,

wobei das Verfahren zumindest die folgenden Schritte aufweist:

a. Definieren einer einzigen ersten Winkelposition des ersten Messmagneten pro voller Umdrehung der Antriebsspindel als Gangwechsel,

b. Erfassen des zweiten Winkelmesssignals bei zumindest einem anliegenden Gangwechsel;

c. Speichern des zweiten Winkelmesssignals als Kalibrierungswert zugeordnet zu dem zumindest einen anliegenden Gangwechsel,

wobei insbesondere eine translatorische Absolutwegposition der Spindelmutter auf Basis des eindeutig bestimmten vorliegenden Gewindegangs mithilfe des

mechanischen Zusammenhangs zwischen dem jeweiligen Gewindegang und der translatorischen Absolutwegposition der Spindelmutter bestimmt wird.

Mit dem hier vorgeschlagenen Verfahren und Vorrichtung ist es möglich, ohne aufwendigen Absolutwegsensor eine Absolutwegposition festzustellen.

Bezuqszeichenliste Absolutwegmesseinrichtung

Spindelaktor

hydraulische Gebereinheit

Antriebsspindel

Spindelmutter

erster Messmagnet

erste Winkelposition

Anfangsstellung

Endstellung

maximaler Verfahrweg

Messwelle

zweiter Messmagnet

zweite Winkelposition

erster Winkelsensor

zweiter Winkelsensor

translatorische Absolutwegposition

weiterer erster Messmagnet

weiterer zweiter Messmagnet

Abtriebsseite

Antriebseinheit

Reibkupplung

Geberkolben

Geberzylinder

Nehmerzylinder

Rotationsachse

Abtriebswelle

Verbraucher

erstes Reibpaket

zweites Reibpaket

erste Reibplatte des ersten Reibpakets zweite Reibplatte des ersten Reibpakets dritte Reibplatte des ersten Reibpakets erste Reibplatte des zweiten Reibpakets zweite Reibplatte des zweiten Reibpakets

dritte Reibplatte des zweiten Reibpakets

erste Reibscheibe des ersten Reibpakets

zweite Reibscheibe des ersten Reibpakets

erste Reibscheibe des zweiten Reibpakets

zweite Reibscheibe des zweiten Reibpakets

erste Betätigungseinrichtung

zweite Betätigungseinrichtung

Hydraulikleitung

erster Rotor

zweiter Rotor

Kalibrieranschlag

Absolutwegsensor

Gangachse

Winkelfehlerachse

Messfehlerkurve

Messausschnitt

erste Getriebewelle

zweite Getriebewelle

erster Winkelverlauf der Antriebsspindel

zweiter Winkelverlauf der Messwelle mit erster Übersetzung zweiter Winkelverlauf der Messwelle mit zweiter Übersetzung zweiter Winkelverlauf der Messwelle mit dritter Übersetzung erster Gewindegang

zweiter Gewindegang

dritter Gewindegang

vierter Gewindegang

fünfter Gewindegang

sechster Gewindegang

y-Achse

x-Achse