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Title:
METHOD FOR CARRYING OUT A SETTING OPERATION OF A CONTAINER INSPECTION DEVICE AND CONTAINER INSPECTION DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/110301
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for carrying out a setting operation of a container inspection device (1), in which, in a working operation, a transport device transports containers to be inspected as a container flow along a predefined transport path, and at least one sensor device (20), in particular optically, detects spatially resolved sensor data relating to the containers to be inspected, and a real-time evaluation unit (24) evaluates in real time the spatially resolved sensor data of the individual inspected containers using an adjustable set of real-time evaluation parameters, comprising the following steps: for the setting operation, during the working operation, a plurality of spatially resolved sensor data detected by the sensor device (20) is stored on a non-volatile storage device (34), which is retrieved by a setting device (38) in the setting operation; the setting device (38) is provided with a set of test evaluation parameters, which are to be assessed in terms of a working operation of the container inspection device, in which the set of test evaluation parameters is set as a set of real-time evaluation parameters in the real-time evaluation device (38); for assessing the set of test evaluation parameters, the setting device (38) determines at least one statistical assessment variable on the basis of the retrieved plurality of spatially resolved sensor data.

Inventors:
HEWICKER ALEXANDER (DE)
WILL CHRISTOF (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/082601
Publication Date:
June 22, 2023
Filing Date:
November 21, 2022
Export Citation:
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Assignee:
KRONES AG (DE)
International Classes:
G01N21/90; G01N21/89
Domestic Patent References:
WO2021213779A12021-10-28
Foreign References:
EP3420418A12019-01-02
DE202004007783U12005-09-15
EP1099948A22001-05-16
Other References:
ANTON THOMAS ET AL: "OPTIMISATION OF THE WEIGHT STABILIZATION SYSTEM AT JDE", 1 April 2021 (2021-04-01), pages 1 - 130, XP093023218, Retrieved from the Internet [retrieved on 20230213]
ANONYMOUS: "Conveyor Simulation - conveyor mapping and analysis - Simulation Software", 25 August 2018 (2018-08-25), XP055727598, Retrieved from the Internet [retrieved on 20200904]
Attorney, Agent or Firm:
DR. BERNHARD BITTNER HANNKE BITTNER & PARTNER (DE)
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Claims:
- 38 -

Patentansprüche Verfahren zur Durchführung eines Einstellbetriebs einer Behältnisinspektionsvorrichtung (1), in welcher in einem Arbeitsbetrieb eine Transporteinrichtung zu inspizierende Behältnisse als Behältnisstrom entlang eines vorgegebenen Transportpfads transportiert und wenigstens eine Sensoreinrichtung (20) ortsaufgelöste Sensordaten in Bezug auf die zu inspizierenden Behältnisse, insbesondere optisch, erfasst und eine Echtzeit-Auswertungseinrichtung (24) die ortsaufgelösten Sensordaten der einzelnen inspizierten Behältnisse mithilfe eines einstellbaren Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern in Echtzeit auswertet, umfassend:

Für den Einstellbetrieb wird während des Arbeitsbetriebs eine Vielzahl der von der Sensoreinrichtung (20) erfassten ortsaufgelösten Sensordaten auf einer nichtflüchtigen Speichereinrichtung (34) abgelegt, welche in dem Einstellbetrieb von einer Einstelleinrichtung (38) abgerufen wird;

Der Einstelleinrichtung (38) wird ein Satz von Test-Auswertungsparametern bereitgestellt, der in Hinblick auf einen Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung bewertet werden soll, in welchem in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung (38) als Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern der Satz von Test-Auswertungsparametern eingestellt ist;

Zur Bewertung des Satzes von Test-Auswertungsparametern ermittelt die Einstelleinrichtung (38) wenigstens eine statistische Bewertungsgröße auf Grundlage der abgerufenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten. Verfahren nach Anspruch 1 , wobei die Einstelleinrichtung (38) die statistische Bewertungsgröße unabhängig von dem in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung (24) eingestellten Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern ermittelt. 39

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine statistische Bewertungsgröße basierend auf dem Satz von Test- Auswertungsparametern ermittelt wird, während gleichzeitig in dem laufenden Arbeitsbetrieb in der Behältnisinspektionsvorrichtung Behältnisse basierend auf dem Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern inspiziert werden.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem Arbeitsbetrieb ein inspiziertes Behältnis in Abhängigkeit von der von der Echtzeit-Auswertungseinrichtung vorgenommenen Auswertung von einer Ausleiteinrichtung (28) ausgeleitet wird und wobei die statistische Bewertungsgröße für eine statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung (28) charakteristisch ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße örtlich getrennt von der Behältnisinspektionsvorrichtung (1) erfolgt.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei durch einen Benutzer Kriterien zum Ablegen ortsaufgelöster Sensordaten auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung vorgebbar sind, insbesondere ein Ablegezeitraum, innerhalb welchem die ortsaufgelösten Sensordaten abzulegen sind und/oder eine Behältnissorte, zu welcher ortsaufgelöste Sensordaten abzulegen sind, und/oder eine Behältniszahl, zu welchen ortsaufgelöste Sensordaten abzulegen sind.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung (24) aktuell eingestellte Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern an die Einstelleinrichtung (38) übermittelt wird und die Einstelleinrichtung (38) basierend hierauf eine statistische Bewertungsgröße ermittelt, so dass der aktuell eingestellte Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern mit einem hiervon verschiedenen Satz von Test-Auswertungsparametern vergleichbar ist.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass 40 die Einstelleinrichtung wiederholt statistische Bewertungsgrößen ermittelt, wobei hierbei weitere ortsaufgelöste Sensordaten und/oder Änderungen an wenigstens einem Test-Auswertungsparameter berücksichtigt werden.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Einstelleinrichtung ein zweiter zu bewertender Satz von Test-Auswertungsparametern bereitgestellt wird und in Abhängigkeit dieses zweiten Satzes von Test-Auswertungsparametern eine zweite statistische Bewertungsgröße auf Grundlage der abgerufenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten ermittelt wird.

10. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Einstelleinrichtung (38) mit der Echtzeit-Auswertungseinrichtung und/oder der wenigstens einen Sensoreinrichtung (20) über eine Drahtlos-Kommunikationsverbindung, und bevorzugt wenigstens abschnittsweise über ein öffentliches Netzwerk, Daten austauscht.

11. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die Echtzeit-Auswertungsparameter und/oder die Test-Auswertungsparameter ausgewählt sind aus einer Gruppe, welche eine für wenigstens ein ROI charakteristische Größe, für eine Sensoreinstellung, für eine Auswertungsgenauigkeit, für jeweils wenigstens eine Klasse eines Behältniszustands charakteristische Größe und dergleichen umfasst.

12. Behältnisinspektionsvorrichtung (1) zur Inspektion von Behältnissen mit wenigstens einer Transporteinrichtung zum Transportieren von zu inspizierenden Behältnissen als Behältnisstrom entlang eines vorgegebenen Transportpfads in einem Arbeitsbetrieb, mit wenigstens einer Sensoreinrichtung (20) zur, insbesondere optischen, Erfassung von ortsaufgelösten Sensordaten in Bezug auf ein zu inspizierendes Behältnis des Behältnisstroms in dem Arbeitsbetrieb, und mit einer Echtzeit-Auswertungseinrichtung (24), die dazu geeignet und bestimmt ist, in dem Arbeitsbetrieb die ortsaufgelösten Sensordaten der einzelnen inspizierten Behältnisse mithilfe eines einstellbaren Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern in Echtzeit auszuwerten, und mit einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung (34), auf welcher während des Arbeitsbetriebs eine Vielzahl der von der Sensoreinrichtung (20) erfassten ortsaufgelösten Sensordaten auf einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung (34) ablegbar ist, wobei in einem Einstellbetrieb die Vielzahl der abgelegten ortsaufgelösten Sensordaten durch eine Einstelleinrichtung (38) abrufbar ist, wobei der Einstelleinrichtung (38) ein Satz von Test-Auswertungsparametern zur Bewertung in Hinblick auf eine Verwendung als Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung (24) bereitstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (38) zur Bewertung des Satzes von Test-Auswertungsparametern dazu geeignet und bestimmt ist, eine statistische Bewertungsgröße auf Grundlage der abgerufenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten zu ermitteln.

13. Behältnisinspektionsvorrichtung (1) nach dem vorangegangenen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstelleinrichtung (38) in Bezug auf die Echtzeit-Auswertungseinrichtung (24) und/oder die Sensoreinrichtung (20) wenigstens teilweise örtlich getrennt angeordnet ist.

14. Behältnisinspektionsvorrichtung (1) nach einem der beiden vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Behältnisinspektionsvorrichtung eine Ausleiteinrichtung (28) aufweist und dazu geeignet und bestimmt ist, ein inspiziertes Behältnis in Abhängigkeit von der von der Echtzeit-Auswertungseinrichtung vorgenommenen Auswertung auszuleiten, und wobei die statistische Bewertungsgröße für eine statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung (28) charakteristisch ist.

15. Behältnisinspektionsvorrichtung (1) nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinrichtung die Behältnisse von einer ersten Behandlungsvorrichtung zu einer zweiten Behandlungsvorrichtung transportiert und bevorzugt die erste und/oder die zweite Behandlungsvorrichtung ausgewählt ist aus einer Gruppe, welche eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen der Behältnisse, eine Füllvorrichtung zum Füllen der Behältnisse, eine Umformungsvorrichtung zum Umformen eines Kunststoffvorformlings in ein Kunststoffbehältnis, insbesondere eine Blasmaschine, eine Etikettiervorrichtung und dergleichen sowie Kombinationen hiervon umfasst.

Description:
KRON ES AG 21. November 2022 Böhmerwaldstr. 5 KNS01-1133- WO PT 93073 Neutraubling BI/PF/fa/gu

Verfahren zum Durchführen eines Einstellbetriebs einer Behältnisinspektionsvorrichtung und Behältnisinspektionsvorrichtung

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Behältnisinspektionsvorrichtung zur Inspektion von Behältnissen und ein Verfahren zur Einstellung, insbesondere zur Feineinstellung, einer Behältnisinspektionsvorrichtung. Die Behältnisinspektionsvorrichtung weist dabei wenigstens eine Transporteinrichtung zum Transportieren von zu inspizierenden Behältnissen als Behältnisstrom entlang eines vorgegebenen Transportpfads, und wenigstens eine Sensoreinrichtung, wie etwa eine Kamera, zur insbesondere optischen Erfassung von ortsaufgelösten Sensordaten, wie etwa Bilddaten, in Bezug auf ein zu inspizierendes Behältnis des Behältnisstroms auf. Bei den Behältnissen handelt es sich bevorzugt um Kunststoffbehältnisse (insbesondere PET-Behältnisse), Behältnisse deren Hauptbestandteil aus Pulpe besteht und/oder Glasbehältnisse und/oder Dosen. Bei den Behältnissen kann es sich dabei um Behältnisse aus der Getränke- und/oder Lebensmittel- und/oder Kosmetikindustrie handeln. Beispielsweise kann es sich um Dosen oder Flaschen, wie etwa Glasflaschen, Pulpeflaschen und Kunststoffflaschen handeln.

Derartige Behältnisinspektionsvorrichtungen sind aus dem Stand der Technik seit längerem bekannt.

Aus der DE 20 2004 007 783 U1 der Anmelderin ist eine Inspektionsvorrichtung zum Inspizieren von Behältnissen und einer Bildauswerteeinrichtung bekannt. Aus der EP 1 099 948 A2 der Anmelderin ist weiterhin eine Vorrichtung zur optischen Inspektion mit einem Bildauswertungssystem bekannt, bei welcher zur Analyse von gewonnenen Fehlerbildern ein Analysesystem mit einem Bildauswertungsprogramm vorgesehen ist, das im Wesentlichen dem des Bildauswertungssystems entspricht und mit dem ausgewählte Bilddaten analysiert werden.

Bei dem Aufbau von Anlagen, die wenigstens eine Vorrichtung zur Inspektion von Behältern in einem Behälterstrom umfassen, sind Vorgaben einzuhalten, gemäß denen eine garantierte Verschmutzungsgröße (oder allgemeiner eine Behältniszustandsgröße) auszuschleusen ist. Üblich ist weiterhin die Erkennungsgenauigkeit der Inspektionsmaschine bzw. der Behältnisinspektionsvorrichtung so weit zu steigern, bis eine vom Betreiber gewünschte oder akzeptierte Fehlausleitquote erreicht ist. Bevorzugt werden die inspizierten Behältnisse des Behältnisstroms zu einer Ausleiteinrichtung transportiert, welche die (gemäß dem Inspektionsergebnis) auszuleitenden Behältnisse ausleitet.

Unter einer Fehlausleitquote wird insbesondere das Verhältnis von der Ausleiteinrichtung (insbesondere von dem Betreiber der Behältnisinspektionsvorrichtung unerwünscht) ausgeleiteten Behältern, die keine Beschädigung oder Verschmutzung oder insbesondere weitere unerwünschte Defekte oder unerwünschte Eigenschaften aufweisen, zu einem Gesamtbehältereinlauf der Maschine (bzw. hier der Behältnisinspektionsvorrichtung), verstanden. Toleriert wird üblicherweise je nach Inspektionseinheit bzw. je nach Behältnisinspektionsvorrichtung ein Wert von bis zu 0,1 % (pro Kameraeinheit).

Die Gesamtausleitquote kann jedoch nicht beliebig gewählt werden, weil die Inspektionsmaschine bzw. die Behältnisinspektionsvorrichtung um den Betrag ausgeleiteter Behälter schneller produzieren muss, um den Linienwirkungsgrad nicht negativ zu beeinflussen. Die Gesamtausleitquoten sind normalerweise kleiner 5%, können aber für wenige Sekunden auch 10% erreichen. Eine solche produktionstaugliche Gesamtausleitquote kann im Allgemeinen jedoch erst im laufenden Produktionsbetrieb mithilfe von Bildauswertungsparametern unter Berücksichtigung der zur verarbeitenden Flaschenqualität eingestellt werden.

Dies bedeutet, dass nach dem Aufbau einer Anlage und nach dem Produktionsbeginn eigentlich noch längere Zeit ein Techniker vor Ort bleiben muss, um die Bildauswertungspara- meter derart einzustellen, dass die maximal erreichbare Erkennungsgenauigkeit unter Berücksichtigung der maximal vorgegebenen Fehlausleitquote erreicht wird. Das gilt insbesondere vor dem Aspekt, dass eine Behälterbehandlungsanlage nahezu immer mehrere Behältersorten verarbeiten muss und der Parametriervorgang unter Berücksichtigung der Quote individuell für jede Sorte erfolgen muss.

Aus dem internen Stand der Technik ist bekannt, dass auf einem Kamerasystem ein Satz von Empfindlichkeitsparametern in Produktion (Echtzeit) läuft. Parallel dazu können ROI(- Änderungen) (Abkürzung für engl. „Region of Interest“; in Deutsch: interessierender Bereich), Parameter (-Änderungen) wie auch Empfindlichkeitsänderungen vorgenommen werden, ohne den Echtzeitteil zu beeinflussen. Die notwendigen Bilder können entweder aus der laufenden Produktion „geholt“ werden oder von einem Speicher, der zuvor durch Produktionsbilder bespielt wurde. Erst wenn der Einrichter entscheidet, dass die Parametrierung zielführend ist, speichert er diese ab, d.h. die „Offline“ Parametrierung wird in die Produktion übernommen.

Wie sich diese Parameter insbesondere bezüglich Fehlausleitung (Quote) verhält, kann erst während der Produktion ermittelt werden, weil bei einer anzustrebenden Fehlausleitquote von <0.1 % (pro Kamera) sollten mehr als 5000 Behälter (beispielsweise etwa 5000 - 30000 Behälter Produktion) inspiziert werden, um eine Tendenz erkennen zu können.

Die Bildverarbeitung in Inspektionsmaschinen bzw. in Behältnisinspektionsvorrichtungen muss derzeit über eine Anpassung von (Auswertungs-) Parametern an jede Produktionssorte (von produzierten Behältnissen) angepasst werden. Eine solche Anpassung wird üblicherweise von einem (obig erwähnten) Einrichter bzw. einem Bediener vorgenommen. Dies erfolgt in zwei wiederholenden Schritten: Der erste Schritt besteht aus der Anpassung der (Auswertungs-) Parameter. Der zweite Schritt besteht in der Produktionsbeobachtung und Beurteilung der veränderten Ausleitrate und Inspektionsleistung. Diese zwei Schritte werden solange wiederholt, bis eine zufriedenstellende Inspektionsleistung erreicht wird.

Aus den Vorrichtungen und Verfahren, die derzeit aus dem Stand der Technik bekannt sind, ergibt sich der Nachteil, dass der Einrichter im zweiten Schritt, der Beurteilung der Inspektionsleistung, darauf angewiesen ist, dass eine Produktion stattfindet. Ohne Produktion lässt sich die Auswirkung der letzten Parameteränderung, die im Schritt eins erfolgte, nicht beurteilen.

Während der Inbetriebnahme einer neuen Abfüllanlage ist die Produktion unregelmäßig, stockend und in kleinen Chargen. Der Einrichter bzw. der Bediener muss deshalb viel Zeit aufwenden, um die Ausleitrate und Inspektionsleistung beurteilen zu können. Je feiner die Anpassung der Parameter wird, desto mehr Produktion muss beobachtet werden, um die immer kleineren Auswirkungen beurteilen zu können. Eine Anpassung von Parametern in Sorten, die gar nicht oder nur selten produziert werden, ist kaum möglich, da eine Beurteilung erst während der nächsten Produktion der Sorte möglich wird.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu überwinden und eine Behältnisinspektionsvorrichtung sowie ein Verfahren zum Durchführen eines Einstellbetriebs einer Behältnisinspektionsvorrichtung bereitzustellen, bei welchen die obig beschriebene Produktionsbeobachtungszeit der Behältnisinspektionsvorrichtung bei einer Einstellung der Behältnisinspektionsvorrichtung verkürzt werden kann (also um sich etwa möglichst die obig genannte 5000-30000 Behälter-Produktionsbeobachtungszeit zu sparen) und damit auch die Gesamtdauer zum Einstellen der Behältnisinspektionsvorrichtung sowie eine erforderliche Aufenthaltsdauer des Einstellers bzw. Betreibers vor Ort an der Behältnisinspektionsvorrichtung möglichst verkürzt werden kann. Dabei ist Ziel der Einstellung der Behältnisinspektionsvorrichtung, eine möglichst feine Einstellung der Behältnisinspektionsvorrichtung zu erreichen, bei welcher bei möglichst weitestgehender Verbesserung der Fehlausleitquote und unter Einhaltung der Vorgaben für die Fehlausleitquote eine Steigerung der Erkennungsgenauigkeit der Inspektionsvorrichtung erreicht wird.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche sowie nachfolgend beschriebene Gegenstände gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Durchführung eines Einstellbetriebs einer Behältnisinspektionsvorrichtung, werden in der Behältnisinspektionsvorrichtung in einem Arbeitsbetrieb zu inspizierende Behältnisse als Behältnisstrom entlang eines vorgegebenen Transportpfads durch eine Transporteinrichtung transportiert. In der Behältnisinspektionsvorrichtung erfasst in dem Arbeitsbetrieb wenigstens eine Sensoreinrichtung ortsaufgelöste Sensordaten in Bezug auf die zu inspizierenden Behältnisse, insbesondere optisch. Eine Echtzeit-Auswertungseinrichtung wertet die ortsaufgelösten Sensordaten der einzelnen inspizierten Behältnisse mithilfe eines einstellbaren Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern in Echtzeit (in dem Arbeitsbetrieb) aus.

Bevorzugt ist der Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern mittels einer Bedienereingabe (beispielsweise eines Bedieners oder eines Einrichters, etwa via einer Mensch-Maschinen- Schnittstelleneinrichtung) änderbar bzw. einstellbar. Bevorzugt bewirkt eine Änderung des an der Echtzeit-Auswertungseinrichtung eingestellten Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern eine veränderte Auswertung der ortsaufgelösten Sensordaten.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst ein Ablegen einer Vielzahl der von der Sensoreinrichtung erfassten ortsaufgelösten Sensordaten auf einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung während des Arbeitsbetriebs für den Einstellbetrieb. Die abgelegte Vielzahl ortsaufgelöster Sensordaten dient also insbesondere für den späteren Einstellbetrieb. Bevorzugt handelt es sich bei der Vielzahl der ortsaufgelösten Sensordaten, die auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegt werden, um eine vorgegebene Auswahl der erfassten ortsaufgelösten Sensordaten. Bevorzugt werden die ortsaufgelösten Sensordaten dieser Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten insbesondere in Echtzeit bevorzugt nach deren Erfassung zunächst auf einer flüchtigen Speichereinrichtung und von dort (insbesondere in Abhängigkeit der Behältnissorte) an die nicht-flüchtige Speichereinrichtung übermittelt und dort abgelegt.

Die Vielzahl der erfassten ortsaufgelösten Sensordaten wird in dem Einstellbetrieb von einer Einstelleinrichtung (von der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung) abgerufen. Dabei ruft die Einstelleinrichtung die Vielzahl der ortsaufgelösten Sensordaten im Wesentlichen zeitgleich von der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung ab. Bevorzugt umfasst die Einstelleinrichtung eine Mensch-Maschinen-Schnittstelleneinrichtung, über die der Einstellvorgang von einem Bediener bzw. einem Einrichter gesteuert werden kann. Insbesondere dient die Einstelleinrichtung einer Optimierung der Inspektionsleistung der Behältnisinspektionsvorrichtung, so dass die Erkennungsgenauigkeit der Behältnisinspektionsvorrichtung möglichst weit gesteigert werden kann und gleichzeitig etwa eine vorgegebene Fehl-Defektquote, insbesondere eine vorgegebene Fehlausleitquote, nicht überschritten wird. Üblicherweise wird als Fehl-De- fektquote die Fehlausleitquote (siehe obige Ausführungen hierzu) gewählt. Bei der Fehl-Defektquote, insbesondere einer Fehlausleitquote, handelt es sich dabei um eine Quote der inspizierten Behältnisse, die durch die Behältnisinspektionsvorrichtung in fehlerhafter Weise als defekt (oder nicht-akzeptabel) eingestuft werden. Mit anderen Worten handelt es sich hier um diejenigen Behältnisse, die nicht als fehlerhaft eingestuft werden sollten, gleichwohl aber in Folge einer Einstellung des Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern als fehlerhaft eingestuft und insbesondere (im Falle, dass es sich bei der Fehl-Defektquote um die Fehlausleitquote handelt) aus dem Behälterstrom ausgeleitet werden.

Das Verfahren umfasst weiterhin, dass der Einstelleinrichtung ein Satz von Test-Auswertungsparametern bereitgestellt wird, der in Hinblick auf einen Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung bewertet werden soll. Insbesondere soll die Bewertung in Hinblick auf einen Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung vorgenommen werden, in welchem in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung (als Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern) der Satz von Test-Auswertungsparametern eingestellt ist. Mit anderen Worten soll der bereitgestellte Satz von Test-Auswertungsparametern auf dessen Verwendung in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung (anstelle des derzeit eingestellten Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern) bewertet werden. Die Bereitstellung des Satzes von Test-Auswertungsparametern kann via Bedienereingabe über die Mensch-Maschinen-Schnittstelleinrichtung der Einstelleinrichtung erfolgen.

Insbesondere kann also ein Bediener, etwa über die Mensch-Maschinen-Schnittstellenein- richtung einen zu bewertenden Satz von Test-Auswertungsparametern vorgeben. Beispielsweise kann der Bediener hierzu für alle Test-Auswertungsparameter Werte oder Änderungen von Werten eingeben. Möglich ist auch, dass lediglich genau ein oder lediglich einzelne Werte und nicht jeder Wert eines der Einstelleinrichtung bereits vorliegenden Satzes von Test-Auswertungsparametern geändert oder eingestellt werden.

Dabei ist der Satz von Test-Auswertungsparametern insbesondere von dem (aktuell) in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung eingestellten Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern verschieden. Bevorzugt soll der bereitgestellte Satz von Test-Auswertungsparametern dahingehend bewertet werden, ob dieser zu einer weiteren Steigerung der Erkennungsgenauigkeit der Inspektionsvorrichtung führt, insbesondere während gleichzeitig die Fehlausleitquote, also die Quote der fehlerhaften Beurteilungen eines Behältnisses als defekt, weiter verringert werden kann oder zumindest eine hierfür vorgegebene maximale Fehlausleitquote nicht überschritten wird.

Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst weiterhin, dass die Einstelleinrichtung zur Bewertung des Satzes von Test-Auswertungsparametern wenigstens eine statistische Bewertungsgröße auf Grundlage der abgerufenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten (in einem Computer-implementierten Verfahrensschritt) ermittelt.

Bei der statistischen Bewertungsgröße handelt es sich insbesondere um eine statistische Größe, die basierend auf der abgerufenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten und damit basierend auf Sensordaten in Bezug auf eine Vielzahl von Behältnissen ermittelt wird. Mit anderen Worten werden damit zur Bewertung des (neuen) Satzes von Test-Auswertungsparametern nicht nur die zu einem einzigen Behältnis korrespondierenden ortsaufgelösten Sensordaten herangezogen, sondern es wird in Bezug auf die entsprechenden Sensordaten einer Vielzahl von Behältnissen eine statistische Bewertungsgröße ermittelt.

Es wird damit vorgeschlagen, dass zur Bewertung des neuen zu bewertenden Satzes von Test-Auswertungsparametern eine statistische Bewertungsgröße unabhängig von dem Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung mittels einer Vielzahl bereits vorhandener ortsaufgelöster Sensordaten ermittelt wird. Hierfür wird bereits in einem Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung, in welchem noch der „derzeitige“ bzw. ein noch fein-einzu- stellender Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern eingestellt ist, eine Vielzahl erfasster ortsaufgelöster Sensordaten auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegt.

Dies bietet den Vorteil, dass eine statistische Bewertungsgröße ermittelt werden kann, ohne dass zum Erhalten dieser statistischen Bewertungsgröße der zu bewertende Satz von Test- Auswertungsparametern in einem Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung durch Übernahme in die Echtzeit-Auswertungseinrichtung getestet werden muss. Stellt sich der zu bewertende Satz von Test-Auswertungsparametern als nicht praxistauglich heraus, kann in diesem Fall durch das vorgeschlagene Verfahren in vorteilhafter Weise verhindert werden, dass ein solcher nicht praxis-tauglicher Satz von Test-Auswertungsparametern in dem Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung als Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern eingestellt und verwendet wird. In Anbetracht der äußerst hohen Produktionsgeschwindigkeiten kann vorteilhaft verhindert werden, dass bei Durchführen eines solchen Arbeitsbetriebs mit einem derartigen eingestellten nicht praxis-tauglichen Satz von Test-Auswertungsparametern in kürzester Zeit eine große Vielzahl an Behältnissen fehlerhaft inspiziert werden, beispielsweise indem sie in fehlerhafter Weise als defekt eingestuft werden. Hierdurch können in hohem Maße materielle Ressourcen geschont und Einstellzeiten eingespart sowie ein unbeabsichtigter Produktionsstillstand verhindert werden.

Mit anderen Worten wird vorgeschlagen, noch vor Übernahme und Übertragung des zu bewertenden Satzes von Test-Auswertungsparametern in die Echtzeit-Auswertungseinrichtung, diesen Satz von Test-Auswertungsparametern nicht nur anhand vereinzelter ortsaufgelöster Sensordaten zu testen sondern auf Grundlage einer (im Wesentlichen bereits zum Zeitpunkt der Bereitstellung des Satzes von Test-Auswertungsparametern vorliegenden) Vielzahl von ortsaufgelösten Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten zu bewerten.

Unter einer statistischen (Bewertungs-)Größe ist insbesondere eine Größe zu verstehen, welche auf Grundlage von (auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegten) ortsaufgelösten Sensordaten in Bezug auf eine Vielzahl von Behältnissen ermittelt wird. Insbesondere sind unter der Vielzahl von Behältnissen bevorzugt mindestens 50, bevorzugt mindestens 100, bevorzugt mindestens 1000, bevorzugt mindestens (insbesondere mehr als) 5000, bevorzugt mindestens 10.000 und besonders bevorzugt mindestens 30.000 Behältnissen (ortsaufgelösten Sensordaten) zu verstehen. Dabei handelt es sich insbesondere bei der zur Ermittlung der statistischen (Bewertungs-)Größe verwendeten Vielzahl von Behältnissen um Behältnisse desselben Behältnistyps, also bevorzugt Behältnisse, welche jeweils mit denselben Behandlungsschritten behandelt wurden.

Bevorzugt handelt es sich bei der ermittelten statistischen (Bewertungs-)Größe um ein statistisch signifikantes Ergebnis. Denkbar ist auch, dass die Einstelleinrichtung validiert, ob es sich bei der statistischen Bewertungsgröße um ein statistisch signifikantes Ergebnis handelt. Denkbar ist weiter, dass die Einstelleinrichtung ein für eine Validität und/oder Signifikanz der statistischen Bewertungsgröße charakteristische Größe ermittelt und/oder ausgibt und/oder zur Ausgabe bereitstellt. Bei einem bevorzugten Verfahren ermittelt die Einstelleinrichtung die statistische Bewertungsgröße unabhängig von dem in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung (aktuell) eingestellten Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern. Dies bietet den Vorteil eines produktionslosen Einstellbetriebs, in welchem insbesondere bereits eine statistische Bewertung getroffen werden kann, ohne dass bereits der zu bewertende Satz von Test-Auswertungsparametern in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung scharf geschaltet werden muss und im Arbeitsbetrieb Behältnisse mittels des eingestellten Satzes von Test-Auswertungsparametern überprüft werden müssen.

Bevorzugt wird der Satz von Test-Auswertungsparametern erst zeitlich nach der Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße an die Echtzeit-Auswertungseinrichtung übermittelt und/oder von der Echtzeit-Auswertungseinrichtung als Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern eingestellt und verwendet.

Bevorzugt muss der zu bewertende Satz von Test-Auswertungsparametern erst freigegeben werden, bevor er als (neuer) Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern in die Echtzeit-Auswertungseinrichtung übernommen werden kann. Bevorzugt kann der zu bewertende Satz von Test-Auswertungsparametern erst nach Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße von einem Bediener bzw. einem Einrichter freigegeben werden.

Bevorzugt wird die statistische Bewertungsgröße ermittelt, bevor ein Bediener den Satz von Test-Auswertungsparametern zur Einstellung des Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern freigibt.

Bei einem bevorzugten Verfahren wird die wenigstens eine statistische Bewertungsgröße basierend auf dem Satz von Test-Auswertungsparametern ermittelt, während gleichzeitig in dem laufenden Arbeitsbetrieb Behältnisse basierend auf dem (ursprünglich eingestellten) Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern inspiziert werden. Dies bietet den Vorteil, dass während des Einstellbetriebs und jedenfalls bis hin zur Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße ein gleichzeitig laufender Arbeitsbetrieb mit dem (derzeit) eingestellten Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern ununterbrochen (bei unveränderter Produktionsgeschwindigkeit) fortgesetzt werden kann. Bevorzugt ist der Einstellbetrieb und der Arbeitsbetrieb zeitlich voneinander entkoppelt. Bevorzugt sind der Einstellbetrieb und der Arbeitsbetrieb zeitlich voneinander entkoppelt vornehmbar. Der Einrichter kann durch die zeitliche Entkopplung von Produktion und Einrichtung der Maschine auch eine Behältnissorte einstellen, die beispielsweise vor zwei Wochen produziert wurde, weil die Bilder (bzw. die ortsaufgelösten Sensordaten), insbesondere auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung, abgelegt sind.

Insbesondere ist derjenige Zeitraum des Arbeitsbetriebs, in welchem die Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten (der inspizierten Behältnisse) von der Sensoreinrichtung insbesondere erfasst und auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegt wird, zeitlich von dem Einstellbetrieb (welcher auf Grundlage dieser abgelegten Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten durchgeführt wird) entkoppelt bzw. zeitlich entkoppelt vornehmbar.

Eine derartige zeitliche Entkopplung bedeutet insbesondere, dass der zur Erfassung und Ablegung der Vielzahl ortsaufgelöster Sensordaten relevante Zeitraum des Arbeitsbetriebs nicht unmittelbar zeitlich vor oder in fest vorgegebenem zeitlichen Abstand in Bezug auf den Beginn des Einrichtbetriebs oder auch während des Einrichtbetriebs durchgeführt werden muss, sondern in zeitlich variabler Weise zeitlich vor dem Einrichtbetrieb (in Bezug auf den Beginn des Einrichtbetriebs) - wenigstens teilweise und bevorzugt vollständig - durchgeführt werden kann. Dies bietet umgekehrt für den Einrichter den Vorteil, dass dieser den Zeitpunkt der Durchführung des Einstellbetriebs in zeitlich sehr flexibler Weise wählen kann, da die Durchführung des Einstellbetriebs gerade nicht zeitlich von einer (gleichzeitigen) Produktion und/oder Inspektion und/oder Erfassung der Behältnisse in Bezug auf die einzustellende Behältnissorte abhängig ist.

Bevorzugt ist der Einstellbetrieb in Bezug auf eine erste Behältnissorte durchführbar und/oder wird durchgeführt, während zugleich gleichzeitig der Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung in Bezug auf eine zweite, von der ersten verschiedenen Behältnissorte durchgeführt wird (wenn bereits in einem zeitlich vorausliegenden Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung eine Vielzahl der von der Sensoreinrichtung erfassten ortsaufgelösten Sensordaten in Bezug auf die erste Behältnissorte auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegt wurde). Bei einem bevorzugten Verfahren wird in dem Arbeitsbetrieb ein inspiziertes Behältnis in Abhängigkeit von der von der Echtzeit-Auswertungseinrichtung vorgenommenen Auswertung von einer Ausleiteinrichtung ausgeleitet. Unter Ausleiten wird insbesondere ein (wenigstens vorübergehendes und bevorzugt endgültiges) Entfernen aus dem Behältnisstrom verstanden.

Bevorzugt ermittelt die Behältnisinspektionsvorrichtung für jedes inspizierte Behältnis eine Ausleitgröße, welche insbesondere charakteristisch dafür ist, ob das inspizierte Behältnis (von der Ausleiteinrichtung) auszuleiten ist oder nicht. Die Ermittlung der Ausleitgröße erfolgt bevorzugt in Abhängigkeit der Auswertung der in Bezug auf das jeweilige inspizierte Behältnis erfassten ortsaufgelösten Sensordaten. Bei der Ausleitgröße könnte es sich beispielsweise um eine binäre Größe handeln (z.B. charakteristisch für Ausleiten/Nicht-Ausleiten).

Bevorzugt ist die statistische Bewertungsgröße charakteristisch für eine statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung und bevorzugt für eine Prognose der statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung in einem Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung. Unter „charakteristisch für eine statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung“ soll insbesondere verstanden werden, dass die (von der Einstelleinrichtung) ermittelte „statistische Bewertungsgröße“ eine gewisse Aussagekraft in Bezug auf die statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung hat (und dies obwohl die Einstelleinrichtung rein „fiktiv“ bzw. ausschließlich in Computer-implementierten Verfahrensschritten die abgerufenen Sensordaten auswertet und verarbeitet und insbesondere obwohl die Einstelleinrichtung keinen Datenaustausch mit der Ausleiteinrichtung vornimmt). Hiermit soll etwa der Bediener von der statistischen Bewertungsgröße eine Größe ableiten können, die er direkt oder indirekt mit einer in dem Arbeitsbetrieb der Inspektionsvorrichtung ermittelten statistischen Ausleitgröße (anhand tatsächlich in dem Arbeitsbetrieb ausgeleiteten und/oder nicht-ausgeleiteten Behältnissen) vergleichen kann.

Mit anderen Worten simuliert damit die Einstelleinrichtung den Arbeitsbetrieb der Echtzeit- Auswertungseinrichtung und der Ausleiteinrichtung und prognostiziert durch die Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße eine statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung für einen Betrieb der Echtzeit-Auswertungseinrichtung, in welchem der Satz von Test-Auswertungsparametern (dann als Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern übernommen bzw. eingestellt ist und) zur Auswertung der ortsaufgelösten Sensordaten verwendet wird. Dabei handelt es sich bei der statistischen Ausleitgröße insbesondere um eine wie obig entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform beschriebene statistische Größe.

Bevorzugt handelt es sich bei der statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung um eine relative Größe (etwa bezogen auf eine Gesamtzahl von Behältnissen) und/oder um eine Ausleitrate (bezogen auf einen Zeitraum) und/oder um einen prozentualen Anteil der auszuleitenden und/oder ausgeleiteten Behältnisse von der gesamten Zahl in die Behältnisinspektionsvorrichtung einlaufende Behältnisse (und/oder von genau einer Sensoreinrichtung erfassten Behältnisse) oder eine hierfür charakteristische Größe. Bevorzugt handelt es sich bei der statistischen Ausleitgröße um die Gesamtausleitquote oder eine hierfür charakteristische Größe.

Bevorzugt wird die statistische Ausleitgröße während eines Arbeitsbetriebs der Behältnisinspektionsvorrichtung ermittelt und/oder erfasst (durch die Ausleiteinrichtung und/oder durch die Behältnisinspektionsvorrichtung und/oder durch die Echtzeiteinrichtung). Dies bietet den Vorteil, dass die Prognose der statistischen Ausleitgröße durch die Einstelleinrichtung mit der (real) ermittelten statistischen Ausleitgröße verglichen werden kann.

Wie obig erwähnt dient die Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße durch die Einstelleinrichtung vorteilhaft zur Prognose einer statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung in einem Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung mit eingestelltem Satz von Test- Auswertungsparametern. Im Unterschied zu einer „realen“ bzw. in dem Arbeitsbetrieb ermittelten statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung wird diese statistische Bewertungsgröße außerhalb des Arbeitsbetriebs und (lediglich) auf Grundlage einer Auswahl erfasster ortsaugelöster Sensordaten, nämlich im Wesentlichen auf Grundlage der auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegten Vielzahl ortsaufgelösten Sensordaten ermittelt. Im Unterschied hierzu wird bei der in dem Arbeitsbetrieb ermittelten statistischen Ausleitgröße jedes (innerhalb eines betrachteten Zeitraums) inspizierte Behältnis berücksichtigt. Die Anmelderin hat in aufwändigen Versuchen herausgefunden, dass ein Verhalten der statistischen Ausleitgröße, etwa der Gesamtausleitquote, ein sehr guter Indikator für die Bewertung eines neuen Satzes von Test-Auswertungsparametern ist, insbesondere zur Bewertung einer Fehlausleitquote. Ob ein durch die Echtzeit-Auswertungsparameter als fehlerhaft beurteilter Behälter tatsächlich fehlerbehaftet ist, oder als gut bewertet werden müsste, kann eine Fachkraft mit einer hohen Genauigkeit (wenn auch nicht zu 100%) anhand der Begutachtung der abgespeicherten Kamerabilder beurteilen.

Bevorzugt wird eine in einem Arbeitsbetrieb ermittelte und/oder erfasste statistische Ausleitgröße an die Einstelleinrichtung übermittelt und/oder (insbesondere zusammen mit der statistischen Bewertungsgröße) einer Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe bzw. Visualisierung an einen Bediener bzw. Einrichter bereitgestellt. Vorteilhaft kann hierdurch (beispielsweise durch den Bediener bzw. den Einrichter) ein Vergleich zwischen der durch die Einstelleinrichtung ermittelte statistische Bewertungsgröße zur Prognose der statistischen Ausleitgröße mit einer hierzu korrespondierenden „realen“ in dem Arbeitsbetrieb ermittelten statistischen Ausleitgröße erreicht werden.

Wenn sich beispielsweise bei veränderter Einstellung eines Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern keine (signifikante) Erhöhung der Gesamtausleitquote des betreffenden Systems zeigt, kann insbesondere davon ausgegangen werden, dass bei erhöhter Inspektionsgenauigkeit (die durch die Änderung, Verbesserung oder Optimierung auf die produzierte Behältersorte des Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern bewirkt wird), die Fehlausleitung nahezu gleich geblieben ist (in Bezug auf den vorher eingestellten Satzes von Test- Auswertungsparametern), was insbesondere beabsichtigtes Ziel ist. Ebenso kann eine Verringerung der statistischen Bewertungsgröße auch ein Indikator sein, dass bei gleichbleibender Inspektionsgenauigkeit die Fehlausleitrate sinkt. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass hiermit indirekt auf eine Auswirkung einer veränderten Einstellung des Satzes von Echtzeit- Auswertungsparametern auf die Fehlausleitquote rückgeschlossen werden kann, welche per se nicht 100%ig auf Basis von Kamerabildern ermittelt werden kann.

Bei einem bevorzugten Verfahren erfolgt die Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße örtlich getrennt von der Behältnisinspektionsvorrichtung.

Bei einem bevorzugten Verfahren sind (durch einen Benutzer) Kriterien zum Ablegen ortsaufgelöster Sensordaten auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung vorgebbar. Insbesondere ist ein Ablegezeitraum vorgebbar, innerhalb welchem die ortsaugelösten Sensordaten abzulegen sind. Alternativ oder zusätzlich ist eine Behältnissorte vorgebbar, zu welcher ortsaufgelöste Sensordaten auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abzulegen sind. Alternativ oder zusätzlich ist eine Behältniszahl vorgebbar, zu welchen ortsaufgelöste Sensordaten auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abzulegen sind.

Hierdurch kann ein beabsichtigter Einstellbetrieb vorbereitet werden, indem bereits (im Vorfeld des Einstellbetriebs) der bereits laufende Arbeitsbetrieb genutzt wird, um eine Vielzahl ortsaufgelöster Sensordaten in Bezug auf die gewünschte Behältnissorte (in Bezug auf welche die Behältnisinspektionsvorrichtung eingestellt werden soll) für die Bewertung eines Satzes von Test-Auswertungsparametern zu sammeln. Bevorzugt ist die Vielzahl auf der nichtflüchtigen Speichereinrichtung abgelegten ortsaufgelösten Sensordaten zu einem (insbesondere durch Benutzereingabe) vorgebbaren Abruf-Zeitpunkt von der Einstelleinrichtung abrufbar. Bevorzugt ist der Abruf-Zeitpunkt zeitlich von dem Ablegezeitraum beabstandet. Hierdurch kann vorteilhaft erreicht werden, dass ein Bediener bzw. Einrichter in bedienerfreundlicherweise selbst wählen kann, wann er den Einrichtbetrieb oder eine Bewertung des Satzes von Test-Auswertungsparametern vornehmen möchte, da die hierfür erforderliche Vielzahl ortsaufgelöster Sensordaten bereits in einem früheren Zeitraum ermittelt wurden und für den Einrichtbetrieb auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung zum Abruf bereit liegen.

Insbesondere nachdem die Grundeinstellung von Kamera, Optik und Lampe erfolgte, ermöglichen abgespeicherte (Kamera-) Bilder die Offline-Einstellung der Bildverarbeitung in jeder Sorte, die irgendwann einmal produziert wurde. Einstellarbeiten und Produktion werden dadurch vorteilhaft zeitlich entkoppelt.

Der Einrichter muss nicht darauf warten, dass eine bestimmte Sorte wieder produziert wird. Auch wenn er nicht auf der Baustelle ist, werden die Sensordaten - wie etwa Kamerabilder - abgespeichert und stehen bei seinem nächsten Einsatz zur Verfügung. Er kann auch an Tagen, die für die Linienwartung vorgesehen sind, die Bildverarbeitung einstellen oder optimieren.

Dies bietet den Vorteil, dass langsame, stockende oder fehlende Produktion nicht mehr verhindert, dass der Einrichter eine Sorte einstellen kann. Die Auswirkung einer Parameterän- derung kann auch bei langsamer Produktion schnell beurteilt werden. Produktionsunterbrechungen wirken sich nicht mehr auf die Einstellarbeit an der Bildverarbeitung der Inspektionsmaschine aus.

Auch Mitarbeiter eines Teleservice, etwa des Herstellers der Behältnisinspektionsvorrichtung und/oder dessen Dienstleister, können vorteilhaft die Funktion nutzen und sparen dadurch Zeit. Insbesondere bei der Online-Inbetriebnahme und der RCC-lnbetriebnahme (RCC = Abkürzung für engl. Remote Control Center, dt. Fernsteuerungs-Zentrum). Kamerabilder dokumentieren den Produktionsprozess über die Zeit, beispielsweise Veränderungen am Produktionsmaterial oder der Materialqualität.

Bevorzugt wird ohne Produktion, insbesondere also ohne das Ausführen der Behältnisinspektionsvorrichtung im Arbeitsbetrieb, die Ausleitquote bzw. eine statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung für den bestehenden Bilddatensatz bzw. für die auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegten und/oder abgerufenen ortsaufgelösten Sensordaten ermittelt.

Bei einem bevorzugten Verfahren wird der in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung aktuell eingestellte Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern an die Einstelleinrichtung übermittelt. Bevorzugt ermittelt die Einstelleinrichtung basierend hierauf eine statistische Bewertungsgröße, so dass der aktuell eingestellte Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern mit einem hiervon verschiedenen Satz von Test-Auswertungsparametern vergleichbar ist und/oder verglichen wird. Dies bietet den Vorteil, dass für den Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern und für den Satz von Test-Auswertungsparametern jeweils für im Wesentlichen dieselbe Vielzahl an ortsaufgelösten Sensordaten die statistische Bewertungsgröße ermittelt werden kann. Damit kann durch Vergleich mit einer (real) in einem Arbeitsbetrieb ermittelten statistischen Ausleitgröße, wie der Ausleitrate, überprüft und/oder plausibilisiert werden, ob die von der Ermittlungseinrichtung ermittelte statistische Bewertungsgröße ausreichend aussagekräftig ist. Mit anderen Worten kann überprüft werden, ob der Einstelleinrichtung zur Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße ein ausreichend großer Datensatz an ortsaufgelösten Sensordaten zur Verfügung steht. Weiterhin kann ein unmittelbarer Vergleich zwischen dem aktuell in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung eingestellten Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern und dem zu bewertenden Satz von Test-Auswertungsparametern vorgenommen werden. Bei einem bevorzugten Verfahren ermittelt die Einstelleinrichtung wiederholt statistische Bewertungsgrößen, wobei hierbei weitere ortsaufgelöste Sensordaten und/oder Änderungen an wenigstens einem Test-Auswertungsparameter berücksichtigt werden. Dies bietet den Vorteil, dass bei einem parallel zum Einstellbetrieb laufenden Arbeitsbetrieb, in dem Arbeitsbetrieb aktuell erfasste ortsaufgelöste Sensordaten bei der Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße berücksichtigt werden können. Bevorzugt ermittelt die Einstelleinrichtung wiederholt die statistischen Bewertungsgrößen in dem zeitlichen Takt des zu dem Einrichtbetrieb parallel laufenden Arbeitsbetriebs der Behältnisinspektionsvorrichtung.

Bevorzugt löst eine Änderung wenigstens eines Test-Auswertungsparameters (etwa mittels Bedienereingabe) eine Ermittlung der statistischen Bewertungsgröße aus.

Bei einem bevorzugten Verfahren wird der Einstelleinrichtung ein zweiter zu bewertender Satz von Test-Auswertungsparametern bereitgestellt und in Abhängigkeit dieses zweiten Satzes von Test-Auswertungsparametern wird eine zweite statistische Bewertungsgröße auf Grundlage der abgerufenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten ermittelt. Bevorzugt wird die erste statistische Bewertungsgröße sowie die zweite statistische Bewertungsgröße basierend auf derselben Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten ermittelt.

Bevorzugt wird, insbesondere parallel zum Produktionsprozess (bzw. zum Arbeitsbetrieb), ein erster Satz von Bildauswertungsparametern (bzw. Test-Auswertungsparametern) para- metriert, um eine gewünschte, insbesondere von einem Betreiber und/oder einem Hersteller der Behältnisinspektionsvorrichtung vorgegebene und/oder garantierte, Erkennungsgenauigkeit zu erreichen.

Bevorzugt wird mit dem ersten Satz von (Offline) Bildauswertungsparametern (bzw. Test- Auswertungsparametern) die Vielzahl von den auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegten ortsaufgelösten Sensordaten (insbesondere (Kamera-) Bilder) ausgewertet und insbesondere wird eine erste Ausleitquote (bzw. eine erste statistische Bewertungsgröße) ermittelt. Stellt sich heraus, dass die Ausleitquote, insbesondere die Fehlausleitquote, nicht praxistauglich (etwa zu hoch ist), erfolgt bevorzugt ein erneutes Parametrieren von Bildauswertungsparametern (bzw. Test-Auswertungsparametern), wobei - bevorzugt während der Pa- rametrierung - bereits eine Ausleitquote (bzw. eine statistische Bewertungsgröße) auf Basis der Parameteränderungen berechnet wird. Unter dem Ausdruck „während“ wird dabei insbesondere verstanden, dass bereits eine Parameteränderung von einem Inkrement die Quotenberechnung anstößt, und/oder, dass der Einrichter bzw. Bediener z.B. nach erfolgter Pa- rametrierung eine Quotenberechnung anfordert.

Lässt eine geringe Ausleitquote, insbesondere die Fehlausleitquote eine weitere Erhöhung der Erkennungsgenauigkeit zu, erfolgt bevorzugt ein Parametrieren von Bildauswertungsparametern (bzw. Test-Auswertungsparametern), wobei - bevorzugt während der Parametrie- rung - bereits eine Ausleitquote auf Basis der Parameteränderungen berechnet wird. Unter dem Ausdruck „während“ wird dabei insbesondere auch hier verstanden, dass bereits eine Parameteränderung von einem Inkrement die Quotenberechnung anstößt, und/oder, dass der Einrichter bzw. Bediener z.B. nach erfolgter Parametrierung eine Quotenberechnung anfordert.

Bevorzugt ermittelt die Einstelleinrichtung für jeden neu zu bewertenden Satz von Test-Auswertungsparametern wenigstens eine statistische Bewertungsgröße.

Bei einem bevorzugten Verfahren tauscht die Einstelleinrichtung mit der Echtzeit-Auswertungseinrichtung und/oder der wenigstens einen Sensoreinrichtung (und/oder der Behältnisinspektionsvorrichtung) über eine Drahtlos-Kommunikationsverbindung, und bevorzugt wenigstens abschnittsweise über ein öffentliches Netzwerk (wie beispielsweise das Internet), Daten aus. Bevorzugt werden über die Drahtlos-Kommunikationsverbindung und/oder das öffentliche Netzwerk der Satz von Test-Auswertungsparametern und/oder die Vielzahl ortsaufgelöster Sensordaten und/oder der Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern übermittelt.

Bevorzugt ermittelt die Echtzeit-Auswertungseinrichtung wenigstens eine Behältniszustandsgröße, etwa einer Verschmutzungsgröße, in Bezug auf das inspizierte Behältnis, wobei die Behältniszustandsgröße beispielsweise charakteristisch ist für eine Verschmutzung des Behältnisses ist. Unter einer Behältniszustandsgröße in Bezug auf das inspizierte Behältnis ist insbesondere eine Größe in Bezug auf das inspizierte Behältnis zu verstehen, welche charakteristisch ist für einen Qualitätszustand und/oder einen Verschmutzungszustand und/oder einen Defektzustand und/oder einen Störungszustand des inspizierten Behältnisses (und damit für einen aktuellen Behältniszustand zum Zeitpunkt der Inspektion bzw. Erfassung durch die Sensoreinrichtung). Beispielsweise kann es sich bei der Behältniszustandsgröße um eine Verschmutzungsgröße und/oder eine Defektgröße und/oder einen Störungsfall des Behältnisses handeln. Bevorzugt ist aus der Behältniszustandsgröße in Bezug auf das inspizierte Behältnis ableitbar, ob das Behältnis ausgeleitet werden soll.

Insbesondere wird unter dem Begriff „Behältniszustand“ eines Behältnisses ein Qualitätszustand und/oder Verschmutzungszustand und/oder Defektzustand und/oder Störungszustand verstanden. Allgemein kann unter dem Begriff „Behältniszustand“ ein Zustand des Behältnisses verstanden werden, in welchem das Behältnis eine bestimmte und/oder vorgegebene (insbesondere unerwünschte) Eigenschaft bzw. ein (insbesondere unerwünschtes) Merkmal aufweist, aufgrund dessen Vorliegen (insbesondere von dem Betreiber der Behältnisinspektionsvorrichtung und/oder einer Behältnisbehandlungsanlage) ein Durchführen eines bestimmten Behandlungsschrittes an dem Behältnis beabsichtigt ist, und der daher von der Behältnisinspektionsvorrichtung (mit möglichst hoher Erkennungsgenauigkeit) identifiziert werden soll. Als ein möglicher Behandlungsschritt könnte beispielsweise ein Ausleiten des Behältnisses aus dem Behältnisstrom vorgesehen sein.

Bevorzugt kann eine Vielzahl von (einander verschiedenartigen) Klassen von Behältniszuständen (insbesondere Defektzustände und/oder Störungszustände) vorgegeben sein. Beispielsweise können sich einander verschiedene Klassen von Behältniszuständen auf den jeweiligen Behältniszustand verschiedener Bereiche des Behältnisses beziehen, welche beispielsweise ausgewählt sind aus einer Gruppe, welche einen Bodenbereich, eine Außenwandungsbereich, einen Seitenwandungsbereich, eine Riffelung im Bodenbereich, einen Tragringbereich, ein Mündungsbereich und dergleichen sowie Kombinationen hiervon umfasst. Die verschiedenen Klassen können sich je nach Inspektionsaufgaben der jeweiligen Sensoreinheit bzw. Sensoreinrichtung unterscheiden. So kann das Verfahren bei einer Behälterboden-, Dichtflächen-, Seitenwand-, Gewinde-, Verschluss-, Füllhöhen-, Etiketten-, Origi- nalitäts-, Schwebstoff, Restflüssigkeitskontrolle angewandt werden.

Zusätzlich oder alternativ kann sich eine Klasse von Behältniszuständen auch auf (genau oder wenigstens) eine von (einander) verschiedenen Defekttypen (etwa Riss, Anriss, Bruch etc.) und/oder Störungsarten beziehen, welche ausgewählt sein können aus einer Gruppe, welche Störstellen, Brüche, Risse, verschiedene Rissarten, (Glas-)Scherben, Abplatzungen, Verschmutzungsstellen, Verschmutzungsarten, Materialverteilungen in Bezug auf einen Defekt und dergleichen sowie Kombinationen hiervon umfasst.

Bevorzugt stellt die Echtzeit-Auswertungseinrichtung (insbesondere in Echtzeit) die Behältniszustandsgröße der Ausleiteinrichtung zur Ausleitung bzw. zum Ausschleusen des inspizierten Behältnisses (aus dem Behältnisstrom) in Abhängigkeit von der wenigstens einen Behältniszustandsgröße bereit.

Denkbar ist, dass die Ausleiteinrichtung die Ausleitgröße (insbesondere ausschließlich) auf Grundlage der (von der Echtzeit-Auswertungseinrichtung bereitgestellten und/oder übermittelten) Behältniszustandsgröße ermittelt. Denkbar ist ebenso, dass der Ausleiteinrichtung die Ausleitgröße bereits (etwa in Form der von der Behältniszustandsgröße abgeleiteten Größe) bereitgestellt und/oder übermittelt wird.

Bevorzugt wertet die Einstelleinrichtung die abgerufene Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten mithilfe des Satzes von Test-Auswertungsparametern individuell für einzelne Behältnisse aus, indem sie für jedes Behältnis wenigstens eine Behältniszustandsgröße ermittelt.

Bevorzugt wird ein Satz von Test-Auswertungsparametern bereitgestellt, welcher eine im Vergleich zu dem eingestellten Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern eine zusätzliche Klasse eines Behältniszustands berücksichtigt. Beispielsweise kann der Satz von Test-Auswertungsparametern eine (im Vergleich zum eingestellten Satz der Echtzeit-Auswertungsparametern) zusätzliche Defektart parametrieren. Bei einem bevorzugten Verfahren sind die Echtzeit-Auswertungsparameter und/oder die Test-Auswertungsparameter ausgewählt aus einer Gruppe, welche eine für wenigstens ein ROI charakteristische Größe, für eine Sensoreinstellung, für eine Auswertungsgenauigkeit, für jeweils wenigstens eine Klasse eines Behältniszustands charakteristische Größe und dergleichen umfasst.

Bei dem Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern und/oder Satz von Test-Auswertungsparametern handelt es sich dabei bevorzugt um einen sortenspezifischen Satz von Auswertungsparametern, also für genau eine Behältnissorte und/oder Produktionssorte. Die vorliegende Erfindung ist lediglich in Bezug auf jeweils eine Behältnissorte und/oder Produktionssorte beschrieben. Dabei versteht sich (und soll hierunter verstanden werden), dass die Behältnisinspektionsvorrichtung für eine Vielzahl von Behältnissorten und/oder Produktionssorten jeweils einen eingestellten Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern aufweisen und der Einstelleinrichtung jeweils ein Satz von Test-Auswertungsparametern bereitgestellt werden kann, für welche alle in Bezug auf den einen Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern bzw. Satz von Test-Auswertungsparametern beschriebenen Merkmale einzeln oder in Kombination zusammen ebenfalls als offenbart anzusehen sind.

Bevorzugt handelt es sich bei dem Behältnisstrom um einen (insbesondere kontinuierlichen) Strom von (auf dem Transportpfad) sukzessiv bzw. aufeinanderfolgender Behältnisse. Dabei kann der Behältnisstrom bereichsweise und bevorzugt innerhalb der gesamten Behältnisinspektionsvorrichtung (als Massenstrom) einbahnig oder aber auch mehrbahnig (mittels der Transporteinrichtung) geführt bzw. transportiert werden. Bevorzugt ist wenigstens je ein Sensoreinrichtung einer Bahn des Behältnisstroms zugeordnet und erfasst jedes auf dieser Bahn befindliche Behältnis des Behältnisstroms.

Bevorzugt handelt es sich bei dem Arbeitsbetrieb um einen laufenden (Produktions-)Betrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung und/oder einen laufenden (Produktions-) Betrieb einer Behältnisbehandlungsanlage wie etwa einer Behältnisabfüllanlage, welche die Behältnisinspektionsvorrichtung aufweist. Insbesondere kann es sich bei dem Arbeitsbetrieb um einen Produktionsbetrieb handeln. Insbesondere handelt es sich bei dem Arbeitsbetrieb nicht um einen Testbetrieb mit etwa gegenüber einer Transportgeschwindigkeit in einem Arbeitsbetrieb verringerten Transportgeschwindigkeit der Behältnisse (bei ihrem Durchlauf durch die Behältnisinspektionsvorrichtung). Bevorzugt ruft die Einstellvorrichtung die für den Einstellbetrieb auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegten ortsaufgelösten Sensordaten im Wesentlichen zeitgleich ab und/oder verarbeitet diese im Wesentlichen zeitgleich. Damit erfolgt insbesondere nicht etwa eine Ermittlung einer statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung, indem zeitlich nacheinander und zeitlich voneinander zeitlich getaktet Ausleitgrößen von Behältnissen auf Grundlage zeitlich nacheinander abgerufener Sensordaten dieser Behältnisse ermittelt werden, sondern die vorgegebene Vielzahl erfasster ortsaufgelöster Sensordaten ist im Wesentlichen gleichzeitig abrufbar und wird im Wesentlichen gemeinsam zur Auswertung und zur Ermittlung der statistischen Prognose-Ausleitgröße abgerufen und hierzu verarbeitet.

Die vorliegende Erfindung ist weiterhin gerichtet auf eine Behältnisinspektionsvorrichtung zur Inspektion von Behältnissen mit wenigstens einer Transporteinrichtung zum Transportieren von zu inspizierenden Behältnissen als Behältnisstrom entlang eines vorgegebenen Transportpfads in einem Arbeitsbetrieb. Dabei weist die Behältnisinspektionsvorrichtung wenigstens eine Sensoreinrichtung zur, insbesondere optischen, Erfassung von ortsaufgelösten Sensordaten in Bezug auf ein zu inspizierendes Behältnis des Behältnisstroms in dem Arbeitsbetrieb auf.

Weiterhin weist die Behältnisinspektionsvorrichtung eine, insbesondere Prozessor-basierte, Echtzeit-Auswertungseinrichtung auf, die dazu geeignet und bestimmt ist, die ortsaufgelösten Sensordaten der einzelnen inspizierten Behältnisse in dem Arbeitsbetrieb mithilfe eines einstellbaren Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern in Echtzeit auszuwerten.

Weiterhin ist eine nicht-flüchtige Speichereinrichtung vorgesehen, auf welcher während des Arbeitsbetriebs eine Vielzahl der von der Sensoreinrichtung erfassten ortsaufgelösten Sensordaten ablegbar ist. Dabei ist in einem Einstellbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung die Vielzahl der abgelegten ortsaufgelösten Sensordaten durch eine Einstelleinrichtung abrufbar. Dabei ist der Einstelleinrichtung ein Satz von Test-Auswertungsparametern zur Bewertung insbesondere in Hinblick auf eine Verwendung als Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung bereitstellbar. Ausgehend von dem Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern (welcher bevorzugt der Einstelleinrichtung übermittel- bar ist) können einzelne (oder alle) Parameter verändert werden, die (gegebenenfalls zusammen mit den unveränderten Parametern) den Satz von Test-Auswertungsparametern bilden.

Erfindungsgemäß ist die Einstelleinrichtung zur Bewertung des Satzes von Test-Auswertungsparametern dazu geeignet und bestimmt, eine statistische Bewertungsgröße auf Grundlage der abgerufenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten zu ermitteln.

Bevorzugt ist die Behältnisinspektionsvorrichtung dazu eingerichtet, geeignet und/oder bestimmt das obig beschriebene Verfahren sowie alle bereits obig im Zusammenhang mit dem Verfahren beschriebene Verfahrensschritte einzeln oder in Kombination miteinander auszuführen. Umgekehrt kann das Verfahren mit allen in Bezug auf Behältnisinspektionsvorrichtung und/oder Einstelleinrichtung beschriebenen Merkmalen einzeln oder in Kombination miteinander ausgestattet sein und diese zur Durchführung des Verfahrens verwenden.

Bevorzugt handelt es sich bei der Behältnisinspektionsvorrichtung um eine Leerflascheninspektionsmaschine. Diese kann eine Boden-, Mündungs-, Seitenwand-, Gewinde- und/oder Konturerkennung beinhalten. Ebenso kann es sich bei der Behältnisinspektionsvorrichtung um eine Vollflascheninspektionsmaschine handeln, bevorzugt mit einer Erkennung von Schwebstoffen und/oder am Behälterboden liegenden Fremdstoffen und/oder mit einer optischen Füllhöhenerkennung.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Einstelleinrichtung in Bezug auf die Echtzeit- Auswertungseinrichtung und/oder die Sensoreinrichtung wenigstens teilweise örtlich getrennt angeordnet. Bevorzugt ist die Einstelleinrichtung vollständig örtlich getrennt zur Echtzeit-Auswertungseinrichtung angeordnet. Bevorzugt ist die Einstelleinrichtung außerhalb des Gehäuses der Echtzeit-Auswertungseinrichtung und besonders bevorzugt außerhalb einer Halle, in welcher die Behältnisinspektionsvorrichtung bzw. in welcher die Echtzeit-Auswertungseinrichtung angeordnet ist, angeordnet. Dies bietet den Vorteil, dass der Bediener bzw. der Einrichter der Behältnisinspektionsvorrichtung zum Einstellen bzw. zum Feineinstellen dieser nicht vor Ort an dieser anwesend sein muss, sondern die Behältnisinspektionsvorrichtung und insbesondere die Echtzeit-Auswertungseinrichtung örtlich getrennt über Fernwartung und/oder über einen Remote-Kommunikationszugang einrichten kann. Denkbar ist, dass die Einstelleinrichtung nicht stationär angeordnet ist, sondern mobil gegenüber der Behältnisinspektionsvorrichtung beweglich ist. Denkbar ist auch, dass mehrere Einstelleinrichtungen wenigstens zeitweise zeitgleich vorhanden und/oder eingerichtet werden können. So ist denkbar, dass beispielsweise ein Betreiber der Behandlungsvorrichtung (etwa direkt vor Ort bei der Echtzeit-Auswertungseinrichtung) und zeitgleich ein (externer) Bediener bzw. Einrichter mittels jeweils einer Einstelleinrichtung (unabhängig voneinander) eine Auswirkung (in jeweils verschiedener Weise) geänderter Echtzeit-Auswertungsparameter testen.

Bevorzugt ist eine, insbesondere verschlüsselte, Drahtlos-Kommunikationsverbindung zwischen der Echtzeit-Auswertungseinrichtung und/oder der Einstelleinrichtung zum Datenaustausch in Bezug auf die Echtzeit-Auswertungsparameter und/oder Test-Auswertungsparameter vorgesehen. Dabei kann der Datenaustausch wenigstens abschnittsweise über ein öffentliches Netzwerk, wie beispielsweise das Internet, erfolgen. Eine (wenigstens abschnittsweise) drahtlose Kommunikation bietet den Vorteil, dass hierdurch eine örtliche Trennung der Echtzeit-Auswertungseinrichtung und der Einstelleinrichtung leichter umsetzbar ist.

In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform weist die Behältnisinspektionsvorrichtung eine Ausleiteinrichtung auf und ist dazu geeignet und bestimmt, ein inspiziertes Behältnis in Abhängigkeit der von der Echtzeit-Auswertungseinrichtung vorgenommenen Auswertung auszuleiten. Dabei ist die statistische Bewertungsgröße für eine statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung, insbesondere für eine Prognose der statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung, charakteristisch.

Bevorzugt weist die Behältnisinspektionsvorrichtung die Ausleiteinrichtung auf und/oder bevorzugt ist die Ausleiteinrichtung Bestandteil der Behältnisinspektionsvorrichtung. Denkbar ist auch, dass die Ausleiteinrichtung Bestandteil derselben (Behältnisbehandlungs-)Anlage wie die Behältnisinspektionsvorrichtung ist, aber nicht Bestandteil der Behältnisinspektionsvorrichtung. So könnte etwa die Behältnisinspektionsvorrichtung eine erste bauliche Einheit und die Ausleiteinrichtung eine eigene bzw. zweite, insbesondere von der ersten Behältnisinspektionsvorrichtung verschiedene, bauliche Einheit darstellen. Bevorzugt ist (auch dann) der Ausleiteinrichtung (über eine Kommunikationsverbindung) eine von der Behältnisinspektionsvorrichtung ermittelte Behältniszustandsgröße oder eine hiervon abgeleitete Größe übermittelbar und/oder bereitstellbar. Bevorzugt ist die Ausleiteinrichtung in Transportrichtung der Behältnisse nach der (wenigstens einen) Sensoreinrichtung angeordnet. In einer weiter vorteilhaften Ausführungsform transportiert, insbesondere in dem Arbeitsbetrieb, die Transporteinrichtung die Behältnisse von einer ersten Behandlungsvorrichtung zu einer zweiten Behandlungsvorrichtung. Bevorzugt ist die erste und/oder die zweite Behandlungsvorrichtung ausgewählt aus einer Gruppe, welche eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen der Behältnisse, eine Füllvorrichtung zum Füllen der Behältnisse, eine Umformungsvorrichtung zum Umformen eines Kunststoffvorformlings in ein Kunststoffbehältnis, insbesondere eine Blasmaschine, eine Etikettiervorrichtung und dergleichen sowie Kombinationen hiervon umfasst. Bevorzugt transportiert die Transporteinrichtung die inspizierten Behältnisse von der Sensoreinrichtung zur Ausleiteinrichtung.

Bevorzugt ist die Einstelleinrichtung dazu geeignet und bestimmt, die wenigstens eine statistische Bewertungsgröße einer Ausgabeeinrichtung, bevorzugt einer Anzeigeeinrichtung wie einem Display, zur Ausgabe an einen Bediener bereitzustellen.

Bevorzugt ist die Sensoreinrichtung ausgewählt aus einer Gruppe, die eine Bildaufnahmeeinrichtung, etwa eine Kamera, einen CMOS-Sensor (CMOS Abk. für Complementary metal- oxide-semiconductor, engl. für „komplementärer / sich ergänzender Metall-Oxid-Halbleiter), einen CCD-Sensor, einen 3D-Sensor, eine Bildaufnahmeeinrichtung auf Röntgen-Basis, ein optisches Element, eine Wärmebildkamera und dergleichen sowie Kombinationen umfasst.

Bevorzugt handelt es sich bei der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung um einen Festspeicher. Bevorzugt sind (insbesondere in dem Einrichtbetrieb) in der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung (von der Sensoreinrichtung) erfasste ortsaufgelöste Sensordaten von wenigstens 50, bevorzugt wenigstens 100, bevorzugt wenigstens 1.000, bevorzugt wenigstens 5.000, bevorzugt wenigstens 10.000, bevorzugt wenigstens 30.000 Behältnissen abgelegt. Bevorzugt wurden alle diese Sensordaten von der wenigstens einen Sensoreinrichtung (oder von den mehreren Sensoreinrichtungen) erfasst und besonders bevorzugt auf der flüchtigen Speichereinrichtung der Behältnisinspektionsvorrichtung (in Echtzeit) abgelegt (bei welcher es sich beispielsweise um einen Ringspeicher handeln kann).

Bevorzugt handelt es sich bei der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung um eine externe Speichereinrichtung, insbesondere eine Cloud-basierte Speichereinrichtung und/oder einen externen Server (inkl. Speichereinrichtung), wobei auf die Speichereinrichtung insbesondere über das Internet (und/oder über ein, insbesondere wenigstens abschnittsweise drahtgebundenes und/oder drahtloses, öffentliches und/oder privates Netzwerk) zugegriffen wird. Unter einem externen Server ist insbesondere ein in Bezug auf eine Behältnisinspektionsvorrichtung und/oder Echtzeit-Auswertungseinrichtung und/oder Einstelleinrichtung externer Server, insbesondere ein Backend-Server, zu verstehen.

Der externe Server ist beispielsweise ein Backend insbesondere eines Behältnisinspektionsvorrichtungs-Herstellers oder eines Dienstanbieters, welcher dazu eingerichtet ist, ortsaufgelöste Sensordaten (insbesondere einer Vielzahl von Sensoreinrichtungen und/oder einer Vielzahl von Behältnisinspektionsvorrichtungen) zu verwalten und/oder Behältnisinspektionsvorrichtungen einzustellen. Die Funktionen des Backend bzw. des externen Servers können dabei auf (externen) Serverfarmen durchgeführt werden. Beim (externen) Server kann es sich um ein verteiltes System handeln.

Die vorliegende Erfindung ist weiterhin gerichtet auf eine Einstelleinrichtung zur Durchführung eines Einstellbetriebs einer Behältnisinspektionsvorrichtung zur Inspektion von Behältnissen. Dabei weist die Behältnisinspektionsvorrichtung wenigstens eine Transporteinrichtung zum Transportieren von zu inspizierenden Behältnissen als Behältnisstrom entlang eines vorgegebenen Transportpfads in einem Arbeitsbetrieb auf. Weiterhin weist die Behältnisinspektionsvorrichtung wenigstens eine Sensoreinrichtung zur, insbesondere optischen, Erfassung von ortsaufgelösten Sensordaten in Bezug auf ein zu inspizierendes Behältnis des Behältnisstroms in dem Arbeitsbetrieb auf. Weiterhin weist die Behältnisinspektionsvorrichtung eine Echtzeit-Auswertungseinrichtung auf, die dazu geeignet und bestimmt ist, in dem Arbeitsbetrieb die ortsaufgelösten Sensordaten der einzelnen inspizierten Behältnisse mithilfe eines einstellbaren Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern in Echtzeit auszuwerten.

Die Behältnisinspektionsvorrichtung ist darüber hinaus dazu geeignet und bestimmt, während des Arbeitsbetriebs eine Vielzahl der von der Sensoreinrichtung erfassten ortsaufgelösten Sensordaten auf einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abzulegen.

Die Einstelleinrichtung ist dazu geeignet und bestimmt, in einem Einstellbetrieb die Vielzahl der abgelegten ortsaufgelösten Sensordaten abzurufen. Weiterhin ist der Einstelleinrichtung ein Satz von Test-Auswertungsparametern zur Bewertung in Hinblick auf eine Verwendung als Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern in der Echtzeit-Auswertungseinrichtung bereitstellbar.

Erfindungsgemäß ist die Einstelleinrichtung zur Bewertung des Satzes von Test-Auswertungsparametern dazu geeignet und bestimmt, eine statistische Bewertungsgröße auf Grundlage der abgerufenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten zu ermitteln.

Die Behältnisinspektionsvorrichtung und/oder die Einstelleinrichtung können dabei mit allen obig im Zusammenhang mit der Behältnisinspektionsvorrichtung beschriebenen Merkmalen einzeln oder in Kombination miteinander ausgestattet sein und umgekehrt.

Die vorliegende Erfindung der Behältnisinspektionsvorrichtung sowie des Verfahrens zur Durchführung eines Einstellbetriebs wurden insbesondere jeweils im Zusammenhang mit einer Ausleiteinrichtung und einer Ausleitgröße sowie einer statistischen Ausleitgröße beschrieben. Die vorliegende Erfindung kann aber auch allgemein ebenfalls bei Behältnisinspektionsvorrichtungen mit wenigstens einer Behandlungseinrichtung Anwendung finden, welche die inspizierten Behältnisse jeweils in Abhängigkeit der von der Echtzeit-Auswertungseinrichtung vorgenommenen Auswertung behandelt. Hier kann als statistische Bewertungsgröße, insbesondere anstelle der statistischen Ausleitgröße eine statistische Größe verwendet werden, welche charakteristisch ist für die in Abhängigkeit der Auswertung (beispielsweise in Abhängigkeit eines Inspektionsergebnisses) durch die Behandlungseinrichtung vorgenommene und/oder vorzunehmende Behandlung eines inspizierten Behältnisses (oder einem Zwischenergebnis). Die Anmelderin behält sich vor, ein hierauf gerichtetes Verfahren und eine Behältnisinspektionsvorrichtung ebenfalls zu beanspruchen.

Die vorliegende Erfindung der Behältnisinspektionsvorrichtung sowie des Verfahrens zur Einstellung einer Behältnisinspektionsvorrichtung wurden jeweils im Zusammenhang mit einem zu inspizierenden Behältnis beschrieben. Die vorliegende Erfindung kann aber auch allgemein ebenfalls bei Inspektionsvorrichtungen zur Inspektion von Stückgütern Anwendung finden. Die Anmelderin behält sich vor, ein hierauf gerichtetes Verfahren und eine Behältnisinspektionsvorrichtung ebenfalls zu beanspruchen. Die vorliegende Erfindung ist weiterhin gerichtet auf ein System aus einer Behältnisinspektionsvorrichtung gemäß einer der wie obig beschriebenen Ausführungsformen und einer Einstelleinrichtung gemäß einer der obig beschriebenen Ausführungsformen.

Die vorliegende Erfindung ist weiterhin gerichtet auf ein Computerprogramm oder Computerprogrammprodukt, umfassend Programmmittel, insbesondere einen Programmcode, welcher zumindest einzelne Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens, insbesondere die mittels der Einstelleinrichtung (insbesondere in Bezug auf die Computer-implementierte Verarbeitung der vorgegebenen Vielzahl von ortsaufgelösten Sensordaten und der Ermittlung der statistischen Prognosegröße) ausgeführten Verfahrensschritte, und bevorzugt eine der beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen repräsentiert oder kodiert und zum Ausführen durch eine Prozessoreinrichtung ausgebildet ist.

Die vorliegende Erfindung ist weiterhin gerichtet auf einen Datenspeicher, auf welchem zumindest eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Computerprogramms oder einer bevorzugten Ausführungsform des Computerprogramms gespeichert ist.

Die vorliegende Erfindung ist weiterhin gerichtet auf eine Behältnisinspektionsvorrichtung zur Inspektion von Behältnissen mit wenigstens einer Transporteinrichtung zum Transportieren von zu inspizierenden Behältnissen als Behältnisstrom entlang eines vorgegebenen Transportpfads, mit wenigstens einer Sensoreinrichtung zur, insbesondere optischen, Erfassung von ortsaufgelösten Sensordaten in Bezug auf ein zu inspizierendes Behältnis des Behältnisstroms, und mit einer Echtzeit-Auswertungseinrichtung zur Ermittlung wenigstens einer Behältniszustandsgröße in Bezug auf das inspizierte Behältnis auf Grundlage der erfassten ortsaufgelösten Sensordaten des inspizierten Behältnisses sowie auf Grundlage eines vorgegebenen, insbesondere mittels einer Bedienereingabe, änderbaren Satzes von Echtzeit-Auswertungsparametern, wobei die Echtzeit-Auswertungseinrichtung zur Bereitstellung der Behältniszustandsgröße oder einer hiervon abgeleiteten Größe an eine Ausleiteinrichtung zur Ausleitung des inspizierten Behältnisses in Abhängigkeit von der wenigstens einen Behältniszustandsgröße geeignet und bestimmt ist.

Erfindungsgemäß ist eine (obig als Einstelleinrichtung bezeichnete) Simulations-Auswertungseinrichtung zur Simulation der Echtzeit-Auswertungseinrichtung vorgesehen, welche dazu geeignet und bestimmt ist, wenigstens eine statistische Prognose-Ausleitgröße zur Prognostizierung einer statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung in einem Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung zu ermitteln, und welche dazu geeignet und bestimmt ist, eine vorgegebene Vielzahl, insbesondere auf einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegter, erfasster ortsaufgelöster Sensordaten von inspizierten Behältnissen abzurufen und auf Grundlage dieser Vielzahl von Sensordaten sowie auf Grundlage eines, insbesondere in Abhängigkeit einer auf Grundlage wenigstens einer Bedienereingabe ermittelbaren, Satzes von Simulations-Auswertungsparametern die wenigstens eine statistische Prognose-Ausleitgröße zu ermitteln. Insbesondere erfolgt die Simulation in einem obig bezeichneten Einstellbetrieb.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Simulations-Auswertungseinrichtung dazu geeignet und bestimmt, für die Sensordaten in Bezug auf jedes inspizierte Behältnis der abgerufenen Vielzahl erfasster ortsaufgelöster Sensordaten auf Grundlage des Satzes von Simulations-Auswertungsparametern jeweils wenigstens eine Simulations-Behältniszu- standsgröße (in einem Computer-implementierten Verfahrensschritt) zu ermitteln, wobei bevorzugt die Ermittlung der statistischen Prognose-Ausleitgröße auf Grundlage der für die Vielzahl erfasster ortsaufgelöster Sensordaten ermittelten Simulations-Behältniszustandsgrö- ßen erfolgt. Dabei erfolgt bevorzugt die Ermittlung der statistischen Prognose-Ausleitgröße auf Grundlage der für die Vielzahl erfasster ortsaufgelöster Sensordaten ermittelten Simulations-Behältniszustandsgrößen.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Simulations-Auswertungseinrichtung dazu konfiguriert, geeignet und bestimmt, bei vorgegebenen erfassten ortsaufgelösten Sensordaten im Falle einer Wahl des Satzes von Simulations-Auswertungsparametern derart, dass sie im Wesentlichen dem vorgegebenen Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern entsprechen, eine für die Behältniszustandsgröße charakteristische und insbesondere im Wesentlichen identische Größe, insbesondere als Simulations-Behältniszustandsgröße, zu ermitteln.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Simulations-Auswertungseinrichtung dazu geeignet und bestimmt, die wenigstens eine statistische Prognose-Ausleitgröße einer Ausgabeeinrichtung zur Ausgabe an einen Bediener bereitzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Simulations-Auswertungseinrichtung dazu geeignet und bestimmt, bei der Ermittlung der statistischen Prognose-Ausleitgröße eine Änderung an wenigstens einem Echtzeit-Auswertungsparameter und/oder an wenigstens einem Parameter zur Erfassung der Sensordaten zu berücksichtigen.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Auswertungsparameter und/oder die Simulations-Auswertungsparameter ausgewählt sind aus einer Gruppe, welche eine für wenigstens ein ROI charakteristische Größe, für eine Sensoreinstellung, für eine Auswertungsgenauigkeit, für jeweils wenigstens eine Klasse eines Behältniszustands charakteristische Größe und dergleichen umfasst.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Simulations-Auswertungseinrichtung in Bezug auf die Behältnisinspektionsvorrichtung und/oder die Sensoreinrichtung wenigstens teilweise örtlich getrennt angeordnet.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Behältnisinspektionsvorrichtung und die Simulations-Auswertungseinrichtung dazu geeignet, bestimmt und konfiguriert, dass die zur Ermittlung der statistischen Prognose-Ausleitgröße zu berücksichtigende Vielzahl von Sensordaten in Bezug auf deren Erfassungszeitraum und/oder deren Ablegezeitraum auf der nichtflüchtigen Speichereinrichtung zu einem, insbesondere durch Benutzereingabe, vorgebbaren späteren Zeitpunkt von der Simulations-Auswertungseinrichtung abrufbar ist.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist eine Vergleichseinrichtung vorgesehen, welche eine ermittelte statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung mit der ermittelten Prognose- Ausleitgröße vergleicht. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Simulations-Auswertungseinrichtung dazu geeignet und bestimmt, den vorgegebenen Satz von Auswertungsparametern abzurufen.

In einer bevorzugten Ausführungsform transportiert die Transporteinrichtung die Behältnisse von einer ersten Behandlungsvorrichtung zu einer zweiten Behandlungsvorrichtung transportiert und bevorzugt die erste und/oder die zweite Behandlungsvorrichtung ausgewählt ist aus einer Gruppe, welche eine Reinigungsvorrichtung zum Reinigen der Behältnisse, eine Füllvorrichtung zum Füllen der Behältnisse, eine Umformungsvorrichtung zum Umformen eines Kunststoffvorformlings in ein Kunststoffbehältnis, insbesondere eine Blasmaschine, eine Etikettiervorrichtung und dergleichen sowie Kombinationen hiervon umfasst.

Die vorliegende Erfindung ist weiterhin gerichtet auf ein Verfahren zur Einstellung, insbesondere zur Feineinstellung, einer Behältnisinspektionsvorrichtung mit einer Transporteinrichtung zum Transportieren von zu inspizierenden Behältnissen als Behältnisstrom entlang eines vorgegebenen Transportpfads, mit wenigstens einer Sensoreinrichtung zur, insbesondere optischen, Erfassung von ortsaufgelösten Sensordaten in Bezug auf ein zu inspizierendes Behältnis des Behältnisstroms, und mit einer Echtzeit-Auswertungseinrichtung zur Ermittlung wenigstens einer Behältniszustandsgröße in Bezug auf das inspizierte Behältnis auf Grundlage der erfassten ortsaufgelösten Sensordaten des inspizierten Behältnisses sowie auf Grundlage eines vorgegebenen, insbesondere mittels einer Bedienereingabe, änderbaren Satzes von Auswertungsparametern, wobei die Echtzeit-Auswertungseinrichtung zur Bereitstellung der Behältniszustandsgröße oder einer hiervon abgeleiteten Größe an eine Ausleiteinrichtung zur Ausleitung des inspizierten Behältnisses in Abhängigkeit von der wenigstens einen Behältniszustandsgröße geeignet und bestimmt ist.

Erfindungsgemäß ermittelt eine Simulations-Auswertungseinrichtung zur Simulation der Echtzeit-Auswertungseinrichtung wenigstens eine statistische Prognose-Ausleitgröße zur Prognostizierung einer statistischen Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung in einem Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung ermittelt.

Dabei ruft die Simulations-Auswertungseinrichtung eine vorgegebene Vielzahl, insbesondere auf einer nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegter, erfasster ortsaufgelöster Sensordaten von inspizierten Behältnissen ab und ermittelt auf Grundlage dieser Vielzahl von Sensordaten sowie auf Grundlage eines, insbesondere in Abhängigkeit einer auf Grundlage wenigstens einer Bedienereingabe ermittelbaren, Satzes von Simulations-Auswertungsparametern die wenigstens eine statistische Prognose-Ausleitgröße.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ist die zur Ermittlung der statistischen Prognose-Aus- leitgröße zu berücksichtigende Vielzahl von Sensordaten zu einem ersten Zeitpunkt auf der nicht-flüchtigen Speichereinrichtung abgelegt und wird zu einem, insbesondere durch Benutzereingabe, vorgebbaren zweiten, in Bezug auf den ersten Zeitpunkt späteren, Zeitpunkt von der Simulations-Auswertungseinrichtung abgerufen und/oder zur Ermittlung der statistischen Prognose-Ausleitgröße ausgewertet.

In einer vorteilhaften Ausführungsform ermittelt die Simulations-Auswertungseinrichtung auf Grundlage eines ersten Satzes von Simulations-Auswertungsparametern eine wenigstens erste statistische Prognose-Ausleitgröße ermittelt und auf Grundlage eines zweiten Satzes von Simulations-Auswertungsparametern eine wenigstens zweite statistische Prognose-Aus- leitgröße ermittelt und bevorzugt ein Vergleich der zweiten statistischen Prognose-Ausleit- größe mit der ersten statistischen Prognose-Ausleitgröße vorgenommen wird.

In einer vorteilhaften Ausführungsform wird bei der Ermittlung eines weiteren Satzes von Simulations-Auswertungsparametern eine durch wenigstens einen Simulations-Auswertungsparameter und bevorzugt durch den Satz von Simulations-Auswertungsparametern bewirkte Erkennungsgenauigkeit, insbesondere eine Erhöhung der Erkennungsgenauigkeit und /oder Reduzierung der Fehlausleitquote, der Inspektionseinrichtung und/oder der Echtzeit-Auswertungseinrichtung, berücksichtigt.

Weitere Vorteile und Ausführungsformen ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung: Darin zeigt:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Behältnisinspektionsvorrichtung entsprechend einer erfindungsgemäßen Ausführungsform.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Behältnisinspektionsvorrichtung 1 entsprechend einer erfindungsgemäßen Ausführungsform. Dabei weist die Behältnisinspektionsvorrichtung 1 eine Sensoreinrichtung 20 zur Erfassung und/oder zur Aufnahme ortsaufgelöster Sensordaten eines Behältnisses auf. Weiterhin weist die Behältnisinspektionsvorrichtung 1 eine, bevorzugt flüchtige, (Echtzeit-)Speichereinrichtung 22 auf, bei der es sich etwa um einen Bildspeicher handelt. Auf dieser insbesondere flüchtigen (Echtzeit-)Speichereinrichtung bzw. auf diesem Bildspeicher werden jeweils (alle) von der Sensoreinrichtung 20 erfassten Sensordaten (zumindest und bevorzugt ausschließlich temporär) abgelegt.

Die in Fig. 1 dargestellte Behältnisinspektionsvorrichtung wird hier mit Bezug auf Kamerabilder als ortsaufgelöste Sensordaten und einer Kamera als Sensoreinrichtung 20 beschrieben. Einem Fachmann ist jedoch klar, dass die hier beschriebenen Aspekte in analoger Weise mit anderen Sensoreinrichtungen und hierdurch anderen Sensordaten umsetzbar sind.

Die Inspektionsmaschine bzw. die Behältnisinspektionsvorrichtung 1 bzw. ein System zum Einstellen einer Behältnisinspektionsvorrichtung speichert während der Produktion möglichst viele Kamerabilder (bzw. allgemeiner ortsaufgelöste Sensordaten) - bevorzugt gemäß einer beispielsweise von einem Bediener bzw. mittels einer Bedienereingabe vorgebbarer Speicherstrategie 44 - auf einer insbesondere nicht-flüchtigen Speichereinrichtung 34 ab.

Mit anderen Worten wird basierend auf der (vorgegebenen und insbesondere mittels Bedienereingabe an einer Mensch-Maschinenschnittstelleneinrichtung 42 vorgebbaren) Speicherstrategie 44 insbesondere durch die Behältnisinspektionsvorrichtung 1 und insbesondere durch eine Prozessoreinrichtung der Behältnisinspektionsvorrichtung gemäß vorgegebenen Kriterien zum Ablegen der Kamerabilddaten eine Beurteilung 32 getroffen und/oder eine Anweisung (etwa mittels Erzeugung eines Steuersignals) erzeugt, ob von der Sensoreinrichtung 20 erfasste und/oder in der insbesondere flüchtigen (Echtzeit-)Speicherein- richtung 22 abgelegte Sensordaten (insbesondere Bilder) in einer (von der Speichereinrichtung 22 verschiedenen) Speichereinrichtung 34 abgelegt und/oder dieser übermittelt werden (sollen).

Entsprechend der Speicherstrategie 44 wird so beispielsweise festgelegt, ob lediglich die „guten“ Bilder, also etwa die Kamerabilder die von den Echtzeit-Auswertungsparametern als nicht-auszuleitende Behältnisse beurteilt wurden, lediglich die „schlechten“ Bilder (also etwa die Kamerabilder von den auszuleitenden Behältnissen) oder alle Bilder (also sowohl Kamerabilder von auszuleitenden Behältnissen als auch von nicht-auszuleitenden Behältnissen, also ohne weitere Präferenz) 32 in der Speichereinrichtung 34 abgelegt und/oder von der (insbesondere flüchtigen) Speichereinrichtung 22 in diese übertragen werden.

Die Kamerabilder werden bevorzugt sortiert nach Produktionssorte (in der insbesondere nicht-flüchtigen Speichereinrichtung 34) abgelegt.

Bei der insbesondere nicht-flüchtigen Speichereinrichtung 34, insbesondere einem Bildspeicher, handelt es sich bevorzugt um einen Festspeicher und/oder einen Speicher, auf welchen die Sensordaten nicht nur temporär speicherbar und/oder abrufbar sind. Bevorzugt weist die, insbesondere nicht-flüchtige, Speichereinrichtung eine Speicherkapazität für ca. 100 Bilder (bzw. für ortsaufgelöste Sensordaten von ca. und bevorzugt von mehr als 100 Behältnissen), bevorzugt für mehr als 1000 Bilder und besonders bevorzugt für mehr als 10.000 Bilder auf.

Bevorzugt weist die Behältnisinspektionsvorrichtung 1 eine Echtzeit-Auswertungseinrichtung 24 (zur Vornahme einer Echtzeitbildauswertung) auf. Diese ermittelt insbesondere auf Grundlage der von der Sensoreinrichtung 20 erfassten Sensordaten (hier Kamerabilder), welche insbesondere auf der flüchtigen Speichereinrichtung 22 abgelegt sind, insbesondere als (Inspektions-) Ergebnis 26, wenigstens eine Behältniszustandsgröße in Bezug auf das (jeweilige) inspizierte Behältnis. Bevorzugt wird auf Grundlage des (Inspektions-)Ergebnisses 26 und/oder auf Grundlage der ermittelten Behältniszustandsgröße für jedes inspizierte Behältnis eine Ausleitgröße ermittelt, welche dafür charakteristisch ist, ob dieses (insbesondere von einer Ausleiteinrichtung 28) ausgeleitet werden soll (Ausleitung ja/nein).

In Bezug auf die (Inspektions-)Ergebnisse 26 einer Vielzahl (insbesondere nacheinander folgender) inspizierter Behältnisse des Behältnisstroms wird bevorzugt eine Statistik 30 (etwa durch Ermittlung einer statistischen Bewertungsgröße) erstellt, etwa durch Ermittlung einer statistischen Ausleitgröße, beispielsweise einer Ausleitrate.

Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform läuft auf dem Kamerasystem (bzw. der Behältnisinspektionsvorrichtung 1) bevorzugt ein Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern, welche auch als Empfindlichkeitsparametern bekannt sind, in Produktion (Echtzeit). Diese Empfindlichkeitsparameter stellen etwa Echtzeit-Auswertungsparameter der Behältnisinspektionsvorrichtung 1 bzw. der Echtzeit-Auswertungseinrichtung 26 dar. Diese können (insbesondere mittels einer Bedienereingabe, etwa über eine Eingabeeinrichtung 42), insbesondere einzeln, verändert und/oder eingestellt werden.

Parallel dazu können, bevorzugt in einem Einstellbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung 1 , bevorzugt ROI-, Kameraparameter- wie auch Empfindlichkeitsänderungen vorgenommen werden, ohne den Echtzeitteil zu beeinflussen.

Bevorzugt ist eine Einstelleinrichtung 38 (insbesondere als Teil der Behältnisinspektionsvorrichtung 1) vorgesehen, in welcher ohne Beeinflussung des Echtzeitteils, mit anderen Worten ohne Änderung der bei der Echtzeit-Inspektion der zu inspizierenden Behältnissen des Behältnisstroms verwendeten Echtzeit-Auswertungsparameter, eine Auswirkung von Änderungen wenigstens eines Echtzeit-Auswertungsparameters simuliert werden kann.

Mit anderen Worten führt die Einstelleinrichtung 38 insbesondere eine „offline Bildauswertung“ durch, wobei (in diesem Einstellbetrieb) Empfindlichkeitseinstellungen (bzw. Änderungen an den Test-Auswertungsparametern) vorgenommen werden können.

Hierzu wird in dieser bevorzugten Ausführungsform der Einstelleinrichtung 38 ein Satz von Test-Auswertungsparametern bereitgestellt (und etwa in einer Speichereinrichtung der Einstelleinrichtung abgelegt), etwa durch Übertragung der (einzelnen Werte des) Satzes der Echtzeit-Auswertungsparameter (etwa über die Kommunikationsverbindung 46) von der Echtzeit-Auswertungseinrichtung 24 an die Einstelleinrichtung 38. Hierauf basierend können die Werte der Test-Auswertungsparameter entsprechend (bzw. identisch zu) dem (übermittelten) Satz von Echtzeit-Auswertungsparametern (der Echtzeit-Auswertungseinrichtung), insbesondere automatisch, eingestellt werden.

Bevorzugt sind via einer Mensch-Maschine-Schnittstelleneinrichtung 42 von einem Bediener Änderungen an dem Satz von Test-Auswertungsparametern initiierbar und/oder eingebbar. Beispielsweise können Änderungen der Werte einzelner und/oder mehrerer und/oder aller Test-Auswertungsparameter vorgenommen werden. Denkbar ist auch, dass neue Test-Auswertungsparameter, welche beispielsweise zur Erfassung oder Wahrnehmung einer bisher noch nicht (oder noch nicht ausreichend berücksichtigten) Fehlerklasse eines Behältnisses bzw. Klasse eines Behältniszustands geeignet und bestimmt sind, (dem Satz von Test-Auswertungsparametern) hinzugefügt werden. Denkbar ist aber auch, dass einige Test-Auswertungsparameter weggelassen werden, so dass diese bei einer Behältnisinspektion nicht mehr berücksichtigt werden.

Weiterhin erfolgt bevorzugt entsprechend der bevorzugten Ausführungsform eine Übertragung 36 (bevorzugt auf Aufforderung) der auf der, insbesondere nicht-flüchtigen, Speichereinrichtung 34 abgelegten (von der Sensoreinrichtung 20 erfasster) Sensordaten (hier Kamerabilder), von insbesondere einer Vielzahl von Behältnissen) zur Einstelleinrichtung 38 insbesondere zur Preview-Statistikberechnung und/oder zur Ermittlung einer statistischen Prog- nose-lnspektionsgröße, etwa einer statistischen Bewertungsgröße. Beispielsweise kann als statistische Bewertungsgröße eine Prognose hinsichtlich der Ausleitrate (durch die Einstelleinrichtung 38) ermittelt werden. Diese ermittelten Statistikdaten 40, in Fig. 1 als „Statistikdaten Preview“ bezeichnet, also beispielsweise eine ermittelte statistische Bewertungsgröße, kann mittels der Mensch-Maschinen-Schnittstelleneinrichtung 42, beispielsweise einem Anzeigegerät 42, an den Bediener bzw. Einrichter ausgegeben und insbesondere optisch ausgegeben werden.

Weiterhin können, bevorzugt ebenfalls mittels der Mensch-Maschinen-Schnittstelleneinrich- tung 42, beispielsweise einem Anzeigegerät 42, an den Bediener bzw. Einrichter die in Fig. 1 mit Bezugszeichen 48 gekennzeichneten „Statistikdaten Produktion“, bei welchen es sich um eine statistische Größe aus dem Produktionsbetrieb bzw. Arbeitsbetrieb der Behältnisinspektionsvorrichtung handelt, insbesondere optisch, ausgegeben werden. Beispielsweise kann als „Statistikdaten Produktion“ eine (in einem Arbeitsbetrieb ermittelte bzw. gemessene) (statistische) Ausleitrate übermittelt und bevorzugt mit der statistischen Bewertungsgröße (zur Prognose einer Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung) verglichen werden.

Bevorzugt jedes Mal, wenn ein (Test-Auswertungs-)Parameter der Bildverarbeitung (insbesondere in der Einstelleinrichtung) geändert wird, beginnt die Maschine (bzw. die Einstelleinrichtung 38) in einem Hintergrundprozess die abgespeicherten Kamerabilder mit den geänderten (Test-Auswertungs-) Parametern erneut zu inspizieren. Bereits nach wenigen Sekunden zeigt sie dem Bediener, wie sich seine Parameteränderung auf die Ausleitrate auswirken würde (indem sie basierend auf den bereits verarbeiteten Bildern eine statistische Bewertungsgröße, welche etwa charakteristisch ist für eine statistische Ausleitgröße der Ausleiteinrichtung, berechnet und/oder ermittelt und ausgibt).

Die Abschätzung der Ausleitrate wird genauer, je mehr abgespeicherte Bilder erneut inspiziert werden. Die Anzeige könnte also zunächst eine grobe Abschätzung zeigen, die bevorzugt fortlaufend aktualisiert wird, während bevorzugt die Kamerabilder im Hintergrund weiter inspiziert werden. Bereits nach a. 30 Sekunden wird insbesondere eine hohe statistische Sicherheit erreicht, und der angezeigte Wert wird kaum noch schwanken.

Verändert sich die Ausleitrate wie gewünscht, kann der Bediener die veränderten Parameter abspeichern, und damit in den Produktionsprozess übernehmen. Dies ist durch das Bezugszeichen 46 gekennzeichnet, durch welches eine (Daten-)Kommunikationsverbindung (von der Mensch-Maschinen-Schnittstelleneinrichtung 42 (etwa Eingabe- und Anzeigegerät) und/oder einer Eingabeeinrichtung und/oder einer Ausgabeeinrichtung und/oder von der Einstelleinrichtung 38) zur Übertragung der Empfindlichkeitsparameter bzw. der Test-Auswertungsparameter (nur) durch Bedienereingabe (als neue Echtzeit-Auswertungsparameter) an die Echtzeit-Auswertungseinrichtung 24 dargestellt ist.

Ist die Auswirkung nicht wie gewünscht, kann der Einrichter das Inspektionsergebnis an jedem einzelnen Kamerabild prüfen oder die Änderung verwerfen.

Damit keine veralteten Kamerabilder abgespeichert bleiben, können die Kamerabilder der aktuellen Sorte jedes Mal abgelöscht werden, wenn sich ein Parameter der Kamera oder Lampe ändert.

Abgespeicherte Kamerabilder können auch in der Entwicklung neuer Inspektionsverfahren genutzt werden (bspw. Deep Learning-Verfahren).

Die Anmelderin behält sich vor, sämtliche in den Anmeldungsunterlagen offenbarten Merkmale als erfindungswesentlich zu beanspruchen, sofern sie einzeln oder in Kombination gegenüber dem Stand der Technik neu sind. Es wird weiterhin darauf hingewiesen, dass in den einzelnen Figuren auch Merkmale beschrieben wurden, welche für sich genommen vorteilhaft sein können. Der Fachmann erkennt unmittelbar, dass ein bestimmtes in einer Figur beschriebenes Merkmal auch ohne die Übernahme weiterer Merkmale aus dieser Figur vorteilhaft sein kann. Ferner erkennt der Fachmann, dass sich auch Vorteile durch eine Kombination mehrerer in einzelnen oder in unterschiedlichen Figuren gezeigter Merkmale ergeben können.

Bezugszeichenliste

1 Behältnisinspektionsvorrichtung 20 Sensoreinrichtung, Kamera

22 flüchtige Speichereinrichtung

24 Echtzeit-Auswertungseinrichtung

26 Ergebnis

28 Ausleiteinrichtung 30 Statistik

32 Beurteilung Speichern der Sensordaten

34 Speichereinrichtung

36 Übertragung zur Preview Statistikberechnung

38 Einstelleinrichtung 40 Statistikdaten Preview

42 Eingabe- und Anzeigegerät

44 Speicherstrategie

48 Statistikdaten Produktion