Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR CAPTURING OPERATING PARAMETER DATA FOR A MOTOR SYSTEM HAVING AN ELECTRIC MOTOR, AND CORRESPONDING MOTOR SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/015795
Kind Code:
A1
Abstract:
A method for capturing operating parameter data for a motor system having an electric motor, wherein states of operating parameters are captured during operation of the motor system, wherein the operating parameters comprise a basic parameter and at least one additional parameter, wherein, based on a capture of the state of the basic parameter, state change events for the basic parameter are ascertained, wherein detection of a state change event for the basic parameter results in a state of the additional parameter being captured, and wherein the captured state of the additional parameter is stored in combination with the detected state change event. In addition, a corresponding motor system and a fan are specified.

Inventors:
KAMMERER MATTHIAS CARSTEN (DE)
WENGER BJOERN (DE)
Application Number:
PCT/DE2019/200053
Publication Date:
January 23, 2020
Filing Date:
May 29, 2019
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
ZIEHL ABEGG SE (DE)
International Classes:
H02P29/02; G05B23/02
Domestic Patent References:
WO2004079889A12004-09-16
Foreign References:
EP1967930A22008-09-10
JP2006101576A2006-04-13
DE102016108506B32017-09-21
DE102016122404A12017-06-01
Attorney, Agent or Firm:
ULLRICH & NAUMANN (DE)
Download PDF:
Claims:
A n s p r ü c h e

1. Verfahren zur Erfassung von Betriebsparameterdaten eines Motorsystems mit Elektromotor, vorzugsweise für einen Ventilator,

wobei während eines Betriebs des Motorsystems Zustände von Betriebspa- rametern erfasst werden,

wobei die Betriebsparameter einen Basisparameter und zumindest einen Zusatzparameter umfassen,

wobei, basierend auf einer Zustandserfassung des Basisparameters, Zu- standsänderungsereignisse des Basisparameters ermittelt werden,

wobei bei einer Detektion eines Zustandsänderungsereignisses des Basis- parameters ein Zustand des Zusatzparameters erfasst wird, und

wobei der erfasste Zustand des Zusatzparameters mit dem detektierten Zu- standsänderungsereignis verknüpft gespeichert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei der Zu- standserfassung eines Betriebsparameters eine Klassierung zugrunde gelegt wird, wobei ein erfasster Zustand des Betriebsparameters einer Klasse der Klassierung zugeordnet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Detektion des Zustandsänderungsereignisses des Basisparameters ein Zustand eines oder mehrerer weiterer Zusatzparameter erfasst wird, wobei der erfasste Zustand des weiteren Zusatzparameters bzw. die erfassten Zustände der weiteren Zusatzparameter mit dem detektierten Zustandsänderungsereignis verknüpft ge- speichert wird bzw. werden.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das detektierte Zustandsänderungsereignis und der erfasste Zustand des Zusatzparameters und ggf. der erfasste Zustand des weiteren Zusatzparameters bzw. die erfassten Zustände der weiteren Zusatzparameter als Zustandskombina- tion gespeichert werden.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Speiche- rung der Zustandskombination in Abhängigkeit von der Veränderung des Basispa- rameters erfolgt.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das de- tektierte Zustandsänderungsereignis durch die Zustandskombination derart ge- speichert wird, dass Startzustand und Zielzustand der Zustandsänderung des de- tektierten Zustandsänderungsereignisses des Basisparameters in der Zustands- kombination hinterlegt sind.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass Zustandskombinationen, die infolge von detektierten Zustandsänderungser- eignissen erzeugt werden, mittels einer, vorzugsweise geschachtelten, Matrix mit Matrixelementen gespeichert werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustands- kombinationen in der Matrix so abgelegt werden, dass eine Verteilung der detek- tierten Zustandsänderungsereignisse des Basisparameters erhältlich ist.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zu- standskombinationen in der Matrix so abgelegt werden, dass über Indizes der Matrix, vorzugsweise Spaltenindizes und Zeilenindizes der Matrix, Startzustände und Zielzustände der Zustandsänderungsereignisse abgebildet werden, und wobei in den Matrixelementen der Matrix Informationen hinsichtlich der Anzahl der Zu- standsereignisse hinterlegt werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass in den Matrixelementen der Matrix Informationen über erfasste Zustände von Zusatzparametern hinterlegt werden.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der mittels der Zustandserfassung des Basisparameters ermittelte Zustand des Basisparameters in vorgebbaren Auswertungsintervallen einer Auswertung unterzogen wird, um ein Zustandsänderungsereignis des Basisparameters zu de- tektieren.

12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Auswer- tung derart implementiert ist, dass bei Überschreiten einer vorgebbaren Ände- rungsschwelle ein Zustandsänderungsereignis des Basisparameters festgestellt wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Betriebsparameter einen Drehzahlparameter, Temperaturparameter, Strom parameter und/oder Spannungsparameter etc. umfassen.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass als Basisparameter ein Drehzahlparameter verwendet wird.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass als Basisparameter ein Spannungsparameter verwendet wird.

16. Motorsystem zur Erfassung von Betriebsparameterdaten, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15, das Motor- system umfassend:

einen Elektromotor mit einem Stator und einem relativ zu dem Stator dreh- baren Rotor, und

eine Steuereinrichtung mit einem Prozessor und einem Speicher, wobei die Steuereinrichtung derart konfiguriert ist, dass während eines Betriebs des Motor- systems Zustände von Betriebsparametern erfasst werden, wobei die Betriebspa- rameter einen Basisparameter und zumindest einen Zusatzparameter umfassen, wobei die Steuereinrichtung weiterhin derart konfiguriert ist, dass, basierend auf einer Zustandserfassung des Basisparameters, Zustandsänderungsereignisse des Basisparameters ermittelt werden,

dass bei einer Detektion eines Zustandsänderungsereignisses des Basispa- rameters ein Zustand des Zusatzparameters erfasst wird, und

dass in dem Speicher der erfasste Zustand des Zusatzparameters mit dem detektierten Zustandsänderungsereignis verknüpft gespeichert wird.

17. Ventilator mit einem Motorsystem nach Anspruch 16, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15.

5

Description:
VERFAHREN ZUR ERFASSUNG VON

BETRIEBSPARAMETERDATEN EINES MOTORSYSTEMS MIT ELEKTROMOTOR UND ENTSPRECHENDES MOTORSYSTEM

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung von Betriebsparameterdaten eines Motorsystems mit Elektromotor. Das Motorsystem kann vorzugsweise als Bestandteil für einen Ventilator vorgesehen sein.

Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Motorsystem zur Erfassung von Betriebs- parameterdaten.

Schließlich betrifft die Erfindung einen Ventilator mit einem entsprechenden Mo- torsystem.

Der Begriff„Motorsystem“ ist im weitesten Sinne zu verstehen. Die Lehre der Er- findung lässt sich beispielsweise auf einen Elektromotor, auf die Anordnung meh- rerer Elektromotoren, auf Elektromotorgruppen oder auf mehrere Elektromotorsys- teme übertragen. Das Motorsystem kann eine Steuereinrichtung mit Prozessor und Speicher umfassen.

In der Praxis ist es immer wieder von Bedeutung, die Restlebensdauer eines Bau- teils oder einer Baugruppe eines Motorsystems bzw. eines Elektromotors abzu- schätzen bzw. zu bestimmen. Lediglich beispielhaft sei dazu auf die DE 10 2016 122 404 A1 verwiesen, die die Bestimmung der Rotorermüdung in der Baugruppe eines Elektromotors betrifft.

Die Bestimmung der Restlebensdauer eines Bauteils oder einer Baugruppe ist immer dann von ganz besonderer Bedeutung, wenn ein Ausfall zu Folgeschäden führen würde, wie es beispielsweise bei thermisch kritischen Anwendungen der Fall ist. Wenn beispielsweise in einem Serverraum die Kühlanlage oder ein Teil davon ausfällt, kann dies zu einer Überhitzung und einem Betriebsausfall oder gar einer Zerstörung von Servern und anderer Hardware führen. Ähnlich kritisch ist auch die Kühlung anderer komplexer und/oder teurer elektronischer Anlagen. In derartigen Anwendungsszenarien ist es hilfreich, wenn ein drohender Ausfall be- reits frühzeitig angezeigt wird, damit die vom Ausfall bedrohte Komponente gege- benenfalls rechtzeitig vor dem Ausfall ausgetauscht werden kann. Des Weiteren ist in dieser Hinsicht auch von besonderer Relevanz, wenn bei Vorliegen einer Störung oder im Nachgang eines Schadenfalls zumindest eine Auswertung und Analyse von Betriebsparameterdaten vorgenommen werden kann, um eine Ursa- chenfindung zu ermöglichen.

Insbesondere bei Umrichtern, wie sie bei der Ansteuerung von Elektromotoren, beispielsweise EC (Electronically Commutated)-Motoren, zum Einsatz kommen, sind mehrere lebensdauerbegrenzende Bauteile und Baugruppen vorhanden. Am stärksten von einem Ausfall bedroht sind meist Halbleiter (vornehmlich in der End- stufe oder in Optokopplern) und Kondensatoren (vornehmlich bei Elektrolytkon- densatoren im Zwischenkreis oder in Schaltnetzteilen). Insbesondere Kondensato- ren unterliegen einer starken temperatur- und laststromabhängigen Alterung, weswegen die Lebensdauer stark variieren kann.

In der Praxis finden Elektromotoren im Rahmen von Ventilatoren weitreichend Verwendung, von Kleinstantrieben über Servomotoren bis hin zu Hochleistungsan- trieben. Wie viele mechanisch bewegte Vorrichtungen sind auch Elektromotoren einem (mechanischen) Verschleiß unterworfen. Bei Elektromotoren mit Schleifring sind insbesondere der Schleifring und die Schleifkontakte betroffen. Aber auch Elektromotoren ohne Schleifring können durch Verschleiß betriebsunfähig werden. Hier sind unter den mechanischen Komponenten insbesondere die Lager der Mo- torwelle betroffen.

Das Ausmaß des Verschleißes ist insbesondere von den Betriebsbedingungen des Elektromotors abhängig. Wenn der Elektromotor beispielsweise bei zu hohen oder zu niedrigen Temperaturen betrieben wird, kann das Lagerfett nicht mehr optimal schmieren und das Lager wird dadurch schneller ausfallen. Auch starke Vibrationen können die Lebensdauer des Lagers verkürzen, da die Lager durch die Vibrationen zusätzliche Kräfte ableiten müssen. Daraus ergibt sich der Bedarf, physikalische Größen, die einen Einfluss auf Betriebsparameter eines Elektromo- tors haben, zu kennen. Mit Kenntnis der relevanten physikalischen Größen kann dann ein verschleißträchtiger Betrieb des Elektromotors erkannt oder bei einem bereits erfolgten Ausfall ein Ersatzmotor geeignet für die zu erwartenden Betriebs- parameter ausgewählt werden.

Aus der Praxis ist es bekannt, an dem Gehäuse eines Elektromotors Sensoren anzubringen, die Rückschlüsse auf Betriebsparameter des Elektromotors erlau- ben. Hier werden insbesondere die Temperatur und Vibrationen gemessen. Fer- ner kann aus verschiedenen Kenngrößen des Speisesignals des Elektromotors, beispielsweise dem Spannungsripple oder der Stromstärke, auf das Betriebsver- halten des Motors geschlossen werden.

Folglich ist eine Konservierung und Speicherung der ermittelbaren Betriebspara- meterdaten von besonderer Bedeutung, um diese gesammelten Betriebsdaten zu Optimierungszwecken oder zur Fehlersuche analysieren und auswerten zu kön- nen.

Eine kontinuierliche Datenerfassung verursacht jedoch einen erheblichen Spei- cherbedarf, der bei der Hardware von Ventilatoren in der Regel weder vorhanden noch realisierbar ist. Daher könnte über ein in dem Motorsystem vorzusehendes Gateway eine Möglichkeit geschaffen werden, um erfasste Betriebsparameterda- ten an eine zentrale Auswertungseinheit direkt weiterzuleiten. Dies ist jedoch um- ständlich und erfordert eine dauerhafte Anbindung des Gateways an zentrale übergeordnete Recheneinheiten, die die enormen Datenmengen aufnehmen und weiterverarbeiten könnten. Ferner ist die dabei erforderliche Übertragung von er- heblichen Datenmengen ineffizient und nachteilig.

Auf Basis des aus der Praxis bekannten Serienstandes in Bezug auf Ventilatoren findet daher keine aussagefähige Aufzeichnung von Betriebsparameterdaten bei Standardseriengeräten statt und insbesondere im Hinblick auf den Kundenbetrieb liegen keine Betriebsdaten vor, die ein Optimierungspotenzial und/oder eine Be- stimmung/ldentifikation von Versagensursachen eines Motorsystems zulassen würden. Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Erfassung von Betriebsparameterdaten eines einen Elektromotor umfassenden Motorsystems der eingangs genannten Art derart auszugestalten und weiterzubil- den, dass eine verbesserte und/oder effizientere Erfassung und Speicherung von Betriebsparameterdaten, vorzugsweise direkt in/auf dem Motorsystem, möglich ist. Des Weiteren sollen ein entsprechendes Motorsystem und ein entsprechender Ventilator angegeben werden.

Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe durch die Merkmale des An- spruchs 1 gelöst. Danach ist ein Verfahren zur Erfassung von Betriebsparameter- daten eines Motorsystems mit Elektromotor, vorzugsweise für einen Ventilator, angegeben, wobei während eines Betriebs des Motorsystems Zustände von Be- triebsparametern erfasst werden, wobei die Betriebsparameter einen Basispara- meter und zumindest einen Zusatzparameter umfassen, wobei, basierend auf ei- ner Zustandserfassung des Basisparameters, Zustandsänderungsereignisse des Basisparameters ermittelt werden, wobei bei einer Detektion eines Zustandsände- rungsereignisses des Basisparameters ein Zustand des Zusatzparameters erfasst wird, und wobei der erfasste Zustand des Zusatzparameters mit dem detektierten Zustandsänderungsereignis verknüpft gespeichert wird.

Die voranstehende Aufgabe ist des Weiteren durch die Merkmale des Anspruchs 16 gelöst. Danach ist ein Motorsystem zur Erfassung von Betriebsparameterdaten angegeben, wobei das Motorsystem folgendes umfasst:

einen Elektromotor mit einem Stator und einem relativ zu dem Stator dreh- baren Rotor, und

eine Steuereinrichtung mit einem Prozessor und einem Speicher, wobei die Steuereinrichtung derart konfiguriert ist, dass während eines Betriebs des Motor- systems Zustände von Betriebsparametern erfasst werden, wobei die Betriebspa- rameter einen Basisparameter und zumindest einen Zusatzparameter umfassen, wobei die Steuereinrichtung weiterhin derart konfiguriert ist, dass, basierend auf einer Zustandserfassung des Basisparameters, Zustandsänderungsereignisse des Basisparameters ermittelt werden,

dass bei einer Detektion eines Zustandsänderungsereignisses des Basispa- rameters ein Zustand des Zusatzparameters erfasst wird, und dass in dem Speicher der erfasste Zustand des Zusatzparameters mit dem detek- tierten Zustandsänderungsereignis verknüpft gespeichert wird.

Schließlich ist die voranstehende Aufgabe durch einen Ventilator mit den Merkma- len des Anspruchs 17 gelöst. Danach umfasst der Ventilator ein Motorsystem nach Anspruch 16.

In erfindungsgemäßer Weise ist zunächst erkannt worden, dass es von ganz er- heblichem Vorteil ist, wenn die für spätere Analysen und Auswertungen erforderli- chen Betriebsparameterdaten eines Motorsystems bereits im Rahmen der Daten- erfassung möglichst reduziert werden. In weiter erfindungsgemäßer Weise ist er- kannt worden, dass zur Reduktion der zu speichernden Datenmenge eine Aus- wahlmethode implementierbar ist anhand derer festgelegt wird, ob der aktuelle Betriebspunkt ausgewertet bzw. gespeichert werden soll oder nicht. Zur Erfassung von Betriebsparameterdaten des Motorsystems werden daher während des Be- triebs Zustände von Betriebsparametern erfasst. Die Betriebsparameter umfassen dabei einen Basisparameter und zumindest einen Zusatzparameter. Erfindungs- gemäß werden basierend auf einer Zustandserfassung des Basisparameters vor- gebbare Zustandsänderungsereignisse des Basisparameters ermittelt. Gemäß der Erfindung werden dann bei einer Detektion eines vorgebbaren Zustandsände- rungsereignisses des Basisparameters ein, vorzugsweise zum Detektionszeit- punkt des Zustandsänderungsereignisses herrschender, Zustand des Zusatzpa- rameters erfasst. Der erfasste Zustand des Zusatzparameters wird dann mit dem detektierten Zustandsänderungsereignis verknüpft gespeichert.

Folglich ist mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Erfassung von Betriebspa- rameterdaten eines Motorsystems und mit dem erfindungsgemäßen Motorsystem sowie mit dem erfindungsgemäßen Ventilator eine verbesserte und/oder effiziente- re Erfassung und Speicherung von Betriebsparameterdaten in dem Motorsystem ermöglicht. Der Erfindung liegt somit die Idee zugrunde, relevante Betriebspunkte des Motorsystems, insbesondere in Bezug auf relevante Bauteile des Motorsys- tems, speichereffizient zu erfassen, so dass Betriebsdaten für gegebenenfalls da- rauf aufbauende Analysen im Schadensfall (Ursachenfindung) zur Verfügung ste- hen bzw. so dass die Betriebsparameterdaten als zeitlich langfristige Datenbasis zur systematischen Entwicklung und Optimierung des Motorsystems bzw. dessen Bauteile herangezogen werden kann. In vorteilhafter Weise ist bei dem Motorsys- tem bzw. bei den eingesetzten Elektromotoren ein Steuergerät bzw. eine Steuer- einrichtung mit Speicherfunktionalität vorgesehen.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass unter einem zu ermittelnden„vorgebbaren Zustandsänderungsereignis“ - insbesondere im Rahmen der Ansprüche und vor- zugsweise im Rahmen der Beschreibung - ein bestimmtes bzw. definiertes Zu- standsänderungsereignis verstanden werden kann, bei dem sich der Zustand ei- nes Betriebsparameters auf signifikante Weise ändert. Dabei ist denkbar, dass das vorgebbare Zustandsänderungsereignis im Hinblick auf dessen Signifikanz im Vorfeld des Motorbetriebs - starr oder nicht starr - festgelegt wird. Ferner ist denkbar, dass unter einem vorgebbaren Zustandsänderungsereignis ein Zustand- sänderungsereignis verstanden werden kann, das während einer Einlernphase des Motorsystems im Kundenbetrieb und/oder während des laufenden Betriebs des Motorsystems von dem Motorsystem selbstständig angelegt und/oder ange- passt werden kann. Somit ist denkbar, dass im Rahmen einer vorteilhaften Ausge- staltung das vorgebbare Zustandsänderungsereignis nicht starr vorgegeben bzw. vordefiniert ist, sondern vielmehr im Betrieb durch ein lernendes Motorsystem an- gepasst werden kann.

Ferner sei darauf hingewiesen, dass unter der„Erfassung“ bzw. dem„Erfassen“ eines Zustands eines Betriebsparameters - insbesondere im Rahmen der Ansprü- che und vorzugsweise im Rahmen der Beschreibung - eine Zustandserfassung im weitesten Sinne zu verstehen ist. So kann der Zustand auf Basis von Messungen gewonnen werden. Des Weiteren ist denkbar, dass der Zustand eines Betriebspa- rameters berechnet wird, zum Beispiel auf Basis von betriebsspezifischen Simula- tionen. Dabei kann auch eine kombinierte Nutzung von Simulationsdaten und rea- len Messdaten möglich sein. Somit kann der Ausdruck„erfasste Zustand“ eines Betriebsparameters (Basisparameter und/oder Zusatzparameter) derart verstan- den werden, dass der Zustand durch Messen und/oder durch Berechnen erfasst wird. Die „Betriebsparameter eines Elektromotors eines Motorsystems“ können ver- schiedentliche Informationen umfassen, die die Betriebsbedingungen des Elekt- romotors bzw. des Motorsystems kennzeichnen. Derartige Betriebsparameter können beispielsweise die Betriebstemperatur, die Temperatur des Lagers, Vibra- tionsbeanspruchung, die Orientierung des Elektromotors, die Drehzahl oder die Luftfeuchtigkeit sein. Diese kurze und nicht als abschließend anzusehende Auf- zählung zeigt, was alles Betriebsparameter des Elektromotors sein können. Prin- zipiell kann alles ein derartiger Betriebsparameter sein, das die Lebensdauer ei- nes Elektromotors bzw. eines Motorsystems direkt oder indirekt beeinflusst. Ent- sprechend vielfältig kann auch die mit einem Sensor erfasste physikalische Größe sein, die für den jeweiligen Betriebsparameter repräsentativ ist. Ein Betriebspara- meter bzw. dessen Zustandserfassung kann somit auf Basis von einer oder meh- reren gemessenen - vorzugsweise physikalischen - Größen erfolgen. Des Weite- ren ist denkbar, dass ein Betriebsparameter bzw. dessen Zustandserfassung auf Basis von Daten erfolgt, die durch interne Verarbeitung bzw. durch Simulation ge- wonnen werden und/oder ggf. durch Berechnungen erfasst werden.

Zum Ablegen von erfassten Betriebsparameterdaten in bzw. auf dem Motorsystem kann die Elektronik des Motorsystems vorzugsweise einen Speicher aufweisen, der zum Speichern von erfassten Zuständen der Betriebsparameter ausgebildet ist. Zum Vermeiden eines Datenverlusts bei Ausfall der Energieversorgung kann der Speicher dabei vorzugsweise als nichtflüchtiger Speicher ausgebildet sein. Ein derartiger nichtflüchtiger Speicher kann beispielsweise ein Flash-Speicher, ein EEPROM (Electronically Erasable Programmable Read-Only Memory), ein NVRAM (Non-volatile Random Access Memory) oder ein anderer Halbleiterspei- cher sein.

In vorteilhafter Weise kann bei der Zustandserfassung eines Betriebsparameters eine vorgebbare Klassierung zugrunde gelegt werden, wobei ein erfasster Zustand des Betriebsparameters einer vorgegebenen Klasse der Klassierung zugeordnet wird. Somit kann ein geeignetes Zählverfahren implementiert werden, das eine effiziente Erfassung und Speicherung von Zuständen der zu überwachenden Be- triebsparameter ermöglicht. Eine Klasse kann beispielsweise einem vordefinierten Betriebsparameterbereich entsprechen. Demnach kann eine bereichsweise Auftei- lung eines Betriebsparameters in einem definierten Betriebsparameterbereich als Klasse bezeichnet werden. Zweckmäßigerweise kann für eine Zählung von Zu- standsänderungsereignissen eine Unterteilung des Messbereichs der Betriebspa- rameter in Klassen gleicher Größe vorgenommen werden, so dass die Klassierung von einem Betriebsparameter äquidistant definiert ist. Des Weiteren ist auch denkbar, dass die Klassierung von einem Betriebsparameter nichtlinear definiert wird.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass die vorgebbare Klassierung - und damit die durch die Klassierung vorgegebenen Klassen - bereits im Vorfeld des Motorbe- triebs festgelegt sein kann/können, so dass eine vordefinierte Klassierung vorge- sehen ist. Des Weiteren ist denkbar, dass die Klassierung - und damit die durch die Klassierung vorgegebenen Klassen - im Betrieb des Motorsystems und/oder in einer Einlernphase des Motorsystems, ggf. individuell, für einen Betriebsparameter angelegt und/oder angepasst wird bzw. werden.

In weiter vorteilhafter Weise kann bei der Detektion des Zustandsänderungsereig- nisses des Basisparameters ein zum Detektionszeitpunkt des Zustandsände- rungsereignisses herrschender Zustand eines oder mehrerer weiterer Zusatzpa- rameter erfasst werden, wobei der erfasste Zustand des weiteren Zusatzparame- ters bzw. die erfassten Zustände der weiteren Zusatzparameter ebenfalls mit dem detektierten Zustandsänderungsereignis verknüpft gespeichert wird bzw. werden. Folglich können weitere Betriebsparameterdaten in Relation zu dem jeweils er- fassten Zustandsänderungsereignis effizient konserviert bzw. gespeichert werden.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass das detektierte Zustandsänderungsereignis des Basisparameters und der erfasste Zustand des Zusatzparameters als Zustandskombination gespeichert werden. Ferner ist denk- bar, dass bei Berücksichtigung mehrerer Zusatzparameter die erfassten Zustände der Zusatzparameter und das detektierte Zustandsänderungsereignis als Zu- standskombination gespeichert werden. Das heißt, dass das detektierte Zustand- sänderungsereignis und der erfasste Zustand des Zusatzparameters und ggf. der erfasste Zustand des weiteren Zusatzparameters bzw. die erfassten Zustände der weiteren Zusatzparameter als Zustandskombination gespeichert werden können. Folglich ist eine speichereffiziente Erfassung von Betriebsparameterdaten mög- lich, bei der eine verknüpfte Betrachtung mehrerer Betriebsparameter erfolgen kann. Unter Berücksichtigung von zwei oder mehr Betriebsparametern kann eine Speicherung von ermittelten Betriebszuständen der Betriebsparameter implemen- tiert werden, wobei im Betrieb des Motorsystems in Abhängigkeit der Änderung eines ersten Betriebsparameters als Basisparameter der parallel vorherrschende Zustand mindestens eines weiteren Betriebsparameters als Zusatzparameter de- tektiert und gespeichert wird. Somit kann auf raffinierte Weise eine Datenerfas- sung und Speicherung von Betriebsdaten auf dem Motorsystem erfolgen, nämlich durch eine intelligente Komprimierung aufgrund von Selektion einer spezifischen Datenmenge.

In vorteilhafter Weise kann daher die Speicherung der Zustandskombination in Abhängigkeit von der Veränderung des Basisparameters erfolgen. Folglich ist ein speichereffizientes Verfahren bereitstellbar, wobei infolge von detektierten Zu- standsänderungsereignissen relevante Betriebszustände des Motorsystems in Form der Zustandskombination erfasst werden und abhängig von der detektierten charakteristischen Zustandsänderung des Basisparameters eine Maßnahme zur Abspeicherung der Zustandskombination eingeleitet bzw. durchgeführt wird.

Im Hinblick auf eine effiziente Speicherung von erfassten bzw. berechneten Be- triebsparameterdaten ist es denkbar, dass das detektierte Zustandsänderungser- eignis durch die Zustandskombination derart gespeichert wird, dass Startzustand und Zielzustand der Zustandsänderung des detektierten Zustandsänderungser- eignisses des Basisparameters in der Zustandskombination hinterlegt sind. Somit wird der Zustand vor der charakteristischen Zustandsänderung und der Zustand nach der charakteristischen Zustandsänderung als Start- und Zielzustand des Zu- standsänderungsereignisses des Basisparameters gespeichert.

In vorteilhafter Weise können Zustandskombinationen, die aufgrund von detektier- ten Zustandsänderungsereignissen während des Betriebs erzeugt werden, in bzw. mittels einer Matrix gespeichert werden. Die Matrix umfasst Matrixelemente, die über die Spalten und Zeilen der Matrix adressierbar sind. In weiter vorteilhafter Weise kann die Matrix als mehrdimensionale Matrix bzw. als geschachtelte Matrix implementiert sein, wobei in einem Matrixelement wiederum weitere Unterelemen- te gespeichert werden. Die Unterelemente können dabei Skalare, Vektoren und/oder Matrizen umfassen.

Des Weiteren ist denkbar, dass die Zustandskombinationen in der Matrix so abge- legt werden, dass eine Verteilung der detektierten Zustandsänderungsereignisse des Basisparameters erhältlich ist. Somit sind die jeweiligen Zustandsänderungen der Zustandsänderungsereignisse des Basisparameters für eine spätere Betriebs- datenanalyse verfügbar.

Im Hinblick auf eine effiziente Speicherung der erfassten bzw. ermittelten Be- triebszustände können die Zustandskombinationen in der Matrix so abgelegt wer- den, dass über Indizes der Matrix, vorzugsweise Spaltenindizes und Zeilenindizes der Matrix, Startzustände und Zielzustände der Zustandsänderungsereignisse ab- gebildet werden. In den Matrixelementen der Matrix können zweckmäßigerweise Informationen hinsichtlich der Anzahl der Zustandsereignisse hinterlegt werden. Somit ist eine einfache und effiziente Speicherung der erfassten Betriebszustände realisiert.

In vorteilhafter Weise können in den Matrixelementen der Matrix Informationen über erfasste Zustände von Zusatzparametern hinterlegt werden. Dabei kann es sich bei der Matrix um eine geschachtelte Matrix mit Matrixelementen handeln, wobei die Matrixelemente wiederum Vektoren und/oder eine oder mehrere Matri- zen umfassen können. Somit können diverse Informationen über Zusatzparame- ter, insbesondere die erfassten Zustände der Zusatzparameter in der geschachtel- ten Matrix auf effiziente Weise hinterlegt bzw. gespeichert werden.

Im Hinblick auf eine geeignete Sammlung von relevanten Betriebsparameterdaten kann der mittels der Zustandserfassung des Basisparameters ermittelte Zustand des Basisparameters in vorgebbaren bzw. vordefinierten Auswertungsintervallen einer Auswertung/Analyse unterzogen werden, um ein Zustandsänderungsereig- nis des Basisparameters zu detektieren. Somit wird auf effiziente Weise die Detek- tion von Zustandsänderungsereignissen implementiert. Ein Zustandsänderungser- eignis kann dabei eine vordefinierte Zustandsänderung des Basisparameters re- präsentieren.

In vorteilhafter Weise kann die Auswertung derart implementiert sein, dass bei Überschreiten einer vorgebbaren Änderungsschwelle, insbesondere einer Zu- standsänderungsschwelle, ein Zustandsänderungsereignis des Basisparameters festgestellt wird. Somit kann durch die Wahl einer geeigneten Änderungsschwelle festgelegt werden, welche Zustandsänderungen als charakteristische Zustands- änderungen hinsichtlich der Erfassung und Speicherung von Betriebsparameter- daten berücksichtigt werden sollen.

In vorteilhafter Weise können die Betriebsparameter einen Drehzahlparameter, einen Temperaturparameter, einen Strom parameter und/oder einen Spannungs- parameter etc. umfassen. Somit können Betriebsparameter des Motorsystems bzw. des Elektromotors berücksichtigt und gespeichert werden, die für eine etwai- ge spätere Analyse und/oder Optimierung des Motorsystems von besonderer Be- deutung sind. Betriebsparameter können somit Informationen über Drehzahl, Temperatur, Strom, Spannung etc. umfassen. Des Weiteren sind auch daraus ab- geleitete Gradienten oder sonstige mathematische Derivate denkbar.

Im Hinblick auf eine Erfassung und Speicherung von aussagekräftigen Betriebspa- rameterdaten ist denkbar, dass als Basisparameter ein Drehzahlparameter ver- wendet wird. Als Zusatzparameter könnte in geeigneter Weise ein Temperaturpa- rameter und/oder ein Strom parameter berücksichtigt und erfasst werden. Durch die Speicherung der Betriebsparameterdaten in Abhängigkeit des Drehzahlpara- meters als Basisparameter können sich beispielsweise folgende Vorteile ergeben:

- Detaillierte Kenntnis über die Betriebsartenwechsel bei einem Motorsystem

- Eine systematische Analyse von Kundenbetriebsparametern wird ermög- licht

- Eine Datenanalyse zur Korrelationsermittlung zwischen Betriebsart und Schadensmuster wird ermöglicht

- Eine Berücksichtigung von Kaltstarts bei der Abschätzung der Lebensdauer Des Weiteren ist es im Hinblick auf eine Erfassung und Speicherung von aussa- gekräftigen Betriebsparameterdaten denkbar, dass als Basisparameter ein Span- nungsparameter verwendet wird.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgen- de Erläuterung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung der bevorzugten Aus- führungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemei- nen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert.

In der Zeichnung zeigen

Fig. 1 in einer schematischen Ansicht ein Blockschaltbild eines Verfahrens zur Erfassung von Betriebsparameterdaten eines Motorsystems ge- mäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,

Fig. 2 in einer schematischen Ansicht einen Algorithmus zur Erkennung eines Zustandsänderungsereignisses für ein Verfahren zur Erfas- sung von Betriebsparameterdaten eines Motorsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung,

Fig. 3a ein Diagramm zur beispielhaften Veranschaulichung von über den

Zeitverlauf ermittelten Zuständen eines Betriebsparameters,

Fig. 3b ein Diagramm zur beispielhaften Veranschaulichung von über den

Zeitverlauf ermittelten Zuständen eines weiteren Betriebsparameters,

Fig. 4 in einer schematischen Ansicht eine beispielhafte Speicherung von ermittelten Zuständen von Betriebsparametern als Zustandskombina- tion in einer geschachtelten Matrix gemäß einem Ausführungsbei- spiel der Erfindung, und Fig. 5 in einer schematischen Ansicht Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.

Fig. 1 zeigt in einer schematischen Ansicht ein Blockschaltbild eines Verfahrens zur Erfassung von Betriebsparameterdaten eines Motorsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 1 zeigt das Prinzip eines Verfahrens ge- mäß einem Ausführungsbeispiel, das beispielsweise auf einem Außenläufermotor eines Motorsystems bzw. eines Ventilators angewendet werden kann. Während des Betriebs des Motorsystems bzw. des Ventilators, nämlich während des Motor- betriebs, werden basierend auf einer Zustandserfassung des Betriebsparameters 1 als Basisparameter, vordefinierte Zustandsänderungsereignisse des Betriebspa- rameters 1 ermittelt. Das heißt während des Motorbetriebs wird der Zustand des Betriebsparameters 1 über den Zeitverlauf hinweg erfasst, wobei der in den vor- gebbaren Auswertungsintervallen At ermittelte Zustand des Betriebsparameters 1 einer Auswertung unterzogen wird, so dass vordefinierte bzw. charakteristische Zustandsänderungen des Betriebsparameters 1 detektiert werden. Wird im Rah- men der Auswertung keine charakteristische Zustandsänderung des Betriebspa- rameters 1 festgestellt, so wird der Motorbetrieb unverändert fortgeführt. Im Falle einer Detektion einer charakteristischen Zustandsänderung wird eine Speicher- funktion ausgelöst. Somit werden während des Betriebs des Motorsystems des Ventilators charakteristische Zustandsänderungen über damit zusammenhängen- de Betriebsparameter detektiert und gegebenenfalls eine Speicherfunktion ausge- löst. Die Speicherfunktion ist dann derart konfiguriert, dass die Zustandsänderung des Betriebsparameters 1 zusammen mit dem zugehörigen Zustand des Betriebs- parameters 2 und gegebenenfalls von Zuständen weiterer Betriebsparameter als Zustandskombination gespeichert wird. Hierzu kann in dem Motorsystem bzw. im Ventilator ein entsprechender Speicher zur Verfügung stehen. Der Motorbetrieb wird dabei fortlaufend fortgeführt. Im Ergebnis können so relevante Zustandskom- binationen, die relevante Betriebsparameterzustände darstellen, in Abhängigkeit einer Zustandsänderung eines Basisparameters, hier Betriebsparameter 1 , detek- tiert und gespeichert werden. Fig. 2 zeigt in einer schematischen Ansicht einen Algorithmus zur Erkennung ei- nes Zustandsänderungsereignisses für ein Verfahren zur Erfassung von Betriebs- parameterdaten eines Motorsystems gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfin dung. Fig. 2 illustriert beispielhaft einen, dem Verfahren zu Grunde liegenden Al- gorithmus, der zur Detektion einer charakteristischen Zustandsänderung des Ba- sisparameters verwendet werden kann. Während des Motorbetriebs erfolgt in vor- definierten Auswertungsintervallen eine Abtastung des Basisparameters des Mo- torsystems. Der abgetastete Zustand n(t) des Basisparameters zum Abtastzeit- punkt t wird fortlaufend mit dem vorgegangenen Zustand n(t-1) des Basisparame- ters zum Abtastzeitpunkt t-1 verglichen, um ein Zustandsänderungsereignis auf- grund einer charakteristischen Zustandsänderung zu detektieren. Im Falle der De- tektion einer Zustandsänderung wird eine Maßnahme zur Speicherung des detek- tierten Zustandsänderungsereignisses ausgelöst, wobei neben der detektierten charakteristischen Zustandsänderung auch der jeweils zum Detektionszeitpunkt herrschende Zustand von zumindest einem Zusatzparameter gespeichert wird.

Somit wird während des Betriebs in definierten Auswertungsintervallen die Ände- rung eines als Basisparameter fungierenden Betriebsparameters analysiert. Der zu dem Zustandsänderungsereignis gehörende Betriebszustand Motorsystems wird dabei über das Ausmaß der quantitativen Änderung des Basisparameters, also der Zustandsänderung des Basisparameters, und über während dem Zu- standsänderungsereignis vorliegende Zustände mindestens eines Zusatzparame- ters charakterisiert.

Fig. 3a und Fig. 3b zeigen jeweils ein Diagramm zur beispielhaften Veranschauli- chung von über den Zeitverlauf ermittelten Zuständen eines Betriebsparameters. Die x-Achsen in Fig. 3a bzw. in Fig. 3b repräsentieren jeweils die Bezugsgröße, zum Beispiel die Zeit, zu der die Zustände des Betriebsparameters 1 bzw. des Betriebsparameters 2 in Relation gesetzt werden. Als Bezugsgröße könnten an- stelle der Zeit auch Größen wie Strom, Leistung oder Temperatur bzw. Kombinati- onen dieser Größen verwendet werden. Die y-Achse in Fig. 3a bzw. in Fig. 3b re- präsentiert die möglichen Zustände des Betriebsparameters 1 bzw. des Betriebs- parameters 2, wobei der Wertebereich der Betriebsparameter 1 und 2 in Klassen 1 bis 10 eingeteilt ist. Der Betriebsparameter 1 dient als Basisparameter, wobei der in Fig. 3a dargestell- te Verlauf des Basisparameters einen beispielhaften Verlauf eines Drehzahlpara- meters repräsentiert. In dem in Fig. 3a mit gestrichelten Linien illustrierten Auswer- tungsintervall At ist ein Zustandsänderungsereignis zu entnehmen, bei dem ein Drehzahlsprung von Klasse 4 zu Klasse 2 stattfindet.

Der Betriebsparameter 2 dient als Zusatzparameter, wobei der in Fig. 3b darge- stellte Verlauf des Zusatzparameters einen beispielhaften Verlauf eines Tempera- turparameters repräsentiert. Der Detektionszeitpunkt des Zustandsänderungser- eignisses des Basisparameters ist in dem Diagramm gemäß Fig. 3b mit einer ge- strichelten vertikalen Linie illustriert. Der zum Detektionszeitpunkt des Zustands- änderungsereignisses herrschende Zustand des Zusatzparameters ist damit in Fig. 3b der Klasse 5 zugeordnet. Somit veranschaulicht Fig. 3 einen in dem Aus- wertungsintervall At vorkommenden Drehzahlsprung als Zustandsänderungser- eignis, wobei der Drehzahlparameter von Zustandsklasse 4 nach Zustandsklasse 2 springt. Zum Zeitpunkt des Zustandsänderungsereignisses wird der als Zusatz- parameter fungierende Temperaturparameter mit der Zustandsklasse 5 erfasst.

Fig. 4 zeigt in einer schematischen Ansicht eine beispielhafte Speicherung von ermittelten Zuständen von Betriebsparametern als Zustandskombination in einer geschachtelten Matrix gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Fig. 4 illustriert die Speicherung von Betriebsparameterdaten anhand der beispielhaften Verläufe von Betriebsparameter 1 und Betriebsparameter 2 gemäß Fig. 3, wobei die Speicherung von Daten durch Ablage der erfassten Betriebszustände in Form von definierten Klassen in einer geschachtelten Matrix erfolgt. Als Klasse wird da- bei eine bereichsweise Aufteilung von Betriebsparametern in einen definierten Be- triebsparameterwertebereich bezeichnet. Die Klassierung der Betriebsparameter kann dabei äquidistant oder nichtlinear definiert sein. In der Hauptmatrix wird nach der Zustandsänderung von Betriebsparameter 1 das detektierte Zustandsände- rungsereignis so abgelegt, dass Start- und Zielklasse, d.h. der Zustand des Be- triebsparameter 1 als Basisparameter vor und nach der Zustandsänderung nach- vollziehbar ist. Die Anzahl der Einträge in einem Matrixelement beschreibt die An- zahl der Zustandsänderungsereignisse charakterisiert durch die Klassierung des Betriebsparameters 1 als Basisparameter.

Neben der hinterlegten Zustandsänderung des Zustandsänderungsereignisses (von Klasse nach Klasse), das heißt der Zustandsänderung des Betriebsparame- ters 1 als Basisparameter, wird in einem implementierten Programmcode zusätz- lich die Information über weitere Betriebsparameter, nämlich der Zusatzparameter, abgelegt, die mit dem Ereignis der Zustandsänderung vom Basisparameter ver- knüpft sind. Somit kann beispielsweise als Betriebsparameterdaten gespeichert werden, dass für den Basisparameter (Betriebsparameter 1) ein Drehzahlsprung von Klasse 4 nach Klasse 2 aufgetreten ist und dass zum Ereignis des Drehzahl- sprungs beim Zusatzparameter (Betriebsparameter 2) eine Temperatur der Klasse 5 vorlag.

Fig. 5 veranschaulicht einzelne Verfahrensschritte eines Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Gesamtübersicht. Betriebsparameter- daten eines Motorsystems werden erfasst, wobei während des Betriebs des Mo- torsystems Zustände von Betriebsparametern 1 und 2 erfasst werden. Betriebspa- rameter 1 stellt einen Basisparameter und Betriebsparameter 2 einen Zusatzpa- rameter dar. Basierend auf einer Zustandserfassung des als Basisparameter fun- gierenden Betriebsparameters 1 werden vordefinierte Zustandsänderungsereig- nisse des Betriebsparameters 1 ermittelt. Bei einer Detektion eines Zustandsände- rungsereignisses des Betriebsparameters 1 wird ein - zum Detektionszeitpunkt des Zustandsänderungsereignisses herrschender - Zustand des als Zusatzpara- meter fungierenden Betriebsparameters 2 erfasst. Der erfasste Zustand des Be- triebsparameters 2 wird mit dem detektierten Zustandsänderungsereignis ver- knüpft in einer geschachtelten Matrix gespeichert.

Das detektierte Zustandsänderungsereignis und der erfasste Zustand des Zusatz- parameters werden als Zustandskombination in der Matrix gespeichert. Die Zu- standskombination wird in der Matrix so abgelegt, dass über Spalten und Zeilen der Matrix der Startzustand und der Zielzustand des detektierten Zustandsände- rungsereignisses abgebildet ist. In den Matrixelementen der Hauptmatrix werden Informationen hinsichtlich der Anzahl der detektierten Zustandsereignisse hinter- legt. Des Weiteren sind in den Matrixelementen Informationen hinsichtlich erfass- ter Zustände des Zusatzparameters, nämlich des Betriebsparameters 2, hinterlegt. Im Konkreten wird gemäß dem in Fig. 5 dargestellten Beispiel die charakteristi- sche Zustandsänderung des Betriebsparameters 1 von Startklasse 4 nach Ziel- klasse 2 in der Hauptmatrix abgespeichert. In dem entsprechenden Matrixelement wird weiterhin der zum Detektionszeitpunkt des Zustandsänderungsereignisses herrschende Zustand des Zusatzparameters abgelegt, nämlich Klasse 5 für den als Zusatzparameter fungierenden Betriebsparameter 2. Somit ist zur Reduktion der zu speichernden Datenmenge eine Auswahlmethode implementiert, anhand derer festgelegt wird, ob der aktuelle Betriebspunkt ausge- wertet bzw. gespeichert werden soll oder nicht. Folglich ist eine speichereffiziente Erfassung von Betriebsparameterdaten realisiert. Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Ver- fahrens wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Beschreibung sowie auf die beigefügten Ansprüche verwiesen.

Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die voranstehend be- schriebenen Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens und des erfindungsgemäßen Motorsystems sowie des erfindungsgemäßen Ventilators le- diglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dienen, diese jedoch nicht auf die Ausführungsbeispiele einschränken.